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Zu Ehren der Markgräfin

Christiane Charlotte-Büste in der Ansbacher Staatsbibliothek

Der „Lionsclub Christiane Charlotte“ in Ansbach ist der einzige in Nordbayern, dem nur Frauen angehören. Mit ihrer Präsidentin Stefanie Fechter (links) scharten sie sich um ihre „Stammmutter“, die fortan ihren Platz im Lesesaal der Staatsbibliothek in Ansbach hat. Foto: Falk

330 Jahre wäre im August 2024 Christiane Charlotte, die Markgräfin von Brandenburg-Ansbach in den Jahren von 1723-1729 geworden. Zu ihren Ehren ließ die Staatsbibliothek Ansbach eine Büste schaffen, die fortan die Räume in der Reitbahn 5 schmücken wird.

Anlässlich der Vorstellung des nachgegossenen Kunstwerks scharten sich Frauen des „Lionsclubs Christiane Charlotte“ – ein selbständiger Verein innerhalb von Lions-International – um die Büste. Sie bekräftigten damit ihr Engagement für die einstige Regentin, die vom 20. August 1694 bis 25. Dezember 1729 gelebt hat. Sie stammte aus dem Hause Württemberg-Winnental und wurde 1709 mit dem Hohenzollernfürsten Wilhelm Friedrich, Markgraf zu Brandenburg-Ansbach, vermählt. Nach dem frühen Tod ihres Gatten („Mein Engelsmarkgraf“) musste die 29-Jährige für sechs Jahre die Regentschaft im Fürstentum antreten, da ihr Sohn Carl Wilhelm Friedrich (CWF) zu der Zeit noch minderjährig war.

CC war nach Berichten von Zeitzeugen eine am Hof und in der Gesellschaft respektierte Frau, die mit ihrer französischen Stilauffassung den damaligen Zeitgeschmack entsprach. Sie förderte das wirtschaftliche und kulturelle Leben im Fürstentum. Ihr frühes Ableben – sie starb mit 35 Jahren – verhinderte womöglich, dass Gunzenhausen Universitätsstadt wurde. Die Umstände wollten es, dass Erlangen den Vorzug bekam. Von ihrem Gatten hatte sie das Schloss Unterschwaningen zum Geschenk erhalten, und zwar 1712 anlässlich der Geburt des Erbprinzen Carl Wilhelm Friedrich, der in der Literatur später als „Wilder Markgraf“ Eingang fand. Der Hofprediger Staudacher fasste die CC-Persönlichkeit zusammen: „Sie war eine Krone auf dem Fürstinnen, ein Morgenstern unter den leuchtenden Sternen, ein Diamant unter den edlen Steinen“. Übrigens: das Unterschwaninger Schloss war später auch das Rückzugsquartier von Friederike Louise, der Frau von Markgraf Carl Wilhelm Friedrich. Nach ihr ist das moderne Veranstaltungszentrum in der Gemeinde am Fuße des Hesselbergs benannt.

Die Markgräfin gründete 1720 die Staatsbibliothek in Ansbach. In deren Bestand aufgenommen wurde nach ihrem Tod die Privatbibliothek von CC. Über diese Sammlung referierte  die Wissenschaftlerin Dr. Christina Hofmann-Randall, die Leiterin der Historischen Sammlung der Universitätsbibliothek Nürnberg-Erlangen. Dass dazu auch die einstige Markgräfin in theatralischer Aufmachung erschien, war der Idee von Christian Mantsch zu verdanken, dem Leiter der Ansbacher Staatsbibliothek. Die Werke – zumeist in französischer Sprache – sind in den nächsten Wochen ausgestellt. In der Reitbahn 5 werden an die 140000 Medien angeboten. Sie stehen nicht nur den Wissenschaftlern zur Verfügung.  Darunter befinden sich 173 Bände mit lateinischer Handschrift. 165 stammen noch aus dem Mittelalter.

