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Effiziente Sprachlehrmethode für Migranten

EHP-Leiter Grzega hielt Hauptvortrag bei internationaler Konferenz in Innsbruck

 Dr. Joachim Grzega


Dr. Joachim Grzega

Die Arbeit von EHP-Leiter Prof. Dr. Joachim Grzega findet auch immer mehr internationale Anerkennung. So war er nun zu einer Sprachwissenschaftler-Tagung an die Universität Innsbruck eingeladen. Dort hielt er einen Hauptvortrag über seine Arbeit vor Akademikern aus vielen EU-Ländern, der Schweiz, Russland, Georgien, Südkorea und Japan. Insbesondere sollte Grzega sein Sprachlehrkonzept Sprach-Not-Arzt demonstrieren, da dieses nach der derzeitigen Forschungsliteratur die effizienteste Deutsch-Lehrmethode für Migranten und Flüchtlinge darstellt. Gleichzeitig verdeutlichte Grzega, dass wir auch wegen unseres wirtschaftspolitischen Wortschatz die Zusammenhänge zwischen westlicher Politik und den Zuständen in den Ländern der Flüchtlinge und Migranten nicht immer klar sehen. Für ein differenziertes Denken sei vorteilhaft, dass es bereits alternative wissenschaftlich begründete Modelle wie die ökosoziale Marktwirtschaft mit Global Marshall Plan gebe. Schließlich erwähnte der Hauptorganisator noch Grzegas internationale Eurolinguistik-Tagungen im EHP. Grzega nutzte die Gelegenheit, um das Altmühltal auch für weitere Konferenzen anzupreisen.

Extrem kritische Papst-Biografie

Autor ist der einstige Theologieprofessor Hubertus Mynarek

Er entlarvt den Papst, den Vatikan und die ganze katholische Kirche: Hubertus Mynarek geht in seinem neuesten Buch „Papst Franziskus – die kritische Biografie“ der Frage nach, was von dem Papst zu erwarten ist.  Er glaubt nicht, dass er ein religiöser Revolutionär sein wird, höchstens einer, der den Anschein erweckt, im Grunde aber nicht an den Grundfesten der Kirche rütteln wird.  Autor Mynarek  hat bereits 1972 als erster Universitätsprofessor der Theologie aus Gewissensgründen die Kirche verlassen. Seither kommentiert er noch kritischer die Kirche und ihren ranghöchsten irdischen Repräsentanten.

Mynarek
Die Tugenden Gehorsam und Disziplin haben den Argentinier Jorge Mario Bergoglio als 17-Jährigen zum Priesteramt geführt. Fünfzehn Jahre später folgte er Ignatius von Loyola, dem Ordensgründer der Jesuiten, der seinen Jüngern riet, „die Heiterkeit des Antlitzes und die größte Freundlichkeit der Rede einzuhalten“. Und damit ist Autor Mynarek schon beim Kern der Sache: dem Selbstverständnis des heutigen Papstes. Dessen Güte, Liebe und Menschenfreundlichkeit sind nicht so spontan, wie es die Medien vermitteln, sagt er. Der deutsche Theologie Adolf von Harnack hatte schon im 19. Jahrhundert die Jesuiten durchschaut: „Sie stellen das Schlimmste als verzeihlich dar und zeigen den ruchlosesten Verbrechern einen Weg, auf dem sie noch immer den Frieden der Kirche erlangen können.“ Mynarek charakterisiert sie als Glaubensbrüder, die sich überall einmischen – in Politik Wirtschaft und Finanzen. „Es gab Zeiten“, so der Autor, „da waren sie die meistgehasstesten Wesen dieser Erde“. Während des Bismarckschen Kulturkampfs waren sie beispielsweise in Deutschland verboten, erst 1814 haben sie vom Papst ihre Privilegien wieder erhalten. „Sie haben bis heute ein Janusgesicht“, kritisiert Hubertus Mynarek. Als Beleg führt er die Verwicklung der Jesuitenpater in den Missbrauchsskandal an.
Der Bergoglio-Papst (Jesuitenselbstverständnis: „Er muss sich leiten und bewegen lassen wie ein Wachsklümpchen sich kneten lässt“) ist natürlich nicht als Oberhaupt der Jesuiten in Argentinien auf die Welt gekommen, sondern hat bis zu seinem Professorenstatus die „Ochsentour“ absolviert: zwei Jahre Novize, vier bis fünf Jahre Scholastiker (Geisteswissenschaft und Philosophie), vier Jahre Theologiestudium und ein Jahr Probe. Was dabei hängen bleibt: der Papst ist die Verkörperung des Perfekten. Übrigens absolvierte er 1986 ein Semester Philosophie-Studium an der Jesuitenhochschule St. George in Frankfurt/Main.

