IHK-Berufe halten hohes Niveau

Beste Aussichten für Schulabgänger 2018

Ein erfreulich gutes Ergebnis zeigt der Ausbildungsmarkt für IHK-Berufe in Mittelfranken. 8 462 neue Ausbildungsverträge wurden im Jahr 2017 geschlossen. Das sind 0,5 Prozent mehr als im Vorjahr, womit das hohe Niveau trotz demografischem Wandel und Akademisierungstrend gehalten wird. Insgesamt sind im Rahmen der zwei- bis dreijährigen Ausbildung zurzeit 20 903 Azubis in den Betrieben von Industrie, Handel und Dienstleistung in Mittelfranken unter Vertrag.

„Der mittelfränkische IHK-Ausbildungsmarkt trotzt der Demografie und dem Akademisierungstrend – und die mittelfränkischen Betriebe hätten gern noch mehr Azubis eingestellt“, so IHK-Präsident Dirk von Vopelius. Allerdings fehlte es schlichtweg an Bewerbern. Der IHK-Präsident dankte den Unternehmen für ihr Engagement. Mit ihrem vielfältigen Ausbildungsangebot nehmen sie ihre gesellschaftliche Verantwortung wahr und sorgen in der Region für den Nachwuchs an Fachkräften. Beigetragen zu dem guten Ergebnis haben nach seinen Worten auch die zahlreichen Aktivitäten der IHK: Neben den bayernweiten Aktivitäten AusbildungsScouts und Kampagne „Elternstolz“ sind dies vor allem regionale Projekte wie das KollegenCoaching, besondere Angebote für Studienaussteiger sowie die Last-Minute- und die Nachvermittlungsbörse.

Die technischen Berufe verzeichneten mit 3 058 neuen Ausbildungsverträgen einen Anstieg um 5,4 Prozent. Fast 80 Prozent der Ausbildungsverträge in diesem Bereich entfallen auf die Berufe der Metall- und Elektroindustrie. Besonders die Zahl der Fachinformatiker (wiederum plus 12,3 Prozent) wächst seit Jahren stetig. Bei den Metallberufen fällt der Anstieg von 32,6 Prozent beim Maschinen- und Anlagenführer auf sowie eine Verdoppelung der Zahl der Fertigungsmechaniker von 25 auf 51.

In den kaufmännischen Berufen wurden 5 404 neue Ausbildungsverträge geschlossen (minus 2,0 Prozent). Auch in diesem Jahr auffällig stark war der Rückgang in der Finanzbranche (Kaufmann für Versicherungen und Finanzen minus 6,5 Prozent, Bankkaufmann minus 9,0 Prozent), im Einzelhandel (Verkäufer minus 9,9 Prozent, Kaufmann im Einzelhandel minus 1,9 Prozent) sowie bei den Hotel- und Gaststättenberufen (minus 5,2 Prozent). Bemerkenswerte Zuwächse gab es dagegen beim Kaufmann im Groß- und Außenhandel (plus 9,7 Prozent), beim Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung (plus 8,2 Prozent) und bei der Fachkraft für Lagerlogistik (plus 13,7 Prozent).

Ausblick 2018

Im Fokus wird im Jahr 2018 verstärkt die Vermittlung von ausgewählten Zielgruppen stehen – von KollegenCoaching für Schwächere bis hin zum Verbundstudium für Abiturienten. Damit sollen Angebot und Nachfrage bei den Ausbildungsplätzen weiter verbessert werden.

Über das Tagesgeschäft hinausgehende Projekte der IHK zur Förderung des Ausbildungsmarktes im Jahr 2018 sind:

·        AusbildungsScouts
Gemeinschaftsprojekt der IHKs und dem Bayerischen Wirtschaftsministerium (wurde um drei Jahre verlängert): Auszubildende stellen in allgemeinbildenden Schulen die duale Ausbildung und ihre Erfahrungen vor. Ausdehnung auch auf Flüchtlingsklassen.
·        KollegenCoaching
Beim Projekt „KollegenCoaching – Der Starke hilft dem Schwächeren“ werden schwächere Jugendliche von engagierten Auszubildenden unterstützt. Die IHK koordiniert das Projekt und schult alle Beteiligten.

