Freude am Lernen mit allen Sinnen

Schüler stellen beim Tag der offenen Tür Montessori-Material vor

Am Samstag,  23. Januar 2016, ist es wieder so weit! Zum alljährlichen Tag der offenen Tür der Montessori-Schule sind Interessierte sehr herzlich eingeladen, in Weiboldshausen die Schule und die Montessori-Pädagogik näher kennenzulernen. Die Besucher können sich an diesem Tag in der Zeit von 13  bis 17 Uhr einen Überblick verschaffen, wie und was in den Jahrgangsstufen 1 bis 4 der Montessori-Schule in Weiboldshausen gelernt und gelehrt wird.IMG_2601

Die Schüler freuen sich darauf, den Besuchern ihre Schule zu zeigen und ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen, und fiebern dem Tag schon lange entgegen: “Der Tag der offenen Tür macht mir großen Spaß, weil ich den Gästen mein Lieblingsmaterial zeigen kann, mit dem ich in der Schule zur Zeit arbeite,” freut sich ein Schüler und meint damit das besondere Montessori-Lernmaterial aus den Bereichen Mathematik, Sprache und Kosmischer Erziehung.

“Schon Maria Montessori hat einst gesagt, dass es wichtig ist, dass eine Sache gelebt und nicht nur gelernt wird. Auch heutige Neurobiologen und Pädagogen betonen immer wieder, dass eine positive Einstellung zum Lernen, Motivation und Gestaltungsfreude das Selbstvertrauen der Schüler stärken und zu einem positiven Lernerfolg führen,” erläutert Schulleitung Christine Kremser.

Neben den Materialdarbietungen der Schüler werden die Pädagogen den interessierten Besuchern Einblicke in die Unterrichtsarbeit der Montessori-Schule, die besondere Art der Leistungsdokumentation und der Rückmeldung des Leistungsstands der Schüler an Eltern und Kinder geben. Der Vorstand des Trägervereins sowie der Elternbeirat stehen den Gästen für Fragen zur Verfügung und bieten Führungen durch das Schulhaus an. Während des gesamten Tages wird für Kinder ein Kreativprogramm geboten. Eine Bücherausstellung sorgt für geistige Nahrung und natürlich ist auch für das leibliche Wohl mit Essen und Trinken bestens gesorgt. Auch Informationen zur Kooperation mit der Musikschule und zum Erlernen eines Musikinstruments während der Schulzeit werden gegeben. Die Veranstalter freuen sich auf zahlreiche Gäste.

Am Samstag,  30. Januar 2016, von 13 bis 17 Uhr gibt es für Schüler ab der 5. Klasse einen weiteren Tag der offenen Tür in der Montessori-Sekundarstufe in Pleinfeld. Hier wird der Fokus auf das Lernen von der 7. bis zur 10. Jahrgangsstufe gelegt und gezeigt, dass sich die Schüler auch die Lerninhalte dieser Jahrgangsstufen mit Hilfe des Montessori-Materials auf einprägsame Weise erarbeiten können.

Schneeschieben von der Steuer absetzen

So beteiligen Sie den Fiskus an den Kosten für den Winterdienst!

Während sich die meisten Kinder über den ersten Schnee freuen, macht der Schnee den Erwachsenen oft mächtig Arbeit. Denn viele Mieter und Hauseigentümer trifft nun wieder die Räumpflicht auf Wegen und Straßen. Manchen Steuerzahlern sind das frühe Aufstehen und der Griff zur Schneeschaufel jedoch zu mühsam: Wird ein Dritter mit den Arbeiten beauftragt, lassen sich diese Kosten steuerlich absetzen.