„Rollenspieler gleich einem Schauspieler“

So kritisch wie Mynarek geht bisher kein Autor den Papst Franziskus an. Er sagt, der Oberhirte der Katholiken sei ein Rollenspieler gleich einem Schauspieler, die ihm zugeschriebenen Tugenden wie Bescheidenheit und Demut seien Kunstprodukte. Er folge der lateinischen Lebensphilosophie: „Fortiter in re, Suaviter in modo“ (Hart in der Sache, behutsam in der Art und Weise). Gefördert wurde er von Antonio Quarracino (Bischof von Buenes Aires), den er später beerbte. Dieser war – so der Autor – ein Freund des Luxus, gegen den Tebartz-von Elst geradezu harmlos erscheint. Mynarek glaubt, dass sich der Papst die Mächtigen und Reichen nicht zu Feinden machen wird. Immerhin: in Argentinien bekämpfte er offen den Präsidenten und seine heute regierende Frau. Es hieß damals sogar, er sei der eigentliche Oppositionsführer im Land. Aber die frühe Anerkennung der Homo-Ehe im südamerikanischen Heimatland konnte er nicht verhindern.
Als Jorge Mario Bergoglio am 13. März 2013 von den Kardinälen zum Papst gewählt wurde, da war er der erste Jesuit des 600 Jahre alten Ordens in diesem höchsten Kirchenamt. Der Autor geht den Kirchenvater hart an und unterstellt ihm, keine minimalsten wissenschaftlichen Kriterien entsprechend der Textexegese zu betreiben. Er nennt ihn sogar einen „Märchenerzähler und Mythenrezitierer“ und hält ihm vor, in seinen Schriften eine kritiklose kirchliche Dogmatik vorzulegen. Er wendet sich auch gegen den Mythos von Maria, als der Jungfrau und Gottesmutter. Sie habe nach ihrem unehelichen Erstgeborenen noch vier Söhne und drei Töchter auf die Welt gebracht. Von der Kirche werde sie aber „zur unbefleckten, sündelosen und allerreinsten Jungfrau hochstilisiert, die außer vom Heiligen Geist nie von einem Mann berührt wurde“. Sei der Stifter des Christentums also ein uneheliches Kind gewesen?

„Ein Symbolsozialist“

Dem Papst unterstellt der einstige Wiener Theologieprofessor „eine Kultur der im Einfachen verkörperten Spititualität“. Er setze auf die Massen der Gläubigen in Asien, Afrika und Südamerika, die durch das Gift der Aufklärung noch nicht verdorben seien. Der Papst gebe sich liberal und undogmatisch, aber als restriktiv im tatsächlichen Vorgehen. Gegenüber den Armen erscheine er gern als „Symbolsozialist der überschwänglichen Phrasen und Gesten“. Er nennt ihn angesichts der kirchlichen Besitzungen schonungslos den „größten Heuchler und Irreführer der Armen“. Außer guten Worten habe er beim Besuch der Favela in Brasilien den Ärmsten der Armen nichts mitgebracht. Und auch dem Besuch der Flüchtlinge im süditalienischen Lampedusa sei keine systematische Hilfe der katholischen Kirche gefolgt.
Der Vatikan sei unvorstellbar reich. Ihm gehöre jedes vierte Gebäude in Rom. Mynarek kritisiert in seinem Buch, dass sich die Kirche nicht äußert zum Gehalt der Bischöfe und des Papstes und vermutet gute Gründe. Dennoch sei bekannt geworden, dass Papst Pius XII. nach seinem Tod 80 Millionen Dollar an Vermögen hinterlassen habe. Bis heute werde der „Peterspfennig“ weltwelt für die Wohlfahrt des Papstes erhoben. Die Bank of America sei eine Jesuitengründung und Mario Draghi, der jetzige EZB-Chef, habe die Jesuitenschule durchlaufen. Kritikwürdig findet der Autor, dass die Bischöfe, die vielfach wie Barockfürsten lebten, gar nicht daran dächten, leere kirchliche Einrichtungen für Asylbewerber zu öffnen. Er glaubt auch nicht, dass der Bergoglio-Papst die Korruption im Vatikan ernsthaft bekämpfen und folglich auch den entmachteten Bischof nicht rehabilitieren wird, der die Missstände aufgedeckt hat.

„Herr der Sprüche tappt in die Falle seiner eigenen Sprüche“

Dass Opfer der katholischen Geistlichen, die sexuellen Missbrauch mit Kindern betrieben haben (es sollen weltweit 8000 von 400000 sein) mit durchschnittlich 5000 Euro abgespeist werden, findet der Kirchenkritiker nicht in Ordnung. Mynarek glaubt, dass der Vatikan die Zahlen kleinredet, denn allein 2004 seien in den USA 4392 Priester wegen Kindsmissbrauchs angezeigt worden.
„Der Herr der Sprüche tappt in die Falle seiner eigenen Sprüche“, prophezeit der Autor. In den „zehn Glücksgeboten“ des Papstes („Regel 1: Leben Sie und lassen Sie leben!“) finde sich mit keinem Wort der Hinweis, dass Religion und Glaube notwendig seien, um menschliches Leben zum Gelingen zu bringen.
Mynarek sieht sein Buch als eine Alternative zu den vielen „unkritischen Papstbüchern“. In der charakterlichen Einschätzung des Papstes Franziskus bemüht er einen tierischen Vergleich: „Der Wolf ändert seine Natur nicht, er lernt sie nur besser zu verbergen.“
„Papst Franziskus – die kritische Biografie“ von Hubertus Mynarek, 336 Seiten, tectum-Verlag, ISBN 978-3-8288-3583-2, 19,95 Euro.

Sicherheit in Europa: Mit, aber nicht gegen Russland!

