Tag Archives: Gunzenhausen

Trauer um Erich Rieger

Beiratsmitglied ist 78-jährig gestorben

Rieger 17.12.2011 22-40-06Der Verein für Heimatkunde Gunzenhausen betrauert den Tod seines langjährigen Beiratsmitglieds Erich Rieger (Gunzenhausen). Wir denken gern an ihn zurück, denn er hat dem Verein als Kenner der lokalen Verhältnisse vielfach hilfreiche Dienste erwiesen.
Der Vorsitzende und viele Mitglieder des Vorstands und des Beirats haben ihm am Dienstag, 21. Oktober, auf dem Alten Friedhof in Gunzenhausen die letzte Ehren erwiesen. Eine Blumenschale auf seinem Grab kündet von unserer dankbaren Erinnerung.
Wir durften Erich Rieger in den Sitzungen und auch bei der Stammtischgesellschaft „Amicitia“ als einen Menschen erleben, der das „alte Gunzenhausen“ in seinem Herzen trug. Gerade aus der jüngeren Geschichte der Stadt wusste er den Gesprächen stets interessante und auch amüsante Facetten anzufügen.
Die große Anteilnahme der Gunzenhäuser Bevölkerung an seinem Begräbnis ist Beweis für die Bekanntheit von Erich Rieger. Er war mehr als 40 Jahre aktiver Sänger des Sängerbunds Gunzenhausen, lange Jahre Schriftführer des Vereins und Organisator schöner Vereinsausflüge. Der Verein hatte ihm die Ehrenmitgliedschaft zugesprochen.
Mit dem „Gunzenhäuser Wörderbuch“ hat sich Erich Rieger sozusagen unsterblich gemacht. Das kleine Bändchen enthält viele mundartliche Wendungen, die somit dem Vergessenwerden entrissen wurden. Für die Gunzenhäuser Neubürger ist das „Wörderbuch“ ein schöner Pfad, damit sie auf der Suche nach den sprachlichen Besonderzeiten fündig werden. Dafür gebührt ihm immerwährender Dank. Viele Menschen sind ihm in seiner beruflichen Eigenschaft als langjähriger Verwalter des Gunzenhäuser Kreiskrankenhauses begegnet, im Landratsamt war er danach als Sachbearbeiter für den Öffentlichen Personennahverkehr zuständig.

In der Stunde des Abschieds, in der Pfarrer Bergmann das Leben des Verstorbenen noch einmal skizzenhaft aufzeichnete, offenbarte sich die Wertschätzung seiner Mitmenschen, die sich in großer Zahl auf dem alten Friedhof versammelten. Der Sängerbund entbot seinem Ehrenmitglied mit Trauerliedern einen letzten Gruß.
Das Mitgefühl gilt seiner Frau Inge und seinen drei Söhnen mit ihren Familien.

Werner Falk, Vorsitzender

„FalkTalk“ am 29. Oktober

Der nächste „FalkTalk“ ist am Mittwoch, 29. Oktober, um 18 Uhr im Gasthaus Heidi Eiden in Gunzenhausen. Wir wollen – wie immer – mit einem Vesper beginnen und uns dann über alle kommunalpolitischen Themen unterhalten.

Mit ist es wichtig, dass ich die Runde über die Initiativen informieren, die ich in meiner kurzen Stadtratstätigkeit schon ergriffen haben. Ich möchte auch darstellen, wie der weitere Gang der Dinge ist. Jedenfalls werde ich darauf achten, dass die Anträge weiterverfolgt werden, es sei denn, ein politisches Gremium lehnt das mehrheitlich ab.

Im Stadtrat hatten wir eine zweitägige Klausur in Bad Gögging. Es waren keine Tage der Lustbarkeit, sondern es waren die Sitzmuskeln gefordert. Von zwei professionellen Moderatoren begleitet haben wir eine ganze Litanei von Themen aufgelistet, die wir in den nächsten fünfeinhalb Jahren im Blick haben wollen. Darüber hinaus hat Bürgermeister Karl-Heinz Fitz einen Einblick in Dinge gegeben, die wichtig sind, aber nicht öffentlich diskutiert werden können.

