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Neue VHS-Leiterin

Michaela Amediek folgt Wolfgang Näßer nach

Bürgermeister Fitz und Vorsitzender Postler (rechts) stellten die neue Leiterin M. Amediek vor. Foto: StGun

Mit Michaela Amediek als starke Fachfrau am Steuerruder beschließt die vhs Gunzenhausen das Bildungsjahr 2023. Bereits seit Juni leitet die diplomierte Sozialpädagogin die Geschäfte des Vereins, zuerst kommissarisch als Nachfolgerin von Wolfgang Näßer, nun fest installiert im Hauptgeschäft. Geschäftsstelle und Verein kennt sie aus dem Effeff, denn als feste hauptamtliche pädagogische Mitarbeiterin begleitet sie bereits seit 2016 die Entwicklung der Erwachsenenbildung im Raum Gunzenhausen. Gemeinsam mit ihrem Team und den engagierten Kolleginnen und Kollegen der vhs Weißenburg möchte die 49-jährige Filchenharderin die Volkshochschulen Gunzenhausen und Weißenburg zur „wichtigsten Bildungseinrichtung im Landkreis“ weiterentwickeln. Vor kurzem hat sich die neue Geschäftsführerin beim Bürgermeister Karl-Heinz Fitz vorgestellt und von ihren Zielen gesprochen.

„Mit Michaela Amediek konnte für den Leitungsposten eine erfahrene Bildungsspezialistin gewonnen werden“, so Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. „Sie hat klare Vorstellungen und den nötigen Weitblick, bringt frische Ideen mit und setzt auf unverbrauchte Konzepte. In der Vergangenheit hat Sie sich ein großes Netzwerk aufgebaut, von dem die vhs-Gemeinschaft profitieren kann. Ich wünsche Ihr ein gutes Händchen für diese wichtige, aber auch große Aufgabe.“

Erwachsenenbildung gehört zu den Pflichtprogrammen einer jeden Kommune. Die beiden vhs im Landkreis übernehmen diese gesellschaftliche Aufgabe. Auf Initiative des Bürgermeisters der Stadt Gunzenhausen, Karl-Heinz Fitz, wurde an einer engen Vernetzung der beiden Landkreis-vhs Gunzenhausen und Weißenburg gearbeitet, die sich im letzten Jahr in einer Zweckvereinbarung wiederspiegelte. Die Vorteile der Kooperation: Die Kursangebote werden gebündelt und flexibler. Verschiedene Lernwelten ergänzen sich und werden durch den vermehrten Einsatz moderner Technik auch Ansprüchen an Online-Lernen und Didaktik gerecht. Dazu reduziert sich der Verwaltungsaufwand und freigewordenes Geld kann zum Ausbau oder zur Verbesserung des Bildungsangebots eingesetzt werden. So bieten die Volkshochschulen im Landkreis jährlich bereits deutlich mehr als 1000 Kurse an, das Angebot soll weiter ausgebaut werden. „Menschen sind lernbegierig und fähig, sich in jedem Alter neue Kompetenzen und Fähigkeiten anzueignen“, so Michaela Amediek. „Als vhs möchten wir für dieses lebenslange Lernen begeistern. Daneben sind wir auch bedeutsame Plattform des Austausches, der Begegnung und des sozialen Miteinanders.“

In der nächsten Zeit wird Michaela Amediek schwerpunktmäßig an einer Ausdehnung des vhs-Angebots in den Treuchtlinger Raum arbeiten. Erste Gespräche wurden bereits geführt, geplant sind erste Angebote ab April 2024. „Wir verstehen uns als Bildungseinrichtung für den gesamten Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. In Treuchtlingen waren wir bisher nur wenig präsent. Das soll sich ändern und im Rahmen des Gesamtkursträgertreffens, welches im Frühjahr stattfinden wird, werden wir ein attraktives Kursangebot abstimmen. Außerdem besteht ein Austausch mit anderen Gemeinden im Landkreis.“

Als unabhängige Bildungseinrichtung kann die vhs Kurse auch in den Abendstunden oder an Wochenenden anbieten. „Diese Unabhängigkeit von anderen Bildungseinrichtungen ist ein großartiges Fundament und ein starkes Alleinstellungsmerkmal“, betont Michaela Amediek. „Umso wichtiger bleibt die Zusammenarbeit der hauptamtlichen pädagogischen Kräfte mit den Ehrenamtlichen. Nur wer miteinander spricht und Ideen austauscht, der kann sich auch gesund weiterentwickeln. In naher Zukunft möchten wir beispielsweise die Themen IT, Beruf und Karriere noch stärker bedienen und im Zuge dessen alternative Formate entwickeln. Dazu möchten wir im Bereich Kultur und Gestaltung noch besser aufgestellt sein.“

