Wohnen ohne Eigentum

Mieten und Bauen in Land und Stadt seit dem Mittelalter in Franken

Quellennachweis für die Zeichnung im Anhang: Nürnberg-Gebersdorf, Gebersdorfer Str. 115, Baueingabeplan von 1779, aus: Thomas Wenderoth: Mietshaus und Mietwohnung auf dem Land. München 2019, S. 134.

Kann man einem historischen Gebäude ansehen, ob es für Eigentümer oder Mieter errichtet wurde? Welche Quellen geben uns Auskunft über die Bewohner eines Hauses? Gab es früher so etwas wie ein Mietrecht? Wann entstand die Mietwohnung, wie wir sie heute kennen? Und wie hat sich das Mietwohnen im Lauf der Zeiten verändert?

Eine Online-Vortragsreihe der Bezirksheimatpflege Mittelfranken gibt Antworten auf diese Fragen. Die Reihe startet am Freitag, 29. Oktober und läuft bis 25. November 2021. Wohnen zur Miete ist ein hochaktuelles, gesellschaftliches und politisches Thema. Die Vortragsreihe nimmt das „Mietwohnen“ aus bau- und sozialhistorischer Sicht in den Blick. Acht Vorträge widmen sich der Thematik Mietwohnungsbau und Mietverhältnisse. Der topographische Schwerpunkt liegt dabei in Franken, der zeitliche Bogen spannt sich vom Mittelalter bis in die Nachkriegszeit. Die Teilnahme an der Veranstaltungsreihe ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht notwendig. Das detaillierte Vortragsprogramm und der Zugangslink sind auf der Internetseite des Bezirks Mittelfranken unter www.bezirk-mittelfranken.de veröffentlicht.

Nähere Auskünfte erteilt Julia Krieger M.A., stellvertretende Bezirksheimatpflegerin, unter der Telefonnummer 0981/4664-50001. Die Vortragsreihe wird in Kooperation mit dem Forschungsbereich Historische Kulturtechniken am Denkmal am Kompetenzzentrum für Denkmalwissenschaften und Denkmaltechnologien der Universität Bamberg durchgeführt.

Bedenken gegen Deponie

Landrat Dr. Jürgen Ludwig teilt Bedenken der Bürger

Bei einem Ortstermin informierte sich Landrat Dr. Jürgen Ludwig (Mitte) bei den Anwohnern Wolfgang Zuber aus Sommersdorf (rechts) und Thomas Feuchtenberger aus Irrebach (links). Foto: Hähnlein/LRA Ansbach

Landrat Dr. Jürgen Ludwig spricht sich gegen das Vorhaben aus, zwischen Sommersdorf (Gemeinde Burgoberbach) und Irrebach (Marktgemeinde Weidenbach) eine Deponie der Klasse 2 zu errichten. „Ich werde mich dafür einsetzen, dass die Argumente der Bürger im Planfeststellungsverfahren bei der Regierung von Mittelfranken Gehör finden“, erklärte Dr. Ludwig im Anschluss an einen Ortstermin mit Bürgern am Freitagabend. Die Bedenken der Bürger und der Gemeinden, dass der Standort ungeeignet ist, seien begründet und nachvollziehbar. „Problematisch sind vor allem die Nähe zur Wohnbebauung in den beiden Ortsteilen, die Frage der Hausbrunnen, die Verkehrserschließung mit einer großen Zahl an Ortsdurchfahrten bis zum Standort und die Kulissenwirkung der Anlage“, sagte Dr. Jürgen Ludwig.

Der Landrat hatte sich in den vergangenen Wochen intensiv mit dem geplanten Vorhaben befasst. Unter anderem hatte hierzu ein Gespräch mit Bürgern im Landratsamt stattgefunden. Zudem nahm der Landrat an einer Informationsveranstaltung in Burgoberbach teil und verfolgte die vorgetragenen Argumente sowohl der Bürgerschaft als auch der Projektbefürworter. Des Weiteren erfolgte ein längerer Ortstermin mit Bürgern aus Sommersdorf und Irrebach sowie den Bürgermeistern Gerhard Rammler (Burgoberbach) und Willi Albrecht (Weidenbach).