Ich denke, es kann in der Kommunalpolitik keine Denkverbote geben, schon gar nicht für einen „jungen Rentner“, der sich die Zeit nimmt, um sich mit der Stadtpolitik zu beschäftigen. So können wir verschiedene Dinge reden, die ich auf der Agenda habe. Selbstverständlich nutze ich den „FalkTalk“, um Anregungen aus der Bevölkerung entgegenzunehmen und sie weiter zu transportieren.

Werner Falk, Stadtrat der FDP

 

Landrat bei Heizomat in Heidenheim

Heute beschäftigt die Firma 220 Mitarbeiter

Die turnusmäßigen Unternehmensbesuche innerhalb des Landkreises führten Landrat Gerhard Wägemann und die Wirtschaftsförderung des Landratsamts dieses Mal nach Heidenheim. Das Ziel war die Heizomat Gerätebau –Energiesysteme GmbH, wo Geschäftsführer Robert Bloos zur
Betriebsbesichtigung einlud.
Das 1982 von Robert Bloos sen. gegründete Unternehmen mit Hauptsitz in
Maicha konnte sich im Laufe der Zeit immens vergrößern. Von Beginn an wurde sich intensiv mit dem Thema Energiesysteme befasst, womit Heizomat zu einem Begriff mit Alleinstellungsmerkmal

Bildunterschrift von links nach rechts: Nikolaj Andreichev / Mitarbeiter Heizomat, Landrat Gerhard Wägemann, Ernst Herrmann / Geschäftsführer Heizomat, Robert Bloos sen. / Geschäftsführer Heizomat

Von links nach rechts:Nikolaj Andreichev (Mitarbeiter Heizomat), Landrat Gerhard Wägemann, Ernst Herrmann  (Geschäftsführer Heizomat), Robert Bloos sen. (Geschäftsführer Heizomat).

avancierte. Die mehr als 30 jährige
Firmengeschichte zeigt in diesem Fall deutlich auf, welche Möglichkeiten der Unternehmensentwicklung im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen möglich
sind.
In Zahlen ausgedrückt bedeutet diese Geschichte für Heizomat, dass sich aus einer anfänglich ca. 10m² großen Produktionsfläche ein imposantes Firmenareal
von derzeit 35.000m² entwickelt hat. Auch die Mitarbeiterzahl stieg über die Jahre immer weiter an, sodass zum heutigen Tag 220 Personen beschäftigt werden können. Mit diesen vorhandenen Möglichkeiten werden zahlreiche hochwertige Produkte aus dem Bereich erneuerbare Energien hergestellt.
Die angebotene Palette an Erzeugnissen ist dabei enorm breit. Von der
Gewinnung über die thermische Nutzung bis hin zur Verwertung von Biomasse, Heizomat hat für jede Anforderung und jeden Arbeitsschritt eine passende Lösung im Sortiment. Konkret bedeutet das, dass spezielle Greifzangen, Hackmaschinen, Biomassezerkleinerer und Biomassekessel das umfassende Angebot abrunden. Um die Dosierung zwischen den einzelnen Instanzen zu gewährleisten, bietet Heizomat außerdem die passenden Transport- und Fördersysteme an. Zahlreichen innovativen Ideen folgten eigene Patente, sodass unzählige Firmen und Privathaushalte ihren Energiebedarf effizient mit nachwachsenden Rohstoffen decken können.
Die Weichen für die Zukunft wurden bei dem erfolgreichen Unternehmen früh gestellt. Mit dem Erwerb der ehemaligen Heidenheimer Hahnenkamm-Kaserne im Jahre 2005 wurden auf einer 370ha großen Fläche nahezu unbegrenzte Erweiterungs- und Entwicklungsmöglichkeiten geschaffen. „Die dortigen Hallen wurden für unseren Geschäftsbetrieb schnell zu klein, weshalb wir im Jahr darauf umgehend mit dem Bau einer größeren Fertigungshalle begonnen haben.“, erklärte Robert Bloos bei der Betriebsbesichtigung. Diese errichtete Halle wird derzeit erneut um ca. 4500m² vergrößert, was in Anbetracht der Tatsache, dass Heizomat-Produkte mittlerweile in ganz Europa eingesetzt werden, nur logisch erscheint.
Sichtlich beeindruckt zeigte sich Landrat Gerhard Wägemann während des Unternehmensbesuchs. „Diese imposante Vergrößerung eines ehemals kleinen Betriebs ist eine ganz besondere Firmengeschichte!“, betonte Wägemann.
Erfreulich ist in diesem Zusammenhang ebenso die Tatsache, dass junge Menschen im Unternehmen gezielt ausgebildet werden. Deshalb ist es für Heizomat auch selbstverständlich, sich als Ausbildungsbetrieb bei der diesjährigen Berufsausbildungsmesse altmühlfranken zu präsentieren.

