„Alt-Gunzenhausen“ erscheint im 68. Jahr

Der Verein für Heimatkunde Gunzenhausen hat sein jüngstes Produkt, das Jahrbuch „Alt-Gunzenhausen“ herausgebracht. Die Publikation bietet auf 240 Seiten in einer anspruchsvollen Aufmachung folgende Beiträge:

  • Hermann Thoma: „Die Wüstung Harland“ (in den Gemarkungen Streudorf-Oberhambach und Arberg-Kleinlellenfeld
  • Dr. Maren Janetzko: Die „Arisierung“ in Gunzenhausen
  • Werner Pilhofer: „Osiander, der die Juden in Schutz nahm“
  • Thomas Müller: „400 Jahren Kirchenrenovierung 1609-1613 durch Hans Rieter dem Jüngeren in Kalbensteinberg“.
  • Siglinde Buchner: „Lorenz von Kuedorf (1531-1599), ein Straßenräuber und Mörder, war Amtmann in Gunzenhausen“
  • Siglinde Buchner: „Georg Christoph von Aurbach (1620-1674), ein schwäbischer Rittmeister, war Oberamtmann in Gunzenhausen“
  • Wilfried Jung: „Fischerei in der Altmühl bei Altenmuhr“
  • Dr. Adolf Meier: „Urlas-Fluren im Raum Gunzenhausen“
  • Werner Kugler: „Altersversorgung Fehlanzeige: Versorgungsprobleme bei Abtswitwen, Pfarrern und anderen alt gewordenen Heidenheimern“
  • Werner Neumann: „Katholischer Kirchenbau im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen in der Nachkriegszeit.“

Am Ende des Jahrbuches befindet sich auch ein Verzeichnis der knapp 300 Mitglieder des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen. Zu beziehen ist das Buch im Gunzenhäuser Buchhandel für 15 Euro, ferner beim Vorsitzenden Werner Falk, Weinbergstraße 26, 91710 Gunzenhausen, Telefon 09831/8499 oder E-Mail: falk-gunzenhausen@t-online.de

Zum Bild: Rechts der Titel des neuen Jahrbuches „Alt-Gunzenhausen“ (links das Jahrbuch 2012). Der kostenlose Bezug ist im Mitgliedsbeitrag des Vereins (18 Euro) inbegriffen. Wer dieses einmalige Angebot annehmen möchte, der sollte das dem Vorsitzenden (Kontaktdaten siehe oben) mitteilen.

Projekt „Erlebnis Weinberg“: Walter Moßners Geschichte vom eigenen Wein mit dem individuellen Etikett

Wer von den Weinfreunden möchte nicht gerne seinen eigenen Wein ernten? Den meisten bleibt dieses Privileg verwehrt. Dennoch: Walter Moßner, der aus Gunzenhausen stammende Werbegrafiker und Designer aus Nürnberg, gibt den Weinfreunden aus der Region die Gelegenheit zum „Erlebnis Weinberg“.

Vor acht Jahren hat Moßner einen Wettbewerb des Fränkischen Weinbauverbands gewonnen, indem er den Slogan „Der mit der Sonne tanzt“ kreierte. Er ist auch beim ersten Spezialitätenwettbewerb der Metropolregion Nürnberg mit dem Prädikat „Unser Original“ ausgezeichnet worden.

Jahr für Jahr erleben zwischen 20 und 30 Weinliebhaber aus der Region, was der Winzer tun muss bevor er den Wein des neuen Jahrgangs verkosten kann. Die Weinfreunde Moßners sind das ganze Jahr über etliche Male gemeinsam im Weinberg (heuer befindet er sich in Iphofen, Weingut Emmerich), um alle die Arbeitsgänge kennenzulernen, die notwendig sind. So wissen sie am Ende alles über die Arbeit des Winzers und den Ausbau des Weines. Klar, dass dabei die Geselligkeit nicht zu kurz kommt. 2014 wird es erstmals eine Vollmandnacht (Motto: „weinspitzen“) unter freiem Himmel geben.

