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Weichen richtig stellen!

Die Kreis-CSU diskutiert kontrovers zu Energiekrise


CSU-Ortsvorsitzender Klaus Drotziger, CSU-Kreisgeschäftsführer Denis Glotz, CSU- Kreisvorsitzende Dr. Dr. Kristina Becker, Stadtrat Tobias Kamm und Referent Simon Herzo
g.

Die CSU im Landkreis diskutierte auf einer Veranstaltung der Hanns-Seidel-Stiftung in Weißenburg die Energieversoörgung nach den heutigen Erkenntnissen und den Anforderungen in der Zukunft.

Den Anfang machte der Weißenburger CSU-Ortsvorsitzende Klaus Drotziger. Er begrüßte alle Anwesenden und freute sich, dass diese inhaltlich wertvolle Veranstaltung in Weißenburg stattfindet. Anschließend sprach die CSU-Kreisvorsitzende Dr. Dr. Kristina Becker ein kurzes Grußwort. „Die Energiekrise ist in aller Munde. Heute dürfen wir mit Simon Herzog einen echten Experten bei uns begrüßen“, freute sich Becker.

Herzog ist diplomierter Maschinenbauingenieur. Heute ist er in der Gründungsberatung für junge Unternehmer an der Technischen Universität München tätig. Sein Schwerpunkt liegt auf Geschäftsmodellen mit Energie. Insofern sei er ebenfalls praktisch versiert, so Herzog.

Das Wort des Abends wurde schließlich Importabhängigkeit. Herzog erläuterte, dass jeweils knapp die Hälfte des importierten Erdgases sowie der Steinkohle aus Russland komme. Hinzu bezieht die BRD knapp ein Drittel des Erdöls aus der Russischen Föderation. Das Ölembargo in Zusammenhang mit der Nordstreammanipulation bereite Deutschland eben ein Problem große Schwierigkeiten. Ein „Energieimportproblem“ wie Herzog sagte. Daher rührten dann auch die hohen Sprit- und Heizkosten. Energie müsse nun teuer anderweitig importiert werden. 

„Diese Energiekrise wird vor allem Haushalte und Industrie treffen“, so Herzog. Der Gasverbrauch Deutschlands sei vor allem der Industrie (37%) und den Haushalten (31%) zuzuschreiben. Vor allem der enorme Energiehunger der Schwerindustrie lasse eine Umstellung auf erneuerbare Energien nicht ohne weiteres zu. Herzog führt hierzu einen Vergleich an. Die 1100 Windräder in Bayern produzierten ca. 4900 Gigawatt Strom. Das Atomkraftwerk Isar 2 alleine bereits um die 11000 Gigawatt.

Deswegen sei gerade jetzt eine Abschaltung des Atomstroms aus Herzogs Sicht nicht sinnvoll. „Wie ehrlich ist es denn, wenn wir den Atomstrom dann aus Frankreich hinzukaufen“, fragte Herzog. Ein Ausbau der Windenergie komme zudem nicht voran. „Das hängt aber nicht von der Farbe der Regierenden ab“, so Herzog. So sei das grün regierte Baden-Würrtemberg (770 Windräder) deutlich hinter dem von der CSU-regierten Bayern. Grund hierfür seien einfach bürokratische Hindernisse, fehlende Akzeptanz in der Bevölkerung und hohe Naturschutz- und Umweltauflagen. Zudem sei die Rentabilität der Windkraftanlagen im Süden deutlich niedriger als die im Norden.

Laut Herzog gebe es verschiedene Möglichkeiten auf die Energiepreiskrise zu reagieren. So könnte durch Carsharing oder bewussteres Heizen viel Energie gespart werden. Mittelfristig sei die Umstellung auf Elektromobilität sowie eine bessere energetische Gebäudesanierung von Nöten. Auch helfe der Flüssiggasankauf, der aber erst funktionsfähige Terminals brauche. Langfristig müssen einfach Fragen des Imports grüner Energie oder des Transports von Norden nach Süden angegangen werden.

Die Politik müsse den Bürgern klarmachen, so Herzog, dass Stromtrassen eine Voraussetzung für günstigen Strom seien. „Wer keine Infrastruktur möchte, muss eben langfristig viel für Strom bezahlen, weil der Transport aufwendig ist.“, schließt Herzog und ging in die offene Diskussion. Der Vortrag und der Austausch habe ihm auf jeden Fall viel Spaß gemacht. „Wenn ich Ihnen mitgeben konnte, dass wir viele Ansätze zur Lösung der Energiekrise brauchen, habe ich mein Ziel erreicht“, verabschiedete sich Herzog.

Die CSU ist uneins

Es geht um die Kandidatur für den Landtag 2023

Zu dem Artikel „Rätselraten um ein Landtagsmandat“ im Weißenburger Tagblatt erklärt der CSU-Landtagsabgeordnete Alfons Brandl:

„Für mich ist Johanna Serban die Idealbesetzung für die CSU-Bewerberin um das Direktmandat für den Bayerischen Landtag im Stimmkreis 506 Ansbach-Süd/Weißenburg-Gunzenhausen. Dass dies bisher noch nicht so deutlich von mir formuliert wurde, ist allein dem Wunsch geschuldet, dass wie bisher Zurückhaltung vereinbart haben. Dies darf aber nicht gegen Serban benutzt werden.