WERNER FALK

Kulturpreis für Matthias Egersdörfer

Anerkennung des Bezirks Mittelfranken ist mit 15000 Euro dotiert

Bezirkstagspräsident Peter Daniel Forster (links) mit dem Preisträger Matthias Egersdörfer sowie den Förderpreisträgern Julie Batteux, David Saam, Kulturreferentin Dr. Annett Haberlah-Pohl und Prof. Guido Johannes Rumstadt, dem Leiter der Hochschule für Musik. Foto: Jim Albright/Bezirk Mittelfranken

Seit 1080 vergibt der Bezirk Mittelfranken seinen „Wolfram-von-Eschenbach-Preis“ an Kulturschaffende, die durch Geburt, Leben oder Werk mit Franken verbunden sind.  In diesem Jahr hat die Jury dem Nürnberger Kabarettisten, Komiker und Schauspieler Matthias Egersdörfer.  Der 55-Jährige verbirgt in seinen Rollen, nicht zuletzt in den „Tatort“-Krimis, seinen Hang zum Cholerischen – und das auch noch im fränkischen Dialekt. Egersdörfer ist aber auch Buchautor. „Das Lachen des Grünspechts“ ist sein bekanntestes.

Im Rahmen eines festlichen Empfangs im Bürgersaal der Stadt Wolframs-Eschenbach (ehemalige Zehentscheune des Deutschordensschlosses) und im Wolframsaal des Hotels „Alte Vogtei“ würdigte Bezirkstagspräsident Peter Daniel Forster die Preisträger. Neben dem Kulturpreis wurden noch drei Förderpreise (dotiert mit je 5000 Euro) vergeben.

Auf die Beziehung der Stadt, die bis 1917 „Obereschenbach“ hieß und erst dann vom bayerischen König den ehrenvollen Namen bekam, ging Bürgermeister Michael Dörr in seinem Grußwort an die rund 150 Gäste ein. Das Sinfonieorchester der Hochschule für Musik in Nürnberg begleitete die Feier u. a. mit der Arie des Wolfram aus Richard Wagners „Tannhäuser“.

Andreas Radlmaier hielt die Laudatio auf den Preisträger Matthias Egersdörfer.  Das Sinfonieorchester der Hochschule Nürnberg würdigte Dr. Annett Haberlah-Pohl, die Kulturreferentin in Bezirks, Pirko Julia Schröder stellte die junge Malerin Julie Batteux vor.  Aus dem angrenzenden Oberfranken stammt der dritte Förderpreisträger, der Musiker, Moderator und Spaßmacher David Saam, den Dr. Ursula Adamski-Störmer vom BR Franken treffend charakterisierte.  Mit seinen  musikalischen Kostproben fränkischer Heiterkeit landete er einen Volltreffer. Die Kids kennen von ihm nur seine Stimme, denn im BR spricht er die täglichen Betthupferlgeschichten.

Das Ambiente des Hotels „Alte Vogtei“ war der würdige Rahmen für die Kulturpreisverleihung. In dieses Lob stimmten auch alle ein, die sich am köstlichen Büfett der Gastronomin Heike Knöchel bedienten.

WERNER FALK

Ewigkeitsgrab wird geschaffen

Bürgermeister Meier: Skelettfunde sllen dort beigesetzt werden

Der Ausschuss für Kultur und Tourismus tagte an einem ungewöhnlichen Sitzungsort: Im Nebenzimmer des Gasthauses zum Angerwirt im Ornbauer Ortsteil Gern. Bürgermeister Marco Meier erklärte, dass der Ausschuss in den kommenden Monaten die verschiedenen Lokalitäten im Stadtgebiet besuchen will, um sich direkt vor Ort umzuschauen.

Neben der Ausstellung zur Heimatgeschichte und dem Ornbauer Häuserbuch 1845 beschäftigten sich die Mitglieder des Ausschusses mit der Erstellung eines Ewigkeitsgrabes im Ornbauer Friedhof. In diesem sollen alte Skelettfunde beigesetzt werden. „Für die Gestaltung des Bereichs um das Ewigkeitsgrab werden 4 Bäume gespendet“, berichtete Kulturbeauftragter Georg Hald. Der Ornbauer Künstler Johannes Vetter soll den Bereich durch die Erstellung von vier Bänken ergänzen.