Seit diesem Jahr kommt im Rahmen der Kooperation der beiden vhs Gunzenhausen und Weißenburg ein gemeinsames Buchungsprogramm zum Einsatz. Nutzbar ist dieses unabhängig vom Wohnort der Interessentin bzw. des Interessenten oder von einer bestehenden Mitgliedschaft in einem der beiden vhs-Vereine. Bestehen blieb weiterhin der Mitgliederrabatt für besuchte Kurse, dieser gilt nun zusätzlich in der Partner-vhs. Für den Vorsitzenden der vhs Gunzenhausen, Gerhard Postler, ist das ein optimales Angebot ohne Konkurrenzdenken. Michaela Amediek bestätigt dies: „Für diese sinnvolle Vernetzung werden wir vielerorts beneidet, sorgt sie doch nicht nur für ein breitgefächertes Kursangebot, sondern bringt für die Teilnehmenden auch finanzielle Vorteile. Diesen Weg möchten wir weitergehen und die vhs zur Erwachsenenbildungseinrichtung Nummer 1 im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen weiterentwickeln. Dankbar bin ich für die gewinnbringende Kooperation mit der vhs-Geschäftsstelle in Weißenburg und für mein eifriges Gunzenhäuser Team, das aus zwei Verwaltungskräften und drei hauptamtlich pädagogischen Mitarbeitenden besteht. Gemeinsam können wir Großes erreichen.“

Die Homepage der Gunzenhäuser vhs ist unter vhs-gunzenhausen.de zu erreichen. Die Internetpräsenz der vhs Weißenburg finden Sie unter www.vhs-weissenburg.de.

700 Jahre Stadtrecht Ornbau

Abschlussveranstaltung in der Stadthalle

Die Stadthalle war bis auf den letzten Platz besetzt, als der Bürgermeister Bilanz zog. Foto: StOrnbau

Im Rahmen der Abschlussveranstaltung 700 Jahre Stadtrecht in der kleinsten Stadt Mittelfrankens ließ Ornbaus Bürgermeister Marco Meier das Jahresprogramm Revue passieren und zog dabei ein insgesamt positives Fazit: „Was wir gemeinsam auf die Beine gestellt haben, war phänomenal. Wir konnten alle traditionellen Veranstaltungen und Festlichkeiten nach der Corona-Pandemie wieder ins Leben rufen und haben durch neue Ideen und Aktivitäten unser Jahresprogramm interessanter und attraktiver gestalten können.“

Von links nach rechts Marco Meier, Georg Hald, Kerstin Kech und Johannes Vetter.

Das Jahr startete mit dem Monat der Geschichte im Januar. Neben einer Auftaktveranstaltung, in der die archäologischen Funde im Bereich der Ornbauer Altstadt im Vordergrund standen, wurden die neu entwickelten Stadtführungen begonnen. Der Februar wurde traditionell mit den Faschingsveranstaltungen gefeiert. Nach der Corona-Pandemie fand auch endlich wieder der überregional bekannte Faschingsumzug mit mehr als 1.000 Teilnehmern und 15.000 Besuchern statt. Im Monat März standen die Unternehmen im Fokus. Erstmals wurde im Rathaus ein Unternehmerabend veranstaltet und einzelne einheimische Betriebe und Unternehmen bereicherten den Monat mit verschiedenen Aktionen. Bei einem Tag der offenen Tür konnte das 2021 bezogene und für seine herausragende Sanierung prämierte Gebäude Altstadt 7 umfassend besichtigt werden. Im Monat der Gemeinschaft im April wurden unter anderem das Bürgerhaus in Altstadt 7, der Büchereischrank am Unteren Tor und die Boule-Anlage an der Altmühlbrücke eingeweiht. Eine Gruppe von Ornbauer Bürgern organisierte anlässlich des Stadtjubiläums das Heimatwandern, das von Ornbau ausgehend in die Ortsteile Gern, Haag, Obermühl, Oberndorf und Taugenroth sowie zur Stadtmühle führte. Der Vertrag mit der französischen Partnergemeinde Naves wurde am 1. Mai im Rahmen eines Festabends in der Stadthalle geschlossen. Zuvor waren die französischen Gäste zum ersten Mal in Ornbau und in der Region zu Gast. Am Pfingstwochenende konnte ganz Ornbau an einem viertätigen Festwochenende groß feiern. Ein Highlight war der Festumzug am Pfingstsonntag, an dem über 1.000 Personen teilgenommen haben. Der Monat Juni stand ganz im Zeichen der Natur. Das Projekt chance.natur – Lebensraum Altmühltal organisierte eine Radtour und einen Fachvortrag. Der Bayerische Umweltminister Thorsten Glauber schaute in der kleinsten Stadt Mittelfrankens vorbei und trug sich ins Goldene Buch der Stadt ein. Die Ortsgruppe von Cristo Vive konnte an einem Festwochenende die Missionarin Karoline Mayer begrüßen.