·        Last-Minute-Börse und Nachvermittlungsbörse
Im Juni bzw. November 2018 finden in den Räumen der IHK wieder die Last-Minute-Börse bzw. die Nachvermittlungsbörse statt. Ziel ist es, Betriebe mit unversorgten Jugendlichen zusammenzubringen.
·        Verbundstudium
Die Kombination aus Berufsausbildung und Studium ist ein attraktives Angebot für Ausbildungsbetriebe und leistungsstarke Abiturienten. Zurzeit sind bei der IHK Nürnberg für Mittelfranken über 1 000 dieser Ausbildungsverhältnisse registriert.
·        Kampagne „Elternstolz“
Gemeinschaftsprojekt von bayerischen IHKs, HWKs und Bayerischem Wirtschaftsministerium zur Stärkung der dualen Ausbildung (um zwei Jahre verlängert): Die Image-Kampagne „Elternstolz“ richtet sich vorwiegend an Eltern.

Auch aus der deutschlandweiten „Allianz für Aus- und Weiterbildung 2015 – 2018“ haben sich Projekte zur Stärkung der dualen Berufsausbildung entwickelt, u. a.:
·        niederschwelliges Beschwerdemanagement
Jeder Jugendliche wird bereits bei Anschluss eines Ausbildungsvertrages in einem IHK-Beruf auf die Unterstützungsmöglichkeiten durch die IHK hingewiesen.
·        Qualitätssicherung
Eine IHK-Mitarbeiterin unterstützt Betriebe gezielt bei der Qualitätsverbesserung: Jugendliche werden bei Ausbildungsabbrüchen beraten und gegebenenfalls weitervermittelt, Betriebe im Hinblick auf die Ausbildungsqualität beraten, Prüfungswiederholer bei der Prüfungsvorbereitung unterstützt.

38 Millionen Euro fließen in den Kreis

MdL Manuel Westphal gibt die aktuellen Zahlen bekannt

„Im kommenden Jahr fließen über 38 Millionen Euro an Schlüsselzuweisungen in den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen“, erklärt der Landtagsabgeordnete Manuel Westphal. Die kreisangehörigen Gemeinden erhalten davon zusammen 22.522.904 Euro, der Landkreis 16.014.932 Euro.
Die Schlüsselzuweisungen stellen die größte Einzelleistung im kommunalen Finanzausgleich dar. Die Zuweisungen betragen 2018 in ganz Bayern rund 3,67 Milliarden Euro. Finanzschwache Kommunen erhalten hier anteilig mehr als die finanzstarken Kommunen. Mit den Schlüsselzuweisungen werden die Kommunen an den Steuereinnahmen des Freistaats beteiligt.
Die Schlüsselzuweisungen sollen die eigenen Steuereinnahmen der Kommunen ergänzen und haben die Aufgabe, die kommunale Finanzkraft zu stärken und Unterschiede in der Steuerkraft der Kommunen abzumildern. Bei der Verteilung wird auch die unterschiedliche Aufgabenlast der Kommunen berücksichtigt.
Westphal ergänzt: „Vor allem Gemeinden mit einer schwachen Steuerkraft können ihre allgemeinen Verwaltungshaushalte durch die Zuweisungen des Freistaates Bayern nachhaltig stärken. Die Entscheidung über die Verwendung der Zuweisungen liegt komplett in kommunaler Hand. Die Mittel werden einen wichtigen Beitrag zur Förderung unserer ländlichen Heimat leisten und die Region auch 2018 weiter stärken.“

Untenstehend die Schlüsselzuweisungen für die Gemeinden der Landkreise Ansbach und Weißenburg-Gunzenhausen:

Bauern als Partner des Naturschutzes

Wettbewerb „Naturschutzpartner Landwirt 2018“

Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz führt zusammen mit dem Bayerischen Bauernverband den Wettbewerb „Naturschutzpartner Landwirt 2018“ durch. Damit sollen die Leistungen der Landwirte für die biologische Vielfalt gewürdigt werden. Teilnahmeschluss ist der 8. April 2018.