 

Das Ensemble Altmühlaue schützen!

Stellungnahme von Stadtrat Werner Falk (FDP) zum geplanten Hochwasserschutz in Gunzenhausen

Neben dem Marktplatz ist die Altmühlpromenade die Visitenkarte und die Schokoladenseite der Stadt. Schon seit Jahrhunderten kennen wir die Bilder von der malerischen und charakteristischen Westseite unserer Stadt.
Aus Gründen der Landschaftsästhetik, des Naturschutzes und des Denkmalschutzes bin ich gegen eine „Mauer“ längs durch die Altmühlpromenade. Dieses Monster ist landschaftszerstörend. Die Altmühlaue aber ist für die Gunzenhäuser ein Kulturgut, das zu schützen ist und nicht gefährdet werden darf. Wir Gunzenhäuser sind stolz darauf und lassen uns die Altmühlpromenade nicht nehmen. Soviel Selbstbewusstsein sollten wir als Gunzenhäuser (und vornehmlich als verantwortliche Stadträte) haben.
Die Techniker kommen und gehen – wir bleiben! Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Projekt realisiert wird, das bei kommenden Generationen Kopfschütteln hervorruft und sie fragen lässt: Was haben sich die Stadträte von damals bei dieser Ensemblezerstörung wohl gedacht? Technische Konzepte gelten selten für die Ewigkeit. Wir erleben oft genug, dass sie schon nach wenigen Jahren in Frage gestellt werden, weil es inzwischen bessere technische Lösungen gibt. Meine Technikgläubigkeit hält sich auch deshalb in Grenzen.
Ich bin dafür, die Anwesen an der Westseite (und auf dem angrenzenden Marktplatz) vor Hochwasser zu schützen. Das könnte auch durch einen Katastrophenplan und mit herkömmlichen Mitteln geschehen. Notwendig sind größere Querschnitte der Kanäle, denn gerade bei Starkregen hat es immer wieder kurzzeitige Überschwemmungen der Grundstücke und in den Häusern gegeben.
Die Haftungsfrage stellt sich für mich im Fall von „höherer Gewalt“ nicht. Und um eine solche handelt es sich, wenn es zu einer Überflutung bei einem Jahrhunderthochwasser kommt. Entlang der Altmühl müssten ja wohl an vielen Orten Schutzmauern errichtet werden, wollte man der Überflutungsgefahr wirksam begegnen. Die Erklärung, es könnten Schadensersatzansprüche auf die Stadt zukommen, akzeptiere ich nicht. Ich halte sie eher für ein Drohgebilde, um das Projekt durchzusetzen und frage: Hat es in der Vergangenheit solche Ansprüche gegeben und wie hoch waren sie? Hat die Stadt jemals finanzielle Ansprüche dieser Art befriedigt?
Die Zerstörung des schützenswerten westlichen Stadtensembles kommt für mich überhaupt nicht in Frage. Deshalb müssen von den Technikern alternative Lösungen gesucht werden.
Werner Falk, Stadtrat der FDP, Gunzenhausen

