Europäischer Tag der jüdischen Kultur in der Synagoge in Hainsfarth

Das Motto: „Brücken bauen“

„Brücken bauen“ war das Motto des diesjährigen „Europäischen Tags der jüdischen Kultur“, der auch in der Synagoge Hainsfarth begangen wurde. Sigi Atzmon, die Vorsitzende des Freundeskreises Synagoge Hainsfarth, führte die Gäste auf den Judenfriedhof („Was Steine erzählen“), Kreisheimatpfleger Herbert Dettweiler („Menschen schlagen Brücken und sie schlagen Wurzeln“) und Walburga Mehl aus Reimlingen (Vorsitzende der Katholischen Erwachsenenbildung Donau-Ries) gingen das Thema aus der regionalen und gesellschaftspolitischen Perspektive an. Xaver Deniffel, Gästeführer aus Augsburg, stellte die Synagoge in ihren Facetten vor.

Kreisheimatpfleger Herbert Dettweiler, Diplompsychologin Walburga Mehl (links) sowie Xaver Deniffel (rechts) gestalteten auf Einladung von Sigi Atzmon (Zweite von rechts), der Vorsitzenden des Freundeskreises Synagoge Hainsfarth, den „Europäischen Tag der jüdischen Kultur“.  Foto: FR-Presse

Kreisheimatpfleger Herbert Dettweiler, Diplompsychologin Walburga Mehl (links) sowie Xaver Deniffel (rechts) gestalteten auf Einladung von Sigi Atzmon (Zweite von rechts), der Vorsitzenden des Freundeskreises Synagoge Hainsfarth, den „Europäischen Tag der jüdischen Kultur“. Foto: FR-Presse

Dass Jugendliche der Schülerfirma DUPF aus Oettingen seit vielen Jahren die alten Menschen im Seniorenheim die Scheu im Umgang mit Computern und Smartphons nehmen, das ist für Herbert Dettweiler ein lobenswerter sozialer und bürgerschaftlicher Aspekt des Brückenschlagens. Im Kontakt mit den Senioren erführen sie viel Authentisches aus der Kriegs- und Nachkriegszeit. Wurzeln geschlagen hätten die jüdischen Mitbürger auch in Hainsfarth. 1811 habe es mit 474 Mitbürgern (97 Familien) den höchsten Anteil der Juden an der Bevölkerung des Riesdorfes (fast 50 Prozent) gegeben. Hitler und seinen Schergen sei es allerdings gelungen, „die Juden mitsamt den Wurzeln auszureißen“. Nur wenige Menschen im Ries hätten damals aber wirklich Alarm geschlagen. Dettweilers Forderung an die Gesellschaft: „Wir müssen Brücken bauen zwischen möglichst vielen Menschen, die sich mit ihren unterschiedlichen Lebenserfahrungen gegenseitig bereichern können.“ Er selbst war in den letzten sechs Jahren dreimal im Heiligen Land, wo er die Not der Palästinenser ebenso erlebt hat wie den Hass der beiden Volksgruppen, aber auch die „versöhnte Verschiedenheit“ von Juden, Christen und Muslimen in einem Kinderheim bei Jerusalem. Und Dettweiler („Versuchen wir, Brückenbauer zu werden“) sieht auch einen aktuellen Bezug, indem er anmahnt, Respekt zu haben vor anderen und kleine Brücken zu den Abertausenden von Flüchtlingen zu bauen, die nach Europa kommen.
Walburga Mehl („Jude zu sein gilt nicht nur als Religion, sondern gleichsam als Lebensstil“) sieht die 1905 in Dresden gegründete Künstlergruppe „Die Brücke“ nicht nur als Synonym für zukunftsweisende Malerei und Wegbereiterin für den Expressionismus in Deutschland, sondern auch als Beleg für die menschenverachtende Diffamierung („Entartete Kunst“) ganzer Bevölkerungsgruppen durch die Nationalsozialisten. Juden, jüdische Künstler, ja alle Aspekte von jüdischer Kultur oder jüdischem Leben seien als undeutsch, als verabscheuungswürdig ausgegrenzt, deportiert und ermordet worden.
„Wir dürfen dabei nicht vergessen“, so die Diplompsychologin Walburga Mehl, „dass die deutsche Geschichte, ja dass die ganze europäische Kultur von jüdischen Einflüssen so durchwoben ist und derart bereichert wurde, dass unsere Kultur nicht denkbar ist ohne die unzähligen Menschen jüdischen Glaubens oder jüdischer Herkunft, die sich mit ihrer schöpferischen Kraft oder ihrem Intellekt und Fleiß an der Ausgestaltung der europäischen Kultur beteiligt haben“. Es gebe viele Künstler, Wissenschaftler und Autoren aus jüdischen Familien, die die europäische Kultur und das ganze Weltbild maßgeblich geformt hätten. Der europäische Tag der jüdischen Kultur könne helfen, dass allen wieder bewusst werde, wie nahe sich Juden und Christen doch eigentlich seien und wie klein Gräben werden könnten, wenn man von beiden Seiten anfange, eine Brücke zu bauen. „An uns“, so Mehl, „liegt es, dass jeder und jede eine solche Brücke findet, eine Ponte della Liberta, eine Brücke zur Freiheit“.