Die bayerische Landschaft wird maßgeblich von unserer Landwirtschaft geprägt. Die Landwirte tragen somit eine große Verantwortung gegenüber der Natur und wissen dies auch. Gemeinsam gelingt es, unsere einzigartige Kulturlandschaft, die vielen Tieren und Pflanzen Heimat bietet, zu bewahren. Um dieses Engagement der Landwirte hervorzuheben und zu würdigen, hat das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz zusammen mit dem Bayerischen Bauernverband die Auszeichnung „Naturschutzpartner Landwirt 2018“ ausgelobt.

„Unsere Landwirte bemühen sich in besonderer Weise um die biologische Vielfalt. Allein über die staatlichen Agrarumweltprogramme werden auf jedem dritten Hektar freiwillig besondere Umwelt- und Naturschutzleistungen erbracht. Darüber hinaus gibt es viele weitere Projekte und auch Eigeninitiativen der Landwirte, die zum Erhalt unserer Kulturlandschaft beitragen. Durch die Auszeichnung ‚Naturschutzpartner Landwirt‘ wird dieses Engagement besonders honoriert. Ich würde mich freuen, wenn auch Landwirte aus unserer Region ausgezeichnet werden“, hebt der Landtagsabgeordnete Manuel Westphal hervor.

Ein weiteres Ziel des Wettbewerbs ist es, vorbildliche, naturschonende Bewirtschaftungsmöglichkeiten aufzuzeigen, Ideen und Lösungen zu geben, regionale Produkte mit Bezug zum Naturschutz zu vermarkten und Kooperationen zwischen Naturschutz, Landwirtschaft und Tourismus zu fördern.

Westphal erklärt: „Bewerben können sich alle landwirtschaftlichen Betriebe mit Sitz in Bayern. Wenn Sie zum Beispiel aktiven Naturschutz im Wald betreiben, alte Haustierrassen oder Spezialtechnik in der Landwirtschaft einsetzen oder sich bei Landschaftspflege- oder Agrarumweltmaßnahmen engagieren, ist dieser Wettbewerb sicherlich interessant! Und natürlich gibt es auch etwas zu gewinnen, neben Urkunden warten Geldpreise im Gesamtwert von 10.000 Euro und Sachpreise auf die Gewinner!“

Weitere Informationen zu dem Wettbewerb sowie die Bewerbungsunterlagen gibt es online unter www.anl.de oder telefonisch unter 08682 / 8963-54. Bewerbungsschluss ist der 8. April 2018. Die Preisverleihung ist am 4. Juni 2018.

Die CSU lenkt ein

MdL Westphal: Abschaffung der Straßenausbaubeiträge

Die CSU-Landtagsfraktion hat sich bei ihrer Klausurtagung in Kloster Banz für die schnellstmögliche Abschaffung der Straßenausbaubeiträge entschieden und wird dies in enger Abstimmung mit den Kommunen umsetzen. Ein Gesetzesentwurf der CSU-Landtagsfraktion, der sich in Vorbereitung befindet, soll die Diskussionen um die Straßenausbaubeiträge befrieden. Der Stimmkreisabgeordnete für den Bayerischen Landtag Manuel Westphal nimmt am Rande der Klausurtagung zu der Resolution Stellung:

„Mit dem Gesetzesentwurf, der mit den kommunalen Spitzenverbänden und den Gemeinden abgestimmt werden soll, werden wir einen wichtigen Schritt für einen grundlegenden Systemwechsel bei der Finanzierung des Ausbaus und der Sanierung kommunaler Straßen machen. Damit werden wir zum einen die Straßenausbaubeiträge in Bayern abschaffen, zum anderen eine weitergehende finanzielle Unterstützung der Kommunen durch den Freistaat Bayern beschließen. Details sollen jetzt bei intensiven Gesprächen mit kommunalen Spitzenverbänden und der Staatsregierung erörtert werden.

