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Erfolgreiche Bilanz der Zukunftscoaches der Metropolregion Nürnberg

Konferenz zum Ende der ersten Förderperiode in Weißenburg

Bei strahlendem Kaiserwetter fand die Bilanz-Konferenz der Zukunftscoaches der Metropolregion Nürnberg im Sitzungssaal des Landratsamtes in Weißenburg statt. Neben Landrat Armin Kroder (Ratsvorsitzender der Metropolregion Nürnberg), Landrat Gerhard Wägemann (Sprecher der Zukunftscoaches), Dr. Christa Standecker (Geschäftsführerin der Metropolregion Nürnberg) und Georg Moser (Referatsleiter für den ESF-Bayern) waren fast alle Zukunftscoaches sowie weitere Ratsmitglieder der Metropolregion der Einladung nach Weißenburg gefolgt.

Konferenz zum Ende der ersten Förderperiode in Weißenburg

Konferenz zum Ende der ersten Förderperiode in Weißenburg

Die 16 Vor-Ort-Zukunftscoaches in den vor allem ländlichen Bereichen der Metropolregion Nürnberg können nach ca. zweieinhalb Jahren ihres Wirkens eine stolze Bilanz vorweisen: Über 250 Projekte und Maßnahmen wurden initiiert und umgesetzt, um dem demographischen Wandel entgegenzuwirken. Viele davon wurden über das Netzwerk der Zukunftscoaches in die Breite gebracht, z.B. die Berufe-Tour sowie der Talentpool, die im Rahmen der Konferenz vorgestellt wurden.

So zielt die Berufe-Tour darauf ab, den Schülerinnen und Schülern einer Region die örtlichen Betriebe näher zu bringen, und zwar nicht nur die „bekannten Großen“, sondern auch die „kleinen Feinen“. Die Schüler werden mit Bussen zu den Unternehmen gebracht und erfahren dort Einblicke in die Arbeitswelt vor Ort. Mehrere Betriebe aneinandergereiht ergeben eine Tour, wobei die Teilnehmer vorab nicht wissen, in welche Betriebe sie fahren.

Der Talentpool „cleverheads“ Oberfranken plus ist eine Datenbank, in welcher sich die beteiligten Unternehmen Bewerberinnen und Bewerber, die sich zwar gut präsentierten oder hervorragend qualifiziert sind, aber bei der Einstellung nicht zum Zuge kamen, gegenseitig empfehlen. Somit soll kein Talent der Region verloren gehen.

Dies ist insbesondere bei dem stetig steigenden Mangel an Arbeits- und Fachkräften notwendig. Eine Auswertung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat ergeben, dass bereits im Jahre 2013 aus Mangel an Bewerbern 19.000 Arbeitsplätze in der Metropolregion Nürnberg nicht besetzt werden konnten. Nach Prognosen des IHK-Fachkräftemonitors werden im Jahr 2020 rund 90.000 Fachkräfte fehlen.

Die veränderten Rahmenbedingungen in der ESF-Förderung der kommenden Förderperiode ziehen es nun leider nach sich, dass lediglich 5 der bisher 16 Zukunftscoaches auch Zukunftscoaches bleiben. Die meisten anderen werden in veränderten Positionen oder mit neuen Fördertöpfen an ihren bisherigen Maßnahmepaketen weiterarbeiten.

So auch im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, wo eine Stelle „Bildung & Familie“ mit Mitteln des Regionalmanagements gefördert wird und auch Mittel aus dem Förderprogramm „Bildung integriert“ zum Zuge kommen. So können die bisherigen Schwerpunktthemen Bildung, Familienfreundlichkeit sowie Willkommenskultur unverändert fortgeführt werden.

Kathrin Kimmich, Leiterin der Zukunftsinitiative altmühlfranken, die bis Ende 2014 die Funktion „Zukunftscoach“ im Landkreis innehatte, hierzu: „Unsere Projekte sind auf Nachhaltigkeit ausgelegt. Viele unserer Projekte hätten wir mit den neuen formalen Anforderungen der ESF-Förderung so nicht weiterführen können. Daher wird sich der Landkreis nicht weiter am Förderprogramm beteiligen“.

Landrat Gerhard Wägemann zeigte sich zunächst sehr angetan von der Tatsache, dass die Konferenz der Europäischen Metropolregion Nürnberg (EMN) im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen abgehalten wurde. „Das ist ein sehr schönes Zeichen für die Stadt-Umland-Partnerschaft der Metropolregion Nürnberg.“ Insgesamt bedauert Wägemann allerdings, dass durch die Änderungen bzw. Anforderungen im ESF-Bayern nicht alle Zukunftscoaches so weitermachen können wie bisher. „Dennoch“, meinte er, „sind sich alle einig, dass das Netzwerk als solches bestehen bleiben wird, egal ob mit ESF-Förderung oder ohne.“

Historisches und Modernes ergänzen sich

Exkursion des Vereins für Heimatkunde in Triesdorf

Bei den markgräflichen Nachbarn in Triesdorf waren die Mitglieder des Vereins für Heimatkunde zu Gast. Dr. Horst von Zerboni, der Vorsitzende des Vereins der Freunde Triesdorfs, begleitete sie auf ihrer „Samstagsexkursion“ auf den Pfaden der Markgrafen. Zugleich erlebten sie den spannenden Kontrast zwischen historischer Bauweise und der modernen Architektur, wie er im Verhältnis zu den Gebäuden der Fachhochschule darstellt.

