Barrierefrei unterwegs mit wheelmap

Behindertenbeauftragter Anton Seitz stellte digitale Karte vor

Der Behindertenbeauftragte Anton Seitz, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Romantisches Franken, Regina Bremm, und Regionalmanagerin Stefanie Groß testen mit Kerstin Wolf die Barrierefreiheit des Landratsamtes Ansbach, das auch bereits als voll rollstuhlgerecht im Portal „wheelmap“ zu finden ist.

Der Behindertenbeauftragte Anton Seitz, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Romantisches Franken, Regina Bremm, und Regionalmanagerin Stefanie Groß testen mit Kerstin Wolf die Barrierefreiheit des Landratsamtes Ansbach, das auch bereits als voll rollstuhlgerecht im Portal „wheelmap“ zu finden ist.

Kerstin Wolf kennt seit ihrer Kindheit die Herausforderungen im Alltag eines Rollstuhlfahrers. Aus eigener Erfahrung weiß sie, dass ein Besuch in Hotels und Restaurants durchaus an Stufen oder am Fehlen von behindertengerechten Toiletten scheitern kann. Daher freut sie sich gemeinsam mit dem Behindertenbeauftragten des Landkreises Ansbach, Anton Seitz, dass die digitale Karte „wheelmap“ die Möglichkeit schafft, barrierefreie Gebäude und Einrichtungen, ebenso wie auch barrierefreie Toiletten zu suchen und selbst einzutragen. „Natürlich sind die Nutzerzahlen noch steigerbar, doch mit Blick auf die demografische Entwicklung wächst die Bedeutung solcher Systeme und kann sich langfristig zu einem großen Gewinn entwickeln“, betont Seitz. Ob Aufzüge, abgesenkte Bordsteinkanten oder barrierefreie Toilettenräume – diese Möglichkeiten sind für Menschen mit Handicaps lebensnotwendig, aber stellen auch für Senioren oder bei Kinderwägen eine große Erleichterung dar.

Mit Hilfe eines Ampelsystems lassen sich Orte in voll rollstuhlgerecht, teilweise rollstuhlgerecht und nicht rollstuhlgerecht auf der Internetseite www.wheelmap.org unterteilen. Eine Anleitung dazu findet sich unter www.landkreis-ansbach.de. Doch wie auch andere digitale Mitmachsysteme lebt das Portal „wheelmap“ von Unterstützern. Daher freut es Kreisrat Anton Seitz sehr, dass Regionalmanagerin Stefanie Groß und die Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Romantisches Franken, Regina Bremm, für das Projekt gewonnen werden konnten. Beide haben zusammen mehr als 800 Gastronomie- und Übernachtungsbetriebe, wie auch öffentliche und medizinische Einrichtungen und Einzelhändler angeschrieben, um für das Portal zu werben. „Im Unterschied zu statischen Systemen lebt „wheelmap“ und ermöglicht so eine kontinuierliche Weiterentwicklung, aber auch eine Kontrolle durch die Nutzer, die jeden Falscheintrag umgehend korrigieren können“, erklärt Bremm.

Auch Stefanie Groß ist von dem Portal überzeugt. „Der Charme des Systems besteht in einem Navigationssystem für die Hosentasche. Dieses erlaubt es unterwegs schnell einen Überblick über barrierearme Einrichtungen vor Ort zu erhalten sowie selbst unkompliziert Örtlichkeiten zu bewerten.“ Sie erhoffen sich so auch ein Umdenken bei dem einen oder anderen Betrieb, der damit angeregt werden könnte, barrierefreie Zugangsmöglichkeiten zu schaffen. „Wir möchten möglichst viele Menschen gewinnen, die das System selbst befüllen und für das Portal bei Freunden und Familie werben“, betont Seitz. So berichteten sie etwa bereits in dem vom Behindertenbeauftragten Seitz regelmäßig durchgeführten Austausch der kommunalen Behindertenbeauftragten des Landkreises Ansbach sowie bei einer Tagung des Seniorenpolitischen Begleitgremiums über das System. Zudem konnte Stefanie Groß über das Schulamt bereits interessierte Schulen gewinnen, die das Thema Inklusion mithilfe des Portals im Stundenplan erlebbar machen möchten.

