Archiv: Falk-report

Denkmale im Sucher

Deutsche Stiftung Denkmalschutz ruft zur Teilnahme an Jugendfotowettbewerb auf

Kinder und Jugendliche bis 20 Jahre können sich ab sofort am Jugendfotowettbewerb Fokus Denkmal beteiligen. Dazu ruft die Deutsche Stiftung Denkmalschutz als Ausrichterin des bundesweiten Wettbewerbs auf.

In diesem Jahr steht Fokus Denkmal wie der Tag des offenen Denkmals unter dem Motto „Farbe“ und lädt dazu ein, mit der Kamera Denkmale zu entdecken und ihre Geschichte zu erkunden.

Dabei gilt es, den Besonderheiten der Farbe eines Denkmals auf die Spur zu kommen, denn diese beeinflusst die Wirkung eines Denkmals auf den Betrachter maßgeblich. Ob harmonisch oder kontrastreich, ob ebenmäßig oder mit zahlreichen Details – die Farbgestaltung eines Gebäudes war stets dem jeweiligen Zeitgeschmack und den zur Verfügung stehenden Materialien unterworfen. Bei Fokus Denkmal sollen die jungen Fotografen die Spuren vergangener Farbigkeit erkunden. Dabei tauchen sie ein in die Geschichte der Denkmale und deren Besitzer.

Fokus Denkmal richtet sich an Einzelteilnehmer und Schulklassen gleichermaßen. Den Gewinnern winken Preisgelder bis 300 Euro. Bis zum 25. September können die Beiträge als Digitalfotos (max. 3 je Teilnehmer, Auflösung mind. 2200 x 1600 Pixel) auf CD oder per E-Mail an die Stiftung gesandt werden: Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Referat Tag des offenen Denkmals, Schlegelstr. 1, 53113 Bonn, denkmaltag@denkmalschutz.de

„Seemeile“ von der Promenade bis zum Altmühlsee

Die Devise „Stillstand ist Rückschritt“ gilt immer noch

Die Gestaltung einer „Seemeile“ von der Altstadt bis zum Seezentrum Schlungenhof hat die FDP beantragt. Wie Stadtrat Werner Falk auf dem ersten „FalkTalk“ ankündigte, soll damit die Attraktivität Gunzenhausens am Altmühlsee noch verstärkt werden.
In der Gesprächsrunde im Gasthaus „Altes Rathaus“ stellte der Kommunalpolitiker seine konzeptionellen Gedanken vor, die er ansatzweise schon vor der Kommunalwahl formuliert hatte. Wie Werner Falk argumentierte, sei der gegenwärtige Zustand der Verbindung von der Stadt zum See nicht befriedigend. Deshalb sei eine Verbesserung wünschenswert. In die Konzeption könnten auch die einheimischen Architekten, Landschaftsplaner und Künstler einbezogen werden. Außerdem könnten die Ergebnisse der Diskussion im ISEK-Arbeitskreis einfließen. In der Stadt und ihrem Umland gebe es genügend kreative Menschen, die an der Planung und Umsetzung mitwirken könnten, es sei also nicht zwingend erforderlich, das Projekt überregional auszuschreiben.
„Die Seemeile soll mehr sein als Geh- und Radweg von A nach B. Die Menschen sollen mit ihr ein emotionales Erlebnis verbinden“, erklärte der Stadtrat. Bepflanzung und Begrünung des Weges könnten nach einem Konzept in Kooperation mit Landschaftsgärtnern aus der Region realisiert werden. Die „Seemeile“ sei zunächst nur ein Arbeitstitel. Es könne auch ein Namensgebungswettbewerb in der Stadt und der Altmühlseeregion ausgeschrieben werden. Als weitere Aspekte nannte Falk: Anlage von mehreren Buchten an geeigneten Standorten mit ausreichenden Sitzgelegenheiten sowie Abstellmöglichkeiten für die Fahrräder, Beschilderung des Wegs durch ein modernes Design, Platzierung von Kunstwerken entlang des Weges, durchgehende Beleuchtung mit modernem Beleuchtungsdesign.

