Slow Food Altmühlfranken unterstützt Handwerksbäcker

Gutes Backhandwerk braucht Leidenschaft, Know-how und vor allem Zeit

Zum „Tag des Deutschen Brotes“ am 5. Mai hat der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks eine Verbraucheroffensive unter dem Motto: „Schluss mit dem inflationären Gebrauch des Begriffs Bäcker!“ gestartet. Gestützt auf das traditionelle Bäckerwappen mit den von zwei Löwen getragenen gekreuzten Schwertern und dem Zusatz „Deutsche Innungsbäcker“ soll der Öffentlichkeit präsentiert werden, „wer hierzulande das beste Brot backt“. Ziel ist es, den Verbrauchern mit einer klaren Orientierung mehr Transparenz im undurchsichtigen Wettbewerb zu bieten und die Stammtischhoheit nicht den Discountern zu überlassen.

Bäcker Menzel aus Spalt ist für seine jahreszeitlichen Spezialitäten bekannt.

Bäcker Menzel aus Spalt ist für seine jahreszeitlichen Spezialitäten bekannt.

Die beiden Organisationen Die Bäcker. Zeit für Geschmack e. V. und Slow Food Deutschland e. V. begrüßen die Initiative, Verbraucherinnen und Verbraucher nicht länger im Dunkeln tappen zu lassen und ein für alle Mal zu klären, was unter dem Begriff Bäckerei eigentlich zu verstehen ist. Dieter Popp von Slow Food Altmühlfranken erwartet, dass die Frage „Was genau macht einen Bäcker aus?“ auch durch den Zentralverband des Bäckerhandwerks eindeutig geklärt werden kann. Dazu ist aber vorab ein ehrlicher und offener Diskurs über die Stärken und Schwächen der Bäckerbranche sinnvoll. Die anstehende Werbekampagne des Bäcker-Zentralverbands , zu der auch ein TV-Werbespot unmittelbar vor der „Tagesschau“ gehört, schüttet nun leider das Kind mit dem Bade aus. Man präsentiert ein neues, historisches Qualitätssiegel und macht es sogleich wieder unglaubwürdig, weil es von allen genutzt werden kann, die Mitglied in der Innung und somit im Zentralverband sind. Welche Qualitätsaussage steht hinter einer solchen Botschaft? Bisher ist die einzige Voraussetzung, um Innungsbäcker zu werden, das Tragen eines Meistertitels. Bringt dieser Meistertitel aber unweigerlich die von vielen Kunden erwünschte Qualität wirklich alleine in die Backstube?
Das „Bekenntnis zu Handwerk und Qualität“ unter dem neu aufpolierten Wappen wird, so steht zu befürchten, die weitere Image-Erosion des Backhandwerks wohl nicht aufhalten können. Insbesondere dann nicht, wenn das „Stehen zu den Werten“, zu denen sicherlich Verantwortungsbewusstsein und Aufrichtigkeit zählen, noch nicht in der Führungsspitze der Berufsvertretung angekommen ist. So steht etwa das Motto „Regionalität und Vielfalt gegen Einheitsbrot“, das vom Zentralverband zum „Tag des Deutschen Brotes“ zelebriert wird, im krassen Widerspruch zu Aussagen des Verbandspräsidenten Peter Becker. Beispielsweise zu dessen Äußerung (im Magazin ,Brot‘ 1/2014):

Mir ist völlig egal, ob das Getreide aus Amerika, aus der Ukraine oder der Magdeburger Börde stammt. Ich brauche einfach den optimalen Rohstoff.

Dabei gehört es zunehmend zu den ureigenen Fähigkeiten souveräner Bäcker, aus regionalen Rohstoffen gutes Gebäck herzustellen? Genau hier liegt einer der wichtigsten Unterschiede zwischen handwerklicher und industrieller Fertigung. Gutes Handwerk drückt sich dadurch aus, dass Bäcker und Bäckerinnen mit ihrem Wissen, Know-how und Zeit in der Lage sind, die Herstellungsverfahren an die Rohstoffqualität anzupassen, ohne auf industriell aufbereitete Vorprodukte und gedopte Mehle zurückgreifen zu müssen. Auf dieser Grundlage schöpferischen handwerklichen Könnens erschaffen gerade in Altmühlfranken verantwortungsbewusste Bäcker individuelle Produkte mit Charakter. Das ist es, was die Kunden heute von einem Handwerksbäcker erwarten. Und wie sieht es mit der Kompetenz und Ehrlichkeit aus, wenn Verbandspräsident Becker im gleichen Artikel formulierte:

Bioanbau … hat nichts mit Qualität zu tun, das sind ideologische Ansprüche. …Der konventionelle Anbau ist heute so vernünftig, da überdüngt keiner.

Es geht hier gar nicht um die Frage nach „Bio“ oder „Konventionell“. Aber die Nitratbelastung vieler Gewässer und die daraus erwachsende Kostensteigerung für die Aufbereitung des Trinkwassers sind keine Einbildungen, sondern werden von der Bundesregierung massiv beklagt. Dabei steht diese Nitratbelastung unmittelbar im Zusammenhang mit der knallharten Forderung des Bäcker-Funktionärs nach einem ,optimalen‘ Rohstoff, egal woher er ihn beziehen kann.

