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B. Meyer geht ins Rennen

Freie Wähler nominierten Ansbacher Buchhändler für Landtagswahl

Von links nach rechts: W.Hauber, MdL, Hans Henninger, Bernhard Meyer, Sebastian Buhl, Dr. Peter Bauer, MdL. Auf dem Bild fehlt Elke Homm-Vogel

Die Freien Wähler aus Stadt und Landkreis Ansbach haben die Kandidaten für den Land- und Bezirkstag im Wahlkreis 505 Ansbach Nord aufgestellt. Für den Landtag schicken die Freien Wähler Bernhard Meyer ins Rennen. Der 46jährige Buchhändler und Betriebswirt (VWA) aus Ansbach war vor fünf Jahren Sprecher der Bürgerinitiative in Stadt und Landkreis Ansbach für die erfolgreiche Abschaffung der Straßenausbaubeitragssatzung, die für viel Unmut in den Gemeinden gesorgt hatte.
„Diese Wahl wird eine Richtungswahl, sie entscheidet darüber, ob weiterhin eine vernünftige Politik für Mittelstand und Mittelschicht in Bayern betrieben wird oder mit den Grünen das Chaos aus Berlin in die Staatsregierung einzieht. Deswegen brauchen wir eine starke Fraktion der Freien Wähler im Landtag, dafür möchte ich kämpfen“, so
Bernhard Meyer in seiner Bewerbungsrede.
Schwerpunkte bildeten die Themen Wasserstoff, der als Energiespeicher der Zukunft gesehen wird und regionale Wirtschaftskreisläufe, die ausgebaut werden müssen, um Lieferketten zu verkürzen und Abhängigkeiten zu vermindern. Aber auch die Wassersicherheit der traditionell wasserarmen Region wird einen Schwerpunkt bilden. „Umweltminister Thorsten Glauber hat die Zeichen der Zeit klar erkannt und hat mit dem Programm Wasserzukunft Bayern 2050 bereits wichtige, wegweisende Schritte in Richtung einer Wasserstrategie vor allem für den Norden Bayerns entwickelt“, so Bernhard Meyer. „Hier möchte ich mich mit aller Kraft einsetzen, den es steht nichts geringeres auf dem Spiel, als die Zukunft unserer Heimat.“ Ausschreibungsrecht, Tourismus und überbordende Bürokratie bildeten weitere Themen. Seine Ansicht: „Die Menschen wollen nicht bis ins letzte Detail gegängelt werden wollen, sondern die Politik die Voraussetzungen schafft, um ein gutes, selbstbestimmtes Leben führen zu können.“
Für den mittelfränkischen Bezirksrat geht wieder der amtierende Bezirksrat Hans Henninger aus Flachslanden ins Rennen. Der Bürgermeister seiner Heimatgemeinde und stellvertretender Landrat des Landkreises Ansbach versteht sich als Vertreter der kommunalen Familie. „Der Bezirk Mittelfranken ist ein starker und vielfältiger Bezirk. Die wichtigste Aufgabe ist die Unterstützung von Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen auf die Hilfe der Gemeinschaft angewiesen sind. Dafür geben wir fast 90 Prozent unseres Etats aus. Außerdem ist der Bezirk der Träger ganz wichtiger Einrichtungen, v.a. für unsere Region, so z.B. die Bezirkskrankenhäuser, das Fränkische Freilandmuseum, die Maschinenbauschule, die Fachschule für Musik und die Landwirtschaftlichen Lehranstalten in Triesdorf.“ Henninöger: „Ich habe in den letzten fünf Jahren sehr gerne im Bezirksrat mit Armin Kroder an der Spitze mitgearbeitet und würde das gerne auch weiter tun. Einer meiner Schwerpunkte wird sein, die Bremsklötze für die Energiewende zu beseitigen und dafür zu sorgen, dass die Region auch wirtschaftlich davon profitiert. Wir haben nämlich keine Energiekrise wegen zu viel erneuerbarer Energie, sondern weil in den letzten Jahren zu viel verhindert und zu wenig gemacht wurde.“
Der bisherige Landtagsabgeordnete Dr. Peter Bauer bedankte sich bei der Versammlung für das ausgesprochene Vertrauen in den letzten Jahren und stellte in seiner Abschiedsrede noch einmal das Wirken der letzten 15 Jahre im Mittelpunkt. Für den Landtag stellen die Freien Wähler zusätzlich als Listenkandidaten den Dritten Bürgermeister Sebastian Buhl aus Heilsbronn und für den Bezirkstag die 1. Bürgermeisterin Elke Homm-Vogel aus Ansbach auf. Sebastian Buhl möchte nach eigenen Worten die kommunalen Belange vor allem im Förderbereich einbringen, Elke Homm-Vogel sieht den europäischen Austausch mit den Partnerregionen des Bezirk Mittelfranken als wichtigen Mittelpunkt der Bezirkspolitik.

Unsere Werte verteidigen

Bürgermeister KH Fitz zu Weihnachten und Jahreswechsel

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

nur noch wenige Tage und das Jahr 2022 liegt hinter uns. Es war geprägt von globalen Krisen, von einer immer noch nicht enden wollenden Pandemie und von einem unmenschlichen Krieg, welcher unserer Welt einmal mehr ihre Zerbrechlichkeit vor Augen führte. Die Ereignisse machen uns bewusst, dass unser Wohlstand und unsere Freiheit, aber auch unsere Demokratie nicht selbstverständlich sind. Jeden einzelnen Tag müssen wir uns mit aller Kraft dafür einsetzen. Dabei gilt es auch, die für uns als selbstverständlich empfundenen Werte und Rechte zu verteidigen.

Traditionell möchte ich dieses Grußwort zum Jahreswechsel für einen Rückblick nutzen. Vorher sollten wir allerdings kurz nach vorne schauen, denn 2023 feiern wir 1200 Jahre Gunzenhausen. Wir sind stolz auf unsere lange und bewegte Geschichte. Hierzu planen wir ein Festjahr voller Höhepunkte und freuen uns über Ihr Interesse. In das Jubiläumsjahr starten wir mit einer Lichter- und Drohnenshow am 1. Januar auf dem Marktplatz. Das Programm und nähere Informationen erhalten Sie unter www.1200- gunzenhausen.de.

