Tag Archives: Gunzenhausen

„Stadtmarketing Gunzenhausen“ gegründet

Die Aufbruchstimmung hält an

StadtmarketingWie Bürgermeister Karl-Heinz Fitz  sagt, ist der Verein „Stadtmarketing Gunzenhausen“ sein jüngstes Kind. Die Schwangerschaft hat mit zwölf Monaten etwas länger gedauert als das bei weiblichen Schwangerschaften der Fall ist, aber das Produkt ist vielversprechend. Das „Stadtmarketing“ soll die Initiativen und Ideen der verschiedenen Verbände bündeln.

Vorsitzender ist ein neuer Mann, der erst seit wenigen Monaten in der Stadt unternehmerisch aktiv ist: Patrick Bosch (32), der Geschäftsführer der Bosch GmbH & Co (Bauträgerschaft und Immobilien).

Ihm zur Seite steht als 2. Vorsitzender Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. Das ist bereits in den Vorgesprächen so vereinbart worden. Die Mitglieder stimmten der Personalie in der Gründungsversammlung einstimmig zu. Als 3. Vorsitzender fungiert der Gunzenhäuser Buchhändler Thomas Fischer. Als Kassier amtiert Christopher Westphal von der Sparkasse Gunzenhausen (es ist der jüngste Sohn von Landratsvize Robert Westphal aus Meinheim) und als Schriftführer wurde Stephan Guthmann von der Raiffeisenbank gewählt. Stadtkämmerer Werner Stützer und Erwin Einziger (Vorstandsmitglied der Gewerbebank) sind Revisoren.

Die Arbeitskreise werden vertreten durch:

Industrie: Marco Stenglein, Verpa-Standortleiter

Handwerk: Udo Kleeberger, Chef der gleichnamigen Bäckerei

Handel: Dieter Früh, Geschäftsleiter  des Kaufhauses Steingass

Einzelhandel: Erika Gruber, IHK-Vizepräsidentin und Chefin von Zweirad-Gruber

IHK: Hans-Georg Degenhart, Chef der gleichnamigen Eisenhandlung

Gastronomie: Gerhard Müller. Chef  des  Hotel-Gasthofes  „Adlerbräu“

Gesundheit: Imke Götz, Chefin des gleichnamen Physio-Kompetenzzentrums

Wirtschaftsjunioren: Stefan Meier, Filialleiter der Gewerbebank Gunzenhausen

Kunst und Kultur: Peter Schnell, Stadtrat, Vorsitzender „Die Kulturmacherei“ und „Lebenskunst“-Akteur

Medien: Klaus Seeger, Sendeleiter von Radio 8 in Ansbach

Dienstleistungen: Sigrid Niesta-Weiser, Rechtsanwältin in Gunzenhausen

45 Mitglieder traten spontan bei, weitere sollen in den nächsten Wochen dazu kommen. Privatpersonen und Vereine zahlen einen Jahresbeitrag von 50 Euro, die Firmenbeiträge sind nach Mitarbeitern gestaffelt und beginnen bei 180 Euro (bis 560 Euro). Natürlich sind nach oben keine Grenzen gesetzt. Große Wirtschaftsunternehmen können mehr leisten als der kleine Ladenbesitzer.

Als Geschäftsführer wird zunächst noch für ein Jahr Citymanager Markus Jocher zur Verfügung stehen. Im Rathaus soll der Geschäftsführer seinen Dienstsitz bekommen.

Gedanken zur „Marke Gunzenhausen“

Mein Vorschlag: Gunzenhausen. Leben am See.