Ein spannender Kontrast: Links der futuristische Neubau der Fachhochschule, im Hintergrund die historische „Villa Sandrina“. Dr. Horst von Zerboni (Mitte) begleitete die Gruppe des Vereins für Heimatkunde auf ihrem Rundgang. Foto: FR Presse

Ein spannender Kontrast: Links der futuristische Neubau der Fachhochschule, im Hintergrund die historische „Villa Sandrina“. Dr. Horst von Zerboni (Mitte) begleitete die Gruppe des Vereins für Heimatkunde auf ihrem Rundgang. Foto: FR Presse

Triesdorf ist für viele Menschen in der Region aber auch ein Synonym für fortschrittliche Landwirtschaft. In neun Schulen von unterschiedlichen Trägern und der FH-Weihenstephan-Triesdorf mit rund 3000 Schülern und Studenten ist Triesdorf heute neben dem niederbayerischen Schönbrunn der wichtigste Standort für das Agrarstudium. An der Fachhochschule sind Studenten aus 32 Nationen eingeschrieben. Die Hälfte von ihnen kehrt danach in die heimischen Betriebe hochqualifiziert in die elterlichen Betriebe zurück. Ausgangspunkt für das Bildungszentrum Triesdorf war die 1748 gegründete Ackerbauschule.
Der Spaziergang führte die Gäste aus Gunzenhausen zu den markanten baulichen Zeugnissen der Markgrafenzeit, also zum noch erhaltenen Barockgarten mit dem Sommerhaus des einstigen markgräflichen Leibarztes , vorbei an den schön restaurierten Kavaliershäuschen, durch den ehemaligen Park mit seiner alten Lindenallee (aus dem Jahr 1740) zum Weißen Schloss und der Villa Sandrina. Acht Kilometer lang war einst die drei Meter hohe und 30 Zentimeter dicke rote Mauer, die das 300 Hektar große Areal eingrenzte. Sie ist von 1729 an in 16 Jahren Bauzeit entstanden. Davon sind heute nur mehr Reste vorhanden. Dr. von Zerbonis anschauliche Darstellung: „Das entspricht etwa dem Material für 200 Einfamilienhäuser.“ An allen Gebäuden erläuterte er die charakteristische Bauweise, zuletzt in der Markgrafenkirche.
Die Werke der markgräflichen Baumeister Gabriel de Gabrieli, Carl Friedrich von Zocha, Leopoldo Retty und Johann David Steingruber sind nach den Ankauf des kleinen Triesdorfer Landguts durch die Ansbacher Fürsten von 1682 bis 1776 entstanden und vermitteln den Besuchern bis heute einen Eindruck von der einstigen Herrlichkeit der Sommerresidenz.
Zu den samstäglichen Exkursionen gehört auch die abschließende Einkehr. Im Gasthaus „Sammethbräu“ kündigte Vorsitzender Werner Falk an, dass eine Besichtigung des markgräflichen Ansbachs im Juni das Programm des Vereins ergänzen wird.

„echtbrombachseer.de“ als neue umfassende Informationsquelle

Manufaktur Echt Brombachseer jetzt mit eigenem und neuem Internet- Auftritt

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Kirschenkönigin als sympathische Imageträgerin des Brombachseer Kirschenlands

Die zum Zwecke eines umfassenden Kirschenmarketing gegründete Manufaktur Echt Brombachseer eG konnte bisher die Website der Zukunftsinitiative Altmühlfranken dankenswerterweise mit nutzen, um zumindest ihre Philosophie bereits nach außen zu kommunizieren.
Nun verfügt die Manufaktur über einen eigenständigen Internet-Auftritt, der jetzt online gegangen ist und über den das gesamte Kirschenmarketing und die Aktivitäten der Manufaktur Echt Brombachseer eG umfassend nachvollzogen werden können.
Es wird dabei auch dauerhaft Wert darauf gelegt, dass nicht vordergründig die Produkte des Brombachseer Landes im Mittelpunkt stehen, sondern die Region mit ihrem ganzheitlichen Erscheinungsbild, die nach wie vor sehr stark vom Obstbau grundsätzlich und von vielen Streuobstwiesen im speziellen geprägt ist. Denn immer wieder müssen die Akteure des Brombachseer Obstlands feststellen, dass sie und ihre Produkte z.B. im Herzen der Metropolregion noch nicht den Stellenwert besitzen, den sie sich wünschen. Es war daher nur folgerichtig, dass vor einem Jahr die Manufaktur „Echt Brombachseer“ mit dem Ziel gegründet wurde, das Image der Region über das Leitprodukt Süßkirschen besser in Wert zu setzen und dafür ein umfassendes Marketing zu betreiben. Die jetzt freigeschaltete Homepage wird in diesem Rahmen eine wichtige Rolle übernehmen.
Daher soll der neue Internetauftritt auch dafür Sorge tragen, dass der Brombachsee als Teil des Fränkischen Seenlands ein stärkeres Profil in der Metropolregion erhält und dass die aus ihm stammenden Kirschen und anderen Streuobst-Spezialitäten als wichtige Imageträger inszeniert werden.

So werden über echtbrombachseer.de künftig nicht nur die Produkte kommuniziert, sondern es werden auch z.B. mit dem „Tipp des Monats“ Hinweise auf attraktive Freizeitziele, Rezepte oder Einkehrmöglichkeiten angeboten. Der Brombachsee soll über seine spezifischen Obstprodukte künftig auch als Wochenend-Ausflugsziel stärker in das Bewusstsein der Menschen der Metropolregion gerückt werden.
In diesem Zusammenhang werden die Landschaft prägenden Obstbäume, die Streuobstwiesen, aber auch die handwerklichen Verarbeitungsbetriebe wie die Mostereien, die Brennereien sowie die Obstspezialitäten anbietenden Gasthöfe, Cafes und Konditoreien eine wichtige Rolle spielen, wenn es darum geht das Profil des Brombachseer Lands auch über seine Obstsortenvielfalt zu schärfen.
Denn die „Magischen Momente“ machen am Brombachsee nicht nur die Kulturevents, sondern in gleicher Weise auch die Naturerlebnisse rund um Kirschen, Äpfel, Birnen und Zwetschgen aus. Und diese werden rund um den Brombachsee von einer Vielzahl kleiner Betriebe liebevoll zu besonderen Brombachseer Spezialitäten aufbereitet.
All dies will künftig die neue Homepage echtbrombachseer.de. umfassend vermitteln und dafür ein attraktives Informationspaket schnüren.