Gast des „Wirtshausgesprächs“, einer neuen Form der Bürgerbegegnung, war auch die IHK-Vizepräsidentin Erika Gruber, zugleich Stadträtin der CSU in Gunzenhausen. Sie äußerte die Erwartung, dass nun endlich die Staatsregierung mit Ernst im Vorfeld der Kleinen Landesgartenschau 2019 in Wassertrüdingen an die Vitalisierung der Eisenbahnlinie Gunzenhausen-Wassertrüdingen herangeht.

Das Angebot des FDP-Stadtrats, künftig alle zehn Wochen einen „FalkTalk“ zu veranstalten,  wurde von den Teilnehmern der Runde positiv aufgenommen.

Witziges von Diethelm

Über Theologen und die Theologie

SchoenDSchlagfertig zeigte sich ein Pfarrer, als ein moderner Soziologe sagte: „Hätte ich das Unglück, einen dummen Sohn zu haben, so würde ich ihn unbedingt zum Theologen ausbilden lassen.“ Darauf bemerkte der Pfarrer lediglich: „Sie denken anders als ihr Vater!“

„…und der Herr schickte eine große Dürre über das Land“, steht in der Heiligen Schrift. „Eine kleine Dicke wäre mir lieber“, sagt der Rabbi.

Die meisten Menschen bekommen eine Meinung wie man einen Schnupfen bekommt: durch Ansteckung.

Ein deutscher Pfarrer suchte einmal einen Psychiater auf. Dieser fragte ihn u.a.:“ Reden Sie im Schlaf?“ „Nein“, sagte der Pfarrer, „ich rede nur, wenn die anderen schlafen“.

„Liebe Gemeinde“, sprach der Pfarrer, nachdem er die Kanzel bestiegen hatte, „heute fällt die Predigt aus; denn ich habe Euch nämlich etwas zu sagen“.

Mit „Mary“ beginnt das neue Züchterleben

Meinheimer verabschiedeten ihren Bürgermeister Robert Westphal

Tritt ein neuer Bürgermeister das erste Mal in das Licht der Öffentlichkeit, dann mischt noch eine Portion Aufgeregt hat mit. Das ist eigentlich ganz normal und der gute Bürgermeister signalisiert damit nur, dass er ein Mensch aus Fleisch und Blut und kein Kunstprodukt der Unterhaltungselektronik.

"Mary" ist die "Stammmutter" der neuen Gelbviehzucht von Robert Westphal (rechts  Werner Stichauer).

„Mary“ ist die „Stammmutter“ der neuen Gelbviehzucht von Robert Westphal (rechts Werner Stichauer).

Dieter Riehl, Günter Rutz und 2. Bürgermeister Herbert Riehl durften Geschenke entgegennehmen.

Dieter Riehl, Günter Rutz und 2. Bürgermeister Herbert Riehl durften Geschenke entgegennehmen.

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Schon jetzt steht fest: Bürgermeister (und Liedermacher) „Wilfer“ Cramer ist ein Sympathieträger für Meinheim.

Der Meinheimer Wilfried Cramer präsentiert sich aber schon zu Beginn seiner Amtszeit, die im Mai begonnen hat, als ein professioneller Gemeindechef. Bereits beim Empfang der Bezirkskommission „Unser Dorf hat Zukunft“ zeigt er sich seinen Meinheimern als ein souverän agierender Mann, nun gab er sein „schaupielerisches“ Talent bei der Verabschiedung seines Vorgängers Robert Westphal preis. Eigentlich ist es sein musikalisches Talent, das er verriet. Der „Wilfer“, wie ihn die Meinheimer und seine Freunde nennen, hatte für seinen Freund Robert einen Song nach der Melodie von Reinhard Meys Erfolgssong „Über den Wolken…“ komponiert und trug ihn am Freitag vor einem begeisterten Publikum in der Meinheimer Mehrwzweckhalle vor.  Das Lied mit dem Titel „Ohne den Robert kann in Meinheim doch gar nichts los sein…“ war gleichsam ein Spiegelbild des beliebten Altbürgermeisters (diesen Titel darf er künftig tragen). Alle Aspekte der  Persönlichkeit Westphals waren darin treffend enthalten. Kein Wunder, dass der Beifall für ihn gar nicht enden wollte. Der neue Bürgermeister (und Liedermacher) hat sich damit in die Herzen seiner Meinheimer (und der Kurzenaltheimer und Wolfsbronner) gespielt. Viele kennen ihren „Wilfer“ als einen Menschen, der unterhaltsam ist, der zuhören kann und der sich nicht für so schrecklich wichtig hält, dass er sich permanent „produzieren“ muss. Das macht  ihn zu einem ganz sympathischen Menschen. Und diesen Eindruck verstärkte sein Auftritt. Klar, dass Robert Westphal ganz gerührt war.