Wo fängt eigentlich das Verständnis von Qualität bei der Lebensmittel-Herstellung an? Woran lässt sich Verantwortung ablesen, wenn man vor den ökologischen, ökonomischen und sozialen Auswirkungen der Erzeugung unserer Rohstoffe die Augen verschließt und notfalls den hiesigen Bauern den „Schwarzen Peter“ überlässt, weil man den ,optimalen‘ Rohstoff ja auch aus der Ukraine oder den USA importieren kann?
Der in die Zukunft gerichteten Verantwortung altmühlfränkischer Bäcker, die eine transparente Partnerschaft mit ihren Müllern und Bauern eingehen wollen, steht zudem die offenbar anderen Interessen folgende Aussage des Bäckerverbands-Präsidenten entgegen, der 2012 die „Aufhebung der Blockadehaltung“ gegen die Zulassung gentechnisch veränderter Pflanzen forderte. Weiß der Mann, dass die übergroße Mehrheit seiner eigenen Kunden partout und völlig zu Recht keine gentechnisch manipulierten Rohstoffe auf dem Acker sowie in Brot und Backwaren wünscht?

Die Zukunft des Backhandwerks liegt ausschließlich in der ehrlichen Kommunikation gegenüber den wachsam gewordenen Kunden. Diese erwarten zunehmend Informationen über den gesamten handwerklichen Herstellungsprozess sowie die Herkunft und Qualität der landwirtschaftlichen Rohstoffe. Dies haben offenkundig die Handwerksbäcker an der Basis – im unmittelbaren Kontakt zu den Kunden – verstanden. Denn sie stehen im täglichen Wettbewerb mit werbeintensiven Discounter-Ketten, die uns massiv einreden wollen, dass nur sie wissen, was Handwerks-Qualität ausmacht. Es wird höchste Zeit, dass auch der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks aufwacht. Der „Tag des Deutschen Brots“ bietet dazu den passenden sowie überfälligen Anlass.

Dieter Popp , Slow Food Altmühlfranken, altmuehlfranken@slowfood.de

Die EU-Vogelschutzrichtlinie ist zur „Erfolgsgeschichte“ geworden

Wiesenbrüterbestände sind rückläufig

„Eine Erfolgsgeschichte“ ist die europäische Vogelschutzrichtlinie aus dem Jahr 1979. Das sagt Dr. Norbert Schäffer, der neue Landesvorsitzende des LBV Bayern. Im aktuellen Mitgliedermagazin „Vogelschutz“ (2/2015) rühmt er das „Natura 2000“-Netzwerk als Ergebnis der Vogelschutzgebiete und der FFH-Flächen. Demnach ist es in den EU-Mitgliedsländern verboten, Vogelfallen aufzustellen, in Brut- und Aufzuchtzeiten sowie während des Frühjahrszugs nach Vögeln zu jagen, Nester zu beschädigen oder zu zerstören, ja sogar das Sammeln und der Besitz von Eiern ist untersagt.

Dr. Norbert Schäffer, LBV-Vorsitzender

Dr. Norbert Schäffer, LBV-Vorsitzender

Das massenweise Abschlachten von Vögeln gehört in den allermeisten Ländern Europas der Vergangenheit an, aber es dürfen immer noch Vögel mit ungünstigem Erhaltungszustand“ legal geschossen werden. Wo werden in Frankreich, Italien und Malta jährlich rund 2,5 Millionen Feldlerchen erlegt (in Deutschland hat deren Bestand in den letzten zwanzig Jahren um 40 Prozent abgenommen), ferner eine halbe Million Bekassine (der deutsche Brutbestand beträgt 5500 bis 8500 Paare) sowie Geldregenpfeifer, Kiebitze, Brachvögel, Turteltauben und Knäkenten gejagt. Die EU-Kommission hat einen „Fitness Check“ der EU-Naturschutzrichtlinien angekündigt hat, der LBV erwartet, dass die biologische Vielfalt optimiert wird.
Europaweit gibt es 27384 „Natura 2000“-Gebiete. Sie nehmen einen Flächenanteil von 18,1 Prozent ein (Vergleich Bayern: 745 Gebiete auf 11,3 Prozent der Landesfläche). Das Wiesenbrütergebiet im Altmühltal (Wiesmet zwischen Ornbau und Wald) gehört dazu.
Besorgt ist der LBV-Chef um den Bestand der wiesenbrütenden Arten Uferschnepfe und Braunkehlchen. Wie die Kartierung von 2014 besagt, ist der Bestand der Uferschnepfe in Bayern seit 1980 um 74 Prozent zurück gegangen. Auch das Braunkehlchen ist zur Rarität geworden (Rückgang von 1998 bis 2014 um 71 Prozent).
Der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer verspricht den Vogelfreunden im Land: „Wir werden usn gegen alle Versuche wehren, den gesetzlichen Rahmen, die EU-Voglelschutz- und FFH-Richtlinien, zu schwächen.“

Energie im Kreislauf der Natur

„Heizomat“ präsentiert sich am 9. und 10. Mai

Zum einem „Tag der offenen Tür“ hat die Firma Heizomat in Heidenheim/Maicha eingeladen. Termin: 9. und 10. Mai, von 10 bis 17 Uhr auf dem ehemaligen Bundeswehrkasernengelände in Heidenheim.