Nähere Auskünfte über: Dieter Popp, Echt Brombachseer , Kalbensteinberg 122, 91720 Absberg, info@echtbrombachseer.de; www.echtbrombachseer.de

Landrat besucht Automobilzulieferer Faurecia

Gerhard Wägemann informiert sich über Betriebsabläufe in Pappenheim

Der Standort Pappenheim des weltweit führenden Automobilzulieferers Faurecia konnte sich über einen besonderen Gast freuen: Landrat Gerhard Wägemann überzeugte sich bei einem Besuch vor Ort von der Qualität der geleisteten Arbeit, als er von Werkleiter Roland Göpfert und seinen Mitarbeitern durch die Produktionshallen geführt wurde. „Hier in Pappenheim wird Präzisionsarbeit geleistet, die in den besten Autos der Welt zum Tragen kommt“, so Wägemann. „Besonders die motivierten Mitarbeiter sowie der hochmoderne Maschinenpark garantieren qualitative Spitzenprodukte aus der Region.“

Landrat Gerhard Wägemann, Mitarbeiter, Stephanie Teschner (HR Manager), Karl Hüttinger (Quality Manager), Roland Göpfert (Plant Manager)

Landrat Gerhard Wägemann, Mitarbeiter, Stephanie Teschner (HR Manager), Karl Hüttinger (Quality Manager), Roland Göpfert (Plant Manager)

In Pappenheim werden seit den siebziger Jahren Kunststoffteile für die Automobilindustrie produziert. Am Standort lief auch der weltweit erste Stoßfänger aus Kunststoff vom Band. Im Laufe der Jahre, in denen das Werk stetig erweitert und modernisiert wurde, konnte die Produktpalette immer weiter ausgebaut werden, so dass auch beispielsweise Schweller und Säulenverkleidungen an die Kunden geliefert werden können. Zu den Kunden gehören die größten Automobilhersteller der Welt. Derzeit beschäftigt Faurecia rund 660 Mitarbeiter in Pappenheim und gehört damit zu den größten Arbeitgebern der Region.
Am Standort bildet Faurecia in technischen Berufen wie Mechatronik, Verfahrensmechanik und Werkzeugmechanik aus. Zudem bietet der Automobilzulieferer die Möglichkeit des dualen Studiums an, hier werden die Bereiche Betriebswirtschaft und Maschinenbau abgedeckt. Mit diesem umfangreichen Ausbildungsangebot sieht sich Faurecia auch für die Zukunft gerüstet, um von Pappenheim aus die Wünsche der Kunden bestmöglich zu erfüllen.
In Deutschland beschäftigt Faurecia rund 12.000 Mitarbeiter an über 30 Produktions- und 11 Forschungs- bzw. Design- und Entwicklungsstandorten. Die deutschen Automobilhersteller machen rund 38 Prozent vom weltweiten Umsatz der Faurecia Gruppe aus. Mit der Auszeichnung als „Top Arbeitgeber Automotive 2015“ bietet Faurecia Bewerberinnen und Bewerbern eine Orientierungshilfe und solide Entscheidungsgrundlage für die Auswahl des zukünftigen Arbeitgebers

Absberg: Dorfladen, Prunothek und Museum

Neue Nutzung des einstigen Dorfschulhauses

Cornelia Meyer führt mit ihrem Team den Dorfladen Absberg.

Carolin Meier führt mit ihrem Team den Dorfladen Absberg.

Endlich hat das alte Schulhaus (1850 erbaut und seit den siebziger Jahren leer gestanden) eine neue Funktion bekommen. Der Dorfladen (im November eröffnet) die „Prunothek“ (Probierstube für die Liebhaber der veredelten Kirschen-Produkte) und das Museum (es wird künftig im Dachgeschoss seinen Platz haben) bilden eine Einheit. Rund eine Million Euro sind für die Sanierung aufgewandt worden. Der Staat hat sich großzügig gezeigt und für den Umbau des denkmalgeschützten Hauses eine Förderung von rund 430000 Euro gewährt.

Träger sind die Genossenschaft Dorfladen Absberg (Vorsitzender Wilhelm Fries), die Genossenschaft Echt Brombachseer (Vorsitzender Fritz Walter) und die Gemeinde2015-03-20 10.01.28 (Bürgermeister Helmut Schmaußer). Die architektonischen Leistungen für die Neugestaltung lieferte das Gunzenhäuser Planungsbüro Hochreiter & Lechner.