Bürgermeister Marco Meier berichtete, dass alle bisherigen Veranstaltungen im Jahr 2024 gut verlaufen sind und von den Bürgern grundsätzlich gut angenommen wurden. Dieses Jahr finden noch als Highlight-Veranstaltungen der Ehrenamtsabend am 25.10.24, der Deutsch-Französische Abend am 15.11.24 und der Adventsmarkt am 30.11.24 statt. „Die Planungen für das Veranstaltungsjahr 2025 laufen auf Hochtouren. Wir können uns wieder darauf freuen, dass unsere traditionellen Feste und Veranstaltungen organisiert und durchgeführt werden.

Darüber hinaus gibt es wieder mindestens eine Überraschung im Veranstaltungskalender“, so Meier. Auch das Heimatwandern und die Thekentour sollen ihre zweite Auflage bekommen. Der Veranstaltungskalender wird gerade in Zusammenarbeit mit den Vereinen erstellt. Die Mitglieder des Ausschusses haben abschließend noch darüber beraten, ob man für den Marktplatz ein Sonnensegel anschaffen sollte, um zum Beispiel für die Kirchweih für eine ordentliche Beschattung zu sorgen. Außerdem könnte der Schutz durch Regen verbessert werden. Zunächst soll ein Sonnensegel angemietet werden, um die Idee in der Praxis zu überprüfen.

90 Millionen Euro fehlen

Deckungslücke im 2025-er Etat des Bezirks Mittelfranken

In der vergangenen Sitzung des mittelfränkischen Bezirkstages stellte Bezirkskämmerer Fritz Weispfenning den Haushaltsentwurf für 2025 vor. Der Verwaltungshaushalt umfasst mit rund 1,25 Milliarden Euro 136,6 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. 34,6 Millionen Euro sind im Vermögenshaus-halt als Ausgaben veranschlagt, 2,8 Millionen Euro weniger als für das Jahr 2024. Die Einnahmen aus der Bezirksumlage, die der Bezirk von den sieben Landkreisen und fünf kreisfreien Städten erhebt, würden sich bei einem gleichbleibenden Hebesatz von 23,55 Prozentpunkten auf 723,4 Millionen Euro belaufen.

Der Finanzbedarf im Sozialetat beträgt 1.047,4 Millionen Euro, eine massive Steigerung um 124,3 Millionen Euro gegenüber dem laufenden Jahr. Dies hat unterschiedliche Ursachen. Neben einem drastischen Anstieg der Fallzahlen in der Hilfe zur Pflege steigen auch die Ausgaben in der Ein-gliederungshilfe stark an. Aufgrund dieser hohen Steigerung bei den Sozialen Leistungen, die nun einen Anteil von über 86 % am gesamten Verwaltungshaushalt ausmachen, ergibt sich trotz intensiver Sparanstrengungen für 2025 eine Deckungslücke von über 90 Millionen Euro. Dies entspricht 2,95 Prozent Hebesatzpunkte der Bezirksumlage.
Auch die Personalausgaben sind um 4 Millionen Euro auf 98,8 Millionen Euro gestiegen. Die Kämmerei rechnet mit rund 149,8 Millionen Euro an Erstattungen seitens des Freistaats Bayern für geleistete Sozialausgaben nach dem sogenannten Artikel 15 Finanzausgleichsgesetz. Das sind 15,3 Millionen Euro weniger als im Vorjahr. Weitere 204,3 Millionen Euro fließen als Erstat-tung Sozialer Leistungen, beispielsweise aus Renten oder Leistungen der Pflegeversicherung, in den Bezirkshaushalt zurück, ein Plus von 29,4 Millionen Euro. 15 Millionen Euro sind für Bauprojekte eingeplant, schwerpunktmäßig für Maßnahmen im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim, am

