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Hand in Hand gegen Altersarmut

REMA Fügetechnik spendete

Beate Steinweg-Pitsch (links neben Bürgermeister Fitz) und die Mitarbeiter des Unternehmens spendeten für die Bekämpfung der Altersarmut in Gunzenhausen. Rechts neben dem Rathauschef: Alexandra Trögl, die Leiterin der Caritas in Gunzenhausen. Foto: Mirjam Eischer/StG

Im Rahmen des Neujahrsempfangs der Wirtschaftsjunioren hatte Bürgermeister Karl-Heinz Fitz unter Anderem über den neu gegründeten Verein „Hand in Hand gegen Altersarmut“ berichtet. Der Verein bietet zweimal wöchentlich einen Mittagstisch für von Altersarmut betroffene Menschen an. Ausserdem wird geholfen, wenn das Geld für die neue Lesebrille oder die dringend benötigten Winterschuhe nicht reicht, oder wenn ein kleiner Herzenswunsch wie ein Friseurbesuch oder die Fahrkarte zu Verwandten einfach nicht drin sind.

Dieser Hinweis war für Beate Steinweg-Pitsch, die Kaufmännische Leiterin des Unternehmens, ein Grund genug, den Mitarbeitern den Vorschlag zu machen, auf Weihnachtsgeschenke zu verzichten und statt dessen an „Hand in Hand“ zu spenden. Die Mitarbeiter sprangen sehr gerne auf die Idee auf und sammelten Geld für den guten Zweck. Die Firmenleitung legte noch einmal den gleichen Betrag drauf und so kamen stattliche 2.320 € zusammen, die nun an ersten Vorsitzenden Karl-Heinz Fitz und zweite Vorsitzende Alexandra Trögl überreicht wurden.

Die beiden Vorsitzenden gaben ihrer Freude und ihrem Dank an Belegschaft und Geschäftsführung der Firma REMA Fügetechnik Ausdruck und versicherten, dass das Geld sinnvoll genutzt werde.

 

Spenden für Vereine

Bürgermeister und Sparkasse dankten

In gelöster Stimmung angesichts der 500-Euro-Spende: Matthias Böck von der Sparkasse, Vorsitzender Werner Falk (Heimatkundevereins) und Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. Foto: Mirjam Eischer/StG

 Kulturelle und soziale Vereine, aber auch Sportvereine und mehr standen dieses Jahr im Fokus eines Abends, zu dem die Stadt Gunzenhausen und die Vereinigten Sparkassen Gunzenhausen eingeladen hatten. Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, Sparkassenvorstand Jürgen Pfeffer und Marktbereichsleiter Matthias Böck überreichten Spenden.

Im Stadtgebiet Gunzenhausens gibt es weit mehr als 100 Vereine. Auf Vorschlag von Bürgermeister Karl-Heinz Fitz wurden in diesem Jahr 27 Vereine und Organisationen mit Spenden bedacht. Diese kommen so gemeinnützigen Zwecken zu Gute.

Wie Sparkassenvorstand Jürgen Pfeffer betonte, bietet Gunzenhausen viel Lebensqualität nicht nur aufgrund der schönen Umgebung. „Gunzenhausen ist so lebenswert, weil viele Ehrenamtliche das Leben in der Stadt bereichern“, so Pfeffer.

Dieser Abend stand sehr wohl im Zeichen der Spenden, brachte aber auch die große Wertschätzung für die Ehrenamtlichen zum Ausdruck. Gegenseitiges Kennenlernen und die Nutzung von Synergien sind häufig das Resultat dieser Abende.

Sparkassenvorstand Jürgen Pfeffer (rechts), Bürgermeister Karl-Heinz Fitz und Matthias Böck von der Sparkasse (links) mit den Vereinsvertretern. Foto: Mirjam Eischer/StG

Der Verein für Kirchenmusik in der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Gunzenhausen war durch Kirchenmusikdirektor Bernhard Krikkay vertreten. Der Kirchenmusikverein unterstützt die rege Konzerttätigkeit in der evangelischen Kirche und freut sich sehr über die Spende, die zur Anschaffung einer transportablen Truhenorgel verwendet werden soll.

Die Kulturmacherei war vertreten durch ihren Vorsitzenden Peter Schnell. Der Verein besteht inzwischen vier Jahre und bringt Kultur in den verschiedensten Facetten nach Gunzenhausen. Für die vielfältigen Veranstaltungen des Vereins ist die Spende hoch willkommen.

Thomas Fischer war für das Kunstforum Fränkisches Seenland e.V. gekommen. Das Kunstforum zeichnet sich durch herausragende Kunstausstellungen wie auch mit der Durchführung kultureller Veranstaltungen wie z.B. Kabarett- und Musikabenden aus.

Der Kulturverein Aha war durch Daniel Müller vertreten. Der Kulturverein zeichnet sich vor allem mit der Durchführung des Mondscheinevents seit 1998 wie auch durch die Förderung der Gemeinschaft von Jung und Alt aus.

Der Verein für Heimatkunde ist mit seinen 140 Jahren wohl einer der ältesten aktiven Vereine in Gunzenhausen. Alljährlich bringt der Verein das Heft „Alt Gunzenhausen“ heraus und lädt zu vielbeachteten Vortragsveranstaltungen und Exkursionen ein. Vorsitzender Werner Falk war in das Posthotel Arnold gekommen und stellte seinen Verein vor.