Das Dorf ist stolz darauf, seine lokalen und regionalen Produkte nunmehr in einem Dorfladen vermarkten zu können. Carolin Meier und ihre drei Mitarbeiterinnen bedienen jeden Tag von 6 bis 18 Uhr und samstags bis 12 Uhr ihre Kunden. Sie sind die sympathischen „Aushängeschilder“ der Genossenschaft, die den Dorfladen betreibt. Die einheimischen Obstbrenner stellen aus, die Eier und das Gemüse kommen aus der Nachbarschaft, dazu Honig, Fruchtaufstriche und Walnussöl von der Gelben Bürg. Im Dorfladen gibt es jeden Tag frisches Gebäck und frische Erzeugnisse vom Metzer, dazu eigentlich alles, was ein Supermarkt gewöhnlich in seinem Sortiment hat.
Im Haus an der Hauptstraße präsentiert die „Prunothek“ die Erzeugnisse der einheimischen Obstbrenner. Sie ist zugleich ein Forum für Feinschmecker. „Mit der kleinen Genossenschaften wollen wir die Wertschöpfung in der Region halten“, erklärte Regionalberater Dieter Popp anlässlich der Einweihung im Kreis vieler Gäste, darunter Landratsstellvertreter Robert  Westphal („Ein Projekt, hinter dem Herzblut steckt“).

Von den 69 Gaststätten bestehen 16 noch heute

Gunzenhausen und seine Wirtshausgeschichte

224    Stieg Gerberstr. 1 um 1922    54) S. 53-001

Der „Grüne Baum“ wurde 1640 eröffnet. Letzter Wirt war Ernst Stieg.

69 Gaststätten sind vom Mittelalter bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs in der Stadt eröffnet worden. Nur 16 von ihnen sind übrig geblieben. Lothar Hiemeyer ist in Gunzenhausen geboren worden, lebt aber seit Jahrzehnten in Würzburg. Seiner Heimatstadt treu geblieben ist er als Heimatforscher mit Leidenschaft. Über die Gunzenhäuser Brauereien und Wirtshäuser hat er ein gigantisches Archivmaterial zusammengetragen und es bisher teilweise in „Alt-Gunzenhausen“ veröffentlicht.
Hiemeyer hat viele Tage im Staatsarchiv Nürnberg geforscht, im Stadtarchiv Gunzenhausen nachgelesen und vor Ort eigene Recherchen vorgenommen. Das Ergebnis ist ein ganzes Bündel von Informationen in Wort und Bild. Er will das Material zu einem Buch verarbeiten. „Zu 80 Prozent bin ich durch“, sagte er anlässlich eines Vortrags vor Mitgliedern des Vereins für Heimatkunde im der „Adlerbräu“-Gaststätte.
Der Altmühl-Bote hat über die Arbeit Hiemeyers bereits berichtet. Nach seinen Darlegungen sind der „Adlerbräu“-Gasthof (1558) und das „Altes Rathaus“ (1585) die ältesten Gaststätten in der Stadt. Aber auch die „Bürgerstube“ (heute: Sparkasse) und der „Schwarze Bär“ (heute: Bäckerei Schmidt) sowie der „Blaue Wolf“ gehen auf das 16. Jahrhundert zurück. Die heutigen Inhaber haben dem Autoren in seinen zeitraubenden Recherchen fleißig geholfen, insbesondere Erika Dersch, die

Autor Lothar Hiemeyer

Autor Lothar Hiemeyer

schriftliche Belege hat, wonach Kaiser Wilhelm II. dem damals schon international agierenden Gastwirtssohn Johann Zippel zu dessen Hochzeit gratulierte und zu seinem frühen Tod der Witwe eine Beileidstelegramm schickte. Weitere frühe Gasthäuser waren die „Goldene Krone“ (heute: Drogerie Neidhardt) und der „Goldene Engel“ (heute: Kik), zu dem der „Braunskeller“ gehörte, in dem vor 70 Jahren 144 Menschen bei einem Bombenangriff der Amerikaner den Tod fanden. Mit „Musik, Hasenbraten und Knödelpartie“ war einst Johann Lehner vom „Roten Ross“ (heute: Zum Storchennest). Auch das „Goldene Lamm“ (heute: NKD) und der „Grüne Baum“ (früher Stieg, heute Pizzeria in der Gerberstraße) und die „Glocke“ (heute: Juwelier Stingl) sind seit dem 17. Jahrhundert bekannt.
Vor dem zweistündigen Vortrag Hiemeyers hörten die Mitglieder des Vereins für Heimatkunde den Jahresbericht ihres Vorsitzenden Werner Falk und des Schatzmeisters Hans Minnameyer. Beide stellten mit Stolz fest, dass sich der Mitgliederstand des Vereins jetzt über die 300-er Marke hochgeschraubt hat. Der Vorsitzende erinnerte an die Vorträge und „Samstagsexkursionen“ in 2014 und kündigte an, dass auch heuer die Serie der samstäglichen Besichtigungen in der Region fortgesetzt werden. Mit Dank erwähnte er die Arbeit des 2. Vorsitzenden Werner Mühlhäußer (Stadtarchivar) im Zusammenhang mit der Herausgabe von „Alt-Gunzenhausen“, ferner nannte er die Autoren Lothar Hiemeyer, Werner Neumann, Dr. Adolf Meier, Siglinde Buchner, Werner Kugler und Florian Schenk. Das 70. Jahrbuch wird im Dezember erscheinen. „Wir haben allen Grund, der Stadt für ihre Unterstützung zu danken“, sagte der Vorsitzende nannte ebenso den Bezirk Mittelfranken, den Landkreis und die Sparkasse Gunzenhausen.

Vorstandschaft wiedergewählt

Unter der Leitung von Willi Elterlein ging die Neuwahl der Vorstandschaft flott über die Bühne. Per Akklamation bestätigten die Mitglieder die bisherige Vorstandschaft mit Werner Falk als Vorsitzendem, Werner Mühlhäußer als Stellvertreter, Hans Minnameyer als Schatzmeister, Armin Kitzsteiner als Schriftführer sowie den Beiratsmitgliedern Dieter Gottschall, Dieter Wenk, Gerhard Herrmann, Franz Müller, Heidi Dücker, Siglinde Buchner (Weißenburg). Neu in den Beirat wurden Günther L. Niekel aus Muhr am See und Thomas Müller aus Kalbensteinberg gewählt. Als Revisoren fungieren Thomas Fischer (Gunzenhausen) und Rüdiger Schmidt (Unterwurmbach).