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz.

Pünktlich zum Stadtjubiläum wurde unser Blasturm saniert. Unser Wahrzeichen verfügt nun über einen frischen Anstrich, ein saniertes Sandsteinmauerwerk, eine moderne Brandmeldeanlage und trittsichere Treppenstufen. Das Ergebnis kann sich auf jeden Fall sehen lassen und wir haben zahlreiche Komplimente für die Sanierung bekommen. Glückwünsche gab es in diesem Jahr auch für das Bürgerfest, die Kirchweih und den KulturHerbst, für die kulturellen Großveranstaltungen also, die wir nach der Coronazwangspause endlich wieder durchführen durften. Gemäß dem Motto „Hurra, wir sind wieder da!“ haben wir den Ballast der letzten Jahre abgeworfen und zusammen mit Ihnen schöne Momente erlebt.

Im Rahmen meiner Bürgermeistertätigkeit bin ich viel unterwegs und treffe überall auf fleißige Menschen. Nicht selten ehrenamtlich tätig, sorgen diese dafür, dass sich unser Gunzenhausen gut entwickelt. Ihnen allen gilt mein Dank, ebenso wie den Stadträtinnen und Stadträten, meinen beiden Stellvertretern Peter Schnell und Friedrich Kolb, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Verwaltung und auch den zahlreichen Engagierten, die sich oft im Stillen und von der Öffentlichkeit unbemerkt in Arbeitskreisen, Gremien o.ä. einbringen. Ohne diesen großen Einsatz hätten wir zahlreiche Projekte nicht umsetzen können.

Ehrenamtliches Engagement ist wichtig, muss honoriert und gefördert werden. Gerade die, die sich um die Schwächsten in unserer Gesellschaft kümmern, haben unsere Unterstützung verdient. Daher haben wir die stattlichen Spenden- und Sponsorengelder des diesjährigen Charity-Runs komplett an die Gunzenhäuser Speis und die Flüchtlingshilfe Wald ausgezahlt.

Über eine bedeutsame städtische Anerkennung durfte sich vor kurzem Kirchenmusikdirektor Alexander Serr freuen. An diesen wurde der Kulturpreis der Stadt Gunzenhausen verliehen. Als Vollblutmusiker hat er das kulturelle Leben um uns herum nachhaltig und maßgeblich geprägt. Seine Verdienste sind entsprechend groß und er ist für viele Bürgerinnen und Bürger zum Vorbild geworden.

Unsere Stadt ist aktiver Lebensraum, in dem Bürgerinnen und Bürger arbeiten und wohnen. Mit Hilfe eines Integrierten Stadtentwicklungskonzepts stellen wir bereits seit zehn Jahren die Weichen für eine gute städtische Zukunft. Nun haben wir die Ergebnisse und Herausforderungen neu bewertet und überprüft. Hierbei haben wir die Chance genutzt, mit Menschen ins Gespräch zu kommen und deren Bedürfnisse an eine moderne Stadtentwicklung abzufragen.

In diesem Jahr durfte Gunzenhausen Gastgeberin für mehrere tolle Events sein. Exemplarisch möchte ich an den im April stattfindenden Spitzenklöppelkongress erinnern, bei dem wir uns als Zentrum des Fränkischen Seenlandes von der besten Seite zeigen konnten. Mehr als 4.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Europa waren begeistert und nahmen zahlreiche tolle Erinnerungen mit nach Hause.

Aus aller Welt kamen Glückwünsche für das Römerbootprojekt am Altmühlsee. Der Althistoriker Professor Dr. Boris Dreyer hat mit seinem Team an der Historie dieser antiken Transportmittel geforscht und ein Exemplar in Originalgröße nachgebaut. Nach seiner Taufe im Juni ging das Schiff auf große Reise und fuhr auf der Donau quer durch Osteuropa bis nach Serbien. Mittlerweile ist der schwimmende Botschafter wieder in seiner Bootshalle am See und hält neben seinem Bruderschiff Winterschlaf.

Wenn gute Freunde runden Geburtstag haben, dann ist das ein Grund um sich zu treffen und um standesgemäß miteinander zu feiern. Wir haben 2022 60 Jahre Städtepartnerschaft Gunzenhausen-Frankenmuth zelebriert und dabei tolle Tage erleben dürfen. Offizielle Geschenke wurden auch verteilt, darunter nachhaltige Streuobstwiesen vor Ort in Amerika und in Deutschland.

Feiern konnten wir zudem im Juli, denn Gunzenhausen wurde offiziell zur Fairtrade- Town ernannt. Die Zertifizierung ist Ergebnis der Arbeit unserer Steuerungsgruppe, die sich intensiv mit dem Vorgaben- und Kriterienkatalog der Fairtrade-Bewegung auseinandergesetzt hat. Für diesen uneigennützigen Einsatz zum Wohle Anderer möchte ich mich an dieser Stelle besonders bedanken.

2022 haben wir weiter an der Weichenstellung für eine nachhaltige Mobilität in der Stadt Gunzenhausen gearbeitet. Den Öffentlichen Personennahverkehr halten wir bereits in eigener Hand und werden das Angebot kontinuierlich ausbauen und verbessern. Die eigens dafür gegründete Mobilitäts- und Verkehrs-GmbH hat sich ab dem 1.1.2022 mit ihrer Geschäftsstelle am Marktplatz schnell etablieren können und leistet eine hervorragende Arbeit. Neuigkeiten gibt es daneben vom Gunzenhäuser Bahnhof: Nachdem Gunzenhausen der Deutschen Bahn das Bestandgebäudes abkaufen konnte, hat der Stadtrat zuletzt die Umsetzung der ersten Architekten- und Umbaupläne hin zu einem modernen Mobilitätszentrum beschlossen.