Auch einige sehr aktive Vereine aus den Stadtteilen waren eingeladen, um Spenden entgegen zu nehmen. Der Heimatverein Wald-Streudorf war durch Marion Schwarz vertreten. Sie definierte die Tätigkeit des Vereins über die Kultur, die der Verein in die Stadtteile bringt. Zum einen hält der Heimatverein Traditionen wie z.B. Lichtmess am Leben, bringt aber auch mit Veranstaltungen wie z.B. dem Kabarett im Herrmannstadel hochkarätige Künstler nach Wald. Der Verein präsentiert auch immer wieder neue Veranstaltungsformate.

Kukaf“ aus Frickenfelden lässt ebenfalls immer wieder aufhorchen. Wie Vorsitzende Rita Baumbeck berichtete, kümmert sich der Verein ganz stark um die Kinder in Frickenfelden, bindet sie bei Aktionen und Ausflügen mit ein und ist auch an der Wahl des Kinderbürgermeisters mit beteiligt.

Die Jugendkapelle ist aus dem kulturellen Leben der Stadt nicht wegzudenken. Als musikalischer Botschafter repräsentiert die Jugendkapelle Gunzenhausen weit über die Stadtgrenzen hinaus, wie Vorsitzende Katrin Sixtbauer betonte.

Auch die Gunzenhäuser Blousn ist im weiten Umkreis bekannt und tritt dieses Jahr wieder beim Bavarian Festival in Frankenmuth auf. Für die Anschaffung neuer Instrumente ist die Spende an die Kapelle höchst willkommen, wie der Leiter der Band Thomas Pentza bescheinigte.

Karin Elterlein war für den Sängerbund gekommen. Der Sängerbund erfreut alljährlich mit zwei Konzerten das kulturelle Leben der Stadt und umrahmt alljährlich den Volkstrauertag musikalisch.

Auf sportlichem Gebiet ist der FC Gunzenhausen unterwegs. Rund 120 Kinder im Alter von 3,5 bis 17 Jahre werden von den Verantwortlichen betreut. Die Sportakrobaten sind auf Wettkämpfen in der weiteren Umgebung unterwegs. Die willkommene Spende findet für die Anschaffung von Sportgeräten Verwendung, wie Spartenleiterin Sabine Biederbeck betonte.

Eine landschaftlich sehr reizvolle Sportanlage hat der SV Unterwurmbach zu bieten. Die Spende soll für Pflege und Unterhalt des Platzes dienen. Der Verein führt alljährlich den Benefizlauf für Menschen in Not durch und ist überregional für die Durchführung des Altmühlseelaufs bekannt.

Seit Eintreffen der großen Flüchtlingswelle im Jahr 2015 kümmert sich die Flüchtlingshilfe Wald e.V. um die Integration der Menschen. Mit der Unterstützung durch Sprachkurse, Kleider- und Möbelspenden etc. werden Flüchtlinge zu Mitbürgern und wertvollen Mitgliedern der Gesellschaft. Vorsitzende Dr. Beate Klepper berichtete über ihre interessante Arbeit und die Notwendigkeit von Spendengeldern, auch wenn die große Flüchtlingswelle abgeebbt ist.

Der evangelische Krankenverein bietet Angehörigen Pflegebedürftiger Entlastung durch Tagespflege und ambulante Pflege. Die aktuelle demographische Entwicklung und auch die Digitalisierung stellen für den Verein große Herausforderungen dar. Martin Meister nahm die Spende für die vielfältigen Aufgaben gerne entgegen.

Seit vielen Jahren ist die Caritas Sozialstation aktiv z.B. bei Essen auf Rädern, beim „Badetag“ mit Musik, Gymnastik und Gesprächen etc. Diese Leistungen sind nur mit Hilfe vieler Ehrenamtlicher zu bewältigen. Die Spende soll für ein gemeinsames Essen mit den ehrenamtlichen Helfern Verwendung finden, wie Geschäftsführer Roland Bund berichtete.

Der Hospizverein bietet Begleitung für Sterbende und deren Angehörige. Derzeit sind 37 Ehrenamtliche beim Hospizverein tätig. 15 neue Sterbebegleiter befinden sich im Augenblick in Ausbildung. Mit der Spende können die Kosten für die Ausbildung laut Gerda Hummel gut gebraucht werden.

Auch die Alzheimer-Gesellschaft berät und unterstützt die Angehörigen Betroffener. Gesprächsrunden und Vorträge helfen den Angehörigen zu verstehen, dass sie mit ihrem Schicksal nicht alleine sind und das Leben trotz der Diagnose Alzheimer lebenswert sein kann.

Rein ehrenamtlich arbeitet die Selbsthilfegruppe nach Krebs. Männer, Frauen und Kinder werden gerne in die Gruppe aufgenommen. Durch viele Gespräche und gemeinsame Freizeitaktivitäten werden Ängste gemildert, wie Gerda Kipfmüller berichtete.

„Hand in Hand gegen Altersarmut e.V.“ ist ein noch sehr junger Verein, der von Altersarmut betroffene Menschen auffangen möchte und ihnen das Leben ein Stück weit lebenswerter gestalten kann. Zweimal wöchentlich wird ein Mittagstisch angeboten, der neben dem Essen auch soziale Kontakte bietet. Auch der eine oder andere Herzenswunsch kann mit dem Spendengeld erfüllt werden. Hasive Pachur, die den Mittagstisch betreut, nahm die Spende gerne entgegen.

Der Posaunenchor Gunzenhausen sorgt seit 40 Jahren für die musikalische Umrahmung kirchlicher Veranstaltungen, kümmert sich um das Neujahrsblasen vom Blasturm und erfreut die Menschen im Burkhard-von-Seckendorff-Heim oder im Kreisklinikum mit ihrer Musik. Chorobmann Manfred Wenk nahm die zugedachte Spende mit großer Freude entgegen.