Vorbildliche Hilfe

Ansbacher Landrat würdigt Nachbarschaftshilfe

Sichtlich Freude bereitet den Aktiven des Rothenburger Vereins „Die Wegwarte“ ihre ehrenamtliche Arbeit. Über die Arbeit des Vereins informierte sich Landrat Dr. Jürgen Ludwig bei (Zweiter von rechts) und Inge Genthner vom Landratsamt (rechts) bei (von links): Hamid Soltani, Regina Flemming, Doris Meister, Vorsitzendem Joachim Greis, Frieda Gerstner und Schriftführer Günter Körber. Foto: Landratsamt Ansbach/Fabian Hähnlein

Der wöchentliche Einkauf, ein Spaziergang durch die Stadt, ein Schreiben für die Behörde oder der Gang zum Arzt: Gerade für ältere Menschen können alltägliche Verrichtungen zum Problem werden. In der Stadt Rothenburg und darüber hinaus leistet der Verein „Die Wegwarte“ Nachbarschaftshilfe im besten Sinne – und sorgt so dafür, dass Senioren ebenso wie behinderte Menschen am öffentlichen Leben teilhaben können. „Sie sind ein echtes Vorbild“, würdigte Landrat Dr. Jürgen Ludwig bei einem Besuch das Engagement der aktuell über 20 aktiven Helfer. Seit 2015 zeichnet der Landkreis Ansbach beispielgebende Projekte in der Seniorenarbeit aus.

„Die Wegwarte“ sei vor 25 Jahren als Projekt an den Start gegangen und halte das Engagement nach wie vor aufrecht, so das Lob des Landrates. Für Inge Genther, die im Landratsamt Ansbach unter anderem für die Seniorenhilfeplanung zuständig ist, ist „Die Wegwarte“ ein sehr gutes Beispiel, wie älteren Mitbürgern möglichst lange ein Leben in ihrer vertrauten häuslichen Umgebung ermöglicht werden kann – und zwar selbstständig und selbstbestimmt. „Dieses Ziel kann nur erreicht werden, wenn es gelingt, möglichst viele Projekte in den Städten und Gemeinden anzustoßen, die den sozialen Nahraum für die älteren Menschen gestalten und damit ihre Lebensbedingungen in der jeweiligen Kommune verbessern“, sagt Inge Genthner.

Genau aus diesem Grund hat der Landkreis Ansbach bereits im Jahr 2015 einen zweijährlich stattfindenden Wettbewerb ins Leben gerufen. In dessen Rahmen werden besonders gut gelungene Projekte in der Seniorenarbeit gewürdigt und bekannt gemacht. Gleich im Jahr der Premiere landete „Die Wegwarte“ auf Platz 2. Die Entscheidung wird stets von einer Jury aus Vertretern des Begleitgremiums für das Seniorenpolitische Gesamtkonzept und des Landratsamtes Ansbach getroffen. Aktuell läuft wieder die Bewerbungsphase. Für den Förderpreis kommen alle in der Seniorenarbeit engagierte Organisationen, Vereine, Verbände, Kommunen und Privatpersonen im Landkreis Ansbach in Frage. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro für den ersten, 2.000 Euro für den zweiten und 1.000 Euro für den dritten Platz verbunden. Die Bewerbungsfrist endet am 31. Dezember 2021.

Seit 2016 ist Joachim Greis Vorsitzender des Vereins „Die Wegwarte“. Das bewährte Konzept wurde fortgesetzt. „Helfen macht ungemein Freude“, findet Greis. „Aber: Man muss sich einlassen.“ Das gelte für den Helfer ebenso wie für den Hilfesuchenden. Eine feste Zuteilung der Personen sorgt bei der „Wegwarte“ dafür, dass Vertrauensverhältnisse, ja Freundschaften entstehen. Die heute 85-jährige Frieda Gerstner beispielsweise besuchte regelmäßig eine Dame zum Spielenachmittag. „Das Spielen wurde ihr irgendwann zu viel – mir fehlt es jetzt“, sagt sie und lacht. Warum sie sich im Verein engagiert? Ganz einfach: „Es kommt viel zu einem selbst zurück.“

Ihre Grenze ziehen die Ehrenamtlichen da, wo es professionelle Anbieter gibt. Man wolle keinem Pflegedienst, keinem Handwerker und auch keinem Taxiunternehmen Konkurrenz machen, beteuern die Mitglieder, sondern schlicht Alltagshilfe leisten. Da werden Briefe geschrieben, wird der Müll entsorgt, der Einkauf die Treppe hochgetragen, unternimmt man einen Ausflug, kommuniziert mit Angehörigen – oder ist einfach da und hört zu. Eine Erfahrung haben bereits viele Helfer gemacht: Außenstehenden öffnen sich die Hilfesuchenden häufig mehr als Angehörigen. Da ist manchmal menschliches Fingerspitzengefühl gefragt.