Audi bringt im Herbst den Q2

Der neue Audi lässt die Muskeln spielen

Q2 Mit breiten Schultern und kantigen Zügen strotzt der Q2 vor Energie und Selbstbewusstsein. Das niedrige Dach und die hohe Fensterlinie erinnern an ein Coupé und lassen den Lifestyle-Sportler geduckt dastehen. Besonders markant: die keilförmigen Scheinwerfer, der hoch positionierte Singleframe-Grill und üppige Lufteinlässe. Ein langer Dachkantenspoiler und ein Diffusor in Unterfahrschutz-Optik formen einen knackigen Hintern. Dahinter verbirgt sich ein großes Ladeabteil mit viel Platz für Sportequipment oder Großeinkäufe. Die Heckklappe öffnet und schließt auf Wunsch elektrisch. Praktisch: Eine Durchlade in der Rückbank macht den Transport von Skiern und Regalböden zum Kinderspiel.

Form follows function – auch im Cockpit. Die Sitzposition des Fahrers ist sportlich, die Übersicht dagegen SUV-typisch gut. Bei Connectivity und Infotainment wartet der Q2 mit Technologien aus der Oberklasse auf. Per optionalem Touchpad kann der Fahrer schreiben und in der Karte zoomen, während die Passagiere über einen WLAN-Hotspot mit Smartphone, Tablet & Co. surfen und streamen. Tacho und Drehzahlmesser leuchten auf Wunsch im volldigitalen Audi virtual cockpit, dessen 12,3-Zoll-Bildschirm hochdetaillierte, brillante Grafiken zeigt. Das Head-up-Display projiziert die wichtigsten Daten, darunter Navigationshinweise und Geschwindigkeit, ins Blickfeld des Fahrers. Und weil das nicht genug ist, zeigen die Audi Online-Dienste – wenn gewünscht – etwa Parkplatzinfos, Kraftstoffpreise und aktuelle Nachrichten auf dem Monitor des Infotainmentsystems an. Auch Twitter und ausgewählte Smartphone-Inhalte kommen so an Bord. Die dafür benötigte Daten-Flatrate ist dank der fest im Q2 verbauten SIM inklusive. Eine kostenlose App ermöglicht Online Media Streaming und die Übertragung des Kalenders vom Smartphone auf den Monitor im Auto. Mit iOS-Betriebssystemen lässt sich sogar die Adresse des Lieblingsrestaurants oder eines Hotels direkt ins Q2-Navi übertragen.

Sonnenaufgang am Altmühlsee

Altmühlsee morgens-018 Altmühlsee morgens-029 Altmühlsee morgens-056Warum nicht?  Aufstehen um 5 Uhr oder schon früher! Dann bietet sich dem Besucher des Altmühlsees der Tag in seiner ganzen Jungfräulichkeit.  Fotos: Falk

Altlandrat Rosenbauer wurde 75 Jahre

Die Freunde gratulierten in Ostheim

Rosenbauer FalkGeorg Rosenbauer, der von 1996 bis 2008 Landrat des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen war, wird als der Konsolidierer der Kreisfinanzen in die Annalen des Kreises eingehen. Er hat die Gebietskörperschaft in ein sicheres Fahrwasser geführt. Kraft seiner Integrationskraft war es ihm möglich, die alten Landkreisteile zusammenzuführen, so dass heute praktisch keine ernst zu nehmenden Ressentiments mehr bestehen.

Politisch hat Georg Rosenbauer einen Markstein gesetzt, als er die Grundlagen legte für eine erfolgreiche Kooperation der beiden Krankenhäuser in Weißenburg und Gunzenhausen. Er war seiner Zeit lange voraus, denn erst viel später haben auch die Verantwortlichen in anderen Landkreisen erkannt, dass die Kliniken nur dann wirtschaftlich zu führen sind, wenn Synergieeffekte auf vielen Sektoren realisiert werden.  Heute stehen die Kreiskliniken im Vergleich zu den Krankenhäusern in benachbarten Kreisen sehr gut da.

Rosenbauer, der von 1984 bis 1994 dem Bayerischen Landtag angehörte, war vor seiner Landratstätigkeit der  Vorsitzende der CSU-Kreistagsfraktion (1994 bis 1996).  In seiner Heimatgemeinde Ostheim war er 1972 zum jüngsten Bürgermeister Bayerns gewählt worden (bis 1978).