Chef Robert Bloos und seine innovative Crew präsentieren wieder einmal ihre technischen Neuheiten, unter denen sich eine neu konzipierte Austragungskette befindet. Sie Heizomatneuwird als „revolutionäre Neuentwicklung zum schneckenlosen Austragen der Hackschnitzel vom Bunker zum Kessel“ beschrieben. Bloos hat sie zum Patent angemeldet.

Neu ist auch „Heizocontrol TS 7“ (mit Siemens-Simatic), die Bloos als „unsere beste Steuerung aller Zeiten“ rühmt.  Weltpremiere hat „Heizotrans Z-3000“, ein Hochleistungswurfgebläse. 40 Kubikmeter Hackschnitzel werden in vier Minuten bewältigt. Zudem stellt das Unternehmen „Heizopump“ vor, eine Brauchwasserwärmepumpe mit Photovoltaik-Funktion.

„Heizomat“ präsentiert sich am 9. und 10. Mai  mit einer umfassenden Schau, die vom Anpflanzen der Eniergiehölzer, über das Ernten (mit Schneid- und Rücktechnik), das Zerkleindern (mit Heizohack-Hand- und Kranmaschinen) bis zum Lagern von Hackgut und dem vollautomatischen Heizen von Holz reicht. Daneben präsentieren sich noch Firmen aus folgenden Bereichen: Landtechnik, Forsttechnik, Stalleinrichtungen, Baumaschinen, Fertigbau, Möbelbau, Baumschule, Direktvermarkter, Holzbau und Hotelerie.

Der Firmenchef verspricht: „Jede Mama erhält zum Muttertag eine tolle Aufmerksamkeit!“ Am Samstag, 9. Mai, ab 18 Uhr spielt die Oktoberfest-Band „Blechblosn“ in der Heidenheimer Halle (Eintritt frei). Zugleich wird die Einweihung der erweiterten Produktionshalle (bisher 200 m, jetzt 350 m lang) begangen. So sind zusätzliche 5000 Quadratmeter Fertigungsfläche entstanden.

Weitere Infos gibt es im Internet (www.heizomat.de)

Hochwasserschutz: „Versagensgefährdung“ ist hoch

Mobile Systeme werden nicht anerkannt

Die bayerische Wasserwirtschaftsverwaltung hält nichts von den mobilen Systemen zur Abwehr von Hochwasser. Wie Amtschef Arndt Bock und Bauoberrat Michael Müller vom Wasserwirtschaftsamt Ansbach am Mittwoch gegenüber den Stadträten von Gunzenhausen erklärten, seien die Systeme nicht überströmungssicher, die „Versagensgefährdung“ sei folglich hoch. Mit ihnen sei nur in einem kurzzeitig gefristeten und räumlich eingegrenzten Fall Hochwasser abzuhalten, keinesfalls sei mit ihnen ein planmäßiger Hochwasserschutz gegeben. Außerdem würden die mobilen Systeme, die hauptsächlich in Ostdeutschland bekannt sind, in Bayern nicht bezuschusst.

Die beiden Vertreter der Wasserwirtschaftsverwaltung erklärten die Konzeption, die jetzt in das rechtliche Verfahren geht. Es sieht vor, die Gunzenhäuser Altstadt im Westen mit einer Schutzmauer vor möglichen Hochwasserfluten zu schützen, die teilweise 1,40 Meter hoch sein wird. In einigen Abschnitten (ingesamt 100 von 600 Metern) sollen mobile Teile eingesetzt werden können. In diesen Bereichen ist von eienr 35-40 Zentimeter hohen Mauer oder Anböschung die Rede. Wie Michael Müller bemerkte, belaufe sich die kürzeste Vorlaufzeit in einem Hochwasserfall vier Stunden. In dieser Zeit müssen die mobilen Elemente eingebaut werden.

Jetzt geht das Verfahren weiter. Der Hochwasserschutz soll in die Freiraumgestaltung der Altmühlpromenade integriert werden. Die Kosten teilen sich die Stadt und der Staat. Gegen fünf Stimmen (Peter Schnell, Helga Betz von den Grünen, Werner Falk von der FDP und Erika Gruber sowie Gerald Brenner von der CSU) votierte der Stadtrat dafür, das Verfahren im Sinne der Planung des Wasserwirtschaftsamts und der Stadt voranzutreiben. Es soll einen „Runden Tisch“ geben, zu dem auch die ISEK-Arbeitsgruppe hinzugezogen wird.

Absberg: Dorfladen, Prunothek und Museum

Neue Nutzung des einstigen Dorfschulhauses

Cornelia Meyer führt mit ihrem Team den Dorfladen Absberg.

Carolin Meier führt mit ihrem Team den Dorfladen Absberg.

Endlich hat das alte Schulhaus (1850 erbaut und seit den siebziger Jahren leer gestanden) eine neue Funktion bekommen. Der Dorfladen (im November eröffnet) die „Prunothek“ (Probierstube für die Liebhaber der veredelten Kirschen-Produkte) und das Museum (es wird künftig im Dachgeschoss seinen Platz haben) bilden eine Einheit. Rund eine Million Euro sind für die Sanierung aufgewandt worden. Der Staat hat sich großzügig gezeigt und für den Umbau des denkmalgeschützten Hauses eine Förderung von rund 430000 Euro gewährt.