Aus dem Dornröschenschlaf erwachte die Synagoge, die in der NS-Zeit innen, aber nicht außen zerstört wurde und die nach dem Krieg der Gemeinde als kommunaler Bauhof diente, im Jahr 1967. Die Gemeinde nahm das Gebäude in Besitz und sanierte es zusammen mit der fachlichen Begleitung durch das Landesamt für Denkmalpflege für rund eine Million Mark.  Der Bau von 1861 ist ein Werk des Architekten Eduard Bürklein, der auch die Pläne für die Heidenheimer Synagoge lieferte. Wie Xaver Deniffel  den Besuchern sagte, ist die Synagoge seit 1996 eine Begegnungsstätte zwischen Juden und Christen.

Auf dem Hainsfarther Judenfriedhof (er stammt aus dem Jahr 1851) informierte Sigi Atzmon über die jüdischen Bestattungsriten. Die bekanntesten Hainsfarther Juden, die dort ruhen, sind der 1842 geborene Gründer des Münchner Bankhauses Aufhäuser, Heinrich („Hirsch“) Aufhäuser und der Großvater Mendel Gift der als Münchner Volksschauspielerin bekannt und berühmt gewordenen Therese Giehse.

Der Freundeskreis in Hainsfarth mit seiner Vorsitzenden Sigi Atzmon  hat ein attraktives Jahresprogramm zusammengestellt. In den nächsten Wochen und Monaten sind zwei Termine beachtenswert: „Verfemte Musik“ am 17. September, um 19.30 Uhr. Gespielt wird Unterhaltungsmusik der 20er und 30er Jahre. Aus der Feder jüdischer Komponisten stammen beispielsweise die Lieder „Wenn die Elisabeth“ oder „Wir sind von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ (5 Euro Eintritt). Am Montag, 9. November, um 20 Uhr ist eine Gedenkveranstaltung zur „Reichspogromnacht“ mit dem Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke.

 

Waldrallye als Ferienprogramm in Meinheim

 Waldspürnasen unterwegs

Die Sommerferien neigen sich dem Ende zu, doch das Ferienprogramm in Meinheim hatte kurz vor Schulbeginn noch ein Highlight für die Kinder parat: Eine dreistündige Waldrallye mit den örtlichen Jägern Norbert Zäh und Manuel Westphal stand auf dem Programm. „Unter dem Motto ‚Waldspürnasen unterwegs – auf zur Schnitzeljagd!‘ konnten die Kinder an verschiedenen Stationen spielerisch Wissenswertes über den Wald und seine Bewohner erfahren“, freut sich Manuel Westphal.