Eine Marke kann sich nicht an austauschbaren Faktoren wie „herrliche Landschaft mit grünen Wäldern und saftigen Wiesen“, Schulen, Bädern, Verkehrseinrichtungen etc. orientieren. Sie werden als selbstverständlich empfunden – und sind es wohl auch, weil sie zum Pflichtprogramm einer Stadt und Region gehören.Schrenk Prospekt 3872x2592-001
Wenn wir die „Marke Gunzenhausen“ definieren wollen, dann müssen wir zunächst einmal sehen, wo die Stadt ein Alleinstellungsmerkmal vorweisen kann. Für Gunzenhausen ist dies unzweifelhaft die Nähe zum Altmühlsee und die zentrale Lage zwischen dem Altmühl- und Brombachsee. Gunzenhausen liegt an einem See von respektabler Größe. Das ist ein Novum in ganz Nordbayern, Nordwürttemberg und Nordbaden. Diesen Umstand gilt es zu nutzen und werblich auszuschlachten. Ich erwarte, dass dies auch von den Leuten so gewichtet wird, die für den Tourismus in unserer Stadt verantwortlich tätig sind. Deshalb hätte ich es für angemessen gehalten, der Stadtrat wäre meinem Vorschlag gefolgt und hätte den Namenszusatz „am See“ beantragt. Nachdem das aber nicht geschehen ist, gibt es jetzt im Zuge der Diskussion um die „Marke Gunzenhausen“ erneut Gelegenheit, sich darüber Gedanken zu machen, wie sich Gunzenhausen akzentuieren kann. Meines Erachtens bleibt nur ein Aspekt: die Lage am See als markantes Profil.
„Die Wirtschaft“ in ihrer Pauschalität kann es sicher nicht sein, denn wir haben in Gunzenhausen keine branchenspezifische Industrie und auch kein exemplarisches Handwerk, so dass wir daraus eine Marke entwickeln könnten (Beispiele: „Goldschlägerstadt“ Schwabach, adidas und puma als Synonyme für Herzogenaurach). Wenn es einen Betrieb gegeben hat, der für Gunzenhausen eine Ausstrahlung hatte, dann war dies wohl Loos, aber Bosch ist keine lokale oder regionale Marke. Die INA ist ebenfalls ein weltweit tätiges Unternehmen und bietet von daher keinen Ansatz für einen lokalen Bezug. Andere Wirtschaftsunternehmen, die imagetragend sein könnten, gibt es nicht.
Das Image Gunzenhausen ist noch eher beeinflusst von den Gesundheitseinrichtungen „Altmühlseeklinik“ der Hensoltshöhe und „Seenlandklinik Lindenhof“ der Arbeiterwohlfahrt, wobei mir die neue Titulierung „Klinik“ doch etwas hochgegriffen erscheint, zumal gemeinhin mit einer Klinik weitreichendere medizinische Dienstleistungen verbunden werden. Will man auf sie imagebildend bauen, dann muss man von einem dauerhaften Bestand dieser Einrichtungen ausgehen können.
Für die Imagebildung der Stadt schlage ich den neuen Slogan „Gunzenhausen. Leben am See.“ vor. Er ist meines Erachtens umfassend und schließt keinen Bereich aus, auch nicht die „die Wirtschaft“. Ich halte es deshalb für angebracht, ihn in die Überlegungen um eine Markenstrategie Gunzenhausens einzubeziehen. Die Einbindung der Bürger Gunzenhausens in den Markenfindungsprozess finde ich gut. Es sollten aber auch die Grafikdesigner in der Region einbezogen werden, wenn es gilt, ein neues Logo zu konzipieren.

Werner Falk, Stadtrat der FDP

Erfolgreiche Bilanz der Zukunftscoaches der Metropolregion Nürnberg

Konferenz zum Ende der ersten Förderperiode in Weißenburg

Bei strahlendem Kaiserwetter fand die Bilanz-Konferenz der Zukunftscoaches der Metropolregion Nürnberg im Sitzungssaal des Landratsamtes in Weißenburg statt. Neben Landrat Armin Kroder (Ratsvorsitzender der Metropolregion Nürnberg), Landrat Gerhard Wägemann (Sprecher der Zukunftscoaches), Dr. Christa Standecker (Geschäftsführerin der Metropolregion Nürnberg) und Georg Moser (Referatsleiter für den ESF-Bayern) waren fast alle Zukunftscoaches sowie weitere Ratsmitglieder der Metropolregion der Einladung nach Weißenburg gefolgt.

Konferenz zum Ende der ersten Förderperiode in Weißenburg

Konferenz zum Ende der ersten Förderperiode in Weißenburg

Die 16 Vor-Ort-Zukunftscoaches in den vor allem ländlichen Bereichen der Metropolregion Nürnberg können nach ca. zweieinhalb Jahren ihres Wirkens eine stolze Bilanz vorweisen: Über 250 Projekte und Maßnahmen wurden initiiert und umgesetzt, um dem demographischen Wandel entgegenzuwirken. Viele davon wurden über das Netzwerk der Zukunftscoaches in die Breite gebracht, z.B. die Berufe-Tour sowie der Talentpool, die im Rahmen der Konferenz vorgestellt wurden.

So zielt die Berufe-Tour darauf ab, den Schülerinnen und Schülern einer Region die örtlichen Betriebe näher zu bringen, und zwar nicht nur die „bekannten Großen“, sondern auch die „kleinen Feinen“. Die Schüler werden mit Bussen zu den Unternehmen gebracht und erfahren dort Einblicke in die Arbeitswelt vor Ort. Mehrere Betriebe aneinandergereiht ergeben eine Tour, wobei die Teilnehmer vorab nicht wissen, in welche Betriebe sie fahren.