Johanna Serban ist eine unglaublich inspirierende Frau, die mir als Bürgermeister in Herrieden aufgefallen ist. Sie bringt sich aktiv ein und strahlt so viel Freude und Engagement aus bei dem, was sie zum Beispiel für ihre Bürger:innen in Hohenberg als Ortssprecherin -2014 gewählt mit 21 Jahren – und jetzt als Jugendbeauftragte der Stadt Herrieden für die jungen Leute tat und tut.

Serban zeichnete sich über viele Jahre hinweg im vorpolitischen Raum und politischen Bereichen mit großem Engagement aus, ohne ein politisches Mandat der CSU gehabt zu haben. Wir brauchen als CSU gerade diesen Einsatz im politischen Umfeld, um als Partei erfolgreich zu bleiben.

Mutig, kraftvoll, vorausschauend und ausdauernd, aber auch einfühlsam, nachdenkend und offen für gute Gedanken ist sie ihre politischen Aufgaben erfolgreich angegangen.

Sie taktiert nicht, wie man es von der Politik gewohnt ist, sie stellt sich hin mit einer klaren Haltung. Diesen offenen Stil zeigt sie auch bei Ihrer Bewerbung um das Direktmandat für den Landtag.

Die Zeiten sind vorbei, wo man im „stillen Kämmerlein“ unter Beachtung eines Regionalproporzes Mandate ausgekartelt hat. Wer Mandate als Erbhöfe versteht und untereinander vergeben will, hat als Partei schon verloren. Die Wähler:innen als Souverän entscheiden bei jeder Wahl, welche Bewerber:innen sie für ihre Region in ein Parlament senden wollen.

Die vorgebrachten Argumente, Serban sei zu jung und zu unerfahren sind Argumente, die nicht nur falsch sind, sondern auch aus einer Zeit stammen, die wir als CSU hinter uns gelassen haben. Bieten wir als CSU nicht den Bürger:innen mit einer jungen, kompetenten Frau ein attraktiver Bewerberprofil, werden andere Parteien bei uns dies zu Lasten der CSU bei künftigen Wahlen offerieren.

Es ist sehr bedauerlich, dass aus der CSU Weißenburg-Gunzenhausen bisher nur Signale kamen, dass sie dort nicht willkommen sei. Ich finde es ungeheuerlich, dass sich Serban bisher noch nicht einmal beim Kreisvorstand vorstellen durfte, obwohl sie dies mehrfach angeboten hat. Ich frage mich, ob man mit einem Mann auch so umspringen würde, schließlich ist Serban bisher der einzige offizielle Vorschlag für die CSU-Bewerbung für das Landtagsmandat und dies von verschiedenen Persönlichkeiten und Parteigliederungen.

Gerüchte, wer vielleicht wann und wo kandidieren würde, zählen nicht. Und dass es bisher keine Empfehlung des CSU-Kreisverbandes Ansbach-Land für Serban gibt, liegt nicht an der mangelnden Unterstützung für sie, sondern an der Tatsache, dass die Kolleg:innen aus Weißenburg-Gunzenhausen darum gebeten haben. Der Versuch von OB Dr. Hammer, Serban auf der Kreisvertreterversammlung der CSU eine Vorstellungsrede zu verweigern, wurde mit überwältigender Mehrheit von der Versammlung abgelehnt. Sie sprach und überzeugte!

Wo Serban hinkommt, strahlt sie Zuversicht und Vertrauen aus. Die Konkurrenz bei den anstehenden Wahlen wird mächtig sein. Die Zeiten sind schwer, da ist es erforderlich Kandidat:innen zu haben, die führen können und über längere Zeit an den Themen dranbleiben können. Dies zeigt mir meine Arbeit im Landtag.

Ich empfinde es als eine Schande, wie mit Johanna Serban umgegangen wird. Aber es zeichnet sie aus, Standing zu beweisen und erst recht gegenzuhalten mit Mut, Engagement und Gottvertrauen. Sie wird die Bewerbung gewinnen, wenn ihr alle eine faire Chance geben und nicht hinter den Kulissen gegen sie agieren. Ich bin überzeugt, dass Serban die nötige Delegiertenzahl für sich gewinnen wird und die Hinterzimmer mit ihren Verfechtern verlieren werden.“ 

Zuviele Dramen

Vom Zustand einer verunsicherten deutschen Gesellschaft

Werner Falk äußert sich zur gesellschaftlichen Situation in Deutschland angesichts der aktuellen Entwicklung im Zeichen von Corona, der Energiekrise und dem Ukrainekrieg..

