Weichen richtig stellen!

Die Kreis-CSU diskutiert kontrovers zu Energiekrise


CSU-Ortsvorsitzender Klaus Drotziger, CSU-Kreisgeschäftsführer Denis Glotz, CSU- Kreisvorsitzende Dr. Dr. Kristina Becker, Stadtrat Tobias Kamm und Referent Simon Herzo
g.

Die CSU im Landkreis diskutierte auf einer Veranstaltung der Hanns-Seidel-Stiftung in Weißenburg die Energieversoörgung nach den heutigen Erkenntnissen und den Anforderungen in der Zukunft.

Den Anfang machte der Weißenburger CSU-Ortsvorsitzende Klaus Drotziger. Er begrüßte alle Anwesenden und freute sich, dass diese inhaltlich wertvolle Veranstaltung in Weißenburg stattfindet. Anschließend sprach die CSU-Kreisvorsitzende Dr. Dr. Kristina Becker ein kurzes Grußwort. „Die Energiekrise ist in aller Munde. Heute dürfen wir mit Simon Herzog einen echten Experten bei uns begrüßen“, freute sich Becker.

Herzog ist diplomierter Maschinenbauingenieur. Heute ist er in der Gründungsberatung für junge Unternehmer an der Technischen Universität München tätig. Sein Schwerpunkt liegt auf Geschäftsmodellen mit Energie. Insofern sei er ebenfalls praktisch versiert, so Herzog.

Das Wort des Abends wurde schließlich Importabhängigkeit. Herzog erläuterte, dass jeweils knapp die Hälfte des importierten Erdgases sowie der Steinkohle aus Russland komme. Hinzu bezieht die BRD knapp ein Drittel des Erdöls aus der Russischen Föderation. Das Ölembargo in Zusammenhang mit der Nordstreammanipulation bereite Deutschland eben ein Problem große Schwierigkeiten. Ein „Energieimportproblem“ wie Herzog sagte. Daher rührten dann auch die hohen Sprit- und Heizkosten. Energie müsse nun teuer anderweitig importiert werden. 

„Diese Energiekrise wird vor allem Haushalte und Industrie treffen“, so Herzog. Der Gasverbrauch Deutschlands sei vor allem der Industrie (37%) und den Haushalten (31%) zuzuschreiben. Vor allem der enorme Energiehunger der Schwerindustrie lasse eine Umstellung auf erneuerbare Energien nicht ohne weiteres zu. Herzog führt hierzu einen Vergleich an. Die 1100 Windräder in Bayern produzierten ca. 4900 Gigawatt Strom. Das Atomkraftwerk Isar 2 alleine bereits um die 11000 Gigawatt.

Deswegen sei gerade jetzt eine Abschaltung des Atomstroms aus Herzogs Sicht nicht sinnvoll. „Wie ehrlich ist es denn, wenn wir den Atomstrom dann aus Frankreich hinzukaufen“, fragte Herzog. Ein Ausbau der Windenergie komme zudem nicht voran. „Das hängt aber nicht von der Farbe der Regierenden ab“, so Herzog. So sei das grün regierte Baden-Würrtemberg (770 Windräder) deutlich hinter dem von der CSU-regierten Bayern. Grund hierfür seien einfach bürokratische Hindernisse, fehlende Akzeptanz in der Bevölkerung und hohe Naturschutz- und Umweltauflagen. Zudem sei die Rentabilität der Windkraftanlagen im Süden deutlich niedriger als die im Norden.

Laut Herzog gebe es verschiedene Möglichkeiten auf die Energiepreiskrise zu reagieren. So könnte durch Carsharing oder bewussteres Heizen viel Energie gespart werden. Mittelfristig sei die Umstellung auf Elektromobilität sowie eine bessere energetische Gebäudesanierung von Nöten. Auch helfe der Flüssiggasankauf, der aber erst funktionsfähige Terminals brauche. Langfristig müssen einfach Fragen des Imports grüner Energie oder des Transports von Norden nach Süden angegangen werden.

Die Politik müsse den Bürgern klarmachen, so Herzog, dass Stromtrassen eine Voraussetzung für günstigen Strom seien. „Wer keine Infrastruktur möchte, muss eben langfristig viel für Strom bezahlen, weil der Transport aufwendig ist.“, schließt Herzog und ging in die offene Diskussion. Der Vortrag und der Austausch habe ihm auf jeden Fall viel Spaß gemacht. „Wenn ich Ihnen mitgeben konnte, dass wir viele Ansätze zur Lösung der Energiekrise brauchen, habe ich mein Ziel erreicht“, verabschiedete sich Herzog.

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One Thought on “Weichen richtig stellen!

  1. Heinz Rahm on 15. Oktober 2022 at 21:43 said:

    Wer ist denn für den völlig sinnlosen Atomausstieg verantwortlich? Wer ist dieser unseligen Frau damals nicht in den Weg getreten? Die sogenannte CSU (in der ich in den achtziger Jahren mal Mitglied war, war ich da bei Trost?) hat alles brav und demütig mitgemacht. Stiefellecker nenne ich sowas. Heute spucken sie große Töne. Zum Glück ist das Gedächtnis des deutschen Wählers (auch der Wählerin, da darf man das Gendern nicht vergessen) sehr kurz, falls es überhaupt noch existiert. Niemand hat etwas gewusst – hatten wir sowas nicht schon einmal? Ich habe das letzte Mal nicht mehr gewählt und wähle auch nicht mehr. Sinnlos, hoffnungslos. Billige Energiespartipps aus dem Ländle helfen uns auch nicht mehr weiter. Wir Bürger werden doch nur noch für blöd verkauft, ganz gleich, von welcher Farbe und von welcher Seite.

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