Tag Archives: Umwelt

Aktiv für den Klimaschutz

In Altmühlfranken vom 5. Juli bis 25. August 2023


Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen finden in Anlehnung an die bayerischen Klimaaktionswochen Veranstaltungen rund um das Thema Klimaschutz statt. Das Landratsamt bietet kostenlose Vorträge für die energetische Optimierung von Wohngebäuden am 13.07.2023 und 19.07.2023 an und lädt zur Ausstellung „Energiewende“ ab dem 17.07.2023 ins Landratsamt ein.
Die Kombination aus einem gut gedämmten Haus in Verbindung mit dem richtigen Heizsystem ist nicht nur gut für das Klima, sondern schont auch den Geldbeutel. Was muss man bei einer energieeffizienten Sanierung des Eigenheims beachten? Welche Vorteile bringt ein effizientes Wohngebäude? Warum ist beim Heizsystem die Gebäudehülle immer mitzudenken?
Solche und weitere Fragen werden von unabhängigen Energieberaterinnen und Energieberatern des Ingenieurbüros Forster aus Pleinfeld in den kostenlosen Vorträgen am 13. und 19. Juli 2023 beantwortet und mit Live-Vorführungen einer Thermografiekamera sowie eines „Blower-Door“-Geräts zur Gebäudedichtigkeit demonstriert.
Der Vortrag richtet sich an Bürgerinnen und Bürger, die einen Neubau planen oder sich über eine energieeffiziente Sanierung ihres Bestandsgebäudes informieren wollen. Die Termine der kostenlosen Vorträge im kunststoffcampus bayern (Richard-Stücklen- Straße 3, 91781 Weißenburg in Bayern) sind:
 Donnerstag, 13.07.2023 18.00 – 20.00 Uhr,
 Mittwoch, 19.07.2023 18.00 – 20.00 Uhr. Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich unter www.altmuehlfranken.de/klimaaktionswochen/ oder unter der Telefonnummer 09141 902-137.
Ausstellung „Energiewende“ im Landratsamt
An interaktiven Mitmachstationen, Testgeräten und anschaulichen Modellen können sich interessierte Bürger und Bürgerinnen sowie Schulklassen in der Ausstellung „Energiewende“ des Landesamtes für Umwelt im Foyer des Landratsamts in Weißenburg informieren. Der Wechsel von fossilen Brenn- und Kernbrennstoffen zu erneuerbaren Energien ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Auch der Landkreis
Weißenburg-Gunzenhausen, seine Kommunen und seine Bürgerinnen und Bürger leisten ihren Beitrag dazu.
Die Ausstellung gibt zahlreiche Tipps, was jeder Einzelne tun kann, um Energie zu sparen und dabei das Klima und gleichzeitig den Geldbeutel zu schonen. Kernthema der modular aufgebauten Ausstellung ist der „Energie-3-Sprung“. Die drei Themenfelder „Energiebedarf senken“, „Energieeffizienz steigern“ und „Erneuerbare Energien ausbauen“ werden für Jung und Alt an vielen Beispielen veranschaulicht. Die Besucher erfahren Wissenswertes über energieoptimierte Lösungen zu Bauen und Wohnen, zum Beispiel über LED-Lampen, Heizungsumwälzpumpen oder Festverglasung. Verschiedene Fenster- und Hauswandmodelle zeigen optimierte Lösungen. Ein Gefrierschrankmodell simuliert die Fenstereffizienz im Winter und vier Mitmachstationen laden zum Testen ein: Die Bereiche Energiewende allgemein, Energiebedarf senken, Energieeffizienz im Haushalt steigern sowie Erneuerbare Energien werden erlebbar gemacht. Ein Computerterminal mit dem Energie-Atlas Bayern bietet Informationen zur Energiewende. Neben anschaulichen Infotafeln gibt es auch Informationsmaterial für Zuhause.
Die Ausstellung ist ab dem 17. Juli bis 25. August 2023 im Foyer des Landratsamtes (Bahnhofstraße 2, (Gebäude A), 91781 Weißenburg i. Bay.) für Bürger und Bürgerinnen ohne Anmeldung an folgenden Tagen geöffnet, der Eintritt ist frei: Montag bis Donnerstag: 08.00 – 16.00 Uhr, Freitag: 08.00 – 12.00 Uhr Zur Ausstellung wird es vor Ort ein Preisrätsel geben. Nach Ende der Ausstellung werden unter allen richtigen Einsendungen die Gewinnerinnen und Gewinner gelost.

Aktiv für den Klimaschutz

Klimaaktionswochen im Landkreis

Vom 05. Juli bis 25. August 2023 finden im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, in Anlehnung an die bayerischen Klimaaktionswochen, Veranstaltungen statt. Das Landratsamt bietet kostenlose Vorträge für die energetische Optimierung von Wohngebäuden an und lädt zur Ausstellung „Energiewende“ ins Landratsamt ein.

Ausstellung „Energiewende“
An interaktiven Mitmachstationen, Testgeräten und anschaulichen Modellen können sich interessierte Bürger und Bürgerinnen sowie Schulklassen in der Ausstellung „Energiewende“ des Landesamtes für Umwelt im Foyer des Landratsamts informieren. Der Wechsel von fossilen Brenn- und Kernbrennstoffen zu erneuerbaren Energien ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Auch der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, seine Kommunen und seine Bürgerinnen und Bürger leisten ihren Beitrag dazu. Die Ausstellung gibt zahlreiche Tipps, was jeder Einzelne tun kann, um Energie zu sparen und dabei das Klima und gleichzeitig den Geldbeutel zu schonen. Kernthema der modular aufgebauten Ausstellung ist der „Energie-3-Sprung“. Die drei Themenfelder „Energiebedarf senken“, „Energieeffizienz steigern“ und „Erneuerbare Energien ausbauen“ werden für Jung und Alt an vielen Beispielen veranschaulicht. Die Besucher erfahren wissenswertes über energieoptimierte Lösungen zu Bauen und Wohnen, zum Beispiel über LED-Lampen, Heizungsumwälzpumpen oder Festverglasung. Verschiedene Fenster- und Hauswandmodelle zeigen optimierte Lösungen. Ein Gefrierschrankmodell simuliert die Fenstereffizienz im Winter und vier Mitmachstationen laden zum Testen ein: Die Bereiche Energiewende allgemein, Energiebedarf senken, Energieeffizienz im Haushalt steigern sowie Erneuerbare Energien werden erlebbar gemacht. Ein Computerterminal mit dem Energie-Atlas Bayern bietet Informationen zur Energiewende. Neben anschaulichen Infotafeln gibt es auch Informationsmaterial für Zuhause.
Die Ausstellung ist im Foyer des Landratsamtes (Bahnhofstraße 2, (Gebäude A), 91781 Weißenburg i. Bay.) für Bürger und Bürgerinnen ohne Anmeldung an folgenden Tagen geöffnet, der Eintritt ist frei: Die Öffnungszeiten: Montag und Dienstag 7.30-12 Uhr und 13.30-16 Uhr, Mittwoch und Freitag 7.30-12 Uhr, Donnerstag 7.30-12 Uhr und 13.30-17.30 Uhr. Zur Ausstellung wird es vor Ort ein Preisrätsel geben. Nach Ende der Ausstellung werden die angegebenen Bögen gesichtet und die Gewinner gelost.