Das Leibniz-Institut für Medienforschung hat etwas ermittelt, das Sorge machen muss: Die Hälfte der jungen Erwachsenen hält es nicht für wichtig, sich über aktuelle Ereignisse zu informieren. Für sie sind die verschiedenen Internetformate ausreichend, um sich ihr Weltbild zu formen. Nicht ganz so tragisch verhält es sich bei den älteren Jahrgängen, für die es noch zum Alltag gehört, ihre Nachrichten täglich aus der Zeitung, dem Rundfunk oder dem Fernsehen zu beziehen.

Im politischen Magazin „Liberal“ (4/2022) geht Autor Michael Hirz der Frage nach, was die Krisen-Schlagzeilen der letzten Jahre und Monate mit den Menschen machen. Der Atomreaktorunfall von Fukushima, die Energiewende, der Klimawandel, Corona, der Ukrainekrieg und die höchste Inflationsrate von fast zehn Prozent in Deutschland nach dem Krieg stürmen in täglichen Schlagzeilen auf Leser, Hörer und Seher ein. Die Wissenschaftler des Leibniz-Instituts registrieren, dass sich vor allem die Jüngeren abwenden, nicht mehr zur Wahl gehen oder – auch das gibt es – rechtsradikale Formate bevorzugen. Die Medien spiegeln das Geschehen ab, aber sie stehen auch in der Kritik, zuviel Alarmismus zu betreiben.

Michael Hirz beschreibt die Situation so, wie ich sie auch sehe: „Klar ist, dass ständiger Alarmismus nervt. Der gelegentlich entfesselte Überbietungswettbewerb mancher Medien in Sachen Dramatik entwertet Journalismus, verunsichert und hinterlässt ein überreiztes Publikum, das sich irgendwann erschöpft abwendet. Am Beispiel der Corona-Berichterstattung lässt sich das geradezu  idealtypisch zeigen. Es gab kaum eine Außenseiterposition, die nicht als schrilles Angebot auf den Markt der Meinungen gebracht wurde. Das diente nicht der Aufklärung, sondern der Quote oder der Auflage – der Kollateralschaden war Verunsicherung. Auch der mediale Umgang mit Putins Angriffskrieg ermüdet, wenn statt Hintergründen und Fakten serielle Tankshows mit immergleichen Gästen und immergleiche Debatten kaum Ernkenntnisgewinn produzieren. Stattdessen stellt sich Über- druss ein, wenn sich der x-te zu Recht unbekannte Stratege zum weiteren Verlauf des Kriegs äußert.“

Es muss nicht allein die mediale Präsenz der großen Politik sein, auch in den regionalen und lokalen Medien setzt sich der Trend fort, das Geschehen am Beispiel von einzelnen Menschen darzustellen.  Der Human Dutch in den Berichten und Reportagen kann dazu führen, dass die großen Zusammenhänge verloren gehen und Einzelschicksale und Einzelmeinungen das Stimmungsbild ergeben.  Beispiel: die Lokalzeitung, die ihre Leser gebeten hatte, zu einem konkreten Thema ihre Vorschläge zu nennen, muss  enttäuscht registrieren, dass kaum solche Beiträge eingingen. Als Ersatz werden dann Einzelstimmen mit sonderbaren Vorschlägen veröffentlicht, die nur auf subjektiven Empfindungen beruhen. Sie haben aber keinerlei repräsentativen Charakter. Das verzerrt aber die objektive Wahrnehmung.

Wir erleben seit dem Frühjahr 2020 die Pandemie mit all ihren Auswirkungen auf die Gesellschaft.  Corona ist überraschend auf die Menschheit eingeströmt und so ist es verständlich, dass die wirksame Bekämpfung der Krankheit ihre Zeit benötigt hat, um Gegenmaßnahmen zu entwickeln (u.a. Impfstoff). Aber medial ist doch der Eindruck verbreitet worden, die staatlichen Einrichtungen hätten alle versagt.  In jeder Fernsehsendung trat ein selbst ernannter Besserwisser auf – mit wissenschaftlichem Hintergrund oder auch nicht. Ich gehöre zu denen, die jetzt einen Übergang zum normalen Leben für richtig halten. Jeder soll sich schützen, wie er es für geboten hält (Mundschutz). Es gehört zur Lebenswirklichkeit, dass sich im Herbst und Winter die Krankheiten häufen. Wenn sich bei Menschen extreme gesundheitliche Auswirkungen zeigen, dann sind unsere Krankenhäuser gefordert- das war immer so.  Vielfach aber nimmt Corona heute (nach mehreren Impfungen und durchgestandenen Infektionen) einen der Grippe ähnlichen Verlauf.  Immerhin hat die Pandemie dazu geführt, dass die Löhne der Pflegeberufe endlich angehoben wurden und es weitere Bestrebungen gibt, sie attraktiv zu machen. Das war längst überfällig. Angesichts der heutigen Diskussion um staatliche Ausgaben für die Bundeswehr-Vitalisierung (100 Milliarden Euro) und die soziale Abfederung der Auswirkungen der Energiekrise infolge des Ukrainekriegs (200 Milliarden Euro) erscheinen die Ausgaben für die Pflegerinnen und Pfleger an unseren Krankenhäusern geradezu als Peanuts.