Joachim Seifert, musikalischer Leiter der Wormer Musikanten, nahm die Spende sehr gerne für die Beschaffung von Noten- und Instrumentenmaterial entgegen. Natürlich darf bei einer Musikgruppe der gesellschaftliche Anteil darf neben hervorragender Musik nicht zu kurz kommen.

Die Fotofreunde Gunzenhausen liefern seit vielen Jahren die Kalenderbilder für den Jahreskalender der Sparkasse, stellen ihre Bilder für Ausstellungen zur Verfügung und zeigen selbst erstellte Filme. Für die vielfältigen Aktivitäten ist natürlich immer Geld notwendig, wie Vorsitzender Helmut Macher berichtete.

Der Landesbund für Vogelschutz mit Sitz in Muhr am See bietet eine breite Palette an Umweltbildungsmaßnahmen für Kinder und Erwachsene. Für die umfangreiche Projektarbeit sind Spenden stets willkommen, sagte Martina Widuch, die Leiterin der Einrichtung in Muhr am See.

Der Walder Dorfladen wurde 2014 von den Ortsteilbürgern selbst gegründet und wird seitdem ehrenamtlich geführt. Rund 10% der Dorfbevölkerung engagieren sich ehrenamtlich im Dorfladen. Das Engagement beschränkt sich nicht nur auf den Verkauf im Laden sondern auch auf die Durchführung von Veranstaltungen wie Lesungen, Schafkopf- oder Kickerturnieren, Kränze binden etc. Der Dorfladen hat sich zum Vorzeigeprojekt entwickelt, das überregional Beachtung findet. Horst Schwarz nahm die Spende im Namen des Vereins entgegen.

Der Obst- und Gartenbauverein Frickenfelden engagiert sich neben seiner Arbeit für die privaten Gärten und das öffentliche Grün im Ort auch stark in der Kinder- und Jugendarbeit. Mit der willkommenen Spende sollen laut Alfred Müller Vereins-T-Shirts für die jüngsten Mitglieder beschafft werden.

Die Freiwillige Feuerwehr Aha tut ihren Dienst nicht nur im Bereich des Brandschutzes sondern unterstützt auch die dörfliche Gemeinschaft. Neben der Anschaffung eines Defibrillators soll auch ein Erste-Hilfe-Kurs organisiert werden. Dafür ist laut Matthias Rutz die Spende sehr willkommen.

Unisono waren die Verantwortlichen sehr dankbar über die zugedachten Spenden und die Möglichkeit des Austausches sowie der Anknüpfungspunkte untereinander.

 Bürgermeister Karl-Heinz Fitz betonte, dass er das Engagement der Vereine sehr wohl im Blick habe. Ihm sei es wichtig, gemeinsam mit den Vereinigten Sparkassen Gunzenhausen neben der finanziellen Zuwendung Anerkennung zum Ausdruck zu bringen. Dafür biete der gemeinsame Abend mit einem guten Abendessen und Vorstellung der Aktivitäten durch die Vereinsvertreter einen angemessenen und würdevollen Rahmen.

Mit Feder, Stift und Pinse

 Die Designerin Silke Dörlitz zeigt  kalligrafischen Arbeiten

Silke Dörlitz stellt ihre Kalligraphien in der Stadtbücherei Gunzenhausen aus. Foto: Babett Guthmann

Schöne, handgeschriebene Schriften sind derzeit im Trend. Bücher über Handlettering und Kalligrafie stehen in den Sachbuch-Bestsellerlisten. Die Künstlerin und Designerin Silke Dörlitz freut das, doch sie beschäftigt sich schon lange mit der Kunst des Schreibens und der grafischen und malerischen Ausgestaltung von Texten. In der Stadt- und Schulbücherei Gunzenhausen präsemtiert sie unter dem Titel „Mit Feder, Stift und Pinsel“ eine Auswahl ihrer Arbeiten. Hier zeigt sie ihre künstlerische Aufbereitung von Thesen und Aussprüchen Martin Luthers, von poetischen Texten und Bonmots von Johann Wolfgang von Goethe sowie die neue und sehr farbenfrohe Reihe „Mit Kinderaugen die Welt sehen“.

Silke Dörlitz studierte an der Fachschule für angewandte Kunst Sonneberg und machte dort im Jahr 1986 ihren Abschluss als Spielzeugdesignerin. Zur Kalligrafie kam sie durch die Märchenillustration „Die kleine Meerjungfrau“ der Ansbacher Künstlerin Marie Anna Thaller. Die Faszination der Verbindung von Schrift und Zeichnung ließ Silke Dörlitz nicht mehr los und es folgten Kurse in Seeon, Augsburg, Plankstetten und Nürnberg sowie ein Fernstudium der Kalligrafie an der Laudius-Akademie. Mittlerweile ist sie selbst als Kursleiterin für Kalligrafie und Handlettering bei der vhs Gunzenhausen.

Anlässlich des Reformationsjubiläum 500 Jahre Luthers Thesenanschlag im Jahr 2017 beschäftige sich Silke Dörlitz mit der Wortgewalt des Reformators und vereinte dies mit ihrem eigenen Bildverständnis zur christlichen Symbolik. Entstanden sind großformatige Bilder, Collagen und ein Relief mit Aphorismen und Thesentexten, die auch als Versuche gesehen werden können, die dramatischen Umwälzungen im Glaubensverständnis,  Luthers Ringen mit einer feinseligen Priesterkaste sowie mit den eigenen Anfechtungen zu spiegeln. Gearbeitet hat Silke Dörlitz hier vornehmlich mit Feder, Kalligrafie-Gouache, Kalligrafie-Pen und Acryl-Ink.