Fachzentrum für Energie- und Landtechnik der Landwirtschaftlichen Lehranstalten in Triesdorf und für den Neubau eines Wohnheims mit 60 Betten in Triesdorf. Unter den sieben bayerischen Bezirken weist Mittelfranken den höchsten Schuldenstand auf, die allgemeine Finanzsituation lässt keine Zuführung zu den Rücklagen zur Finanzierung künftiger Investitionen zu. Bei der Mittelfranken-Stiftung, die 3,1 Millionen Euro umfasst, wird es, vor allem wegen der deutlich gestiegenen Inflation, immer schwieriger, die Stiftungsaufgaben zu erfüllen und gleichzeitig den realen Wert des Stiftungsvermögens zu erhalten. Auch für die folgenden Jahre weist die Finanzplanung hohe Deckungslücken auf. Am Kom-munalunternehmen Bezirkskliniken Mittelfranken gibt es bereits einen hohen Investitionsstau. In den Ausführungen des Bezirkskämmerers wurde deutlich, dass der Bezirk bereits massive eigene Anstrengungen unternimmt, um das Defizit zu begrenzen. Ein Schreiben an Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder, das von allen sieben bayerischen Bezirkstagspräsidenten unterzeichnet wurde und einen Appell für dringliche Maßnahmen auf Bundes- und Landesebene enthält, um der prekären Entwicklung im sozialen Bereich Herr zu werden, ist zudem ein sehr wichtiger Impuls, der zeigt, dass sich auch auf überbezirklicher Ebene etwas bewegen muss. Große Hoffnungen liegen auf dem Spitzengespräch zum Bayerischen Finanzausgleichsgesetz (BayFAG) am 4. No-vember, bei dem der Bayerische Bezirketag den Freistaat Bayern mit Nachdruck um eine deutliche Erhöhung der Gesamtmasse des Art. 15 BayFAG ab dem Jahr 2025 bitten wird. Diese potenziellen Mehreinnahmen würden die Umlagezahler über ein Kämmereipaket unmittelbar entlasten.
Für das Jahr 2024 wird trotz Absenkung der bezirklichen Rücklagen auf die vorgeschriebene Mindestrücklage eine Unterdeckung von 35,2 Millionen Euro prognostiziert. Um diese über weitere Kredite abdecken zu können, steht ein Nachtragshaushalt für das laufende Jahr im Raum, der in einer zusätzlichen Sitzung des Bezirkstags am 7. November in den Räumen der Landwirtschaftlichen Lehranstalten in Triesdorf beraten wird.
Ob der Hebesatz der Bezirksumlage auch im siebten Jahr in Folge bei 23,55 Prozent bleiben kann, wird in der Haushaltssitzung des Bezirkstags am 12. Dezember im Ansbacher Bezirksrathaus entschieden.

Neue Führung für Kreisjugendring

Der bisherige Stellvertreter Tom Kirchdörfer ersetzt Thomas Struller

Vorsitzender Tom Kirchdörfer (Zweiter von rechts) mit seinem Stellvertreter Floiran Baum (rechts) soöwie den Beisitzern Hannah Obermillacher, Franzx Xaver Klatt und Franziska Heim. Auf der Leinwand im Hintergrund die ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder Thomas Struller, Christoph Rödiger, Magdalena Gmelch und Clair Wiedmann. Foto: Falk

Der Weißenburger Thomas Struller war acht Jahre Vorsitzender des Kreisjugendrings Weißenburg-Gunzenhausen. Nun hat er das Amt abgegeben. Sein Nachfolger ist sein bisheriger Stellvertreter: Tom Kirchdörfer von der Weißenburger Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG). Er wurde auf der Herbstversammlung im BRK-Heim in Weißenburg von den 31 Delegierten einstimmig gewählt.

Stellvertretend für die Freiwilligenagentur des Landratsamts äußerte sich Claudia Wagner, die Pressereferentin des Amts, zu den Aufgaben ihrer Kolleginnen, die der Zukunftsinitiative altmühlfranken zugeordnet sind.

Anette Pappler und Christian Soellner stellten die Jugendbildungsstätte (EBZ) Pappenheim vor, die seit dem 1. Januar 2024 offiziell als Jugendbildungsstätte staatlich anerkannt ist. Pappenheim, das ist bekannt als Tagungsstätte, auch als Zentrum der Evangelischen Landjugend in Bayern, aber es orientiert sich künftig stark als erlebnispädagogische Einrichtung. Das EBZ will bedarfsgerechte Angebote für die Jugend schaffen. Am 28. November wird es ein erstes Gespräch geben, wobei  die programmatische Weiterentwicklung im Mittelpunkt steht. Anette Pappler: „Wir haben ein weißes Blatt Papier und können es nun mit Leben füllen“.