„Liberal“ ist das Magazin für die Freiheit. So der vollständige Titel der vierteljährlichen Publikation, die von der Friedrich-Naumann-Stiftung in Berlin herausgegeben wird.  Sie enthält eine große Themenvielfalt, die in kurzen Beiträgen von zum Teil renommierten Autoren behandelt werden. Beiträge aus Gesellschaft, Wirtschaft, Kultur und Internationalem wechseln sich ab.

WERNER FALK

Stadt gemeinsam gestalten!

Workshop in der Stadthalle

Die Anregungen der Bürger werden registriert und in die Planung aufgenommen.

Der Begriff ISEK steht für Integriertes Stadtentwicklungskonzept. Zugegeben, das klingt ein wenig sperrig und nur wenige Bürgerinnen und Bürger wissen wohl, was sich darunter verbirgt. Dabei darf die Idee hinter ISEK gerne weitererzählt werden, denn es ist ein tolles Instrument, um eigene Lebensräume sinnvoll und perspektivisch weiterzuentwickeln.

Das Besondere: Nicht allein Politik und Verwaltung diskutieren und bestimmen bei ISEK, jede und jeder kann sich an der Fortschreibung des Konzepts beteiligen und seinen Wohnort auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereiten. In der Stadt Gunzenhausen hat das Integrierte Stadtentwicklungskonzept Geschichte, denn es wurde bereits vor zehn Jahren auf den Weg gebracht.

Mittlerweile ist es an der Zeit, einen kritischen Blick auf das bisher Erreichte zu werfen. Typische Fragen müssen gestellt werden, so etwa: Wurden alle Ideen umgesetzt? Wo besteht noch Nachholbedarf und welche Überlegungen führten letztlich in eine Sackgasse? Zusätzlich soll das ISEK über das Jahr 2022 hinaus perspektivisch fortgeschrieben werden und neue Maßnahmen sowie Projekte für Gunzenhausen finden Niederschlag. Vor kurzem fand in der Stadthalle ein Workshop für interessierte Bürgerinnen und Bürger statt. Die Stadtverwaltung hat sich hierzu fachliche Unterstützung von den Nürnberger Experten des Stadtplanungsbüros PLANWERK geholt.

PLANWERK-Stadtplaner Dr. Tobias Preising hatte sich ein straffes Programm für den zweistündigen Workshop überlegt. Nach einem kurzen Rückblick begannen daher mehrere Arbeitsphasen, im Laufe derer bestehende Projekte bewertet und neue Themen angeregt werden konnten. Zum Abschluss pinnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihr persönliches Lieblingsprojekt an eine vergrößerte Stadtkarte und hielten individuelle Überlegungen dazu auf einer Karteikarte schriftlich fest. Besonderes im Fokus standen die ortsentwicklungsrelevanten Handlungsfelder Verkehr, Soziales, Nachhaltigkeit und Tourismus.

Spätestens am Ende des Workshops war allen Beteiligten klar: In Gunzenhausen ist viel passiert, weiterhin bleibt aber viel zu tun. So wünschen sich die Bürgerinnen und Bürger ein zukunftsfähiges Verkehrskonzept, etwa Alternativen zum Auto und den Ausbau der Radfahrinfrastruktur. Im Bereich Soziales wurde angeregt, das Spielplatzangebot zu verbessern und zusätzliche, auch inklusive Angebote für Jugendliche zu schaffen. Das Klima entlasten sollen mehr Bäume, und für noch mehr Sauberkeit in der Stadt könnten ehrenamtliche Patenschaften sorgen. Last but not least lebt Gunzenhausen auch vom Tourismus und hier wünschen sich viele Bürgerinnen und Bürger zusätzliche Familienangebote und moderne Markt- sowie Museumskonzepte.

Neuer Integrationsbeauftragter

Klaus Miosga übernahmt Amt von Christine Reitelshöfer

Landrat Dr. Jürgen Ludwig „verpflichtete“ Klaus Miosga als Integrationsgebauftragten.

Klaus Miosga ist neuer Integrationsbeauftragter des Landkreises Ansbach. Landrat Dr. Jürgen Ludwig überreichte ihm im Landratsamt Ansbach die Bestellungsurkunde und gratulierte herzlich zur neuen Aufgabe.

Kreisrat Klaus Miosga ist seit 2014 auch Vorsitzender des Projektteams Bündnis für Familie im Landkreis Ansbach und freut sich auf die neue Aufgabe. „Integration kann nur gelingen, wenn alle Beteiligten zusammenarbeiten. Ich bin dankbar, dass es im Landkreis Ansbach so viele Menschen gibt, die anpacken und sich ehrenamtlich engagieren. Mit Carolin Emmert und Maria Molitor als Integrationslotsinnen im Landratsamt Ansbach habe ich für die neue Aufgabe eine wichtige Unterstützung an meiner Seite, um gemeinsam das ehrenamtliche Netzwerk zu stärken und als Schnittstelle zwischen Haupt- und Ehrenamt bei Anliegen im Bereich Integration und Migration weiterzuhelfen“, so Klaus Miosga.