Kohlers Einsatz für Sozialgrabfeld

Er hat Unterstützung bei Stadträten gefunden

Mit Erfolg hat sich der Weißenburger FDP-Stadtrat Alexander Kohler für die Schaffung von Sozialgräbern auf dem Friedhof der Stadt eingesetzt. Die Mehrheit der Stadträte schloss sich seinem Antrag an, so dass jetzt ein Sozialgrabfeld mit den Namen der Toten angelegt wird.
Wie Kohler (siehe auch eigener Bericht von Peter Diesler im Falk-Report) argumentiert, ist die namenlose Beerdigung pietätlos und einer menschlichen Gesellschaft unwürdig. Ein Toter könne nun einmal schwer sein Namensschild fordern. Der Stadtrat und Apotheker sagt: „Jeder hat vor Gott einen Namen, das sollten wir respektieren.“ Krankheit, Tod, Behinderung, Armut – das seien alles Themen, die nicht gerne öffentlich diskutiert würden.
Die Situation in Gunzenhausen ist pietätvoll. Hier zahlt die Stadt die Feuerbestattung von Menschen, die ganz allein sind und keine Angehörigen haben, die sich um eine würdige Beerdigung kümmern können. Das kommt jährlich ein bis zwei Mal vor. Die Toten werden in einem Urnenfeld beigesetzt, sie bekommen ein Namensschild in einer Stele.
Auf dem neuen Gunzenhäuser Friedhof gibt es aber auch ein anonymes Grabfeld für Erd- und Feuerbestattungen. Wenn die Angehörigen es wünschen, dann können dort die Toten anonym beigesetzt werden.

Frauenfrühstück im Walder Dorfladen

Es wird über alles gesprochen, was Frauen bewegt

Am vergangen Freitag hatte das Team des Dorfladens im Ortsteil Wald alle interessierten Frauen zum gemütlichen Frühstück eingeladen.
Vier ehrenamtliche Mitarbeiter des Ladens hatten mit viel Liebe, Engagement und herbstlicher Dekoration eine familiäre Atmosphäre geschaffen und freuten sich, dass dieses erste Frauenfrühstück von den Kundinnen gut angenommen wurde.

Neben dem Verzehr von regionalen Wurst- und Käsespezialitäten, dekoriert mit wunderschönen essbaren Blüten, frischen Semmeln, vegetarischen Aufstrichen, Seccos, Kaffee, Tee und vielen anderen auch internationalen Frühstücksideen, natürlich mit regionalen Produkten zubereitet wie z.B. Apfel-Walnuss-Porridge und Pancakes, konnten die Frauen die Rezepte für den hausgemachten Apfelkuchentraum und die selbstgemachten kleinen Pfannkuchen gleich mitnehmen. Die Zutaten dafür gibt es natürlich im eigenen Laden, der für seine qualitativ hochwertigen, regionalen Produkte inzwischen über die Grenzen von Gunzenhausen hinaus bekannt ist.

Beim Erfahrungsaustausch über Themen die Frauen bewegen, verging der Vormittag recht schnell und man war sich sicher, dass dieses Event eine feste Komponente im Walder Dorfladen werden soll und künftig jeden 1. Freitag im Monat ab 9 Uhr stattfinden wird. Anleitungen für Handarbeiten, Buchvorstellungen , Filmempfehlungen und dergleichen würden diese Veranstaltung noch bereichern.

Das Team des Dorfladens möchte mit diesen Events nicht nur einen Beitrag zur Stärkung der Dorfgemeinschaft leisten, sondern freut sich auch über alle auswärtigen Gäste, die Freude an Unterhaltung in gemütlicher Runde bei einem leckeren abwechslungsreichen Frühstück haben.

Kirchweihmarkt für Kunstliebhaber und Genießer

Sonntagsausflug zum Gasthof Gentner in Spielberg

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Die Kunsthandwerkerin Monika Engelhardt aus Roth mit ihren selbstgeflochtenen Körben war schon 2013 beim Kirchweihmarkt vertreten.

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Die Künstlerin Julia Venske nimmt ihre Marmorfigur „Weißer Riese“ am Spielberg im Empfang. Dieses und andere Werke sind beim Kirchweihmarkt zu sehen.