Botschafter a.D. Frank Elbe: „Europa ist kein Vorhof der USA“

„Je besser der Westen sich mit Russland versteht, umso mehr würde die Ukraine davon profitieren.“ Das sagt einer, der als Diplomat lange Jahre eng an der Seite des einstigen Bundesaußenministers Hans-Dietrich Genscher Impulse für die deutsche Russlandpolitik gegeben hat: Frank Elbe, früherer Leiter des Planungsstabs im Außenministerium und ehemaliger deutscher Botschafter in Indien, Japan, Polen und der Schweiz. Die Ukraine sei auf die Bindung an Russland angewiesen, denn es habe keine Aussicht auf eine Entwicklung ohne Russland. Der Diplomat hegt keine Hoffnung, dass der Westen jemals bereit sein würde, die wirtschaftlichen Schäden der Ukraine zu übernehmen, die aus einem Bruch mit Russland entstünden.

Botschafter a.D. Frank Elbe war ein enger Vertrauter von Hans-Dietrich Genscher.

Botschafter a.D. Frank Elbe ist ein enger Vertrauter von Hans-Dietrich Genscher.

Der 74-Jährige hat in einer „Kanzelrede“ in der Bauernkirche von Iserlohn, seiner Heimatstadt, die Ankündigung des einstigen US-Präsidenten George Bush aufgegriffen, als dieser einen Tag vor dem Wiedervereinigungstag 1990 eine „neue Weltordnung“ als Ergebnis der Übereinstimmung der amerikanischen und russischen Politik ankündigte. Aber was ist seither geschehen? Frank Elbe ist enttäuscht: „Wir haben in zwei Jahrzehnten wenig oder besser gar nichts unternommen, um eine neue Weltordnung zu gestalten.“ Schlimm findet er es, dass der Westen amerikanischen Neokonservativen nachgeben und Russland einhegen oder ausgrenzen will.
Der „Kalte Krieg“ sei als Ergebnis beharrlicher, mutiger deutscher Außenpolitik beendet worden. Geholfen habe eine Doppelstrategie. Elbe nennt sie „das erfolgreichste Kapitel in der Geschichte des 20. Jahrhunderts“. Der ehemalige Abrüstungsdiplomat fürchtet, dass der Stellvertreterkrieg in der Ukraine in einem nuklearen Krieg enden könnte. Die Großmächte hielten sich mit einer Strategie der „gegenseitig gesicherten Vernichtung“ in Schach. Die Zeit nach der Kuba-Krise habe durch eine Politik der Vertrauensbildung, der Abrüstung, der Entspannung und der Zusammenarbeit schließlich zum Einsturz der Berliner Mauer, der Auflösung des Warschauer Pakts und zu den großen Veränderungen in Europa geführt.
„Ich beabsichtige nicht, ein anti-amerikanisches Klagelied anzustimmen, aber als Europäer kann ich den USA gegenüber auch nicht unkritisch sein“, urteilt der Diplomat, der sich als „Genscherist“ versteht. Gegenwärtig fehlt es seiner Ansicht nach im Umgang mit Russland an der gebotenen Empathie. Bei den herrschenden Politikern vermisst er die Fähigkeit, sich in den Gegner hineinzu- versetzen. Am härtesten kritisiert er US-Präsident Barack Obama: „Der Friedensnobelpreisträger hat sich ohne Konsultation mit den Verbündeten lautlos von seiner Sicherheitspolitik verabschiedet.“ Aus innenpolitischen Gründen (Gesundheitsreform) sei er auf die konservativen Gegner eingegangen, doch das habe ihm nichts eingebracht. Der Neokonservatismus in den USA sei immer präsent gewesen. Seine heutigen Vertreter wie Irving Kristol, Richard Perle, Paul Wolfowitz, Robert Kagan, Victoria Nuland und George Friedman – übrigens alle Nachkommen von Einwanderern – bestimmten das anti-russische Weltbild. „Sie wandeln“, sagt Elbe, „mit lodernden Fackeln durch Heuscheunen“. Es fehle ihnen an Erfahrung im Management des Ernstfalls und es fehle ihrer Kampfrhetorik der gebotene Respekt vor den grenzenlosen Möglichkeiten der nuklearen Zerstörung und Selbstzerstörung. Das heutige Drama bestehe darin, dass sie den mühsamen Weg von der Konfrontation zur Zusammenarbeit verlassen hätten. Sie ignorierten auch die wiederholten Warnungen Putins nähmen in Kauf, dass mit der Integration der Ukraine in die westliche Einflusssphäre eine rote Linie überschritten wurde. Die Menschen in der Ukraine verdienten es, eine Aussicht auf Entwicklung, Stabilität und Frieden zu haben. Nur eine konsolidierte Neutralität könne die Zukunft der Ukrainer sichern und ohne Russland gebe es für sie keine gute Perspektive.
Es gehe wohl weniger um das Völkerrecht, die Ukraine oder die Krim, sondern mehr um eine machtpolitische Rangelei zwischen den USA und Russland, um eine heftige innenpolitische Auseinandersetzung in Amerika, bei der die Europäer bestenfalls die Rolle von Zaungästen hätten. „Diplomatie“ , so Elbe, „funktioniert aber nur auf der Basis von Klarheit, Redlichkeit und Empathie.“ Das Sündenregister beider Supermächte sei beachtlich, wenn es um die Verletzung der territorialen Integrität und die Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten gehe.
Im Umgang mit dem östlichen Nachbarn empfiehlt der Entspannungsexperte, Russland bald wieder seinen Platz in der euroatlantischen Gemeinschaft zu geben., denn für Europa und die USA werde es keine Sicherheit gegen, sondern nur mit Russland geben. Der Westen müsse Respekt haben vor den berechtigten russischen Sicherheitsinteressen und Empfindlichkeiten. Umgekehrt könne er erwarten, dass Russland die Sorgen und Ängste der westlichen Partner ernst nehme und sie abbaue. „Niemand kann Russland“, sagt der Diplomat, „ohne Nachteile für sich selbst isolieren“. Er pflichtet Henry Kissinger bei, der gesagt hat, die Dämonisierung von Putin sei keine Politik, sondern höchstens ein Alibi für die Abwesenheit von Politik. Trotz aller Bedenken sei Putin ein „Sabadniki“, also ein Westler in Russland. 2001 habe er im Bundestag erklärt, Europa könne seinen Ruf als mächtiger und selbständiger Mittelpunkt der Weltpolitik langfristig nur festigen, wenn es seine Möglichkeiten mit den wirtschaftlichen Ressourcen Russlands vereinige. „Nichts ist törichter“, sagt Elbe, „als Putin abzuschreiben und auf die russische Zivilgesellschaft oder einen neuen Führer zu setzen“. Wirtschaftliche Kooperation von Vancouver bis Wladiwostok verspreche ein hohes Wachstum für alle. Infolge der Sanktionspolitik seien die Exporte Deutschlands um ein Drittel eingebrochen. Bei der russischen Bevölkerung mache sich Enttäuschung und Verärgerung gegenüber dem Westen breit, denn sie habe auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit gehofft und sehe jetzt, dass die Anstrengungen eines Vierteljahrhunderts keine Früchte trügen.
Elbe hält eine Nato-Erweiterung der Nato für möglich, wenn zugleich mit Russland ein kollektives Sicherheitssystem geschaffen wird. Der Genscher-Vertraute ist sich heute nicht mehr so sicher, ob die außenpolitischen Ziele Europas und der USA noch übereinstimmen. Die Amerikaner hätten kein allzu großes Interesse an einem überstarken Europa und auch nicht an einem intensiven wirtschaftlichen Schulterschluss zwischen Europa und Russland. „Europa ist kein Vorhof der USA“, geht Frank Elbe auf Distanz. Er sieht mit Besorgnis, dass die USA in den baltischen Staaten, Polen, Bulgarien und Rumänien Waffensysteme einrichten.
WERNER FALK