Gunzenhausen ist eine Fahrradstadt und wird weit über die Grenzen der Region hinaus als solche wahrgenommen. Kein Wunder, dass der Bayerische Rundfunk wieder seine Radltour vorbeischickte, inklusive großem Abschluss-Livekonzert mit den Sportfreunden Stiller. Daneben konnten wir erfolgreich das STADTRADELN durchführen und haben sogar den 1. Platz unter den Kommunen bis 49.999 Einwohnern in der Kategorie „Fahrradaktivstes Kommunalparlament“ belegt. Wir haben längst erkannt: Im Rahmen zukünftiger Mobilitätskonzepte spielt das Fahrrad eine wesentliche Rolle. So war es uns ein Anliegen, auch in diesem Jahr die Anschaffung von Lastenfahrrädern, Lastenpedelecs und Lastenanhänger für Fahrräder zu fördern. Die Nachfrage ist riesig und wir freuen uns über das große Interesse. Auf dieses stieß last but not least die Cargo Bike Roadshow, die Anfang Oktober auf dem Marktplatz zu Gast war.

Wir möchten bewusst und mit dem nötigen Fingerspitzengefühl mit den Ressourcen unserer Erde umgehen. Um Energie und Rohstoffe zu sparen, haben wir unsere Blumen und Pflanzen im Sommer nicht nur mit „altem“ Schwimmbadwasser gegossen, sondern kontinuierlich die Straßenbeleuchtung in der Kernstadt sowie in den Ortsteilen auf moderne LED-Technik umgerüstet. Diese ist im Vergleich zu den vorher eingesetzten Lampen deutlich sparsamer und langlebiger.

Auch in diesem Jahr haben wir in eine zukunftsfähige digitale Infrastruktur investiert. So führt die kostenlose BayernApp mittlerweile ins digitale Rathaus Gunzenhausen. Mehr als 60 Verfahren werden dabei online zur Verfügung gestellt. Die App lässt sich bequem über AppStore oder Google Play Store auf Tablet und Smartphone speichern, technische Vorkenntnisse sind nicht nötig. Ebenfalls große Schritte macht der Glasfaserausbau im Kernstadtgebiet. So wird ab 2023 weiter investiert. Davon sollen am Ende mehr als 2.300 Haushalte profitieren. Die Bauarbeiten sollen im Frühjahr 2024 abgeschlossen sein und Anschlüsse mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 1.000 Mbit/s ermöglichen. Große Schritte machte zuletzt auch das Behördennetzwerk. In Kooperation mit dem Landkreis konnten mehrere städtische und kreiseigene Einrichtungen, darunter Schulen, die Feuerwehr und der Kreisbauhof, im Rahmen eines neu geschaffenen kommunalen Glasfasernetzes miteinander verbunden werden. Dies hat großen Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger. Mit diesem Zusammenschluss sollen Verbindungen stabil, sicher und leistungsstark sein.

Viel Geld nehmen wir Jahr für Jahr zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur in die Hand. In diesem Jahr wurden beispielsweise zur Verbesserung der Abwassersituation im Bereich der Paul-Weth-Straße und der Steinkreuzstraße wichtige Kanalneubau- und Sanierungsarbeiten durchgeführt. Daneben investieren wir weiter in die Ortsteile und konnten z.B. Anfang Juli die Unterwurmbacher Hambachbrücke für den Verkehr freigeben. Bei allen Maßnahmen schauen wir auf Umwelt und Klima. Ein kleines Paradies für heimische Tiere und Pflanzen entstand auf diese Weise am Oettinger Parkplatz, denn unser Bauhof hat Grünflächen zwischen den Parkplätzen naturnah umgestaltet. Totholzhaufen, Steine und Sand sind nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern werten den Parkplatz auch optisch auf.

Vor personellen und finanziellen Herausforderungen stellte uns einmal mehr das Burkhard-von-Seckendorff-Heim. Der Fachkräftemangel macht sich stark bemerkbar. Gleichwohl leisten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine hervorragende Arbeit. Das Wohlergehen der Bewohnerinnen und Bewohner liegt uns sehr am Herzen. Als wertvoll hat sich der Beitritt zu der renommierten Gesellschaft Altenhilfe Bayern e.G. erwiesen.

Auch wenn das kommende Jahr viele Herausforderungen für uns bereithält, sollten wir diese mit Zuversicht angehen. Wir sind weder die erste noch die letzte Generation, die schwierige Situationen, ja sogar Krisen, gemeistert hat und meistern wird. Das Schüren von Ängsten bringt uns ebenso wenig weiter, wie das Schimpfen auf vermeintliche Versäumnisse der Politik. Wir sollten vielmehr mutig die Projekte fortführen und angehen, welche unsere Stadt weiter nach vorne bringen. Es wurde gemeinsam schonviel erreicht. Darauf sollten wir stolz sein.

Ich danke allen, die sich zum Wohle unserer Stadt eingebracht haben. Genießen Sie die Festtage um neue Kraft zu schöpfen oder einfach, um etwas zur Ruhe zu kommen.

Ich wünsche Ihnen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, für das kommende Jahr Gesundheit, Glück, Zufriedenheit und Gottes reichen Segen.

Ihr

Karl-Heinz Fitz, Erster Bürgermeister

Was sich ändern muss!

Dr. Ingo Friedrich zur internationalen Politik des Westens


Die zwei schlimmsten Fehlhaltungen der Politik lauten: „My country first“ (was eigentlich heißt: nur mein eigenes Land zählt) und die weit verbreitete Sehnsucht nach der eigenen vergangenen Größe: „Make America…. Britan… Russia…China…Italien „Great again.“

Beide Haltungen schaden in der Realität dem eigenen Land und schaden natürlich auch der Gemeinschaft der Staaten, denn der Egoismus der ersten Einstellung führt sehr schnell zu Antimaßnahmen der anderen Staaten, die dann auch egoistisch handeln (müssen) und die Sehnsucht nach der großen Vergangenheit bewirkt sehr schnell Verwerfungen a la Brexit und Gefährdungen des Weltfriedens a la Russland/Ukraine und China/Taiwan.