Nach der Weinlese und dem Ausbau im Keller von Emmerich in Iphofen erhält jeder am Ende 102 Flaschen in 17 Kartons verpackt zu einem akzeptablen Preis. Zusätzlich ist heuer ein Jahrgangssekt „Scheurebe brut“ als Flaschengärung geplant. Zum Produktnamen „Ma(e)inwein – der mit der Sonne tanzt“ erscheint auf dem Etikett der Name oder das Logo des Hobbywinzers.

Startschuss für das „Erlebnis Weinberg“ ist am Samstag, 15. März, um 10 Uhr in Iphofen. Wer mitmachen will, der kann sich bei Walter Moßner, Wein & Werbung, 90419 Nürnberg,Wiesentalstraße 32, Mobiltelefon 0172/1380065 oder per E-Mail (info@erlebnis-weinberg.de) anmelden. Alles Wissenswerte ist auch im Internet (www.erlebnis-weinberg.de) zu erfahren.

Unser Foto zeigt Walter Moßner in seinem geliebten Weinberg.

Holger Bierbaum vertritt die Stiftung Denkmalschutz

Geschaffen wurden in vielen Jahrhunderten unzählige öffentliche und private Bauten, von denen die nachfolgenden Generationen gut leben. Was wäre Deutschland, was wäre Bayern und Franken ohne seine baugeschichtlichen Kostbarkeiten? Wir könnten nicht die herrlichen Kirchen, Klöster und Schlösser bewundern. Und die Tourismussparte könnte nicht daran verdienen. Es ist eine Aufgabe der Gesellschaft, die Zeugnisse der Vergangenheit zu bewahren.

Eine Einrichtung macht das vorbildlich: die Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Sie ist die größte private Einrichtung für die Bewahrung von Kulturdenkmalen und zugleich die größte Bürgerbewegung für Denkmalpflege in Deutschland. Dennoch hat sie mit Vorurteilen zu kämpfen. Nicht wenige sehen in ihr einen Hemmschuh für notwendige Erneuerungen. Die Stiftung, die seit 1985 rund 4300 Denkmale mit rund 509 Millionen Euro gefördert hat, kämpft dagegen an und weiß, dass nicht alle Investoren rücksichtslose Kulturzerstörer sind.

Organisiert ist die Stiftung in 80 Ortskuratorien mit 550 ehrenamtlichen Helfern. Jährlich gehen bei der Zentrale in Bonn unzählige Förderanträge von privaten und öffentlichen Bauherren ein. Gottseidank gibt es rund 200000 Förderer in Deutschland, die spenden und immer wieder das Stiftungskapital aufstocken.

Holger Bierbaum, der langjährige Stadtbaumeister von Gunzenhausen, leitet das Ortskuratorium „Fränkische Stadtbaumeister“ (17 Mitkuratoren in fränkischen Städten). Seine Mitstreiter sind fast alle Stadtbaumeister-/innen in historischen Städten und Märkten. Er macht Vorschläge für die aus seiner Sicht förderfähigen Denkmalobjekte und begleitet die Projekte mit seinem Sachverstand. Wenn Bürger aus den Gemeinden der drei fränkischen Regierungsbezirke Fragen an die Stiftung haben, dann ist er der kompetente Ansprechpartner.

Seit 2012 wurden oder werden in Altmühlfranken gefördert: Schloss Unterschwaningen, Heilig-Kreuz-Kirche Weißenburg, Wülzburg in Weißenburg und Alte Vogtei in Wolframs-Eschenbach, Kirche St. Emmeram in Spalt und Wasserschloss in Dürrenmungenau.

Wer Denkmale für zukünftige Generationen bewahren will, kann helfen. Spenden können auf das Konto 305555500 (BLZ 38040007) bei der Commerzbank Bonn unter der Kennziffer „1009181X Stiftungskapital“ eingezahlt werden. Oder er kann das Magazin „Monumente“ lesen (es erscheint sechs Mal im Jahr und kostet 36 Euro, Bestellung bei: Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Schlegelgasse 1, 53115 Bonn).