Der Talentpool „cleverheads“ Oberfranken plus ist eine Datenbank, in welcher sich die beteiligten Unternehmen Bewerberinnen und Bewerber, die sich zwar gut präsentierten oder hervorragend qualifiziert sind, aber bei der Einstellung nicht zum Zuge kamen, gegenseitig empfehlen. Somit soll kein Talent der Region verloren gehen.

Dies ist insbesondere bei dem stetig steigenden Mangel an Arbeits- und Fachkräften notwendig. Eine Auswertung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat ergeben, dass bereits im Jahre 2013 aus Mangel an Bewerbern 19.000 Arbeitsplätze in der Metropolregion Nürnberg nicht besetzt werden konnten. Nach Prognosen des IHK-Fachkräftemonitors werden im Jahr 2020 rund 90.000 Fachkräfte fehlen.

Die veränderten Rahmenbedingungen in der ESF-Förderung der kommenden Förderperiode ziehen es nun leider nach sich, dass lediglich 5 der bisher 16 Zukunftscoaches auch Zukunftscoaches bleiben. Die meisten anderen werden in veränderten Positionen oder mit neuen Fördertöpfen an ihren bisherigen Maßnahmepaketen weiterarbeiten.

So auch im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, wo eine Stelle „Bildung & Familie“ mit Mitteln des Regionalmanagements gefördert wird und auch Mittel aus dem Förderprogramm „Bildung integriert“ zum Zuge kommen. So können die bisherigen Schwerpunktthemen Bildung, Familienfreundlichkeit sowie Willkommenskultur unverändert fortgeführt werden.

Kathrin Kimmich, Leiterin der Zukunftsinitiative altmühlfranken, die bis Ende 2014 die Funktion „Zukunftscoach“ im Landkreis innehatte, hierzu: „Unsere Projekte sind auf Nachhaltigkeit ausgelegt. Viele unserer Projekte hätten wir mit den neuen formalen Anforderungen der ESF-Förderung so nicht weiterführen können. Daher wird sich der Landkreis nicht weiter am Förderprogramm beteiligen“.

Landrat Gerhard Wägemann zeigte sich zunächst sehr angetan von der Tatsache, dass die Konferenz der Europäischen Metropolregion Nürnberg (EMN) im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen abgehalten wurde. „Das ist ein sehr schönes Zeichen für die Stadt-Umland-Partnerschaft der Metropolregion Nürnberg.“ Insgesamt bedauert Wägemann allerdings, dass durch die Änderungen bzw. Anforderungen im ESF-Bayern nicht alle Zukunftscoaches so weitermachen können wie bisher. „Dennoch“, meinte er, „sind sich alle einig, dass das Netzwerk als solches bestehen bleiben wird, egal ob mit ESF-Förderung oder ohne.“

Historisches und Modernes ergänzen sich

Exkursion des Vereins für Heimatkunde in Triesdorf

Bei den markgräflichen Nachbarn in Triesdorf waren die Mitglieder des Vereins für Heimatkunde zu Gast. Dr. Horst von Zerboni, der Vorsitzende des Vereins der Freunde Triesdorfs, begleitete sie auf ihrer „Samstagsexkursion“ auf den Pfaden der Markgrafen. Zugleich erlebten sie den spannenden Kontrast zwischen historischer Bauweise und der modernen Architektur, wie er im Verhältnis zu den Gebäuden der Fachhochschule darstellt.

Ein spannender Kontrast: Links der futuristische Neubau der Fachhochschule, im Hintergrund die historische „Villa Sandrina“. Dr. Horst von Zerboni (Mitte) begleitete die Gruppe des Vereins für Heimatkunde auf ihrem Rundgang. Foto: FR Presse

Ein spannender Kontrast: Links der futuristische Neubau der Fachhochschule, im Hintergrund die historische „Villa Sandrina“. Dr. Horst von Zerboni (Mitte) begleitete die Gruppe des Vereins für Heimatkunde auf ihrem Rundgang. Foto: FR Presse