Wer Kultur und gutes Essen schätzt, kommt an Spielberg nicht vorbei. Auch am Sonntag, 19. Oktober, ist der kleine Ort im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen einen Sonntagsausflug wert. Zum zehnten Mal lockt der Gasthof Gentner von 10 bis 17 Uhr Gäste aus der ganzen Region zum traditionellen Kirchweihmarkt in das Dörfchen am fränkischen Hahnenkamm.

Zwei besondere Aussteller in diesem Jahr sind Julia Venske und Gregor Spänle. Das weltweit bekannte Künstlerehepaar aus München zeigt im historischen Sudhaus seine fantastischen Marmorfiguren. Auch der Zonta Club Fränkisches Seenland ist wieder dabei. Die Mitglieder des Frauennetzwerks verkaufen Kaffee, Kuchen und Bücher. Der Erlös fließt in zwei Projekte: die Anlauf und Beratungsstelle für von sexualisierter Gewalt betroffene Kinder und Jugendliche im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (ALMA) sowie das Projekt Frauen integrieren Frauen (PFIF), das Asylbewerberinnen unterstützt.

Ob Seife, Pralinen, Schmuck oder Dekoration für den Garten, Filz-Accessoires, Körbe oder Likör – handgemacht ist beim Spielberger Kirchweihmarkt die Devise. Während Mama und Papa von Aussteller zu Aussteller flanieren, können die Kinder beim Präge- und Schablonendruck selbst kreativ werden.

Der Markt findet sowohl im Innenhof als auch in den Gebäuden des Gasthofs statt. Zeigt sich der Oktober nicht von seiner goldenen Seite, ist für ein warmes, trockenes Plätzchen gesorgt. Sonntagmittag werden in den Stuben des Gasthofs traditionelle Kirchweihgerichte serviert, dafür sollte man allerdings reservieren.

Kontakt: Tel. (09833) 988930 – E-Mail: info@gasthof-gentner.de
Internet: www.gasthof-gentner.de

 

Die Welt im Maßstab

Therapiezentrum Cronheim stellt im Landratsamt aus

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Landratsvize Robert Westphal eröffnete die Ausstellung im Beisein der Cronheimer Modellbauer.

Bis 24. Oktober zeigt das AWO Therapiezentrum Schloss Cronheim die Ausstellung „Nüchterne Fakten oder die Welt im Maßstab“ im Foyer des Landratsamtes Weißenburg-Gunzenhausen.
Das Therapiezentrum Schloss Cronheim besteht seit 1999 in unserem Landkreis als Einrichtung, die chronisch alkoholkranken Menschen bessere Lebensbe-dingungen schaffen und eine größtmögliche Selbstbestimmtheit in allen Lebens-bereichen ermöglichen möchte.
Sicherlich einzigartig in der Suchttherapie ist das arbeitstherapeutische Angebot im Modellbau. Hier entstehen in beeindruckender Weise maßstabsgetreue Modelle, von denen auch einige im Landratsamt in Weißenburg zu sehen sein werden, wie z. B. das Modell des Markgräflichen Jagdschlosses in Gunzenhausen oder die in der Reichsprogromnacht im November 1933 zerstörte Synagoge in Treuchtlingen.
Im Modellbau können die Bewohnerinnen und Bewohner sowohl ihre feinmotorischen Fähigkeiten, als auch ihre Ausdauer trainieren. Hier sind Geschicklichkeit und Konzentration gefragt.
Mit diesem ganz besonderen handwerklichen Angebot ist das Therapiezentrum Schloss Cronheim seit 2014 auch Mitglied im Netzwerk HandwerkErLeben der Zukunftsinitiative altmühlfranken.
Auf deren Initiative haben sich in diesem Netzwerk Betriebe zusammen geschlossen, die das regional verwurzelte Handwerke und deren einzigartigen Dienstleistungen und Qualitätsprodukte bekannter machen wollen.