Die zweite Jahreshälfte begann spektakulär: Das einwöchige Altstadtfest mit Jakobi-Kirchweih, die dreitätige Veranstaltungsreihe Kultur in der Altstadt mit Rock-Coverbands, Wolfgang Krebs und Gankino Circus sowie das Heckflossentreffen bestimmten den Monat des Feierns im Juli. Für den Monat August wurde für die Kinder ein umfangreiches Ferienspaßprogramm organisiert. Im Monat September fand erstmals ein Empfang für Neubürger/innen und Erstwähler/innen und eine Landtagsfahrt nach München statt. Das zweitätige Kunstwochenende begeisterte nicht nur die einheimische Bevölkerung, sondern zog auch viele Gäste aus der Region an. Ein Highlight war die feierliche Einweihung des Altstadtmodells aus Bronze auf dem Kirchplatz. Der erstmalig stattfindende und von der Stadt organisierte Ehrenamtsabend mit einem Auftritt des Kabarettisten Christoph Maul, Sitzungspräsident von Fastnacht in Franken, war ebenfalls ein voller Erfolg. Die Monate November und Dezember standen ganz im Zeichen der Geselligkeit und Besinnlichkeit. Neben einem Auftritt des Bürgermeisterchores des Landkreises Ansbach Ende November, fand traditionell am ersten Adventssamstag der Ornbauer Adventsmarkt statt und neben der Abschlussveranstaltung stehen für den 27. und 28. Dezember noch drei Theateraufführungen in der Stadthalle an.

Bürgermeister Meier bedankte sich bei allen Ornbauer Vereinen und Institutionen, bei der Kirchengemeinde und bei der gesamten Bürgerschaft sowie bei den einheimischen Betrieben und Unternehme:. „Es konnten sich alle mit einbinden und das wurde auch sehr gut angenommen. Ein ganz besonderer Dank gilt es an Johannes Vetter, Georg Hald und Kerstin Kech auszusprechen, die nicht nur punktuell, sondern am positiven Verlauf des gesamten Jahresprogrammes beteiligt waren. Auch finanziell haben wir uns im Rahmen bewegt, so wie wir es geplant hatten.“ Der Musikverein Ornbau umrahmte die Abschlussveranstaltung musikalisch und der Applaus der 80 Zuhörerinnen und Zuhörern am 2. Adventsabend in der Stadthalle zum Ende der Abschlussveranstaltung spiegelte die Zufriedenheit in der Bevölkerung wider.

Weihnachtsfeier für Menschen mit Behinderung

Die Stadt Gunzenhausen hatte eingeladen


Wir lieben Weihnachtsbräuche, zeugen sie doch von Kultur und einem gut funktionierenden gesellschaftlichen Zusammenhalt. Als aufgeklärte Menschen wissen wir um die Bedeutung gegenseitigen Respekts, sind tolerant und zeigen uns Schwächeren gegenüber solidarisch. Vor kurzem lud die Stadt Gunzenhausen daher wieder zur traditionellen Weihnachtsfeier für Menschen mit Behinderung ein, angesprochen waren Männer und Frauen aus der Werkstatt Laubenzedel sowie Bewohnerinnen und Bewohner der Wohnheime von Diakoneo und der Gunzenhäuser Regens-Wagner-Stiftung. In der gut besuchten Stadthalle feierten rund 250 Menschen mit geistiger oder körperliche Beeinträchtigung ein paar schöne, besinnliche Stunden.
„Die Weihnachtsfeier ist eine schöne Tradition und ein kleiner Dank für die gute Zusammenarbeit mit den ortsansässigen Einrichtungen und Wohnhäuser“, betonte Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. „Weihnachten ist das Fest der Nächstenliebe und des Zusammenhalts. Gesellschaftliche Teilhabe ist wichtig, denn Menschen mit Behinderung oder Handicap gehören einfach zu uns.“
Zu einer standesgemäßen Weihnachtsfeier gehören nicht nur gute Laune, Christstollen und Tannenbaum, sondern auch festlich geschmückte Tische, Weihnachtslieder und natürlich Geschenke. Letztere hatte das Christkind Pauline Eder dabei. Mit einem Lächeln im Gesicht
brachte sie Besucherinnen- und Besucheraugen zum Leuchten. Musikalisch stimmungsvoll umrahmt wurde das Programm vom Männergesangverein Liederkranz Laubenzedel-Büchelberg unter Leitung von Wolfgang Belzner.
Ein Grußwort gab es in diesem Jahr von Robert Steinberger, Werkstattleiter Diakoneo. Thomas Thill, Vorsitzender Lebenshilfe Altmühlfranken und Joachim Gamperling, stellv. Leiter von Regens Wagner mussten sich kurzfristig leider entschuldigen. Pfarrer Claus Bergmann und Stadtpfarrer Martin Seefried rundeten das Programm mit einer tollen Geschichte und Gebeten ab. Die Vereinigten Sparkassen Gunzenhausen haben die Weihnachtsfeier mit einer finanziellen Zuwendung in Höhe von 1000 Euro großzügig unterstützt.
Mit dem gemeinsamen Weihnachtslied „Alle Jahre wieder“ fand die Feier ein Ende. „Wir haben große Menschlichkeit und Freude gespürt“, ergänzte Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. „Kommen Sie alle gut in das Jahr 2024 und tragen sie weiterhin Gunzenhausen im Herzen.“

Dr. Spaenle kommt

Jüdische Kultur in Pappenheim

„Memory – erinnern“. Das ist der Titel einer Veranstaltung des Heimat- und Geschichtsvereins Pappenheim anlässlich des europäischen Tags der jüdischen Kultur.  Termin: Sonntag, 29. Oktober, von 13.30 bis 16.30 Uhr im Europäischen Haus.