An seinem Ehrentag gratulierte der örtliche Posaunenchor dem Jubilar mit musikalischen Grüßen. Stadtrat Werner Falk aus Gunzenhausen (FDP), lange Zeit journalistischer Wegbegleiter Rosenbauers, beglückwünschte ihn ebenso wie Burkhard Druschel, der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Gunzenhausen. An der Seite des Jubilars steht seine Frau Marianne.

Thomas Geilhardt führt die Kreis-FDP an

Der Pleinfelder will programmatische Impulse geben

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Der neue Kreisvorsitzende Thomas Geilhardt (Dritter von rechts) verabschiedete seinen Vorgänger Günther Hagenheimer (Dritter von links), daneben die wiedergewählten Vorstandsmitglieder Alexander Kohler, Pierre Horrolt, Diethelm Schoen und Gabriele Bartram (von links nach rechts). Foto: FR-Presse

An der Spitze der FDP im Landkreis gibt es einen personellen Wechsel. Der 52-jährige Pleinfelder Thomas Geilhardt tritt die Nachfolge des Sammenheimers Günther Hagenheimer an, der nach acht Jahren nicht mehr für das Führungsamt kandidierte. Der neue Mann will die programmatische Arbeit vorantreiben.

Hagenheimer nannte für seinen Verzicht auf eine Wiederwahl familiäre Gründe. In seinem Jahresbericht ging er auf die letzten beiden Jahre ein, die für die FDP in Bund und Land auf den Tiefpunkt führten. Er als sachliche Forderungen der Partei auf Kreisebene die Innenentwicklung der Dörfer, das Projekt Mehrgenerationenhaus, die Elektromobilität und die arbeitsplatznahe Kinderbetreuung. Den demografischen Wandel habe die Partei thematisch aufgegriffen und in einem Gesprächskreis „Leben im Alter“ wiederholt diskutiert.  Ihr sei es als erste Partei im Kreis gelungen, die Seniorenbeiräte an einen Tisch zu bringen und Impulse für ein „Seniorenforum“ zu geben. Zudem habe sich die FDP in einem Gespräch mit dem Chef des Ausländeramts am Landratsamt mit der Flüchtlingsproblematik befasst. Innerparteilich habe es Zusammenkünfte mit dem Landesvorsitzenden Albert Duin und der Bezirksvorsitzenden Katja Hessel gegeben, in denen die Leitbilddebatte nach den existenzbedrohenden Niederlagen im Vordergrund gestanden habe.

Thomas Geilhardt verabschiedete seinen Vorgänger Günther Hagenheimer mit einem Präsent.

Thomas Geilhardt verabschiedete seinen Vorgänger Günther Hagenheimer mit einem Präsent.

Für die 33 Mitglieder im Kreisverband wählten die Anwesenden am Dienstag im Gunzenhäuser „Parkhotel Altmühltal“ eine neue Kreisvorstandschaft. Mit Dank verabschiedet wurde der bisherige Kreischef Günther Hagenheimer. Einstimmig erfolgte die Wahl seines Nachfolgers Thomas Geilhardt aus Pleinfeld. Der 52-Jährige ist ein gebürtiger Kölner. 1999 hat es ihn nach Mittelfranken verschlagen. Er lebt mit seiner Familie in Pleinfeld und arbeitet in Nürnberg als Personalleiter der 4500 Mitarbeiter zählenden Städtischen Werke. In einer ersten Erklärung kündigte er an, Vorschläge für die programmatische Arbeit der FDP zu machen.  „Wir wollen zu einer Antwortpartei werden“, sagte Geilhardt, „denn es kann leicht zu Radikalisierung kommen, wenn von den Parteien keine Antworten auf die Fragen der Zeit kommen“.  Von der Bereitschaft des Neu-Pleinfelders, der  FDP auf die Sprünge zu helfen, zeigte sich der Altliberale Diethelm Schoen begeistert: „Dass Sie diesen Mut gefunden haben, finde ich prima!“

Neu gewählt wurde die gesamte Vorstandschaft des Kreisverbands. Alte und neue Stellvertreter sind der Gunzenhäuser Pierre Horrolt und die Weißenburgerin Gabriele Bartram. Als Schatzmeister fungiert weiterhin Kreisrat Alexander Kohler aus Weißenburg und als Schriftführer bleibt Diethelm Schoen aus Gunzenhausen im Amt.  Die neun Beisitzer sind: Ulrike Rauscher und Marianne Wöllmer (Weißenburg), Jürgen Meyer, Hans Meckel, Werner Falk, Sigrid Niesta-Weiser (Gunzenhausen), Dr. Axel Peiffer (Muhr am See), Günther Hagenheimer (Sammenheim) und Max Pasold (Treuchtlingen).