Triesdorf ist für viele Menschen in der Region aber auch ein Synonym für fortschrittliche Landwirtschaft. In neun Schulen von unterschiedlichen Trägern und der FH-Weihenstephan-Triesdorf mit rund 3000 Schülern und Studenten ist Triesdorf heute neben dem niederbayerischen Schönbrunn der wichtigste Standort für das Agrarstudium. An der Fachhochschule sind Studenten aus 32 Nationen eingeschrieben. Die Hälfte von ihnen kehrt danach in die heimischen Betriebe hochqualifiziert in die elterlichen Betriebe zurück. Ausgangspunkt für das Bildungszentrum Triesdorf war die 1748 gegründete Ackerbauschule.
Der Spaziergang führte die Gäste aus Gunzenhausen zu den markanten baulichen Zeugnissen der Markgrafenzeit, also zum noch erhaltenen Barockgarten mit dem Sommerhaus des einstigen markgräflichen Leibarztes , vorbei an den schön restaurierten Kavaliershäuschen, durch den ehemaligen Park mit seiner alten Lindenallee (aus dem Jahr 1740) zum Weißen Schloss und der Villa Sandrina. Acht Kilometer lang war einst die drei Meter hohe und 30 Zentimeter dicke rote Mauer, die das 300 Hektar große Areal eingrenzte. Sie ist von 1729 an in 16 Jahren Bauzeit entstanden. Davon sind heute nur mehr Reste vorhanden. Dr. von Zerbonis anschauliche Darstellung: „Das entspricht etwa dem Material für 200 Einfamilienhäuser.“ An allen Gebäuden erläuterte er die charakteristische Bauweise, zuletzt in der Markgrafenkirche.
Die Werke der markgräflichen Baumeister Gabriel de Gabrieli, Carl Friedrich von Zocha, Leopoldo Retty und Johann David Steingruber sind nach den Ankauf des kleinen Triesdorfer Landguts durch die Ansbacher Fürsten von 1682 bis 1776 entstanden und vermitteln den Besuchern bis heute einen Eindruck von der einstigen Herrlichkeit der Sommerresidenz.
Zu den samstäglichen Exkursionen gehört auch die abschließende Einkehr. Im Gasthaus „Sammethbräu“ kündigte Vorsitzender Werner Falk an, dass eine Besichtigung des markgräflichen Ansbachs im Juni das Programm des Vereins ergänzen wird.

Was geht ab in Gunzenhausen?

Stadtjugendpflege stellt ihr Programm vor

„Was geht ab?“ Das ist der Titel einer neuen Broschüre, die von Stadtjugendpfleger Helmar Zilcher konzipiert wurde und die jetzt öffentlich ausliegt. Sie ist im handlichen Format (11,5 mal 11,5 cm)  und durchgehend vierfarbig gestaltet. Gedruckt worden ist sie in der Druckerei E. Riedel.“Wir möchten Lust und Laune auf die Veranstaltungen der Stadtjugendpflege machen“, schreibt Bürgermeister Karl-Heinz Fitz in seinem Grußwort. Und er lässt den Jugendlichen wissen: „Mir persönlich ist es wichtig, dass Ihr Euch in unserer Stadt wohl fühlt.“Stadtjugendpfleger 003

Der Titel der Broschüre („Was geht ab?“) ist – so Stadtjugendpfleger Helmar Zilcher – der Gegenentwurf der Negativformel „Da geht nichts ab!“ Sein Angebot ist eine Mischung aus Party, Konzerten und Sportveranstaltungen.  Auf dem neuen Skaterplatz im Gunzenhäuser Süden ist kürzlich schon mächtig gefeiert worden („Skater Opener“), die „tanz-klar“-Veranstaltungen kommen dazu als dauerhaftes Angebot.

Zur Situation der Jugendarbeit in Gunzenhausen sagt Zilcher: „Viele Jugendliche lassen sich heute nicht mehr auf enge Vereinsstrukturen ein und wollen lieber gezielt Angebote konsumieren, die sie spontan und ohne jegliche Verpflichtungen wahrnehmen können.“

Nach dem „tanz-klar-loveboat“ auf der MS Altmühlsee“ und dem 2. Bandhaus-Festival  sowie dem „Skater Opener“ gibt es in den nächsten Wochen und Monaten noch folgende Veranstaltungen:

„stadtjugendfest“ vom 3. bis 5. Juli (zeitgleich mit dem Bürgerfest), „tanz-klar-beach“ am 24. Juli im Waldbad am Limes,  die Ferienbetreuung „Die Stadt Piraten“ vom 31. August bis 4. Setember, das Drachenfest am 25. Oktober, den „kulturherbst“ am 10. Oktober, „tanz-klar-eis“ im November und Dezember auf der Eisbahn am Marktplatz.

