Wiesenbrüterbestände sind rückläufig
„Eine Erfolgsgeschichte“ ist die europäische Vogelschutzrichtlinie aus dem Jahr 1979. Das sagt Dr. Norbert Schäffer, der neue Landesvorsitzende des LBV Bayern. Im aktuellen Mitgliedermagazin „Vogelschutz“ (2/2015) rühmt er das „Natura 2000“-Netzwerk als Ergebnis der Vogelschutzgebiete und der FFH-Flächen. Demnach ist es in den EU-Mitgliedsländern verboten, Vogelfallen aufzustellen, in Brut- und Aufzuchtzeiten sowie während des Frühjahrszugs nach Vögeln zu jagen, Nester zu beschädigen oder zu zerstören, ja sogar das Sammeln und der Besitz von Eiern ist untersagt.
Das massenweise Abschlachten von Vögeln gehört in den allermeisten Ländern Europas der Vergangenheit an, aber es dürfen immer noch Vögel mit ungünstigem Erhaltungszustand“ legal geschossen werden. Wo werden in Frankreich, Italien und Malta jährlich rund 2,5 Millionen Feldlerchen erlegt (in Deutschland hat deren Bestand in den letzten zwanzig Jahren um 40 Prozent abgenommen), ferner eine halbe Million Bekassine (der deutsche Brutbestand beträgt 5500 bis 8500 Paare) sowie Geldregenpfeifer, Kiebitze, Brachvögel, Turteltauben und Knäkenten gejagt. Die EU-Kommission hat einen „Fitness Check“ der EU-Naturschutzrichtlinien angekündigt hat, der LBV erwartet, dass die biologische Vielfalt optimiert wird.
Europaweit gibt es 27384 „Natura 2000“-Gebiete. Sie nehmen einen Flächenanteil von 18,1 Prozent ein (Vergleich Bayern: 745 Gebiete auf 11,3 Prozent der Landesfläche). Das Wiesenbrütergebiet im Altmühltal (Wiesmet zwischen Ornbau und Wald) gehört dazu.
Besorgt ist der LBV-Chef um den Bestand der wiesenbrütenden Arten Uferschnepfe und Braunkehlchen. Wie die Kartierung von 2014 besagt, ist der Bestand der Uferschnepfe in Bayern seit 1980 um 74 Prozent zurück gegangen. Auch das Braunkehlchen ist zur Rarität geworden (Rückgang von 1998 bis 2014 um 71 Prozent).
Der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer verspricht den Vogelfreunden im Land: „Wir werden usn gegen alle Versuche wehren, den gesetzlichen Rahmen, die EU-Voglelschutz- und FFH-Richtlinien, zu schwächen.“
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