Kostenlose Vorträge
Bürgerinnen und Bürger können sich für eine kostenlose Vortragsreihe zur Gebäudehülle im kunststoffcampus bayern in Weißenburg anmelden. Ob gedämmte Außenwand, isoliertes Dach oder neue Fenster – ein gedämmtes Eigenheim spart nicht nur Geld durch geringere Energiekosten, sondern steigert auch den Wohnkomfort. Auch steigert es den Wert des Wohngebäudes und mindert den ökologischen Fußabdruck. Wenn Hausbesitzender zum Sanieren und Bauen nachhaltige Dämmstoffe verwenden, verbessern sich zudem noch die Wohngesundheit, der sommerliche Wärmeschutz und der Ressourcenverbrauch. Die Vorträge zum Schwerpunkt effiziente Gebäudehülle werden von Energieberaterinnen und Energieberatern vom Ingenieurbüro Forster aus Pleinfeld gehalten. Im Rahmen der Vorträge wird es jeweils Live-Vorführungen mit einer Thermografiekamera sowie einem „Blower-Door“ Gerät zur Gebäudedichtigkeit an einen selbst entwickelten Teststand geben. Termine der Vorträge im kunststoffcampus bayern (Richard-Stücklen-Straße 3, 91781 Weißenburg in Bayern): Mittwoch, 5. Juli, von 18- 20 Uhr, Donnerstag, 13. Juli, von 18-20 Uhr, Mittwoch, 19. Juli von 18-20 Uhr.

Eine vorherige Anmeldung ist zwingend erforderlich unter www.altmuehlfranken.de/klimaaktionswochen/ oder unter der Telefonnummer 09141 902-137, da pro Veranstaltung max. 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer möglich sind.

Lkw bleiben draußen

Durchfahrtsverbot für Lkw in Teilen Gunzenhausens

Zur Verminderung des Verkehrsaufkommens und damit einhergehender Entlastung der Innenstadt wird ab Ende Mai 2023 in Teilen Gunzenhausens ein Durchfahrtsverbot für LKW und andere Fahrzeuge über 3,5 Tonnen Gesamtgewicht erlassen. Vom Durchfahrtsverbot betroffen sind die Bühringerstraße, die Luitpoldstraße, die Krankenhausstraße, die Rot-Kreuz- Straße zwischen der Bühringerstraße und der Luitpoldstraße und die Gartenstraße zwischen der Bühringerstraße und der Luitpoldstraße. Beschlossen wurde das Durchfahrtsverbot bereits im letzten Jahr vom städtischen Ausschuss für Bauangelegenheiten, Stadtentwicklung und Umwelt.
Die Durchfahrtsverbotszonen werden am Dienstag, 23. Mai 2023, sukzessive durch Verkehrszeichen ausgewiesen. Neben diesen Hinweisen in der Innenstadt werden auch Schilder an der B 13 über das Durchfahrtsverbot in der Stadt informieren.
Vom Verbot ausgenommen sind PKW, Kraftomnibusse und Fahrzeuge des Rettungsdienstes, der Polizei, Müllabfuhr, städtischer Bauhof o.ä.. Weitere Ausnahmen gelten für den Anliegerverkehr, wobei das Anliegen im gesperrten Bereich liegen muss. Als Anliegerverkehr gelten auch Fahrzeuge, die zur Erbringung einer Dienstleistung oder eines Handwerksnotwendig sind. Die bloße Durchfahrt zu einem außerhalb der Durchfahrtszone befindlichenZiel ist untersagt. Bitte beachten Sie: Ein Verstoß gegen das Durchfahrtsverbot wird mit einem Bußgeld in Höhe von 100 Euro geahndet.
Für Fragen steht das Ordnungsamt der Stadt Gunzenhausen unter E-Mail an ordnungsamt@gunzenhausen.de gerne zur Verfügung

Neue Wasserrechte ab 2026

Tiefengrundwasserentnahmen: Aktueller Sachstand

Im südlichen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen fördert die öffentliche Wasserversorgung überwiegend Wasser aus dem überdeckten Sandsteinkeuper. Ebenso wird dieses Tiefengrundwasservorkommen zur Mineralwasserherstellung entnommen. Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen soll eine Reduzierung der einzelnen Entnahmen aus dem überdeckten Sandsteinkeuper sowie eine Anpassung der einzelnen Wasserrechte für die Nutzer in unserem Landkreis erfolgen, um das Tiefengrundwasserreservoir zu entlasten, da der überdeckte Sandsteinkeuper Übernutzungstendenzen zeigt.

Das Tiefengrundwasser im überdeckten Sandsteinkeuper regeneriert sich nur sehr langsam und hat damit ein hohes Grundwasseralter. Es enthält Anteile, die vor mehreren Jahrzehnten, Jahrhunderten oder Jahrtausenden gebildet wurden. Bei oberflächennahen

Grundwasservorkommen liegt das Alter bei Monaten, Jahren bis zu wenigen Jahrzehnten. Aufgrund der mächtigen schützenden Deckschichten und des hohen Grundwasseralters ist das unbeeinflusste Tiefengrundwasser im überdeckten Sandsteinkeuper oft völlig frei von anthropogenen Schadstoffen. Aufgrund seiner Charakteristik eignet sich Tiefengrundwasser damit auch zur Mineralwasserherstellung. Dies ist als Verwendungszweck im Landesentwicklungsplan auch so vorgesehen.

Um den Grundwasserkörper des überdeckten Sandsteinkeupers zu schonen, haben die betroffenen Wasserversorger sowie die Fa. Altmühltaler Mineralbrunnen GmbH unter Federführung des Wasserwirtschaftsamtes Ansbach und des Landratsamtes Weißenburg-Gunzenhausen gemeinsam über mögliche Alternativen für die Trinkwasserversorgung und die Gewinnung von Mineralwasser beraten.

Nach der Mineral- und Tafelwasserverordnung werden an die Anerkennung von Wasser als Mineralwasser hohe Anforderungen gestellt. Es muss seinen Ursprung in unterirdischen, vor Verunreinigungen geschützten Wasservorkommen haben und aus einer oder mehreren natürlichen oder künstlich erschlossenen Quellen gewonnen werden.