Unser Foto zeigt den regionalen Kurator Holger Bierbaum zusammen mit Dr. Rosemarie Wilken, der Präsidentin der Stiftung anlässlich einer Ausstellung in der Gunzenhäuser Sparkasse.

Eisbock auch für die Amerikaner: Tscheuschner braut das stärkste Bier der Welt

„Wir lieben Bier und so brauen wir es auch“. Das sagt Georg Tscheuschner aus Gunzenhausen, der einen Weltrekord hält. Er braut einen „Schorschbräu“-Eisbock mit 57 Prozent Alkoholgehalt. Handnumieriert und signiert gehen die Flaschen in die Welt. Im Discounter freilich ist die Spezialität nicht zu bekommen, und zu Billigpreisen auch nicht. Das 0,33-Liter-Keramikfläschchen mit dem traditionellen Bügelverschluss kostet an die 200 Euro.

Schon 1996 hatte der junge Diplombraumeister Georg Tscheuschner erkannt, dass sein Weg wegführten muss vom Einheits- und Billigbier, um dem in der Branche immer noch starken Verdrängungswettbewerb erfolgreich standhalten zu können. Deshalb braut er heute nur noch Bierspezialitäten in kleinen Mengen, aber klassisch nach dem Reinheitsgebot. Das heißt: er nimmt eine spezielle Bierhefe, viel Malz und lässt den Gerstensaft vier Monate lagern. Dadurch entsteht der hohe Alkoholgehalt und ein unverwechselbares Aromaprofil.

Das Bier aus den geöffneten Flaschen ist über Monate haltbar. Feurig-dunkel und fruchtig-malzig ist der Biergenuss aus Gunzenhausen, der weltweit für Aufsehen gesorgt hat, denn schließlich liefern sich der „Schorsch“ und eine schottische Brauerei seit Jahren einen verbissenen Wettbewerb und das stärkste Bier der Welt. Tscheuschner empfiehlt den Biergenießern: Die Flaschen bei fünf Grad gekühlt halten, das Glas (am besten ein bauchiges Sherryglas) zur Hälfte einschänken und zwei Minuten atmen lassen. Dann ist das Aroma am intensivsten.

Die kleine handwerkliche Brauerei in Gunzenhausen-Oberasbach braut Bockbiere ab 13 Prozent (0,3 l gibt es in der Bügelglasflasche für 4,50 Euro). Der legendäre Eisbock wird in als 20-, 30,- 43- und eben als 57-Prozenter hergestellt. Auch das „Schorschweizen“ (0,5 l in der Keramikflasche, 7,49 Euro) gibt es in verschiedenen Ausführungen (weitere Hinweise www.schorschbraeu.de). Bestellungen werden in der Regel per Internet entgegengenommen (bierpost.com). Nur die Auslandskunden versorgt Tscheuschner selbst. Die Geschäfte in Dänemark, China, Japan, Italien, Spanien, Ukraine und Polen laufen nicht schlecht. Bald will er seine „Bierpäckchen“ auch in die Vereinigten Staaten schicken.

Unser Foto: Braumeister Georg Tscheuschner mit seinem Produkt. Weltrekordhalter ist er mit seinem „Eisbock“ (57 Prozent Alkohol).

„Aktion Sauwohl“ für exklusive Fleischqualität

Gute Idee des Markt Berolzheimer Metzgers Robert Prosiegel

In schöner Regelmäßigkeit werden die Verbraucher von Lebensmittelskandalen aufgeschreckt. Ob es nun der Käse ist, das Geflügel, die Pizza, die Nudeln, , der Fisch, die Gurken oder das Schweinefleisch ist – immer ärgert sich der Konsument und fragt sich, was denn überhaupt noch einwandfrei und nach guter fachlicher Praxis hergestellt wird.