Außerdem führt es zu einer zusätzlichen Spaltung der Gesellschaft in solche, die eine „bunte“ Zukunft wünschen und solche, die wieder die früheren (geordneten) Zustände herbeisehnen. Ein verheerendes Signal in so einer aufgeheizten Situation ist natürlich das Abhängen von Kreuzen und das Verhüllen von christlichen Texten in Deutschland.

Was ist zu tun:

Staaten und Nationen müssen auf allen Ebenen noch enger als früher zusammenarbeiten. Konkretes Beispiel: Scholz muss sich die Zeit nehmen, vor wichtigen Entscheidungen mit den Partnern zu reden und seine Vorhaben zu erklären.

Und: insbesondere an die Großmächte muss die fragende Forderung gestellt werden: was tut ihr zur Stabilisierung der Welt? Wo ist Euer Beitrag zum globalen Gemeinwohl? Euer Egoismus führt zu schlimmen Konsequenzen und schadet auf Dauer Euch selbst.

Und: wir müssen an einer neuen gemeinsamen Zukunftserzählung arbeiten, etwa: wir wollen eine solidarische Welt, in der die Würde eines jeden Staates geachtet wird und die zum Wohle aller zusammenarbeitet. Ein gemeinsames Ziel reduziert auch Spaltungen in der Gesellschaft.

Auf kleinerer Ebene ist Europa auf dem Weg zu einem derartigen Ziel schon einige Schritte vorangekommen und jetzt ist es an der Zeit ähnliche Schritte auf globaler Ebene zu gehen. Gleichzeitig muss Europa insbesondere in folgenden Bereichen weiter vorankommen: Europäische Verteidigungsgemeinschaft, europäischer Klimaschutz, weniger Einstimmigkeitserfordernisse.

Dr. Ingo Friedrich, langjähriges Mitglied des Europäischen Parlaments (EVP), Gunzenhausen

Weichen richtig stellen!

Die Kreis-CSU diskutiert kontrovers zu Energiekrise


CSU-Ortsvorsitzender Klaus Drotziger, CSU-Kreisgeschäftsführer Denis Glotz, CSU- Kreisvorsitzende Dr. Dr. Kristina Becker, Stadtrat Tobias Kamm und Referent Simon Herzo
g.

Die CSU im Landkreis diskutierte auf einer Veranstaltung der Hanns-Seidel-Stiftung in Weißenburg die Energieversoörgung nach den heutigen Erkenntnissen und den Anforderungen in der Zukunft.

Den Anfang machte der Weißenburger CSU-Ortsvorsitzende Klaus Drotziger. Er begrüßte alle Anwesenden und freute sich, dass diese inhaltlich wertvolle Veranstaltung in Weißenburg stattfindet. Anschließend sprach die CSU-Kreisvorsitzende Dr. Dr. Kristina Becker ein kurzes Grußwort. „Die Energiekrise ist in aller Munde. Heute dürfen wir mit Simon Herzog einen echten Experten bei uns begrüßen“, freute sich Becker.

Herzog ist diplomierter Maschinenbauingenieur. Heute ist er in der Gründungsberatung für junge Unternehmer an der Technischen Universität München tätig. Sein Schwerpunkt liegt auf Geschäftsmodellen mit Energie. Insofern sei er ebenfalls praktisch versiert, so Herzog.

Das Wort des Abends wurde schließlich Importabhängigkeit. Herzog erläuterte, dass jeweils knapp die Hälfte des importierten Erdgases sowie der Steinkohle aus Russland komme. Hinzu bezieht die BRD knapp ein Drittel des Erdöls aus der Russischen Föderation. Das Ölembargo in Zusammenhang mit der Nordstreammanipulation bereite Deutschland eben ein Problem große Schwierigkeiten. Ein „Energieimportproblem“ wie Herzog sagte. Daher rührten dann auch die hohen Sprit- und Heizkosten. Energie müsse nun teuer anderweitig importiert werden. 

„Diese Energiekrise wird vor allem Haushalte und Industrie treffen“, so Herzog. Der Gasverbrauch Deutschlands sei vor allem der Industrie (37%) und den Haushalten (31%) zuzuschreiben. Vor allem der enorme Energiehunger der Schwerindustrie lasse eine Umstellung auf erneuerbare Energien nicht ohne weiteres zu. Herzog führt hierzu einen Vergleich an. Die 1100 Windräder in Bayern produzierten ca. 4900 Gigawatt Strom. Das Atomkraftwerk Isar 2 alleine bereits um die 11000 Gigawatt.

Deswegen sei gerade jetzt eine Abschaltung des Atomstroms aus Herzogs Sicht nicht sinnvoll. „Wie ehrlich ist es denn, wenn wir den Atomstrom dann aus Frankreich hinzukaufen“, fragte Herzog. Ein Ausbau der Windenergie komme zudem nicht voran. „Das hängt aber nicht von der Farbe der Regierenden ab“, so Herzog. So sei das grün regierte Baden-Würrtemberg (770 Windräder) deutlich hinter dem von der CSU-regierten Bayern. Grund hierfür seien einfach bürokratische Hindernisse, fehlende Akzeptanz in der Bevölkerung und hohe Naturschutz- und Umweltauflagen. Zudem sei die Rentabilität der Windkraftanlagen im Süden deutlich niedriger als die im Norden.

Laut Herzog gebe es verschiedene Möglichkeiten auf die Energiepreiskrise zu reagieren. So könnte durch Carsharing oder bewussteres Heizen viel Energie gespart werden. Mittelfristig sei die Umstellung auf Elektromobilität sowie eine bessere energetische Gebäudesanierung von Nöten. Auch helfe der Flüssiggasankauf, der aber erst funktionsfähige Terminals brauche. Langfristig müssen einfach Fragen des Imports grüner Energie oder des Transports von Norden nach Süden angegangen werden.