Träger sind die Genossenschaft Dorfladen Absberg (Vorsitzender Wilhelm Fries), die Genossenschaft Echt Brombachseer (Vorsitzender Fritz Walter) und die Gemeinde2015-03-20 10.01.28 (Bürgermeister Helmut Schmaußer). Die architektonischen Leistungen für die Neugestaltung lieferte das Gunzenhäuser Planungsbüro Hochreiter & Lechner.

Das Dorf ist stolz darauf, seine lokalen und regionalen Produkte nunmehr in einem Dorfladen vermarkten zu können. Carolin Meier und ihre drei Mitarbeiterinnen bedienen jeden Tag von 6 bis 18 Uhr und samstags bis 12 Uhr ihre Kunden. Sie sind die sympathischen „Aushängeschilder“ der Genossenschaft, die den Dorfladen betreibt. Die einheimischen Obstbrenner stellen aus, die Eier und das Gemüse kommen aus der Nachbarschaft, dazu Honig, Fruchtaufstriche und Walnussöl von der Gelben Bürg. Im Dorfladen gibt es jeden Tag frisches Gebäck und frische Erzeugnisse vom Metzer, dazu eigentlich alles, was ein Supermarkt gewöhnlich in seinem Sortiment hat.
Im Haus an der Hauptstraße präsentiert die „Prunothek“ die Erzeugnisse der einheimischen Obstbrenner. Sie ist zugleich ein Forum für Feinschmecker. „Mit der kleinen Genossenschaften wollen wir die Wertschöpfung in der Region halten“, erklärte Regionalberater Dieter Popp anlässlich der Einweihung im Kreis vieler Gäste, darunter Landratsstellvertreter Robert  Westphal („Ein Projekt, hinter dem Herzblut steckt“).

Aha wächst um 6,4 Prozent

Ortsteilbewohner wünschen einen Grillplatz im Dorf

Aha von seiner farbenprächtigsten Seite.

Aha von seiner farbenprächtigsten Seite.

Die Bürgerversammlung im Ortsteil Aha im Gemeindehaus war von annähernd 100 Frauen und Männern besucht. Bürgermeister Karl-Heinz Fitz konnte erfreut feststellen, dass es Konfliktpotenzial nicht gibt, gleichwohl hatte Ortssprecher Harald Romanowski eine Reihe von Anliegen seiner „Ohmer“ dem Rathauschef im Vorfeld präsentiert. Die hakte Fitz nach und nach in souveräner Art ab. Die Menschen im Stadtteil können davon ausgehen, dass alle aufgetischten Anliegen angegangen werden.
Gewachsen ist der Stadtteil in den letzten zehn Jahren um 6,4 Prozent (Einwohnerstatistik).
Gebaut wird heuer noch die Radwegverbindung Aha-Pflaumfeld. Derzeit wird die Trasse vom Landratsamt (Kreisstraße) geplant. Öffentliche Zuschüsse gibt es für das Projekt nicht.
Er teilte den „Ohmern“ ferner die gute Nachricht mit, dass im Winter 2015/16 die Breitbandversorgung im Ortsteil durch die Telekom realisiert wird.

Der Wunsch der Ortsteilbürger ist es, einen Grillplatz in der Ortsmitte anlegen zu können. An der Weggabelung zum Sportplatz soll er realisiert werden. Bürgermeister Fitz und Stadtbaumeisterin Simone Teufel  sicherten den „Ohmern“ zu, unbürokratisch Hilfe zu leisten. Gleichwohl sollen erst die Anlieger befragt werden, denn es kann leicht sein, dass von dem Grillplatz später einmal auch Ruhestörungen oder andere Belästigungen ausgehen.
Der Stadtbus wird wohl die nächste Zeit nicht Aha anfahren. Dazu besteht offenbar derzeit keine Möglichkeit, wenn nicht das jährliche Defizit von 180000 Euro noch höher ausfallen soll. In diesem Jahr wird es ohnehin durch die Aufnahme der stadtnahen Orte Schlungenhof und Unterwurmbach um 30000 Euro steigen. Diese dritte Linie ist probeweise auf zwei Jahre angelegt.Im Halbstundentakte werden vom Stadtbus jährlich 217000 Fahrgäste befördert, das sind dreimal so viele wie in Weißenburg. Gefragt hatte nach der Busanbindung Margot Mossner.