Ablehnend gegenüber Hochwasserschutz-Planung für Gunzenhausen

Bericht vom siebten „FalkTalk“ in der FC-Gaststätte

Weiterhin ablehnend steht die FDP dem geplanten Hochwasserschutz in Gunzenhausen gegenüber. Wie Stadtrat Werner Falk auf dem letzten „FalkTalk“ in der FC-Gaststätte erklärte, fürchte er bei der Realisierung der Pläne des Wasserwirtschaftsamts eine Verunstaltung der historisch gewachsenen Altmühlaue. Mit ihr identifizierten sich die Gunzenhäuser in starkem Maße. „Eine 1,40 Meter hohe Schutzmauer ist jedenfalls ein Akt der ästhetischen Grausamkeit“, bemerkte der Kommunalpolitiker und richtete an die Stadtratsmehrheit den Appell, die Notwendigkeit des Hochwasserschutzes in dieser Form grundlegend zu überdenken.
„Die Wasserwirtschaftler kommen und gehen, die Gunzenhäuser werden sich über dieses technische Bauwerk noch in Jahrzehnten ärgern“, sagte Werner Falk, der in Fall des staatlich geplanten Hochwasserschutzes davon abriet, den Verlockungen des „goldenen Zügels“, also der 50-prozentigen finanziellen Kostenbeteiligung des Staats zu folgen. Mit dem Altmühlsee und zusätzlichen zu schaffenden Retentionsräumen im südlichen Bereich müsse es möglich sein, auch größere Hochwässer aufzufangen. Das letzte schlimme Hochwasser liege 27 Jahre zurück, sei also noch vor dem Seebau in Erscheinung getreten. Wie Falk erklärte, genieße die Binnenentwässerung der westlichen Stadt Vorrang. Die zu geringe Abflusskapazität der Kanäle sei ursächlich gewesen für die letzten Hochwässer in der Stadt. „Wir sollten deshalb die vom Stadtrat beschlossene Binnenentwässerung unabhängig von der Hochwasserschutzmaßnahme realisieren“, erklärte der liberale Stadtrat. Der angestrebten Freiflächenplanung für die Altmühlaue sieht er mit Skepsis entgegen: „Es besteht die Gefahr, dass die Schutzmauer als das hauptsächliche bauliche Element das historische Stadtbild ruiniert.“ Der landschaftsarchitektonische Eingriff werde dies kaum kaschieren können. Dennoch: „Wir wollen sehen, was den Architekten dazu einfällt.“

Auch heuer gibt es die Eisbahn

Zustimmend äußerte sich der Stadtrat in der 15-köpfigen Talkrunde über die Entscheidung, die Eisbahn auch im nächsten Jahr auf dem Marktplatz anzubieten. „Das bestätigt meine Gedanken, den Marktplatz noch mehr als einen Ort des Begegnens und des Erlebens zu machen“, sagte er. Mit Genugtuung quittierte der FDP-Vertreter im Stadtrat die Festlegung auf den von ihm vorgeschlagenen Namen für das zu gründende „Stadtmarketing Gunzenhausen“.

„Tempo 30“ nur in Ausnahmen

Zum Verkehrskonzept bemerkte er, es in Gunzenhausen grundsätzlich bei der gesetzlich in der Straßenverkehrsordnung verankerten 50 km/h-Regelung zu belassen, aber – wie bisher schon – Ausnahmen in Bereichen wie Kindergärten, Kinderspielplätzen,Schulen, Altersheimen, Seniorenwohnstätten zu machen. „Wo auch immer wir eine Reglementierung vornehmen, erhöhen wir die Verkehrsbelastung in anderen Straßen“, betonte Werner Falk. Noch mehr als bisher könnten aber gegenläufige Geh- und Radwege ausgeschildert werden, beispielsweise in der Weißenburger Straße. Dass jetzt stadtauswärts fahrende Radler auf der Straße fahren und sich erhöhten Gefahren aussetzen müssten, sei niemandem verständlich zu machen. Allein die Sicherheit der schwächeren Verkehrsteilnehmer sei ausschlaggebend. Der liberale Stadtrat dazu wörtlich: „Ich fahre stets auf dem linken Geh- und Radweg stadtauswärts, denn ich möchte nicht, dass ich von einem Lastwagen überrollt werde und auf meinem Grabstein steht: Er hatte recht, aber leider ist er tot!“

Mit den Menschen reden!

 Ohne Scheuklappen das Gespräch suchen!