Die Politik müsse den Bürgern klarmachen, so Herzog, dass Stromtrassen eine Voraussetzung für günstigen Strom seien. „Wer keine Infrastruktur möchte, muss eben langfristig viel für Strom bezahlen, weil der Transport aufwendig ist.“, schließt Herzog und ging in die offene Diskussion. Der Vortrag und der Austausch habe ihm auf jeden Fall viel Spaß gemacht. „Wenn ich Ihnen mitgeben konnte, dass wir viele Ansätze zur Lösung der Energiekrise brauchen, habe ich mein Ziel erreicht“, verabschiedete sich Herzog.

Die CSU ist uneins

Es geht um die Kandidatur für den Landtag 2023

Zu dem Artikel „Rätselraten um ein Landtagsmandat“ im Weißenburger Tagblatt erklärt der CSU-Landtagsabgeordnete Alfons Brandl:

„Für mich ist Johanna Serban die Idealbesetzung für die CSU-Bewerberin um das Direktmandat für den Bayerischen Landtag im Stimmkreis 506 Ansbach-Süd/Weißenburg-Gunzenhausen. Dass dies bisher noch nicht so deutlich von mir formuliert wurde, ist allein dem Wunsch geschuldet, dass wie bisher Zurückhaltung vereinbart haben. Dies darf aber nicht gegen Serban benutzt werden.

Johanna Serban ist eine unglaublich inspirierende Frau, die mir als Bürgermeister in Herrieden aufgefallen ist. Sie bringt sich aktiv ein und strahlt so viel Freude und Engagement aus bei dem, was sie zum Beispiel für ihre Bürger:innen in Hohenberg als Ortssprecherin -2014 gewählt mit 21 Jahren – und jetzt als Jugendbeauftragte der Stadt Herrieden für die jungen Leute tat und tut.

Serban zeichnete sich über viele Jahre hinweg im vorpolitischen Raum und politischen Bereichen mit großem Engagement aus, ohne ein politisches Mandat der CSU gehabt zu haben. Wir brauchen als CSU gerade diesen Einsatz im politischen Umfeld, um als Partei erfolgreich zu bleiben.

Mutig, kraftvoll, vorausschauend und ausdauernd, aber auch einfühlsam, nachdenkend und offen für gute Gedanken ist sie ihre politischen Aufgaben erfolgreich angegangen.

Sie taktiert nicht, wie man es von der Politik gewohnt ist, sie stellt sich hin mit einer klaren Haltung. Diesen offenen Stil zeigt sie auch bei Ihrer Bewerbung um das Direktmandat für den Landtag.

Die Zeiten sind vorbei, wo man im „stillen Kämmerlein“ unter Beachtung eines Regionalproporzes Mandate ausgekartelt hat. Wer Mandate als Erbhöfe versteht und untereinander vergeben will, hat als Partei schon verloren. Die Wähler:innen als Souverän entscheiden bei jeder Wahl, welche Bewerber:innen sie für ihre Region in ein Parlament senden wollen.

Die vorgebrachten Argumente, Serban sei zu jung und zu unerfahren sind Argumente, die nicht nur falsch sind, sondern auch aus einer Zeit stammen, die wir als CSU hinter uns gelassen haben. Bieten wir als CSU nicht den Bürger:innen mit einer jungen, kompetenten Frau ein attraktiver Bewerberprofil, werden andere Parteien bei uns dies zu Lasten der CSU bei künftigen Wahlen offerieren.

Es ist sehr bedauerlich, dass aus der CSU Weißenburg-Gunzenhausen bisher nur Signale kamen, dass sie dort nicht willkommen sei. Ich finde es ungeheuerlich, dass sich Serban bisher noch nicht einmal beim Kreisvorstand vorstellen durfte, obwohl sie dies mehrfach angeboten hat. Ich frage mich, ob man mit einem Mann auch so umspringen würde, schließlich ist Serban bisher der einzige offizielle Vorschlag für die CSU-Bewerbung für das Landtagsmandat und dies von verschiedenen Persönlichkeiten und Parteigliederungen.

Gerüchte, wer vielleicht wann und wo kandidieren würde, zählen nicht. Und dass es bisher keine Empfehlung des CSU-Kreisverbandes Ansbach-Land für Serban gibt, liegt nicht an der mangelnden Unterstützung für sie, sondern an der Tatsache, dass die Kolleg:innen aus Weißenburg-Gunzenhausen darum gebeten haben. Der Versuch von OB Dr. Hammer, Serban auf der Kreisvertreterversammlung der CSU eine Vorstellungsrede zu verweigern, wurde mit überwältigender Mehrheit von der Versammlung abgelehnt. Sie sprach und überzeugte!

Wo Serban hinkommt, strahlt sie Zuversicht und Vertrauen aus. Die Konkurrenz bei den anstehenden Wahlen wird mächtig sein. Die Zeiten sind schwer, da ist es erforderlich Kandidat:innen zu haben, die führen können und über längere Zeit an den Themen dranbleiben können. Dies zeigt mir meine Arbeit im Landtag.

Ich empfinde es als eine Schande, wie mit Johanna Serban umgegangen wird. Aber es zeichnet sie aus, Standing zu beweisen und erst recht gegenzuhalten mit Mut, Engagement und Gottvertrauen. Sie wird die Bewerbung gewinnen, wenn ihr alle eine faire Chance geben und nicht hinter den Kulissen gegen sie agieren. Ich bin überzeugt, dass Serban die nötige Delegiertenzahl für sich gewinnen wird und die Hinterzimmer mit ihren Verfechtern verlieren werden.“ 

Zuviele Dramen

Vom Zustand einer verunsicherten deutschen Gesellschaft

Werner Falk äußert sich zur gesellschaftlichen Situation in Deutschland angesichts der aktuellen Entwicklung im Zeichen von Corona, der Energiekrise und dem Ukrainekrieg..

