Der neue Bildungsbericht

Bildungsregion altmühlfranken auf 92 Seiten

Landrat Manuel Westphal und die Mitarbeiterinnen der ZIA stellten den Bericht vor.

Der neueste Bildungsbericht der Bildungsregion altmühlfranken ist da. Er widmet sich auf 92 Seiten dem Lebenslangen Lernen sowie dem Schwerpunkt „Digitale Bildung“.

Zum mittlerweile vierten Mal erscheint das Informations- und Nachschlagewerk „Bildung in Altmühlfranken“ im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Der Bildungsbericht, der auch als Datengrundlage für die Weiterentwicklung der regionalen Bildungslandschaft dienen soll, wird regelmäßig neu aufgelegt.

Erneut widmet sich der Bildungsbericht allen Bereichen des Lebenslangen Lernens, angefangen bei frühkindlicher Bildung über die schulische Bildung bis hin zu Ausbildung und Berufsleben, sowie einem Schwerpunktthema, das im Vorfeld durch den Bildungsrat festgelegt wurde.

Für das vierte Zahlenwerk wurde der Fokus auf den Bereich „Digitale Bildung“ gelegt, da sich die Bildungsregion altmühlfranken zeitgleich an der Ausschreibung zur „Digitalen Bildungsregion“ beteiligt hatte. Im Frühjahr 2020 erhielt der Landkreis dann die Nachricht über die erfolgreiche Bewerbung und ist seitdem digitale Bildungsregion. „Gemeinsam mit den Schwerpunktdaten des Bildungsmonitorings soll die Digitale Bildungsregion nun Schritt für Schritt mit Leben gefüllt werden. Damit gehen wir einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunft, denn die digitale Bildung gewinnt immer mehr an Bedeutung“, so Landrat Manuel Westphal.

Gedruckte Exemplare können kostenfrei über die Zukunftsinitiative altmühlfranken bei Greta Weisenseel per E-Mail (greta.weisenseel@altmuehlfranken.de) oder Telefon (09141 902-289) angefordert werden. Des Weiteren steht der Bildungsbericht allen Interessierten auch als PDF-Datei zum Download unter www.altmuehlfranken.de/bildungsbericht2020 zur Verfügung.

Windsbacher kommen

Chorandacht am 22. Juli in Arberg

Die Pfarrei Arberg lädt zu einer Chorandacht mit dem Windsbacher Knabenchor unter KMD Martin Lehmann ein. Datum: Mittwoch, 22. Juli 2020 um 19 Uhr. Pfarrer Reinhard Pasel hält die Liturgie. Die Orgel spielt KMD Alexander Serr.
Aus räumlichen Gründen findet die Chorandacht nicht wie gewohnt in Mörsach, sondern inArberg, St. Blasius, Schlossweg 14, statt. Die dortige Park-Platzsituation ist sehr begrenzt. Auch in der Kirche werden Mindestabstände eingehalten. Mundes Artis, der veranstaltende Verein, schreibt in seiner Einladung: Wir bitten Sie einen Mund-Nasenschutz ab Betreten der Kirche bis zum ErreichenIhres Platzes zu tragen sowie alle anderen Massnahmen einzuhalten, wie bei jeder gottesdienstlichen Veranstaltung. Durch Kärtchen auf den Bänken in der Kirche können Sie sehen, wo Sie Platz nehmen können. Auch die Sänger werden alle Abstandsanforderungen beachten. Mit Geduld und Gelassenheit werden wir alle das meistern. Freuen wir uns, endlich wieder,unter etwas ungewöhnlichen Vorzeichen, aber eben immerhin doch, den besonderen Klängender Windsbacher lauschen dürfen.

Wie entsteht der Ziegel?

Der mittelalterliche Ziegelofen im Freilandmuseum

Formung eines Firstziegels. Foto: Margarete Meggle-Freund



Vom Dienstag, 7. Juli, bis Donnerstag, 9. Juli, lodert das Feuer im mittelalterlichen Ziegelbrennofen des Fränkischen Freilandmuseums des Bezirks Mittelfranken Tag und Nacht. An den Nachmittagen 13.30 bis 15.30 Uhr führen die Ziegler vor, wie im Mittelalter jeder einzelne Ziegel von Hand geformt wurde und stehen für die Fragen der Besucher bereit.