Poesie und Kalligrafie – das geht gut zusammen und so entwarf Silke Dörlitz im Jahr 2018 12 Kalenderblätter mit Zitaten von Johann Wolfgang von Goethe. Als immerwährender Geburtstagskalender wird dieser im Buchhandel verkauft und liegt auch im Museumsshop des Goethe- Nationalmuseums Weimar aus.

Sehr am Herzen liegt Silke Dörlitz ihr jüngstes Projekt, die Postkartenserie „Mit Kinderaugen die Welt sehen“. Bei diesen farbenfrohen Zeichnungen geht es weniger um die Schriftzüge als um verspielte Bildentwürfe. Es sind kleine Eintrittskarten in ein Kinderwunderland im Postkartenformat. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 2. April zu den Öffnungszeiten der Stadt- und Schulbücherei.

Gefragter Glockenexperte

Günter L. Niekel referierte beim Heimatkundeverein

Als „Glockenpfarrer“ hat sich Günter L. Niekel in Bayern einen Namen gemacht. Foto: FR Presse

Knappe 22 Minuten dauert der Guss einer 140 Zentner schweren Kirchenglocke, aber vor dem Ende eines Glockengusses steht buchstäblich der Schweiß der Gießer, von denen es in Deutschland nur noch ganz wenige gibt. Unvorstellbare  1100 Grad werden erreicht bevor das Teil aus 78 Prozent Kupfer und 22 Prozent Zinn acht Tage lang abkühlt und die finalen Arbeiten erledigt werden können.

Günter L. Niekel, der Muhrer Ruhestandspfarrer, widmet sich seit mehr als vierzig Jahren dem Glockenguss, vielmehr der Glockenzier, wie Schriften und Ornamente auf der Glocke genannt werden. Vor Mitgliedern des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen erzählte der Geistliche von seinem ausgefallenen Hobby, in das seine ganze Familie involviert ist. Eigentlich war für ihn der Brand der Ostheimer Kirche im Jahr 1986 die Initialzündung.  Fortan galt sein Interesse dem mächtigen Geläut, das im 9. Jahrhundert den Mönchen in den Klöstern im Tageslauf eine feste Struktur gab. Die Glockengussform, wie man sie heute kennt, ist allerdings erst im 15. Jahrhundert entstanden.

Der „Glockenpfarrer“, wie Niekel auch respektvoll genannt wird, hat bisher rund 400 Glocken verziert. Er ist Partner aller Gießereien in Deutschland, sein kreativer Rat wird von Kirchenvorständen ebenso geschätzt wie von den handwerklichen Fachleuten.  Der Guss einer Glocke ist oftmals das Ergebnis einer langen Planungszeit, denn  nicht immer sind die Vorstellungen vom ersten Moment an deckungsgleich. Die Experten unterscheiden zwischen der großen Christusglocke, der etwas kleineren Patroziniumsglocke  und der Heilig-Geist-Glocke.  Von der Entwurfszeichnung, die er mittels Knetgummi auf eine sieben Millimeter starke Platte überträgt,  bis zum Gips- und Wachsabdruck können Wochen und Monate vergehen. Inschriften mit bis zu 400 Buchstaben und Zeichen hat Niekel schon aufgetragen, und Probleme hat es nie gegeben. Dass sie aber auch auftreten können, hat sich beim Guss der Glocken für die wiederaufgebaute Frauenkirche in Dresden gegeben. Dort mussten alle wieder abgenommen werden, denn sie waren zum Läuten ungeeignet. Grund: die Reliefs waren zu dick. Hätten die Sachsen den Franken Niekel gefragt, sie hätten sich den ganzen Ärger sparen können. So aber war die Arbeit von drei Monaten umsonst.  Auch die hochstehende Vertreterin des Landesdenkmalamts in München hätte sich den Gang ins schweizerische Asyl ersparen können, wäre sie Niekels Rat gefolgt, als es galt, nach eineinhalbjährigem Streit den richtigen Platz für eine neue Glocke auf dem Weiltinger Glockenturm zu finden.  „Nicht nachgeben!“ – das ist für ihn seither im Umgang mit behördlich legitimierten Fachleuten zur Losung geworden.

Eingangs des Niekel-Vortrags berichteten Vorsitzender Werner Falk, Schatzmeister Hans Minnameyer und Revisor Rüdiger Schmidt aus dem Vereinsleben, das von der Herausgabe des Jahrbuches „Alt-Gunzenhausen“ sowie Vortragsveranstaltungen und den „Samstagsexkursionen“ bestimmt wird. Erfreulich hat sich die Mitgliederzahl entwickelt, so dass der 140 Jahre Verein zuversichtlich in die Zukunft schauen kann.

Kreis ist Sperrgebiet geworden

Maßnahme gegen die Blauzungenkrankheit

Der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen wird aufgrund des Ausbruchs der Blauzungenkrankheit in Baden-Württemberg Sperrgebiet. Von dieser für den Menschen ungefährlichen Krankheit sind insbesondere Tierhaltungen mit Rindern, Schafen und Ziegen betroffen. Die Übertragung der Krankheit zwischen den Tieren erfolgt in der Regel über Stechinsekten.

In einem Betrieb in Berglen, Landkreis Rems-Murr-Kreis in Baden-Württemberg, wurde der Ausbruch der Blauzungenkrankheit festgestellt. Um die weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern, wurde um den betroffenen Betrieb eine Restriktionszone mit einem Radius von 150 Kilometern festgesetzt. Der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen fällt in diesen Radius.