Insgesamt 31 Kinder nahmen an der Waldrallye teil. Mit viel Spaß entdeckten die Mädchen und Jungen aus der Gemeinde Meinheim die ausgelegten Spuren der Tiere, die sie jeweils zur nächsten Station führten. Dort konnten die Kinder „Welches Tier bin ich“, Tannenzapfenweitwurf oder auch Weitsprung spielen und dabei spielerisch etwas über die Tiere des Waldes erfahren. Manuel Westphal erklärte nach einer stärkenden Brotzeit Wissenswertes über die Bäume des Waldes.

Nach der Rallye bastelten die Kinder als Andenken einen Naturholzrahmen aus herumliegenden Ästen.

„Wir freuen uns sehr, dass wir im Rahmen des Ferienprogramms den Kindern etwas über den Lebensraum Wald lehren konnten. Der abwechslungsreiche Vormittag war für uns alle ein großes Vergnügen“, waren sich am Ende des Ausflugs alle Beteiligten einig.

Notizen aus dem Gunzenhäuser Stadtrat

Aktuelle Nachrichten aus der Kommunalpolitik

1. Im Burkhard-von-Seckendorff-Heim waren die 216 Plätze im letzten Jahr an 348 Tagen belegt. Das entspricht einer Auslastung von 95,3 Prozent (gegenüber 2013 ist das ein leichter Rückgang). Es gibt 35 Rüstigenplätze. Der größte Ausgabenposten der Hospitalstiftung, der Trägerin des Heims, sind die Personalkosten mit 5,4 Millionen Euro (73 Prozent aller Ausgaben).

Das denkmalgeschützte Haus wird erhalten, die Umgebung in der Weißenburger Straße neu gestaltet.

Das denkmalgeschützte Haus wird erhalten, die Umgebung in der Weißenburger Straße neu gestaltet.

2. Der Stadtrat hat der Erweiterung des Aussiedlerhofs Rutz in Aha zugestimmt. Die Zahl der Schweine, die dort gehalten werden, erhöht sich damit auf rund 3000 (Mutterschweine und Ferkel). Nach dem Gesetz ist ein Immissionswert von 15 Prozent zugelassen, im vorliegenden Falle wird der Wert unterschritten (7,5 Prozent). Die vorherrschende Meinung im Stadtrat: Der Bauherr muss sich auf die gesetzlichen Vorlagen verlassen können, wenn er die Auflagen einhält. Die Grünen und eine SPD-Stadträtin votierten dagegen.
3. Das Waldbad am Limes (Freibad) bleibt für die Stadtwerke Gunzenhausen ein Zuschussgeschäft. Im letzten Jahr belief sich die Kostendeckung gerade einmal auf 30 Prozent (326000 Euro Defizit). Das Saunadorf im „Juramare“ hingegen kann eine Kostendeckung von 87 Prozent aufweisen. Tatsache ist: Die Stadtwerke entlasten den städtischen Etat um 1,67 Millionen Euro, indem sie so defizitäre Einrichtungen wie den Personennahverkehr (Stadtbus), das Waldbad am Limes und das Juramare in eigener Regie betreiben.
4. Die Stadthalle Gunzenhausen wird nach übereinstimmender Meinung aller Stadträte saniert und erweitert. Mit der Planung soll 2016 begonnen werden, mit den Bauarbeiten 2017. Für mindestens ein Jahr wird es in der Halle daher keine Großveranstaltungen geben, auch kein Kulturprogramm.

5. Für die Bebauung des Areals in der Weißenburger Straße (Rettlinger-Anwesen und ehemaliges BGU-Gelände) haben die Gremien des Stadtrats grünes Licht gegeben. In dem einen Bereich sollen neun Wohneinheiten entstehen (Bauträgerfirma Bosch ist die Investorin), im anderen sogar 30 (Bauherr ist die Firma Pröschel).  Der Stadtrat hat auch den rechtlichen Voraussetzungeng geschaffen, um eine Bebauung an der Osianderstraße (Gelände hinter dem Hotel „Post“) zu ermöglichen. Alle drei Projekte befinden sich im Planungsstadium. Der private Wohnungsbau auf dem Reutberg erlebt derzeit einen regelrechten Run.  14 Bauprojekte befinden sich im Rohbau oder sind  kurz vor dem Bezug.  Unter dem Strich lässt sich also sagen, dass endlich etwas voran geht in der Stadt, was das Angebot von zentrumsnahen Wohnungen betrifft.
Werner Falk, Stadtrat der FDP