Das Leibniz-Institut für Medienforschung hat etwas ermittelt, das Sorge machen muss: Die Hälfte der jungen Erwachsenen hält es nicht für wichtig, sich über aktuelle Ereignisse zu informieren. Für sie sind die verschiedenen Internetformate ausreichend, um sich ihr Weltbild zu formen. Nicht ganz so tragisch verhält es sich bei den älteren Jahrgängen, für die es noch zum Alltag gehört, ihre Nachrichten täglich aus der Zeitung, dem Rundfunk oder dem Fernsehen zu beziehen.

Im politischen Magazin „Liberal“ (4/2022) geht Autor Michael Hirz der Frage nach, was die Krisen-Schlagzeilen der letzten Jahre und Monate mit den Menschen machen. Der Atomreaktorunfall von Fukushima, die Energiewende, der Klimawandel, Corona, der Ukrainekrieg und die höchste Inflationsrate von fast zehn Prozent in Deutschland nach dem Krieg stürmen in täglichen Schlagzeilen auf Leser, Hörer und Seher ein. Die Wissenschaftler des Leibniz-Instituts registrieren, dass sich vor allem die Jüngeren abwenden, nicht mehr zur Wahl gehen oder – auch das gibt es – rechtsradikale Formate bevorzugen. Die Medien spiegeln das Geschehen ab, aber sie stehen auch in der Kritik, zuviel Alarmismus zu betreiben.

Michael Hirz beschreibt die Situation so, wie ich sie auch sehe: „Klar ist, dass ständiger Alarmismus nervt. Der gelegentlich entfesselte Überbietungswettbewerb mancher Medien in Sachen Dramatik entwertet Journalismus, verunsichert und hinterlässt ein überreiztes Publikum, das sich irgendwann erschöpft abwendet. Am Beispiel der Corona-Berichterstattung lässt sich das geradezu  idealtypisch zeigen. Es gab kaum eine Außenseiterposition, die nicht als schrilles Angebot auf den Markt der Meinungen gebracht wurde. Das diente nicht der Aufklärung, sondern der Quote oder der Auflage – der Kollateralschaden war Verunsicherung. Auch der mediale Umgang mit Putins Angriffskrieg ermüdet, wenn statt Hintergründen und Fakten serielle Tankshows mit immergleichen Gästen und immergleiche Debatten kaum Ernkenntnisgewinn produzieren. Stattdessen stellt sich Über- druss ein, wenn sich der x-te zu Recht unbekannte Stratege zum weiteren Verlauf des Kriegs äußert.“

Es muss nicht allein die mediale Präsenz der großen Politik sein, auch in den regionalen und lokalen Medien setzt sich der Trend fort, das Geschehen am Beispiel von einzelnen Menschen darzustellen.  Der Human Dutch in den Berichten und Reportagen kann dazu führen, dass die großen Zusammenhänge verloren gehen und Einzelschicksale und Einzelmeinungen das Stimmungsbild ergeben.  Beispiel: die Lokalzeitung, die ihre Leser gebeten hatte, zu einem konkreten Thema ihre Vorschläge zu nennen, muss  enttäuscht registrieren, dass kaum solche Beiträge eingingen. Als Ersatz werden dann Einzelstimmen mit sonderbaren Vorschlägen veröffentlicht, die nur auf subjektiven Empfindungen beruhen. Sie haben aber keinerlei repräsentativen Charakter. Das verzerrt aber die objektive Wahrnehmung.

Wir erleben seit dem Frühjahr 2020 die Pandemie mit all ihren Auswirkungen auf die Gesellschaft.  Corona ist überraschend auf die Menschheit eingeströmt und so ist es verständlich, dass die wirksame Bekämpfung der Krankheit ihre Zeit benötigt hat, um Gegenmaßnahmen zu entwickeln (u.a. Impfstoff). Aber medial ist doch der Eindruck verbreitet worden, die staatlichen Einrichtungen hätten alle versagt.  In jeder Fernsehsendung trat ein selbst ernannter Besserwisser auf – mit wissenschaftlichem Hintergrund oder auch nicht. Ich gehöre zu denen, die jetzt einen Übergang zum normalen Leben für richtig halten. Jeder soll sich schützen, wie er es für geboten hält (Mundschutz). Es gehört zur Lebenswirklichkeit, dass sich im Herbst und Winter die Krankheiten häufen. Wenn sich bei Menschen extreme gesundheitliche Auswirkungen zeigen, dann sind unsere Krankenhäuser gefordert- das war immer so.  Vielfach aber nimmt Corona heute (nach mehreren Impfungen und durchgestandenen Infektionen) einen der Grippe ähnlichen Verlauf.  Immerhin hat die Pandemie dazu geführt, dass die Löhne der Pflegeberufe endlich angehoben wurden und es weitere Bestrebungen gibt, sie attraktiv zu machen. Das war längst überfällig. Angesichts der heutigen Diskussion um staatliche Ausgaben für die Bundeswehr-Vitalisierung (100 Milliarden Euro) und die soziale Abfederung der Auswirkungen der Energiekrise infolge des Ukrainekriegs (200 Milliarden Euro) erscheinen die Ausgaben für die Pflegerinnen und Pfleger an unseren Krankenhäusern geradezu als Peanuts.

„Liberal“ ist das Magazin für die Freiheit. So der vollständige Titel der vierteljährlichen Publikation, die von der Friedrich-Naumann-Stiftung in Berlin herausgegeben wird.  Sie enthält eine große Themenvielfalt, die in kurzen Beiträgen von zum Teil renommierten Autoren behandelt werden. Beiträge aus Gesellschaft, Wirtschaft, Kultur und Internationalem wechseln sich ab.

WERNER FALK

Stadt gemeinsam gestalten!

Workshop in der Stadthalle

Die Anregungen der Bürger werden registriert und in die Planung aufgenommen.