Die neue Vorstandschaft. Foto: Falk

Die Jahresplanung 2025 erläuterte die Geschäftsführerin Lea Frankmann, die eine Veranstaltungsreihe „Jugenddialog“ als Austauschplattform ankündigte, die im Januar, April und Juli über die Bühne gehen wird.  Vorgesehen sind auch eine Bildungsfahrt in die Regierungshauptstadt Berlin, eine Ferienbetreuung vom 4. bis 8. August sowie Workshop „Cocktails mixen mit der Sansibar“.

Verabschiedet wurden neben Thomas Struller (Feuerwehrjugend aus Weißenburg), der seit acht Jahren dem Vorstand angehörte und seit 2020 Vorsitzender war, Christoph Rödiger (Feuerwehrjugend Treuchtlingen/seit 2018 Beisitzer), Magdalena Gmelch  (ELJ Weißenburg, Dekanatsjugendleiterin/seit 2021 im Vorstand) und Clair Wiedmann (ELJ Gunzenhausen/im Vorstand seit 2020).

Aus der Neuwahl der Vorstandschaft, die das Bezirksvorstandsmitglied Mauricio Schneider (Nürnberger Land) leitete, ging als Vorsitzender Tom Kirchdörfer hervor, der seit 2016 im Vorstand mitarbeitet und und in den letzten vier Jahren Stellvertreter war. Er ist Stammesvorstand der St. Georgs-Pfadfinderschaft Weißenburg. Sein Stellvertreter ist Florian Baum von der DAV-Jugend Treuchtlingen. Er arbeitet seit vier Jahren im Vorstand mit. Als Beisitzer wieder gewählt wurden Hannah Obermillacher von der Weißenburger Naturfreundejugend. Sie engagiert sich seit 2019 in Sachen Social Media für den KJR. Wieder mit von der Partie ist auch Franz-Xaver Klatt von der Feuerwehr Pappenheim (seit2022 dabei) und Michaela Wegerer von der Gunzenhäuser St. Georgs-Pfadfinderschaft (seit 2020 im KJR aktiv). Neu im Gremium ist Franziska Heim (Evangelische Jugend), Dekanatsjugendreferentin aus Gunzenhausen.

In ihren Grußworten hoben Landrat Manuel Westphal und die Weißenburger Bürgermeisterin Maria Schneller die Bedeutung des Kreisjugendrings als Klammer der Jugendverbände im Landkreis hervor. Sie dankten den ehrenamtlich tätigen Jugendvertretern für ihr zum Teil jahrelanges Engagement.

WERNER FALK

Jetzt an Fahrtkosten denken

Schüler können Fahrkarten einreichen

Schüler, die im vergangenen Schuljahr 2023/2024 ihre Fahrkarten gesammelt haben, sollten jetzt daran denken, diese so bald wie möglich beim Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen einzureiche
Noch bis 31. Oktober 2024 kann die Erstattung der Fahrtkosten beantragt werden. Später eingehende Anträge dürfen nicht mehr berücksichtigt werden. Die Fahrtkostenerstattung können alle Schüler an Gymnasien, Berufsfachschulen und Wirtschaftsschulen ab der elften Jahrgangsstufe, sowie Schüler an Fachoberschulen, Berufsoberschulen und Berufsschulen (Teilzeit- und Blockunterricht) beantragen.
Erstattet werden die Fahrtkosten allerdings nur, wenn sie über 320 Euro pro Schülerin oder Schüler und Schuljahr oder 490 Euro pro Familie und Schuljahr liegen, also die sogenannte Familienbelastungsgrenze überschreiten. Die Grenze entfällt ganz oder verringert sich für Familien, die zu Beginn, beziehungsweise im Laufe des Schuljahres, Anspruch auf Kindergeld für mindestens drei Kinder, Hilfe zum Lebensunterhalt oder Arbeitslosengeld II / Sozialgeld (Bürgergeld) hatten. In diesen Fällen muss dem Antrag ein entsprechender Nachweis vom Monat August 2023 beigelegt werden. Bei Kindergeldbezug kann dies eine Kopie des Kontoauszuges sein, bei Sozialleistungen eine Kopie des Bescheids.
Der Antrag muss beim Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen grundsätzlich immer mit den entsprechenden Fahrkarten und einer Schulbestätigung eingereicht werden. Antragsformulare sind im Landratsamt und bei den Schulen erhältlich, können aber auch über die Homepage des Landratsamtes unter www.landkreis-wug.de/schuelerbefoerderung/ heruntergeladen werden.