Das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen hat daher eine Allgemeinverfügung erlassen und den Landkreis zum Sperrgebiet erklärt. Die Allgemeinverfügung wird am Samstag, 23. Februar in den beiden Tageszeitungen Weißenburger Tagblatt und Altmühl-Bote amtlich bekanntgegeben. Die Allgemeinverfügung gilt einen Tag nach der amtlichen Bekanntmachung. Die Allgemeinverfügung ist auch auf der Homepage des Landkreises unter www.landkreis-wug.de/blauzungenkrankheit zu finden.

Mit Einrichtung des Sperrgebietes gelten für Tierhalter tierseuchenrechtliche Bestimmungen. Damit soll die Tierseuche eingedämmt werden. Zum Beispiel dürfen Wiederkäuer sowie deren Samen, Eizellen und Embryonen nur unter bestimmten Voraussetzungen in freie Gebiete verbracht werden. Wer im Sperrgebiet Rinder, Schafe, Ziegen oder Rehe und Hirsche hält, hat dies, sofern die Tiere dort noch nicht registriert sind, unter Angabe des Standorts der Tiere unverzüglich dem Veterinäramt des Landratsamtes Weißenburg-Gunzenhausen zu melden.

Den Tierhaltern wird empfohlen, eine Schutzimpfung empfänglicher Tiere durchzuführen. Für den Menschen ist die Krankheit ungefährlich. Fleisch und Milchprodukte der betroffenen Tiere können bedenkenlos verzehrt werden.

Die Sperrmaßnahme im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen betreffen rund 800 Betriebe mit etwa 44.600 Rindern sowie 15.240 Schafen und Ziegen.

Das Bayerische Landesamt für Gesundheit veröffentlicht auf seiner Internetseite neben den Informationen zur Blauzungenkrankheit (u.a. FAQ, aktuelle Verbringungsregelungen, Download Tierhaltererklärungen) auch die in Bayern festgelegten Restriktionszonen, die in Kürze aktualisiert werden. Weitere Informationen zur Blauzungenkrankheit für Tierhalter sind insbesondere auf den Internetseiten

des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (www.lgl.bayern.de/blauzungenkrankheit),

zu finden.

Zur Blauzungenkrankheit

Die Blauzungenkrankheit (Bluetongue disease – BT) ist eine virusbedingte Krankheit der Schafe und Rinder, die anzeigepflichtig ist. Ziegen, Neuweltkameliden (u.a. Lamas, Alpakas) und Wildwiederkäuer (z. B. Rehe und Hirsche) sind für die Blauzungenkrankheit ebenfalls empfänglich.

 Im August 2006 wurde das Blauzungen-Virus-Serotyp 8 (BTV-8) erstmals in Deutschland festgestellt. Es breitete sich in den Jahren 2007 bis 2008 über einen großen Teil Deutschlands aus. Das gesamte Bundesgebiet wurde damals als BTV-8-Restriktionszone ausgewiesen. Von 2012 bis Dezember 2018 war Deutschland offiziell frei von dieser Tierseuche.

 Im Dezember 2018 jedoch wurden erste Fälle von BTV-8 Infektionen in Baden Württemberg bestätigt. Westliche Teile des Landkreises Ansbach fallen bereits seit 2. Februar 2019 in die Restriktionszone, da in einem Betrieb in Bad Herrenalb, Landkreis Calw in Baden-Württemberg, der Ausbruch des Virus festgestellt wurde.

 Der Erreger kommt weltweit in tropischen und subtropischen Regionen vor. Die Übertragung erfolgt über blutsaugende Insekten, sogenannte Gnitzen. In diesen kann sich das Virus produktiv vermehren und längere Zeit verweilen.

 Vor allem bei Schafen entwickeln sich schwere klinische Symptome Bei erkrankten Schafen sieht man häufig Entzündungen der Kopfschleimhäute. Infizierte Rinder zeigen in der Regel weniger ausgeprägte Symptome, Aborte sind häufig die einzigen Anzeichen der Blauzungeninfektion beim Rind.

 Für den Menschen ist die Blauzungenkrankheit ungefährlich.

Startschuss fürs Jubiläumsjahr

50 Jahre Naturpark Altmühltal: Neue Broschüre lädt ein zum Mitfeiern

Mit der neuen Jubiläumsbroschüre im Biotopgarten des Informationszentrums Naturpark Altmühltal: (von links) Christoph Würflein, Geschäftsführer des Naturpark Altmühltal, Anton Knapp, Eichstätter Landrat und Vorsitzender des Vereins Naturpark Altmühltal, Monika Klement vom Umweltzentrum Naturpark Altmühltal und Klaus Dorsch von der ausführenden Agentur Magenta4.

 2019 feiert der Naturpark Altmühltal seinen 50. Geburtstag mit einem Fest im Informationszentrum Naturpark Altmühltal sowie zahlreichen Jubiläumsführungen. Letztere stellt – ebenso wie die Besonderheiten der Landschaft in der Jubiläumsregion – eine eben erschienene Broschüre vor.

Die Landschaft des Naturpark Altmühltal ermöglicht an vielen Stellen einen Einblick in die Erdgeschichte, in der vor rund 150 Millionen Jahren der Urvogel Archaeopteryx seine Runden über einem jurazeitlichen Meer zog. 50 Jahre scheinen im Vergleich dazu eine sehr kurze Zeitspanne zu sein, aber gerade für den Naturpark Altmühltal haben sie 2019 eine besondere Bedeutung: 1969 wurde der Verein Naturpark Altmühltal (Südl. Frankenalb) und damit auch der Naturpark an sich gegründet – seit einem halben Jahrhundert setzt er sich für die Balance von Landschaftsschutz und sanftem Tourismus ein.