„Mit der Forderung nach einem Seniorenforum im Landkreis haben wir uns gut positioniert“, erklärte Stadtrat Werner Falk. Die FDP sei diesbezüglich als erste Partei initiativ geworden. Der Liberale griff in seinem Statement die Vorschläge aus dem vergangenen Kommunalwahlkampf auf und äußerte sich zufriedenstellend über die Arbeit im Gunzenhäuser Stadtrat. Zu seiner Tätigkeit als Bezirksrat sprach Wolfgang Hofmann aus Schillingsfürst. Er will als Beauftragter für die Partnerschaft mit dem Limousin für die Vertiefung der deutsch-französischen Kontakt eintreten.

Festival für Alte Musik

Oper unter freiem Himmel vorm Weißen Schloss zu Triesdorf

Oper unter freiem Himmel vorm Weißen Schloss zu Triesdorf

Oper unter freiem Himmel vorm Weißen Schloss zu Triesdorf

Eine Open-Air-Veranstaltung im Rahmen des Festivals für Alte Musik Musica Franconia (Intendant: Wolfgang Riedelbauch): Komische Oper „Annette et Lubin“ von Jean Paul Egide Martini (1741-1816) mit Antje Rux (Sopran) und Jan Kobow (Tenor) ist am Freitag, 1. Juli, um 20 Uhr in Triesdorf (Weißes Schloss, Schlossvorgarten). Dabei handelt es sich um eine Veranstaltung des Festivals Musica Franconia im Rahmen des Martini-Jahrs der Stadt Freystadt (Oberpfalz)

Nähere Informationen erteilt Dr. Horst von Zerboni, der Vorsitzende des Vereins der Freunde Triesdorfs, Telefon 09826/1659. Internet: www.freundetriesdorf.de

Hensoltshöhe: Fest zur Stiftungsgründung

 Zugleich Neueinweihung des renovierten Mutterhauses

Mit einem großen Fest  feierte die Hensoltshöhe den Wechsel vom Gemeinschafts-Diakonissen-Mutterhaus zur Stiftung. Gut 300 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, aber auch Mitarbeitende und ehrenamtlich Engagierte aus den verschiedenen Arbeitsbereichen der Hensoltshöhe, erlebten einen fröhlichen und bunten Festtag.

  Team-Saal: Der Vorstand der Stiftung Hensoltshöhe, Diakonisse Marion Holland, Burkhard Weller und Prof. Dr. Eberhard Hahn (von links nach rechts), begrüßt die Besucher und Besucherinnen.

Team-Saal: Der Vorstand der Stiftung Hensoltshöhe, Diakonisse Marion Holland, Burkhard Weller und Prof. Dr. Eberhard Hahn (von links nach rechts), begrüßt die Besucher und Besucherinnen.  Foto: Fabian Reinhardt