Handwerksfamilien beim Sommerempfang des Landtags

Herzogs aus Muhr am See und Wiedmanns aus Windsfeld waren dabei

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Von links: Christian, Alexander und Manuela Herzog, Manuel Westphal, Anna und Christian Wiedmann.

Bereits zum fünften Mal veranstaltete die Junge Gruppe der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag zum Abschluss des Parlamentsjahres eine Sommerlounge im Landtag. Junge Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft aus ganz Bayern waren eingeladen, sich über aktuelle Themen in interessanten Gesprächen auszutauschen. „Die Sommerlounge bietet die Gelegenheit mit anderen Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen und so neue Netzwerke zu knüpfen“, so MdL Manuel Westphal.

Nach den Grußworten von Dr. Martin Huber, Landtagsabgeordneter und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Junge Gruppe im Landtag, der auch MdL Manuel Westphal angehört, und MdL Thomas Kreuzer, Vorsitzender der CSU-Fraktion, hatten die Gäste der Sommerlounge zunächst die Gelegenheit, sich über das Thema Kultur in Bayern in der anschließenden interessanten Diskussionsrunde zu informieren. An der Diskussionsrunde nahmen die Musikerin Monika Roscher, der Filmproduzent Simon Amberger und der Kabarettist Christian Springer teil. Springer machte außerdem auf seinen Verein „Orienthelfer“ aufmerksam, der humanitäre Hilfe für die Opfer des Syrienkonflikts leistet. Im Rahmen der Sommerlounge wurde in Form einer Verlosung Spenden für den gemeinnützigen Verein gesammelt.
Die Landtagsabgeordneten hatten die Möglichkeit junge Persönlichkeiten aus ihrem Stimmkreis zu der Sommerlounge einzuladen. „Ich freue mich besonders aus meinem Stimmkreis Alexander Herzog und seine Frau Manuela sowie seinen Bruder Christian von der Bäckerei Herzog und auch Christian und Anna Wiedmann von der Schreinerei Wiedmann aus Windsfeld in München begrüßen zu dürfen. Das Engagement junger Unternehmer bereichert unsere Region und trägt viel zur Wirtschaftskraft und Attraktivität der Region bei. Eine Veranstaltung wie die Sommerlounge bietet eine hervorragende Möglichkeit das Engagement zu würdigen“, erklärte Manuel Westphal.