Drei Tage und zwei Nächte wird gebrannt. Die Museumsbesucher können beobachten, wie der Ziegelofen mit den beiden großen offenen Schürlö-chern langsam auf über 1000 Grad erhitzt wird. Die Handwerker des Betrieb-bauhofes campieren neben dem Ofen, um durchgehend den Brennvorgang zu überwachen.
Im Fränkischen Freilandmuseum befindet sich der einzige erhaltene spät-mittelalterliche Ziegelbrennofen. Dieser spätmittelalterliche Ziegelbrennofen stammt aus Scheinfeld von 1430 und konnte nur erhalten werden, weil er in einem Stück geborgen und ins Freilandmuseum übertragen wurde. Der originale Ofen ist nicht mehr betriebsfähig, deshalb werden nun in einem Nachbau die Dachziegel gebrannt, die dann beim Wiederaufbau des mittelalterlichen Badhauses aus Wendelstein im Fränkischen Freilandmuseum zum Einsatz kommen. Nur im Fränkischen Freilandmuseum lässt sich das Brennen in einem spätmittelalterlichen Ziegelofen erleben!



Das Freilandmuseum ist täglich geöffnet bis Oktober von 9 bis 18 Uhr,
Eintritt 7 €, ermäßigt 6 €, Familien 17 €, Teilfamilien 10 €, Kinder unter 6 Jahren sind frei.
Zurzeit sind coronabedingt nicht alle Häuser geöffnet.
Die drei aktuellen Sonderausstellungen sind geöffnet:
• „Sauberkeit zu jeder Zeit! Hygiene auf dem Land“ große Jahresausstellung im Erdgeschoß der Ausstellungsscheune mit einem Teilbe-reich „Schwitzen, Schröpfen und Kurieren – Bader in Franken“
• „Wolfskinder. Verlassen zwischen Ostpreußen und Litauen“ Fotoausstellung in der Ausstellungsscheune Betzmannsdorf im Obergeschoß
• „Pfarrerssohn, Maler, Lebenskünstler: Johann Christian Reinhart (1761-1847) Ein Deutschrömer aus Hof. Radierungen aus der Sammlung Heinz Schuster“ in der Spitalkirche im Museum Kirche in Franken
Es gibt tägliche mehrere Aktionen, im Zeitraum von 13.30 bis 15.30 Uhr, unter dem Motto „Hier tut sich was“ (täglich sind Schafe unterwegs und die Landwirte geben Auskunft, tages-aktuell nach Saison und Witterung gibt es außerdem z. B. Vorführung historischen Wa-schens, Spinnen, Schmieden, Holzschuhherstellung, Backen, Korbflechten; Starten eines Lanz-Bulldogs, Gespräch mit dem Gärtner, Imker oder Bauern, im Flachsbrechhaus, beim Wasserschöpfrad …).

Stattliche Blühfläche

Ein weites Feld für Pflanzenkundige

Seit ein paar Wochen finden sich nun die ersten Blüten verschiedenster Pflanzenarten (z.B. Kamille, Phacelia, Buchweizen) auf der Blühfläche des Büchelberger Landwirts Gerhard Ortner. Nun heißt es: Bühne frei für alle Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere Insekten! Dank des Regens im Juni konnte sich die Blumenmischung gut entwickeln.

Als Information für die Passanten und zur Verbesserung der Aufmerksamkeit für alle hat Ortner zwei Schilder angebracht Er bedankte sich bei dem regionalen Trinkwasserversorger,  der Reckenberg-Gruppe,  für die zusätzliche Unterstützung im Rahmen des WING-Projekts (Wasserversorgung, Insekten, Natur, Grundwasserschutz).

 Falls der ein oder andere von Ihnen Hobby-Pflanzenkundler, -Insektenkundler oder Apidologe ist, würde er sich sehr über die ein oder andere fachkundige Prüfung der Artenvielfalt auf dem Feldstück freuen. Schreiben Sie mir, was Sie entdecken!

KulturHerbst geplant

Vereine können sich beim KulturHerbst 2020 präsentieren

Für den 26. September 2020 ist der 7. KulturHerbst Gunzenhausen mit langer Einkaufsnacht bis 23 Uhr geplant.