Daher führt das Unternehmen Altmühltaler derzeit Probebohrungen für eine Kompensation der Gewinnung aus dem überdeckten Sandsteinkeuper durch, die das Grundwasservorkommen des Eisensandsteins erschließen.

Auf Homepage des Landesamts für Umwelt (LfU) ist der Eisensandstein nicht als wasserwirtschaftlich bedeutsames Grundwasservorkommen ausgewiesen. Er liegt im Hinblick auf die Schichtenfolge unterhalb des vom Landesamt für Umwelt wasserwirtschaftlich bedeutsamen Grundwasservorkommens „Weißer Jura, Karst“ und oberhalb des tiefer liegenden „Burg- und Blasensandstein“.

Welchen Charakter das Wasser an den Standorten der Probebohrungen letztlich haben wird und welches nutzbare Dargebot vorhanden ist, soll durch die Probebohrungen erkundet werden.

Die bisherigen Untersuchungen aus der ersten Probebohrung deuten auf eine entsprechende Wasserqualität hin, die für eine Mineralwasseranerkennung notwendig ist. Die Wasserproben zeigen keine anthropogenen Beeinträchtigungen. Offensichtlich liegt ein gut geschütztes Grundwasservorkommen vor, wie es die Mineral- und Tafelwasserverordnung erfordert. Der Eisensandstein weist an dieser Stelle offensichtlich Tiefengrundwassercharakter auf und könnte somit der Entlastung des überdeckten Sandsteinkeupers dienen.

Der Eisensandstein wurde als Alternative gewählt, da er entgegen dem überdeckten Sandsteinkeuper keine Übernutzung zeigt. Auch aufgrund der vorliegenden Wasserqualität im Eisensandstein wäre eine Nutzung wünschenswert, um den überdeckten Sandsteinkeuper zu schonen.

Die finale Prüfung der Eignung als Mineralwasser erfolgt im Rahmen des Anerkennungsverfahrens nach Abschluss der Probebohrungen. Die Ergebnisse der Probebohrungen werden voraussichtlich im Frühsommer 2023 vorliegen. Das Landratsamt wird darüber auch wieder umfassend informieren.

Einzelgespräche mit den Wasserversorgern abgeschlossen

Mit den Wasserversorgern der öffentlichen Wasserversorgung wurden resultierend aus der gemeinsamen Absprache Anfang des Jahres Einzelgespräche durch das Wasserwirtschaftsamt Ansbach und das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen geführt.

Erste Überlegungen aus diesen Gesprächen wie zum Beispiel die Schaffung neuer Verbundleitungen, Reduzierungen der Wasserverluste, Errichtung neuer Gewinnungsanlagen oder auch Alternativensuche für Großabnehmer werden durch die Wasserversorger nun geprüft und sollen dann auch mit konkreten Zahlen zur Reduzierung der Entnahme aus dem überdeckten Sandsteinkeuper hinterlegt werden.

Wasserrechtliche Verfahren

Wasserrechtlich sind dazu auch entsprechende Verfahren durchzuführen. Die Fa. Altmühltaler muss nach Abschluss der Probebohrungen zunächst für die Errichtung von Förderbrunnen sowie die Durchführung der weiteren notwendigen Pumpversuche einen Wasserrechtsantrag beim Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen stellen.


Für die spätere Förderung aus den Eisensandsteinbrunnen wie auch ggfls. für die ergänzende Nutzung des Sandsteinkeuperwassers in stark reduzierter Menge sollen dann die Fa. Altmühlthaler wie auch die öffentlichen Wasserversorger jeweils weitere Wasserrechte neu beantragen, denn Ziel ist, dass alle Wasserrechte im Jahr 2026 neu verbeschieden werden. Die Wasserrechtsverfahren werden durch das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen durchgeführt und werden auch eine längere Zeit in Anspruch nehmen, Anträge für eine Entnahme liegen derzeit weder von der Fa. Altmühltaler Mineralbrunnen GmbH noch von einem Wasserversorger vor.

Wie geht es weiter?

Nach Abschluss der Probebohrungen werden sich alle Nutzer gemeinsam mit dem Wasserwirtschaftsamt Ansbach und dem Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen treffen und die Ergebnisse sowie das weitere Vorgehen besprechen.

Danach wird auch wieder eine Information für die Öffentlichkeit bereitgestellt.

Die aktuellen Informationen sind jederzeit auf der Homepage des Landratsamtes Weißenburg-Gunzenhausen zu finden (www.landkreis-wug.de/informationen-wasserrechtsverfahren/). Die Aktualisierung der Seite erfolgt nach Sachstand aber auch nach Beantwortung von Bürgeranfragen, um die Informationen für die Bevölkerung zugänglich zu machen und immer ausführlich und aktuell zu halten. 


Bei Fragen zu dem Thema steht das Sachgebiet Wasserrecht im Landratsamt sowie das Wasserwirtschaftsamt Ansbach jederzeit gern zur Verfügung.

Das neue Umweltmagazin ist da

Am 27. April wird es an alle Haushalte im Kreis verteilt

Freuen sich über das neue Umweltmagazin: Landrat Manuel Westphal und Sonja Alberter von der Unteren Naturschutzbehörde. Bildnachweis: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen

Das Umweltmagazin soll Lust auf Natur- und Umweltschutz machen. Zum Start in das Frühjahr gibt der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen das 32-seitige Heft heraus und stellt engagierte Menschen, zukunftsweisende Projekte und Freizeittipps aus Altmühlfranken vor. Mit dem Wochenanzeiger wird das frisch gedruckte Magazin am 27. April 2023 an alle Haushalte im Landkreis verteilt.

Das Projekt „Altmühlthaler Lamm“ feiert mit einem Fest rund ums Lamm sein 25. Jubiläum; eine „neue“ Altmühl zum 1200. Geburtstag der Stadt Gunzenhausen; seltene Falter wie Berghexe und Libellen-Schmetterlingshaft im Portrait; ein Interview mit der Streuobstberaterin Alena Vogt und die Vorstellung der Klimaschutzmanagerin Eva-Maria Raab – all dies und viele weitere tolle Beispiele, was sich in Sachen Umwelt- und Naturschutz im Landkreis bewegt, finden die Leserinnen und Leser in der diesjährigen Ausgabe des Umweltmagazins.

Der Obstkurier im Mitteilteil des Magazins enthält Informationen zu den Fördermöglichkeiten von Streuobst und eine Übersicht der Verwertungs- und Verkaufsstellen von Obst im Landkreis. Außerdem gibt es heuer zum Thema Streuobst ein Gewinnspiel mit genussvollen Preisen. Miträtseln lohnt sich!