Pinsel- und Bürstenmuseum: Termine 2016

Bechhöfern Veranstaltungskalender für das nächste Jahr

Pinselmuseum 15.06.2012 11-01-3425. März bis 28 März Museum geöffnet, Karfreitag bis Ostermontag: 13.30 bis 17.00 Uhr
Ostereierausstellung – kunstvoll gestaltete Eier von Gerda Darmann
in der Museumsgalerie

1. April bis 13. Mai Bilderausstellung von Eva Becker, Ansbach.

24 . April Museumsmarkt im Outlet-Shop, Sonntag 10.00 bis 17.00 Uhr
„Alles für den Frühjahrsputz“ und Vorführung traditioneller
Handwerkstechniken im und vor dem Museum

1. Mai Matinee in der Museumsgalerie 15.00 bis 16.00 Uhr
Literarische Kulturveranstaltung

14. Mai bis 22. Juli Bilderausstellung von Kristina Jurick, Nürnberg,

3. Juli Kunstpreis „Goldener KünstlerPinsel“ von Bechhofen rund
ums Museum, Bilderpräsentation Open-Air, 10.00 bis 17.00 Uhr
Jedes Jahr wird der Preis „Goldener KünstlerPinsel“ von
Bechhofen vergeben. Mitmachen kann jeder Künstler und Freizeit-
künstler. Alle Teilnehmer erhalten eine Urkunde; die drei Erst-
plazierten zusätzlich exklusive Preise.
Anmeldung und Kontakt: www.pinselmuseum-bechhofen.de
Tel. 09822-10829

18. Juli bis 12. August Sommerakademie-Kurse im Museumsatelier 10.00 – 17.00 Uhr
Kursprogramm im Museum oder unter
www.pinselmuseum-bechhofen.de; Kunst und Kultur

23. Juli – 26. September Bilderausstelung von Roland Kündahl, Bielefeld

25. September Museumsmarkt „Kunst und Krempel“ Sonntag 10.00 – 17.00 Uhr
Flohmarkt – Antikes von Omas Zeiten

27. Sept. – 31. Oktober Ausstellung von Holzbildhauerei von Stefan Schindler, Nürnberg

27. November Matinee in der Museumsgalerie 15.00 bis 16.00 Uhr (1. Advent)

27. Nov. – 11. Dezember Adventsausstellung : 1. bis 3. Advent, 13.30 bis 17.00 Uhr
Bilder der Kunstpreisgewinner und Sonderausstellung
Kunst-und-Kultur-Kaffee in der Museumsgalerie

Winterpause – Museum geschlossen

Gunzenhäuser Kirchweih mit Tucher-Festbier

Bierprobe durch den Stadtrat

KirchweihbierprobeJetzt kann die 614. Gunzenhäuser Kirchweih beginnen! Bürgermeister Karl-Heinz Fitz hat am 2. September das erste Fass Tucher-Festbier angestochen. Sekundiert haben ihn dabei Vertriebsdirektor Jörg Träger von der Tucher-Bräu aus Nürnberg, die Festwirte  Klaus und Rolf  Zöllner sowie Festwirt Oliver Höhn. Schauplatz war der Biergarten im Gasthaus „Zum Storchennest“ (Lehner).

Der Befund fiel durchwegs positiv aus. Die Gäste der Kirchweih dürfen ein würziges Festbier konsumieren, das eigens zu diesem Anlass eingebraut wurde. Und die Bratwürste kamen ebenfalls bestens an.