Europa-Pub-Quiz in Pappenheim

Pub-Quiz als letzte EHP-Veranstaltung vor Pause

Als Leiter des EHP bietet Joachim Grzega stets die Möglichkeit zu speziellen Veranstaltungen. Die letzte öffentliche Veranstaltung in diesem Sommer wird jedoch kommendes Wochenende sein. Das EHP lädt alle Interessierten herzlich dazu ein. Direkt nach der Teilnahme am Europäischen Waldfest wird am Sonntag, 19. Juli, im EHP von 17 Uhr bis 18.30 Uhr ein weiteres Europa-Pub-Quiz stattfinden. Wie gewohnt wird Quizleiter Joachim Grzega, assistiert von EHP-Botschafterin Bea Klüsener, vor allem solche europabezogenen Fragen stellen, die man nach übergreifenden Prinzipien beantworten kann, statt mit Detailwissen. Die Fragen werden aus den Bereichen Geschichte, Musik und Kunst, Alltagskultur, Politik und anderen stammen. Es können Teams von maximal 4 Personen mitmachen. Der Einsatz beträgt 3 EUR pro Person (Teilnehmer bis 14 Jahre: 1 EUR). Das Gewinnerteam erhält die Hälfte aller Einsätze. Das EHP-Team hofft auf viele seiner Stammgäste und will sich im Rahmen des Pub-Quiz auch musikalisch für die Treue bedanken.

Ein Fiasko nach dem anderen

CSU wird im Bund als Verliererpartei wahrgenommen

„Schlimmer geht’s nimmer!“ Wer das sagt, der ist schon einigermaßen verzagt und glaubt nicht mehr an eine Besserung. Der Ausspruch könnte in diesen Tagen den Zustand der CSU beschreiben. Sie mutet den Menschen allerhand zu und glaubt auch noch, die einzige politisch gestaltende Kraft im Freistaat zu sein. Dabei erleben wir ein CSU-Fiasko nach dem anderen. Bayern steht in der Gefahr, sich innerhalb Deutschlands mehr und mehr zu isolieren, was aber nicht an den Mehrheitsverhältnissen im Bundesrat liegt, sondern ganz allein am „bockigen“ Verhalten der CSU.
Nicht genug, dass sich Ministerpräsident Horst Seehofer schon bei der Diskussion um die Stromtrasse Nord-Süd bei den Nachbarländern Thüringen, Hessen und Baden-Württemberg unmöglich gemacht hat, jetzt kommen auch noch die Maut-Pleite und der Atommüll-Streit dazu.
Die Stromtrasse lässt sich bei nüchterner Überlegung – und zu einer solchen sollte der Ministerpräsident fähig sein – nicht verhindern. Und dass sie nicht an Bayern vorbeiführen kann, wo doch die Energie für Bayern bestimmt ist, das liegt ja wohl auf der Hand. Es rächt sich jetzt die populistische Politik Seehofers, der jedem zu Munde redet, der sein Organ auch nur weit genug aufreißt. Natürlich tut er das in der Hoffnung, ja keine Wähler zu vergraulen. Er spielt die einen gegen die anderen aus, wie er seine Parteifreunde untereinander ausspielt. Dieses Verhalten mag parteistrategisch geschickt sind, es ist unter dem Strich würdelos.
Die Maut, das Wahlkampfthema von 2014, wird zum Fiasko für die CSU. Man wird erleben, dass die EU-Kommission recht bekommt und die Maut eben nicht mit den Standards der europäischen Gesetzgebung konform geht. Am Ende wird die CSU schon die Schuldigen finden: die Schwesterpartei CDU, die sich nur halbherzig dafür erwärmen konnte, und natürlich die SPD, die nur aus Koalitionsräson zugestimmt hatte. Und natürlich wird die EU schlechthin verteufelt werden. Das hilft der CSU aber nicht weiter. Sie wird in der Öffentlichkeit als Verliererpartei wahrgenommen.
Und jetzt kommt auch noch das völlig unverständliche Verhalten Seehofers in der Diskussion um die Atommüll-Lager dazu, die in vier Bundesländern errichtet werden sollen. Gerade die bayerische Staatsregierung, die gern die Nutzung der Kernenergie verteidigt, ist nicht bereit, eine Atommüll-Lagerung in seinem Bereich zuzulassen. Oder geht es nur um verletzte Eitelkeit Seehofers, der beklagt, nicht oft genug gebeten worden zu sein?
Die populistische Politik Seehofers reicht den bayerischen Wählern allmählich. Der Umgang mit seinen Ministern, die er gleichsam wie Schachfiguren hin- und herschiebt, mag ihm die Konkurrenten augenblicklich noch vom Leib halten, aber lange werden die sich nicht mehr alles gefallen lassen. Sicher wollen die meisten im Seehofer-Umfeld ihre eigene Karriere retten und „schleimen“ daher nach Strich und Faden, aber es werden hoffentlich auch charaktervolle Politiker ihrer Selbstachtung willen aufstehen und sich gegen zuviel Willkür ihres „Drehhofers“ stemmen.
Werner Falk, Stadtrat der FDP, Gunzenhausen

Der Papst, ein Liberaler?