 

Sherry und Most als Messe-Stars

Brombachseer Produkte überzeugten bei „Apfelwein weltweit“

Brombachseer

Drei der zwölf Mostköniginnen am Stand von „Brombachseer“

Auf der „Apfelwein weltweit“ – der Weltmesse für Apfelweine, Most, Cidre, Sidra und Viez – in Frankfurt (Main) konnten zwei Brombachseer Produkte in internationaler Konkurrenz beachtliche Erfolge verbuchen. Auf der mit 80 Ausstellern aus 11 Ländern und mit 250 verschiedenen Apfelmost-Produkten aufgestellten Verkostungs-Messe haben Fachleute unter den über 2.000 Besuchern eine Bewertung der Produkte vorgenommen. Dabei kamen gleich zwei Brombachseer Weine in die Wertung, der hier in der Region noch gar nicht im Handel erhältlich sind. So wurde der 2013er Brombachseer BergApfel – ein Apfel-Sherry aus mehreren Mostapfel-Sorten – zu einem der drei besten Sherry-Produkten der hierfür angestellten 32 Proben dieser Messe mit Teilnehmern aus Frankreich, Italien, Spanien, Österreich, Litauen, Dänemark, Belgien und Irland auserkoren. Und der 2014er Apfelmost „Bohnapfel mit Quitte“ schaffte es unter die besten 15 Apfelweine bzw. Mostspezialitäten aus immerhin 95 bewerteten Produkten. Für die junge Manufaktur „Echt Brombachseer“ und ihre Erzeugerbetriebe ein großartiger Erfolg und Ansporn für neue Herausforderungen.
Die erstmals auf dieser – bereits sieben Jahre laufende – Fachmesse anstellende Brombachseer Manufaktur hat sich mit dieser Positionierung einen beachtlichen Ruf erworben, der umso mehr wog, als die Region bei den wenigsten Messeteilnehmern und Besuchern bislang als erlebbare Obstregion überhaupt bekannt war. Die erst 2013 gegründete Manufaktur hat sich zum Ziel gesetzt, die Obstbauregion am Brombachsee durch neue Produktinnovationen bekannt zu machen und damit eine höhere regionale Wertschöpfung aus dem Obst der noch in großer Zahl vorhandenen Hochstämme und Streuobstwiesen zu erzielen. Mit dem Messeauftritt im Zentrum des hesssischen Apfelweins wurde diese Zielsetzung auf Anhieb mehr alserreicht.
Mit insgesamt 4 Produkten war die Manufaktur im Frankfurter Palmengarten angetreten, zwei Mostspezialitäten und zwei Produkte der neuen Berg-Kreation, der Sherry-Linie aus der Brombachseer Obstregion. Denn neben dem schon länger am Markt befindlichen BergKirsch, wird in Kürze auch der BergApfel mit 12 % vol Alkohol im Handel verfügbar sein. Bisher wurde er in einer Minimalauflage in ausgewählten Verkaufsstellen getestet, bevor er nun diesen unerwarteten Messestart vollbringen konnte.

Und mit dem „Bohnapfel mit Quitte“ steht bereits der zweite sortenreine altmühlfränkische Apfelmost zur Verfügung, der mit 7 % vol Alkohol und einer gerbstoffbetonten Note einer kräftigen fränkischen Küche die kulinarische Stirn bieten kann. Denn neben dem mittelfränkischen Wein von den Steigerwaldhängen steht der Most vom Jura, dem Hahnenkamm, der Mönchswaldregion oder dem Brombachsee der Gastronomie als regionale Spezialität zur Verfügung. Allerdings haben beide Produkte bislang noch ein ähnliches Problem. Nur wenige Weinliebhaber wissen, dass auch Mittelfranken beste Frankenweine liefert. Und noch viel weniger Genießern und Verbrauchern ist es bewusst, dass im Umfeld der Fränkischen Moststraße auch ein hervorragender Apfelmost angeboten wird, wie Keltereien am Hesselberg, auf dem Hahnenkamm oder am Brombachsee zunehmend unter Beweis stellen. Das hat natürlich auch damit zu tun, dass weder der mittelfränkische Wein noch der altmühlfränkische Most bislang über die Gastronomie den ihnen gebührenden Platz auf den Karten gefunden haben bzw. als solche dort kommuniziert werden.
Mit dem Veredelungsprodukt des BergApfel ist nun in Ergänzung zum BergKirsch der Durchbruch zu hochwertigen Premiumprodukten gelungen. Die Anerkennung durch ein internationales Fachpublikum zeigt, dass dieser nicht immer einfache Weg zu diesen Spitzenprodukten unserer Streuobstwiesen aber richtig war. Beide Produkte – Most wie BergApfel – sind eben nur möglich, weil in Altmühlfranken noch auf eine große Fläche an gut gepflegten Hochstämmen aus diesen auch besonders ökologisch wertvollen und landschaftlich attraktiven Lebensräumen zurückgegriffen werden kann.
Da diese Flächen extrem naturnah bewirtschaftet werden, bieten sie auch die herausragende Grundlage für naturbelassene Produkte. Denn einen guten Most kann man nicht aus Tafelobst gewinnen, da fehlen ihm dann doch noch einige wesentliche Grundlagen. Und da die Äpfel unserer Streuobstwiesen auch nicht gespritzt werden, die Wiesen um die Bäume praktisch niemals eine Düngung erfahren, kann man mit gutem Grund beim Most von einem ausgesprochen gesunden Produkt sprechen.. Der altmühlfränkische Most ist deswegen auch eine der Spezialitäten, die ihre Qualität und ihren besonderen Geschmack gerade der naturnahen Obstbaumpflege verdanken. Dies alles wird über konsequent angewandte Qualitäts- und Herkunftskriterien „Echt Brombachseer“ eindeutig dokumentiert.