Grundsätzliches zur Situation der Stadt

Die Ortsteilbürger hörten vom Rathauschef auch allgemeine Aussagen, die ganze Stadt betreffend. So gibt es derzeit 12 Kindergärten mit 595 Plätzen (508 Kindergartenplätze und 87 Plätze für die U-3-Kinder), ferner zwei Horte mit 78 Plätzen. Der laufende Unterhalt dieser Einrichtungen kostet der Stadt jährlich 1,56 Millionen Euro.
Die Gunzenhäuser Grundstückseigentümer müssen in absehbarer Zeit nicht damit rechnen, dass das Damoklesschwert „Straßenausbaubeitragssatzung“ über hereinbricht. Wie Bürgermeister Fitz erklärte, wird die Stadt nach gegenwärtiger Situation eine solche Satzung nicht beschließen, es sei denn, sie würde von gesetzlicher Seite aus dazu verpflichtet. Die Bürger haben nicht ganz ohne Grund die Horrorvorstellung, dass Beiträge von 20000 bis 30000 Euro im Einzelfall (und sogar noch mehr) auf sie zukommen könnten. „Heute und jetzt gibt es keine Bestrebungen, die Beitragssatzung einzuführen“, versprach Fitz.
Zur Situation der Schulen: In der Stephani-Mittelschule werden aktuell 343 Kinder unterrichtet, in der -Stephani-Grundschule 270, in der Grundschule Süd 203, in Muhr gehen 36 Kinder aus den Stadtteilen zur Schule und in Gnotzheim sind es 58.
Die Stadt ist derzeit mit 7,4 Millionen Euro verschuldet. Auch wenn heuer die finanzielle Situation (weniger Gewerbesteuer, mehr Kreisumlage) nicht günstig ist, will Kämmerer Werner Stützer die Verschuldung um rund 200000 Euro zurückfahren. Pro Kopf belaufen s ich die Schulden der Stadt übrigens auf 444 Euro. Das sind gemessen am Landesdurchschnitt vergleichbar großer Städte (600 Euro) auffallend weniger. Für Investitionen werden heuer 4,3 Millionen Euro ausgegeben (rund 1,5 Millionen Euro müssen der Rücklage entnommen werden). Supergünstig sind die Konditionen für Kredite nicht nur für die privaten Investoren, auch die Stadt könnte solche Darlehen aufnehmen, will aber – wenn es geht – darauf verzichten.

Die neue Grüngutentsorgung

Rund 100000 Euro hat die Stadt zuletzt für die Grüngutentsorgung ausgegeben. Dieser Betrag hat sich in etlichen Jahren vom Ausgangsbetrag 30000 Euro hochgeschaukelt. Deshalb hat der Stadtrat jetzt die Reißleine gezogen und eine neue Regelung geschaffen. Die sieht so aus, dass die Grüngutentsorgung nur mehr bei der Firma Städtereinigung Ernst in Aha stattfindet, nicht mehr zusätzlich am städtischen Bauhof in der Ansbacher Straße (Ausnahme: die Entsorgungsstation in Cronheim bleibt). Anliefern können nur mehr Bürger der Stadt (es gibt Kontrollen), aber nicht mehr die „Entsorger“ aus den umliegenden Gemeinden oder Kreisen. Auch die gewerblichen Anlieferer können nur mehr bei Ernst anfahren. Die Firma hat mit der Stadt eine Abmachung getroffen und eine neue Entsorgungsstation errichtet. Holz kann kostenlos angeliefert werden, Grüngut kostet fünf Euro je Kubikmeter. Die Mindestgebühr beträgt ab 1. Mai ein Euro (für fünf Euro kann ein Kubikmeter Gras angekarrt werden, das sind etwa zwei große Säcke). Die Öffnungszeiten sind so, dass auch auswärts Berufstätige zeitgünstig anliefern können.
Ortsverschönerungsvereine, die in den ländlichen Stadtteilen im Auftrag der Stadt die Grünordnung pflegen, müssen die Gebühr ebenfalls entrichten. Sie erhalten jedoch ein jährliches Entgeld, so dass der Aufwand damit verrechnet wird. Das hat sich als das einfachste und unbürokratischste Verfahren erwiesen. Wenn Private auf städtischen Flächen das Gras mähen und in Aha entsorgen, dann können sie über den jeweiligen Ortsverschönerungsverein eine unbürokratische Regelung finden.

Den Osten besser verstehen!