Aufgrund der treuen Ehrenamtlichen hat „Die Wegwarte“ die Beschwernisse der Corona-Pandemie bisher meistern können – auch wenn beliebte Veranstaltungen wie ein Kaffeenachmittag, die Jahresfeier und das Sommerfest, sowie die Hauptversammlung nicht wie gewohnt stattfinden konnten. Die Rückkehr in eine geordnete Normalität ist daher einer der großen Wünsche unter den Ehrenamtlichen. Auch ein Büroraum fehlt dem Verein, um eine persönliche Erreichbarkeit sicher zu stellen. Derzeit können nur Nachrichten auf den Anrufbeantworter gesprochen werden, den Vorsitzender Greis regelmäßig abhört. 

Zukunftsorientierte Seniorenarbeit, zu der Vereine wie „Die Wegwarte“ einen wichtigen Beitrag leisten, hat seit vielen Jahren einen hohen Stellenwert im Landkreis Ansbach. Denn klar ist: Aufgrund der demografischen Entwicklung sind Veränderungen unabdingbar, um die Lebensqualität für die Bevölkerung zu sichern. Arbeitsgrundlage für alle Maßnahmen, die hiermit in Zusammenhang stehen, ist das Seniorenpolitische Gesamtkonzept, das erstmals im Mai 2012 vom Kreistag verabschiedet wurde. Mit der im Oktober 2020 durch den Kreistag verabschiedeten Fortschreibung wurde das Konzept weiterentwickelt und aktualisiert. Es enthält unter anderem statistischen Daten zur Entwicklung der Bevölkerung und analysiert Handlungsfelder wie Mobilität, das Wohnen zu Hause und die Unterstützung pflegender Angebote.

Weitere Infos zum Thema gibt es auf der Internetseite www.landkreis-ansbach.de unter dem Stichwort „Seniorenprojekte“.

Mit Akribie geforscht

Hans Himsolt hat „Zinngießer von Gunzenhausen“ dokumentiert

Von dem Zinngießer Georg Leonhard Voelckel (1855) stammt diese Kaffeekanne aus Dittenheim.

Zinnfiguren, Bierkrüge, Biergläser mit Zinndeckel, Zinnteller, -Tassen und –Vasen schmückten noch in den letzten Jahrzehnten die Glasvitrinen, Regalbretter und Schrankaufsätze  in fast jedem Haushalt. Inzwischen sind sie aus der Mode gekommen. Die jungen Hausfrauen haben sie längst auf den Dachboden verfrachtet oder gleich entsorgt. Das war vor zwei Jahrhunderten natürlich noch ganz anders. Damals waren Zinnkrüge noch Ausdruck von bürgerlicher Wohlfahrt und die Zinngießer standen als Künstler unter den Handwerkern in höchstem Ansehen. Statistisch ließen sich noch vor hundert Jahren in Deutschland an die 250 Zinngießer nachweisen, heute gibt es in Bayern noch nur an die 20 aktive Betriebe. Der letzte Zinngießer von Gunzenhausen war Gottfried Himsolt. Sein Sohn, der Privatier Hans Himsolt, hat nach rund vierzig Jahren jetzt seine Forschungen zum Zinngießerhandwerk in der Stadt abgeschlossen und in Gemeinschaft mit dem Historischen Verein für Mittelfranken das Buch „Gunzenhäuser Zinngießer“ herausgebracht.