Am 25. Juli 1969, dem Tag der Unterzeichnung im Gräflichen Neuen Schloss in Pappenheim, war der neue Naturpark der größte in Deutschland. Das stellte aber nicht seine einzige Besonderheit dar: Der Naturpark Altmühltal machte nicht an Landkreis- oder Bezirksgrenzen halt, sondern orientierte sich an seiner landschaftlichen Einheit. So gehörten zu den Gründungsmitgliedern die damals kreisfreien Städte Eichstätt und Weißenburg, die Landkreise Beilngries, Donauwörth, Eichstätt, Gunzenhausen, Hilpoltstein, Kelheim, Neuburg, Riedenburg, Weißenburg und Ingolstadt sowie der Wittelsbacher Ausgleichsfond.

Ganz in ihrem Sinne steht auch im Jubiläumsjahr die Landschaft des Naturpark Altmühltal im Vordergrund. Das zeigt die Broschüre „50 Jahre Naturpark Altmühltal“, die ab sofort kostenlos beim Informationszentrum Naturpark Altmühltal erhältlich ist. Neben einem kurzen Abriss der Geschichte und der Aufgaben des Naturparks stellt die Broschüre die Landschaftselemente vor, die charakteristisch für den Naturpark Altmühltal sind: darunter naturnahe Buchenwälder, Trockenrasen und Wacholderheiden, Flüsse, Felsen, Höhlen oder Steinbrüche. Zu jedem Naturraum gibt es ein Angebot an Jubiläumsführungen, bei denen die Teilnehmer von geschulten Naturparkführern begleitet werden. Sie richten sich an Touristen genauso wie an Einheimische, die die „grünen“ Seiten ihrer Heimat besser kennenlernen wollen. Die Touren beginnen im März und enden im November, einen Überblick findet man auch im Internet unter www.naturpark-altmuehltal.de /50-jahre.

Zum Mitfeiern lädt außerdem das Jubiläumsfest am 14. Juli 2019 im Informationszentrum Naturpark Altmühltal: Bei diesem Thementag stellen sich unter anderem die Naturparkführer mit vielen Mitmachaktionen und Workshops vor.

Mehr Informationen: Informationszentrum Naturpark Altmühltal, Notre Dame 1, 85072 Eichstätt, Telefon 08421/9876-0, info@naturpark-altmuehltal.de, www.naturpark-altmuehltal.de/50-jahre

Wie kann Inklusion gelingen?

Gesprächsrunde mit MdL Manuel Westphal

Die Teilnehmer der Inklusionsrunde in Gunzenhausen gaben dem Landtagsabgeordneten Manuel Westphal einen umfassenden Einblick in das Thema Inklusion in Kindertagesstätten. Bild: Büro Westphal

Während eines Austauschtreffens von Kindergartenleitungen im vergangenen Frühjahr war der Wunsch nach einer ähnlichen Gesprächsrunde zum Thema Inklusion aufgekommen. Der Stimmkreisabgeordnete für den Bayerischen Landtag Manuel Westphal nahm diesen Vorschlag gerne an und brachte verschiedene Akteure an einen Tisch, die Inklusion begleiten und fördern. Da die Initiative des Treffens vor allem auch von der Leiterin des Kinder- und Familienzentrums Wilhelm Löhe (KiFaZ) Diana Leickert ausging, fand die Runde im Lutherhaus in Gunzenhausen statt.

Das Thema Inklusion hat viele Gesichter, Herangehensweisen, Lösungsansätze und auch Akteure. „Jedem von uns begegnet Inklusion. Nur sehen wir oft nicht genau genug hin, um zu erkennen, was eigentlich dahintersteckt. Damit uns Inklusion mit ihren vielen Herangehensweisen gelingen kann, muss sie in jedem Lebensbereich eine Rolle spielen. Der Beginn wird oft in den Kindertagesstätten gesetzt. Damit die Inklusion dort aber funktionieren kann, sind die Rahmenbedingungen wichtig. Um diese zu diskutieren und kennenzulernen, habe ich das Austauschtreffen initiiert“, verdeutlichte Westphal.

Dem Landtagsabgeordneten Manuel Westphal war es ein wichtiges Anliegen am Beispiel des Kinder- und Familienzentrums Wilhelm Löhe (KiFaZ) einen gemeinsamen Ansatz zu finden, um das Thema Inklusion in Kindertageseinrichtungen zu beleuchten. Seit vielen Jahren wird im KiFaZ Inklusion gelebt. Einrichtungsleitung Diana Leickert schilderte zu Beginn der Runde ihre Erfahrungen beim Thema Inklusion. In Gunzenhausen war man Vorreiter und hat die evangelische Einrichtung zu einem inklusiven Kinder- und Familienzentrum weiterentwickelt. „Unser Ziel ist es, jedem Kind individuell Leben innerhalb der Gesellschaft zu ermöglichen. In unseren Gruppen lernen die Kinder voneinander und begegnen sich auf einer Ebene. Damit dies gelingen kann, sind wir vor allem auf personelle Ressourcenzuweisungen angewiesen, die wir über die Eingliederungshilfe des Bezirks Mittelfranken erhalten“, erklärte Leickert zu Beginn des Gesprächs.