Ungewöhnliche Begegnungen: „Chinas Bauch“

Die Chinesen sagen: „Siebenmal Fühlen ist besser als hundertmal Denken.“ Die Menschen im Westen sind „kopfgesteuert“, im Osten entscheidet freimütiger der Bauch. Eine sozial akzeptierte Grundlage des menschlichen Verhaltens bilden Wut, Trauer, Angst, Liebe, Hass und Begehren. Mit großer Empathie für das „Reich der Mitte“ schreibt der Asienkenner ein sehr persönliches Porträt der chinesischen Gesellschaft.
Der Autor ist sich gewiss: Wer China, aber auch Russland oder den Iran verstehen will, der muss erst das Volk und dessen Gefühle kennen. Die Medien dürfen sich nicht allein mit den Unzulänglichkeiten der Regierung befassen, sie sollten mehr Raum den Menschen widmen und dem, was sie bewegt. Das SU_Chinas_Bauch_141120_as.inddnüchterne Kalkühl des rationalen Verstehens gegenüber dem Osten funktioniert seiner Ansicht nach nicht. Es gibt eben mehr Gesichtspunkte, als die beiden Extreme, die man im Westen kennt und die lauten: „Die überflügeln uns!“ sowie „Die unterdrücken die Demokraten!“.
Die Chinesen haben sich in einer Generation von ihrer ländlichen Herkunft radikal entfremdet. In Europa oder den USA haben die Menschen sich dazu drei Generationen lang Zeit gelassen. Der gesellschaftliche Zustand kennt keinen Blick zurück. Chinesen wollen heute besser sein als die anderen. Allein die Abhängigkeit vom Mobiltelefon hat extreme Formen angenommen. Man glaubt, bis in die Nacht hinein erreichbar sein zu müssen. „Die Sucht nach dem mobilen Alleinunterhalten“, so Autor Marcus Hernig, „ist in China weitweit am größten.“
Die soziale Ungerechtigkeiten sind größer als in den USA und der Wohnraum in den Großstädten oft teurer als in Deutschland. Und das obgleich die Menschen hier viel weniger verdienen als in Westeuropa. Das konfuzianische Prinzip, wonach dem vermeintlich Schwächeren ein gewisser Schutz vor dem Stärkeren zukommt, mag gelten, aber nicht im Straßenverkehr, denn dort gilt: Wer zuerst kommt, fährt zuerst! Eine Vorfahrtsregel, wie sie die deutsche Straßenverkehrsordnung vorschreibt, gibt es nicht. Von einer Privathaftpflichtversicherung wissen die Chinesen nichts. Dieser Umstand treibt oftmals seltsame Blüten. Bei einem Verkehrsunfall kann beispielsweise der Schuldige mit immensen Forderungen der Opferfamilie überzogen werden.
Die Gesellschaft hat mit dem Wandel der Werte schwer zu schaffen. Es machen sich Versagensängste breit. Die Kinder sind oft einem starken Druck von seiten der Eltern und der Schule ausgesetzt. „Die jungen Menschen haben das gemeinsame Leiden, niemals ausruhen zu dürfen“, urteilt der Autor. Die Tugend der Einfachkeit, die man den Chinesen nachsagt, äußert sich in der Formel: Gute Schulleistung = guter Sohn, schlechte Leistung = schlechter Sohn! Viele Studenten haben Furcht vor der Ungewissheit nach ihrem Studium. Sie wissen, dass ihre Eltern alle Entbehrungen auf sich genommen haben, um ihnen das Studium zu ermöglichen. Wenn die jungen Menschen dann keinen Job bekommen, gelten sie als Versager. Schon die konfuzianischen Lehrer sagten: „Wenn Eltern ihre Kinder nur gut versorgen, aber sie nicht lehren, dann versagen sie.“ Ein Lehrer, der nur lehrt und nicht streng ist, der gilt als fauler Kerl.

„Chinas Bauch“ von Marcus Hernig, Edition Körber-Stiftung, 232 Seiten, ISBN 978-3-89684-166-7, 19 Euro.

Historische Ziegel werden abgegeben

Gegen eine Spende zur Finanzierung der Turmsanierung

wOLFRAMS (7)Ein gewaltiges Projekt hat die Münsterpfarrei von Wolframs-Eschenbach zu stemmen. Sie hat in einjähriger Bauzeit das Dach des historischen Kirchturms des Liebfrauenmünsters mit seinen bunten Ziegeln renoviert. 1,1 Millionen Euro kostet die Wiederherstellung der Wappenbilder, die Sanierung des Sandsteins und der mehrfarbigen glasierten Spezialziegel. Die Diözese Eichstätt trägt 55 Prozent der Kosten, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz gewährt 150000 Euro, der gleiche Betrag koömmt von der Stadt Wolframs-Eschenbach und die Bayerische Landesstiftung übernimmt 95000 Euro. Den Umstand, dass die mittelalterliche Stadt viele Freunde hat, will die Pfarrei gewinnbringend nutzen, indem sie die alten Dachziegel zum Kauf anbietet. Stadtpfarrer Jochen Scherzer schwärmt: „Die mit bis zu drei Farben glasierten Ziegel sind handgearbeitete Unikate.“ Unser Foto zeigt einen Ausschnitt mit dem Wappen des Deutschen Ordens, dem mannesischen Wappen des Epikers Wolfram von Eschenbach und rechts das Wappen der Grafen von Wertheim. Foto: Falk

Jugendliteraturpreis Altmühlfranken ausgeschrieben

Kulturinitiative will Leidenschaft für das Schreiben wecken

Die „Kulturinitiative Altmühlfranken“ (KIA) schreibt für 2015 erstmalig einen Jugendliteraturpreis aus, um die schlummernden Fähigkeiten junger Menschen für eine gut verständliche Ausdrucksweise zu wecken und die Freude an der Kreativität der Formulierung von Texten gezielt zu fördern. Jugend und Literatur scheinen in einer Zeit, in der das Smartphone Buch und Zeitung abzulösen

wir haben heute in der Stadtbibliothek Weißenburg den Jugendliteraturpreis Altmühlfranken 2015 offiziell vorgestellt und damit auch die Ausschreibungsfrist eröffnet, die bis zum 30. September 2015 laufen wird.