Details erklärt der Bund der Steuerzahler: Eigentümer, aber auch Mieter, die für die Schneebeseitigung auf privaten und/oder öffentlichen Wegen zahlen, können die Kosten in der Einkommensteuererklärung als haushaltsnahe Dienstleistungen ansetzen. Insgesamt können für solche Dienstleistungen 20 Prozent der Aufwendungen, maximal 4.000 Euro, pro Jahr steuerlich berücksichtigt werden. Zahlt der Bürger beispielsweise 600 Euro für das Kehren des Gehweges vor dem Haus, so lassen sich mit dem Steuerbonus bis zu 120 Euro Steuern sparen, rechnet der Bund der Steuerzahler vor. Voraussetzung für den Steuerabzug ist, dass der Räumdienst eine Rechnung ausgestellt hat und der Rechnungsbetrag auf das Konto des Dienstleisters überwiesen wurde. Aber Achtung: Steuerlich geltend gemacht werden können nur die Arbeits- und Anfahrtskosten des Räumdienstes. Materialkosten z. B. Streusalz u. Ä. können nicht bei der Steuer abgezogen werden, darauf weist der Bund der Steuerzahler abschließend hin.

Zur Altmühlfischerei im Mittelalter

„Sichelschlag“ war viermal im Jahr vorzunehmen

Die Altmühl wird von jeher als der langsamste Fluss Bayerns tituliert. Sie war früher aber auch ein ausgesprochen fischreiches Gewässer. Der Fischerwelt der Mittleren Altmühl seit dem Mittelalter ist ein Beitrag von Prof. Konrad Tyrakowski im neuen 107. Sammelband des Historischen Vereins Eichstätt gewidmet. Ob nun an der oberen oder der unteren Altmühl – der Fluss prägte zu allen Zeiten die soziale und kulturelle Entwicklung der Region.Altmühlfischerei

Der Autor bezieht sich auf den Abschnitt zwischen Dollnstein und Töging. Er beleuchtet alle Aspekte der Altmühl, also die rechtlichen Gegebenheiten genauso wie die wirtschaftliche Nutzung. Die wohl älteste Benennung ist eine Urkunde („vivarium“) von 912 des Bischofs von Eichstätt, die sich mit der Aufbewahrung von Speisefischen befasst. Spätere rechtliche Ordnungen sind die Fischerordnung aus dem Jahr 1459 und die Altmühl-Fischordnung von 1735 des Markgrafen von Ansbach und die Erlasse in anderen Territorien.
Dass spezielle Fanggeräte, beispielsweise die Legangel, nicht eingesetzt werden dürfen, das legte 1615 bereits Bischof von Westerstetten fest. Das waren aneinandergereihte Haken an einer mit Ködern besetzten Leine quer über den Fluss gespannt. Die Reuse war im Mittelalter das gängigste Fangmittel. Die Angel spielte damals eine untergeordnete Rolle, und zwar im doppelten Wortsinn, was ein zeitgenössisches Dokument bestätigt: „Das Angeln ist eine Arbeit von solchen Leuten, die in der Welt nicht viel verdienen können oder nicht wollen.“
Fischreich war die Altmühl. Im 11. Jahrhundert wird sogar von „Hausen“ berichtet, einer Art von Stör. Ein acht Meter langes und tausend Kilogramm schweres Exemplar soll in der Donau gefangen worden sein. Wie der Autor bemerkt, hat es in der Altmühl aber höchstens kleine Exemplare dieses Typs gegeben, dafür aber reichlich Krebse, Nasen, Brassen, Ruten, Barben, Haseln und natürlich Hechte, die von der besten Qualität waren. Sie wurden auf dem Ingolstädter Fischmarkt verkauft, aber auch bis nach Nürnberg gelangten sie, wie man von Muhrer Aufzeichnungen aus dem Jahr 1540 weiß.
Die Fischerträge aus der Altmühl waren ab 1811 zu versteuern (Fischwassersteuerkataster), bis 1938 wurden die Fischrechte entlang der ganzen Altmühl verkauft. Die Nutzung des Gewässers war aber auch mit Auflagen befrachtet. Von 1735 stammt eine Anordnung, wonach der Sichelschlag jährlich viermal mit Sensen vorzunehmen war, um die Altmühl vor einer „Anschüttung“ (Verkrautung) zu räumen.
Um die schweren Sommerüberschwemmungen zu vermeiden, sind 1927 bis 1930 Korrekturen am Flusslauf vorgenommen worden. Für die Fischer waren diese Eingriffe natürlich schädlich. So verwundert es nicht, dass der Eichstätter Fischmarkt einging. Mit die schlimmsten Überflutungen hat es wohl im Juni 1946 sowie im Sommer 1951 und 1961 gegeben, und zwar entlang der ganzen Altmühl. Auf den Wiesen bei Gunzenhausen verfaulte das Gras und es gab ein riesiges Fischsterben, so dass 80 Zentner zur Tierkörperbeseitigungsanstalt gebracht werden mussten, wo sie zu Seife verarbeitet wurden.
Der 107. Sammelband des Historischen Vereins Eichstätt (188 Seiten, ISSN 0936-5869) ist über den Buchhandel zu beziehen. In ihm verdiente auch der zweite umfangreiche Beitrag Beachtung. Dr. Maximilian Ettle schildert unter dem Titel „…dann brach die Hölle los“ das Offizierlager in Eichstätt, aus dem in den Apriltagen 1945 an die 1700 Gefangene in das Lager Moosburg überführt wurden. -fr-