Zur Enzyklika des Papstes

Laudatio si, sulla cura della casa commune (Gelobt seist Du – Über die Sorge um unser gemeinsames Haus der Schöpfung). So lautet die Enzyklika von Papst Franziskus. Das am 24.5.2015 veröffentliche über 200 Seiten starke Werk befasst sich mit der globalen Umweltzerstörung, dem Klimawandel, dem Verlust der Grundlagen unseres Menschseins, Verschmutzung, Abfall und Wegwerfkultur, der Wasserfrage, dem Verlust der biologischen Vielfalt, der Verschlechterung der Lebensqualität und sozialer Niedergang, der weltweiten sozialen Ungerechtigkeit, (…), der gemeinsamen Bestimmung der Güter, der ökologischen Krise, der generationsübergreifenden Gerechtigkeit, (…). Und er gibt Gedanken – für Lösungsideen, er lädt zu Dialog und Vernunft ein, er spricht Religion, Politik, Gesellschaft und Wissenschaft gleichermaßen an. Er spricht die Gesellschaft, genauso wie den einzelnen an. Papst Franziskus schreibt diese Enzyklika ganz aus der Liebe zu den Menschen heraus. Das merkt man beim Lesen. Ganz in seinem eigenen Stil prangert er die Verarmung der Menschen in vielen Teilen der Welt und die Verantwortung der reichen Länder gegenüber den armen Ländern an und fordert zu einem Paradigmenwechsel im Denken und Handeln auf. Besonders angesprochen hat er mich im Ansatz „LIEBE IM ZIVILEN UND POLITISCHEN BEREICH“, denn da können wir Liberale im Großen und im Kleinen mitbeeinflussen. Papst Franziskus spricht die Dinge klar und deutlich an und er fordert zu aktivem Handeln auf. Er regt das schlafende Gewissen der Christenheit zum (politischen??) Handeln an. Ob er ein „grüner Papst“ ist, das glaube ich nicht, aber er ist einer der seine Positionen durchdacht hat und deutlich, sehr deutlich nach aussen trägt. Dadurch gewinnt er Charissma. Ob all seine Schlüsse naturwissenschaftlicher Prüfung standhalten ist nicht die Frage, die interessiert. Er schiebt aber mit all seinem Einfluss eine Diskussion an, die (uns) Christen und politisch denkende Menschen anspricht und ansprechen muss, denn es geht um nicht weniger als unsere Zukunft auf dieser Erde.
Wenn ich mir das so überlege, sind dies ja auch liberale Positionen. Achtung vor dem Sein des anderen, Freiheit in Verantwortung, Bewahrung der Umwelt, Schutz aller Ressourcen und ein verantwortliches Handeln in allen Belangen unseres Lebens. Es macht Freude dies zu denken, denn da gewinnt unsere (liberale) Einstellung an Gewicht. Wir können da nur neugierig auf die Zukunft werden …. und mitgestalten – zum Wohle unserer nachfolgenden Generation(en).
Um Ihnen einen kleinen Eindruck zu geben möchte ich zwei Absätze zur Lektüre anbieten: (Das gesamte Werk finden Sie im Internet unter: http://w2.vatican.va/content/francesco/de/encyclicals/documents/papa-francesco_20150524_enciclica-laudato-si.html)
….. 13. Die dringende Herausforderung, unser gemeinsames Haus zu schützen, schließt die Sorge ein, die gesamte Menschheitsfamilie in der Suche nach einer nachhaltigen und ganzheitlichen Entwicklung zu vereinen, denn wir wissen, dass sich die Dinge ändern können. Der Schöpfer verlässt uns nicht, niemals macht er in seinem Plan der Liebe einen Rückzieher, noch reut es ihn, uns erschaffen zu haben. Die Menschheit besitzt noch die Fähigkeit zusammenzuarbeiten, um unser gemeinsames Haus aufzubauen. Ich möchte allen, die in den verschiedensten Bereichen menschlichen Handelns daran arbeiten, den Schutz des Hauses, das wir miteinander teilen, zu gewährleisten, meine Anerkennung, meine Ermutigung und meinen Dank aussprechen. Besonderen Dank verdienen die, welche mit Nachdruck darum ringen, die dramatischen Folgen der Umweltzerstörung im Leben der Ärmsten der Welt zu lösen. Die jungen Menschen verlangen von uns eine Veränderung. Sie fragen sich, wie es möglich ist, den Aufbau einer besseren Zukunft anzustreben, ohne an die Umweltkrise und an die Leiden der Ausgeschlossenen zu. 14. Ich lade dringlich zu einem neuen Dialog ein über die Art und Weise, wie wir die Zukunft unseres Planeten gestalten. Wir brauchen ein Gespräch, das uns alle zusammenführt, denn die Herausforderung der Umweltsituation, die wir erleben, und ihre menschlichen Wurzeln interessieren und betreffen uns alle. Die weltweite ökologische Bewegung hat bereits einen langen und ereignisreichen Weg zurückgelegt und zahlreiche Bürgerverbände hervorgebracht, die der Sensibilisierung dienen. Leider pflegen viele Anstrengungen, konkrete Lösungen für die Umweltkrise zu suchen, vergeblich zu sein, nicht allein wegen der Ablehnung der Machthaber, sondern auch wegen der Interessenlosigkeit der anderen. Die Haltungen, welche – selbst unter den Gläubigen – die Lösungswege blockieren, reichen von der Leugnung des Problems bis zur Gleichgültigkeit, zur bequemen Resignation oder zum blinden Vertrauen auf die technischen Lösungen. Wir brauchen eine neue universale Solidarität. Wie die Bischöfe Südafrikas sagten, „bedarf es der Talente und des Engagements aller, um den durch den menschlichen Missbrauch der Schöpfung Gottes angerichteten Schaden wieder gutzumachen“.[22] Alle können wir als Werkzeuge Gottes an der Bewahrung der Schöpfung mitarbeiten, ein jeder von seiner Kultur, seiner Erfahrung, seinen Initiativen und seinen Fähigkeiten aus. denken (aus: ENZYKLIKA LAUDATO SI’ VON PAPST FRANZISKUS ÜBER DIE SORGE FÜR DAS GEMEINSAME HAUS, 2015).
Alexander Kohler, Stadtrat der FDP in Weißenburg/19.6.2015