Zu den Testern gehörten auch die Stadträte Werner Falk (FDP) und  – rechts –  Zweiter Bürgermeister Dr. Hans-Peter Neumann (SPD), die sich in der Gesellschaft von Manuel Blenk, dem Anführer der Kerwabuam und -madli, sichtlich wohl fühlten (Foto oben). Die Truppe der engagierten jungen Kirchweihgänger wird heuer ergänzt durch sieben Mädchen und fünf Burschen, die erstmals mitmachen, wenn am Donnerstag, 10. September, um 18 Uhr der Kirchweihbaum vor dem Festplatz aufgestellt wird.Kirchweihbierprobe2

Unser Foto rechts zeigt die Herren Gustav Girschele, Leiter des Städtischen Bauhofs (links) und Stadtrat Volker Sanwald (CSU) in der ihnen höchst angenehmen Umgebung von Sandra Kazmierowski, dem einstigen Gunzenhäuser Christkind.

Eröffnet wird die Kirchweih am Samstag, 12. September, um 14 Uhr auf dem Marktplatz mit einem Zeremoniell, das zu den schönsten in Mittelfranken gehört.  Der Festzug am Montag ab 14 Uhr steht unter dem Motto „Vom Laufrad zum E-Fahrzeug“. Die „Störzelbacher“ spielen am Eröffnungsabend in der Festhalle, die Gunzenhäuser Kultband „The Sharks“ spielt am Nachkirchweihsonntag.

Motto: „Alles außer gewöhnlich“

 Vernissage in Wolframs-Eschenbach am 11. September

Limofabrik Staudt2 Limofabrik Staudt1Kunstausstellung „Alles außer gewöhnlich“ von Klaus Selz, Jochen Lebert und Susanne Jost vom Samstg, 12. September, bis 31. Oktober im Bürgersaal des Rathauses Wolframs-Eschenbach.

Die Vernissage ist am Freitag,  11. September, um 19.30 Uhr

Veranstalter sind die Künstler Klaus Selz, Jochen Lebert und Susanne Jost

Öffnungszeiten im September: Montag bis Freitag von 10 bis 12 Uhr und Dienstag bis Sonntag von 14 bis 17 Uhr; im Oktober: Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr

 Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 13. September,  ab 14 Uhr

Thema: „Handwerk, Technik, Industrie“. Oskar Geidner, Vorsitzender des Heimatvereins und Stadtheimatpfleger, führt die Besucher. die sich auf  Spurensuche nach ausgestorbenem Handwerk und ehemaligen Handwerks – und Kleinindustriebetrieben in Wolframs-Eschenbach begeben wollen.

Treffpunkt ist am Kirchho; Veranstalter: Heimatverein Wolframs-Eschenbach

Die größten Irrtümer der Menschheit

Theiss-Verlag veröffentlicht bemerkenswerte Datensammlung

IrrtümerAls der Spanier Francisco Pizarro vor über 400 Jahren Peru eroberte, fielen zahlreiche seiner Soldaten den strapaziösen Dschungel-Bedingungen zum Opfer. Die indigenen Begleiter hingegen meisterten selbst anstrengende Gewaltmärsche problemlos. Ihr Geheimnis lag in den kleinen Kokablättern, die sie den ganzen Tag kauten. Dabei wird vom Speichel das anregende Alkaloid Kokain freigesetzt, das zu einer Leistungssteigerung und einem Gefühl der Euphorie führt. Im 19. Jahrhundert kam das Mittel nach Europa, als es dem deutschen Chemiker Albert Niemann gelang, das berühmte Alkaloid der Kokablätter in kristalliner Form zu isolieren. Schließlich wurde das Arzneimittel Kokain zugelassen – ursprünglich als Mittel gegen Heuschnupfen. Es wurde als allheilendes Wundermittel gefeiert das die Nerven beruhigt, die Verdauung reguliert, Müdigkeit beseitigt und Schmerzen lindert. Auch der renommierte Arzt und Neurologe Sigmund Freud war beeindruckt und fing an, selbst Kokain zu nehmen, um die Wirkung persönlich bezeugen zu können. Es sollte ihm helfen, seinen Freund Dr. Ernst Fleischl von Marxow von seiner Morphiumsucht zu heilen. Der Versuch misslang: Sein Kollege wurde abhängig und starb sechs Jahre später – an Morphium- und Kokainsucht.