Ortsnamen werden mundartlich erfasst

Mundartsprecher aus verschiedenen Gegenden gesucht

Ziel des Projekts ist es, jeden der etwa 55 000 Ortsnamen in Bayern in seiner dialektalen Form aufzunehmen. Dazu sind bayernweit Exploratorinnen und Exploratoren unterwegs und befragen Mundartsprecherinnen und -sprecher. Für den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen suchen wir noch solche Personen.

Exploratoren müssen nicht sprachwissenschaftlich geschult sein, sie sollten aber Gespür für Dialekt mitbringen und sich idealerweise in dem Gebiet auskennen, in dem sie Aufnahmen machen. Die Mundartsprecher (oder „Gewährspersonen“), die zu den Ortsnamen in ihrer Gemeinde befragt werden sollen, sollten dialektfest und ortsfest sein. Idealer sind ältere Menschen ab 60 Jahren, die in dem Ort, in dem sie wohnen, aufgewachsen sind und ihn nicht für längere Zeit verlassen haben.

Die Arbeit wird vergütet, es gibt ein Honorar, das sich nach der Anzahl der zu erhebenden Ortsnamen richtet, und Fahrtkosten werden selbstverständlich erstattet. Materialien wie Aufnahmegerät und Karten werden vom Projekt gestellt. Gewährspersonen soll sich zwar jeder Explorator selbst suchen, doch wir unterstützen gerne, falls sich niemand findet. Generell soll pro Gemeinde eine Aufnahme gemacht werden, das wären für den Lkr. Weißenburg-Gunzenhausen noch 19 Aufnahmen.

Meldungen nimmt telefonisch Verena Kohlmann von der Kommission für bayerische Landesgeschichte entgegen (089-230311334).

Näheres zur Explorationstätigkeit enthält ein BR-Beitrag über das Projekt gedreht hat. Dort sieht man auch, wie die Aufnahmen ablaufen:

Brotbackhaus eingeweiht

Gelungenes Beispiel integrierter Dorfentwicklung

Gemeinschaftlich haben die Geisloher das Backhaus erstellt. Dass es künftig frischgebackenes Brot gibt, das ist die Renaissance einer Einrichtung, die früher auf den Dörfer vertreten war.


Im Haundorfer Ortsteil Geislohe wurde ein Brotbackhaus von der Dorfgemeinschaft geplant, errichtet und jetzt mit einer kleinen Feier auch eingeweiht. Es ist beeindruckend, wie solche gemeinschaftlich angegangenen Dorf-Projekte auch in dieser Konsequenz umgesetzt und dann auch gelebt werden. Es blieb dem die öffentliche Widmung und den Segen der Kirche vollziehenden Pfarrer Knoch vorbehalten, auf den biblischen Bezug des Wortes „Brotbackhaus“ hinzuweisen. Der hebräische Name „  ת לֶחֶם bêt læḥæm..“ bedeutet „Haus des Brotes“ (bêt= „Haus“ und læḥæm = „Brot“). Damit war der Bezug zu dem umfassenden Ansatz des Gemeinschaftswerks des Brotbackens hergestellt.

Früher wurde Brot in der Regel gemeinsam in der Dorfgemeinschaft gebacken und noch heute ist dies in vielen Kulturen weltweit noch immer der Fall. Und auch bei uns in Europa wird wieder dieses alte Kulturerbe zum Leben erweckt, wie z.B. im Spessart und in der Rhön, in Böhmen im Ermland, in Südtirol und in Istrien oder in den Ardennen und in den Karpaten. Es stellt daher ein großartiges Reaktivieren alter Traditionen mit gemeinschaftlichem Ansatz dar, wenn dieses gemeinsame Brotbacken wieder vermehr – und auch hier in Franken – in das öffentliche Bewusstsein gehoben wird.

