Tag Archives: Gunzenhausen

„Stadtmarketing Gunzenhausen“ wird gegründet

Aufbruchstimmung in der Stadt

„In Gunzenhausen tut sich etwas!“ Das ist die Feststellung von Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. Er verbindet damit die Einladung zur Gründung der „Stadtmarketing Gunzenhausen e.V.“ am Dienstag, 19. Mai, um 19 Uhr in der Stadthalle.

"Qualitätsstadt Gunzenhausen" nennt sich dieser Kurzführer aus dem Schrenk-Verlag.

„Qualitätsstadt Gunzenhausen“ nennt sich dieser Kurzführer aus dem Schrenk-Verlag.

Tatsächlich ist eine Aufbruchstimmung in der Stadt zu verspüren. Dass es so ist, darf dem Bürgermeister angerechnet werden, der sich mit großem Elan den Aufgaben widmet, die vor der Stadt liegen. Verbessert werden soll das Zusammenspiel von Stadt und Wirtschaft sowie bürgerschaftlichen Initiativen. Es freut mich, dass er  meinen Vorschlag zur  Namensgebung aufgegriffen hat. „Marketing“ beschreibt die umfassende Aufgabe des neuen Vereins viel besser als „Gewerbeverein“.

Karl-Heinz Fitz möchte die Kräfte bündeln, um die Stadt noch besser vermarkten zu können. Deshalb sollen in dem neu zu gründenden Verein auch die Interessengruppen der Wirtschaft vertreten sein, ferner die im Stadtrat vertretenen Parteien und Wählergruppen sowie natürlich möglichst viele Gunzenhäuser als Einzelmitglieder.

Die Stadt ist auf einem gute Wege. Sie wird am 10. Juli offiziell „Service Q“-Stadt, übrigens als erste in Mittelfranken und als dritte in Bayern. Das ist insbesondere dem Engagement des Citymanagers Jocher zu verdanken, der zusammen mit dem Wirtschaftsreferenten Andreas Zuber hartnäckig gearbeitet hat, um das Ziel „Qualitätsstadt“ zu erreichen. Ihnen ist es gelungen, eine Tagung aller deutschen „Service Q-Städte“ nach Gunzenhausen zu bringen (30. September/1. Oktober).

Werner Falk, Stadtrat der FDP

Festjahr der Gunzenhäuser Feuerwehr

Veranstaltungsreigen eröffnet

Mit dem Playmobil-Feuerwehrmann an der Seite: Stadtrat Werner Falk.  Das Foto vom Rundgang anlässlich des Tags der offenen Tür hat freundlicherweise  Joachim Seltmann, der stellvertretende Kommandant, geschossen.

Mit dem Playmobil-Feuerwehrmann an der Seite: Stadtrat Werner Falk. Das Foto vom Rundgang anlässlich des Tags der offenen Tür hat freundlicherweise Joachim Seltmann, der stellvertretende Kommandant,  dem Falk-Report überlassen.

Mit einem ganzjährigen Veranstaltungsprogramm feiert die Freiwillige Feuerwehr Gunzenhausen ihr 150-jähriges Bestehen. Zum Auftakt war die Wehr bei der „Messe Altmühlfranken“ in Gunzenhausen präsent und zeigte sich bei einem „Tag der offenen Tür“ am 3. Mai der Öffentlichkeit. Wie stark sich die Gunzenhäuser mit ihrer Feuerwehr verbunden fühlen, das wurde dabei deutlich. Im Beisein von Landrat Gerhard Wägemann und Bürgermeister Karl-Heinz Fitz dankte Lydia Palmowski alle ihren Helfern, die sich im Jahr der Vorbereitungen viel Mühe gegeben haben, um das Jubiläum zeitgemäß zu begehen.
Und so geht es nach dem Plan von Lydia Palmowski (Vorstand) und Swen Müller (Kommandant) weiter:
8. Mai (und 5. Juni sowie 14. August): Grillabend an der Feuerwehrzentrale
22. Juni: Ausstellungseröffnung „150 Jahre FFW Gunzenhausen“ in der Sparkasse Gunzenhausen
28. Juni: Oldtimertreffen auf dem Marktplatz (dabei sind auch Fahrzeuge des THW, der Polizei und des BRK).
25. und 26. Juli: Kreisjugendfeuerwehrtag in Gunzenhausen
7. August: 20 Jahre Althelfer in Gunzenhausen
18. Oktober: Ökumenischer Gottesdienst und Totenehrung in der Stadtkirche.