Eine klare Antwort darauf gibt der Markt Berolzheimer Metzgermeister Robert Prosiegel (58), der sich in ganzen Region Mittelfranken einen Namen als „Öko-Metzger“ gemacht hat. Er hat die „Sonnenwurst“ (mit Öl statt tierischem Fett) kreiert, den „Vetschi“ als fleischlose Alternative (aus Maismehl, Reis und Quark) und er hat die Aktion „Sauwohl“ initiert. Inzwischen hat er in dem Gunzenhäuser Metzgerei Hermann Fischer (Marktplatz 30, www.storchenfischer.de, Telefon 09831/613188) einen Kollegen gefunden, der ein ähnliches Angebot macht.

Prosiegels originell Idee: Jeder, der wert legt auf gute Fleischqualität, kann eine Patenschaft für ein Schwein übernehmen, das bei einem befreundeten Landwirt in Störzelbach gefüttert wird. Das heißt, die Tiere leben elf Monate, sechs Monate länger als in den gewöhnlichen Mastställen. Und acht Monate lang können sie sich auf der Weide suhlen. Im letzten Monat werden sie mit Eichelmast gefüttert.

Wer eine Schweine-Patenschaft übernehmen will, der zahlt elf Monate lang 10 Euro an den Metzger für sein „Lieblingsschwein“ ein, das er sich vorher sogar individuell aussuchen kann und später auch auf der Weide besuchen kann. Am Ende erhält er 12 bis 15 Kilogramm Qualitätsfleisch (verarbeitet beispielsweise in Würsten, Braten und Schnitzel), natürlich auch Knochen und Schweinefett. Es bleibt nichts übrig, denn es ist ja die Philosophie der „Aktion Sauwohl“, nachhaltig zu wirtschaften.

Üblicherweise erhält ein Landwirt 180 bis 200 Euro pro Schlachtschwein. Der Öko-Mäster bekommt 500 Euro. Prosiegel sagt: „Wir lösen uns von der Geiz-ist-geil-Mentalität und wollen auch die Arbeit der Schweinezüchter wertschätzen.“ Seine Idee hat längst Kreise gezogen. 2013 waren 170 „Schweinepaten“ an der Aktion beteiligt, heuer werden es noch mehr sein.

Prosiegel argumentiert: Ein Landwirt, der Massentierhaltung betreibt, hat pro Schwein eine Gewinnspanne von maximal 10 Euro. Deswegen ist er gezwungen mit einer oder zwei Personen viele Hundert Schweine zu „produzieren“ um auch wirtschaftlich zu sein. Bei „Sauwohl“ ist das anders. Schon bei 200 „Sauwohl-Schweinen“ würde der Landwirt 100 000 Euro umsetzen und könnte noch locker nebenbei volltags zur Arbeit gehen. Außerdem spart er sich noch komplett alle Kosten für Tierarzt und Medikamente. Er kann kalkulieren, denn er weiß bereits im Januar, was er im November einnimmt.“

Hier die Kontaktdaten von Robert Prosiegel: 91801 Markt Berolzheim, Felderstraße 10, Telefon 09146/233, Internet: www.metzgerei-prosiegel.de; E-Mail: metzgerei@metzgerei-prosiegel.de

Unser Foto: Metzgermeister Robert Prosiegel hat mit seiner „Aktion Sauwohl“ ungewöhnlich viel Erfolg. Mehr als 170 „Paten“ wirken mit.