Die Gunzenhäuser kennen Hans Himsolt als einen mitunter recht eigenwilligen Zeitgenossen, der von seiner Forschungsarbeit überzeugt ist. Das haben Archäologen genauso erfahren wie Archivare. Er hat eigene Grabungen vorgenommen, um Zeugnisse römischer Besiedelung ans  Licht zu bringen und er gilt als Experte in Sachen bemalter Möbel in Südfranken. Im Gunzenhäuser Stadtmuseum und im Freilandmuseum Bad Windsheim sind die Exponate zu sehen.

Als junger Bursche hat sich Hans Himsolt im väterlichen Zinngießer- und Glasergeschäft (der Großvater Karl hatte es 1886 in der Oettinger Straße begründet) in der Werkstatt seines Vaters allerhand abgeschaut. Damals, vor fast vierzig Jahren, ist in ihm die Sammlerleidenschaft entbrannt, die ihn nicht mehr losgelassen hat. 1979 veröffentlichte er das erste Mal seine Forschungsergebnisse (in der vom Verein für Heimatkunde herausgegebenen Jahrespublikation „Alt-Gunzenhausen“).  Ergänzend dazu sind 1997 die „Kirchenschätze“ von Dagmar Thormann und Werner Mühlhäußer sowie 2014 der Band „Weißenburger Zinngießer“ von Gernot Römhild erschienen.

Der Historische Verein für Mittelfranken hat jetzt einen Beiband zu den „Mittelfränkischen Studien“ herausgebracht, der sich ausschließlich mit den Zinngießern befasst. Dr. Wolfgang F. Reddig, der Leiter des Ansbacher Markgrafenmuseums und Stadtarchivar, spannt in einem längeren Beitrag den großen geschichtlichen Rahmen auf. Er lobt das Druckwerk als erste übergreifende kulturhistorische Betrachtung dieses metallverarbeitenden Handwerks in Franken vom späten Mittelalter bis in die Gegenwart.

Nürnberg als einer der wichtigsten Städte im Mittelalter hatte schon 1285 eine Zinngießerzunft – vor Lübeck, Prag und Hamburg. So ist es auch nicht verwunderlich, dass es ein Nürnberger war, nämlich Michael Apelt, der 1654 im Bürgerbuch von Gunzenhausen als „Kannengießer“ erscheint. Ähnlich wie bei den  Gold- und Silberschmieden  waren seinerzeit nur die Zinngießermeister berechtigt, eine Marke (eingeschlagenes Zeichen)  als Hinweis auf Herkunft und Qualität zu führen. Zwar kamen schon 1793 erste Bedenken auf, ob das Essen von Zinntellern nicht gesundheitsschädlich sei, aber es dauerte dann noch mehr als hundert Jahre bis 1887 die Verwendung von bleihaltigem Geschirr in der Gastronomie gesetzlich verboten wurde. Damals schon waren es die „schwarzen Schafe“, die den anständigen Handwerkern das Leben schwer machten, indem sie zuviel Blei und zu wenig Zinn verwendeten, um so billiger sein zu können.

Peter Pals (1515), Jakob Herkhauser (1605), Hannß Müller (1618), Michael Apelt (1654), Johann Friedrich Vogtherr (1678) und Johann Philipp Messier (1731) waren – so der Gunzenhäuser Sammler – die ersten Zinngießer in der Stadt.  Es waren insgesamt 25.  Viele der von Hans Himsolt erforschten 140 Zinngegenstände, die er unter bestimmten Auflagen der Stadt vermachen will,  befinden sich in seinem Eigentum, andere sind in Privatbesitz.

WERNER FALK

Hans Himsolt: „Gunzenhäuser Zinngießer“ mit einem Vorwort von Dr. Wolfgang F. Reddig, 248 Seiten, erschienen im Selbstverlag des Historischen Vereins für Mittelfranken, ISBN 978-96049-075-3, 68 Euro.

Nun in Weißenburg

Öffnungszeiten des Impfzentrums

Das Impfzentrum des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen ist seit 11. Oktober 2021 in der Wildbadstraße 4 in Weißenburg untergebracht. Die Öffnungszeiten des Impfzentrums beziehungsweise Vor-Ort-Impfaktionen werden wöchentlich dem Bedarf angepasst.