Mit dem Ansatz der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) werden genau solche Ansätze verfolgt. Es geht dabei um interkommunale Projekte, also Vorhaben die zu ihrer Umsetzung mehrere Kommunen notwendig machen oder aber Maßnahmen, bei denen der Gemeinschaftssinn der Dorfbewohnerinnen und -bewohner vor Ort im Vordergrund stehen. Denn beide Strategien sind in den letzten Jahrzehnten stark in den Hintergrund getreten und mit den ILE-Ansätzen sollen sie wieder sichtbar werden und dabei ihre Gemeinsinn und Identität auslösende Wirkung entfalten. Bei dem Projekt des Brotbackhauses in Geislohe ging es zum einen um die gemeinsam entwickelte und danach umgesetzte Idee des Baus dieses Backhauses. Um zum anderen wird die künftige Nutzung des Geisloher Backhäusle auch nur als Gemeinschaftswerk gelingen. Sei es bei entsprechenden Backhausfesten oder bei einer gemeinschaftlich abgestimmten individuellen Nutzung. Denn die lange Anheizzeit und die dauerhaft zu gewährleistende Backtemperatur eines solchen Hauses ist nur zu gewährleisten, wenn diese Aufgabe von vielen Nutzenden gemeinsam geplant und danach partner-schaftlich umgesetzt wird. Insofern gibt es kaum ein idealeres Projekt für die Philosophie der Ländlichen Integrierten Entwicklung wie ein gemeinsam betriebenes Backhaus.

Bürgermeister Christian Beierlein hob in seinem Grußwort im Rahmen der Einweihungsfeier auf diese Gemeinschaftsleistung ab und dankte der Dorfgemeinschaft Geislohe und deren Initiator Martin Wagner für dieses Engagement. Nur dadurch war dieses Projekt möglich und es wird auch zukünftig die die Dorfgemeinschaft nachhaltig beleben. Gerade solche selbst initiierten Aktionen schweißen deutlich mehr zusammen, als viele andere Maßnahmen, bei denen die Motivation von außen hereingetragen wurde. Und es stand auch nicht eine in Aussicht stehende finanzielle Förderung im Vordergrund, sondern nur der Wille, ein solches Backhaus gemeinsam bauen zu wollen. Die Gemeinde hate dann auf die ergänzenden Fördermöglichkeiten des Regionalbudget durch die ILE-Region Fränkisches Seenland-Hahnenkamm hingewiesen. Und der dann tatsächlich gestellte Förderantrag erreichte unter allen 2024 ausgewählten Projekten die höchste Punktzahl, womit unterstrichen wurde, dass das Geisloher Brotbackhaus ein Musterbeispiel für die gelebte integrierte ländliche Entwicklung darstellt.

Kontakt: ILE-Umsetzungsbegleitung
Dieter Popp, c/o FUTOUR Regionalberatung
Vogelherdweg 1, 91729 Haundorf., dieter.popp@futour.com

Grundstein für Landesamt gelegt

Staatsministerin Anna Stolz war in Gunzenhausen

Ministerin Anna Stolz (mit hellem Mantel) war nach Gunzenhausen gekommen, um den Grundstein zu legen. Foto: Falk

Für Gunzenhausen ist das Landesamt für Schule (mit Prüfungsamt) die größte Baustelle der letzten Jahrzehnte.  Dort, wo einst das „Silo“, also die Fachakademie für Sozialpädagogik des Diakonissen-Mutterhauses Hensoltshöhe stand,  wird derzeit ein riesiger Gebäudekomplex hochgezogen. Bayerns Kultusministerium Anna Stolz war bei der Grundsteinlegung dabei.

In einem feierlichen Akt betonte Kultusministerin Anna Stolz die Bedeutung des Neubaus als zukunftsweisendes Projekt für die Stadt und die bayerische Bildungslandschaft: „Dieses Gebäude ist mehr als nur ein Bauprojekt – es ist ein Zeichen, dass wir vorangehen, für unsere Schulen und die Zukunft unserer Kinder! Das Landesamt für Schule unterstützt von Gunzenhausen aus unsere Schulen in ganz Bayern und ist Drehscheibe für zahlreiche wichtige schulische Prozesse. Dieser Grundstein, den wir hier gemeinsam legen, symbolisiert deshalb den Aufbruch des Freistaats in eine moderne und innovative Schulverwaltung! Mein herzlicher Dank gilt dabei all denjenigen, die sich hier mit Herz und Hand so engagieren. Ohne ihren Einsatz wäre dieses Vorhaben nicht möglich.“