Nichts als Stimmungsmache von Seehofer

Da wundert sich selbst die AfD, also die Alternative für Deutschland, die fleißig am rechten Rand des Parteienspektrums auf Wählersuche geht. Jetzt fordert das CSU-Strategiepapier („Wer betrügt, der fliegt“), das auf der Klausurtagung in Wildbad Kreuth diskutiert werden soll, dass inhaltlich die Forderungen der AfD übernommen werden. Wie zu hören ist, will die CSU gegen die EU-Kommission in Brüssel mobilmachen und verlangt eine „Entzugstherapie für Kommissare im Regulierungsrausch.“  Es wird ein neuer Gerichtshof gefordert, der gegen die EU-Kommission vorgehen soll, wenn diese ihre Kompetenzen überschreiten. Dem Gericht sollen Verfassungsrichter  aus den Mitgliedsstaaten angehören. Wie wir die EU kennen, wird die weitergehende Forderung kommen, es müssen alle Länder einen Richter stellen. Spinnen wir den Faden weiter: Die Richter werden nicht reichen. Sie brauchen Berater und Helfer, einen bürokratischen Apparat. Die CSU bläht mit dieser Forderung den bürokratischen Apparat nur noch mehr auf. Dabei ist sie angetreten, die Bürokraten in die Schranken zu verweisen. Oder spekuliert die CSU mit dem kurzen Gedächtnis der Wähler?

Erinnern wir uns an Edmund Stoiber, den Edel-Entbürokratisierer der EU. Leider hören wir gar nichts von ihm. Hat er überhaupt etwas bewirkt? Was kostet seine angeblich ehrenamtliche Tätigkeit? Wir liegen sicher nicht falsch, wenn wir behaupten, dass er den Job nicht als Einzelkämpfer macht, sondern Zuarbeiter hat.

Selbst die AfD sagt: „Es ist doch üblicherweise so, dass die CSU wie ein Tiger springt, aber als Bettvorleger endet.“  Und die Grünen unken: „Das ist ein Vorschlag für den Jahrmarkt.“  Aber auch sie glauben nicht daran, dass sich beispielsweise an der Größe der EU-Kommission etwas ändern wird (jedes der 28 Mitgliedsländer stellt einen Kommissar). Der Vertrag von Lissabon sieht zwar eine Änderung vor, aber erst im Mai 2013 haben die Regierungschefs entschieden, dass sich nichts ändern soll. „Und die CSU verhält sich so, als wäre sie an der Regierung überhaupt nicht beteiligt gewesen“, schimpft der Grüne Michael Sarrazin.

Die CSU will mit ihrer Forderung nach dem europäischen Kompetenzgerichtshof nur populistisch Stimmung machen  angesichts der bevorstehenden Europwahl im nächsten Jahr. Es wird rein gar nichts übrig bleiben von diesem Strategiepapier. Es soll nur eines deutlich werden: Rechts von der CSU darf es keine Partei geben! Franz-Josef Strauß hat es so gesagt und seine Jünger folgen ihm.

Nur noch populistisch sind die Äußerungen der CSU, eine „Invasion“ von bulgarischen und rumänischen Menschen an die Wand zu malen, die in Deutschland die Sozialsysteme plündern wollen. Die Tatsachen sind andere. Seriöse Leute in der Union wissen das, die deutsche Presse auch. Seehofer muss bloßgestellt werden als einer, der einfach nur sein Fähnchen in den Wind hängt.

Ernst Lechner gestorben

Im Alter von 88 Jahren ist am heutigen Montag, 30. Dezember, der verdienstvolle CSU-Politiker Ernst Lechner aus Gunzenhausen gestorben. Er hat den Beschluss des Bayerischen Landtags vom 16. Juli 1970 bewirkt, wonach das Projekt „Überleitung Altmühl- und Donauwasser in das Regnitz-Main-Gebiet“, also der Bau von Altmühl-, Brombach- und Rothsee, realisiert werden konnte. Ernst Lechner, der auch lange Jahre Mitglied des Gunzenhäuser Stadtrats und des Kreistags war, hat sich durch sein Wirken um die Stadt und den Landkreis verdient gemacht. Der Zeitpunkt der Beisetzung steht noch nicht fest.

