„Der Glückliche schlägt keine Hunde“

 Stefan Lukschy schrieb Porträt über Loriot

Das Komische im Normalen aufzuspüren, auch wenn die Wirklichkeit gar nicht so komisch ist. Das war das Geheimnis des Erfolgs von Vicco von Bühlow, genannt Loriot. Im Aufbau-Verlag in Berlin ist jetzt ein Buch seines langjährigen Regieassistenten und Faktotums Stefan Lukschy erschienen („Der Glückliche schlägt keine Hunde“).
An die vierzig Jahre waren beide miteinander verbunden. Eine Generation trennte sie, dennoch oder gerade deshalb war das gemeinsame Schaffen so ersprießlich und erfolgreich. Über Loriot fand Lukschy, der schon väterlicherseits Kontakte zur Familie Loriot2 4619x2736.09von Bühlow in Berlin hatte, über den großen Künstler zu Richard Wagner und seiner heroischen Musik. Als Loriot am 22. August 2011 87-jährig starb und auf dem Charlottenburger Waldfriedhof beigesetzt wurde, da hielt Stefan Lukschy die Trauerrede.
Der Autor rühmt seinen Meister: „Er verhalf dem absurdesten Unsinn zu einem zivilisatorischen Werk.“ Und er formulierte den größten Quatsch auf die wohlerzogene Art. Seine ironischen Kommentare, die er als Cartoonist von sich gab, wirkten immer kultiviert komisch. Das liebte seine Fangemeinde. Loriot blieb sich immer treu. Ihm kam es nicht darauf auf, die Menschen bloßzustellen, sondern durch seinen feinen Humor zu entlarven. Nicht zuletzt wählte ihn das ZDF-Voting 2007 zu Deutschlands bestem Komiker. Über seine Gedichte, Sketche, Fernsehsendungen und Filme reden die Menschen heute noch im Stadium größter Verzückung. Dagmar Rein, die Intendantin des RBB, trifft mit ihrer Charakterisierung die Stimmung: „Ein Leben ohne Loriot ist möglich, aber sinnlos.“
Die stimmliche Wandlungsfähigkeit Loriots hat die Fernsehzuschauer immer wieder verblüfft. Gern nahm er das Kauderwelch der Technokraten auf die Schippe. Die Ehesketche haben sogar Kultcharakter erreicht. Über sie sind sogar Doktorarbeiten geschrieben worden. Was Stefan Lukschy immer bei Loriot gefallen hat: „Er hat sich über fast alle lustig gemacht, aber seinen Figuren nie die Würde genommen.“ Vicco von Bühlow war immer ein Synonym für beste Fernsehunterhaltung.

„Der Glückliche schlägt keine Hunde“ von Stefan Lukschy, 345 Seiten, ISBN 978-3-351-03540-2, Aufbau-Verlag, 19,99 Euro.

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