Ganz baff aber war der gute Robert, als er sein Abschiedsgeschenk auf sich zutraben sah: das Gelbvieh-Kälbchen „Mary“. Werner Stichauer führte es in die Halle. Damit hatte er wahrlich nicht gerechnet. Der Gemeinderat hatte es bei der Auswahl eines geeigneten Präsents für den nach 18 Jahren ausscheidenden Bürgermeisters (zuvor war er schon 12 Jahre 2. Bürgermeister) nicht leicht, denn Robert ist alles andere als ein „Reisender“.  Ihn zieht es nicht an die tropischen Strände, auch nicht in die Bergwelt mit ihren bizarren Felsen. In seinem Un-Ruhestand (er ist ja weiterhin populärer Landratsvize) will  sich der Landwirt (und Rechtsanwalt) der Gelbviehzucht widmen. „Mary“ ist also der Grundstock dafür.

Die Abschiedsfeier war zugleich eine Familienfeier, denn mit von der Partie waren die drei Söhne Manuel (seit Herbst CSU-Landtagsabgeordneter), Philipp und Christopher. Mit Ehefrau Uschi haben sie allen Grund, mächtig stolz zu sein auf ihren Robert.

„Indian Tee Lounge“ im Teehaus Schartner

Melina, die Nichte von Maximilian und Gisela Schartner, reichte on der neuen Lounge dem Zweiten Bürgermeister Dr. Hans-Peter Neumann eine Tasse des vorzüglichen grünen Tees.

Milena, die Nichte von Maximilian und Gisela Schartner, reichte on der neuen Lounge dem Zweiten Bürgermeister Dr. Hans-Peter Neumann eine Tasse des vorzüglichen grünen Tees.

Das Teehaus Schartner in Gunzenhausen hat jetzt eine „Indian Tee Lounge“. Anlässlich seiner 20-jährigen Präsenz in Gunzenhausen (zunächst war der Heilpraktiker in seinem Haus auf dem Reutberg tätig, ebenso seine Frau als Fußpflegerin) präsentierte er sein erweitertes Teehaus, das er mit seiner Frau seit 1996 in der Brunnenstraße gleich neben dem Blasturm betreibt. Er hat sich in dieser Zeit bei den Kennern unter den Teetrinkern einen ausgezeichneten Namen gemacht und auch die Liebhaber eines erlesenen Weines kennen die Adresse.

Maximilian Schartner hat beste Kontakte zu einem der namhaftesten Importeure von indisschem Tee. Er lebt in der Welt des Tees. Und das bedeutet, er hat die Philosophie aufgesogen, zum Wesen seiner Persönlichkeit gemacht. Auf vielen Reisen nach Indien hat er die Welt des Tees, aber auch ihre Schattenseiten kennengelernt. Deshalb hat er nicht die absolut beste Meinung über Tees, die von den Discountern und Supermärkten angeboten werden. Es ist nicht seine Welt. Er gönnt sich für das Gespräch mit dem Kunden die Ruhe, die nun einmal einen Teetrinker auszeichnet.
Zweiter Bürgermeister Dr. Hans-Peter Neumann und die Stadträte Arno Derneth, Jürgen und Gerald Brenner sowie Werner Falk ließen sich anlässlich der Einweihung der Teelounge von Maximilian Schartners Sicht der Dinge beeindrucken. Natürlich durften sie den indischen Tee auch testen. Das Schartner-Team hatte ihn sorgsam zubereitet und präsentierte dazu auch noch leckere Häppchen. Übrigens: bei Schartners gibt es auch isrealitischen Wein. Wer ihn probieren will, der ist gern zu einer Weinprobe eingeladen.