Im Jahr 2015 wurde erstmals angesichts der hohen Zahl an Flüchtlingen ein Integrationsbeauftragter für den Landkreis Ansbach bestellt. Das Amt der Integrationsbeauftragten hatten zuvor Heinz Henninger und dann Christine Reitelshöfer von Mai 2020 bis Ende Juli dieses Jahres inne. Landrat Dr. Jürgen Ludwig bedankt sich für ihr Engagement und führt weiter aus: „Es ist wichtig, den Blick auf alle Menschen mit Migrationshintergrund zu richten, etwa auf Zuwanderer aus Europa. Dabei braucht es jemanden, der sich dem Thema fundiert aber auch mit einer entsprechenden Handschrift annimmt, auf Menschen zugeht, zuhört und bereit ist sich für das Ehrenamt zu engagieren. Da ist Klaus Miosga der Richtige.“

Aufgabe ist es, die Ehrenamtlichen im Bereich Integration und Migration als Schnittstelle zwischen Ehrenamt, Hauptamt und Politik zu unterstützen. Das Team Integrationslotse bietet mit dem neuen Integrationsbeauftragten eine gebündelte Anlaufstelle, hilft ehren- und hauptamtlichen Helfern der Integrationsarbeit durch aktuelle Informationen und schafft Austauschmöglichkeiten verschiedener Anlaufstellen und Einrichtungen. Nicht zuletzt durch den schrecklichen Krieg in der Ukraine habe sich Netzwerkstrukturen und Anforderungen verändert.

Kreisbrandrat verabschiedet

Werner Kastner stand 46 Jahre im Dienst der Feuerwehr

Der ehemalige Kreisbrandrat Werner Kastner wurde in Haundorf von Landrat Manuel Westphal verabschiedet, wo vor 46 Jahren seine Laufbahn als Feuerwehrmann begann. Bildnachweis: LRA

Eigentlich hatte Werner Kastner sein Amt als Kreisbrandrat für den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen bereits 2020 aus Altersgründen abgegeben. Pandemiebedingt konnte die Verabschiedung allerdings erst jetzt erfolgen.

Die Verabschiedung fand in Haundorf statt, wo vor über 46 Jahren Werner Kastner seine Tätigkeit als Feuerwehrmann startete. Neben Vertretern der Kreisbrandinspektion aus Altmühlfranken würdigten auch Kreisbrandräte aus den Nachbarlandkreisen sowie Vertreter aus der Politik die langjährige Arbeit des ehemaligen Kreisbrandrats. Im Bayerischen Feuerwehrgesetz ist eine Altersgrenze von 65 Jahren für das Amt des Kreisbrandrates festgesetzt. Aus diesem Grund durfte Werner Kastner, der seit 2002 Kreisbrandrat war, das Amt nicht mehr ausüben. Im Oktober 2020 wurde deshalb Volker Satzinger zum Nachfolger von Werner Kastner gewählt.

Bereits 1990 wurde Kastner zum Kreisbrandmeister ernannt und zwölf Jahre später schließlich zum Kreisbrandrat. In den 18 Jahren als Kreisbrandrat hat Kastner das Feuerwehrwesen in der Region nachhaltig geprägt und wurde für seinen Dienst für die Feuerwehr und somit auch die Allgemeinheit in vielfältiger Weise ausgezeichnet: Vom Goldenen Feuerwehr-Ehrenzeichen, dass er 2014 für 40 Jahre aktive Dienstzeit erhalten hat, bis hin zum Feuerwehr-Steckkreuz, der höchsten staatlichen Auszeichnung im Feuerwehrwesen.

Als Kreisbrandrat war Kastner das Bindeglied zwischen den Feuerwehren, Verwaltung, Politik sowie Bauherren und Planern beim vorbeugenden Brandschutz. Während seiner Amtszeit rückten die Feuerwehrkräfte im Landkreis zu über 18.000 Einsätzen aus. „Ein funktionierendes Feuerwehrwesen ist nicht selbstverständlich. Es muss immer Frauen und Männer geben, die in ihrer Freizeit – 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr – bereit sind, sich in den Dienst der Feuerwehr zu stellen und im Ernstfall das eigene Leben zu riskieren, um das eines anderen zu retten“, betonte Landrat Manuel Westphal und bedankte sich bei Werner Kastner für seinen jahrelangen Einsatz und sein Engagement.

Brandl gibt Mandat auf

Keine erneute Kandidatur für den Landtag

Landtagsabgeordneter Alfons Brandl erklärt seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur für ein Landtagsmandat 2023: 

„Ich habe mich 2018 als Zweitstimmenkandidat der CSU um ein Landtagsmandat beworben. Das mir entgegengebrachte Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger hat mich zum ersten Nachrücker in den Bayerischen Landtag gewählt.