Sie haben  in der Stadtbibliothek Weißenburg den Jugendliteraturpreis Altmühlfranken 2015 offiziell vorgestellt und damit auch die Ausschreibungsfrist eröffnet, die bis zum 30. September 2015 laufen wird.

beginnen, ein Relikt vergangener Epochen zu werden. Wenn über Chats in einer völlig neuen Sprache kommuniziert wird, dürfen erste Diskussionen nicht verwundern, auch die Schreibschrift der modernen Technik als überflüssigen Ballast zu opfern. Die Schirmherrschaftüber den Jugendliteraturpreis hat Landrat Gerhard Wägemann übernommen, für den es ebenfalls ein großes Anliegen darstellt, dass bei jungen Menschen die Freude an der Formulierung guter Texte geweckt wird

Unabhängig von diesen sich in rasantem Tempo verändernden Realitäten, werden sprachliche Gewandtheit und die Beherrschung von packenden Ausdrucksweisen zu einem besonderen Kapital im Wettbewerb um Ausbildungs- und Arbeitsplätze gehören. In der vorherrschenden Arbeitsmarktsituation wird einerseits technisches Wissen eine wichtige Zugangsvoraussetzung bilden, sprachliche Gewandtheit wird andererseits angestrebte Aufstiegs- und Anerkennungsperspektiven optimal ermöglichen und befördern. Die massiven Kampagnen zugunsten des Englischen als einer globalen Sprache sind in diesem Zusammenhang dabei von zentraler Bedeutung. Das gilt in vergleichbarer Weise auch für die eigene Muttersprache in all ihren Facetten. Industrie, Gewerbe, Handwerk und Handel erwarten im Übrigen nach wie vor eine gute Beherrschung der Muttersprache in sprachlichem Ausdruck wie in schriftlicher Form. Und die eigene Sprache stellt zudem einen Beitrag zu einem europäischen Kulturgut dar, um diese in ihrer Vielfalt auch aktiv weiter zu entwickeln. Auch in anderen europäischen Ländern wird vor dem Hintergrund der Globalisierung wieder großer Wert auf die jeweils gelebte Muttersprache gelegt.
In einer solchen Situation sind es die Zuversicht und der Glaube an die Fähigkeiten der Jugend, wenn die Kulturinitiative erstmals einen Jugendliteraturpreis Altmühlfranken 2015 auslobt. Damit soll bei den hierzu angesprochenen Jugendlichen eine Motivation ausgelöst werden, sich kreativ und unabhängig von äußeren Zwängen mit der Vielfalt der eigenen Ausdrucksweise auseinanderzusetzen. Diese Fähigkeiten stecken in allen Menschen, ihr Potenzial kann aber sensibel geweckt und gezielt gefördert werden.

Eine zu dieser Begleitung und Bewertung eingesetzte fachliche Jury soll daher den sich hier aktiv einbringenden Teilnehmern/innen auch die Möglichkeit eröffnen, ihre neu entdeckten oder auch erneuerten Talente weiter zu entwickeln. Auf diesem Wege sollen die hierbei ausgezeichneten jungen Literaten eine Unterstützung erhalten. Zu dieser Fachjury zählen Margit Auer (Eichstätt) und Thomas Medicus (Berlin/Gunzenhausen) als ausgewiesene Schriftsteller, Brigitte Brunner (Weißenburg) und Wolfgang Osiander (Gunzenhausen) als Vertreter der Pädagogen, Carolin Bayer (Gunzenhausen) und Paul Theisen (Weißenburg) als Bibliothekare sowie Mathias Meyer (Weißenburg) und Dr.Johann Schrenk (Gunzenhausen) als Buchhändler.
Der Jugendliteraturpreis Altmühlfranken 2015 ist mit 1.000 € für den ersten Platz, mit 500 € für den zweiten Platz und mit 250 € für den dritten Platz dotiert. Den Gewinnern werden außerdem Unterstützung und Begleitung angeboten, damit die Text auch bspw. über Verlage veröffentlicht werden können.
Der ausgelobte Jugendliteraturpreis wird für eine Kurzgeschichte zu einem Thema freier Wahl vergeben, wobei maximal 15 Seiten DIN A4 als Größenordnung für die Länge des Textes als Maßstab dienen. Beteiligen können sich alle junge Menschen im Alter zwischen 13 und 20 Jahren, die im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen leben bzw. hier eine Schule besuchen. Die konkreten Rahmenbedingungen stehen über die Schulen, die städtischen Bibliotheken in Weißenburg und Gunzenhausen, über die beiden Buchhandlungen Meyer in Weißenburg und Schrenk in Gunzenhausen und natürlich über die Kulturinitiative Altmühlfranken zur Verfügung. Die Wettbewerbsbeiträge müssen bis zum 30.9.2015 bei der Kulturinitiative vorgelegt werden.
Die Verleihung der Preise wird im Rahmen der Weißenburger Bücherschau im November 2015 erfolgen.
Bei der öffentlichen Vorstellung des Jugendliteraturpreises Altmühlfranken 2015 am 27.4.2015 in der Weißenburger Stadtbibliothek war auch ein großer Teil der „Botschafter/Botschafterinnen“ anwesend, die sich aus Lehrerinnen und Lehrern von Schulen zusammensetzen und die dort interessierten Schülern/innen bei der Entscheidung für eine aktive Teilnahme beraten und ggf. zu einem Thema motivieren sollen. Diese „Botschafter“ stehen aber auch dem übrigen Lehrkörper für Fragen zur Verfügung. Denn es wird sicher nicht immer ganz einfach sein, junge Menschen mit weiteren schulischen Verpflichtungen an eine solche Herausforderung mit dem dadurch natürlich auch geweckten öffentlichen Interesse heranzuführen. Eine Übersicht der „Botschafter/ Botschafterinnen“ wird in Kürze zur Verfügung stehen und über Homepage sowie an den Schulen kommuniziert.