Gemeinsame Ziele dieses Netzwerkes sind:
• Mehr Transparenz der vorhandenen Handwerksgewerke in der Region.
• Vermittlung der in altmühlfranken angebotenen handwerklichen
Dienstleistungen.
• Kommunikation des Handwerks als wesentlichen Bestandteil der
erlebbaren Lebensqualität in der Region.
• Darstellung des vielfältigen Ausbildungs- und Arbeitsplatzangebots im
altmühlfränkischen Handwerk.
• Öffnung der Betriebe nicht nur zum Verkauf, sondern auch zum Erleben
des handwerklichen Fertigungsprozesses von Qualitätsprodukten.
Der Modellbau der AWO Cronheim ist dabei natürlich ein einzigartiges Angebot,
welches das Netzwerk bereichert. Der zweite Teil der Ausstellung unter dem Motto „Nüchterne Fakten“ zeigt die
Bilder von  Werner Söller, der ebenfalls seine Kunstwerke zur Schau stellt.
Er fing bereits als Kind mit dem Malen an und hat bald gemerkt, dass ihm das
Malen eine „bessere Stimmung“ verschafft. Die Malerei hilft auch dabei, Dinge zu
sagen, die man nicht immer ausspricht, oder hilft, Freude und Ärger gelassener
zu verarbeiten.
Der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen hat gerne das Foyer des Landratsamtes zur Verfügung gestellt, um dem AWOTherapiezentrum
eine Plattform zu bieten, die in Cronheim gefertigten und ganz
besonderen regionalen Produkte noch weiteren Leuten in unserer Region bekannt
zu machen.
Gelegenheit zum Besuch der Ausstellung besteht noch bis zum 24. Oktober zu
den bekannten Öffnungszeiten von Montag bis Donnerstag von 8 bis 16.30
Uhr sowie am Freitag von 8 bis 12 Uhr.

Asylbewerber: Können leerstehende Gebäude angeboten werden?

Gedanken zur Asylbewerber-Problematik

Die Asylbewerber aus Syrien, aber nicht nur von dort, drängen nach Europa und Deutschland. Jeden Tag wird die Thematik deutlicher. Die Politik muss darauf reagieren. Aber nicht nur auf Bundes- und Landesebene sollte man sich Gedanken machen, auch in der Region, im Kreis und in den Gemeinden kann den verantwortlichen Kommunalpolitikern die Angelegenheit nicht gleichgültig sein.
Die Asylbewerber bis zu ihrer Anerkennung als Flüchtlinge in Bundeswehrkasernen unterzubringen, ist ganz sicherlich richtig, wenngleich damit buchstäblich eine Kasernierung der Menschen verbunden ist, die sich nicht immer positiv auswirken muss. Wo viele Menschen zusammengepfercht sind, da gibt es aller Erfahrung nach auch viele Probleme.
Für die Asylbewerber, der kaum mobil sind, ist es ganz sicher besser, wenn sie in einer Stadt unterzubringen sind, in der es kurze Wege zu den Stellen gibt, die ihnen helfen können. Aber der Druck auf die Kommunen wird stärker und so stellt sich für mich die Frage, ob nicht auch leerstehende Häuser auf dem Lande genutzt werden können, sofern sie in einem bewohnbaren Zustand sind. Ich bin mir aber auch im Klaren, dass die Unterbringung von Asylbewerbern in kleinen Dörfern auf Akzeptanzprobleme stoßen kann. Andererseits erkenne ich aber auch, dass immer mehr Menschen in der Asylproblematik umdenken und das Verständnis für die bedrängten Menschen wächst. Zudem müssen die Hauseigentümer ihre Wohnungen ja nicht zum Nulltarif bereitstellen.
Ich denke, es wäre ganz gut, sich in den Gemeinden darüber Gedanken zu machen, auch in den lokalen konfessionellen Verbänden und Einrichtungen, in denen die Bergpredigt stärker verhaftet ist als möglicherweise in anderen Kreisen. Dass es Moslime sind, die kommen und denen geholfen werden muss, sollte das christliche Weltbild nicht unbedingt erschüttern.
Auf der überschaubaren kommunalen Ebene könnten von hilfsbereiten Menschen „Patenschaften“ für Asylbewerber-Familien übernommen werden, um diesen bei den alltäglichen Problemen mit individuellen Leistungen zu helfen. Das tun bisher schon Menschen mit einem großen Helferherzen, aber sicher könnten es noch mehr sein.
Das bekannt gewordene Düsseldorfer Ereignis muss uns beschämen. Meiner Meinung nach müssen die Behörden genauer hinschauen, wem sie Dienstleistungen vergeben. Im konkreten Fall würde ich nicht vor drastischen Maßnahmen zurückschrecken. Bilder von Misshandlungen hilfsbedürftiger Menschen dürfen von Deutschland aus nicht um die Welt gehen.
Werner Falk, Stadtrat der FDP, Gunzenhausen