Sicherheitstag bei „Radsport Gruber“

Polizei und VerkehIMGP1352rswacht waren beteiligt

Der Sicherheitstag bei „Radsport Gruber“ in Gunzenhausen gehört zum festen Veranstaltungsteil des leistungsfähigsten Zweiradunternehmens in der Seenlandregion. Polizeichef Harald Eckert (links) überließ (aber nur für den Fototermin) sein neues Dienstfahrzeug, einen BMW-Roller, der Chefin Erika Gruber und ihrer Tochter Gabi (rechts). Den ganzen Tag über ging es beim Fahrradgeschäft in der Weißenburger Straße rund, so dass Chef Herbert Gruber alle Hände voll zu tun hatte, um die Kundschaft zu beraten und die Verkaufsgeschäfte unter Dach und Fach zu bringen. Einer, der sich für den Kauf gleich zweier E-Bikes überzeugen ließ, war Herr Walter als Muhr am See. Ihm klebte Polizeihauptkommissar Günther Schreiner die Registriernummer an das Fahrgestell. Sie hilft beim Diebstahl des Fahrrads, den Eigentümer rasch zu ermitteln. Übrigens: Jeder, der ein gebrauchtes Fahrrad hat, kann es bei der Polizei ganz unbürokratisch (und kostenlos) jederzeit registrieren lassen. Die bisherige Form des Eingravierens der Nummer in das Fahrgestell gibt es nicht mehr.
Ein Lob an die Crew von „Radsport Gruber“, die alle Gäste des Sicherheitstags vortrefflich bewirtete. Der stellvertretende Vorsitzende der Gebietsverkehrswacht, Rudolf Zenker, und seine Mannschaft mit Geschäftsführer Dieter Zinner nahmen die Gelegenheit gerne wahr und informierten die Besucher über das Tragen des Sicherheitshelms.

Der erste „FalkTalk“ ist am 17. Juni

FalkTalk 2592x3872-004Bürgerbegegnung im Gasthaus „Altes Rathaus“

„Der direkte Kontakt mit dem Bürger ist mir wichtig, denn ich verstehe mich als kommunalpolitischer Anwalt der Menschen, die mir ihr Vertrauen geschenkt haben.“ Werner Falk, der FDP-Stadtrat, bietet deshalb eine neue Kommunikationebe ne an, die sich „Falk Talk“ nennt.
Er sagt, die herkömmlichen Bürgerinformationen der Parteien, die sich vielfach auf die Zeit vor den Wahlen konzentrierten und die oftmals nur der Befriedigung der eigenen Klientel dienten, seien überholt. „Ich möchte die FDP im übertragenen Sinne herausholen aus dem Hinterzimmer “, erklärt Falk zu seinem Vorhaben, in einer offenen Begegnung mit den Gunzenhäusern die Kommunalpolitik transparent zu machen.
Der „FalkTalk“ richtet sich an alle, die sich Gedanken machen, wie Gunzenhausen noch attraktiver werden kann. Die neue Form der Bürgerbegegnung äußert sich im Zeitpunkt: das „Wirtshausgespräch“ beginnt um 18 Uhr und endet gegen 20.30 Uhr. Und immer ist dem politischen Vortrag ein gemeinsames Vesper vorgeschaltet. Der erste „FalkTalk“ ist am Dienstag, 17. Juni, im Gasthaus „Altes Rathaus“.

Mit dem Segway um den Altmühlsee

Touristisches Angebot von „More-4-fun“

Die einen joggen schon morgens um Sechs um den Altmühlsee, andere steigen aufs Rad oder in die Rikscha, um die zwölf Kilometer auf den geteerten Wegen unterwegs zu sein. Jetzt ist ein neues Angebot dazu gekommen: Segway. Das elektrisch angetriebene Fahrzeug erreicht immerhin 20 km/h und ist besonders wendig.  „More-4-Fun“ hat seinen Stützpunkt am Altmühlsee-Westufer bei Wald, aber das Unternehmen aus Weihenzell bei Ansbach ist auch in Rothenburg, am Hesselberg und am Limes (Pfofeld) mit einem Tourenangebot präsent. Am schönsten ist es, in der Gruppe mit dem Segway zu fahren. Am Altmühlsee besteht von April bis Oktober an sieben Tagen in der Woche die Gelegenheit. Allerdings ist eine Reservierung (Telefon 0160/964-179-40) notwendig. Jeden Montag geht es mit der Tourist-Information Gunzenhausen auf zu einer Altmühlseetour.
Wer nur einmal schnuppern möchte, der kann es in einer halben Stunde machen (20 Euro). Vermietet werden die Segways stundenweise bis zu einem ganzen Tag. Foto: Falk

Der Einzelhandel darf nicht abtauchen

Wie kann der Handel den Online-Konkurrenten Paroli bieten?