In der Woche vom 18. bis zum 24. Oktober 2021 ist das Impfzentrum zu folgenden Zeiten geöffnet:

Montag und Dienstag: 13.00 – 19.00 Uhr

Mittwoch geschlossen

Donnerstag und Freitag: 13.00 – 19.00 Uhr

Samstag: 10.00 – 15.00 Uhr

Sonntag geschlossen

Zu den angegebenen Zeiten können Impfwillige auch ohne vorherige Anmeldung oder Terminvereinbarung zum Impfzentrum kommen. Geimpft wird zu den angegebenen Zeiten mit dem Impfstoff von Biontech, Moderna und Johnson&Johnson (nach Verfügbarkeit).

Bei Fragen zu den Impfungen gegen das Coronavirus können Sie sich telefonisch unter 089 244188110 informieren oder per E-Mail an support@vitolus.de. Alle Informationen finden Sie außerdem auf der Homepage des Landratsamtes unter www.landkreis-wug.de/impfzentrum.

832 Kriegsgräberstätten

Spendenaufruf für Kriegsgräberfürsorge

Landrat Manuel Westphal – hier an der Kriegsgräberstätte am Nagelberg bei Treuchtlingen – bittet um Unterstützung der Kriegsgräberfürsorge.

2021 führt der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. wieder seine jährliche Haus- und Straßensammlung durch. Der Volksbund baut und erhält die Kriegsgräberstätten. Der Erlös der Sammlungen kommt u.a. dieser wichtigen Aufgabe zugute. Landrat Manuel Westphal bittet daher um Unterstützung für die Kriegsgräberfürsorge.

Der Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge ist für den Erhalt und die Pflege von Kriegsgräbern und zur Umbettung von Gefallenen auf die finanzielle Unterstützung der Bevölkerung angewiesen.

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge wurde im Jahr 1919 als einer der ersten Bürgerinitiativen gegründet. Etwa 2,8 Millionen Kriegstote auf 832 Kriegsgräberstätten in 46 Staaten sind in ständiger Obhut des Volksbundes.

Es werden überwiegend die Gräber von deutschen Soldaten, aber auch von Kriegsgefangenen sowie von zivilen Opfern des Luftkrieges, Opfern der Flucht, Vertreibung, Zwangsarbeit und Deportation gepflegt.

Seit dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ in Ost- und Südosteuropa wurden bisher über 950.000 Gefallene geborgen, würdig bestattet und wo immer möglich identifiziert. Auch konnten Schicksale nach Jahrzehnten der Ungewissheit geklärt und die Familien verständigt werden. Die Suche nach deutschen Gefallenen wird kontinuierlich fortgesetzt. Angehörigen werden Bildungsreisen zu den Kriegsgräberstätten angeboten.

„Die Kriegsgräberstätte in unserem Landkreis erinnert an die vielen Gefallenen oder Verschollenen der Weltkriege. Damit setzen wir den Verstorbenen ein wichtiges Andenken. Außerdem erinnert man damit an die verheerenden Folgen von Krieg und Gewalt“, so Landrat Manuel Westphal.

Aus diesem Grund bittet Landrat Westphal um Unterstützung für die Spendensammlung der Kriegsgräberfürsorge. Die Sammeltage finden vom 22. Oktober bis zum 07. November 2021 statt. Spenden können aber auch ganz bequem von Zuhause aus per Bankeinzug oder Überweisung auf das Spendenkonto der Kriegsgräberfürsorge eingezahlt werden: Sparkasse Nürnberg, IBAN: DE82 7605 0101 0001 1117 30.

Impfzentrum in Weißenburg

Neuer Standort in Wildbadstraße 4

Hier in der Wildbadstraße 4 befindet sich jetzt das Impfzentrum.

Wie bereits angekündigt, ist das Impfzentrum aufgrund des Betreiberwechsels umgezogen. Der neue Standort des Impfzentrums im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen ist ab Montag, 11. Oktober 2021, in der Wildbadstraße 4 in Weißenburg.

Der neue Betreiber Vitolus wird das Impfzentrum in der Wildbadstraße 4 in Weißenburg einrichten. Das Impfzentrum befindet sich fortan in dem Gebäude, in dem auch Büroräume des Gesundheitsamtes untergebracht sind. Vor Ort befinden sich barrierefreie Parkplätze, die nach Anmeldung beim Sicherheitspersonal genutzt werden können. Für Impfwillige stehen zusätzlich in der näheren Umgebung Parkplätze zur Verfügung. Das Impfzentrum ist barrierefrei zugänglich.