Oberin Diakonisse Marion Holland stellte zu Beginn fest, dass mit dem Stiftungsfest ein „historisch einmaliges Ereignis“ gefeiert werde, es sei ein „ganz besonderes Fest“. Am 1. Mai 1909, als die erste Diakonisse auf der Hensoltshöhe eintrat, habe noch keiner ahnen können, dass es über 100 Jahre später einmal zur Gründung einer Stiftung Hensoltshöhe kommen werde, so Schwester Marion weiter. Aber schon damals haben die Diakonissen von der Hensoltshöhe auf die Herausforderungen und Nöte der jeweiligen Zeit reagiert, um durch praktische Hilfe die selbst erfahrene Liebe Gottes weiterzugeben. Ohne das Engagement der Hensoltshöher Diakonissen gebe es heute auch keine Stiftung Hensoltshöhe, wie Schwester Marion betonte.
Doch nicht nur Einrichtungen bedürfen in gewissen Abständen einer Auffrischung, auch Gebäude selbst sind nicht für die Ewigkeit gebaut. Aus diesem Grund informierte Architekt Professor Dr. Hartmut Niederwöhrmeier (Nürnberg) über die nun endende dreijährige Bauphase, in der die zentralen Mutterhausgebäude einer dringend notwendigen Modernisierung unterzogen wurden. Die ehemalige Oberin der Hensoltshöhe, Diakonisse Gisela Staib, würdigte das „gelungene Werk“ des Architekten, das nun eingeweiht werden könne. Vorstandsmitglied Burkard Weller wies darauf hin, dass mit der Gründung der Stiftung Hensoltshöhe ein „markanter Einschnitt“ verbunden sei. Die mit der Stiftungsgründung einhergehende Einbindung in den mittelfränkischen Raum mache nun auch institutionell sichtbar, was schon lange gelebt werde.
MdL Manuel Westphal (CSU) gratulierte in seinem Grußwort zu der Errichtung der Stiftung Hensoltshöhe. Seit der Gründung des Mutterhauses sei ein lebendiges Zentrum für evangelische Diakonie und Mission in Gunzenhausen entstanden. Der Dienst am Menschen auf Basis des Evangeliums habe sich durch die Gründung der Stiftung nicht verändert, die nun den neuen rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmen für das Engagement der Hensoltshöhe darstelle. Die neue Stiftung bezeichnete er als „Leuchtturm“, der weit über die Region hinausreicht.
Dekan Klaus Mendel bezeichnete die „Kommunikation des Evangeliums“ in die Lebenswirklichkeit der Menschen hinein als den Urauftrag der Kirche. In bestimmten Handlungsfeldern konkretisiere sich dann dieser Auftrag. Ganz im Sinne der lutherischen Tradition („ecclesia semper reformanda“: „die Kirche muss immer wieder reformiert werden“) könne diese Arbeit aber nicht in starre Formen gegossen werden, sondern bedürfe immer wieder ihrer Erneuerung. Für die Arbeit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Gunzenhausen und die der Hensoltshöhe identifizierte er ein gemeinsames Fundament, das sich in Jesus Christus manifestiere.
Manfred Roß (Evangelische Schulstiftung in Bayern) betonte, dass die Hensoltshöhe dadurch, dass sie „unter die Stifter gegangen“ sei, ein deutliches Zeichen gesetzt habe und ein festes Fundament für die künftige Arbeit gefunden habe. So können in den pädagogischen Einrichtungen der Hensoltshöhe auch weiterhin jungen Menschen befähigt werden, eine Perspektive für sich zu finden und nicht vor Herausforderungen „stiften“ zu gehen, sondern vielmehr selbst als Friedensstifter aktiv zu werden.
Angesichts der Gratulationen in den Grußworten hielt Rektor Professor Dr. Eberhard Hahn fest, dass dieser „Ausdruck der Verbundenheit“ zeige, dass die Hensoltshöhe kompetente Partner in der Region an ihrer Seite habe. Dies wurde durch den Kurzvortrag des Regierungspräsidenten von Mittelfranken, Dr. Thomas Bauer, deutlich unterstrichen. Dieser konstatierte zu Beginn, dass bei dem heutigen Stiftungsfest die Hensoltshöhe genauso in Erscheinung trete, wie sie heute sei: Modern, vielfältig, pfiffig und zukunftsorientiert. Die neu geschaffenen Strukturen stellten eine gute Grundlage dar, um auch in den kommenden Jahren zuversichtlich „im Namen des Herrn“ unterwegs zu sein. Er zitierte den ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau, der einmal festgestellt hat: „Die Welt liegt im Argen. Aber da muss sie nicht liegenbleiben.“ Genauso stehe es Christen gut an, durch tatkräftiges Engagement die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Durch die Geschichte des Christentums ziehe sich die entschlossene Sorge um den Anderen. Auch wenn dies im Laufe der Jahrhunderte immer wieder in Vergessenheit geraten war, so gab es auch immer wieder herausragende Personen wie Franz von Assisi oder Elisabeth von Thüringen, die dieses Ideal wiederentdeckt und mit neuem Leben erfüllt haben. Ein solcher Ort gelebter Diakonie sei auch die Hensoltshöhe in Gunzenhausen. Im Folgenden definierte Bauer einige Voraussetzungen von Diakonie: Zunächst ist das Fundament diakonischen Handelns die Achtung vor der Würde des Menschen, indem grundsätzlich jeder als Ebenbild Gottes angesehen wird. Diese diakonische Arbeit ist außerdem durch Professionalität gekennzeichnet. Von Anfang an haben die Diakonissen auf der Hensoltshöhe darauf geachtet, dass ihre Hilfe nicht nur gut gemeint ist, sondern auch fachlich gut und kompetent erbracht wird. Drittens beschrieb Bauer als Auftrag der Diakonie, dass sie die „Stimme des sozialen Gewissens“ darstellen müsse. Glaubwürdigkeit erlange sie durch tatkräftige Hilfe für den Nächsten. Viertens schließlich ist sie auf Nachhaltigkeit und Stabilität angewiesen. Die Errichtung der Stiftung Hensoltshöhe gewährleiste, dass die diakonische Arbeit der Hensoltshöhe auch in Zukunft zuverlässig erbracht werden könne.
Manchmal ist es gut, schwierige und abstrakte Sachverhalte in einfachen Karikaturen darzustellen. Eine Spezialität des Künstlers und Autors Werner „Tiki“ Küstenmacher sind „Tikimationen“, die genau das umsetzen. Mit einigen humoristischen Karikaturen verdeutlichte er in einer Video-Animation, was es mit der Stiftung Hensoltshöhe auf sich hat. In der Präsentation wurde auch das neue Logo der Stiftung vorgestellt. Das neue Motto der Hensoltshöhe, „Wo Himmel und Leben sich berühren“, wurde aber noch auf andere Weise deutlich. Der Liedermacher Klaus-André Eickhoff hat es nämlich zum Anlass genommen, die zentralen Aufgaben und Arbeitsbereiche der Hensoltshöhe in einem neuen Mottolied zu vertonen, das durch das Singteam der Hensoltshöhe gekonnt präsentiert wurde.
Abgeschlossen wurde der Festtag mit einem Gesprächskonzert des Pianisten Pavlos Hatzopoulos, der unter dem Titel „Auf ein Neues“ Kompositionen berühmter Künstler zunächst erläuterte und dann brillant vortrug.