Die Eltern der betroffenen Kinder müssen selbst einen Antrag zur Eingliederungshilfe beim Bezirk stellen. „Wir können dabei nur unterstützen. Das Antragsverfahren ist sehr kompliziert und für die Familien oft nicht einfach, da in diesem Moment klar definiert wird, dass das eigene Kind Einschränkungen hat. Der Umgang damit fällt den Eltern oft sehr schwer. Wird kein Antrag aus Angst vor den Folgen einer solchen, ärztlich festgestellten Einschränkung gestellt, bleibt es der Einrichtung überlassen, ob das Kind trotzdem aufgenommen wird – allerdings ohne zusätzliche personelle Unterstützungsleistung. Neben dem Recht eines Kindes auf individuelle Entwicklungsbegleitung, Bildung und Schutz und dem Recht auf einen Kitaplatz können das nicht die angedachten Konsequenzen sein und widersprechen letztlich auch der Grundidee der Inklusion“, führte Leickert weiter aus.

Der Bezirk hat die Problematik bereits erfasst und die Situation in Teilen entschärft: „Im Rahmen eines vereinfachten Verwaltungsverfahrens kann vom Bezirk Mittelfranken ein Entgelt basierend auf zehn Fachdienststunden bewilligt werden. Dabei reicht das Attest eines Kinderarztes aus“, erklärte Klaus Zander als Vertreter des Bezirks. Auch der Integrationsbeauftragte des Bezirks Lothar Baumüller hat an der Inklusionsrunde teilgenommen.

Weiterhin sei es für die Einrichtungen aufgrund des teilweise langen Antragsverfahrens oft schwer zu kalkulieren, welche Betreuungsleistungen vorgehalten werden müssen. Auch hier sieht Leickert und auch Dekan Klaus Mendel als Vertreter des Einrichtungsträgers Verbesserungsbedarf: „Wünschenswert wäre eine pauschale Finanzierung, wenn eine Einrichtung gewisse Qualitätsstandards im Bereich der Inklusion erfüllt. So könnte viel flexibler auf den Bedarf reagiert werden!“

„Viele Einrichtungsleitungen haben einfach nicht die Zeit, sich mit dem System Inklusion zu beschäftigen. Dazu gehört eben auch viel Planung, Personalgespräche, Elterngespräche und vieles mehr. Auf die Einrichtungsleitungen kommt bei einem inklusiven Ansatz sehr viel zu, was bei der aktuell sehr hohen Auslastung kaum zu bewerkstelligen ist. Dies sehe ich vor allem als Hürde für Einrichtungen, sich inklusiv auszurichten. Die Pauschalfinanzierung und die Vereinfachung des Verfahrens würde hier sicherlich für Abhilfe sorgen“, beschreibt Cornelia Blendinger, Fachberaterin des „Evangelischen KITA-Verbandes Bayern“ im Dekanat, ihre Erfahrungen.

Zander teilte an dieser Stelle mit, dass bereits ein Informationsschreiben des Bezirks an die Einrichtungen in der Region versandt wurde bzw. beim Abschluss einer neuen Leistungs-/Vergütungsvereinbarung versandt wird. Weiter wird gegenwärtig zusammen mit den mittelfränkischen Jugendämtern ein Leitfaden für Kindertageseinrichtungen erarbeitet. Durch solche Maßnahmen kann sicherlich die Aufmerksamkeit auf das Thema gezogen werden und die Möglichkeiten, die dafür existieren, beleuchtet werden. Die Zusammenarbeit zwischen den Einrichtungen und Behörden spielt dabei eine wichtige Rolle, sind sich auch Stefan Lahner und Karin Baumgärtner vom Jugendamt des Landkreises sicher. Allerdings sind auch die Träger und die Kommunen gefragt, den Mehrwert einer inklusiven Einrichtung zu erkennen und ihre Leitungen zu unterstützen.

„Wir in Gunzenhausen sind sehr froh über die Aktivitäten des KiFaZ. Inklusion wird bei uns großgeschrieben. Wir nehmen zum Beispiel an dem Modellprojekt ‚Inklusive Kommune‘ der Lebenshilfe Gunzenhausen und Regens Wagner Absberg teil und haben dabei nur gute Erfahrungen gesammelt. Wichtig bei dem Thema ist, dass alle Beteiligten dahinterstehen. Die Diskussion muss auf allen Ebenen angestoßen werden, also auch im Stadt- und Gemeinderat“, verdeutlichte Bürgermeister Fitz, der gemeinsam mit dem Hauptamtsleiter Klaus Stephan an der Gesprächsrunde teilgenommen hatte.

Am Ende der Gesprächsrunde hat Westphal einen umfangreichen Einblick in die praktischen Herausforderungen im Bereich der Inklusion in Kindertageseinrichtungen erhalten. „Die großen Linien, die zum Beispiel gesetzliche Regelung betreffen, können wir aus unserer Runde heraus natürlich nicht ändern. Doch ist es für mich ein wichtiger Schritt, im Dialog die Herausforderungen zu benennen und einen Ansatz zu finden, wie wir aktiv für unsere Einrichtungen Verbesserungen erreichen können. Dies kann uns sicherlich auch schon mit kleinen Maßnahmen gelingen. Die Ergebnisse der heutigen Gesprächsrunde werde ich der zuständigen Staatsministerin Kerstin Schreyer zukommen lassen. Sehr gerne habe ich die Ministerin auch zu einer nächsten Gesprächsrunde in einer ähnlichen Zusammensetzung eingeladen, um unsere Anliegen zu positionieren. Die Ministerin hat ihr Kommen auch bereits zugesagt. Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch eine inklusive Einrichtung in der Region mit der Ministerin besichtigen“, resümierte Westphal.