 

BND ist ein Trauerspiel für das Land

Der Bundesnachrichtendienst muss an die kurze Leine genommen werden!

Aus dem menschlichen Zusammenleben wissen wir: Das Vertrauen zueinander bestimmt die Intensität der Beziehung. Wer vom anderen enttäuscht oder gar betrogen wird, der wird ihm das Vertrauen entziehen.
Wie aber ist das im Verhältnis von Regierungen oder amtlichen Stellen zueinander? Die NSA-Affäre wirft immer mehr die Frage auf, ob die Geheimdienste, vor allem der Bundesnachrichtendienst, noch wo weitermachen dürfen. Meiner Meinung nach müssen die Geheimdienste stärker unter demokratische Kontrolle gestellt werden als bisher. Sicher gibt es Angelegenheiten, die der Geheimhaltung bedürfen und deshalb in der Öffentlichkeit nichts verloren haben, aber der Geheimdienstausschuss des Bundestags und vor allem der Bundessicherheitsrat als das oberste Überwachungsorgan der Geheimdienste, müssen wissen, was die Dienste machen. Wenn es diesbezüglich Mängel und Lücken gibt, dann besteht Aufklärungsbedarf, wie beispielsweise im NSA-Untersuchungsausschuss des Bundestags.
Damit sind wir bei der jetzigen Situation. Die Bundeskanzlerin hat sich zurecht vor Monaten darüber beklagt, dass amerikanische Geheimdienste ihr Handy abgehört und auch sonst noch reichlich in Deutschland geschnüffelt haben. „Unter Freunden geht sowas gar nicht!“ Das war ihre klare Meinung – damals. Heute steht der deutsche Auslandsnachrichtendienst (BND) am Pranger, den französischen Präsidenten als Helfer des NSA abgehört zu haben. 2008 soll der BND damit begonnen haben. Die Fragen an die Kanzlerin werden immer drängender. Kann sie darauf hoffen, dass Gras über die Angelegenheit wächst?
Die Koalitionsparteien bieten derzeit ein Bild der Zerrissenheit. Der CDU-Aussschuss-Vorsitzende Sensburg äußert offen seine Verwunderung, wie die Koalitionäre miteinander umgehen. Er hat allen Grund dazu, denn selbst SPD-Chef Gabriel bricht ein Tabu und erzählt von persönlichen Gesprächen mit der Kanzlerin. Andere aus dem Regierungslager raunzen sich öffentlich gegenseitig an und lassen jeden Respekt vermissen. Die „GroKo“ ist zwei Jahre vor Ablauf ihrer Mindesthaltbarkeit schon im Verfallsstadium.
Ich komme zu der Überzeugung, dass in unserem Land schon zuviel überwacht wird. Allein schon unsere Internet-Nutzung ermöglicht einen Zugriff auf unsere Daten, die viele User in der ganzen Breite noch gar nicht wahrnehmen. So werden wir zum gläsernen Menschen. Das ist vielen Menschen nicht recht und dagegen stemmen sie sich zurecht. Die Effizienz des BND ist ohnehin fragwürdig, denn nicht einmal die politische und wirtschaftliche Lage in der einstigen DDR hat er Ende der achtziger Jahre realistisch eingeschätzt, statt dessen schwadroniert von der erfolgreichsten Volkswirtschaft der Ostblock-Länder. Von der tatsächlichen Stimmung unter der Bevölkerung im Unrechtsstaat DDR, wie sie in den Montags-Demostrationen ihren Ausdruck fand, hatte er offensichtlich keinerlei Ahnung.
Wie gut, dass mit dem FDP-Bundesvorsitzenden Christian Lindner ein namhafter Liberaler seine mahnende Stimme erhoben und die Bedenken klar formuliert hat, wie es bis dato keiner von den anderen getan hat. Er fordert namens der Freien Demokraten einen Geheimdienstbeauftragten zur Ergänzung der parlamentarischen Kontrollgremien. Die Geheimdienste dürften kein Eigenleben entwickeln, sondern müssten immer an das Recht gebunden sein. Das bestätigt mich in meiner festen Überzeugung: Die FDP hat als Schutzpatronin der Rechtstaatlichkeit ihre Daseinsberechtigung und deshalb muss sie in zwei Jahren wieder in den Bundestag. Wir wollen einmal sehen, ob die Wähler in Bremen am kommenden Sonntag ähnlich denken.
Werner Falk, Stadtrat der FDP, Gunzenhausen