Ab 11. Oktober 2021 ist das Impfzentrum zu folgenden Zeiten geöffnet:

Montag und Dienstag: 13.00 – 19.00 Uhr

Mittwoch geschlossen

Donnerstag und Freitag: 13.00 – 19.00 Uhr

Samstag: 10.00 – 15.00 Uhr

Sonntag geschlossen

Zu den angegebenen Zeiten können Impfwillige auch ohne vorherige Anmeldung oder Terminvereinbarung zum Impfzentrum kommen. Geimpft wird zu den angegebenen Zeiten mit dem Impfstoff von Biontech, Moderna und Johnson&Johnson (nach Verfügbarkeit). Impfwillige können sich zudem auch weiterhin unter www.impfzentren.bayern für eine Impfung gegen das Coronavirus anmelden.

Es wird in den nächsten Wochen auch noch weitere Vor-Ort-Impfaktionen im Landkreis geben. Die Öffnungszeiten des Impfzentrums werden wöchentlich je nach Bedarf angepasst. Das Landratsamt wird darüber rechtzeitig informieren.

Bei Fragen zu den Impfungen gegen das Corona-Virus können Sie sich telefonisch unter 089 244188110 informieren oder per E-Mail an support@vitolus.de. Alle Informationen finden Sie außerdem auf der Homepage des Landratsamtes unter www.landkreis-wug.de/impfzentrum.

Neues vom alten Gunzenhausen

„Alt-Gunzenhausen“ erscheint im Dezember

Die „Sharks“ aus dem Jahr 1963: Bernd Wecera, Dieter Grünsteudel, Rainer („Hasi“) Oertel, Harry Canbulat, Gerd Vorbrugg

Mit 13 heimatkundlichen Beiträgen aus der Feder von elf Autoren setzt der Verein für Heimatkunde Gunzenhausen seine  Schriftenreihe „Alt-Gunzenhausen“ fort. Es ist die 76. Ausgabe seit 1923. Wie Vorsitzender Werner Falk mitteilt, wird das umfangreiche Jahrbuch im Dezember erscheinen.

Von der Vorgeschichte bis zur Gegenwart reichen in der zeitlichen Abfolge die Beiträge der lokalen Autoren. „Wir sind stolz darauf, dass wir einen festen und verlässlichen Stamm an Autoren haben, die sich der lokalen Historie widmen“, erklärte der Vorsitzende in der Vorstands- und Beiratssitzung im Gasthaus „Altes Rathaus“. Als eine glückliche Symbiose nannte er die Kooperation des Geschichtsvereins mit dem Stadtarchiv Gunzenhausen in der Person seines Leiters Werner Mühlhäußer, der zugleich als stellvertretender Vorsitzende des Vereins fungiert.

„Die neolithische Siedlung zwischen Sammenheim und Sausenhofen“ nennt sich der Beitrag von Werner Somplatzki, dem Kreisheimatpfleger für Archäologie. Siglinde Buchner hat sich gleich zwei Themen ausgesucht: die ehemaligen Turmburgen von Dornhausen, Pfofeld und Aha. Sie geht dabei auf die Beziehungen zu den Grafen von Abenberg ein und stellt Agnes Gräfin von Dollnstein vor, eine Patronatsherrin von Aha (1222). Die Johanniskirche von Altenmuhr porträtiert Günter L. Niekel  in reicher Illustration. Über die „Taufen Auswärtiger in den Kirchenbüchern von Heidenheim bis zum Ende des Dreißigjährigen Kriegs“ hat Werner Kugler geforscht. Das Studium in den Gunzenhäuser Kirchenbüchern von 1534 bis 1875 war für Werner Mühlhäußer sehr ergiebig, denn er hat eine Reihe von „Jubelhochzeiten“ und somit interessante Hinweise auf die gesellschaftliche Stellung der Frauen in jener Zeit gefunden.