Ich habe mich bereits früh zu der besonders im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen emotional geführten Diskussion über die Straßenausbaubeiträge geäußert und die Möglichkeit beschrieben, dass Mittel für die Straßen der Gemeinde zukünftig noch stärker im kommunalen Finanzausgleich berücksichtigt werden. Mit der Abschaffung der Straßenausbaubeiträge muss nun ausgiebig über eine solche Finanzierungsreform gesprochen werden. Klar ist, dass unsere Gemeinden im Gegenzug zukünftig eine weitergehende finanzielle Unterstützung des Freistaats Bayern dafür benötigen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist aus meiner Sicht die Ausgestaltung der gesetzlichen Regelung in Bezug auf laufende Verfahren und Ausbaumaßnahmen. Hierbei müssen sehr viele Details berücksichtigt werden, um verschiedene Interessen auszugleichen und faire Lösungen zu finden.

Wie dieser Systemwechsel gestaltet werden kann, müssen wir nun im Bayerischen Landtag diskutieren. Die CSU-Fraktion hat dazu im Dezember letzten Jahres eine Arbeitsgruppe eingerichtet, der ich ebenfalls angehöre. Wir werden zusammen mit den kommunalen Spitzenverbänden eine für alle Beteiligten gute Lösung finden.

Ich persönlich möchte besonders auch Anregungen der Bürgermeister und Bürger aus meinem Stimmkreis mit in diese Diskussion einbringen. So werden wir uns gemeinsam dafür einsetzen, dass einerseits die Grundstückseigentümer zukünftig durch derartige Beiträge nicht mehr belastet werden, andererseits aber die Gemeinden bei der Finanzierung des Straßenausbaus nicht im Regen stehen gelassen werden. Unsere Gemeinden benötigen hier eine finanzielle Unterstützung durch den Freistaat. Für die Kommunen muss aber auch weiterhin der Erhalt der Straßen im Vordergrund stehen, so dass ein aufwendiger Ausbau erst gar nicht notwendig wird. Erhaltungsmaßnahmen sind oft schnell und kostengünstig zu machen und haben einen immensen Nutzen für die Qualität der Straße.“

Wintertipps der Abfallwirtschaft

Richtiger Umgang mit der Biotonne

Damit die Mülltonnen auch bei kalten Temperaturen vollständig geleert werden können, sollten die Wintertipps der Abfallwirtschaft beachten werden. Foto: Städtereinigung Ernst

Der Winter ist da und mit ihm vereiste Windschutzscheiben, glatte Straßen – und leider auch Biotonnen, die sich selbst nach mehrfachem Rütteln nicht leeren lassen. Hauptursache für nicht oder nur teilweise geleerte Biotonnen sind nasse Abfälle, die am Boden oder an den Behälterwänden festgefroren sind. Für die Müllwerker ist die Müllabfuhr bei frostigen Minustemperaturen daher eine Herausforderung. Mit den richtigen Vorkehrungen kann man ihnen die Arbeit jedoch erleichtern.

Die Abfallwirtschaft des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen hat daher für den Umgang mit der Biotonne in der kalten Jahreszeit hilfreiche „Wintertipps“:

·      Das Einlegen von Eierkartons oder zerknüllten Zeitungspapier auf dem Tonnenboden verhindert das Anfrieren des Bioabfalls am Boden.

·      Vor allem feuchte Küchenabfälle wie zum Beispiel Kaffeefilter gut abtropfen lassen und dann in Zeitungspapier einwickeln, so wird Feuchtigkeit aufgesogen und die Gefahr des Festfrierens ist geringer.

·      Locker eingefüllte Abfälle frieren nicht so leicht fest. Daher Laub und Gartenabfälle nur lose und kleingeschnitten in die Behälter füllen und nicht hineinpressen.

·      Tonnen stets geschlossen halten und zumindest am Tag vor der Leerung an einen frostfreien Platz z. B. in die Garage oder in den Schuppen stellen.

·      Sollten die Abfälle dennoch festgefroren sein, kann der Inhalt mit einem Stock oder einer Schaufel vor der Leerung von den Tonnenwänden gelöst werden.