Die Vorsitzende Renate Prusakow hat die Vorbereitungen für die Veranstaltung getroffen und ist dankbar, dass Dr. Ludwig Spaenle, der Beauftragte der bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe,  sein Erscheinen zugesagt hat.

Kurzbeiträge gibt es zu folgenden Themen:

Gräfin Raily von der Recke aus Weißenburg beleuchtet die jüdische Geschichte unter dem Aspekt „Marschallsamt – Judenschule – Pappenheimer Grafen“.

Jarin Pollak, Friedhofsdezernent aus München, geht unter dem Titel „Ewige Ruhe“ auf den jüdischen Friedhof in Pappenheim ein.

In Gestalt von Manfred Walter aus Pappenheim schaut der Drucker Josef Hirschbaum  vorbei.

Stephan Reuthner beantwortetFragen zum Pappenheimer Friedhof („Geklärtes und Ungeklärtes“).

Die Familiengeschichte Haenlein erzählt der Nachfahre David Haenlein aus Oxford und Dr. Maximilian Ettle aus Eichstätt geht auf die Auswanderung der Familie ein.

Pop Preis! Rot Weiss

Auszeichnung für kreative Pop-Musik

Der Bezirk Mittelfranken vergibt in diesem Jahr zum ersten Mal drei Pop-Preise an herausragende mittelfränkische Musikerinnen und Musiker. Die Auszeichnung trägt den Namen „POP PREIS! ROT WEISS des Bezirks Mittelfranken“ und ist mit jeweils 1000 Euro dotiert. Der Bezirk setzt damit ein wichtiges Zeichen zur Förderung der vielfältigen Musikszene in der Region, das herausragende mittelfränkische Musikerinnen und Musiker unterstützt und ihre kreativen Leistungen angemessen würdigt.

Musik bereichert nicht nur den Alltag vieler Menschen, sondern ist auch ein wichtiger Anker der demokratischen Gesellschaft. Der Preis soll daher nicht nur die lokale Musikszene stärken, sondern auch die Bedeutung von Vielfalt, Ausdrucksfähigkeit und weltoffenem Schaffen betonen. Eine Jury unter Vorsitz von Bezirkstagspräsident Armin Kroder hat unter mehr als 40 Vorschlägen aus der Bevölkerung drei ausgewählt. Beraten wurde sie dabei von einem unabhängigen Gremium aus der Kultur- und Musikbranche.

Preisträger sind das Fürther Avantgarde-Duo „Nun flog Dr. Bert Rabe“, bestehend aus Mila Fischer und Hannes Scharrer, die im letzten Jahr neue Maßstäbe für Popmusik als Kunst in der Szene gelegt haben sowie Melanie Ibemba, die herausragende Arbeit für Schwarze Musik und Kultur aus Mittelfranken als „Ki’Luanda“ einbringt, außerdem das Singer-Songwriter-Duo „Nobutthefrog“, alias René Huber und Annkathrin Slavik, das mit seiner Musik von Mittelfranken aus ganz Europa bespielt. Daneben wird Ernst Schultz mit einem Sonderpreis geehrt. Mit der Nürnberger Band „Ihre Kinder“ hat der heute 80-jährige Ende der 1960er-Jahre Pionierarbeit für die deutsche Rock- und Popkultur geleistet und erstmals Rockmusik und deutsche Texte verbunden.

Die Preisverleihung findet am Montag, den 30. Oktober, um 18 Uhr im MUZclub Nürnberg, Musikzentrale Nürnberg e. V., Fürther Straße 63, statt. Für Rückfragen steht Julian Menz von der Popularmusikberatung POP! ROT WEISS des Bezirks Mittelfranken unter der Mobilnummer 0171 9954888 gerne zur Verfügung.

Magische Momente

Atemberaubende Nacht am Brombachsee

Die magisch Nacht am Brombachsee wirft ihre Lichter voraus.


Am 25. August ab 18 Uhr heißt es am Brombachsee wieder: Vorhang auf für Laser, Kultur und Kulinarik. An insgesamt vier Standorten rund um den See verzaubern die Magischen Momente Groß und Klein mit einer spektakulären Licht- und Lasershow – vom Deck der MS Brombachsee in gigantische Nebelmassen projiziert und unter einem ganz besonderen Motto. Lichtkünstler und Live-Musik sorgen darüber hinaus für Stimmung, dazu gibt es kulinarische Spezialitäten aus aller Welt. Lassen Sie sich verzaubern
von einer Nacht voller magischer Erlebnisse.
Es warten jede Menge Attraktionen auf Urlauber, Einheimische und Tagesausflügler. Denn die Veranstaltung ist so konzipiert, dass man nacheinander vier Eventlocations besuchen kann. Beginn ist um 18 Uhr. In Allmannsdorf sorgt „Sound Revolution“ für Partystimmung. Gleich drei Bühnen gibt es in Enderndorf: Die SpalterBier-Stage mit „JETS feat Gerry James“, die „Five Bullets“ auf der Sand & Sofa-Stage sowie „DJ Achim“ auf der Brombachsee-Stage. In Absberg wird mit „Schabernack“ ein abwechslungsreicher mehrstimmiger Gesang und die Liveinstrumentierung einerseits einen einfühlsamen, harmonischen Klang oder aber einen druckvollen, rockigen Sound ergeben. Mit Coverhits von Rock ´n´ Roll bis hin zu den aktuellen Charts begeistern „The Chubby Hedgehogs“ in Ramsberg das Publikum. Und wer Lust hat auf eine Schlagerparty, ist auf der MS Brombachsee genau richtig. DJ „Tom Nose“ macht den Fahrgast- Trimaran zum schwimmenden Dancefloor (Achtung: Ticket-Kontingent ist begrenzt).
Dazu wird es zahlreiche Überraschungen rund um das Thema Licht und Magie – vom Sonnenflammen- Stelzenläufer bis hin zum Feuerkünstler geben. Und auch kulinarisch ist jede Menge Abwechslung geboten, an allen Standorten werden die Besucher bestens versorgt. Es gibt u. a. Pizza, Eis, Cocktails sowie Steaks und Bratwürste. In Enderndorf sorgt eine Foodtruck-Genussmeile für Gaumenfreuden: „Ribwich, Jillbaag, Sandybel, andi, Don Burrito, Mr. & Mrs. Smith, Kleiner Veganer, Dukes und Tinto” warten auf die Besucher.