Der Begriff ISEK steht für Integriertes Stadtentwicklungskonzept. Zugegeben, das klingt ein wenig sperrig und nur wenige Bürgerinnen und Bürger wissen wohl, was sich darunter verbirgt. Dabei darf die Idee hinter ISEK gerne weitererzählt werden, denn es ist ein tolles Instrument, um eigene Lebensräume sinnvoll und perspektivisch weiterzuentwickeln.

Das Besondere: Nicht allein Politik und Verwaltung diskutieren und bestimmen bei ISEK, jede und jeder kann sich an der Fortschreibung des Konzepts beteiligen und seinen Wohnort auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereiten. In der Stadt Gunzenhausen hat das Integrierte Stadtentwicklungskonzept Geschichte, denn es wurde bereits vor zehn Jahren auf den Weg gebracht.

Mittlerweile ist es an der Zeit, einen kritischen Blick auf das bisher Erreichte zu werfen. Typische Fragen müssen gestellt werden, so etwa: Wurden alle Ideen umgesetzt? Wo besteht noch Nachholbedarf und welche Überlegungen führten letztlich in eine Sackgasse? Zusätzlich soll das ISEK über das Jahr 2022 hinaus perspektivisch fortgeschrieben werden und neue Maßnahmen sowie Projekte für Gunzenhausen finden Niederschlag. Vor kurzem fand in der Stadthalle ein Workshop für interessierte Bürgerinnen und Bürger statt. Die Stadtverwaltung hat sich hierzu fachliche Unterstützung von den Nürnberger Experten des Stadtplanungsbüros PLANWERK geholt.

PLANWERK-Stadtplaner Dr. Tobias Preising hatte sich ein straffes Programm für den zweistündigen Workshop überlegt. Nach einem kurzen Rückblick begannen daher mehrere Arbeitsphasen, im Laufe derer bestehende Projekte bewertet und neue Themen angeregt werden konnten. Zum Abschluss pinnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihr persönliches Lieblingsprojekt an eine vergrößerte Stadtkarte und hielten individuelle Überlegungen dazu auf einer Karteikarte schriftlich fest. Besonderes im Fokus standen die ortsentwicklungsrelevanten Handlungsfelder Verkehr, Soziales, Nachhaltigkeit und Tourismus.

Spätestens am Ende des Workshops war allen Beteiligten klar: In Gunzenhausen ist viel passiert, weiterhin bleibt aber viel zu tun. So wünschen sich die Bürgerinnen und Bürger ein zukunftsfähiges Verkehrskonzept, etwa Alternativen zum Auto und den Ausbau der Radfahrinfrastruktur. Im Bereich Soziales wurde angeregt, das Spielplatzangebot zu verbessern und zusätzliche, auch inklusive Angebote für Jugendliche zu schaffen. Das Klima entlasten sollen mehr Bäume, und für noch mehr Sauberkeit in der Stadt könnten ehrenamtliche Patenschaften sorgen. Last but not least lebt Gunzenhausen auch vom Tourismus und hier wünschen sich viele Bürgerinnen und Bürger zusätzliche Familienangebote und moderne Markt- sowie Museumskonzepte.

Neuer Integrationsbeauftragter

Klaus Miosga übernahmt Amt von Christine Reitelshöfer

Landrat Dr. Jürgen Ludwig „verpflichtete“ Klaus Miosga als Integrationsgebauftragten.

Klaus Miosga ist neuer Integrationsbeauftragter des Landkreises Ansbach. Landrat Dr. Jürgen Ludwig überreichte ihm im Landratsamt Ansbach die Bestellungsurkunde und gratulierte herzlich zur neuen Aufgabe.

Kreisrat Klaus Miosga ist seit 2014 auch Vorsitzender des Projektteams Bündnis für Familie im Landkreis Ansbach und freut sich auf die neue Aufgabe. „Integration kann nur gelingen, wenn alle Beteiligten zusammenarbeiten. Ich bin dankbar, dass es im Landkreis Ansbach so viele Menschen gibt, die anpacken und sich ehrenamtlich engagieren. Mit Carolin Emmert und Maria Molitor als Integrationslotsinnen im Landratsamt Ansbach habe ich für die neue Aufgabe eine wichtige Unterstützung an meiner Seite, um gemeinsam das ehrenamtliche Netzwerk zu stärken und als Schnittstelle zwischen Haupt- und Ehrenamt bei Anliegen im Bereich Integration und Migration weiterzuhelfen“, so Klaus Miosga.

Im Jahr 2015 wurde erstmals angesichts der hohen Zahl an Flüchtlingen ein Integrationsbeauftragter für den Landkreis Ansbach bestellt. Das Amt der Integrationsbeauftragten hatten zuvor Heinz Henninger und dann Christine Reitelshöfer von Mai 2020 bis Ende Juli dieses Jahres inne. Landrat Dr. Jürgen Ludwig bedankt sich für ihr Engagement und führt weiter aus: „Es ist wichtig, den Blick auf alle Menschen mit Migrationshintergrund zu richten, etwa auf Zuwanderer aus Europa. Dabei braucht es jemanden, der sich dem Thema fundiert aber auch mit einer entsprechenden Handschrift annimmt, auf Menschen zugeht, zuhört und bereit ist sich für das Ehrenamt zu engagieren. Da ist Klaus Miosga der Richtige.“

Aufgabe ist es, die Ehrenamtlichen im Bereich Integration und Migration als Schnittstelle zwischen Ehrenamt, Hauptamt und Politik zu unterstützen. Das Team Integrationslotse bietet mit dem neuen Integrationsbeauftragten eine gebündelte Anlaufstelle, hilft ehren- und hauptamtlichen Helfern der Integrationsarbeit durch aktuelle Informationen und schafft Austauschmöglichkeiten verschiedener Anlaufstellen und Einrichtungen. Nicht zuletzt durch den schrecklichen Krieg in der Ukraine habe sich Netzwerkstrukturen und Anforderungen verändert.