Von den behördlichen Vorgaben für Großveranstaltungen hängt es ab, ob –Großveranstaltungen wie der KulturHerbst nach dem 31. August durchgeführt werden können. Dennoch haben sich die Organisatoren des KulturHerbst – Stadt Gunzenhausen und Stadtmarketing Gunzenhausen e.V. – dazu entschlossen, die Planungen für den diesjährigen KulturHerbst normal weiter laufen zu lassen. Nicht zuletzt deshalb, weil sich der KulturHerbst mit langer Einkaufsnacht in den letzten Jahren zu einer der wichtigen Veranstaltungen für Gunzenhausen entwickelt hat.

Aufgrund der sehr positiven Resonanz in den letzten Jahren sollen auch in diesem Jahr Vereine, Organisationen und Musikgruppen aus Gunzenhausen und dem Umland die Möglichkeit haben, sich und ihr Angebot einem breiten Publikum zu präsentieren.

Dafür steht die Bühne im Bereich des Jugendzentrums mit einer voraussichtlichen Größe von 6 x 4 m sowie der Vorbühnenbereich zur Verfügung und bietet Raum u.a. für sportliche, tänzerische, kulturelle und musikalische Vorführungen.

Des Weiteren haben Vereine die Möglichkeit, sich im Bereich zwischen Hafnermarkt und Altmühlbote mit einem Stand am KulturHerbst zu präsentieren.

Vereine, Gruppen und Organisationen, die dieses Angebot nutzen möchten, werden gebeten, sich mit dem unter kulturherbst.gunzenhausen.de/download.html bereitgestellten Anmeldeformular für Vereine bis zum 26. Juni 2020 anzumelden. Für Informationen steht darüber hinaus die Wirtschaftsförderung der Stadt Gunzenhausen unter Tel. 09831/508 – 309 oder wifoe@gunzenhausen.de zur Verfügung.

Sollten darüber hinaus Vorschläge oder Ideen zur Bereicherung des KulturHerbst-Programms bestehen, können diese ebenfalls an die Wirtschaftsförderung gerichtet werden.

KulturHerbst mit langer Einkaufsnacht im September

Am 26. September 2020 steigt die siebte Auflage des KulturHerbst Gunzenhausen mit langer Einkaufsnacht bis 23 Uhr.

Obwohl – oder besser gerade weil – derzeit noch keine Informationen bzw. Vorgaben darüber vorliegen, ob aufgrund der Corona-Pandemie im September (Groß-)Veranstaltungen wieder möglich sein werden, und falls ja, unter welchen Voraussetzungen, haben sich die Organisatoren des KulturHerbst – Stadt Gunzenhausen und Stadtmarketing Gunzenhausen e.V. – dazu entschlossen, die Planungen für den diesjährigen KulturHerbst zum jetzigen Zeitpunkt normal weiter laufen zu lassen. Nicht zuletzt auch deshalb, weil sich der KulturHerbst mit langer Einkaufsnacht in den letzten Jahren zu einer der wichtigen Veranstaltungen für Gunzenhausen entwickelt hat.

Zum großen Erfolg der bisherigen KulturHerbst-Veranstaltungen haben neben dem hochkarätigen und vielseitigen Bühnenprogramm die vielen kleineren und größeren Aktionen der beteiligten Betriebe beigetragen. Sie haben mit viel Engagement und Einsatz dafür gesorgt, dass sowohl in als auch vor den Geschäften jede Menge los war und sich der KulturHerbst mit der langen Einkaufsnacht bis 23 Uhr zu einem Highlight im Veranstaltungskalender und zu einem wichtigen Werbeträger für Gunzenhausen entwickelt hat.

Auch in diesem Jahr sind die Verantwortlichen von Stadt und Stadtmarketing Gunzenhausen e.V. davon überzeugt, dass sich wieder zahlreiche Geschäfte und Betriebe mit attraktiven und ausgefallenen Ideen beteiligen und Bürgern und Besuchern Gunzenhausens einen erlebnisreichen Tag bescheren.

Bis spätestens 19. Juni 2020 haben Geschäfte und Unternehmen Zeit, sich für die Teilnahme am KulturHerbst anzumelden und diesen zu nutzen, um sich einem breiten Publikum aus der gesamten Region zu präsentieren.

Die Anmeldeunterlagen können im Internet unter kulturherbst.gunzenhausen.de/download.html heruntergeladen werden.