Die Lasershow mit noch mehr Power

Kernelement der Magischen Momente ist die atemberaubende Lasershow: Sechs große Laser- Anlagen und eine gigantische Sound-Anlage auf dem Oberdeck des Fahrgast-Trimaran MS Brombachsee verwandeln den Großen Brombachsee in eine zauberhafte Kulisse. Für noch bessere Effekte werden auch heuer wieder Nebel von Land sowie von Booten aus produziert. Mit Einbruch der Dunkelheit gegen 21.10 Uhr legt die MS Brombachsee in Allmannsdorf an. Unter dem Motto „Ein Weg erzählt durch Wasser und Licht“ beginnt dann die gut zwanzigminütige Show und taucht die Zuschauer in ein Meer aus Licht, Musik und Farben. Mehr als 16.8 Millionen Farbnuancen projizieren die sechs Hochleistungs-Laser in den Nachthimmel, dazu erfahren die Zuschauer auf kurzweilige Art und Weise mehr über den Weg des Wassertropfens, getragen von stimmungsvoller Musik. Hierbei wird das Wasserüberleitungsprojekt des Brombachsees vereinfacht dargestellt. Nach Allmannsdorf (um 21.10 Uhr) ist die Lasershow noch drei weitere Male am Großen Brombachsee zu sehen: Um 22.00 Uhr in Enderndorf, um 22.40 Uhr in Absberg-Seespitz und um 23.30 Uhr in Ramsberg.

Ein Fest von und für die Region

Das außergewöhnliche an diesem Event sind die gemeinsamen Aktivitäten aller am See gelegenen mGemeinden. Es gelingt, den See einmal ganz anders darzustellen. Er strahlt durch Licht- und Laserproduktion eine ganz besondere Magie aus. Und das Ganze ist für die Besucher kostenfrei. Das liegt zum einen an den zahlreichen ehrenamtlichen Helfern, wie den Feuerwehren, der Wasserwacht und DLRG, zum anderen an der finanziellen Unterstützung durch regionale Unternehmen. Und natürlich am Einsatz der veranstaltenden Gemeinden Absberg, Pleinfeld und Spalt sowie der MS Brombachsee. Und auch viele Sponsoren, wie die N-ERGIE Aktiengesellschaft gehören zu den Unterstützern der ersten Stunde.
„Bunte Lichteffekte, Live-Musik und kulinarische Spezialitäten – Kultur- und Freizeitveranstaltungen wie die Magischen Momente am Brombachsee sorgen für eine einzigartige Atmosphäre vor Ort und machen unsere Region noch lebenswerter“, erklärt Heiko Linder, Leiter Konzernkommunikation. „Auch wir möchten zu einer lebenswerten Region beitragen. Daher arbeiten wir partnerschaftlich mit den Kommunen in der Region zusammen und unterstützen Veranstaltungen wie die Magischen Momente aus Überzeugung und gerne.“ Weitere Förderer sind FRONERI Schöller, die Stadtbrauerei und das HopfenBierGut Spalt sowie heuer erstmals die Firma Fath aus Spalt. Hinzu kommen die Bäckerei Kleeberger, Reinle Gummi & Kunststoff GmbH und Henglein.

Parkticket gilt auf allen Parkplätzen

Beginn der Magischen Momente Brombachsee 2023 ist am Freitag, 25. August, um 18 Uhr. Parken kann man rund um den Großen Brombachsee mit nur einem Ticket zum Preis von 4,- Euro je Fahrzeug. Es ist den ganzen Abend und an allen Standorten gültig. So können Besucher jederzeit die Location wechseln und die ganze Bandbreite an Kultur und Kulinarik erleben. Sehr empfehlenswert ist auch eine Tour mit dem Rad entlang der Uferwege. Wer auf der MS Brombachsee mitfahren möchte, kann vorab Karten reservieren unter www.msbrombachsee.com.
Das komplette Programm und alle weiteren Informationen zu den Magischen Momenten gibt es unter www.magische-momente-brombachsee.de.