Der CSU-Landtagsabgeordnete Alfons Brandl tritt 2023 nicht mehr an.

Nach dem Ausscheiden des zum Landrat gewählten Manuel Westphal bin ich zum 1. Mai 2020 in den Bayerischen Landtag nachgerückt. Seit dieser Zeit versuche ich im Gesundheits- sowie im Landwirtschaftsausschuss für die Region Westmittelfranken und insbesondere die Landkreise Ansbach und Weißenburg -Gunzenhausen das Beste zu erreichen. Die Arbeit seit meinem Eintritt in den Landtag war und ist besonders von der Corona-Pandemie so wie in den letzten Monaten auch durch den Krieg in der Ukraine gekennzeichnet. Gerade die Corona-Pandemie ließ in den letzten Monaten den Kontakt zu den Menschen nur sehr eingeschränkt zu. Dies habe ich sehr bedauert, da für mich Politik stets „näher am Menschen“ sein sollte, was für mich einen unmittelbaren Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern unerlässlich macht.

Ein Mandat ist für mich ein politischer Auftrag auf Zeit. Ich bin für die Wahlperiode 2018 – 2023 angetreten, um für unsere Region im Landtag zu arbeiten. Diese Aufgabe werde ich bis zum Ende mit meiner vollen Kraft und meinem ganzen Engagement wahrnehmen.

Ein politisches Mandat auf Zeit heißt aber auch, dass man auf Zeit seine Aufgaben zu erfüllen hat und nicht, dass man unbegrenzt immer wieder kandidieren soll. Dies habe ich bei meinem Bürgermeisteramt in Herrieden so gehandhabt, dies will ich auch mit meinem mir übertragenen Landtagsamt so handhaben. Ich bin deshalb der festen Überzeugung, dass ich nun mein Amt in neue Hände legen sollte und habe mich daher entschlossen, 2023 nicht wieder für den Bayerischen Landtag zu kandidieren.

Ich empfehle meiner Partei, die Chance zu nutzen und ein deutliches Zeichen der Verjüngung zu setzen. Ich wünsche mir, dass die CSU für dieses Direktmandat Ansbach-Süd Weißenburg-Gunzenhausen eine/n junge/n Bewerber:in nominiert. Ich würde mich sehr freuen, wenn die CSU diese Möglichkeit nutzt. Gerade die Wahlen in Schleswig-Holstein haben gezeigt, dass eine partnerschaftliche Liste einer Unionspartei von Erfolg gekrönt sein kann. Ich hoffe sehr, dass unsere Partei dieses Zeichen setzt und sich damit auch bei uns auf dem Land modern und zukunftsorientiert zeigt.

Ich danke allen Mitstreiter:innen der letzten Monate und Jahre für die gute Zusammenarbeit und freue mich sehr auf die noch folgenden Monate bis Oktober 2023. Ich werde wie bisher engagiert für die Menschen und ihre Belange kämpfen und danke für eine starke Unterstützung.“

Zukunft der Innenstadt

Impulsvortrag bei Stadtmarketingverein Gunzenhausen

Jan Vorholt (im Vordergrund) referiertet auf der Jahresversammlung des Stadtmarketingvereins im Bethelsaal. Foto: StG

Die Mitglieder des Stadtmarketingvereins Gunzenhausen sowie interessierte Unternehmerinnen und Unternehmer trafen sich im Bethelsaal der Hensoltshöhe. Im Rahmen der Jahreshauptversammlung stellte der Verein Jahres- und Kassenbericht 2021 und den Projekt- und Finanzplan 2022 vor. Ein besonders interessanter Tagesordnungspunkt war der Vortrag „Zukunft der Innenstadt“ von Jan Vorholt (CIMA Beratung+Management GmbH).

Seit sieben Jahren gibt es den Stadtmarketing Gunzenhausen e.V., die Bilanz ist sehr positiv, das Unternehmernetzwerk ist kontant auf einem hohen Niveau – der 1. Vorsitzende des Vereins Alexander Herzog präsentierte gemeinsam mit Geschäftsstellenleiterin Jeanette Holzschuh sichtlich stolz die aktuellen Zahlen. Inzwischen hat der Verein 165 Mitglieder, betreut erfolgreiche und langjährige Projekte wie das lokale Online-Schaufenster ingunzenhausen.de und arbeitet gemeinsam mit seinen Mitgliedern und in enger Kooperation mit der Stadtverwaltung – insbesondere Wirtschaftsförderer Andreas Zuber und Citymanager Markus Jocher – sowie den örtlichen Vertretern der Wirtschaftsverbände an den neuen Herausforderungen dieser Tage. Dazu sei es besonders wichtig, sich nicht in egoistischen Einzelinteressen zu verstricken, sondern gemeinsam positiv zu handeln, konstatierte der Bürgermeister der Stadt Gunzenhausen Karl-Heinz Fitz, der gleichzeitig auch zweiter Vorsitzender des Vereins ist.