Paul M. Zulehner rät: „Entängstigt euch!“

Die Flüchtlinge und das christliche Abendland

Seit Monaten kommen Flüchtlinge in großen Scharen zu uns: Frauen, Männer, kleine Kinder, Alte. Das ruft bei der Bevölkerung Gefühle wach, die in ganz unterschiedliche Richtung gehen: Die einen fühlen Ärger, andere Sorge, wieder andere Zuversicht. Wer Ärger fühlt, tendiert zur Abwehr. Die Zuversichtlichen hingegen sind Zulehnerbereit zum Einsatz. Man findet sie als Freiwillige auf Bahnhöfen, sie arbeiten in zivilgesellschaftlichen Einrichtungen und Kirchengemeinden mit.

Wie aber kommt es, dass die einen abwehren und die anderen sich einsetzen, die einen zu Wutbürgerinnen, die anderen zu Gutbürgerinnen werden, die einen hetzen, die anderen helfen? Eine aktuelle Umfrage zeigt: Die Entscheidung fällt auf Grund der jeweiligen Persönlichkeitsstruktur. Es sind die Ängste eines Menschen, welche zur Abwehr oder zum Einsatz veranlassen. Immer deutlicher wird am Beispiel der Flüchtlinge, dass wir in einer Angstgesellschaft leben.

Prof. Paul M. Zulehner, katholischer Priester und Philosoph, geht in diesem aktuellen Zwischenruf  (das Buch „Entängstigt euch!“ ist ab 10. Februar im Buchhandel erhältlich) den Ursachen dieser Ängste nach und den Möglichkeiten, sie zu überwinden. Der Pastoraltheologe aus Wien tritt Pauschalisierungen entschieden entgegen und entwickelt eine Vorstellung davon, was Christsein in der Flüchtlingszeit heißen kann. Und er geht der Frage nach, welche Rolle die Kirchen spielen und was sie tun können, um von der Angst zu heilen. Denn: Wird die Angst kleiner, kann der solidarische Einsatz größer werden.

Paul M. Zulehner: „Entängstigt euch!“, 1. Auflage 2016, Format 12 x 19 cm, 128 Seiten, Klappenbroschur, ISBN 978-3-8436-0760-5, Patmos-Verlag.

Ernst-Lechner-Preis wird vergeben

CSU will bürgerschaftliches Engagement würdigen

Um das bürgerschaftliche und ehrenamtliche Engagement in der Region zu würdigen, wird der CSU-Kreisverband Weißenburg-Gunzenhausen in Zukunft den „Ernst Lechner Preis“ vergeben. Mit diesem Preis sollen Einzelpersonen, Gruppen, Vereine oder Institutionen ausgezeichnet werden, die sich in besonderer Weise bürgerschaftlich, ehrenamtlich, sozial oder kulturell engagieren. Der Preis wird jährlich vergeben und ist darüber hinaus mit 500 Euro dotiert.Lechner-1

„Der Einsatz für Kultur und Soziales ist unverzichtbarer Bestandteil unserer Gesellschaft. Nur durch derartiges bürgerschaftliches und ehrenamtliches Engagement ist das gesellschaftliche Leben in unserer Region in der vorhandenen Form möglich. Die aktiven Personen bleiben dabei aber oft im Hintergrund und stehen eher weniger „im Rampenlicht“. Doch gerade sie sind es, die unsere Region so lebens- und liebenswert machen“, so der CSU-Kreisvorsitzende Manuel Westphal.