Hochwasserschutz: „Versagensgefährdung“ ist hoch

Mobile Systeme werden nicht anerkannt

Die bayerische Wasserwirtschaftsverwaltung hält nichts von den mobilen Systemen zur Abwehr von Hochwasser. Wie Amtschef Arndt Bock und Bauoberrat Michael Müller vom Wasserwirtschaftsamt Ansbach am Mittwoch gegenüber den Stadträten von Gunzenhausen erklärten, seien die Systeme nicht überströmungssicher, die „Versagensgefährdung“ sei folglich hoch. Mit ihnen sei nur in einem kurzzeitig gefristeten und räumlich eingegrenzten Fall Hochwasser abzuhalten, keinesfalls sei mit ihnen ein planmäßiger Hochwasserschutz gegeben. Außerdem würden die mobilen Systeme, die hauptsächlich in Ostdeutschland bekannt sind, in Bayern nicht bezuschusst.

Die beiden Vertreter der Wasserwirtschaftsverwaltung erklärten die Konzeption, die jetzt in das rechtliche Verfahren geht. Es sieht vor, die Gunzenhäuser Altstadt im Westen mit einer Schutzmauer vor möglichen Hochwasserfluten zu schützen, die teilweise 1,40 Meter hoch sein wird. In einigen Abschnitten (ingesamt 100 von 600 Metern) sollen mobile Teile eingesetzt werden können. In diesen Bereichen ist von eienr 35-40 Zentimeter hohen Mauer oder Anböschung die Rede. Wie Michael Müller bemerkte, belaufe sich die kürzeste Vorlaufzeit in einem Hochwasserfall vier Stunden. In dieser Zeit müssen die mobilen Elemente eingebaut werden.

Jetzt geht das Verfahren weiter. Der Hochwasserschutz soll in die Freiraumgestaltung der Altmühlpromenade integriert werden. Die Kosten teilen sich die Stadt und der Staat. Gegen fünf Stimmen (Peter Schnell, Helga Betz von den Grünen, Werner Falk von der FDP und Erika Gruber sowie Gerald Brenner von der CSU) votierte der Stadtrat dafür, das Verfahren im Sinne der Planung des Wasserwirtschaftsamts und der Stadt voranzutreiben. Es soll einen „Runden Tisch“ geben, zu dem auch die ISEK-Arbeitsgruppe hinzugezogen wird.

Jugendliteraturpreis Altmühlfranken ausgeschrieben

Kulturinitiative will Leidenschaft für das Schreiben wecken

Die „Kulturinitiative Altmühlfranken“ (KIA) schreibt für 2015 erstmalig einen Jugendliteraturpreis aus, um die schlummernden Fähigkeiten junger Menschen für eine gut verständliche Ausdrucksweise zu wecken und die Freude an der Kreativität der Formulierung von Texten gezielt zu fördern. Jugend und Literatur scheinen in einer Zeit, in der das Smartphone Buch und Zeitung abzulösen

wir haben heute in der Stadtbibliothek Weißenburg den Jugendliteraturpreis Altmühlfranken 2015 offiziell vorgestellt und damit auch die Ausschreibungsfrist eröffnet, die bis zum 30. September 2015 laufen wird.