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Bezirksgeschäftsführer Uwe Werner (links) mit Erika Gruber, der IHK-Vizepräsidentin, und ihrem Mann Herbert. Beide betreiben das führende Zweiradgeschäft in Gunzenhausen.

Der mittelfränkischen Einzelhandel hat im letzten Jahr um 1,4 Prozent mehr umgesetzt. Das schreibt Uwe Werner, der Geschäftsführer des mittelfränkischen Bezirks des Handelsverbands Bayern (HBE), in der neuesten Ausgabe von „WiM“, dem Magazin der Industrie- und Handelskammer Nürnberg. Er stellt eine leichte Entspannung bei der Ertragslage der 7900 Verkaufsstellen des mittelfränkischen Einzelhandels fest, der immerhin 47800 Beschäftigte zählt, darunter 2600 Auszubildende.
Er sagt, es gebe einen Trend, immer mehr in den größeren Städten einzukaufen, während es den Geschäften in Kleinzentren (bis zu 30000 Einwohner) tendenziell schlechter gehe. Zwar berichteten 40 Prozent der Geschäfte von einem Umsatzwachstum, aber mehr als ein Drittel habe ein Minus verbucht.
Ein Drittel der Kunden kaufe per Mausklick ein. Wie Uwe Werner erklärt, habe der Umsatz im Online-Handel um neun Prozent zugelegt und seinen Marktanteil auf knapp acht Prozent erreicht. Der Experte rechnet damit, dass in zehn Jahren ein Viertel der Einkäufe vom heimischen Sofa aus gemacht werden. Für die stationären Geschäfte ergebe das einen Umsatzeinbruch um 30 Prozent.
„Der Handel muss seine individuellen Stärken noch mehr herausstellen“, sagt Werner und meint damit den persönlichen Kontakt zu den Käufern. Er empfiehlt den Geschäftsleuten, flankierend ebenfalls in den Online-Handel einzusteigen, sofern das branchenspezifisch geht. „Wir müssen die Online-Anbieter mit ihren eigenen Waffen schlagen“, erklärt der Bezirksgeschäftsführer des Verbands.
Für Erika Gruber, die IHK-Vizepräsidentin aus Gunzenhausen, sind die großen Online-Handelsunternehmen die größten Konkurrenten für den ortsansässigen Handel. Unternehmen wie Amazon zahlten in Deutschland kaum Steuern, sie beteiligten sich auch nicht an Straßenausbauprojekten, an Kindergärten oder Schulen und sie unterstützten nicht die gesellschaftlichen und karitativen Einrichtungen in den Gemeinden. Deshalb ihre Forderung: „Es müssen für den Internethandel die gleichen Rahmenbedingungen gelten wie für den klassischen Handel.“
In das gleiche Horn stößt Jürgen Oriold, der Bezirksvorsitzende des HBE in Mittelfranken: „Der Kunde, de nicht mehr in die Innenstadt kommt, geht auch nicht ins Cafe oder ins Kino. Die gesellschaftliche Kommunikation verarmt.“
Bezirksgeschäftsführer Uwe Werner (links) im Gespräch mit IHK-Vizepräsidentin Erika Gruber und deren Mann Herbert, die in Gunzenhausen das führende Radsportgeschäft betreiben. Foto: Falk

„Deutscher Mühlentag“ ist am 9. Juni

Beste Garantie für handwerklich erzeugte Mehlqualität

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Der Ziegelmüller (bei Wettelsheim)