Kreisbrandrat verabschiedet

Werner Kastner stand 46 Jahre im Dienst der Feuerwehr

Der ehemalige Kreisbrandrat Werner Kastner wurde in Haundorf von Landrat Manuel Westphal verabschiedet, wo vor 46 Jahren seine Laufbahn als Feuerwehrmann begann. Bildnachweis: LRA

Eigentlich hatte Werner Kastner sein Amt als Kreisbrandrat für den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen bereits 2020 aus Altersgründen abgegeben. Pandemiebedingt konnte die Verabschiedung allerdings erst jetzt erfolgen.

Die Verabschiedung fand in Haundorf statt, wo vor über 46 Jahren Werner Kastner seine Tätigkeit als Feuerwehrmann startete. Neben Vertretern der Kreisbrandinspektion aus Altmühlfranken würdigten auch Kreisbrandräte aus den Nachbarlandkreisen sowie Vertreter aus der Politik die langjährige Arbeit des ehemaligen Kreisbrandrats. Im Bayerischen Feuerwehrgesetz ist eine Altersgrenze von 65 Jahren für das Amt des Kreisbrandrates festgesetzt. Aus diesem Grund durfte Werner Kastner, der seit 2002 Kreisbrandrat war, das Amt nicht mehr ausüben. Im Oktober 2020 wurde deshalb Volker Satzinger zum Nachfolger von Werner Kastner gewählt.

Bereits 1990 wurde Kastner zum Kreisbrandmeister ernannt und zwölf Jahre später schließlich zum Kreisbrandrat. In den 18 Jahren als Kreisbrandrat hat Kastner das Feuerwehrwesen in der Region nachhaltig geprägt und wurde für seinen Dienst für die Feuerwehr und somit auch die Allgemeinheit in vielfältiger Weise ausgezeichnet: Vom Goldenen Feuerwehr-Ehrenzeichen, dass er 2014 für 40 Jahre aktive Dienstzeit erhalten hat, bis hin zum Feuerwehr-Steckkreuz, der höchsten staatlichen Auszeichnung im Feuerwehrwesen.

Als Kreisbrandrat war Kastner das Bindeglied zwischen den Feuerwehren, Verwaltung, Politik sowie Bauherren und Planern beim vorbeugenden Brandschutz. Während seiner Amtszeit rückten die Feuerwehrkräfte im Landkreis zu über 18.000 Einsätzen aus. „Ein funktionierendes Feuerwehrwesen ist nicht selbstverständlich. Es muss immer Frauen und Männer geben, die in ihrer Freizeit – 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr – bereit sind, sich in den Dienst der Feuerwehr zu stellen und im Ernstfall das eigene Leben zu riskieren, um das eines anderen zu retten“, betonte Landrat Manuel Westphal und bedankte sich bei Werner Kastner für seinen jahrelangen Einsatz und sein Engagement.

Brandl gibt Mandat auf

Keine erneute Kandidatur für den Landtag

Landtagsabgeordneter Alfons Brandl erklärt seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur für ein Landtagsmandat 2023: 

„Ich habe mich 2018 als Zweitstimmenkandidat der CSU um ein Landtagsmandat beworben. Das mir entgegengebrachte Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger hat mich zum ersten Nachrücker in den Bayerischen Landtag gewählt.

Der CSU-Landtagsabgeordnete Alfons Brandl tritt 2023 nicht mehr an.

Nach dem Ausscheiden des zum Landrat gewählten Manuel Westphal bin ich zum 1. Mai 2020 in den Bayerischen Landtag nachgerückt. Seit dieser Zeit versuche ich im Gesundheits- sowie im Landwirtschaftsausschuss für die Region Westmittelfranken und insbesondere die Landkreise Ansbach und Weißenburg -Gunzenhausen das Beste zu erreichen. Die Arbeit seit meinem Eintritt in den Landtag war und ist besonders von der Corona-Pandemie so wie in den letzten Monaten auch durch den Krieg in der Ukraine gekennzeichnet. Gerade die Corona-Pandemie ließ in den letzten Monaten den Kontakt zu den Menschen nur sehr eingeschränkt zu. Dies habe ich sehr bedauert, da für mich Politik stets „näher am Menschen“ sein sollte, was für mich einen unmittelbaren Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern unerlässlich macht.

Ein Mandat ist für mich ein politischer Auftrag auf Zeit. Ich bin für die Wahlperiode 2018 – 2023 angetreten, um für unsere Region im Landtag zu arbeiten. Diese Aufgabe werde ich bis zum Ende mit meiner vollen Kraft und meinem ganzen Engagement wahrnehmen.

Ein politisches Mandat auf Zeit heißt aber auch, dass man auf Zeit seine Aufgaben zu erfüllen hat und nicht, dass man unbegrenzt immer wieder kandidieren soll. Dies habe ich bei meinem Bürgermeisteramt in Herrieden so gehandhabt, dies will ich auch mit meinem mir übertragenen Landtagsamt so handhaben. Ich bin deshalb der festen Überzeugung, dass ich nun mein Amt in neue Hände legen sollte und habe mich daher entschlossen, 2023 nicht wieder für den Bayerischen Landtag zu kandidieren.

Ich empfehle meiner Partei, die Chance zu nutzen und ein deutliches Zeichen der Verjüngung zu setzen. Ich wünsche mir, dass die CSU für dieses Direktmandat Ansbach-Süd Weißenburg-Gunzenhausen eine/n junge/n Bewerber:in nominiert. Ich würde mich sehr freuen, wenn die CSU diese Möglichkeit nutzt. Gerade die Wahlen in Schleswig-Holstein haben gezeigt, dass eine partnerschaftliche Liste einer Unionspartei von Erfolg gekrönt sein kann. Ich hoffe sehr, dass unsere Partei dieses Zeichen setzt und sich damit auch bei uns auf dem Land modern und zukunftsorientiert zeigt.

Ich danke allen Mitstreiter:innen der letzten Monate und Jahre für die gute Zusammenarbeit und freue mich sehr auf die noch folgenden Monate bis Oktober 2023. Ich werde wie bisher engagiert für die Menschen und ihre Belange kämpfen und danke für eine starke Unterstützung.“