Besonders an Tagen mit Glatteis und starken Schneefällen kommt es zu Behinderungen und Verzögerungen der Tonnenleerung. An diesen Tagen sollten die Abfalltonnen und Gelben Säcke an einem gut sichtbaren und leicht zugänglichen Platz abgestellt werden, der ungehindert von den Entsorgungsfahrzeugen angefahren werden kann. Bei Schneefall sollten die Tonnen nicht hinter einen Schneehaufen gestellt werden.

Die Abfallwirtschaft des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen bittet die Bürgerinnen und Bürger um Verständnis, dass nicht oder schlecht geräumte Straßen von den großen und schweren Entsorgungsfahrzeugen nicht angefahren werden können. Das Unfallrisiko, das von den tonnenschweren Fahrzeugen ausgeht, ist zu hoch. Sind die Tonnen und Gelben Säcke nach 18 Uhr noch immer nicht geleert bzw. abgeholt, müssen diese wieder zurück in das Grundstück geholt werden. In den betroffenen Straßen wird nicht nachgeleert.

Dafür sind bei der nächsten regulären Leerung für diese Straßen zustätzliche Abfälle ausnahmsweise erlaubt. Die zusätzlichen Abfälle sollten in geeigneten Säcken neben den Mülltonnen bereitstehen. Für Bioabfälle sollten Papiersäcke oder Kartons verwendet werden. Altpapier kann gebündelt oder in Kartons bereitgestellt werden. Diese Regelung gilt nur bei winterlichen Verkehrsbedingungen, nicht für in der Tonne festgefrorene Abfälle.

Kartonagen und Papier können darüber hinaus kostenlos an allen Recycling- und Wertstoffhöfen abgegeben werden. Die Landkreisverwaltung ist sehr bemüht, die Abfallentsorgung auch im Winter aufrechterhalten zu können und ist zuversichtlich, dass unter Beachtung der Wintertipps dem Gefrieren der Bioabfälle entgegengewirkt werden kann.

Bei Fragen zum Thema Abfall und Müllentsorgung stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abfallwirtschaft des Landkreises telefonisch unter 09141 902-287 oder per E-Mail abfallwirtschaft.lra@landkreis-wug.de zur Verfügung.

Innenentwicklung der Dörfer ist wichtig

Brach liegende Hofstellen müssen vitalisiert werden

Macht sich Sorgen um die Zukunft der Dörfer: Stadtrat Werner Falk, ausgezeichnet mit der Theodor-Heuss-Medaille in Gold.

Intelligente Planungen für zeitgemäßes Wohnen im Innenbereich von Dörfern hat Stadtrat Werner Falk (FDP) vor dem Hintergrund des hohen Flächenbedarfs und einer vermeidbaren Zersiedlung angemahnt. Er votiert zugleich gegen ein von den Grünen angestrebtes Volksbegehren, das eine pauschale Obergrenze für den Flächenverbrauch und eine strikte Kontingentierung fordert. „Das Ziel verbindet mich mit den Grünen, aber deren Verbotsfetisch ist verwerflich“, kritisiert der Freidemokrat.

Derzeit würden in Bayern 12 Prozent als Verkehrs- und Siedlungsfläche  genutzt, dazu zählten aber auch Gärten und Parks, Holzhäuser und Sportanlagen mit natürlichem Baumbestand. In der Konsequenz bedeute die Forderung der Grünen ein Ausbluten der ländlichen Räume. Jungen Familien würde es erschwert, auf dem Land Wohnraum zu schaffen. Der Bayerische Gemeindetag macht die Problematik an einen Beispiel fest, wonach eine Gemeinde mit 2500 Einwohnern pro Jahr nur 3500 Quadratmeter Fläche verbauen darf. Für Werner Falk stellt sich daher die Frage: „Wie können so von den Bürgern gewollte Wohnungen in ihrem heimatlichen Umfeld entstehen?“

Einen guten Ansatz, um die aussterbenden Dörfer zu vitalisieren, sieht Werner Falk im Konzept der Innerortsentwicklung, wie es die Ämter für Ländliche Entwicklung in den verschiedenen Regierungsbezirken durchzusetzen versuchen. In der Stadt Gunzenhausen seien die Ortsteile Oberasbach, Wald und Unterwurmbach für das Programm angemeldet. Leider sei die Umsetzung bisher sehr „verhalten“, da viele Grundstücksbesitzer dem Angebot skeptisch gegenüber stünden.