JOHANNES SCHWEIGARDT

Christo auf dem Marktplatz

Altmühlbote-003Hinterlässt der Verhüllungskünstler Christo auch in Gunzenhausen seine Spuren? Fast möchte man es meinen, denn das Verlagsgebäude des Altmühl-Boten ist seit Tagen so verhüllt, wie es der international agierende Künstler pflegt.  Das Haus am Marktplatz 47 wird in eineinhalb Jahren einer grundlegenden Sanierung und Modernisierung unterzogen. Derweil ist das Schalterbüro in der Rathausstraße 8, die Redaktion in der Weinstraße 6.

Der Hesselberg hat etwas Mystisches

„Samstagsexkursion“ des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen

Wanderführer Hans Spatz begleitete die Heimatkundler aus Gunzenhausen auf das Gipfelkreuz.

Wanderführer Hans Spatz begleitete die Heimatkundler aus Gunzenhausen auf das Gipfelkreuz.

Für viele Menschen hat der Hesselberg – mit 689 Metern die höchste Erhebung Mittelfrankens – eine geradezu etwas Mystisches an sich. Freilich: als „Heiligen Berg der Franken“ überhöhten ihn die Nationalsozialisten, die von 1926 bis 1939 den Berg für ihre Ideologie vereinnahmten. Dass er aber noch mehr Facetten hat, das ist bei einer Wanderung mit dem Ehinger Hans Spatz zu erfahren. Die Mitglieder des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen waren mit ihm drei Stunden unterwegs.

Die sechs mal vier Kilometer große Erhebung prägt die Landschaft im westlichen Mittelfranken.  Der Hesselberg gehört zu den hundert schönsten Geotopen in Bayern und sein Gesteinsaufbau ist dem des „Walberla“ vergleichbar. Er war schon immer Pilgerstätte. So wurde 1803 der preußische König Friedrich Wilhelm III. von etwa 20000 Menschen empfangen. Nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/71 und dem Erwachen des deutschen Nationalbewusstseins war der Hesselberg Schauplatz vaterländischer Feiern. Turner- und Sängerfeste lockten die Menschen hinauf zum Bergwirt Karl Holzöder, einer lebenden Legende.

Die Mitglieder des Vereins für Heimatkunde erlebten einen wunderschönen "Geschichtsspaziergang".

Die Mitglieder des Vereins für Heimatkunde erlebten einen wunderschönen „Geschichtsspaziergang“.