Sie haben  in der Stadtbibliothek Weißenburg den Jugendliteraturpreis Altmühlfranken 2015 offiziell vorgestellt und damit auch die Ausschreibungsfrist eröffnet, die bis zum 30. September 2015 laufen wird.

beginnen, ein Relikt vergangener Epochen zu werden. Wenn über Chats in einer völlig neuen Sprache kommuniziert wird, dürfen erste Diskussionen nicht verwundern, auch die Schreibschrift der modernen Technik als überflüssigen Ballast zu opfern. Die Schirmherrschaftüber den Jugendliteraturpreis hat Landrat Gerhard Wägemann übernommen, für den es ebenfalls ein großes Anliegen darstellt, dass bei jungen Menschen die Freude an der Formulierung guter Texte geweckt wird

Unabhängig von diesen sich in rasantem Tempo verändernden Realitäten, werden sprachliche Gewandtheit und die Beherrschung von packenden Ausdrucksweisen zu einem besonderen Kapital im Wettbewerb um Ausbildungs- und Arbeitsplätze gehören. In der vorherrschenden Arbeitsmarktsituation wird einerseits technisches Wissen eine wichtige Zugangsvoraussetzung bilden, sprachliche Gewandtheit wird andererseits angestrebte Aufstiegs- und Anerkennungsperspektiven optimal ermöglichen und befördern. Die massiven Kampagnen zugunsten des Englischen als einer globalen Sprache sind in diesem Zusammenhang dabei von zentraler Bedeutung. Das gilt in vergleichbarer Weise auch für die eigene Muttersprache in all ihren Facetten. Industrie, Gewerbe, Handwerk und Handel erwarten im Übrigen nach wie vor eine gute Beherrschung der Muttersprache in sprachlichem Ausdruck wie in schriftlicher Form. Und die eigene Sprache stellt zudem einen Beitrag zu einem europäischen Kulturgut dar, um diese in ihrer Vielfalt auch aktiv weiter zu entwickeln. Auch in anderen europäischen Ländern wird vor dem Hintergrund der Globalisierung wieder großer Wert auf die jeweils gelebte Muttersprache gelegt.
In einer solchen Situation sind es die Zuversicht und der Glaube an die Fähigkeiten der Jugend, wenn die Kulturinitiative erstmals einen Jugendliteraturpreis Altmühlfranken 2015 auslobt. Damit soll bei den hierzu angesprochenen Jugendlichen eine Motivation ausgelöst werden, sich kreativ und unabhängig von äußeren Zwängen mit der Vielfalt der eigenen Ausdrucksweise auseinanderzusetzen. Diese Fähigkeiten stecken in allen Menschen, ihr Potenzial kann aber sensibel geweckt und gezielt gefördert werden.

Eine zu dieser Begleitung und Bewertung eingesetzte fachliche Jury soll daher den sich hier aktiv einbringenden Teilnehmern/innen auch die Möglichkeit eröffnen, ihre neu entdeckten oder auch erneuerten Talente weiter zu entwickeln. Auf diesem Wege sollen die hierbei ausgezeichneten jungen Literaten eine Unterstützung erhalten. Zu dieser Fachjury zählen Margit Auer (Eichstätt) und Thomas Medicus (Berlin/Gunzenhausen) als ausgewiesene Schriftsteller, Brigitte Brunner (Weißenburg) und Wolfgang Osiander (Gunzenhausen) als Vertreter der Pädagogen, Carolin Bayer (Gunzenhausen) und Paul Theisen (Weißenburg) als Bibliothekare sowie Mathias Meyer (Weißenburg) und Dr.Johann Schrenk (Gunzenhausen) als Buchhändler.
Der Jugendliteraturpreis Altmühlfranken 2015 ist mit 1.000 € für den ersten Platz, mit 500 € für den zweiten Platz und mit 250 € für den dritten Platz dotiert. Den Gewinnern werden außerdem Unterstützung und Begleitung angeboten, damit die Text auch bspw. über Verlage veröffentlicht werden können.
Der ausgelobte Jugendliteraturpreis wird für eine Kurzgeschichte zu einem Thema freier Wahl vergeben, wobei maximal 15 Seiten DIN A4 als Größenordnung für die Länge des Textes als Maßstab dienen. Beteiligen können sich alle junge Menschen im Alter zwischen 13 und 20 Jahren, die im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen leben bzw. hier eine Schule besuchen. Die konkreten Rahmenbedingungen stehen über die Schulen, die städtischen Bibliotheken in Weißenburg und Gunzenhausen, über die beiden Buchhandlungen Meyer in Weißenburg und Schrenk in Gunzenhausen und natürlich über die Kulturinitiative Altmühlfranken zur Verfügung. Die Wettbewerbsbeiträge müssen bis zum 30.9.2015 bei der Kulturinitiative vorgelegt werden.
Die Verleihung der Preise wird im Rahmen der Weißenburger Bücherschau im November 2015 erfolgen.
Bei der öffentlichen Vorstellung des Jugendliteraturpreises Altmühlfranken 2015 am 27.4.2015 in der Weißenburger Stadtbibliothek war auch ein großer Teil der „Botschafter/Botschafterinnen“ anwesend, die sich aus Lehrerinnen und Lehrern von Schulen zusammensetzen und die dort interessierten Schülern/innen bei der Entscheidung für eine aktive Teilnahme beraten und ggf. zu einem Thema motivieren sollen. Diese „Botschafter“ stehen aber auch dem übrigen Lehrkörper für Fragen zur Verfügung. Denn es wird sicher nicht immer ganz einfach sein, junge Menschen mit weiteren schulischen Verpflichtungen an eine solche Herausforderung mit dem dadurch natürlich auch geweckten öffentlichen Interesse heranzuführen. Eine Übersicht der „Botschafter/ Botschafterinnen“ wird in Kürze zur Verfügung stehen und über Homepage sowie an den Schulen kommuniziert.