Im ersten Teil der Veranstaltung wurde neben dem Jahresbericht 2021 auch der Kassenbericht durch Kassier Dominic Braun (Sparkasse Gunzenhausen) präsentiert, aufgrund dessen sowie der Kassenprüfung ohne Beanstandungen der Vorstand entlastet werden konnte. Auch der bereits laufende Projekt- und Finanzplan 2022 wurde vorgestellt, in dem neben altbewährten Projekten auch neue Projekte wie der „Gunzenhäuser Familientag“ (09.07.2022) beleuchtet wurden. Ein weiteres wichtiges Thema für den Verein ist das Thema Kundenbindung mit dem landkreisweiten Altmühlfranken-Gutschein. Dieser wird im Rahmen einer Förderung des Bayerischen Wirtschaftsministeriums zukünftig gemeinsam mit dem Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen, dem Stadtmarketing Weißenburg e.V. und anderen Akteuren betreuet werden. Hierzu hat der Verein ab Juni mit Tamara Koschischek aus Ansbach eine neue Mitarbeiterin eingestellt.

Neben den Vereinsthemen stand der Impulsvortrag „Zukunft der Innenstadt“ von Jan Vorholt (CIMA Beratung+Management GmbH) im Vordergrund. Jan Vorholt attestierte dem Verein eine gute Arbeit und einen zukunftsfähigen Projektplan – wies aber gleichzeitig auf die Herausforderungen an die Innenstadt der Zukunft hin. Diese ist den bundesweiten Trends wie unter anderen dem Rückgang der Passantenfrequenzen und der Einzelhandelsbetriebe sowie Digitalisierung und Wachstum des Online-Handels ausgesetzt. Diese Entwicklungen gäbe es schon seit Jahren – die Corona-Pandemie habe sie aber deutlich verstärkt, erklärte Vorholt den Mitgliedern und interessierten Unternehmer*innen. Das Kundenverhalten habe sich geändert und „Wir können keine Kunden umerziehen, der ‚Appellhammer‘ funktioniert nur bedingt“, so Vorholt. Trotzdem sieht er nicht nur die Herausforderungen in der Zukunft der Innenstadt. Die Corona-Pandemie hat den Handel in den Fokus der Politik gerückt und viele Förderprogramme in diesem Umfeld entstehen lassen. Außerdem gibt es auch eine Entwicklung bei den Kund*innen. So möchten besonders jüngere Bürger*innen laut einer Umfrage der CIMA in Zukunft häufiger als vor der Corona-Pandemie die Innenstadt besuchen.

Auf den Bereich der jungen Menschen kam Jan Vorholt auch im Zusammenhang mit Wohn- und Arbeitsqualität vor Ort zu sprechen und warb dafür, auch ein Augenmerkt auf diese Bevölkerungsgruppe zu richten, um diese vor Ort zu halten oder an die Stadt zu binden. Wichtig dafür ist beispielsweise auch die Pflege der eigenen Online-Präsenz über Dienste wie Google My Business, Social Media oder auch Gemeinschaftsaktionen wie vor Ort ingunzenhausen.de. Unter dem Schlagwort „Nähe gewinnt“ stellte Herr Vorholt dabei dar, welche Stärken dabei insbesondere der lokale Einzelhandel hat, denn Nähe baue eben auch Kundenbindung auf.

Zusammenfassend erklärte Vorholt, dass eine Innenstadt künftig viele Themen gleichzeitig abbilden müsse: Einkauf, Arbeit, Wohnen und Familie, Entspannung und Kultur, Dienstleistungen und Gesundheit sowie Genuss und Kulinarik. Nur so könne die Innenstadt der Erlebnisraum in unserer Mitte bleiben. Nötig dazu sind neben einer einsatzbereiten Verwaltungsspitze, entschlossenem politischen Handeln, einer motivierten Verwaltung insbesondere auch engagierte Unternehmer*innen und Unternehmerverbände.

Dem Vortrag folgte eine abschließende Diskussionsrunde sowie die Möglichkeit zum Austausch und zur Netzwerkpflege beim gemeinsamen Ausklingenlassen der Mitgliederversammlung.

Verdienstmedaille verliehen

Landrat Bürger des Landkreises Ansbach

Landrat Dr. Jürgen Ludwig gratuliert Joachim Goldammer aus Wilburgstetten sowie Heino Häberlein und Martin Haag aus Schopfloch zur Kommunalen Verdienstmedaille in Bronze.Foto: Landratsamt Ansbach/ Josephine Georgi

Um die kommunale Selbstverwaltung besonders verdient gemacht haben sich drei Bürger des Landkreises Ansbach durch ihre langjährige Tätigkeit als kommunale Mandatsträger im Ehrenamt. Hierfür wurden Sie nun mit der Kommunalen Verdienstmedaille in Bronze des Bayerischen Staatsministers des Innern, für Sport und Integration geehrt.