Ziel dörflicher Strukturpolitik müsse es sein, die brach liegenden Hofstellen zu vitalisieren. „Wir sollten bestrebt sein, die Baulücken in den Dorfkernen unter Berücksichtigung der Erhaltung der regionaltypischen Baukultur zu schließen“, erklärt Werner Falk und rät, an den herkömmlichen Strukturen und Bauformen nicht starr festzuhalten, sondern Modifizierungen anzustreben. Das Bauen auf dem Dorf dürfe beispielsweise nicht unmöglich gemacht werden durch das Festhalten an denkmalpflegerischen Anforderungen. Das Ergebnis eines solchen Handelns seien verlassene Hofstellen. Ihr jahrelanger Verfall sei kein Gewinn für das Dorf und schon gar nicht für die Denkmalpflege. „Ich sehe aber“, so Falk, „dass die amtlichen Denkmalpfleger umdenken und erkennen, dass ruinöse Hofstellen in den Dörfern nichts bringen für die Bewahrung der Baukultur auf dem Land“.

Für vorstellbar hält es der Kommunalpolitiker, auf altmühlfränkischer Ebene eine Zusammenschau von Objekten zu erarbeiten, um sie Immobilienmaklern in den Großstädten an die Hand zu geben. Bauen im Dorf könne eine Herausforderung für kreative Architekten sein. An einigen guten Beispielen sei das im Landkreis heute schon erkennbar. Das Fränkische Seenland mit seinem hohen Freizeitwert habe durchaus Anziehungskraft.

Werner Falk, Stadtrat der FDP in Gunzenhausen

Ursula Seefried gestorben

Altbürgermeisterin von Hainsfarth wurde 72 Jahre alt

Ursula Seefried (Dritte von links) durfte 2016 den Rieser Kulturpreis entgegen nehmen. Foto: Falk

Im Alter von nur 72 Jahren ist Ursula Seefried, die frühere Bürgermeisterin von Hainsfarth, gestorben. Sie war eine verdienstvolle Frau, die sich mit Herzblut für ihre Kommune engagierte. 20 Jahre hat sie als den Bauernverband im Dorf geführt, zeitweise war sie auch stellvertretende Kreisbäuerin.  Sie gehörte dem Gemeinderat an und war von 1995 bis 1914 für die CSU im Kreistag Donau-Ries.

Spuren hinterließ sie als Bürgermeisterin in den Jahren 1996 bis 2002.  Die Mutter von drei Töchtern trat beherzt auf und verteidigte stets den Status der einstigen jüdischen Synagoge, die in der Trägerschaft des Bezirks Schwaben saniert wurde und heute eine der wichtigen Begegnungsstätten zwischen Juden und Christen ist. Sie gehörte dem Freundeskreis der Synagoge an und durfte 2016 mit der Vorsitzenden Sigried Atzmon den Rieser Kulturpreis entgegen nehmen.

Der Bau der neuen Gemeindekanzlei und des Kindergartens sind zwei äußerlich sichtbare Zeugnisse ihrer Amtstätigkeit. Aber Ursula Seefried war mit ganzer Kraft dabei, die Menschen in der Gemeinde (zu ihr gehört auch Steinhart aus dem früheren Landkreis Gunzenhausen) zusammenzuführen. Das wurde vor allem auch bei der Durchführung der 1200-Jahrfeier 2005 deutlich.