Lustige Kapuziner…

…im Freilandmuseum, wo der Bartel den Most holt

Most aus dem Museum wird in der Mühle aus Unterschlauersbach im Frän-kischen Freilandmuseum ausgeschenkt. Fotos: Margarete Meggle-Freund und Ute Rauschenbach


In der Mühle aus Unterschlauersbach im Fränkischen Freilandmuseum des Bezirk Mittelfranken wird der Museumsmost ausgeschenkt. Dazu gibt es Griebenschmalzbrot. Erfahrene Museumsbesucher legen hier – etwa in der Mitte des Museumsgeländes – gerne einen kleinen Zwischenstopp ein. We-gen seiner natürlichen Kohlensäure und zusätzlich mit Mineralwasser ge-spritzt ist Most ein erfrischendes Sommergetränk. Most wurde traditionell das ganz Jahr über getrunken, weil er neben Bier und Wein in der Zeit vor der Erfindung des Sterilisierens am Land das einzige haltbare Getränk dar-stellte. Im Herbst hat der junge Most noch einen geringeren Alkoholgehalt. Im Winter trinkt man den Most auch erwärmt als Glühmost.

Die Herstellung von Most

Der Museumsmost wird aus den vielen alten Apfel- und Birnensorten, die im Freilandmuseum gepflegt werden, hergestellt. Typische Sorten für die Mostherstellung sind z.B. der Bohnapfel, der Brettacher oder der Rote Trie-rer Weinapfel. Auch aus Quitten oder Trauben lässt sich Most gewinnen. Aus den späten und holzigeren Sorten mit einem höheren Gerbstoffanteil, die an sich nicht schmecken, wird der beste Most gewonnen. Dazu wird zuerst das Obst zerkleinert, dann der Saft kalt gepresst. Traditionell ließ man den Saft nun einfach gären. Zur Klärung gab man Speierlingssaft hinzu, der mit ihrem hohen Gerbstoffgehalt dazu beitrug, dass der Most klar wird. Heute wird der Gärvorgang kontrolliert: Er wird mit Weinhefe gestartet; nach Beendung der Gärung wird auch Schwefel zugesetzt, der verhindert, dass der Most oxidiert. Zur Sicherheit der Museumsbesucher wird das Ergebnis heute mit Laborproben kontrolliert.

Most in Franken

Die Herstellung von Most ist schon in der Antike nachgewiesen und für Franken seit dem Spätmittelalter belegt. Im 18. und 19. Jahrhundert propagierten die Volksaufklärer den Obstbau am Land stark. Damit wurde auch der Most zum verbreiteten Alltagsgetränk. Das große aufklärerische Nachschlagewerk „Zedlers Universallexikon“ von 1731-54 ordnet den Obst-most als Getränk am Lande ein: „Er wird gemacht, wo es viel Obst gibt, da sich denn die Landleute sehr befleißigen, einen dergleichen aus Obst gepreßten Most statt ihres Getränks zu bereiten.“

Für Mainfranken in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts schreibt Otto Beck, der große Sammler der traditionellen Kultur am Lande in Mainfranken, dass besonders aus den „Hänserbirnen“ Most gewonnen wurde. Birnenmost ist etwas milder als der Apfelmost. Beck schreibt von einer Familie, in der jeden Tag vier Liter Most geholt worden. Davon habe der Vater 1,5 Liter getrunken. Die Keramikkrüge, in denen der Most aus dem Keller geholt wurde, hießen „Bartel“ . Die Unterfranken schreiben sich das Sprichwort „Wissen, wo der Bartel den Most holt“ zu. Vielleicht heißen ja die Krüge nach dem Sprichwort – oder umgekehrt. Die Redensart ist jedenfalls schon seit dem 17. Jahrhundert literarisch belegt und meint so viel, wie „gut Bescheid wissen“.

Lustige Kapuziner – Kuchen mit Most

Der unter dem Namen „Lustige Kapuziner“ bekannte Mostkuchen wird aus einem einfachen Biskuitteig schnell gemacht. Mit warmem Most getränkt wird er schön saftig. Bäckt man ihn aber in kleinen Törtchenformen und garniert ihn entsprechend mit Sahne oder gar einem Mostchadeau (= Mostschaum), wird er zum feinen Dessert. Ich habe ihn hier mit den hand-gelöteten Törtchenformen meiner Urgroßmutter, die klassische Wiener Küche gekocht hat, gebacken und auf Glastellerchen und Serviette aus den Sechzigerjahren serviert.