Austausch mit Israel

Deutsch-israelische Jugendbegegnung in Gunzenhausen

Das Projektorchester Gunzenhausen unter Leitung von Mario Hendreich übt fleißig. Foto: M. Knoch


Das Gunzenhäuser Stadtjubiläum ist nicht nur ein wichtiges Fest für Bürgerinnen und Bürger, auch für Freunde ist es von großer Bedeutung. So pflegt Gunzenhausen auch 2023 wieder den Austausch, u.a. mit den Partnerstädten Isle und Frankenmuth. Eine wichtige Begegnung findet zudem vom 25. bis zum 31. Juli 2023 mit der israelischen Stadt Kfar Vradim statt. Dann kommt eine Gruppe jugendlicher Musikerinnen und Musiker in die Altmühlstadt, geplant ist eine vielfältige „Jüdische Woche“, die ganz im Zeichen der Gemeinschaft und Verständigung stehen soll.
2023 feiert nicht nur Gunzenhausen Geburtstag, auch der Staat Israel hat Grund zur Freude, immerhin wird das Land 75 Jahre alt. Die deutsch-israelische Jugendbegegnung geht auf eine Initiative von Ilan Katz zurück. Er ist Lehrer im Ruhestand und lebt in Kfar Vradim. Er hatte Pfarrer Matthias Knoch aus Gräfensteinberg auf Seminaren des Bayerischen Jugendrings kennengelernt und so kam der Kontakt zu der kleinen Stadt in Galiläa zustande. Nun sind Jugendliche von dort ins Fränkische Seenland eingeladen. Schnell war man sich einig, dass ein israelisches Jugendorchester gemeinsam mit deutschen Musikerinnen und Musikern das Projekt eines gemeinsamen Konzertes anpacken soll. Als Zeitpunkt des Auftritts wurde Sonntag, 30. Juli 2023, um 13 Uhr in der Evangelischen Stadtkirche gewählt. Das Konzert findet im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung „1200 Minuten Musik für Gunzenhausen“ statt.
Seit Jahrzehnten gibt es in Gunzenhausen eine auf Israel und die jüdischen Menschen ausgerichtete Aufarbeitung der eigenen Geschichte. Dazu gehört insbesondere die Dialoggruppe, die auf die Arbeitsgruppe „Jüdisches Leben in Gunzenhausen“ aufbaut. „An der schrecklichen Vergangenheit können wir leider nichts mehr ändern“, betont Pfarrer Matthias Knoch. „So möchten wir Schritt für Schritt zu einem nachhaltigen Miteinander kommen. Wir suchen nach einer gemeinsamen Zukunft in Freundschaft und so kam auch der Kontakt mit Kfar Vradim zustande. Musik ist wunderschön und wichtig, denn hierbei sprechen alle Menschen die gleiche Sprache.“
Mittlerweile hat der Bürgermeister von Kfar Vradim zugesagt und wird mit der Gruppe nach Gunzenhausen kommen. Neben Konzerten in Gunzenhausen stehen Exkursionen und der Austausch im Mittelpunkt der deutsch-jüdischen Begegnungswoche. Die israelischen Besucherinnen und Besucher sind bei Gastfamilien untergebracht und natürlich bleibt genügend Raum für Freizeit und um die Kultur des für die jungen Menschen fremden Landes kennenzulernen.
„Bedanken möchten wir uns bei der Stadt Gunzenhausen und beim Bayerischen Jugendring, ohne deren personelle und finanzielle Unterstützung die Begegnungswoche nicht möglich wäre. U.a. hat Stadtjugendpfleger Helmar Zilcher zahlreiche Gastfamilien akquiriert“, erklärt Pfarrer Matthias Knoch weiter. „Wir freuen uns auf nette Gespräche und laden die Gunzenhäuser Bevölkerung ein, eines der Konzerte zu besuchen und mit den Jugendlichen in den Austausch zu kommen.“
Neben einem Konzert in der Evangelischen Stadtkirche am 30. Juli 2023 um 13 Uhr, finden Auftritte in der Katholischen Kirche (26.7.23 um 20 Uhr) und am Marktplatz (28.7.23 um 17.30 Uhr) statt. Für Fragen zum Austausch stehen Matthias Knoch unter Tel.: 09837/255 und Stadtjugendpfleger Helmar Zilcher unter Tel.: 09831/508 122 gerne zur Verfügung

Zur Naturpark-Schule zertifiziert

Urkunde für die Grundschule Nennslingen


Freuen sich über die Zertifizierung (v.li.): Birgitta Hohnheiser (Naturpark Altmühltal), Schulleiter Udo Beckstein, Landrat Manuel Westphal, Ann-Katrin Stockinger (Naturpark Altmühltal). Bildnachweis: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen


Seit vergangenem Freitag ist es offiziell – die Grundschule in Nennslingen wurde als Naturpark-Schule zertifiziert und ist damit die erste ihrer Art im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Aus diesem Anlass hat Schulleiter Udo Beckstein zur Urkundenübergabe in die Grundschule eingeladen.
Gemeinsam mit dem Naturpark Altmühltal, der Bildungsregion altmühlfranken und dem Schulträger fasste die Grundschule Nennslingen zu Schuljahresbeginn den Entschluss, die Idee in die Tat umzusetzen.
Doch was ist eigentlich die Idee, die sich hinter dem Begriff Naturpark-Schule verbirgt? „Grundgedanke ist es, Kindern und Jugendlichen auf bildungsplanorientierter Basis Themen aus den Bereichen Natur und Kultur mit außerschulischen Partnern zu vermitteln. Diese Themen werden verbindlich und dauerhaft mit hohem Praxisbezug im Lehrplan verankert.“ (Verband Deutscher Naturparke e.V. – VDN)
Zusammen mit den Naturpark-Rangern und externen Partnern werden den Schülerinnen und Schülern durch Projekttage, Exkursionen und auch im Unterricht Themen rund um die biologische Vielfalt, Natur und Umwelt sowie die regionalen Besonderheiten nähergebracht. Im Schuljahr 2022/2023 fanden bereits eine Waldwoche und ein Stationenlauf zum Thema Natur statt.
Schulleiter Udo Beckstein und Bernd Drescher, 1. Bürgermeister der Marktgemeinde Nennslingen, sind sich einig, mit der Auszeichnung zur Naturpark-Schule ein sinnvolles Projekt für alle Beteiligten an der Grundschule ins Leben gerufen zu haben, von dem die gesamte Schulgemeinschaft profitieren kann. Auch Landrat Manuel Westphal gratulierte zur Zertifizierung und lobte den Beitrag, den das Projekt zum
Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) leistet. Die Urkundenübergabe wurde außerdem durch den Schulchor unter der Leitung von Magdalena Stöhr musikalisch und thematisch passend umrahmt.
In den nächsten fünf Jahren wird die Schule gemeinsam mit den Rangerinnen Ann-Katrin Stockinger und Birgitta Hohnheiser vom Naturpark Altmühltal weitere Bausteine für die Schule entwickeln und umsetzen.

Spaß mit Räuber Hotzenplotz

Fest in Wolframs-Eschenbach am 6. August

Am Sonntag, 6. August, ab 10.30 Uhr  (bis 18.30 Uhr)  ist das Räuber-Hotzenplotz-Fest zu erleben. Spiel und Spaß gibt es mit dem Räuber Hotzenplotz, dem Wachtmeister Dimpfelmoser, dem Zauberer Zwackelmann und den anderen Figuren aus dem berühmten Kinderbuch an den Originaldrehorten des bekannten Films in Wolframs-Eschenbach. Dazu bietet die die KG Minnesänger Wolframs-Eschenbach als Veranstalterin Action, Malwettbewerb, Jonglier-Mitmachshow mit Mister Top-Flop, Mini-Garde, Tombola uvm. an.

Veranstaltungsort: Ritterspielplatz/Nördliche Ringstraße, die Teilnahme ist kostenlos. Für das leibliche Wohl ist gesorgt

Rückfragen an Claudia Eder, Amt für Kultur und Tourismus, Durchwahl 09875/9755-32

Eine Welt globaler Krisen

Dr. Ingo Friedrich: Deutschland und Europa in der Bewährung


Ich sehe derzeit vor allem vier akute Krisen deren Bewältigung durch Politik und Bürger ansteht:

  1. Die zerbrochene europäische Friedensgarantie und die neue multipolare Weltordnung
    70 Jahre lang war klar, in Europa gibt es keinen Krieg mehr. Diese wunderbare Sicherheit wurde durch den Angriffskrieg Putins brutal zerstört. Und viele Menschen befürchten nun, dass alles ins Rutschen kommt. Ich hoffe und glaube, dass keine der Großmächte daran interessiert ist, diesen Konflikt auszuweiten. Im worst case würde das bedeuten, dass der Konflikt in den nächsten Monaten eingefroren wird und so wie andere Konflikte zwar nicht wirklich gelöst aber in einem „kalten Zustand“ erstarrt. Ähnliches gilt für den Zypernkonflikt und die Zustand Nord/Südkorea. Das wäre zwar keine ideale Lösung aber die Welt könnte damit irgendwie leben und in unser Europäisches Leben und Arbeiten könnte wieder eine gewisse Normalität eintreten. Und: in der zukünftigen nicht mehr bipolaren, sondern multipolaren Weltordnung werden die weltweit agierende Grossmächte wie China, USA oder (noch) Russland nicht mehr eine so herausragende Rolle spielen. Vielmehr werden Bündnisse von Staatengruppen wie G 7, BRICS, Europäische Union, NATO, ASEAN eine ganz neue und größere Bedeutung bekommen. Die europäische Zusammenarbeit in der EU liegt insofern voll im Trend der Geschichte. Wo früher große Staaten kleinere Nachbarn aufsogen um selbst größer zu werden, müssen sie heute Nachbarn umwerben um deren freiwillige Mitarbeit zu erreichen.
  2. Das neue Selbstbewusstsein von Minderheiten
    Vielen Bürgern bereitet es Angst und Sorge, dass heute viele Minderheiten mit einem ganz anderen Selbstbewusstsein auftreten und damit in den Medien nahezu dominant erscheinen. Man denke nur an den Christopher Street Day, an die Klimakleber, türkische Erdoğan Anhänger, people of Color und so weiter. Wo früher die schnelle Anpassung und die Integration in die Mehrheitsmeinung und – Gesellschaft im Mittelpunkt stand da, wollen heute viele Minderheiten in ihrem „anders sein“ sozusagen offiziell anerkannt und gewürdigt werden. Sie treten manchmal mit auch einem gewissen Sendungsbewusstsein auf, das von vielen Bürgern als unpassend verstanden wird. Hier wird von uns allen, gerade auch angesichts des Tempos der Entwicklung, ein ziemlich gigantischer Lernprozess erwartet. Auch in diesem Fall hoffe und erwarte ich, dass nicht nur die Zeit Wunden heilt, sondern dass eine gewisse Gelassenheit, ja eine gewisse Souveränität um sich greift, damit alle Beteiligten lernen, taktvoll tolerant und mit etwas Verständnis gegenüber dem anders Denkenden aufzutreten. Diese neue Toleranz sollte nicht nur die Mehrheit gegenüber den Minderheiten üben, sondern eben auch die Minderheiten gegenüber der Mehrheit. Solche tektonischen sozialen Veränderungen brauchen ihre Zeit und können der Mehrheit – siehe das unausgereifte Gendern – nicht einfach übergestülpt werden.
  3. Der neue Rechtstrend in Europa und seine Konsequenzen für die Politik
    Auch wenn es vielen Leuten nicht passt und auch wenn es eine furchtbare rechtsradikale
    Vergangenheit in vielen Staaten gibt, müssen wir Wege finden mit dieser politischen Rechts-
    Entwicklung in der täglichen Praxis zurecht zu kommen. Konkret heißt dies: Es muss eine klare
    Trennung gezogen werden zwischen einer bürgerlich-rechten und einer rechts-radikalen Haltung. Die
    inhaltliche Trennung zwischen beiden verläuft etwa entlang der Linie: für oder gegen Euro und
    Europa, für oder gegen die NATO, für oder gegen die demokratisch-freiheitliche Grundordnung, für
    oder gegen Gleichberechtigung aller Menschen gegenüber einer völkischen Bevorzugung innerhalb
    der Bürger.
    Mit der ersteren politischen Haltung muss eine Zusammenarbeit aller demokratischen Parteien
    möglich bleiben, auch wenn es manchen schwerfällt, während die berühmte Brandmauer gegenüber
    einer so definierten rechtsradikalen Haltung eingehalten werden muss. In Bayern sind die Prototypen
    dieser Gliederung klar auszumachen: die Freien Wähler sind innerhalb des demokratischen Bogens,
    die AfD ist draußen. Auf europäischer Ebene ist manches schwieriger aber auch da kann man hoffen,
    dass sich etwa die italienische Ministerpräsidentin Meloni – trotz faschistischer Vergangenheit –
    zunehmend innerhalb des demokratischen Bogens bewegt, während etwa ein Victor Orban oder eine Marie Le Pen deutlich außerhalb stehen.
  4. Die neue Nr. 1 auf der Welt: China oder Amerika?
    Nach dem zweiten Weltkrieg war die globale Welt Ordnung leicht überschaubar: die Siegermacht
    USA setzte die globalen Maßstäbe in Wirtschaft, Politik und Kultur. Das Land der „unbegrenzten
    Möglichkeiten“ war die unbestrittene Nr. 1 auf der Welt und seine demokratisch-freiheitlichen Ideale
    beeinflussten die ganze Welt.
    Ganz anders heute: das autokratische China rüttelt kräftig an der bisherigen Welt Ordnung und will
    ganz offensichtlich die neue globale Nr. 1 werden. Beide Großmächte versammeln auch die neuen
    Blöcke um sich: China die BRICS-Staaten, USA NATO und G 7. Solche grundlegenden Neuordnungen
    der Mächtestruktur haben in der Geschichte bisher immer dramatische Auswirkungen auf alle
    Beteiligten gehabt.
    Eine solche Dramatik muss heute unbedingt vermieden werden, aber wie: eine Chance sehe ich in
    der Tatsache, dass im Unterschied zu früher heute Wirtschaft, Technik, Innovationen und
    Informationen global so miteinander verflochten und vernetzt sind, dass ein globaler militärischer
    Machtkampf keinen Sieger, sondern nur schlimme Verlierer hervorbringen würde. Wenn diese
    Erkenntnis bei allen Beteiligten angekommen ist, besteht die Chance, die zu erwartenden
    Rollenkämpfe zwar mit allen möglichen Mitteln aber eben nicht militärisch ausgefochten werden.
    Schön wird das trotzdem nicht aber auch hier gilt die Devise: damit könnten wir Europäer leben.
    Übrigens: ein völliges Abkoppeln der deutschen und europäischen Wirtschaft von China ist gar nicht
    möglich! Bestenfalls können wir die Risiken reduzieren aber eine völlige Trennung von chinesischen
    Zulieferungen ist faktisch nicht mehr durchsetzbar
    Die Bewältigung des Klimawandels wird hier bewusst nicht in die globale Krisenbewältigung
    einbezogen, weil für ihn andere Kriterien und Zusammenhänge gelten.