Ebenfalls um eine Hochzeit geht es im Beitrag von Walter Salfner. „Die Hochzeitsgeschäfte des Fünfbronner Pfarrers Seefried“ nennt er sich. Er schildert, wie die lentersheimische Pfarrei  Fünfbronn erst preußisch, dann bayerisch wurde. Dass es im 19. Jahrhundert auch in Gunzenhausen einen lebhaften Hopfenanbau und Hopfenhandel  gab, das schildert Werner Neumann.  „Das Bäckerbild von 1896“ ist der Beitrag von Werner Mühlhäußer betitelt, in dem er das Handwerk im 20. Jahrhundert vorstellt.  Bilder der Reformatoren Martin Luther und Phillip Melanchthon hängen in vielen Kirchen Altmühlfrankens, aber Dr. Joachim Schnürle widmet sich vorzugsweise denen, die in der Unterasbacher Michaelskirche zu sehen sind.  Auf die Entstehung des katholischen Kindergartens in Gunzenhausen geht Günther Dischinger ein (1921 sind die Franziskanerinnen aufgezogen) und setzt damit seine Dokumentationsreihe zu katholischen Einrichtungen fort.  Nicht von dem einstigen Mesner Emil Witthopf, sondern von dessen Sohn, dem bislang unbekannten Künstler Bernhard Witthopf, handelt der Beitrag von Günter Fürst.  Die  Heiligenbilder Witthopfs waren in der alten Stadtpfarrkirche zu sehen.

Wie doch die Zeit vergeht! Inzwischen gehören auch schon „The Sharks“ zur lokalen Historie, obgleich sie bei ausgewählten Anlässen noch auftreten.  „Erfolgsgeschichte der Gunzenhäuser Kultband“ nennt sich der Beitrag von Defne Su Islim. Mit der Veröffentlichung will der Verein für Heimatkunde deutlich machen, dass die Geschichte eben mehr als ist als die Forschung in einem jahrhundertealtem Umfeld.

Neue Biberberater

Bestellung durch den Landrat ist erfolgt

Am 04. Oktober 2021 wurden Regina Hausmann-Löw aus Pleinfeld und Sebastian Amler aus Ettenstatt durch Landrat Manuel Westphal als neue Biberberater für den Landkreis berufen. Hausmann-Löw und Amler werden hier regional für den Jura und das Felchbachtal zuständig sein.

„Ich bedanke mich für die Bereitschaft von Regina Hausmann-Löw und Sebastian Amler die wichtige Koordinierungsaufgabe als ehrenamtliche Biberberater des Landratsamtes zu übernehmen und wünsche ihnen hierbei viel Freude“, erklärte der Landrat bei ihrer Berufung.

Regina Hausmann-Löw und Sebastian Amler arbeiten ab sofort als ehrenamtlich Mitarbeitende zur Unterstützung der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen. Durch ihr Engagement im Bereich des Bibermanagements hat der Landkreis nun insgesamt fünf Biberberater.

Zu den Aufgaben der Biberberater gehört die Erkundung und Ermittlung von Bibervorkommen in ihrem Zuständigkeitsbereich. Als Beauftragte der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt verfügen sie dabei nach dem Bayerischen Naturschutzrecht über ein Zutrittsrecht zu fremden Grundstücken, soweit dies zur Erfüllung ihrer Aufgaben notwendig ist. Weiterhin stehen sie als unmittelbare Ansprechpartner für die Bürgerinnen und Bürger sowie für die Gemeindeverwaltungen zur Verfügung, insbesondere immer dann, wenn sich diese durch die Tätigkeit des fleißigen Baumeisters Biber betroffen oder beeinträchtigt fühlen. Die Biberberater beraten und unterstützen auch bei Vorsorgemaßnahmen, wie Baumsicherungen, Verfüllen von Einbrüchen, Anbringen von Elektrozäunen und vielem mehr. Wichtig ist auch eine Beratung über die Möglichkeit finanzieller Hilfen durch Dritte und die Aufnahme von Biberschäden, die für die Gewährung einer Ausgleichszahlung durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz nötig ist.

Da die Biberberater die Biberreviere in ihrem Zuständigkeitsbereich sehr gut kennen, können sie fachkundige Einschätzungen abgeben und so die Untere Naturschutzbehörde in ihren Aufgaben unterstützten. In regelmäßigen Abständen berichten sie der Unteren Naturschutzbehörde über ihre Tätigkeit und stehen so im engen Kontakt mit der Behörde.