Lustige Kapuziner – Kuchen mit Most


Für eine Kastenform von 30 cm benötigt man: 4 Eier, 100g Vollrohrzucker, 100g Semmelbrösel, 350 Milliliter Most, 2 Teelöffel Rohrzucker, ½ Teelöffel Zimt und eine Prise gemahlene Nelken.
Zuerst werden die Eier getrennt. Das Eiweiß wir zu Schnee geschlagen. Dann wird das Eigelb mit dem Zucker cremig gerührt. Anschließend die Semmelbrösel unterrühren und den Eischnee unterheben. Eine Kastenform einfetten und mit Semmelbrösel ausstreuen oder kleine Törtchenformen mit Muffinpapier auslegen. Sofort bei 130 Grad im Umluftherd 35 Mi-nuten backen – die Törtchen etwas kürzer. Den Most mit Rohrzucker, Zimt und Nelken wür-zen und erwärmen. Den warmen sirupartigen Most über den Kuchen gießen. Nach Belieben mit Schlagsahne oder einem Weinschaum aus Most garniert servieren.
DR. MARGARETE MEGLE-FREUND


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Kunden haben die Macht

Nur die Kunden können das „System Tönnies“ beenden

Der größte und zugleich gefährlichste Corona-Hotspot Deutschlands hat endlich die längst bekannten Zusammenhänge zwischen industriellen Schlachtfabriken, der Zulieferung aus der Massentierhaltung, unwürdigen menschlichen Arbeitsplätzen und der Verantwortung derjenigen Verbraucher offengelegt, die sogar gegen dieses System lauthals protestieren und dann aber den billigen Fleischpreis als Selbstverständlichkeit gerne annehmen. Nur wenn dieser Teufelskreis mit seinem europäischen  Schwerpunkt in Nordwestdeutschland durchbrochen wird, darf eine Wende in diesem politisch bislang sanktioniertem System erwartet werden. Der Marktführer Tönnies mit rd. 19 Mio Schweinen und etwa 450.000 jährlich geschlachteten Rindern vereinigt alleine 27 % Marktanteil. Zusammen mit Vion (13 %), Westfleisch (13 %) und Danish Crwon (4,5 %)halten diese vier Schlachtkonzerne mehr als 60 % des nationalen Marktanteils.

Dieter Popp (Slow Food Altmühlfranken) ist sich sicher, dass diese Wende jetzt von der Basis her kommen wird. Immer mehr Konsumenten hinterfragen nun endlich die Verschleierung von unerträglichen Rahmenbedingungen hinter den allwöchentlich angepriesenen XXL-Größen zu Schnäppchen-Nirdrigpreisen an den Fleischtheken der Discounter. Auch eine große Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe hier in Altmühlfranken leiden unter diesem geschäftsschädigenden Image der Fleischerzeugung, das so gar nichts mit der Realität auf hiesigen Bauernhöfen und  in Metzgereibetrieben zu tun hat. Unter meist wohlklingenden Namen und mit Bildern einer herkömmlichen bäuerlichen Tierhaltung versehen, stehen aber diese Produkte der Schlachtkonzerne auch überall in den Regalen der Discounter hier in Altmühlfranken. Verantwortungsbewusste Verbraucher sollten bei solchen Preisen immer nach der Herkunft und den Haltungsbedingungen fragen und im Zweifel die Alternative suchen. Denn glücklicherweise haben wir hier in der Region als Option eine Dichte an zertifizierten Metzgereibetrieben, die ohne Beispiel ist. Dort wird nämlich in der Regel kein Billigfleisch, sondern bei Bauern der Region erzeugtes Fleisch zu Preisen angeboten, die sowohl den Landwirten wie den Metzgern die Möglichkeit eröffnen, Tiere aus einer umweltgerechten Haltung und Fleisch aus einwandfreien Arbeitsplatzbedingungen zu erhalten.