Erst im nächsten Jahr sind wieder Landtagswahlen, die als Stimmungsbarometer für die Parteien nützlich sind. Die letzten Ergebnisse in Hamburg und Bremen sind für die Freien Demokraten ermutigend. Beide Male haben couragierte junge Frauen gezeigt, dass es erfolgreich ist, wenn sich die „neue FDP“ den Wähler so präsentiert, wie sie ist: nämlich als die Stimme der Freiheit in unserer Gesellschaft, die mehr und mehr reglementiert wird.FalkWe (14)
Wir Freien Demokraten in Bayern, in Mittelfranken und in Altmühlfranken wollten mutig sein und das Kapitel der Klientelpartei vergessen machen. Nur die Präsentation als Freiheitspartei gibt uns die Chance, bei der nächsten Bundestagswahl erfolgreich zu sein. Bis dahin fließt noch viel Wasser die Altmühl hinunter – und die Auflösungserscheinungen der Bundesregierung werden sich häufen. Der Wähler wird erkennen, dass die „GroKo“ eben nicht die erste Wahl in Deutschland ist. Was wir in unserem Land brauchen, das sich Freiheitliche, die sich für die individuellen Rechte der Menschen einsetzen und sie gegenüber dem Zugriff der Gesellschaft und dem Staat mit Zähnen und Klauen verteidigen. Nur dieser unbedingte und kompromisslose Kampf für die Bürgerrechte kann der Auftrag an die FDP sein. Ich bin hoffungsvoll, dass es unserem Vorsitzenden Christian Lindner gelingen wird, die Partei auf das richtige Gleis zu setzen. Er ist jung und steht für politische Perspektiven, die junge Menschen ansprechen.
Die Wahlen in Hamburg und Bremen haben gezeigt, dass die FDP attraktiv ist für junge Menschen, die sich nicht abfinden wollen mit dem schwarz-roten Kuhhandel, der so aussieht: Bist du für meine Rente mit 63, bin ich für deine Maut; bist du für meinen Mindestlohn, bin ich zu neuen Zugeständnissen bereit! Schon allein daraus ist erkennbar, wie schwach die CDU/CSU agiert. In der Öffentlichkeit sind kaum Positionen bekannt, die von der Union durchgesetzt wurden. Sie überlässt weitgehend der SPD das Feld. Das große Schweigen praktizieren beide im Fall des NSA-BND-Skandals. Die Kanzlerin kneift und sitzt die Dinge aus wie ihr Vorgänger Helmut Kohl.
Unser Land muss offen sein für junge, mutige Menschen. Das wollen wir Liberale. Wir bieten uns an als ihre Gesprächspartner, und zwar auf allen politischen Ebenen. Wir diskutieren mit ihnen und wir stellen uns ihren Fragen. Das Echo ist gut. Das kann ich aus der Erfahrung von sieben „FalkTalks“ in Gunzenhausen bestätigen. Wir dürfen nicht im eigenen Saft schmoren und uns in die Hinterzimmer verziehen, wie das in der Vergangenheit vielfach der Fall war, sondern müssen uns öffnen für alle Menschen und für alle Probleme. Ich handle nach dem Motto: „Berührungsängste gibt es nicht!“ Gerade weil ich mit Menschen aus allen gesellschaftlichen Kreisen ohne Scheuklappen offen rede, ernte ich  Vertrauen in mich und vielleicht auch in die FDP. Diesen Bürgerkontakt, den ich als „Wirtshausgespräch“ alle acht Wochen in einem anderen Gasthaus anbiete, werde ich bis an das Ende der Amtszeit 2020 pflegen. Darüber hinaus bin ich ständig präsent im gesellschaftlichen Leben der Stadt. Auch das dürfen die Wähler von einem Gewählten erwarten. Ich freue mich, dass dieses Engagement von den Menschen in der Stadt und ihrem Umland erkannt wird. Beim letzten Talk sagte ein Gast zu mir: „Du bist der einzige Stadtrat, der sich blicken lässt, die anderen kommen erst wieder vor der Wahl!“ Das ermutigt mich, weiterhin ein aktiver Stadtrat zu sein.
Werner Falk

Das Motto: „Gefeiert. Wird. Hier.“

Kirchweihkalender für den Landkreis neu erschienen

Ende April hat bereits die Kirchweihsaison begonnen. Bis November kann wieder nahezu jedes Wochenende in Altmühlfranken auf einer Kirchweih gefeiert werden. Damit niemand den Überblick über die rund 120 Kirchweih-Termine verliert, gibt die Zukunftsinitiative altmühlfranken wie in den vergangenen vier Jahren wieder einen Kirchweihkalender im praktischen Visitenkartenformat heraus. Sie möchte dadurch Einheimische und Gäste nicht nur auf die zahlreichen Kirchweihfeste, sondern auch auf die damit verbundenen – auch heute noch vielerorts hochgehaltenen – alten Traditionen und Bräuche aufmerksam machen.