Mit dem „Ernst Lechner Preis“ will der CSU-Kreisverband Weißenburg-Gunzenhausen die Aktivitäten gerade dieser Personen würdigen und auszeichnen. Durch ihr Vorbild sollen auch andere Menschen motiviert werden, sich zu engagieren.

Der Namensgeber des Preises, Ernst Lechner, hat die Region jahrzehntelang auf kommunaler sowie Landesebene politisch vertreten und nachhaltig geprägt. Nicht zuletzt geht die Idee für das Fränkische Seenland auf ihn zurück, dessen Umsetzung er auch tatkräftig vorantrieb. Ernst Lechner gilt somit zu Recht auch heute noch als Vater des Fränkischen Seenlands.

„Die Menschen in der Region waren stets der Mittelpunkt seines politischen Wirkens, wodurch Ernst Lechner auch über Parteigrenzen hinweg eine geachtete Persönlichkeit war. Gerade das bürgerschaftliche und ehrenamtliche Engagement war für Ernst Lechner von besonderer Bedeutung. Aufgrund dessen war es uns wichtig, Ernst Lechner als Namensgeber für diesen Preis zu haben. Wir freuen uns daher sehr, dass seine Familie mit diesem Vorschlag einverstanden war“, so Manuel Westphal.

Der Preis kann zukünftig an Einzelpersonen, Gruppen, Vereine und Institutionen vergeben werden, die ihren Wohnsitz, Sitz oder Wirkungsbereich im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen haben.

Vorschläge können seitens des CSU-Kreisverbandes, der CSU-Ortsverbände oder einzelner CSU-Mitgliedern gemacht werden. Über die Vergabe entscheidet dann die Vorstandschaft des CSU-Kreisverbandes.

Der CSU-Kreisverband wird den Preis jährlich vergeben und dotiert diesen zusätzlich mit 500 Euro. Die erstmalige Verleihung soll im Frühjahr 2016 erfolgen.

Das Leben auf der Festung Wülzburg

Dr. Daniel Burger schreibt dazu in der Publikation „villa nostra“

Viel ist geschrieben worden über die Wülzburg bei Weißenburg. Meist war die Baugeschichte das zentrale Thema. Der aus Weißenburg stammende Historiker Dr. Daniel Burger, der derzeit am Staatsarchiv Bamberg tätig ist, hat dazu sechs Beiträge veröffentlicht. Ihn hat schon als Schüler die Festung gefesselt. Ihm ist der 2002 erschienene Wülzburg-Führer zu verdanken.
Im neuen Heft „villa nostra“, das von der Stadt dreimal jährlich ausgegeben wird, befasst sich Dr. Burger mit dem Leben in der Festung. Er bezieht sich dabei auf ein Einzelbeispiel, nämlich das das katholischen Kuraten Nikolaus Mayer (1777-1845) und zitiert aus dessen kritischen Bericht „Leiden und Freuden auf Wülzburg“.
Der Geistliche ist 1825 dort aufgezogen, um die Soldaten und Gefangenen des Festungsgefängnisses zu betreuen (die Protestanten hatten eine eigene Pfarrei Wülzburg). Mayer aber wurde auf der Wülzburg nicht froh, so dass er schon nach einem Dreivierteljahr um Versetzung bat. Es muss gewaltig frustriert gewesen sein, denn er zerstritt sich mit dem Bataillonsarzt und auch den Offizieren, zudem hielt er bei seinen Beschwerden den Dienstweg nicht ein und äußerte sich über den Militärstand despektierlich. Tatsächlich wurde er abgezogen. Danach aber hatte die Kirche zwei Jahre Probleme, die Stelle wieder zu besetzen. Sein Nachfolger fand auch keinen rechten Gefallen an seiner dreijährigen Arbeit auf der Burg. Alois Meixner hinterließ, er habe Stoff genug für einen Roman. Autor Burger findet es schade, dass der Geistliche seine Kümmernisse nicht aufgezeichnet hat.
Kurat Mayer beklagte sich über das Offizierskorps: „Einige derselben gebährdeten sich wirklich wie die jungen Kälber, wenn sie weggebunden werden“. Der Bataillonsarzt machte sich beispielsweise betrunken in der Kirche an eine sittsame Jungfrau mit unzüchtigen Gebährden heran. Am Neujahrstag störten ihn die Soldaten mit „Geigen-Gekratze und Tanz“, so dass er Angst bekam. Der „Rumor“ bis 3 Uhr morgens machte ihm „ Bangigkeit vor dem Einsturze der Gespunddecke“.
Mit den Kommandanten der Festung Wülzburg befasst sich der zweite Beitrag in „villa nostra“. Stadtarchivar Reiner Kammerl hat dazu nicht nur im Stadtarchiv, sondern öauch im Staatsarchiv Nürnberg rechierchiert.
Die „Weißenburger Blätter“ (so der Untertitel) können bei der Stadtverwaltung kostenlos bezogen werden.