Ob Sie auf Schusters Rappen oder mit dem Rad unterwegs sind – Wander- und Radwege machen Lust, hinaus in die Natur zu gehen und zeigen die Schönheit und Vielfältigkeit unserer Heimat. Besondere Veranstaltungen wie der Nussmarkt in Sammenheim, der Tag der regionalen Genüsse im Raum Pappenheim oder das Recyclinghoffest in Gunzenhausen laden die Besucher ein.

„Jedes Jahr aufs Neue soll das Umweltmagazin zum Nachdenken und Mitmachen anregen. Jeder von uns kann etwas für unsere Heimat tun. Viele nachhaltige Projekte und regionale Wertschöpfung tragen dazu bei, dass unsere nachfolgenden Generationen in eine artenreiche und klimafreundliche Zukunft gehen können“, so Landrat Manuel Westphal. 

Auch heuer haben wieder zahlreiche Verbände, Vereine, Institutionen und Mitarbeitende des Landratsamtes mit ihren Beiträgen das Werk bereichert. Aufgrund der großen Resonanz erscheint das Magazin auch dieses Jahr wieder mit 32 Seiten. „Vielen Dank an alle Textgeber sowie die Redaktion bei uns im Haus für das Engagement. Auch in diesem Jahr wurde von Sonja Alberter von der Unteren Naturschutzbehörde ein spannendes Magazin kreiert, das tolle Einblicke in unseren Landkreis gibt“, freut sich Landrat Manuel Westphal.

Der Landrat und die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen danken allen Mitwirkenden und Textgebern. Die Vielfalt der Mitwirkenden zeigt die Bedeutung des Umweltschutzes für uns alle: Landschaftspflegeverband Mittelfranken e. V, Landesbund für Vogelschutz e.V., Kreisgruppe Weißenburg-Gunzenhausen, LBV-Umweltstation am Altmühlsee, Informations- und Umweltzentrum Naturpark Altmühltal Treuchtlingen mit der Naturparkrangerin, Projektbüro der Trägergemeinschaft „chance.natur – Lebensraum Mittelfränkisches Altmühltal“ GbR, Kreisverband für Gartenbau und Landespflege, heimische Direktvermarkter für Streuobst, Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Roth-Weißenburg (Regionalbuffet), Forstamt Gunzenhausen (Außenstelle AELF), Wasserwirtschaftsamt Ansbach, Städtisches Forstamt Weißenburg, Amt für Ländliche Entwicklung in Ansbach,  der Gebietsbetreuer naturverträglicher Steinabbau im südlichen Frankenjura, der Fledermausbeauftragte für Nordbayern, Ameisenschutzwarte LV Bayern,  Brombachsee Mittelschule Pleinfeld, Zweckverband Brombachsee und die Freiraumplanung Gruber.

Besonderer Dank gilt auch den Hobby-Fotografen, die dem Landratsamt für das Magazin ihre professionellen Werke zur Verfügung stellen.

Neben der Verteilung über den Wochenanzeiger liegt das Umweltmagazin in verschiedenen öffentlichen Stellen, wie zum Beispiel in den Rathäusern, Büchereien, Kliniken oder Tourist-Informationen aus. Das Landratsamt wünscht viel Freude beim Lesen. Online steht es unter www.altmuehlfranken.de/umweltmagazin zum Download bereit.

Die Natur sauber halten

Altmühlfranken: Die Landschaft ist kein Abfallplatz

Beim Frühjahresputz in Altmühlfranken werden jedes Jahr Müllberge aus der Umwelt gesammelt und anschließend entsorgt. Bildnachweis: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen

Ob Müllsäcke entlang von Wegen, Haushaltsschrott auf Wiesen oder Glasscherben und Zigarettenstummel im Wald – Müllablagerungen beeinträchtigen nicht nur das Landschaftsbild, sondern können auch eine Gefahr für die Umwelt darstellen. Leider wird oft zu wenig darauf geachtet und Abfall ohne Rücksicht in die Natur geworfen. Für Verursacher illegaler Müllablagerungen kann das entsprechend teuer werden. Denn wer seinen Abfall in der Umwelt entsorgt, begeht eine Ordnungswidrigkeit und muss mit einem Bußgeld rechnen.

Beim Spazierengehen schnell mal den leeren Kaffeepappbecher fallen lassen, das benutzte Taschentuch auf dem Weg liegen lassen, die Zigarette am Boden austreten oder die Getränkeflasche einfach in den nächsten Graben werfen. Der Abfall ist nicht nur für den nächsten Spaziergänger ärgerlich, sondern kann vor allem in den heißen und trockenen Sommermonaten eine echte Gefahr darstellen. Noch glühende Zigarettenstummel oder Glasscherben können bei Trockenheit zu Waldbränden führen und Plastikmüll kann in der freien Natur über Bäche und Flüsse in das Wassersystem gelangen. All das schadet unserer Umwelt enorm und stellt auch eine echte Gefahr für unsere Tierwelt dar. Aus diesem Grund können solche Vergehen laut dem bayerischen Bußgeldkatalog Umweltschutz mit einem Bußgeld oder einem Verwarnungsgeld von 5 bis 55 Euro geahndet werden.

Doch die zuständigen Sachbearbeiter des staatlichen Abfallrechts im Landratsamt erleben regelmäßig auch massivere Ablagerungen: Haushaltsabfälle, Elektroschrott und sogar alte Fahrzeuge werden regelmäßig in der freien Natur entsorgt. Auch Müllsäcke, die beispielsweise neben Altglascontainern abgestellt werden, stellen eine illegale Müllablagerung dar.

Vor allem aber Elektroschrott, der von kaputten Haushaltsgeräten bis zu alten Fahrzeugen reichen kann, ist ein erhebliches Risiko für die Umwelt. Durch Witterungseinflüsse können Schadstoffe wie Farben, Lacke und Lösungsmittel abgetragen werden oder schadstoffhaltige Flüssigkeiten austreten, die auf unbefestigtem Boden versickern und im schlimmsten Fall in das Grundwasser eintreten können. Aber auch Batterien, Katalysatoren oder Reifen enthalten eine Vielzahl an umweltschädlichen Stoffen. Gerade Reifen werden im Landkreis häufig in der freien Natur entsorgt. Die Verursacher werden in solchen Fällen durch die Polizei ermittelt. Solche Abfallablagerungen können laut Gesetz mit einem Bußgeld von bis zu 100.000 Euro geahndet werden.

Die illegalen Mülllagerungen werden meist durch die Polizei, Naturschutzwächter oder Privatpersonen an die zuständige Fachabteilung im Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen gemeldet. Diese arbeiten dann sowohl mit den betroffenen Kommunen, auf deren Fläche die Ablagerung stattgefunden hat, sowie der Polizei zusammen, um den Verursacher zu ermitteln. Je nach Schweregrad wird anschließend ein entsprechendes Bußgeld ausgestellt.