 

Die Teilnehmer der Inklusionsrunde in Gunzenhausen gaben dem Landtagsabgeordneten Manuel Westphal einen umfassenden Einblick in das Thema Inklusion in Kindertagesstätten. (Bild: Büro Westphal)

 

Landkreisbündnis dankt

Volksbegehren war auch im Kreis ein großer Erfolg

Die Vertreter des Landkreisbündnisses „Rettet die Bienen“ feiern zusammen den 18-Prozent-Erfolg in Bayern.

„Großen Dank an alle, die Zeit, Weg und Mühe nicht gescheut haben, um das Volksbegehren Artenvielfalt zu unterschreiben“ – dieses Fazit zieht das Landkreisbündnis „Volksbegehren Artenvielfalt – Rettet die Bienen“ dieser Tage auf seiner Nachbesprechung der 14-tägigen Eintragungsfrist. Mit den 17,6 Prozent im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen liege man nahe am bayernweiten Rekordwert von 18,4 Prozent, womit man „sehr, sehr zufrieden sei“ – so die Aussage in einer Pressemitteilung des Bündnisses. Damit habe sich der hohe Einsatz in Form von Plakatierung, Infoständen und Öffentlichkeitsarbeit bezahlt gemacht, so das Bündnis in einer Pressemitteilung.

Das Ergebnis sei umso höher zu bewerten, weil die um diese Jahreszeit auftretenden Wettererscheinungen wie Kälte, Niederschlag und Glatteis nicht gerade einladend gewesen seien, um zum Rathaus zu gehen. Gerade in Flächenlandkreisen wie Weißenburg-Gunzenhausen sei der Weg in die Rathäuser oder Verwaltungsgemeinschaften zudem oft auch weit.

Die Bündnisbeteiligten beobachten jetzt mit Interesse, ob es bei den anstehenden Gesprächen, zu denen die Bayrische Staatsregierung eingeladen hat, von deren Seite zu einem akzeptablen Gesetzesvorschlag kommt. „Wenn es ohne Volksentscheid zu einem klaren, wirkungsvollen Gesetz für den Artenschutz kommt, soll uns das auch recht sein“, sind sich die Bündnispartner einig, „faule, verwässerte Vorschläge werden wir aber nicht akzeptieren“.

Das Bündnis betont nochmals dass es nicht darum gehe, die Bauern an den Pranger zu stellen, „diese Unterstellung wurde von Leuten in die Diskussion gebracht, die von den Fakten ablenken und Emotionen hochkochen wollten“. Diese Strategie habe aber glücklicherweise bei den Menschen nicht verfangen.

Feuerwehr verloste Zweisamkeit

Originelle Aktion zum Valentinstag

Unser Bild zeigt die Gewinner der Valentinstagsaktion Mathias und Natalia Wasner und Manuel Reuter vom Team der Öffentlichkeitsarbeit der Feuerwehr Stadt Gunzenhausen(v.l.n.r.)

Eine durchaus außergewöhnliche Aktion veranstaltete die Freiwillige Feuerwehr Stadt Gunzenhausen auf Ihrer Facebookseite.

Passend zum Valentinstag am 14. Februar suchten ein paar schöne Stunden, bei einem 5-Gänge Candle Ligt Dinner, einen glücklichen Gewinner. Die Aktion, veranstaltet auf der Facebookseite der örtlichen Feuerwehr, fand großen Anklang. Über 100 Leute nahmen am Gewinnspiel teil und hofften am Valentinstag mit einem Löschfahrzeug von zuhause aus abgeholt zu werden.

Teilnehmer auch von außerhalb

 Voraussetzung war allerdings, dass man innerhalb der Stadt Gunzenhausen wohnt. Wir hatten auch Teilnehmer bis aus dem Landkreis Kulmbach und aus dem unterfränkischen Rottendorf, erzählt Manuel Reuter vom Team der Öffentlichkeitsarbeit der Feuerwehr. Das Glück hatten schlussendlich Mathias und Natalia Wasner aus Gunzenhausen. Mit dem Löschfahrzeug wurden die beiden von zuhause aus ins Land-Gut-Hotel Adlerbräu am Marktplatz chauffiert und durften dort bei leckerer Entenbrust, Rehrücken und dem ein oder anderen Glas Wein, ein paar schöne Stunden in Zweisamkeit verbringen.

„Das war genau das was wir gebraucht haben“, erzählte Mathias Wasner auf der Rückfahrt. Die beiden Renovieren gerade ihr neues Zuhause und vor kurzen kam auch noch das zweite Kind hinzu. „Da bleibt aktuell nicht viel Zeit zu zweit, umso schöner war es einmal wieder einen entspannten Abend bei leckerem Essen zu genießen und dann dazu auch noch mit einem Feuerwehrauto abgeholt zu werden, einfach traumhaft!“.

Eine Überraschung legte die Feuerwehr noch obendrauf.

 Am Parkplatz des dortigen Klinikums wurde kurzerhand die Drehleiter in Stellung gebracht. Bei Nacht und in 27m Höhe konnten die beiden so noch einen tollen Ausblick über das beleuchtete Gunzenhausen genießen. Es war ein rundum gelungener und schöner Abend zu zweit und auch die Feuerwehrler freute es, dass sie mit ihrer Aktion im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit, einem tollen und sympathischen Paar einen schönen Abend bescherten.

Aus Eberles literarischer Fundgrube

Gedichte von Volker Eberle, Gunzenhausen