Der Gambrinus gibt in Treuchtlingen das Auftaktsignal für das Volksfest.

Der Gambrinus gibt in Treuchtlingen das Auftaktsignal für das Volksfest.

Nach dem „Körwa-Bären“, dem „Huhnertanz“, der Solnhofener „Kirwä-Sau“ und den Traditionen der Kerwa-Buam in Gunzenhausen steht in diesem Jahr der Volksfestauftakt in Treuchtlingen mit Gambrinus, dem König des Bieres, im Fokus. Traditionell fährt Gambrinus mit einer prunkvoll geschmückten Kutsche durch die Stadt und hält seinen Prolog am Wallmüllerplatz. Auch der Treuchtlinger Trachtenverein begleitet seit vielen Jahren den Volksfestauftakt, der dieses Jahr am 10. Juli stattfinden wird. Anschließend zieht Gambrinus, begleitet von Politik und dem Festwirt, in das Festzelt, wo das erste Fass Bier durch den ersten Bürgermeister der Stadt angestochen wird.
Weitere Highlights während des Treuchtlinger Volksfestes, wie zum Beispiel die traditionelle Boxveranstaltung, die Schubkarr´n Gaudi oder der Festzug durch die Stadt sind im diesjährigen ebenfalls Kirchweihkalender aufgeführt.
Der Kirchweihkalender ist ab sofort kostenlos im Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen (Bahnhofstraße 2, Weißenburg i. Bay., Tel. 09141 902-192) erhältlich. Er liegt ebenso bei den Städten, den Verwaltungsgemeinschaften und
Gemeinden sowie allen Tourist-Informationen in Altmühlfranken aus. Außerdem kann er online unter www.altmuehlfranken.de eingesehen werden. Dort finden sich auch Informationen zu allen bisher vorgestellten Bräuchen.

„Unsere Publikationen können sich sehen lassen“

Tagung des Historischen Vereins für Mittelfranken in Lauf

Tagungsteilnehmer (3. v.li Vorsitzender Dr. Thomas Bauer) vor dem Wenzelschloss in Lauf

Tagungsteilnehmer (3. v.li Vorsitzender Dr. Thomas Bauer) vor dem Wenzelschloss in Lauf

Mit einer Gedächtnisschrift gedenkt der Historische Verein für Mittelfranken seines 2012 verstorbenen Schriftleiters Gerhard Rechter, dem langjährigen Leiter des Staatsarchivs Nürnberg. „Er hat sich um den Historischen Verein für Mittelfranken und um die Geschichte Frankens verdient gemacht“, sagte Regierungspräsident Dr. Thomas Bauer anlässlich der Jahrestagung des Vereins am 9. Mai in Lauf. Die Publikation soll als 104. Jahrbuch an Rechters 65. Geburtstag am 28. August 2016 erscheinen.