Von den 69 Gaststätten bestehen 16 noch heute

Gunzenhausen und seine Wirtshausgeschichte

224    Stieg Gerberstr. 1 um 1922    54) S. 53-001

Der „Grüne Baum“ wurde 1640 eröffnet. Letzter Wirt war Ernst Stieg.

69 Gaststätten sind vom Mittelalter bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs in der Stadt eröffnet worden. Nur 16 von ihnen sind übrig geblieben. Lothar Hiemeyer ist in Gunzenhausen geboren worden, lebt aber seit Jahrzehnten in Würzburg. Seiner Heimatstadt treu geblieben ist er als Heimatforscher mit Leidenschaft. Über die Gunzenhäuser Brauereien und Wirtshäuser hat er ein gigantisches Archivmaterial zusammengetragen und es bisher teilweise in „Alt-Gunzenhausen“ veröffentlicht.
Hiemeyer hat viele Tage im Staatsarchiv Nürnberg geforscht, im Stadtarchiv Gunzenhausen nachgelesen und vor Ort eigene Recherchen vorgenommen. Das Ergebnis ist ein ganzes Bündel von Informationen in Wort und Bild. Er will das Material zu einem Buch verarbeiten. „Zu 80 Prozent bin ich durch“, sagte er anlässlich eines Vortrags vor Mitgliedern des Vereins für Heimatkunde im der „Adlerbräu“-Gaststätte.
Der Altmühl-Bote hat über die Arbeit Hiemeyers bereits berichtet. Nach seinen Darlegungen sind der „Adlerbräu“-Gasthof (1558) und das „Altes Rathaus“ (1585) die ältesten Gaststätten in der Stadt. Aber auch die „Bürgerstube“ (heute: Sparkasse) und der „Schwarze Bär“ (heute: Bäckerei Schmidt) sowie der „Blaue Wolf“ gehen auf das 16. Jahrhundert zurück. Die heutigen Inhaber haben dem Autoren in seinen zeitraubenden Recherchen fleißig geholfen, insbesondere Erika Dersch, die