Die fürstliche Jagd

Vortrag von Dr. Arno Störkel am 27. Januar

Mit der fürstlichen Jagd beschäftigt sich seit Jahren wissenschaftlich der Würzburger Historiker Dr. Arno Störkel. Zu seinem Lieblingsthema hält er am Mittwoch, 27. Januar, um 19.30 Uhr einen Vortrag im Gasthof „Adlerbräu“ . Eingeladen hat ihn der Verein für Heimatkunde Gunzenhausen.
Seit Jahrtausenden jagen die Menschen Tiere. Um sich zu ernähren, um sich der Bedrohung durch Raubtiere zu erwehren, und bald auch, um durch das Erlegen von großen oder gefährlichen Beutetieren Prestige zu erlangen. Im Mittelalter wurde die Jagd zum Privileg des Adels und die „Hohe Jagd“ auf Hirsch und Wildschwein ein Privileg der Fürstlichkeiten, die damit ihre herausgehobene Stellung demonstrierten. Auch die Herzöge von Württemberg und die Markgrafen von Ansbach und Bayreuth betrieben solche oft prächtigen und aufwendigen fürstlichen Jagdveranstaltungen, auch hier in der Gegend um Gunzenhausen.
Anhand einer vor wenigen Jahren an die Öffentlichkeit gelangten Serie von barocken Jagdgemälden hat Dr. Arno Störkel das Phänomen der fürstlichen Jagd untersucht und in einem Buch zusammengefasst. Der Würzburger Historiker hat nach seiner Biographie Markgraf Alexanders u.a. über die Ansbacher Truppen in Amerika und die Beziehungen der Markgrafen nach Berlin gearbeitet; in diesem Jahr soll eine Biographie von Friederike Louise erscheinen, der nach Ansbach verheirateten Schwester des großen Friedrich.

Landratsvize beim „Schobberli-Rollen“

Auftaktveranstaltung mit prominenter Küchenhilfe

Omas Küche Muhr

Rollen von „Schobberli“ (Kartoffelnudeln) für die kulinarische Aktionswoche „Essen wie bei Muttern – traditionelle Küche aus Altmühlfranken“. Von links: Berta Jäger (DEHOGA-Kreisvorsitzende), Robert Westphal (stellvertretender Landrat ), Bernhard Heinz (Gasthaus – Pension „Zum Hirschen“)