Denn im Interesse einer glaubwürdigen Regionalvermarktung spiegeln sich in allen Streuobstprodukten – und damit auch im Most – die besonderen Qualitäten unserer altmühlfränkischen Natur wieder! Wer Most oder BergApfel trinkt, leistet also auch automatisch einen Beitrag zur aktiven Landschaftspflege. Und wer mehr erfahren möchte, auf der „Messe Altmühlfranken“ besteht dazu die Möglichkeit, denn „Echt Brombachseer“ ist dort natürlich vertreten.

DIETER POPP,  „Futour“-Regionalberater

100. Akzeptanzpartner für Ehrenamtskarte vorgestellt

Bäckerei Schroth aus Heidenheim beteiligt sich an Angeboten für Ehrenamtskarteninhaber

Schroth

Kathrin Kimmich und Dorothee Bucka (beide Zukunftsinitiative altmühlfranken), Petra Schroth mit Töchterchen Maja Klara, Elisabeth Schroth, stv. Landrat Robert Westphal, Bäckermeister Norbert Schroth, Nicole Matthes (Zukunftsinitiative altmühlfranken).

Seit 2012 gibt es im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen die Bayerische Ehrenamtskarte. Mittlerweile sind über 3.000 Bürgerinnen und Bürger aus der Region Inhaber dieser Ehrenamtskarte.
Neben der Anerkennung für besonderes ehrenamtliches Engagement sollen mit der Bayerischen Ehrenamtskarte auch Vergünstigungen verbunden sein. Diese werden von regionalen Betrieben und Institutionen angeboten, den sogenannten Akzeptanzpartnern.
Die Freiwilligenagentur altmühlfranken kümmert sich im Landkreis um die Akquise dieser Partnerbetriebe und kann mittlerweile voll Stolz eine Liste mit über 100 Angeboten vorweisen.
Die neue Broschüre mit allen Vergünstigungen liegt bei allen teilnehmenden Betrieben, bei den freiwilligen Feuerwehren und an weiteren Stellen im Landkreis aus. Bei Bedarf können auch Exemplare im Landratsamt bestellt und abgeholt werden.
Diese Woche nun wurde seitens des Landratsamtes der 100. Akzeptanzpartner, die Bäckerei Schroth in Heidenheim besucht. Der stellvertretende Landrat, Robert Westphal übergab der Bäckerfamilie eine Dankurkunde und machte deutlich, dass neben dem ehrenamtlichen Engagement der Karteninhaber ergänzend auch das Engagement von Betrieben wie der Bäckerei Schroth notwendig sei.
Viele der mittlerweile 115 Akzeptanzstellen bieten prozentuale Rabatte auf Einkäufe an, meist zwischen 3-10% bzw. Sonderangebote. Die Bäckerei Schroth gewährt ein Gratis-Kaffee-und-Kuchen-Gedeck für Ehrenamtskarteninhaber, was durchaus etwas Besonderes unter den Angeboten ist.
Die Inhaber der Ehrenamtskarte können mit ihrer Karte die Angebote in ganz Bayern in Anspruch nehmen. Weitere Informationen findet man unter www.ehrenamtskarte.bayern.de
Kathrin Kimmich und Dorothee Bucka (beide Zukunftsinitiative altmühlfranken), Petra Schroth mit Töchterchen Maja Klara, Elisabeth Schroth, stv. Landrat Robert Westphal, Bäckermeister Norbert Schroth, Nicole Matthes (Zukunftsinitiative altmühlfranken).

Brauereifest in Spalt

Die Spalter feiern gern! Deutschlands einzige Brauerei, die sich im Besitz einer Kommune befindet, präsentiert sich am 18. und 19. April mit einem attraktiven Unterhaltungsprogramm. Die Traditionalisten kommen genauso auf ihre Rechnung wie die Fans flotter Musik.
„Die Kultparty“ ist am Samstag um 17 Uhr angesagt. Ihren Auftritt haben die „Blaumeisen“ , die in der Region gut bekannt sind, und die Formation „Jump!“ In der Bierlounge wird es hoch her gehen. Urig geht es am Sonntag (dem Familientag) zu, wenn ab 10 Uhr die Stadtkapelle Spalt zum Frühschoppen aufspielt. Später geben die „Lichtenauer Musikanten“ den Ton an. Nicht zu überhören sind die Obererlbacher Böllerschützen und die Goaßlschnalzer.
An beiden Tagen ist der große Biergarten geöffnet. Die historische „Fasswichs“ wird zur Partyzone. Die Besucher haben die Gelegenheit, selbst einmal Bier zu brauen.