Debatten zur Freiheit: „liberal“

„Kurz und prägnant, aber nicht oberflächlich“

Wir kennen die Parteiblättchen der etablierten Parteien: den „ Vorwärts“ der Sozialdemokraten und den „Bayernkurier“ der CSU. Sie sind stramme Verkündiger der reinen Lehre ihrer Herausgeber, also der Parteizentralen von SPD und CSU.
Ganz anders erscheint „liberal“, das neue Magazin mit dem Untertitel „Plattform für freie, bürgerliche Debatten abseits des Mainsstreams“ (Einordnung von Wolfgang Gerhardt, dem Herausgeber). Die Zeitschrift erscheint im sechs Mal im Jahr und ist im kostenlosen Abonnement zu beziehen (abo@libmag.de). Sie unterscheidet sich von den Vorgenannten ganz grundlegend, denn sie versteht sich als ein offenes Debattenforum. Die redaktionellen Beiträge stammen von namhaften Autoren, die Beiträge sind allesamt höchst interessant. Und ihre relative Kürze lädt auch jene Leser ein, die gemeinhin wenig Zeit haben für seitenlange und tiefschürfende Dossiers. „Kurz und prägnant, aber nicht oberflächlich“, so möchte ich „liberal“ beschreiben. Der Redaktion habe ich bereits gratuliert und sie hat meine knappe Würdigung sogar in der Ausgabe 3/2015 abgedruckt.

Von den Themen möchte ich nur einige herausgreifen, die mir besonders gut gefallen. Zhanna Nemzowa schreibt über ihren Vater, den russischen Oppositionspolitiker Boris Nemzow, der vor etlichen Wochen auf offener Straße erschossen wurde.
Über den „erschwiegenen Frieden“ schreibt Til Biermann und geht kenntnisreich auf das Verhältnis von Russland und der Ukraine ein. Er analysiert die politische Einstellung der Russen, die in Berlin leben. Er zitiert Julia Gutsch, die aus Leningrad (heute: St. Petersburg) stammt und seit 25 Jahren in Deutschland lebt: „Ich idealisiere die Ukraine nicht. Aber es gibt keinen hinreichenden Grund, in dieses fremde Land einzumarschieren.“
Die Feststellung von Julius von Freytag-Loringhoven, dem Leiter des Moskauer Büros der Friedrich-Naumann-Stiftung, mag irritieren: „Es gibt viele Liberale in Russland – noch“. Obgleich Wladimir Putin eine Zustimmungsquote von 86 Prozent hat, gibt es noch kritische Geister. Selbst die tiefe Rezession der russischen Wirtschaft kann dem Präsidenten nichts anhaben, die schuld daran wird dem Westen und seiner Sanktionspolitik angelastet. Natürlich hat die Masse der Bevölkerung zum Liberalismus kein Verhältnis, er gilt sogar als Synonym für den Sittenverfall. Die meisten Russen reagieren auf dem vom Regime angedrehten Daumenschrauben mit Unterordnung, auch mit Desinteresse oder Exil, jedenfalls mit dem Ausstieg aus der Politik. Selbst die Kommunisten unter Gennadi Sjuganow und die Rechtsradikalen unter Wladimir Schirinowski haben sich Putin unterworfen. Nemzow hatte vor seinem Tod erklärt, die Situation sei so wie einst in der Sowjetunion: „Es gibt keine Oppositionellen mehr, nur mehr Dissidenten.“ Die Wahlbeteiligung ist bei den letzten Regionalwahlen auf 20 Prozent zurück gegangen.
Gideon Böss lässt sich in der neuen Ausgabe von „liberal“ über die „linke Medienakademie“ aus DGB, taz, Neues Deutschland und Deutschem Journalistenverband aus: „Es ist der offene Abschied von journalistischer und verbandlicher Unabhängigkeit.“ Der Autor des Romans „Die Nachhaltigen“ spricht von Öko-Terrorismus.
Marco Buschmann, der neue Bundesgeschäftsführer der FDP, befasst sich mit dem Aufwärtstrend der Freiheitlichen im Land („Freie Demokraten“). Er zitiert die „Tagesspiegel“-Journalistin Anna Sauerbrey, die in der „New York Times“ über die deutsche Befindlichkeit klagt: „Wir sind glücklich damit, Freiheit gegen Bequemlichkeit und Sicherheit einzutauschen. Die Deutschen haben vergessen, wie es sich anfühlt, nicht frei zu sein.“ Sie spricht von einer pro-paternalistischen Stimmung, die nur die Liberalen drehen könnten. Von den Grünen verspricht sie keine gesellschaftsverändernden Impulse: „Sie werden ihr traditionelles Misstrauen in die Souveränität des Einzelnen und in den freien Willen nicht abschütteln können.“
„liberal“ kann kostenlos im Abonnement bezogen werden (Mail an: abo@libmag.de)