Um die Natur im Landkreis sauber zu halten und auch um die Bevölkerung zu sensibilisieren, unterstützt die Kommunale Abfallwirtschaft im Landratsamt seit über zehn Jahren die Aktion „Frühjahrsputz in Altmühlfranken“. Rund 50 bis 60 Gruppen pro Jahr machen sich zum gemeinsamen Müllsammeln auf und sorgen für eine saubere Umwelt. Die „Funde“ reichen von Zigarettenstummeln über Altreifen und Bauschutt bis hin zu ganzen Sofas, sowohl neben Fußgänger- und Radwegen als auch im Wald. Gruppen, die an der Aktion teilnehmen möchten, können sich übrigens noch bis zum 15. Juli 2023 unter www.altmuehlfranken.de/fruehjahrsputz melden.

Auch der Zweckverband Brombachsee will den Unmengen an Abfall, die jedes Jahr rund um den Kleinen und Großen Brombachsee sowie den Igelsbachsee entstehen, ein Ende bereiten. Mit der Kampagne „Brombachsee müllfrei“ soll den Müllmengen und der illegalen Abfallablagerung rund um die Seen begegnet werden. Mit einer umfangreichen Aufklärungskampagne werden die Besucherinnen und Besucher rund um den See auf die Abfallvermeidung hingewiesen. Die Gastronomiebetriebe an den Seen stellen den Gästen im To-Go-Bereich eine Mehrwegalternative zur Verfügung. Die LBV-Umweltstation in Muhr am See unterstützt die Kampagne mit verschiedenen Bildungsprojekten. Wie auch in den Bergregionen verzichtet im Bereich des Brombachsees zudem auf Mülleimer. „Den Abfall, den ich vor Ort produziere, kann ich mit der kostenlosen Papiertüte, die ich zum Beispiel in der Gastronomie rund um die Seen erhalte, auch wieder mit nach Hause nehmen. Entsorgungsmöglichkeiten für Hundekot und Windeln gibt es weiterhin. Durch unsere Kampagne ‚Brombachsee müllfrei‘ wollen wir gemeinsam mit unserer Bevölkerung und den Gästen am See einen Beitrag für eine saubere und müllfreie Natur leisten – ohne großen Aufwand“, erklärt Landrat und Zweckverbandsvorsitzender Manuel Westphal. Wenn gar kein Einsehen besteht und der Abfall illegal in die Natur geworfen wird, droht auch am Brombachsee ein Bußgeld. „Wir hoffen aber auf die Vernunft unserer Besucherinnen und Besucher. Gemeinsam können wir so etwas Gutes für unsere wunderschöne Natur tun!“, ist sich Landrat Manuel Westphal sicher.

Individualität ist die Stärke

Seit 25 Jahren Drahtgestricke aus Ellingen

Geschäftsführer Benjamin Schatz (2.v.li.) zeigt seinen Gästen die Drahtgestricke des Unternehmens. Mit dabei beim Rundgang auch Axel Halbmeyer (re.). Foto: LRA

Im Rahmen der Unternehmensbesuche hat Landrat Manuel Westphal die DGS Drahtgestricke GmbH in Ellingen besucht. Dort wurde ihm von dem Geschäftsführer Benjamin Schatz das Unternehmen vorgestellt. Begleitet wurde der Landrat von Sabine Unterlandstaettner, Wirtschaftsförderung in der Zukunftsinitiative altmühlfranken.

„Schnell und flexibel“- so beschreibt Benjamin Schatz das Unternehmen, welches 1998 von seinem Vater, Erwin Schatz, gegründet wurde. Während es damals noch ein Ein-Mann-Betrieb war, ist es mittlerweile ein Familienunternehmen zweiter Generation. So stellt das Unternehmen, das rund 45 Mitarbeiter beschäftigt, bereits seit 25 Jahren Drahtgestricke für den Maschinen- und Anlagenbau her. Diese können in den unterschiedlichsten Industriebereichen eingesetzt werden, zum Beispiel in der Umwelt- und Verfahrenstechnik, dem Filterbau, dem Maschinen- und Anlagenbau sowie dem Automobilbau.

„Für unsere Kunden fertigen wir auch oft Sonderlösungen an. Das ist auch etwas, was uns auszeichnet: Auf Wunsch produzieren wir individuelle Gestricke für unterschiedlichste Anwendungsgebiete“, so Axel Halbmeyer, der den technischen Vertrieb des Unternehmens betreut.

Besonders stolz ist Benjamin Schatz darauf, dass Gestricke aus Ellingen auch in der 4. Reinigungsstufe der Kläranlage in Weißenburg verbaut sind. Die Kläranlage stellt ein Pilotprojekt in ganz Bayern dar.

Auch das Ellinger Unternehmen hat die Lieferschwierigkeiten bedingt durch den Krieg in der Ukraine zu spüren bekommen. Nicht nur die steigenden Energiepreise machten sich dabei bemerkbar, sondern auch Lieferschwierigkeiten bei den Werkstoffen. Langsam pendle sich das aber wieder ein, so Schatz.

Für den eigenen Nachwuchs sorgen

Die berufliche Ausbildung hat in dem Unternehmen eine große Bedeutung. „Derzeit beschäftigen wir drei Azubis, die zum Maschinen- und Anlagenführer ausgebildet werden. Aber auch Büroangestellte bilden wir selbst aus und konnten kürzlich ausgelernte Azubis als Nachfolgerinnen für Mitarbeiterinnen einsetzen, die in Rente gehen“, erklärt der Geschäftsführer. Nach der Ausbildung werden die Nachwuchskräfte meist übernommen.

Aus Platzgründen befindet sich ein Teil des Unternehmens in Pleinfeld, angesiedelt bei der EVS Technology GmbH, die ebenfalls von Benjamin Schatz geleitet wird. In Pleinfeld werden vor allem Metalle gereinigt und bearbeitet, insbesondere das Entfetten und die Feinstreinigung von Bauteilen. Außerdem bietet das Unternehmen Laserzuschnitte von Klein- und Großserien u.a. aus Aluminium, Edelstahl und Eisen an.

„Wir schauen positiv in die Zukunft!“, fasst Benjamin Schatz den Unternehmensbesuch zusammen.

Das freut auch Landrat Manuel Westphal: „Die DGS GmbH in Ellingen beziehungsweise den Betrieb in Pleinfeld habe ich schon mehrmals besucht. Es ist immer wieder spannend zu sehen, welch innovative Produkte hier hergestellt werden. Made in Altmühlfranken, zeigt sich einmal mehr als absolutes Qualitätsmerkmal.“  

 

Das gute Altmühltaler Lamm

Naturschutz und Genuss liegen dabei eng beieinander

Das Merinoschaf aus dem Naturpark Altmühltal ist zu einem Qualitätsbegriff geworden. Foto: Martin Gabriel-Schafe

An den Straßen drängen sich die Schaulustigen. Mit dem „Altmühltaler Lamm“-Auftrieb, der 2023 am 20. und 21. Mai gefeiert wird, beginnt offiziell die Weidesaison für die Herden des „Altmühltaler Lamms“ – und damit ihre wichtige Arbeit für den Arten- und Landschaftsschutz im Naturpark Altmühltal.  