Es liegt also ganz besonders an uns als Kunden, um das „System Tönnies“ – wie es jetzt in einer politischen Diskussion bezeichnet wurde – endgültig zu beenden. Dies erfordert aber auch die Einsicht, dass diese Billigpreise völlig unsozial sind. Denn die dennoch höheren Kosten – Tiermedizin, verunreinigtes Grundwasser, Gesundheitskosten (zu hoher Fleischkonsum), um nur einige zu nennen – tragen letztlich wir alle. Ganz abgesehen von dem Tierleid bei den oft langen und qualvoll engen Lebendtiertransporten. Hier liegt aber auch die Chance der handwerklichen Metzgereibetriebe, nicht nur in Altmühlfranken. Diese müssen dies jetzt auch als Chance verstehen und entsprechend offensiv kommunizieren.
Die über die Schutzgasverpackung für Frischfleisch überhaupt erst ermöglichten Umsatzverluste an die Selbstbedientheken der Discounter – die heute schon über 40 % des Frischfleischkonsums ausmachen – müssen zurückgewonnen werden. Das ist das Gebot der Stunde und die Herausforderung für handwerklich arbeitende Metzger und verantwortungsbewusste Verbraucher. Nur wenn diese Wende gelingt, wird dem ländlichen Raum der Exodus der Handwerks-Metzger erspart bleiben. Denn das Wehklagen über den Kaufhof-Karstadt-Rückzug aus vielen Innenstädten hat ja eine seiner Ursachen auch im zunehmenden Online-Handel gehabt! Das sollte als warnendes Beispiel eigentlich genügen.

Die Metzger der Region müssen aber auch verstehen, dass die Verbraucher sensibler geworden sind. Der Fleischkonsum wird sicher zurückgehen – etwa 50 % weniger hält die Weltgesundheits-organisation für angemessen – und er wird sich auf höhere Fleischqualitäten verlagern. Vor allem das Schlachtsystem wird – auch beim handwerklichen Metzger, der ja meist eine nahe gelegene Schlachtstätte nutzt – hinterfragt. Das durch den Gesetzgeber jetzt endlich ermöglichte Schlachten auf der Weide wird dabei künftig eine deutlich größere Rolle spielen. Leider setzen noch immer zu wenige der in unserer Region ansässigen Metzger auf dieses – von immer mehr Landwirten und vor allem Konsumenten – bevorzugtes Schlachtsystem, das ja gerade nur von kleinen Handwerks-metzgern angeboten werden könnte. Hier liegt die zweite große Chance dieser Betriebe in der aktuellen Situation.

Es wäre dabei aber auch eine große Hilfe, wenn gerade diesen kleineren Handwerksbetrieben Vergünstigungen bei der Fleischbeschau und –kontrolle – und nicht wie gängige Praxis – nur den großen Fleischfabriken von der Politik eingeräumt wird..
Und es wäre ebenfalls sehr hilfreich, wenn auch die jeweils zuständigen Veterinär- und Zulassungsbehörden die von der EU ja gerade deswegen eingeräumte Flexibilität bei der Auslegung der tierschutz- und lebensmittelrechtlichen Vorgaben  auch konkret anwenden. Denn diese wurden ja gerade für die kleinere handwerkliche Schlachtbetriebe explizit gewährt. Dazu zählen das Zulassen der „Ein-Raum-Metzgereien“, die automatische Hygieneschleuse mit Stiefelwaschanlage, die Sterilisierungsgeräte für Messer oder die automatisch aufzeichnenden Betäubungszangen, um nur einige Beispiele zu nennen. In industriellen Schlachtfabriken mit Bandschlachtung war dies sicher zwingend notwendig, aber handwerklich schlachtende Metzger stellen das deutlich geringere Risiko dar. Schwachstellen können ja von den Veterinärbehörden auch bei Gewährung der flexiblen Ausnahmeregelungen – sehr gut erkannt werden. Also sollte man diese Chance im Sinne regionaler Schlachtstrukturen auch aktiv nutzen.

Prunothek wieder offen

Das Kirschenmuseum steht wieder zur Verfügung

Angesichts der Einschränkungen wegen der Corona-Krise war auch die Brombachseer Prunothek jetzt leider geschlossen.

Mit den Auflockerung der angeordneten Maßnahmen kann aber jetzt auch der Betrieb der

Brombachseer Prunothek wieder geöffnet werden.
Ab Freitag 26.Juni 2020 wird die Prunothek – wie gewohnt – von  15 bis 18 Uhr geöffnet haben.

Gruppen können gesonderte Besuchstermine erhalten.

Damit öffnet die Prunothek genau zu jenem Zeitpunkt, wo auch die Kirschenernte am Brombachsee beginnen wird. Es sind zwar etliche Kirschen erfroren, aber dennoch wird es sich lohnen, bei den Kirschenbauern vorher anzurufen, um zu erfahren, welche Mengen und Qualitäten verfügbar sind.