Einweihung des kunststoffcampus bayern in Weißenburg

Eine Vision wird Wirklichkeit – Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen will sich als „Wissens- und Technologieregion“ etablieren

Pressefoto

Der neue „kunststoffcampus bayern“ in Weißenburg ist einweiht worden. Fotos: ZIA

Nach nur knapp 18 Monaten Bauzeit konnte am Freitag, 27. März, in Weißenburg i. Bay. der „kunststoffcampus bayern – Technologie- und Studienzentrum Weißenburg“ vom Bayerischen Kultus- und Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle im Rahmen eines feierlichen Festaktes in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste aus dem Bereich der bayerischen Hochschulen sowie zahlreicher Unternehmensvertreter und Kommunalpolitiker in Betrieb genommen werden. Der neue Campus, der von der Technischen Hochschule Deggendorf sowie der Hochschule für angewandte Wissenschaften Ansbach partnerschaftlich geleitet wird, soll sich dabei zu einem Aushängeschild weit über die Region Altmühlfranken hinaus entwickeln und einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, den bislang als „strukturschwach“ geltenden Landkreis in der Zukunft als „Wissens- und Technologieregion“ in Bayern zu etablieren.
Im neuen „kunststoffcampus bayern“ finden angewandte Forschung und Lehre eine Heimat. Errichtet wurde der Campus vom Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen und der Großen Kreisstadt Weißenburg i. Bay., die im Jahr 2012 zu diesem Zweck eigens die kommunale TSZ Weißenburg GmbH gegründet hatten. Während sich die Technische Hochschule Deggendorf für den Teilbereich Technologiezentrum sowie für die

Landrat Wägemann bedankte sich bei Kultusminister Dr. Spaenle.

Landrat Wägemann bedankte sich bei Kultusminister Dr. Spaenle.