 

Analyse: Islam und Rechtsextreme

Wie beide Lager unsere Demokratie gefährden

Extremismus und Terroranschläge nehmen weltweit zu und auch in Deutschland steigen Angst, Verunsicherung und Wut auf die Täter. Wie leicht fällt es da, Freiheitsrechte gegen mehr gefühlte Sicherheit aufzugeben. Aber spielen wir da nicht den Extremisten in die Hände? Die Extremismusforscherin Julia Ebner hat sowohl Rechtsextreme als auch Islamisten getroffen und ihre interne Kommunikation in geheimen Online-Netzwerken erforscht. In „Wut. Was Islamisten und Rechtsextreme mit uns machen“ liefert sie eine brandaktuelle Analyse, wie beide extremistischen Lager sich wechselseitig verstärken und unsere Demokratie gefährden. Das Buch erscheint am 8. März im Theiss Verlag.
Der Extremismus ist auf dem Vormarsch in Europa und den USA. In Deutschland etwa sind politisch motivierte Strafdelikte und Terror-Ermittlungsverfahren derzeit auf einem neuen Höchstniveau angekommen. Laut Bundeskriminalamt wurden im Jahr 2016 insgesamt 1698 rechtsmotivierte Gewalttaten und 995 Straftaten gegen Asylunterkünfte gezählt. Etwa 23.100 Personen sind in rechtsextremen Organisationen aktiv, die Hälfte davon werden als gewaltorientiert eingestuft. Gleichzeitig hat sich die Zahl der bundesweiten Salafisten seit 2010 auf ungefähr 8000 verdoppelt, davon knapp 700 gewaltbereite „Gefährder“.
Es stellt sich die Frage, ob sich westliche Demokratien in eine Spirale der Wut ziehen lassen, die sowohl Islamisten als auch Rechtsradikalen zugutekommt. Die Extremismusforscherin Julia Ebner beschäftigt sich länderübergreifend mit Gruppierungen unterschiedlicher Ausrichtung. Mit gezielten Undercover-Recherchen und Gesprächen mit Radikalen beider Seiten zeigt sie, wie sich die Strategien von Islamismus und Rechtsradikalismus wechselseitig ergänzen und verstärken. Mit hetzerischer Rhetorik – online wie offline – schüren sie Hass und treiben einen Keil in die Gesellschaft: die eigene Gruppe wird zum Opfer, die andere zum Feind. Die Autorin behandelt die Frage, ob der von beiden Seiten als „unvermeidbar“ propagierte Krieg zwischen dem Islam und dem Westen zur realen Gefahr wird. Sie geht den Ursachen der wechselseitigen Radikalisierung auf den Grund und zeigt, wie Extremisten Angst, Verunsicherung und Wut instrumentalisieren.

Julia Ebner: „Wut. Was Islamisten und Rechtsextreme mit uns machen“, Theiss Verlag – WBG; Aus dem Englischen von Thomas Bertram;  320 Seiten; Klappenbroschur; 19,95 Euro; ISBN 978-3-8062-3701-6; erscheint am 8. März 2018

Besucherrekord zum Auftakt der Messesaison

Naturpark Altmühltal präsentiert sich auf der CMT

Die CMT in Stuttgart, Deutschlands besucherstärkste Touristik-Publikumsmesse, ist im Jahr ihres 50. Geburtstags besonders attraktiv, unter anderem dank größerer Ausstellungsfläche und einer neuen Messehalle. Allein am ersten Wochenende zog es 85.000 Besucher auf die Messe – ein Rekord. Der Andrang war auch an den Ständen des Naturpark Altmühltal deutlich zu spüren.

„Es war ein großartiger Auftakt“, freut sich Christoph Würflein, Geschäftsführer des Tourismusverbands Naturpark Altmühltal, über das rege Besucherinteresse. „Vor allem unser Stand auf der Tochtermesse ‚Fahrrad- und ErlebnisReisen mit Wandern’ in der neuen Paul Horn Halle war durchgehend von interessierten Gästen umringt, die viele gezielte Fragen zum Altmühltal-Radweg, dem Altmühltal-Panoramaweg und den Schlaufenwegen stellten.“ Die Tochtermesse, die wie gewohnt am ersten CMT-Wochenende (13. und 14. Januar 2018) stattfand, hat sich damit wie schon im vergangenen Jahr als Anziehungspunkt für naturbegeisterte Urlauber erwiesen.