In seinem Buch ›Die großen Irrtümer der Menschheit‹ präsentiert Pere Romanillos viele weitere kleine und große Irrtümer, die oft katastrophale Folgen mit sich brachten. Amüsant und frech erzählt er unter anderem von der verbotenen Frucht im Paradies, dem Bau des Schiefen Turms von Pisa und der absurden Idee, Adolf Hitler für den Friedensnobelpreis vorzuschlagen. Unterteilt ist das Buch in sieben Abschnitte: Geschichte, Wissenschaft & Medizin, Es ist Krieg!, Geschäfte!, Technik, Umwelt und Errare humanum est. Neben zahlreichen Informationen in Themenkästen, Grafiken und Abbildungen darf angesichts so viel menschlicher Dummheit eine Prise Humor natürlich auch nicht fehlen.
Über das Buch

Pere Romanillos: „Die großen Irrtümer der Menschheit“, Theiss Verlag – WBG;  256 Seiten mit etwa 280 farb. Abb., Bibliogr.;   19,95  Euro, ISBN 978-3-8062-3163-2

Schlesier, Förster und Vertriebener

Neue Veröffentlichung des Zeitgut-Verlags widmet sich deutschem Flüchtlingsschicksal

Im Mittelpunkt des Buches steht die autobiographische Schilderung eines jungen Schlesiers in den Jahren 1930 bis 1955. Joachim Mautschke lebt bis 1945 im Forsthaus seines Vaters, der in Juliusburg, Kreis Oels, verantwortlicher Förster war. Hier wächst der Junge inmitten des Forstbetriebes auf. Bereits während der Schulzeit in Oels entdeckt er seine Leidenschaft für die Jägerei.  polnisch verwalteten Schlesien Schreckliches.Juliusburg
Erst 1946 wird die Familie aus Schlesien ausgewiesen und kann in Leipzig neu Fuß fassen. Joachim Mautschke schließt die Schule ab und studiert Forstwirtschaft. Anschaulich und unterhaltsam erzählt er von seiner Lehre und dem studentischem Leben in der DDR. Hier erfüllt sich sein Lebens- und Berufswunsch als Förster.
Mit seiner vielseitigen Darstellung gelingt es Joachim Mautschke, die Erinnerungen an Schlesien wach zu halten und seine Liebe zur verlorenen Heimat zu bewahren. Zugleich aber hebt er hervor, wie wertvoll ihm die Aussöhnung der Völker im vereinten Europa ist.
Zum Autor: Joachim Mautschke, geb. 1930 in Zucklau, Kreis Oels in Schlesien. 1950 Abitur an der Petrischule in Leipzig. 1951 Waldfacharbeiterlehre in Wernigerode. Bis 1955 Studium der Forstwirtschaft mit Diplom in Berlin und Eberswalde. Tätigkeit als Standortserkunder im Forstdienst. Ab 1963 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Bodengeologe im Kombinat Geologische Forschung und Erkundung der DDR. Gutachter für Wiederurbarmachung und Rekultivierung ausgekohlter Flächen im Südraum von Leipzig. Joachim Mautschke ist seit 1959 verheiratet. Er hat zwei Kinder, drei Enkel und einen Urenkel und lebt in Leipzig.
Joachim Mautschke: „Ich komme aus Juliusburg“ (Die Jugend eines Försters aus Schlesien. 1930–1955),
192 Seiten, Fotos, Broschur, Sammlung der Zeitzeugen (78,) Zeitgut Verlag, Berli; ISBN: 978-3-86614-240-4,  12,90 Euro.