Gesamtleitung des Campus verantwortlich
zeigt, hat die Hochschule Ansbach die Leitung des Studienzentrums übernommen. Grundlage für die Realisierung dieses hochschulübergreifenden Kooperationsprojekts war die Bereitstellung Campuseinweihung einer Anschubfinanzierung sowie von zusätzlichen Planstellen durch den Freistaat Bayern, der damit gleichzeitig seiner Verantwortung nachgekommen ist, in den als strukturschwach geltenden und vom demografischen Wandel besonders betroffenen Regionen zusätzliche Entwicklungsimpulse zu setzen.
Das nun bereits bezogene Gebäude weist eine Hauptnutzfläche von 1.627 m² auf und bietet einen Bruttorauminhalt von 17.270 m³. Beide Kommunen, also die Große Kreisstadt Weißenburg sowie der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, wendeten für die Umsetzung des Bauprojekts insgesamt 8,5 Millionen Euro netto auf. Diese Zahlen verdeutlichen die Dimensionen des Projekts, welches für beide kommunale Partner einen finanziellen Kraftakt bedeutet.
Alle Beteiligten erhoffen sich von der Tragweite des kunststoffcampus bayern zahlreiche positive Auswirkungen auf die Region. Dieses in Bayern einmalige Projekt, bei dem zwei Hochschulen gemeinsam einen Campus betreiben, zielt vorrangig auf den Wissens- und Technologietransfer in den ländlichen Raum ab.
Für das Studienzentrum zeigt sich die Hochschule für angewandte Wissenschaften Ansbach verantwortlich, welche derzeit zwei berufsbegleitende Studiengänge vor Ort anbietet. Während mit „Strategisches Kundenorientiertes Management (SKM)“ ein branchenübergreifender betriebswirtschaftlicher Studiengang angeboten wird, bereitet der ingenieurwissenschaftliche Studiengang „Angewandte Kunststofftechnik (AKT)“ angehende Führungskräfte auf verantwortungsvolle Aufgaben im Bereich der Kunststofftechnik vor. Beide Studiengänge sind bereits in Ausweichräumen im Werner-von-Siemens Gymnasium in Weißenburg erfolgreich gestartet. Die Hochschule Ansbach ist seit Jahren Vorreiter im Bereich der beruflichen Weiterbildung und damit ein idealer Partner am kunststoffcampus bayern.
Gleichzeitig wird der Wirtschaft am Technologiezentrum die Möglichkeit eingeräumt, verschiedene Analyse- und Messinstrumente zu nutzen oder Forschungsaufträge zu vergeben. Damit wird den Unternehmen eine notwendige Plattform zur Weiterentwicklung Ihrer Produkte gegeben. Durch die am Campus praktizierte Forschung und Entwicklung sollen zahlreiche innovative Ideen und Produkte entstehen, die für den weiteren Unternehmenserfolg nicht nur in der Kunststoffbranche essenziell sind. Das Technologiezentrum am kunststoffcampus bayern schlägt exakt in diese Kerbe und bietet professionelle Geräte und wissenschaftliches Personal auf höchstem technologischen Niveau direkt vor Ort an. Für den Betrieb des Technologiezentrums konnte die Technische Hochschule Deggendorf gewonnen werden, die bereits langjährige Erfahrungen mit Forschungsaußenstellen in Form mehrerer Technologiecampi
hat. Das Technologiezentrum in Weißenburg ist bereits der achte Technologiecampus der Technischen Hochschule, was für die außerordentliche Kompetenz und Erfahrung dieser Hochschule spricht.
Besonders erfreulich für die TSZ Weißenburg GmbH als Bauherr ist dabei, dass bislang mit den vergebenen Generalunternehmer-Leistungen der finanzielle Rahmen des vom Aufsichtsrat bereitgestellten Kostenbudgets eingehalten werden konnte. Die bislang aufgelaufenen Baukosten bewegen sich im Rahmen der von den Gesellschaftern (Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen und Große Kreisstadt Weißenburg) bzw. vom Kreistag und Stadtrat bereitgestellten Haushaltsmittel. Die Mitglieder des Aufsichtsrats der TSZ Weißenburg GmbH mit ihrem Aufsichtsratsvorsitzenden Landrat Gerhard Wägemann an der Spitze können nunmehr mit großer Freude und Stolz nach einer rekordverdächtigen Bauzeit von 18 Monaten den fertiggestellten kunststoffcampus bayern an die Technische Hochschule Deggendorf sowie an die Hochschule für angewandte Wissenschaften Ansbach offiziell zur weiteren Nutzung übergeben. Bis zur Einweihung des kunststoffcampus bayern wurde von den kommunalen Partnern und den beiden beteiligten Hochschulen ein langer oft auch steiniger Weg beschritten. Doch der Neubau des Campusgebäudes, welches nun in markanten Orangetönen erstrahlt, zeigt zum heutigen Tag der Einweihung auf, dass sich dieser Weg gelohnt hat.
Historie des Projekts
Die Ursprünge des Projekts „Hochschulstandort Weißenburg“ gehen dabei bis ins Jahr 2010 zurück, als sich auf Grund einer Initiative des früheren Landrates des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen, Franz Xaver Uhl, eine Delegation von Landkreisvertretern auf den Weg nach Teisnach machte, um den dortigen Technologiecampus der damaligen Hochschule Deggendorf zu besichtigen. Das dortige Konzept der Hochschule Deggendorf überzeugte die Gäste aus Weißenburg und beflügelte den Landkreis damals im Oktober 2010 ein regionales Branchennetzwerk kunststoffverarbeitender Unternehmen, das Kunststoffnetzwerk „k-messwerk“, zu gründen. Neben der Notwendigkeit der Sicherstellung des Technologietransfers zu den kunststoffverarbeitenden Unternehmen in der Region wurde zudem von Landkreisseite auch ein Handlungsbedarf im Bereich der Nachwuchskräftegewinnung und –bindung erkannt. Um auf diese Herausforderungen als strukturschwacher ländlicher Raum reagieren zu können, wurde von Seiten der Landkreisverwaltung eine Projektkonzeption erstellt, die letztendlich die Realisierung eines kombinierten Technologie- und Studienzentrums vorsah. Glücklicherweise konnten mit der Technischen Hochschule Deggendorf sowie mit der Hochschule für angewandte Wissenschaften Ansbach zwei starke Umsetzungspartner für dieses Kooperationsprojekt gefunden werden. Um dieses einmalige Kooperationsprojekt auf die Erfolgsspur zu bringen, startete im April des Jahres 2011 der damalige Stimmkreisabgeordnete des Bayerischen Landtages Gerhard Wägemann, mittlerweile Landrat des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen, eine umfangreiche politische Initiative, um auf der Basis einer staatlichen Anschubfinanzierung ein ähnliches Konzept wie in Teisnach im Landkreis umsetzen zu können. Gleichzeitig wurde von den beteiligten Hochschulen unter enger Einbindung der Landkreisverwaltung sowie des Kunststoffnetzwerks „k-messwerk“ intensiv an der Erstellung eines Förderkonzepts für dieses Modellprojekt gearbeitet und in weiteren Gesprächen mit dem Bayerischen Wissenschaftsministerium etwaige Fördermöglichkeiten des Freistaates Bayern geprüft. Als im November 2011 die Förderzusage der Landesregierung eintraf, wurde das Vorhaben offiziell der Öffentlichkeit vorgestellt. Bereits im Januar des darauffolgenden Jahres wurde mit der Umsetzung begonnen, so dass erste Workshops mit den regionalen Unternehmen zu den Inhalten möglicher berufsbegleitender Studiengänge abgehalten werden konnten. Um die Planungsphase sowie die spätere Realisierung dieses Hochschulprojekts vorantreiben zu können, gründeten der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen und die Große Kreisstadt Weißenburg i. Bay. am 12. Juni 2012 die kommunale Betriebsgesellschaft „TSZ Weißenburg GmbH“, an der beide kommunale Partner je zur Hälfte beteiligt sind. Die Technische Hochschule Deggendorf und die Hochschule für angewandte Wissenschaften Ansbach unterzeichneten im Januar 2013 eine Kooperationsvereinbarung, die den gemeinsamen Betrieb des Campus besiegelte. Nach einer langwierigen und schwierigen Planungsphase – die Kombination Technologietransfer- und Studienzentrum gab es bayernweit bislang noch nicht – unter der erfolgreichen Projektsteuerung der „HSP Projektmanagement und Beratung GmbH“ aus Töging, des federführenden Architekturbüros Bär-Stadelmann-Stöcker aus Nürnberg sowie des TGA-Fachplaners Frey-Donabauer-Wich aus Gaimersheim erfolgte am 27.9.2013 der offizielle Spatenstich und damit der Baubeginn des kunstoffcampus bayern in Weißenburg. Unter der Führung des Aufsichtsratsvorsitzenden, Landrat Gerhard Wägemann, hatte sich der TSZ-Aufsichtsrat damals einstimmig für die Vergabe der europaweit ausgeschrieben Generalunternehmerleistungen an das niederbayerische Hoch- und Tiefbauunternehmen Bachl in Röhrnbach entschieden. Von nun an überschlugen sich die Ereignisse, so folgte bereits im Oktober 2013 der Start des ersten berufsbegleitenden Studiengangs „Strategisches Kundenorientiertes Management (SKM)“ in Ausweichräumen des Gymnasiums in Weißenburg. Die Bauphase verlief glücklicherweise zu jeder Zeit termingerecht, so dass im Juli 2014 das traditionelle Richtfest gefeiert werden konnte. Zum Wintersemester 2014/2015 startete weiterhin der zweite berufsbegleitende Studiengang „Angewandte Kunststofftechnik (AKT)“ der  Hochschule Ansbach. Bereits am 16. März diesen Jahres startete am Studienzentrum Weißenburg im neuen Gebäude des kunstoffcampus bayern das Sommersemester, so dass die ersten Vorlesungen in den neuen Hörsälen abgehalten werden konnten.