Liebeserklärung an den „Porsche“

Walter Langohr war zu Gast auf dem Müßighof bei Absberg

Walter Langohr steuert den Porsche AP 17 aus dem Jahr 1950, links daneben Vorsitzender Werner Falk und rechts Oldtimersammler Fritz Beil.  Foto: FR Presse

Walter Langohr steuert den Porsche AP 17 aus dem Jahr 1950, links daneben Vorsitzender Werner Falk und rechts Oldtimersammler Fritz Beil. Foto: FR Presse

Es sind keine mentalitätsgeschichtlich-wissenschaftlichen Beiträge, die Walter Langohr in seinen drei Büchern liefert, dafür mehr sind es kurzweilige und absolut authentische Geschichten, der Autor in seiner Jugendzeit in Sinbronn bei Dinkelsbühl als Bauernbub erlebt hat. Später war er als Agraringenieur und Projektbegleiter viel in der Welt unterwegs. Dabei gewann er immer wieder die Erkenntnis: Daheim im Frankenland ist es doch am schönsten!
Auf Einladung des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen war Walter Langohr aus Marktheidenfeld auf dem Müßighof von Regens Wagner bei bei Absberg und erzählte von seinen Erlebnissen, die er in den drei Bücheren „Hurra, wir haben einen Porsche!“, „Schlitzohren, Langohren und Trakto(h)ren“ sowie „Schön, schön war die Zeit“ beschrieben und in einer CD-ROM besprochen hat. In all seinen Erzählungen kommt die Liebe zum Landleben zum Ausdruck, gepaart mit einem reichhaltigen gedanklichen Archiv zur Landtechnik.
Fritz Beil aus Seitersdorf von den „Oldtimerfreunden Fränkisches Seenland“ hatte zur Freude des Gastes aus Unterfranken seinen Porsche AP 17 (Baujahr 1950) auf dem Hof zur Schau gestellt, Willi Brummer vom Röthenhof einen „Porsche Super“ (Baujahr 1963). Am Beispiel des 18 PS starken Schleppers, der heute unter Sammlern für fast das Dreifache seines urspünglichen Preises gehandelt wird, skizzierte Porsche-Fan Langohr die Entwicklung der Landtechnik. Die Allgaier-Werke in Uhingen gaben den Traktorenbau übrigens auf der Höhe ihres Erfolgs an Porsche-Diesel-Motorenbau“ weiter. Wolfgang Porsche, der heutige Aufsichtsratsvorsitzende des Imperiums, hat übrigens in Zell am See bei Salzburg eine ansehnliche Traktorensammlung. Er ist auch immer wieder bei den Oltimerveranstaltungen zu sehen. In Miniaturform steht der Vorgänger „Allgaier“ auf dem Schreibtisch von Dieter Hundt, dem Seniorchef der Allgaier-Werke in Uhingen und langjährigen Präsidenten des Deutschen Arbeitgeberverbands.
Walter Langohrs Erzählungen rankten sich um Begebenheiten auf dem Dorf. Er hat sie dem Vergessenwerden entrissen und mit seiner publizistischen Arbeit der Nachwelt somit ein Stück dörfliche Kulturgeschichte geschenkt. Natürlich ist der 73-Jährige geneigt, der alten Zeit nachzutrauern („Gewinnmaximierung ist nicht alles“), aber er hat sich dennoch den Blick auf die Realitäten bewahrt.
„Wir haben einen schönen Ausflug in die dörfliche Welt der fünfziger und sechziger Jahre erlebt“, fasste Vorsitzender Werner Falk die Lesung im Hof des RW-Anwesens zusammen. Die Gäste hatten die Gelegenheit, auch das Bauernhofmuseum auf dem Müßighof anzusehen.