Sofern Eingriffe gegen den Biber in Form von Biberdammbeseitigungen oder Zugriffsmaßnahmen angeordnet werden, kann auch die Betreuung solcher Einsätze in ihr Aufgabengebiet fallen. Ebenso ist die Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit in Sachen Biber ein wichtiger Aspekt ihrer Tätigkeit. 

Die Biberberater werden an der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) in einem einwöchigen Lehrgang ausgebildet. Biberberater sind ehrenamtlich tätig und erhalten eine Aufwandsentschädigung.

Falls Interesse an der Übernahme der ehrenamtlichen Tätigkeit als Biberberaterin oder Biberberater besteht, können sich Interessierte bei der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes melden (bei Sonja Alberter unter Tel. 09141 902-377 oder bei Elke Petschl unter Tel. 09141 902-378).

Neuer Betreiber

Impfzentrum: Ersatz für Klinikum Altmühlfranken

Seit Oktober ist ein der aktuellen Impfstrategie angepasster Betrieb der Impfzentren von der Bayerischen Staatsregierung gefordert. Dies hatte im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen die Neuausschreibung des Impfzentrums zur Folge. Gewinner dieser Ausschreibung ist der Gesundheits-Dienstleister Vitolus aus München, der auch bereits die beiden Testzentren des Landkreises in Weißenburg und Gunzenhausen betreut.

Bisher wurde das Impfzentrum im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen vom Klinikum Altmühlfranken betrieben. „Die Zusammenarbeit mit dem Klinikum Altmühlfranken war tadellos und wir sind unserem regionalen Partner äußerst dankbar, dass hier so schnell und effektiv gearbeitet wurde. Zu Beginn der Impfungen gegen das Coronavirus gab es viele Herausforderungen zu bewältigen, die wir gemeinsam erfolgreich angegangen sind. Ich bedanke mich sehr herzlich bei allen beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Klinikums sowie Klinikvorstand Christoph Schneidewin für die wirklich gute Zusammenarbeit. Dank Ihres Engagements konnten die Impfungen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen bisher reibungslos vonstattengehen“, so Landrat Manuel Westphal.

Die dem geforderten Betrieb der Impfzentren angepasste Neuausschreibung wurde von dem Gesundheits-Dienstleister Vitolus aus München gewonnen. Das neue Impfzentrum wird voraussichtlich in Weißenburg eingerichtet werden. Derzeit befindet sich das Impfzentrum noch im Aufbau und wird in Kürze einsatzbereit sein. Das Landratsamt wird darüber entsprechend informieren.

Wie von der Bayerischen Staatsregierung gefordert, wurde der Betrieb des Impfzentrums deutlich heruntergefahren. Im sogenannten „Stand-By-Betrieb“ sind weiterhin wöchentlich bis zu 500 Impfungen möglich. Bei steigender Nachfrage nach Impfungen kann die wöchentliche Impfzahl jederzeit hochgefahren werden. Weiterhin können mobile Impfteams für Vor-Ort-Impfaktionen oder für Impfungen in Einrichtungen eingesetzt werden.

Bis das Impfzentrum stationär aufgebaut sein wird, können sich Impfwillige bei mobilen Vor-Ort-Impfaktionen gegen das Coronavirus impfen lassen. Die erste Impfaktion mit dem Impfstoff von Biontech und Johnson&Johnson findet am Freitag, 08. Oktober 2021, von 15.00 bis 19.00 Uhr in der Feuerwehrzentrale Gunzenhausen (Im Hollerfeld 8, 91710 Gunzenhausen) statt. Impfwillige können ohne vorherige Terminvereinbarung oder Anmeldung zur Impfaktion kommen.

Bei Fragen zu den Impfungen gegen das Corona-Virus können Sie sich telefonisch unter 089 244188110 informieren oder per E-Mail an support@vitolus.de. Alle Informationen finden Sie außerdem auf der Homepage des Landratsamtes unter www.landkreis-wug.de/impfzentrum.

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Der "Falk Report" berichtet  monatlich aus dem Leben im Fränkischen Seenland (Altmühlfranken).

Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

Es würde mich freuen, wenn wir auf diese Weise im Kontakt bleiben könnten.

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