Die Hüteschäferei hat eine lange Tradition in der Region in Bayerns Mitte, doch im Lauf des 20. Jahrhunderts schien diese sich dem Ende zuzuneigen – bis das Projekt „Altmühltaler Lamm“ den Schäfern vor einem Vierteljahrhundert neue Perspektiven eröffnete. „Die Beweidung spielt eine essenzielle Rolle beim Erhalt der wertvollen Wacholderheiden im Naturpark Altmühltal“, erklärt Christoph Würflein, Geschäftsführer des Naturpark Altmühltal. „Diese prägen nicht nur unsere Landschaft, sondern gehören auch zu den artenreichsten Lebensräumen in Europa. Sie sind deshalb unbedingt schützenswert.“

Und das funktioniert am besten mit den „vierbeinigen Landschaftspflegern“: Die weidenden Schafe verhindern, dass sich Büsche und Bäume ausbreiten und die Hänge zuwachsen.   Doch die Weidehaltung muss sich auch für die Schäfer lohnen. Um das zu erreichen, starteten Partner aus den Bereichen Landschaftspflege, Naturschutz, Tourismus, Schafzucht und Gastronomie das Projekt „Altmühltaler Lamm“. Mit geprüften Qualitätskriterien und einer eigenen Marke wollten die Beteiligten das erstklassige Fleisch der Weidelämmer in Wert setzen und den Schäfern so ein besseres Einkommen sowie gesellschaftliche Anerkennung verschaffen. Der Plan ging auf: Schnell etablierte sich das „Altmühltaler Lamm“ als garantiert regionales Qualitätsprodukt. Das Siegel war bald auf Speisekarten im ganzen Naturpark-Gebiet zu finden. Momentan beteiligen sich rund 40 Gastronomen, Metzgereien und Schäfereien an dem Projekt. Rund sechs Millionen „Altmühltaler Lamm“-Gerichte wurden in den vergangenen 25 Jahren serviert.

Aktionswoche zum Jubiläum  

Eine gute Gelegenheit, Lammgerichte – vom klassischen Braten über Bratwürste bis zum Burger „Big Mäh“ – zu probieren, bieten die Veranstaltungen rund ums „Altmühltaler Lamm“, angefangen beim „Altmühltaler Lamm“-Auftrieb in Mörnsheim (20. und 21. Mai 2023), der dieses Jahr den Auftakt zu einer Aktionswoche mit Festen und Führungen bildet. Bei einer Abendtour über die Wacholderheiden zwischen Zimmern und Pappenheim erkunden Interessierte am 25. Mai 2023 diesen besonderen Lebensraum, der durch die „Mäharbeit“ der Schafe geschützt wird.

Am 27. Mai 2023 lautet das Motto „Triff den Schäfer!“ bei einer Führung von Zimmern nach Übermatzhofen. Hier erfahren die Teilnehmenden aus erster Hand mehr über die Arbeit des Schäfers und über seine Tiere. Der Pappenheimer Ortsteil Übermatzhofen ist außerdem Veranstaltungsort für das „Altmühltaler Schäferfest“, das am 28. Mai 2023 die Aktionswoche abrundet. Im Herbst haben Schafe und Schäfer aber nochmals einen großen Auftritt: Beim „Altmühltaler Lamm“-Abtrieb (23. und 24. September 2023) werden sie im Kipfenberger Ortsteil Böhming traditionell ins Winterquartier verabschiedet.  

Das Projekt „Altmühltaler Lamm“ hat als gelungene Symbiose von Landschaftspflege, regionaler Wertschöpfung und Genuss schon mehrere Preise gewonnen. Neben der Weidehaltung, bei der naturschutzrelevante Flächen eingebunden sein müssen, sind auch die Schlachtung und Verarbeitung im Naturpark Altmühltal garantiert. Markeninhaber und Koordinator für das Projekt ist der Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V. Gefördert wird das Projekt vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz aus Landschaftspflege- und Naturparkmitteln über die Höhere Naturschutzbehörde an der Regierung von Niederbayern.  

Kein Platz für Müllsünden

Stadt mahn solidarisches Verhalten der Bürger an

Achtlos weggeworfener Müll verschandel die Landschaft. Das muss nicht sein. Jeder kann seinen Teil zum Umweltschutz beitragen.

Klebrige Kaugummireste vom Boden kratzen oder gelbbraune Zigarettenkippen aus dem Rasen fischen – es gibt schönere Arbeiten, die Mann oder Frau machen kann. Allerdings braucht es diese Jobs, denn wir alle wollen uns in einem sauberen öffentlichen Raum bewegen. Dazu gehört, dass Müll nicht einfach herumliegt, so auch in der Stadt Gunzenhausen. Also reinigt der Bauhof regelmäßig öffentliche Gehwege, Grünflächen, Park- und Spielplätze. Ein Kraftakt, der nicht nur unschön ist, sondern Geld und Zeit kostet. Besser wäre es, der Müll entsteht gar nicht erst oder wird von den Verursacherinnen und Verursachern wieder mitgenommen.

„Wenn die Umwelt gedankenlos oder gar absichtlich vermüllt wird, dann ist das kein Kavaliersdelikt, sondern eine Unsitte mit Folgen“, so Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. „Die Reinhaltung des öffentlichen Raums obliegt der Stadt und ist nicht billig. In Gunzenhausen stehen ausreichend Abfallbehälter zur Verfügung, die regelmäßig geleert werden. Wer dennoch meint, seinen Müll aus Bequemlichkeit oder Gleichgültigkeit achtlos wegwerfen zu müssen, der handelt unsolidarisch und zu Lasten aller Bürgerinnen und Bürger.“

Wer Abfall unsachgemäß entsorgt, der begeht zudem eine Ordnungswidrigkeit. Außerdem riechen Speisereste schnell unangenehm und ziehen Insekten oder Nager an. „Müllsünden schaden unserer aller Lebensqualität“, betont Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. „Die Umwelt wird belastet und das Tierwohl wird gefährdet. Manchmal besteht gar eine Verletzungsgefahr, z.B. wenn von weggeworfenen Flaschen nur noch Scherben übrig bleiben. Daher mein dringender Appell: Helfen Sie mit und halten Sie unsere Stadt sauber!“

Kurskorrektur beim Feuerwerk

Regionalberater Dieter Popp hat sich an Innenminister gewandt

Dieter Popp, seines Zeichens Regionalberater, hat sich an den bayerischen Innenminister Joachim Herrmann gewandt, um ihm seine Gedanken um das Feuerwerk und seine Auswirkungen darzulegen. Hier der Wortlaut:

Es wird in diesen Tagen – das war aber absehbar – wieder über die Folgen und Auswirkungen der unzähligen privaten Feuerwerke in Deutschland diskutiert. Die Konzentration der Diskussion auf die durch nichts zu verantwortenden Ausschreitungen führen aber jetzt leider dazu, dass die eigentliche und hinter diesen Feuerwerken liegenden Probleme verdrängt und erst gar nicht politisch thematisiert werden.
Dabei verkürzt sich die Diskussion – auch die öffentlich gemachten Aussagen von ihnen – zu sehr auf die Frage der Übergriffe auf Polizei und Hilfskräfte und die damit im Zusammenhang stehenden Fragen, warum bestimmte Gruppen der Bevölkerung zu solchen – nicht nur zum Jahresende zu beobachtenden – Exzessen neigen. An Silvester kulminiert dieses Problem, weil dann auch noch pyrotechnische Zündkörper für einen zeitlich befristeten Verkaufs- und noch engeren – Einsatzzeitraum zugelassen werden.
Wie in vielen anderen Fällen erleben wir auch hier, dass immer Minderheiten der Gesellschaft mit den ihnen gewährten Freiheiten nicht verantwortungsvoll umzugehen in der Lage sind.
Und wir erleben, dass die öffentliche Sicherheit durch diese befristet zugelassenen Sonderrechte zumindest punktuell gefährdet wird und die Sicherheitsorgane gegen diese unkontrolliert auftretenden Problemgruppen überfordert sind.

Es ist sicher auch nachvollziehbar, dass dieses Problem von sehr verhaltensauffälligen Gruppierungen in unserer Gesellschaft nicht nur durch sog. Böllerverbote oder das Verbot der Herstellung und des Verkaufs von Pyrotechnik gelöst werden kann.
Hier muss an völlig anderen Stellen angesetzt werden, wozu auch Sie und Ihr Haus in Teilbereichen dafür Kompetenzen besitzen. Dies ist ein vordringliches Problem und dies sollte daher auch mit hohem Nachdruck angegangen werden. Denn wir sind z.B. in Berlin-Neukölln   – das Problem betrifft aber auch bestimmte Viertel anderer Städte (leider auch in Bayern) in abgestufter Form – nicht mehr sehr weit von den kaum mehr zu bewältigenden Problemen wie z.B. im Pariser Vorort Banlieue entfernt!

Das tatsächliche Problem, das unsere Gesellschaft mittlerweile mit der privaten Feuerwerksnutzung hat, erfährt seinen absoluten Höhepunkt zwar an Silvester, aber zunehmend werden auch private Feiern über das ganze Jahr mit Pyrotechnik begleitet.

Ich unterstelle, dass Ihnen die Hintergründe für diesen ja doch eher heidnischen Brauch bekannt sind. Ich möchte diesen dennoch hier kurz skizzieren, da sich dann das Thema auch besser politisch einordnen lässt.
Der Name Silvester – mit dem das ja verbunden wird – geht letztlich auf den Todestag des Papstes Silvester I. am 31.12.335 zurück. Diesem Papst war es vergönnt, den Kaiser Konstantin der Legende nach von der Pest zu heilen, weswegen er ihn heiligsprach, zum christlichen Glauben übertrat und danach mit der  „konstantinischen Wende“ eine neue Kalenderrechnung – beginnend jeweils mit dem 1. Januar – einführte.

Es war allerdings schon lange vorher – und wurde dann auf den Jahreswechsel ab 335 übertragen – ein gerne geübter Brauch heidnischer Völker, die Geister mit Lärm, Feuer oder finster dreinblickende Gestalten für das kommende Jahr bzw. Jahreszeit zu vertreiben.
Teile dieses heidnischen Brauchs findet man heute noch in vielen Regionen Süddeutschlands, aber vor allem auch im Alpenraum oder anderen europäischen Gebirgsregionen (Riesengebirge, Karpaten, Dinariden). Aber einen biblischen Bezug hat diese Silvestertradition an keinem Ort dieser Welt.

Bis heute haben sich aber bestimmte Bräuche zum Jahreswechsel gehalten, die z.B. mit Bleigießen (heute mit Zinn), Tarot-Karten-Lesen, Tanz und sehr ausgeprägten kulinarischen Regionalbräuchen bis heute gepflegt werden.

Gegenüber dieser historischen Entwicklung des heute zelebrierten Jahreswechsels, wurde der Brauch der Lärm- und Lichteffekte über Pyrotechnik erstmals im 12. Jahrhundert aus China importiert, wo Feuerwerk auf eine sehr lange Tradition zurückgeht.
1378 wird erstmals in Italien das Abbrennen von Feuerwerk an diesem Tag dokumentiert und Deutschland erreichte diese um sich greifende Lust nach Lärm und Licht über Feuerwerk im Jahre 1506. Ab da hat sich dies dann sehr unterschiedlich – vor allem in den Stadtgesellschaften – als eine neue Errungenschaft ergeben und etabliert.

Gegen die jahrhundertealten Bräuche, einen Jahres(zeiten)wechsel bewusst zu feiern spricht also rein gar nichts.
Aber es muss aus heutiger Sicht durchaus auch die Frage gestellt werden, ob diese spezifische Form der Jahreswendefeiern nicht mehr in die Zeit passen?
Und da wäre es durchaus auch an der Politik, hier zukunftsfähige Zeichen zu setzen.

Da es also nicht um diese erneut an diesem Jahreswechsel aufgetretenen Auswüchse, sondern um diese Form der Feuerwerksnutzung geht, sollten Sie in Ihrer Abwägung auch bedenken, dass