Diese Adressen der Kirschenbauern sind auf der Homepage www.echtbrombachseer.de  einsehbar.

SeenLandMarkt erst 2021

Vorfreude auf den SeenLandMarkt geht in die Verlängerung

Liebhaber von Kunst, Kultur und Kulinarik haben den Termin bereits zum zehnten Mal im Veranstaltungskalender vorgemerkt – leider muss der Markt mit seinen regionalen Erzeugnissen nun auf das kommende Jahr verschoben werden.

Schönes entdecken, Gutes genießen, entspannt bummeln unter freiem Himmel am idyllischen Seeufer: beim SeenLandMarkt auf der Badehalbinsel Absberg präsentieren Jahr für Jahr über 130 Aussteller zwei Tage lang kreative Vielfalt mit Seeblick. Besucher tauchen ein in die Welt der Töpfer, Drechsler, Schmuckhersteller und vieler anderer (Kunst-)Handwerker, die ihr Können zum Teil direkt am Stand vorführen.

„Die Terminverschiebung wurde durch die Ausweitung des Veranstaltungsverbots unausweichlich und trifft unsere regionalen Aussteller, wie auch unsere zahlreichen treuen Besucher schwer“, erklärt Manuel Westphal, Vorsitzender des Zweckverbands Brombachsee. „Umso mehr freuen wir uns, unseren beliebten SeenLandMarkt im kommenden Jahr wieder unbeschwert genießen zu können.“

Am 5. und 6. Juni 2021 öffnet die Region wieder ihre Schatztruhe und begeistert aufs Neue ein breites Publikum mit Kunst, Kultur und Kulinarik. Für Haus und Garten, für Körper und Seele erwartet die Gäste ein breites Angebot hochwertiger Produkte aus der Region. Da findet jeder seinen Geheimtipp!

Auf dem Genussmarkt werden regionale Erzeugnisse und Feinkost angeboten, wie etwa Honig, Käse, Weine und Liköre, Marmeladen, Öle, Aufstriche und vieles mehr. Im großzügigen Marktbiergarten können sich die Besucher von ihrem Einkaufsbummel erholen und sich an den zahlreichen Kulinarikständen mit Essen und regionalen Bieren versorgen.

Nachwuchsbands und -Musiker aus der Region können sich bis zum 30. September 2020 beim Zweckverband Brombachsee bewerben, um das musikalische Rahmenprogramm im gemütlichen Biergarten des Marktplatzes zu bereichern.

Weitere Informationen unter www.zv-brombachsee.de/seenlandmarkt oder unter 09144- 571.

WUG 23 gesperrt

Zwischen Haundorf und Mitteleschenbach wird geteert

Wegen Asphaltierungsarbeiten im Rahmen von Deckenerneuerungsmaßnahmen muss die Kreisstraße WUG 23 zwischen Haundorf und Mitteleschenbach (bis zur Landkreisgrenze) für den Gesamtverkehr gesperrt werden.

Die Sperrung beginnt aus Richtung Haundorf kommend direkt an der Zufahrt nach Oberhöhberg und erstreckt sich bis zur Landkreisgrenze. Die Sperrung beginnt am Montag, 6.Juli, und dauert voraussichtlich bis Mittwoch, 15.Juli.

Der Verkehr wird von Mitteleschenbach AN 59, über die B 466 bis zum Straßenwirtshaus und von dort über die WUG 22 nach Haundorf bzw. in umgekehrter Richtung umgeleitet. Die Umleitungsstrecken sind entsprechend ausgeschildert, der Anliegerverkehr bis zur Baustelle ist zugelassen.

Die Voraussetzung für die Einhaltung der Termine ist trockenes Wetter, da die Asphaltierungsarbeiten bei Regen nicht durchgeführt werden können. Im Falle regnerischen Wetters verschiebt sich die Sperrung um die Dauer der Regentage.

Die Tiefbauverwaltung des Landratsamtes Weißenburg-Gunzenhausen bittet die Verkehrsteilnehmer um Verständnis für die notwendige Sperrung und die sich daraus ergebenden Behinderungen sowie die Berücksichtigung von längeren Fahrtzeiten.

Falk Report jeden Monat per E-Mail bekommen

Der "Falk Report" berichtet  monatlich aus dem Leben im Fränkischen Seenland (Altmühlfranken).

Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

Es würde mich freuen, wenn wir auf diese Weise im Kontakt bleiben könnten.

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