1926 kam einer erstmals, der Furore machte im aufziehenden nationalsozialistischen System: Julius Streicher, der fränkische Gauleiter aus Nürnberg. Im großen Stil zog er die „Frankentage“ auf dem Hesselberg auf, zu dem bis zu 100000 Menschen anreisten. 1938 rollten beispielsweise 48 Sonderzüge nach Wassertrüdingen. Fanfaren, Spaliere und ein Meer von Hakenkreuzfahnen markierten den Berg, sogar ein „Hesselberglied“ erklang. Im Altmühl-Boten kündigte sich der „Frankentag“ vier Wochen lang publizistisch an (122 Berichte). Der Gunzenhäuser Kunstmaler Michl Hertlein hielt die heroische Manifestation  in vielen Bildern fest.

Ein gigantisches Hakenkreuz aus Kalksteinen war lange Zeit am Südhang zu sehen. Nach den Plänen der Nationalsozialisten sollte der Hesselberg zu einer „Thingstätte“ des Dritten Reiches werden. Geplant war hier eine von zehn Adolf-Hitler-Schulen  im Reich zur Heranbildung des Parteinachwuchses. An die 700 Menschen (Schüler und Betreuer) sollten hier ihren Platz finden. Die Tatsache, dass Julius Streicher bei der Partei in Ungnade fiel und 1939 der Krieg begann, verhinderten das riesige Bauprojekt. Im Waldstück „Schwarze Fichte“ wurden lediglich drei Unterkunftsbaracken, ein Verwaltungsgebäude sowie ein hölzerner Turm erstellt.  Und aus Streichers Plan, sich ein kreisrundes Mausoleum mit 120 Meter Durchmesser sowie einen Park mit 40 Meter hohen Gestalten der Heldenmytologie zu errichten, wurde ebensowenig realisiert wie die Ehrenhalle, das Krankenhaus oder das Hesselbergmuseum.

Eine Beziehung zum Hesselberg haben auch die Segelflieger, denn hier war ab 1934 eine Segelflugschule, geleitet von dem Gunzenhäuser Eugen Wagner. Nach dem Krieg gab keine Segelflugwettbewerbe mehr, aber bis heute sind Modellflieger und Hängegleiter auf dem Plateau anzutreffen. Eines der Gebäude diente in den Jahren 1940-42 als Lager für 250 ausgesiedelte Familien von Kärntner-Slowenen, später als Flüchtlingslager.

Wer heute vom Hesselberg spricht, der denkt an die „Landvolkshochschule“, die 1950 hier entstanden ist. Sie ist eine von drei Erwachsenenbildungseinrichtungen der evangelischen Landeskirche in Bayern und firmiert seit 2005 als „Evangelisches Bildungs-Zentrum“ (EBZ). Junge Christen kommen seit 1947 zu Freizeiten auf den Berg, der Kirchentag an Pfingsten zieht seit 1951 Tausende von Gläubigen an.

Liberale als Vorkämpfer der Demokratie

Frankentreffen der FDP in Gaibach

Von links: Hacker, Dr. Wolfgang Gerhardt, Hermann Rindt, Bezirksvorsitzende Katja Hessel und Bezirkschef Karsten Klein.  Foto: Falk

Von links: Thomas Hacker, Dr. Wolfgang Gerhardt, Hermann Rindt, Bezirksvorsitzende Katja Hessel und Bezirkschef Karsten Klein. Foto: Falk

„Liberalismus ist eine Haltung!“ Dr. Wolfgang Gerhardt, der Vorsitzende der „Friedrich Naumann -Stiftung für die Freiheit“, skizzierte anlässlich des Frankentreffens der FDP aus Mittel-, Ober- und Unterfranken, auf Schloss Gaibach bei Volkach (Unterfranken) die Wesensmerkmale liberaler Politik in Vergangenheit und Gegenwart. Gaibach steht in Franken für den Freiheitswillen der Deutschen, gleichsam für die junge Demokratie. Sichtbares Zeichen ist die Konstitutionssäule in Gaibach, die 1832 Graf Franz Erwein von Schönborn-Wiesentheid errichten ließ. Sie ist ein Dokument der ersten bayerischen Verfassung von 1818 unter König Max I. Joseph. Zu den beherzten Franken, die sich für die neue Demokratie aussprachen und leidenschaftlich für die Abkehr von der monarchistischen Gesellschaftsform kämpften, gehörte der Würzburger Oberbürgermeister Wilhelm Josef Behr, der für seinen Mut mit einigen Jahren Haft bestraft wurde.