Autor Lothar Hiemeyer

Autor Lothar Hiemeyer

schriftliche Belege hat, wonach Kaiser Wilhelm II. dem damals schon international agierenden Gastwirtssohn Johann Zippel zu dessen Hochzeit gratulierte und zu seinem frühen Tod der Witwe eine Beileidstelegramm schickte. Weitere frühe Gasthäuser waren die „Goldene Krone“ (heute: Drogerie Neidhardt) und der „Goldene Engel“ (heute: Kik), zu dem der „Braunskeller“ gehörte, in dem vor 70 Jahren 144 Menschen bei einem Bombenangriff der Amerikaner den Tod fanden. Mit „Musik, Hasenbraten und Knödelpartie“ war einst Johann Lehner vom „Roten Ross“ (heute: Zum Storchennest). Auch das „Goldene Lamm“ (heute: NKD) und der „Grüne Baum“ (früher Stieg, heute Pizzeria in der Gerberstraße) und die „Glocke“ (heute: Juwelier Stingl) sind seit dem 17. Jahrhundert bekannt.
Vor dem zweistündigen Vortrag Hiemeyers hörten die Mitglieder des Vereins für Heimatkunde den Jahresbericht ihres Vorsitzenden Werner Falk und des Schatzmeisters Hans Minnameyer. Beide stellten mit Stolz fest, dass sich der Mitgliederstand des Vereins jetzt über die 300-er Marke hochgeschraubt hat. Der Vorsitzende erinnerte an die Vorträge und „Samstagsexkursionen“ in 2014 und kündigte an, dass auch heuer die Serie der samstäglichen Besichtigungen in der Region fortgesetzt werden. Mit Dank erwähnte er die Arbeit des 2. Vorsitzenden Werner Mühlhäußer (Stadtarchivar) im Zusammenhang mit der Herausgabe von „Alt-Gunzenhausen“, ferner nannte er die Autoren Lothar Hiemeyer, Werner Neumann, Dr. Adolf Meier, Siglinde Buchner, Werner Kugler und Florian Schenk. Das 70. Jahrbuch wird im Dezember erscheinen. „Wir haben allen Grund, der Stadt für ihre Unterstützung zu danken“, sagte der Vorsitzende nannte ebenso den Bezirk Mittelfranken, den Landkreis und die Sparkasse Gunzenhausen.

Vorstandschaft wiedergewählt

Unter der Leitung von Willi Elterlein ging die Neuwahl der Vorstandschaft flott über die Bühne. Per Akklamation bestätigten die Mitglieder die bisherige Vorstandschaft mit Werner Falk als Vorsitzendem, Werner Mühlhäußer als Stellvertreter, Hans Minnameyer als Schatzmeister, Armin Kitzsteiner als Schriftführer sowie den Beiratsmitgliedern Dieter Gottschall, Dieter Wenk, Gerhard Herrmann, Franz Müller, Heidi Dücker, Siglinde Buchner (Weißenburg). Neu in den Beirat wurden Günther L. Niekel aus Muhr am See und Thomas Müller aus Kalbensteinberg gewählt. Als Revisoren fungieren Thomas Fischer (Gunzenhausen) und Rüdiger Schmidt (Unterwurmbach).

 

Flüchtlinge lernen Deutsch

Workshop für ehrenamtliche Deutschlehrer

Am Samstag,  25. April, findet in den ehemaligen „Walder Seestuben“  ein Workshop für „Sprachvermittlung Deutsch für Flüchtlinge“ statt.
Der Workshop richtet sich an alle Interessierte ohne Vorkenntnisse, die ehrenamtlich Sprachunterricht für Flüchtlinge im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen geben möchten.
Schwerpunkt des Workshops ist die formale Sprachvermittlung unter besonderer Berücksichtigung der speziellen Lebensumstände der Lerner (Flüchtlinge), die das Lernverhalten beeinflussen. In diesem Workshop werden geeignetes Unterrichtsmaterial vorgestellt und praktische Übungen angeleitet.
Ziel des Workshops: Wie können wir als Vermittler von Sprach- und Sozialkompetenz den Deutschlernern / Flüchtlingen helfen, grundlegende Kommunikationskompetenzen auf Deutsch zu erwerben?
Der Workshop findet von 9.30 bis 13 Uhr statt und wird von Veronika Ortega, langjährige DaF (Deutsch als Fremdsprache) Lehrerin geleitet.
Es sind noch einige Plätze frei. Wenn Sie interessiert daran sind, dann melden Sie sich bei der Freiwilligenagentur altmühlfranken unter der Tel. Nr. 09141-902235 oder per E-Mail: freiwilligenagentur@altmuehlfranken.de an.

Das Weißenburger Zinngießerhandwerk erforscht

Gernot Römhild ist der Autor

Zinngießer Wug-003

Von Johann Zacharias Roth stammt diese Kanne (1716).