In der historischen Schleiferei: Dr. Horst von Zerboni übt sich

In der historischen Schleiferei: Dr. Horst von Zerboni übt sich

Der Regierungspräsident äußerte sich im Rahmen eines Empfangs, den 2. Bürgermeister Thomas Lang zu Ehren des Historischen Vereins im ehrwürdigen „Alten Rathaus“ gab. „Mit einem Gefühl der Dankbarkeit erinnern wir uns an den 8. Mai 1945, denn Deutschland hat 70 Jahre Frieden hinter sich. Das ist nicht selbstverständlich, denn so eine lange Friedenszeit hat es vorher nicht gegeben.“ Heute gebe es Wohlstand und soziale Sicherheit und die Menschen zeigten angesichts des Strom von Flüchtlingen große Hilfsbereitschaft, die es so in den neunziger Jahren noch nicht gegeben habe.
30 von 403 Mitgliedern des Historischen Vereins hatten sich nach Lauf begeben, um nach einer zweistündigen Stadtbesichtigung im Verlauf der Mitgliederversammlung den Jahresbericht zu vernehmen. Der Vorsitzende Dr. Thomas Bauer brachte die Jahrestagung 2014 in Gunzenhausen in Erinnerung und nannte die Aktivitäten des Vereins, zu denen etliche Vorträge im Ansbacher Schloss gehörten. Prominentester Gast war der frühere israelitische Botschafter in Deutschland, Avi Primor, der zugleich sein Buch „Süß und ehrenvoll“ präsentierte. Themen der Vorträge waren der Hofastronom Simon Marius (Dr. Pierre Leich), die Landshuter Hochzeit (Dr. Franz Niehoff), Markgraf Albrecht Achilles (Dr. Mario Müller), „Bier und Schnaps im Fokus landesväterlicher Fürsorge der Frühmoderne“ (Prof. Wolfgang Wüst) und der Aufstieg der Hohenzollern im späten Mittelalter (Prof. Reinhard Seybald). Die geplante Studienfahrt nach Konstanz („Das Konzil zu Konstanz“) habe abgesagt werden müssen, weil kein Hotel bereit gewesen sei, die Gruppe für eine Übernachtung aufzunehmen.
Dass das Tempo, mit dem in den letzten Jahren die Puplikationen des Vereins erschienen sind, nicht so beibehalten werden kann, kündigte Schriftleiter und 2. Vorsitzender Prof. Dr. Georg Seiderer an. Er dankte den Autoren der „Mittelfränkischen Studien“, Dr. Wolfgang Mück (24. Band: „Müller und Mühlen im Zenngrund“) und Gernot Römhild (25. Band: „Weißenburger Zinngießer“). Erschienen ist ferner das 102. Jahrbuch („Kurfürst Albrecht Achilles“, 2014). In diesem Jahr wird der Tagungsband „Markgraf Carl Wilhelm Friedrich“ als 103. Band des Jahrbuchs erscheinen, 2016 wird in Gemeinschaft mit dem Verein „Alt Rothenburg“ der 26. Band der „Mittelfränkischen Studien“ („Rothenburg unter dem Nationalsozialismus“) erscheinen. In der ehemaligen Freien Reichsstadt wird auch die Jahrestagung 2016 stattfinden.
Vorsitzender Dr. Thomas Bauer dankte der fleißigen und engagierten Schriftleitung mit Prof. Georg Seiderer, Werner Bürger und Dr. Daniel Burger und sagte stolz: „Unsere Publikationen können sich sehen lassen.“
Einen Einblick in die Finanzen des Vereins gewährte Schatzmeister Johannes Seyerlein, der die gute Kooperation mit der Verlagsdruckerei Schmidt in Neustadt/Aisch hervorhob, in der die Publikationen des Vereins seit Jahr und Tag erscheinen. Dr. Daniel Burger referierte im Anschluss an das gemeinsame Abendessen im Restaurant des „Alten Rathauses“ über das Wenzelschloss von Lauf.
Die Exkursion zweiten Tag (10. Mai) führte nach Grünsberg (Besichtigung des Stromerschen Schlosses und der Sophienquelle, begleitet von Rotraut Freifrau von Stromer-Baumbauer) und nach Neunhof (Besichtigung des Welserschlosses).

„Samstagsexkursion“ nach Triesdorf

Termin am Samstag, 16. Mai

Die Kavaliershäuschen am Ortseingang von Triesdorf.

Die Kavaliershäuschen am Ortseingang von Triesdorf.

Der Verein für Heimatkunde Gunzenhausen setzt heuer seine Serie „Samstagsexkursion“ fort, die seit 2013 läuft. Ziel ist am Samstag, 16. Mai, das markgräfliche Triesdorf.  Dr. Horst von Zerboni, der Vorsitzende des Vereins der Freunde Triesdorfs, wird der sachkundige Führer des zweistündigen Rundgangs sein. Die Teilnehmer lernen die baulichen Zeugnisse der markgräflichen Sommerresidenz näher kennen, an denen sie sonst nur vorbeifahren, wenn sie überhaupt von der Umgehung abweichen und einen Abstecher in den geschichtsträchtigen Ort machen.

Nach dem Rundgang ist – und auch das gehört zum Ritual der „Samstagsexkursion“ – ein Vesper. Der Wirt des Gasthauses „Sammethbräu“ freut sich auf die Gäste aus Gunzenhausen, die den Nachmittag gesellig ausklingen lassen möchten.

Treffpunkt ist um 16 Uhr am alten Reithaus in Triesdorf (Ortseingang). Dort sind auch ausreichend Parkplätze. Die Teilnehmergebühr von 5 Euro wird dort einkassiert. Kommen kann übrigens jedermann, eine Mitgliedschaft im Verein ist nicht zwingend erforderlich.

Auf ein Wiedersehen freut sich: Werner Falk, Vorsitzender