Es waren die liberalen Menschen im Lande, die für die Freiheit und die Demokratie kämpften. In ihrer Nachfolge sieht sich heute die FDP.  Für eine offene Gesellschaft mit selbstbestimmter Lebensform in Respekt gegenüber anderen traten die Liberalen des 19. Jahrhunderts ein. Es gereicht den Liberalen von heute zur Ehrung, sich zu dieser Tradition zu bekennen.  Das Frankentreffen ragt deshalb heraus und es ist ein starkes Bekenntnis zur Freiheitlichkeit in unserem Land.

Dass die Anfechtungen groß sind, das verdeutlichte Dr. Gerhardt in seiner mit starkem Beifall aufgenommener Rede in Anwesenheit von Volkachs Bürgermeister Peter Kornell, des stellvertretenden Landrats Robert Finster und des Kreisvorsitzenden Hans Müller.  Die Solidarität der drei fränkischen Stämme kam durch die Anwesenheit der drei Bezirkschefs Katja Hessel (Mittelfranken), Thomas Hacker (Oberfranken, zugleich Präsident der Thomas-Dehler-Stiftung) sowie Karsten Klein (Unterfranken) zum Ausdruck.

Dass von seiten des Freistaats Bayern 1016 kein Verfassungsfest zustande kam, das kritisierte Bürgermeister Peter Kornell. Umso mehr dankte er der Friedrich-Naumann-Stiftung für das Engagement.

Dr. Wolfgang Gerhardt, der von 1987 bis 1991 stellvertretender Ministerpräsident von Hessen war und in den Jahren 1994 bis 2006 im Bundestag saß,  war von 1995 bis 2001 Bundesvorsitzender der FDP. Er ist kein Mann der lauten Worte und er ist nicht davon besessen, jeden Tag mit neuen Schlagzeilen in den Zeitungen präsent sein zu müssen.  Eher ist er einer von denen, die nachdenklich sind und sich Gedanken machen, bevor sie losplaudern.  Er ficht mit Engagement gegen die Geringschätzung der Politik und der Politiker: „Wenn das so weitergeht, bekommen wir noch Zustände wie in der Weimarer Republik.“ Er bedauerte, dass sachliche Argumente in der politischen Diskussion immer weniger eine Rolle spielten. Dem setzt er entgegen: „Wir müssen uns bemühen, die Wirkungszusammenhänge darzustellen.“

Sorgen macht sich der prominente liberale Politiker um die Zukunft des Landes: „Wir erleben momentan einen gedopten Aufschwung, aber was ist, wenn der vorbei ist?“  Die meisten Deutschen glaubten, wir hätten einen Stammplatz in einer stabilen Gesellschaft.

„Wir müssen gegen die Ignoranz aufstehen!“ Dr. Gerhardt  wandte sich gegen den Politikstil in Deutschland: „Wer am lautesten schreit, der wird  am ehesten wahrgenommen.“ Inzwischen gelte derjenige Politiker als Weichei, der den Kompromiss mit den anderen suche. Das Grundgesetz habe den Deutschen mehr gegeben, als sie zuvor in der Geschichte hätten erleben dürfen. Seine persönliche Reaktion: „Das seichte Geschwätz über die Parteien und die Demokratie höre ich mir nicht mehr an.“

Der Vorsitzende der Stiftung („Die Zukunft erscheint mir manchmal als eine Abstellkammer in die alles gestellt wird, was wir heute regeln müssten“) forderte die liberalen Menschen in Franken auf, sich kämpferisch der Pflege der freiheitlichen Gesellschaft zu widmen. Nicht hundertprozentig übernehmen will Dr. Gerhard die Wertung von Ex-Bundespräsident Christian Wulff, wonach der Islam zu Deutschland gehört: „Die Moslems sollen in Deutschland ihren Glauben leben dürfen, aber für alle gilt, dass sie die deutsche Ordnung und die deutschen Gesetze beachten müssen.“

Dr. Gerhardt („Bildung ist das, was übrigbleibt von dem, was man gelernt hat“) forderte die Liberalen in Franken auf, standhaft zu bleiben, denn: „Liberalität ist eine Haltung!“

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Der "Falk Report" berichtet  monatlich aus dem Leben im Fränkischen Seenland (Altmühlfranken).

Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

Es würde mich freuen, wenn wir auf diese Weise im Kontakt bleiben könnten.

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