Das Zinngießerhandwerk lässt sich in der Stadt bis ins Jahr 1498 zurückverfolgen. Hans Schrot wird von Heimatforscher Gernot Römhild in seinem Buch „Weißenburger Zinngießer“ als der erste Kannengießer genannt. Seine Blütezeit hatte das Handwerk im 18. Jahrhundert, als es drei bis vier Werkstätten gab. Über die Jahre lassen sich 35 Zinngießer nachweisen. Der letzte war Georg Johann Essig (1910). Der Erste Weltkrieg, aber noch viel mehr der Trend zum Porzellan, Steingut und Glas bedeuteten den Niedergang des Zinngusses.
Im 25. Band der „Mittelfränkischen Studien“ veröffentlicht der Historische Verein für Mittelfranken die umfassende Arbeit Römhilds zu den Weißenburger Zinngießern. Bisher istZinngießer Wug das Thema kaum regional publiziert worden, sieht man einmal von einer Veröffentlichung in „Alt-Gunzenhausen“ ab, die Hans Himsolt im Jahrbuch 37 vorgenommen hat.
Die ersten Kannengießer (so der ursprüngliche Name) werden 1285 in Nürnberg genannt. Im Mittelalter gab es die meisten. Als das Frankenland bayerisch wurde (1806) wurden die Zünfte aufgelassen und die Innungen entstanden. Die Zinngießer bildeten meist mit anderen metallverarbeitenden Berufen eine Berufsvertretung. In Deutschland gab es 1895 nach der Auflistung von Gernot Römhild 866 Zinngießer , 1925 waren es nur mehr 240, 1939 sogar nur noch und 2004 wurden gerade einmal noch 25 im Freistaat registriert. Bundesweit stellten sie in den letzten hundert Jahren fast 80 Prozent der Betriebe in Deutschland.
Wie Römhild nachweist, hat es in Weißenburg vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert stets mindestens einen Zinngießer gegeben, zeitweise sogar drei bis vier (Mitte des 18. Jahrhunderts). Namen wie Johann Philipp Heberer, Johann Zacharias Roth, Georg Martin Staudinger, Georg Christoph Roth gehörten zu ihnen. Der Erste Weltkrieg war für das Aus des tradtionsreichen Handwerks ursächlich, denn Zinn kam vorrangig in den Schmelzofen, um das Kanonen zu gießen (Mahnruf 1917: „Heraus mit den Metallen!“)
Bereits 1504 lässt sich Zinn im kirchlichen Besitz nachweisen, beispielsweise ein Weihwasserkessel in der Andreaskirche, ferner Leuchter, Kännlein und Seidel. In den Gasthäusern tafelten die Weißenburger Patrizier mit Zinngeschirr: Die „Goldene Rose“ hatte 1625 etwa einen Zentner Zinn im Bestand, die „Goldene Krone“ sogar eineinhalb Zentner, also umgerechnet rund hundert Teller. 68 Zinnstücke gab es beim „Goldenen Adler“, 36 Schüsseln, Teller und Löffel immerhin noch im „Schwarzen Bären“. Aber auch die Weißenburger Honoratioren waren zinnschwer. Der Kaufmann und Apotheker Hans Alexander Döderlein hatte 1614 bereits 100 Teller, Schüsseln und Seidel im Bestand. In den bürgerlichen Durchschnittshaushalten gab es gerade einmal ein paar Schüsseln. Von einem Alesheimer Bauern ist bekannt, dass er 1625 zwei Kannen und zwei Schüsseln im Schrank verwahrte, der Stopfenheimer Gastwirt Lemmermeier konnte eine 30-köpfige Hochzeitsgesellschaft mit Zinngeschirr bewirten. Von dem gab es allerlei: Kannen (damaliger Sprachgebrauch: Kanteln), an der Wand hängende Vorratsbehälter für Waschwasser (Gießfässer), flache Teller (Blatz) und kleine Bottiche (Küfferlein).
Die ersten Weißenburger Ratskannen tauchen 1650 in der städtischen Chronik auf. U.a. war der Kaiserbesuch 1658 ein Anlass, den Reichtum zur Schau zu stellen. Später gingen die Weißenburger weniger ehrfürchtig mit dem Zinn um. Von 1929 ist bekannt, dass die Ratskannen als Requisiten des Bergwaldtheaters zweckentfremdet wurden.
Zinngießer hat es im Mittelalter nicht nur in Weißenburg gegeben, auch in den benachbarten Orten waren sie präsent (Spalt, Georgensgmünd, Roth, Eichstätt, Wemding, Oettingen, Gunzenhausen, Ellingen, Pappenheim und Treuchtlingen).