Am 15. Januar startet die erste kulinarische Aktionswoche im Jahr 2016 unter dem Motto „Essen wie bei Muttern – traditionelle Küche aus Altmühlfranken“. Anlässlich der Auftaktveranstaltung in Muhr am See konnte in die Geheimnisse der Zubereitung traditioneller Gerichte eingetaucht werden. Deren anschließende Verkostung machte Lust auf mehr.
Bei der Auftaktveranstaltung zur ersten kulinarischen Aktionswoche im Gasthaus „Zum Hirschen“ in Muhr am See konnten sich vorab Vertreter aus Politik, Landwirtschaft, Direktvermarktung und Gastronomie von Qualität und Bodenständigkeit der traditionellen Gerichte aus Altmühlfranken überzeugen. Doch bevor es an das kulinarische Genießen ging, mussten die Anwesenden selbst in der Küche mit Hand anlegen. Da konnte und durfte auch stellvertretender Landrat Robert Westphal nicht außen vorbleiben. Im passenden Altmühlfranken-Kochgewand half er in der Küche tatkräftig mit. Angeleitet wurde er dabei durch die Küchenchefs: Bernhard Heinz, Ines Wieland und Sohn Max. Und so wurden dort von vielen Köchen fränkische Kartoffelsuppe, gebratene Leber mit Kartoffelstampfer, sowie Schobberli (Kartoffelnudeln) und Bratäpfel zubereitet.
Am gedeckten Tisch im gemütlichen Gewölbekeller wurde dann eifrig diskutiert: heißen die Kartoffelnudeln in Altmühlfranken nun Schobberli, Äbir oder Baunzer. Das Ergebnis blieb offen. Einig war man sich jedoch, dass es „bei Muttern“ schon immer am besten geschmeckt hat und die Freude war groß die Erinnerungen und damit die Geborgenheit, Gemütlichkeit und Wärme die von dieser Heimatküche ausgeht, wieder einmal spüren zu können. So mancher war derart inspiriert von den gebotenen Speisen, dass er bekräftigte nun selbst diese auch in seiner Küche wieder öfters aufleben zu lassen.
Wer auf den Geschmack dieser traditionellen Küche in Altmühlfranken kommen möchte, kann dies vom 15. bis zum 24. Januar in acht teilnehmenden Gastronomiebetrieben tun und aus über 40 kulinarischen „Altmühlfranken-Klassikern“ auswählen.
Weitere Informationen zu dieser Aktionswoche und eine Auflistung aller teilnehmenden Gastronomiebetriebe mit den angebotenen Gerichten finden sich im Aktionsflyer „Essen wie bei Muttern – traditionelle Küche aus Altmühlfranken“ und unter www.altmuehlfranken.de/essen-wie-bei-muttern (auch im weiter unten stehenden Beitrag des Falk-Reports „Essen wie bei Muttern“).

Sexuelle Gewalt gegen Frauen – Thema ist brisanter denn je

Frauen müssen Gleichstellung aktiv einfordern

In Anbetracht der jüngsten Ereignisse der Silvesternacht in Köln ist es umso wichtiger, jungen Frauen Selbstbewusstsein zu vermitteln und weiterhin für Toleranz sowie Gleichberechtigung einzutreten.
Die Ereignisse in der Silvesternacht in Köln zeigen es: das Thema sexuelle Gewalt gegen junge Frauen ist brisanter denn je. Ungeachtet der Scheußlichkeit, mit der junge Männer Frauen in Feierlaune bedrängt, belästigt und teilweise auch misshandelt haben und natürlich ohne die Schuld der Täter in Frage zu stellen, ist es wichtig, Mädchen zu stärken und ihnen Werkzeug mitzugeben, wie sie sich gegen derartige Angriffe behaupten können.
Die Mädchen von heute können sich eben nicht auf den Errungenschaften der vorkämpfenden Mütter- oder Großmütter-Generation ausruhen. Sie müssen ihr Recht auf (sexuelle) Selbstbestimmung und Gleichstellung auch heute noch aktiv einfordern. Dazu benötigen Sie ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein, müssen sich in ihrer eignen Haut wohl fühlen und mit sich im Reinen sein.
Auf der anderen Seite ist es wichtig, alle Jugendlichen auf dieses Thema zu sensibilisieren und sich für einen respektvollen und wertschätzenden Umgang zwischen den Geschlechtern und deren Lebensentwürfen einzusetzen.
Die Eröffnungsveranstaltung der Kampagne „Uns geht’s ums Ganze“ am kommenden Montag,  18. Januar 2016, um 10 Uhr im Wildbadsaal in Weißenburg widmet sich genau dieser Thematik. Vorträge zu sexueller Gewalt, Sexualpädagogik, Selbstwert und Selbstbehauptung bieten neben der Vorstellung der Mädchen- bzw. Jugendarbeit im Landkreis die Grundlage für eine anschließende Diskussion. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!
Bei Fragen zur Veranstaltung wenden Sie sich bitte an sina.scheiblhofer@altmuehlfranken.de oder
melden sich unter 09141/902 227. Eine Anmeldung ist möglich, aber nicht notwendig.