EU-Abgeordnete sind direkt am Volk

EU-Abgeordneter Ertug machte Transport zu spannendem Thema

Mancher mag sich gedacht haben, das Thema “Transportwesen in der EU” sei wenig interessant. Ismail Ertug (SPD), Mitglied des EU-Parlaments und dessen Ausschuss für Transport und Tourismus, konnte dem EHP-Publikum jedoch zeigen, wie spannend und letztlich zentral das Thema sei. Transport sei Segen und Fluch zugleich, so Ertug. Es sei eine hochspannende Aufgabe, nach Lösungen zu suchen, die den Verkehr so lenken, dass er die übergeordneten Klimasschutzziele erfülle und weder für Private noch für Unternehmen ein Problem darstelle. Und was wäre dabei ein gerechtes Benutzerzahlprinzip?Ertug

Gerade für Bayern sei all dies eine zentrale Frage, ist dieses doch das Tor zu Ost- und Südost-Europa. Doch auch Deutschland insgesamt müsse sich immer wieder bewusst machen, dass Infrastruktur-Sanierung kein Luxus-Projekt sei, sondern von zentraler Notwendigkeit. In den letzten Jahren sei Deutschland in der Infrastruktur-Bewertung der Worldbank von Rang 2 auf 12 abgerutscht. Ertug erzählte dabei auch sehr persönlich, wie schwierig es oft sei, Politik zu betreiben: man dürfe nicht nur auf die Vernunft bauen, sondern muss auch das Bauchgefühl der Bürger sowie die Unternehmenslobby berücksichtigen. Oftmals seien die EU-Gremien die Leidtragenden politischer Kämpfe. Als Beispiel nannte er das Thema Maut. Dieses werde wohl vor dem europäischen Gerichtshof (EuGH) entschieden werden. Die Wahrscheinlichkeit sei hoch, dass der EuGH die deutsche Maut als unrechtmäßig ansieht. Ertug befürchtet, dass in den Augen der Menschen die EU der Böse sein werde statt diejenigen, die den vorhersehbaren Fehler begangen haben. Sowohl der wissenschaftliche Dienst des deutschen Bundestages als auch der wissenschaftliche Dienst der Europäischen Kommission hatten nämlich im Vorfeld gewarnt, dass die geplante Maut nicht gesetzeskonform sei.

Ertug bedauerte, dass gesetzeskonformen Alternativen keine entsprechende Aufmerksamkeit gewidmet worden sei. Dies mache es umso schwerer, die positiven Aspekte der EU ins Bewusstsein zu bringen. Die EU sei kompromissfähig und hätte mehr Kompetenzen verdient. Wenn jedoch die Bürger überwiegend negative Gefühle bei der EU haben, führten Forderungen nach einer Stärkung der EU oft dazu, dass die Rechtsradikalen als volksnäher erschienen und gewinnen. Die EU-Abgeordneten seien jedoch nicht weit weg, sondern direkt beim Volk. Dies beweise letztlich auch die EHP-Reihe, bei der jeden Monat ein EU-Abgeordneter in den eher kleinen Ort Pappenheim komme.

Das Motto: „Gefeiert. Wird. Hier.“

Kirchweihkalender für den Landkreis neu erschienen

Ende April hat bereits die Kirchweihsaison begonnen. Bis November kann wieder nahezu jedes Wochenende in Altmühlfranken auf einer Kirchweih gefeiert werden. Damit niemand den Überblick über die rund 120 Kirchweih-Termine verliert, gibt die Zukunftsinitiative altmühlfranken wie in den vergangenen vier Jahren wieder einen Kirchweihkalender im praktischen Visitenkartenformat heraus. Sie möchte dadurch Einheimische und Gäste nicht nur auf die zahlreichen Kirchweihfeste, sondern auch auf die damit verbundenen – auch heute noch vielerorts hochgehaltenen – alten Traditionen und Bräuche aufmerksam machen.

Der Gambrinus gibt in Treuchtlingen das Auftaktsignal für das Volksfest.

Der Gambrinus gibt in Treuchtlingen das Auftaktsignal für das Volksfest.

Nach dem „Körwa-Bären“, dem „Huhnertanz“, der Solnhofener „Kirwä-Sau“ und den Traditionen der Kerwa-Buam in Gunzenhausen steht in diesem Jahr der Volksfestauftakt in Treuchtlingen mit Gambrinus, dem König des Bieres, im Fokus. Traditionell fährt Gambrinus mit einer prunkvoll geschmückten Kutsche durch die Stadt und hält seinen Prolog am Wallmüllerplatz. Auch der Treuchtlinger Trachtenverein begleitet seit vielen Jahren den Volksfestauftakt, der dieses Jahr am 10. Juli stattfinden wird. Anschließend zieht Gambrinus, begleitet von Politik und dem Festwirt, in das Festzelt, wo das erste Fass Bier durch den ersten Bürgermeister der Stadt angestochen wird.
Weitere Highlights während des Treuchtlinger Volksfestes, wie zum Beispiel die traditionelle Boxveranstaltung, die Schubkarr´n Gaudi oder der Festzug durch die Stadt sind im diesjährigen ebenfalls Kirchweihkalender aufgeführt.
Der Kirchweihkalender ist ab sofort kostenlos im Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen (Bahnhofstraße 2, Weißenburg i. Bay., Tel. 09141 902-192) erhältlich. Er liegt ebenso bei den Städten, den Verwaltungsgemeinschaften und
Gemeinden sowie allen Tourist-Informationen in Altmühlfranken aus. Außerdem kann er online unter www.altmuehlfranken.de eingesehen werden. Dort finden sich auch Informationen zu allen bisher vorgestellten Bräuchen.