WERNER FALK
„Weißenburger Zinngießer“ von Gernot Römhild, 234 Seiten, Band 25 der „Mittelfränkischen Studen“ des Historischen Vereins für Mittelfranken, ISBN 978-3-87707-935-5), 19,90 Euro.

100. Akzeptanzpartner für Ehrenamtskarte vorgestellt

Bäckerei Schroth aus Heidenheim beteiligt sich an Angeboten für Ehrenamtskarteninhaber

Schroth

Kathrin Kimmich und Dorothee Bucka (beide Zukunftsinitiative altmühlfranken), Petra Schroth mit Töchterchen Maja Klara, Elisabeth Schroth, stv. Landrat Robert Westphal, Bäckermeister Norbert Schroth, Nicole Matthes (Zukunftsinitiative altmühlfranken).

Seit 2012 gibt es im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen die Bayerische Ehrenamtskarte. Mittlerweile sind über 3.000 Bürgerinnen und Bürger aus der Region Inhaber dieser Ehrenamtskarte.
Neben der Anerkennung für besonderes ehrenamtliches Engagement sollen mit der Bayerischen Ehrenamtskarte auch Vergünstigungen verbunden sein. Diese werden von regionalen Betrieben und Institutionen angeboten, den sogenannten Akzeptanzpartnern.
Die Freiwilligenagentur altmühlfranken kümmert sich im Landkreis um die Akquise dieser Partnerbetriebe und kann mittlerweile voll Stolz eine Liste mit über 100 Angeboten vorweisen.
Die neue Broschüre mit allen Vergünstigungen liegt bei allen teilnehmenden Betrieben, bei den freiwilligen Feuerwehren und an weiteren Stellen im Landkreis aus. Bei Bedarf können auch Exemplare im Landratsamt bestellt und abgeholt werden.
Diese Woche nun wurde seitens des Landratsamtes der 100. Akzeptanzpartner, die Bäckerei Schroth in Heidenheim besucht. Der stellvertretende Landrat, Robert Westphal übergab der Bäckerfamilie eine Dankurkunde und machte deutlich, dass neben dem ehrenamtlichen Engagement der Karteninhaber ergänzend auch das Engagement von Betrieben wie der Bäckerei Schroth notwendig sei.
Viele der mittlerweile 115 Akzeptanzstellen bieten prozentuale Rabatte auf Einkäufe an, meist zwischen 3-10% bzw. Sonderangebote. Die Bäckerei Schroth gewährt ein Gratis-Kaffee-und-Kuchen-Gedeck für Ehrenamtskarteninhaber, was durchaus etwas Besonderes unter den Angeboten ist.
Die Inhaber der Ehrenamtskarte können mit ihrer Karte die Angebote in ganz Bayern in Anspruch nehmen. Weitere Informationen findet man unter www.ehrenamtskarte.bayern.de
Kathrin Kimmich und Dorothee Bucka (beide Zukunftsinitiative altmühlfranken), Petra Schroth mit Töchterchen Maja Klara, Elisabeth Schroth, stv. Landrat Robert Westphal, Bäckermeister Norbert Schroth, Nicole Matthes (Zukunftsinitiative altmühlfranken).

Stromausfall in Teilen des Landkreises

Bagger hatte Kabel beschädigt

Am Dienstag, 14. April 2015 kam es um 11:35 Uhr zu einem Stromausfall im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Insgesamt 29 Ortschaften waren betroffen, darunter Degersheim, Eggenthal, Geilsheim, Hagau, Hechlingen am See, Hüssingen, Polsingen, Ursheim, Wolferstadt sowie Ost- und Westheim.
Ursache war ein defektes 20-kV-Mittelspannungskabel, das bei Bauarbeiten durch einen Bagger beschädigt wurde.
Durch Umschaltmaßnahmen waren alle Anwohner spätestens um 12:11 Uhr wieder mit Strom versorgt.
Die Main-Donau Netzgesellschaft bedauert die Störung und bittet alle betroffenen Kunden um Verständnis.