Asyldebatte: Probleme nicht verschleiern, sondern offen diskutieren!

Von Werner Falk, FDP-Stadtrat in Gunzenhausen

Für die Pegida-Schreihälse ist alles klar, aber die besonnenen Bürger in unserem Land wissen, dass die Probleme, die mit der massenhaften Zuwanderung nach Deutschland bestehen und zunehmen, nur zufriedenstellend gelöst werden können, wenn Europa an einem Strang zieht. Aber danach sieht es in der aktuellen Debatte nicht aus. Wie können die Verweigerer unter den europäischen Staaten an die Kandare genommen werden? Schließlich geht es um eine gerechte Lösung, eine nach dem Geist der europäischen Verträge. Können den Staaten, die sich nicht an der Aufnahme von Bürgerkriegsflüchtlingen beteiligen, finanzielle Konsequenzen angedroht werden, ein Stopp von EU-Fördergeldern? Das wird rechtlich und auch politisch nicht einfach sein. Aber es muss ja wohl Instrumente geben, um die Staaten zu disziplinieren. Die Ultima ratio wäre: Ausschluss aus der EU bei nachhaltigem Verstoß gegen die Grundsätze der Union. Ich denke, es wäre nicht schlecht, ein solches Szenario einmal darzustellen, damit die Öffentlichkeit in Ungarn, Polen, Slowenien, Slowakei, Tschechien, Rumänien, Bulgarien und Griechenland (die Liste ist sicher nicht ganz vollständig) erfährt, wie ihr Leben aussieht, wenn sie ohne EU leben müssen. Ich denke, sie können nicht allein bestehen. „Mehr nationale Souveränität = weniger europäisches Geld!“ So muss sich das separatistische Gedankenspiel auswirken, denn verstanden wird nicht die Sprache der Humanität, sondern nur die des Geldes.
Kein Flüchtling, der dem Elend in Syrien und dem Irak entkommen kann, wird sich in ein Erdloch in der Slowakei, in Rumänien oder Bulgarien verkriechen wollen. Es ist doch verständlich, dass der Drang in die hochentwickelten Industrieländer stärker ist. Ich frage mich, was würde wohl passieren, wenn von heute auf morgen 20000 Flüchtlinge an der Schweizer Grenze stünden? Das neutrale Land, das es sich vielfach sehr leicht macht, könnte sich ein Drama nicht leisten. Oder doch?
Die Verteilung der Flüchtlinge muss aber auch in Deutschland gerecht erfolgen. Auch hier ist die unterschiedliche Leistungsfähigkeit zu berücksichtigen. Bayern, Baden-Württemberg und Hessen sind nun einmal potenter als Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg oder Sachsen-Anhalt.
Ich sorge mich mit vielen anderen besonnenen Leuten im Land um das politische Klima in Deutschland. Die Flut der Asylbewerber und die gewalttätigen Formen ihrer Diskriminierung lassen einen Rechtsruck erwarten. In Ungarn, Frankreich und Polen, auch in Holland sind die rechtspopulistischen Kräfte gestärkt aus den Wahlen hervorgegangen. Ich bin überzeugt, dass Deutschland viele Menschen aufnehmen kann, die einem Bürgerkrieg entfliehen. Etliche werden wieder in ihre Heimat zurückkehren, wenn dort wieder ordentliche Verhältnisse herrschen. In Deutschland können wir nur einen Teil der Flüchtlinge integrieren. Einen festen Arbeitsplatz werden auch nur die wenigsten Menschen bekommen, die anderen vergrößern unseren Bevölkerungsanteil, der von Sozialhilfe lebt. Können unsere Sozialsysteme das aushalten? Das fragen sich die Menschen zurecht. Wenn die Zahl derer immer weiter anschwillt, die Sozialleistungen erhalten, aber keinen Beitrag für die Solidaritätskassen leisten, dann wird die Finanzierung dieses Sozialstaats problematisch. Protest auf breiter Front wird es wohl erst geben, wenn die deutschen Steuerzahler finanziell stärker belastet werden und womöglich der Kampf um die Arbeitsplätze beginnt, wenn die Konjunktur nachlässt.
Die Lösung kann nur darin bestehen, dass die leistungsfähigen europäischen Länder zusammenstehen und die Aufnahme der Asylbewerber gemeinsam bewältigen. So wird die Last für jeden Staat erträglich. Eine Mauer oder einen Zaun um Deutschland zu ziehen, das kommt wohl vor angesichts unserer Geschichte und 25 Jahre nach der Überwindung der Teilung nicht infrage. Jeder, der den Zuzug regeln will, muss sagen, wie er sich das konkret vorstellt. Eine Erklärung der Regierung mit Nennung einer Obergrenze wird nicht ausreichen, um die Flüchtlinge fernzuhalten.
Kommt es aber zu einer wahren „Völkerwanderung“ von Wirtschaftsflüchtlingen aus Afrika und anderen Regionen der Welt nach Europa, wie sie der frühere Bundesminister Carl-Dieter Spranger in den neunziger Jahren für den Fall vorhergesagt hat, dass die Not dort nicht zu lindern ist, dann bekommt die Zuwanderung eine ganz neue Quantität.
Ich finde, es sollte endlich Schluss sein mit dem Populismus, den die CSU und ihr Parteivorsitzender jede Woche aufs neue auftischen. Die Partei ist in der Regierungsverantwortung. Konsequenterweise müsste die CSU die Regierung verlassen, wenn sie es ernst meint mit ihren Forderungen. Eigentlich hat sie nur Angst, die rechte Flanke des politischen Spektrums freizugeben und Stimmen an die AfD und andere zu verlieren, die sich am rechten Rand tummeln. Das Strauß-Vermächtnis, dass rechts von der CSU keine etablierte Partei geben darf, gilt noch immer und treibt  Seehofer und die Seinen um.