Von den 69 Gaststätten bestehen 16 noch heute

Gunzenhausen und seine Wirtshausgeschichte

224    Stieg Gerberstr. 1 um 1922    54) S. 53-001

Der „Grüne Baum“ wurde 1640 eröffnet. Letzter Wirt war Ernst Stieg.

69 Gaststätten sind vom Mittelalter bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs in der Stadt eröffnet worden. Nur 16 von ihnen sind übrig geblieben. Lothar Hiemeyer ist in Gunzenhausen geboren worden, lebt aber seit Jahrzehnten in Würzburg. Seiner Heimatstadt treu geblieben ist er als Heimatforscher mit Leidenschaft. Über die Gunzenhäuser Brauereien und Wirtshäuser hat er ein gigantisches Archivmaterial zusammengetragen und es bisher teilweise in „Alt-Gunzenhausen“ veröffentlicht.
Hiemeyer hat viele Tage im Staatsarchiv Nürnberg geforscht, im Stadtarchiv Gunzenhausen nachgelesen und vor Ort eigene Recherchen vorgenommen. Das Ergebnis ist ein ganzes Bündel von Informationen in Wort und Bild. Er will das Material zu einem Buch verarbeiten. „Zu 80 Prozent bin ich durch“, sagte er anlässlich eines Vortrags vor Mitgliedern des Vereins für Heimatkunde im der „Adlerbräu“-Gaststätte.
Der Altmühl-Bote hat über die Arbeit Hiemeyers bereits berichtet. Nach seinen Darlegungen sind der „Adlerbräu“-Gasthof (1558) und das „Altes Rathaus“ (1585) die ältesten Gaststätten in der Stadt. Aber auch die „Bürgerstube“ (heute: Sparkasse) und der „Schwarze Bär“ (heute: Bäckerei Schmidt) sowie der „Blaue Wolf“ gehen auf das 16. Jahrhundert zurück. Die heutigen Inhaber haben dem Autoren in seinen zeitraubenden Recherchen fleißig geholfen, insbesondere Erika Dersch, die

Autor Lothar Hiemeyer

Autor Lothar Hiemeyer

schriftliche Belege hat, wonach Kaiser Wilhelm II. dem damals schon international agierenden Gastwirtssohn Johann Zippel zu dessen Hochzeit gratulierte und zu seinem frühen Tod der Witwe eine Beileidstelegramm schickte. Weitere frühe Gasthäuser waren die „Goldene Krone“ (heute: Drogerie Neidhardt) und der „Goldene Engel“ (heute: Kik), zu dem der „Braunskeller“ gehörte, in dem vor 70 Jahren 144 Menschen bei einem Bombenangriff der Amerikaner den Tod fanden. Mit „Musik, Hasenbraten und Knödelpartie“ war einst Johann Lehner vom „Roten Ross“ (heute: Zum Storchennest). Auch das „Goldene Lamm“ (heute: NKD) und der „Grüne Baum“ (früher Stieg, heute Pizzeria in der Gerberstraße) und die „Glocke“ (heute: Juwelier Stingl) sind seit dem 17. Jahrhundert bekannt.
Vor dem zweistündigen Vortrag Hiemeyers hörten die Mitglieder des Vereins für Heimatkunde den Jahresbericht ihres Vorsitzenden Werner Falk und des Schatzmeisters Hans Minnameyer. Beide stellten mit Stolz fest, dass sich der Mitgliederstand des Vereins jetzt über die 300-er Marke hochgeschraubt hat. Der Vorsitzende erinnerte an die Vorträge und „Samstagsexkursionen“ in 2014 und kündigte an, dass auch heuer die Serie der samstäglichen Besichtigungen in der Region fortgesetzt werden. Mit Dank erwähnte er die Arbeit des 2. Vorsitzenden Werner Mühlhäußer (Stadtarchivar) im Zusammenhang mit der Herausgabe von „Alt-Gunzenhausen“, ferner nannte er die Autoren Lothar Hiemeyer, Werner Neumann, Dr. Adolf Meier, Siglinde Buchner, Werner Kugler und Florian Schenk. Das 70. Jahrbuch wird im Dezember erscheinen. „Wir haben allen Grund, der Stadt für ihre Unterstützung zu danken“, sagte der Vorsitzende nannte ebenso den Bezirk Mittelfranken, den Landkreis und die Sparkasse Gunzenhausen.

Vorstandschaft wiedergewählt

Unter der Leitung von Willi Elterlein ging die Neuwahl der Vorstandschaft flott über die Bühne. Per Akklamation bestätigten die Mitglieder die bisherige Vorstandschaft mit Werner Falk als Vorsitzendem, Werner Mühlhäußer als Stellvertreter, Hans Minnameyer als Schatzmeister, Armin Kitzsteiner als Schriftführer sowie den Beiratsmitgliedern Dieter Gottschall, Dieter Wenk, Gerhard Herrmann, Franz Müller, Heidi Dücker, Siglinde Buchner (Weißenburg). Neu in den Beirat wurden Günther L. Niekel aus Muhr am See und Thomas Müller aus Kalbensteinberg gewählt. Als Revisoren fungieren Thomas Fischer (Gunzenhausen) und Rüdiger Schmidt (Unterwurmbach).

 

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