Aber auch am Hauptstand, an dem sich der Naturpark Altmühltal zusammen mit den Mitgliedsorten Riedenburg, Beilngries, Treuchtlingen, Neumarkt, Kelheim, Greding, Pappenheim und Eichstätt sowie Altmannstein als Stellvertreter für die Limesgemeinden noch bis zum 21. Januar 2018 präsentiert, herrschte bereits an den ersten Tagen großer Andrang. Während am Samstag viele gut informierte Aktivurlauber unterwegs waren, nutzten zahlreiche Familien den Sonntag für einen Ausflug. Bei ihnen stieß das Thema Geotourismus, das aktuelle Schwerpunktthema des Naturparks, auf großes Interesse. Vor allem das Dinosaurier Museum Altmühltal in Denkendorf und die Fossiliensteinbrüche machten die Familienurlauber neugierig. Auch Angebote rund um Urlaub auf dem Bauernhof waren gefragt. Zahlreiche Messebesucher nahmen außerdem die Broschüre „Städtetouren“ mit. „Mit den konkreten Routenvorschlägen für Städteurlauber kam dieses Produkt bei den Besuchern sehr gut an“, berichtet Christoph Würflein.

Einen besonderen Besucher gab es am Samstag zu begrüßen: Bürgermeister Werner Baum aus Treuchtlingen machte sich als stellvertretender Vorsitzender des Tourismusverbands Naturpark Altmühltal selbst ein Bild von diesem ersten großen Messeauftritt des Jahres (Foto oben mit Geschäftsführer Würflein). Für das Naturparkteam geht es nach der CMT gleich weiter: Ende Januar steht der ReiseMarkt in Dresden an, außerdem sind die Mitarbeiter des Infozentrums im Februar beispielsweise auf der „Reisen 2018“ in Hamburg und auf der „f.re.e“ in München und vom 28. Februar bis 4. März 2018 auf der Messe „Freizeit, Garten + Touristik“ in Nürnberg mit eigenem Messestand vertreten.

Erholung und Kultur in Pommern erleben

Sechstägige Bürgerreise in  polnische Partnerregion

Erholung und Kultur verspricht eine sechstägige Fahrt in Mittel-frankens polnische Partnerregion Pommern. Vom 29. September bis zum 4. Oktober ist die Dreistadt Danzig – Zoppot – Gdingen Ziel der diesjährigen Bürgerreise. Die Kosten inklusive deutschsprachiger Reiseleitung betragen 598 Euro (Einzelzimmerzuschlag 125 Euro). Darin enthalten sind fünf Übernachtungen mit Halbpension in einem 4-Sterne- Wellness-Hotel in Danzig und verschiedene Leistungen. Zu den Höhepunkten der Fahrt gehört eine Stadtführung durch Danzig, mit seinen restaurierten Patrizierhäusern eine der schönsten Hansestädte, ein Besuch im Marschallamt der Woiwodschaft Pommern sowie ein Besichtigung des Europäischen Zentrums der Solidarität.

Weiter stehen Ausflüge nach Zoppot, zu den Sehenswürdigkeiten des Kurorts zählen ein Prachtboulevard und die längste hölzerne Ostsee-Mole Europas (Foto oben), auf dem Programm. Ein weiteres Ziel der Reise ist die am Ufer der Nogat gelegene Marienburg, etwa 60 Kilometer südöstlich von Danzig entfernt. Die weltweit größte noch erhaltene Burganlage beherbergt wertvolle Kunstwerke aus Porzellan sowie eine beeindruckende Bernstein- und Waffensammlung. Auch eine Fahrt auf dem Schnellboot zur Halbinsel Hela und ein Besuch des alten Fischerstädtchens Hel beinhaltet die Bürgerreise, die das Reisebüro Polenreisen aus Nürnberg in Zusammenarbeit mit dem Bezirk Mittelfranken und der Deutsch-Polnischen Gesellschaft in Franken e.V. veranstaltet.

Weitere Informationen und Anmeldung bei Polenreisen, Krakauer Haus, Hintere Insel Schütt 34, Nürnberg, Telefon 0911/225031, E-Mail info@polenreisen-nuernberg.de.

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Der "Falk Report" berichtet  monatlich aus dem Leben im Fränkischen Seenland (Altmühlfranken).

Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

Es würde mich freuen, wenn wir auf diese Weise im Kontakt bleiben könnten.

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