Fahrradmuseum auf der Pflugsmühle

Öffnungszeiten im September

Helmut Walter (rechts), der Radsherr, mit Ratsherrn Werner Falk

Helmut Walter (rechts), der Radsherr, mit Ratsherrn Werner Falk

„Der Radsherr“ Helmut Walter vom  Fahrradmuseum Pflugsmühle (Kornring 2a Wassermungenau, 91183 Abenberg, Tel. 09873 976744 oder 0160 98448381, Internet: der-radsherr.de) teiltmit, dass das Fahrradmuseum im September an folgenden Tagen geöffnet ist:
Fr. 04. Sept. 2015 Fahrradmuseum von 14:00 bis 16:00 Uhr geöffnet
Fr. 04. Sept. 2015 Frickenfelden, Teilnahme am Kirchweihumzug
Mi. 09. Sept. 2015 Seniorentag in Roth, Teilnahme
Do. 10. Sept. 2015 Fahrradmuseum von 14:00 bis 16:00 Uhr geöffnet
Mo. 14. Sept. 2015 Gunzenhausen, Teilnahme am Kirchweihumzug
Di. 15. Sept. 2015 Fahrradmuseum von 15:00 bis 17:00 Uhr geöffnet
Sa. 26. Sept. 2015 Fahrradmuseum von 15:00 bis 17:00 Uhr geöffnet
Di. 29. Sept. 2015 Fahrradmuseum von 14:00 bis 16:00 Uhr geöffnet
Eintritt frei.
Infos und weitere Termine auf Anfrage.

Wochenmarkt frei auch für alkoholische Produkte aus der Region Altmühlfranken

FDP hat Änderung der Marktordnung beantragt

Ich trete dafür ein dass, eine Änderung der Satzung über die Wochenmärkte der Stadt erfolgt. Die Verwaltung ihrerseits trifft dafür die Vorbereitungen, denn auch sie hat einige Dinge zu ändern. Vor allem geht es mir um den § 3, Ziffer 3, der Satzung über die Wochenmärkte der Stadt Gunzenhausen. Dort soll im letzten Satz der Passus „alkoholischer Getränke jeglicher Art“ gestrichen werden.

WERNER-013

Für den Weinfreund ist klar: Wein, Bier und Schnaps dürfen auf dem Wochenmarkt verkostet werden.

Meine Begründung des Antrags, den ich an Bürgermeister Fitz gerichtet habe:
Der Ausschluss von alkoholischen Getränken ist nach meiner Meinung lebensfremd und nicht mehr zeitgemäß. Künftig soll es den regionalen Produzenten bzw. Vertreibern von alkoholischen Erzeugnissen möglich sein, ihre Sachen auf dem Wochenmarkt anzubieten. Auch ein Probeausschank soll ermöglicht werden, aber keine Ausschank- oder Imbissstände. Der Verkauf soll sich auf haushaltsübliche Mengen beschränken. Mit der Freigabe von alkoholischen Getränken wird der „grüne Markt“ Gunzenhausens noch attraktiver.
Bei einer Umfrage unter verschiedenen Städten in der Nachbarschaft habe ich folgende Feststellung zu treffen:
In Rothenburg o.d.T. ist der Verkauf von Wein, Schnaps und Likören erlaubt, sofern sie in Flaschen abgefüllt und fest verschlossen sind. Ein Ausschank sowie Imbissstände an Ort und Stelle sind nicht zugelassen. In Ansbach dürfen alkoholische Getränke verkauft werden soweit sie aus selbstgewonnenen Erzeugnissen des Weinbaus, der Landwirtschaft oder des Obst- und Gartenbaues hergestellt wurden. Die Abgabe zum Verzehr an Ort und Stelle ist nicht möglich. Die gleiche Regelung gilt in Schwabach und Roth (§ 67, Absatz 1 der Gewerbeordnung). In Weißenburg ist die Präsentation von Bier und der Verkauf von Flaschenbier zur Mitnahme erlaubt.

Werner Falk, Stadtrat der FDP

Falk Report jeden Monat per E-Mail bekommen

Der "Falk Report" berichtet  monatlich aus dem Leben im Fränkischen Seenland (Altmühlfranken).

Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

Es würde mich freuen, wenn wir auf diese Weise im Kontakt bleiben könnten.

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