Da die Nachfrage nach handwerklich hergestellten Lebensmitteln kontinuierlich steigt, erleben kleinere Metzgereien und Bäckereien ebenso eine Renaissance wie Käsereien oder Molkereien. „Authentisches“ ist wieder gefragt und die Verbraucher wollen im Detail erfahren, wie ihre Lebensmittel gemacht und aus welcher Region deren Zutaten geliefert werden. „Für solche transparent erzeugten Lebensmittel sin die Kunden auch bereit, deutlich höhere Preise zu zahlen. Und sie leisten damit auch einen eigenverantwortlichen Beitrag zur Sicherung eines handwerklichen Wissens, das der Gefahr unterliegt der industriellen Lebensmittelproduktion zum Opfer zu fallen,“ erläutert Dieter Popp als Sprecher der Slow Food-Gruppe Altmühlfranken aus Anlass des am 9.Juni begangenen „Deutschen Mühlentags“. Dieser bietet eine willkommene Gelegenheit, um die Aufmerksamkeit auf eine für unser täglich Brot wichtige handwerkliche Veredelungsstufe zu lenken.
Noch vor 150 Jahren gab es in Deutschland 60.000 Getreidemühlen, vor 75 Jahren hatte sich deren Zahl auf 30.000 halbiert und heute sind gerade einmal 1.800 übrig geblieben. In Altmühlfranken kann man die noch vorhandenen und im Betrieb befindlichen Mühlen an den Händen abzählen! Im öffentlichen Fokus stehen dabei meist die Getreidemühlen, obwohl es auch Ölmühlen, Papiermühlen oder Hammermühlen gibt. Der Begriff der Mühle hatte sich nämlich von ihrer Antriebstechnik – früher ausschließlich über das Wasser mit einem Mühlrad –abgeleitet.
Es wird in diesem Zusammenhang immer deutlicher, dass die zunehmende Zahl wieder handwerklich arbeitender Bäckereien ihre erwünschte Backqualität nur dann gewährleisten können, wenn sie dabei auch auf die Vielfalt entsprechend produzierter Mehlsorten zurückgreifen können. Daher werden auch die handwerklich arbeitenden Mühlen für die Endkonsumenten immer wichtiger. Diese haben zudem den Trend der Individualisierung und Regionalisierung erkannt und bieten eine Bandbreite von regionalen Spezialprodukten über ihre Mühlenläden an.

Wie in vielen anderen Bereichen auch, verfügt gerade Altmühlfranken noch über eine stattliche Anzahl an aktiven Mühlen. Sie sind damit auch ein wichtiger Garant dafür, dass den Bäckern in Altmühlfranken noch eine vor Ort handwerklich erzeugte Mehlqualität angeboten werden kann.
Für Dieter Popp wird es aber im Sinne der Slow-Food-Philosophie noch wichtiger sein, dass in diesen Mühlen künftig wieder verstärkt regionales Qualitäts-Getreide angenommen und gesondert gemahlen sowie vertrieben wird. Denn es steigt bei den Bäckern nicht nur die Nachfrage nach Brot und Backwaren ohne Hilfsmittel und Zusatzstoffe, sondern auch nach einem regionalen Ausgangsprodukt, also nach authentischen altmühlfränkischen Mehlsorten. Slow Food wird die Mühlen und Bäcker, welche diesen Weg beschreiten wollen, konstruktiv und unterstützend begleiten.

Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich für eine lebendige und nachhaltige Kultur des Essens und Trinkens einsetzt. Der Verein tritt für die biologische Vielfalt ein, fördert eine nachhaltige und umweltfreundliche Lebensmittelproduktion, betreibt Geschmacksbildung und bringt Erzeuger von handwerklich hergestellten Lebensmitteln auf Veranstaltungen sowie durch Initiativen mit Ko-Produzenten (Verbrauchern) zusammen.
Slow Food Deutschland wurde 1992 gegründet und ist ein eingetragener Verein mit Sitz in Berlin. Die Slow Food Bewegung zählt in Deutschland etwa 13.000 Mitglieder in über 80 Convivien (lokale Gruppen),weltweit engagieren sich mehr als 100.000 Menschen in über 150 Ländern (www.slowfood.de).
Slow Food Altmühlfranken wurde 2012 gegründet und widmet sich dem Bewusstsein für die vor Ort noch vorhandenen bäuerlichen Erzeuger sowie das Lebensmittel verarbeitende Handwerk. Die höchste Zahl selbst schlachtender Metzgereien in einem bayerischen Landkreis, eine Vielzahl an Mühlen und noch selbst backende Bäckereien oder die 15 handwerklichen Brauereien zeugen von dieser Qualität, die es zu erhalten gilt. Damit all diese Produkte eine erlebbare Bühne erhalten und um zu unterstreichen, dass sie ihren Preis wert sind, bemüht sich Slow Food um die Sicherung dieser Lebensqualität.

DIETER POPP, Slow Food Altmühlfranken