Landrat Dr. Jürgen Ludwig überreichte diese an Joachim Goldammer aus Wilburgstetten. Er gestaltet seit 26 Jahren als Mitglied des Gemeinderats und 14 Jahren als Zweiter Bürgermeister die Gemeindepolitik entscheidend mit und verantwortet erfolgreich richtungsweisende Entscheidungen für die Gemeinde Wilburgstetten.

Auch Heino Häberlein aus der Marktgemeinde Schopfloch erhielt die Auszeichnung. Er setzte sich in seiner jahrzehntelangen Laufbahn von 1990 bis ins Jahr 2020 als Mitglied des Marktgemeinderats Schopfloch und auch als Zweiter Bürgermeister vor allem für die Seniorenarbeit ein. Wichtig war ihm dabei, dass auch die ältere Generation in Schopfloch Beachtung findet.

Die Kommunale Verdienstmedaille in Bronze erhielt zudem Martin Haag, ebenfalls aus der Marktgemeinde Schopfloch. Seit 1988 im Marktgemeinderat und seit 2022 Fraktionsvorsitzender der SPD, ist ihm die Jugendarbeit ein wichtiges Thema.

„Man sieht, dass Politik vor allem Kommunalpolitik ist und zum Großteil im Ehrenamt ausgeübt wird. Schön, dass bei den drei Geehrten dies über so viele Jahre und derart engagiert neben dem Beruf und teils eigenem Gewerbe ausgeführt wurde und wird“, so Landrat Dr. Ludwig.

Die Gemeinden und Landkreise können auszeichnungswürdige Personen für eine solche Ehrung vorschlagen. Die Bürgerinnen und Bürger können Anregungen mit einer Darstellung der Verdienste und der zurückgelegten Zeiten bei der Gemeinde oder beim Landratsamt einreichen. Diese und eigene Vorschläge geben die Gemeinden und Landratsämter über die Bezirksregierungen an das Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration weiter.

 

„Raus aus der Großstadt“

Paul Pfeifer: Jungsozialisten gegen Sondervermögen Bundeswehr

Auf ihrer ordentlichen Landeskonferenz wählten die bayerischen Jusos den Münchner Kilian Maier (28) mit 86 Prozent zu ihrem neuen Vorsitzenden. Er tritt damit die Nachfolge von Anna Tanzer an, die für eine Wahl nicht erneut zur Verfügung stand. “Die Aufgaben die vor uns liegen sind enorm: Nicht nur die Folgen des Kriegs in der Ukraine, sondern auch die bayerische Landtagswahl erfordert progressive Antworten. Soziale Gerechtigkeit in Bayern wird es nur mit einer linken Sozialdemokratie geben, dafür braucht es uns Jusos. Wir nehmen den Rückenwind aus der Bundestagswahl mit und werden weiterhin Verantwortung in der SPD und in den Parlamenten übernehmen und für unsere Vision für Bayern kämpfen.”, so Maier zu seinen Zielen als Landesvorsitzender. Als stellvertretende Vorsitzende wurden Alessia Keller (22) aus Oberfranken und Sophie Hofer (24) aus Niederbayern gewählt.

Aus dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen durfte der neue Juso Vorsitzender Paul Pfeifer für den Bezirk Mittelfranken an der Konferenz teilnehmen. Als einer der Wenigen, der die ländliche Region vertrat, setzte er immer wieder den Fokus „raus aus der Großstadt“. Als es zum Beispiel um Erschließungsbeiträge ging, verdeutlichte er die unterschiedliche Preissituation zwischen Stadt und Land erfolgreich.

Beim Thema „100 Milliarden Euro Sondervermögen für die Bundeswehr“ wurde es zum Ende der zweitägigen Veranstaltung spannend. Es wurde ausführlich über mehrere Stunden sachlich und differenziert über einen Antrag des Landesvorstands diskutiert. Bei der Abstimmung sprach sich dann eine große Mehrheit der jungen Sozialistinnen und Sozialisten für das Schriftstück und damit gegen die 100 Milliarden Sondervermögen für die Bundeswehr aus. „Wir sind nicht bereit 100 Milliarden Euro ohne parlamentarische Kontrolle und ohne Wirtschaftsplan an die Bundeswehr auszubezahlen“, erklärte Pfeifer, der dem ebenfalls zustimmte. Unter anderem fordern die Delegierten in dem Papier: „Ein Einstellen der Verschwendung von Milliarden staatlicher Mittel durch die Bundeswehr durch zum einen, Einstellung der in Teilen rechtswidrigen und überteuerten Berater*innen-Praxis, etabliert durch die heutige EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, und zum anderen, eine umfassende Überprüfung des Beschaffungswesens, der Immobilienwirtschaft und der Personalpolitik der Bundeswehr.“ Außerdem fordern die Jusos: Umfassende Transparenz bei den Wehrausgaben und eine Aufklärung der verschwenderischen Politik durch die Unionsminister*innen durch parlamentarische und externe Kontrolle.