Direktorin Karin Vedder (links) und Claus Pommer, der Leiter des Prüfungsamts, assistierten den Ministerin beim Befüllen der Kartusche. Foto: Falk

Infolge der Behördenverlagerungen im Rahmen der Heimatstrategie arbeiten mittlerweile rund  190 Mitarbeitende aus dem Geschäftsbereich des Staatsministeriums für Unterricht und Kultus in Gunzenhausen, die meisten von ihnen im Landesamt für Schule (LAS). Gegründet wurde das LAS im Jahr 2017. Das Landesamt ist mit einem breiten Aufgabenspektrum von der Personalverwaltung über Förderverfahren und Zeugnisanerkennung bis hin zum Schulsport betraut und wirkt als zentraler Verwaltungsdienstleister im Geschäftsbereich des Staatministeriums für Unterricht und Kultus. Zudem arbeitet es stets an der Entwicklung neuer digitaler Lösungen: Mit dem Serviceportal at:las wird hier ein digitales Fundament für die Abwicklung von schulischen Verwaltungsprozessen geschaffen, um die bayerischen Schulen maßgeblich zu entbürokratisieren und zu entlasten.

Das neue Gebäude wird sowohl das Landesamt für Schule (LAS) als zentralen Verwaltungsdienstleister für Bayerns Schulen als auch das Prüfungsamt für Lehramtsprüfungen beherbergen. Beide Einrichtungen tragen maßgeblich dazu bei, den reibungslosen Ablauf des Schulbetriebs und der Lehrerausbildung im Freistaat sicherzustellen. Die Fertigstellung des Gebäudes ist für Ende 2026 geplant.

Gäste der Grundsteinlegung waren Architkekt Thomas Steimle aus Stuttgart mit seinem Team,  Regierungspräsidentin Kerstin Engelhard-Blum, die beiden Landtagsabgeordneten Helmut Schnotz und Wolfgang Hauber, der frühere Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle (der Freizeit-Spielberger  war bei der Festlegung auf den Standort Gunzenhausen maßgeblich beteiligt),  Heinrich Schmidt, der Chef des Staatlichen Bauamts Ansbach, und ranghohe Vertreter des Ministeriums. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von einem Bläserensemble des SMG unter der Leitung von Max Pfahler, für das leibliche Wohl sorgte die Hoteliersfamilie Menhorn (die Nachbarn vom Hotel „Krone“).

Neues vom Buchmarkt

Buchmessen-Nachlese beim Literaturcafé


Eindrücke von der Frankfurter Buchmesse, der größten Buchmesse der Welt, und jede Menge persönlicher Lesetipps gibt es beim Literaturcafé am Donnerstag, 24. Oktober 2024, um 19.30 Uhr in der Stadt- und Schulbücherei Gunzenhausen. Gespannt sein darf man, welche Lieblingsbücher es bei den Testleserinnen und Testlesern auf die Empfehlungsliste geschafft haben und dann in gemütlicher Runde vorgestellt werden.
Ein paar Titel seien schon genannt: Mit dabei wird sein, der fesselnde Roman von Chris Whittaker „In den Farben des Dunkels“. Dieser Roman startet mit eindeutigen Thriller-Elementen und die Spannung wird auch im Laufe des umfangreichen Romans immer wieder angefacht. Doch geht es eben auch um Familie, Freundschaft und die Kraft der Liebe.
Amelia Earhart eine mutige Pilotin und außergewöhnliche Frau steht in Jo Lendles „Himmelsrichtungen“ im Mittelpunkt. Mit Petra Hartliebs „Freunderlwirtschaft“ gibt es einen österreichischen Polit-Krimi. „Freunde sind manchmal die bessere Familie“ – nach diesem Motto funktioniert das Zusammenleben im neuen Roman von Isabel Bogdan „Wohnverwandtschaften“.
Weiterführende Informationen zur Stadt- und Schulbücherei erhalten Sie unter buecherei.gunzenhausen.de, per Telefon unter 09831/508 320 oder per E-Mail an buecherei@gunzenhausen.de.