  • die mit den privaten Feuerwerken verbundenen Feinstaubbelastungen zu absoluten Spitzenwerten im Jahresverlauf führen und die ja auch weitere CO²-Belastungen auslösen (knapp 3.000 to), die gesundheitspolitisch nicht mehr zu verantworten sind (lt. Umweltbundesamt alleine rund 2.000 to Feinstaub, also etwa 15 % der im gesamten Jahr durch den Straßenverkehr verursachten Feinstaubmenge);
  • die Lärmbelastung in diesem Zeitraum – und leider immer häufiger auch vor und nach dem zugelassenen Zeitfenster – hat ebenfalls Spitzenwerte erreicht, die von immer mehr Menschen als unzumutbare Belastung empfunden werden.
  • die zusammenwirkenden Effekte von plötzlichem Lärm und völlig ungewohnten Lichteffekten führen regelmäßig zu untragbaren Situationen bei vielen Nutztierhaltern (auch 22/23 sind wieder viele Rinder, Schafer und Pferde in Panik entlaufen und wurden in der Folge in tragischer Weise u.a.  im Zuge von Verkehrsunfällen getötet). Viele Weidetierhalter haben gar keine oder keine ausreichend wirksamen Unterkünfte für ihre darüber gefährdeten Nutztiere dieser ja auch klimapolitisch sehr erwünschten Tierhaltungsform.
    Und zusätzlich leiden – gerade auch in den Städten – die Haustiere wie Hunde oder Katzen und werden oft über Stunden traumatisiert.
  • die ohnehin auf Lärm – vor allem Lärm, der abgeschossenen Raketen oder Bomben sehr ähnelt – traumatisierten und bei uns lebenden Kriegsflüchtlingen aus Syrien, dem Irak, aus der Ukraine oder anderen Kriegsgebieten im asiatisch-afrikanischen Raum – verdienen ein anderes Ausmaß an Respekt und Rücksichtnahme und sollten von solchen zusätzlichen und ja auch völlig entbehrlichen Lärm- und Blitzbelastungen bewahrt werden;
  • die alljährlich die Notaufnahmen und daneben auch alle anderen Abteilungen der Krankenhäuser in dieser Zeit zusätzlich eintreffenden Verletzten belasten das ohnehin am Limit arbeitende Ärzte- und Pflegepersonal noch zusätzlich, so dass hier eine effiziente Entlastung durch einschränkende Feuerwerksaktivitäten längst überfällig wäre;
  • die in dieser Zeit durch viele anderen Einsätze bereits sehr stark belasteten Fachkräfte der Feuerwehren, der Polizei, dem Technischen Hilfswerk, dem Roten Kreuz und anderer Dienstleister erwarten seit Jahren eine – bis jetzt ausbleibende – Entlastung durch politische Vorsorgemaßnahmen;
  • der alljährlich durch private Feuerwerkskörper auf den Straßen – unter völliger Missachtung einer Gemeinwohlverantwortung – zurückbleibende Müll (geschätzte 3.000 to in diesem Jahr) stellt nicht nur eine erhebliche Gefährdung für den Verkehr oder auch für mit Feuerwerksresten spielende Kinder dar, sondern bürdet die Müllhinterlassenschaften einer Minderheit der finanziellen Entsorgung durch die Allgemeinheit auf. Eine vorsorgende und verursacherorientierte Abfallentsorgung zumindest für diesen Ausnahmetag sieht sicher anders aus!
  • ein Anteil von 53 % der Bevölkerung für eine Verbot von Silvesterfeuerwerk plädiert!

Diesen nicht zu leugnenden Belastungen aus sehr unterschiedlichen Quellen stehen folgende ökonomische Fakten gegenüber:

  • der mit dem Silvesterfeuerwerk zu erzielende Jahresumsatz dieses Gewerbszweigs beläuft sich auf rund 130 Mio €;
  • die über den Verkauf von Silvesterfeuerwerk gesicherten Arbeitsplätze werden mit 3.000 Personen angegeben;
  • die Mehrzahl der Menschen brennen ihr Feuerwerk mit Verantwortungsbewusstsein ab;
  • ein nicht exakt zu beziffernder Anteil der Bevölkerung entsorgt seinen Silvestermüll selbst (geschätzt aber weit weniger als die Hälfte);
  • ein Anteil von 39 % der Bevölkerung plädiert gegen ein Verbot der privaten Silvesterfeuerwerke.

Vor dem Hintergrund dieser Tatsachen, wäre es an der Politik hier eine zwingend überfällige Kurskorrektur vorzunehmen.

Bundesumweltminister Prof. Dr. Karl Lauterbach, die Bremer Umweltsenatorin Dr. Maike Schäfer oder der Landauer Oberbürgermeister Dominik Geißler aus Rheinland-Pfalz – also Politiker nahezu aller Farben der politischen Couleur – haben neben vielen anderen eine solche Kurskorrektur für überfällig bezeichnet. Bundesärztekammer, die Deutsche Krankenaus-Gesellschaft, die Gewerkschaft der Polizei, Feuerwehrverbände, der Verband kommunaler Unternehmen (VKU), das Umweltbundesamt, alle Tierschutz-, Umwelt- und Naturschutzverbände halten ein Verbot für das private Abbrennen von Feuerwerk ganzjährig für eine sinnvolle Vorsorgemaßnahme aus ökonomischer, aus ökologischer oder aus sozialer Verantwortung heraus für notwendig und eine eindeutige Bevölkerungsmehrheit befürwortet solche Maßnahmen.

Die Politik wäre gut beraten, wenn Sie in dieser Situation Überlegungen anstellt, dem Jahreswechsel wieder eine neue Wertigkeit im Jahresablauf zu ermöglichen, was gleichbedeutend damit ist, dass keine Jahreswechselfeiern verboten, sondern alternative Feiermöglichkeiten offensiv unterstützt werden.
Es muss aber angestrebt werden, dass – möglichst EU-weit – die Produktion und der Verkauf von Pyrotechnik auf gewerbliche Anbieter von Veranstaltungen beschränkt und die Anwendung von Pyrotechnik nur noch nach vorheriger Genehmigung von dafür als sachkundig befundenen Personen solcher Veranstalter zugelassen werden.
Damit werden weder zentral z.B. von Kommunen oder anderen Veranstaltern betriebene Feuerwerks-Events – auch dann an ausgewiesenen Plätzen an Silvester – unterbunden, noch muss diese Branche unmittelbar mit ihrem Niedergang rechnen.
Es wäre aber gewährleistet, dass Feuerwerk nur noch an festgelegten Orten und von dazu sachkundigen Personen vorgenommen werden kann (erfolgreiche Beispiele dazu finden sich bereits an vielen Standorten in Bayern).
Eine massive Entlastung von Lärm. Müll und Luftbelastungen wäre die unmittelbare und eine starke personelle Entlastung vieler Dienstleistungsberufe wäre die mittelbare Folge.

Wenn ein Bündel dieser Maßnahmen dann noch mit einer Aktivierungskampagne für einen nachhaltigen und kulturell wertigen Jahreswechsel mit dem Aufzeigen und Vorleben all jener Bräuche gekoppelt werden kann, die den Jahreswechsel über sensible und dennoch attraktive Erlebnisse einleiten bzw. begleiten, könnte in der Tat Silvester mit der Rückbesinnung auf bewährte, aber ggf. auch mit der Innovation neuer und ebenfalls zukunftsfähiger Bräuche neu belebt werden.
Es gibt im Grunde genommen bei diesem Weg – von wenigen Ausnahmen abgesehen – nur Gewinner. Warum sollten wir diesen Weg nicht einmal im Interesse künftiger Generationen beschreiten?

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen für das neue Jahr die notwendige Zeit und die Kraft, einen solchen kreativen Neuanfang in die politische Debatte zu tragen.

DIETER POPP, Regionalberater „Futour“, Haundorf