Die Vorgänge in der Silvesternacht in Köln führen uns vor Augen, welche Probleme auf uns zukommen, wenn die verschiedenen kulturellen Wertvorstellungen aufeinanderprallen. Meines Erachtens darf sich der Rechtsstaat den Kriminellen gegenüber nicht als Schwächling präsentieren, über den sich die Täter auch noch lustig machen. Wer das Gastrecht in unserem Land schon wenige Wochen oder Monate nach seiner Ankunft missachtet und grob verletzt, also straffällig wird, der verdient es nicht, hier leben zu dürfen und sollte daher umgehend abgeschoben werden. Unser deutschen Mitbürger erwarten Entschlossenheit im Handeln der Regierung und der nachgeordneten Behörden. Der soziale Friede in unserem Land ist ein zu wichtiges Gut, als dass er von Leuten gefährdet werden darf, die es nicht gut meinen mit ihrer neuen Heimat. Wer hier zu Gast ist, der muss sich in deutsche Gesetzmäßigkeiten fügen. Das ist ein unumstößlicher Grundsatz.

Falk Report jeden Monat per E-Mail bekommen

Der "Falk Report" berichtet  monatlich aus dem Leben im Fränkischen Seenland (Altmühlfranken).

Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

Es würde mich freuen, wenn wir auf diese Weise im Kontakt bleiben könnten.

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