Servicequalität verbessern

Oftmals werden elementare Kenntnisse vermisst

Wir hören in Altmühlfranken zum 100. Mal von „ServiceQualität Bayern“ und auch die Zeitungen sind voll mit Berichten über „Erfolge“ auf diesem Gebiet. Wir lesen von den vier Säulen des Standortmarketings in Gunzenhausen, von Broschüren, die vorbereitet werden; von der „Netten Toilette“, die beschlossen und bis heute noch nicht realisiert wurde; von immer neuen Zertifizierungen und vielerlei Ankündigungen. Aber wichtiger sind die Taten.

Notwendig ist es, konkrete Schritte zu tun. Beispielsweise Kurse „Mitarbeiterführung für Chefs“ und „Kundenfreundlichkeit des Personals“ anzubieten. Umfragen haben ergeben, dass 65 Prozent der Gäste im Seenland mit dem Service nicht zufrieden sind. Deshalb bedarf es ständiger Angebote, um die Beschäftigten auf den Gebieten zu schulen, in denen sie dem Kunden/Gast gegenübertreten. Das betrifft vor allem die Saison- und Teilzeitkräfte in der Gastronomie, die die einfachsten Standards im Umgang mit dem Gast und die elementarsten Serviceregeln kennen sollten.

Hier sind der Tourismusverband Fränkisches Seenland, aber auch der Hotel- und Gaststättenverband und der Einzelhandelsverband gefordert. Die Angebote müssen nicht aufwendig und teuer sein, es genügt, wenn elementare Kenntnisse in abendlichen Kursen in den Wintermonaten vermittelt werden.

Gebraut wird individuell

Hecht-Bräu in Pappenheim-Zimmern geht auf Kundenwünsche ein

„Weit weg vom üblichen Einheits- und Billigbier brauen wir traditionelle und innovative Biere für Menschen, die noch charakterstarke Bierspezialitäten zu schätzen wissen.“ Das sagt Bernhard Hecht, der Chef der kleinen Handwerksbrauerei im kleinen Ortsteil Zimmern der Stadt Pappenheim. Er verspricht: „Ich braue nur mit bestem Pappenheimer Malz, feinstem Spalter Aromahopfen, frischer Reinzuchthefe und unbehandeltem Wasser aus Zimmern.“

HechtUnfiltriert und naturtrüb ist das Bier der Hecht-Bräu. Und zu seinen Qualitätsversprechungen steht der junge Braumeister, der seinen Kunden Helles, Kellerbier, Zwickl, Bock, Hefeweizen, Dunkles und noch andere Spezialitäten anbieten kann.

Individualität ist Trumpf. Deshalb können Kunden bei ihm sogar ihr eigenes Bier brauen lassen. Und auf die Flasche kommt auch noch das individuell gestaltete Etikett (die Vorlage können die Kunden selbst liefern). Sie bestimmen den Charakter. Soll es ein Bier mit einem würzigen Märzengeschmack oder ein hopfiges Helles sein? Der Preis geht in Ordnung: 100 Liter, also 10 Kästen zu je 20 0,5-Liter-Flaschen, kosten 250 Euro (zuzüglich 6,50 Euro Pfand je Kiste). Wer soviel Individualität wünscht, der muss dem Meister jedoch acht Wochen Vorlaufzeit geben.

Wer es einfacher haben will, der kann kann ein Bier aus dem Hecht-Sortiment auswählen und es mit auf Wunsch mit seinem Etikett bekleben lassen. Und weil Bernhard Hecht einfach ein toller Hecht ist, schafft er das in drei bis vier Wochen Vorlaufzeit. Die Kosten in diesem Fall: 220 Euro für 100 Liter. Und wer das Hecht-Bier in der 2-oder 3-Liter-Magnumflasche haben will, der bekommt es natürlich auch in diesem Quantum oder gar im Partyfass (fünf bis 50 Liter).

Wer den Gerstensaft aus Zimmern testen will, der kann es Montag, Dienstag, Mittwoch (und zusätzlich am Donnerstag von 16 bis 19 Uhr) tun. Die Räume in der Hausbrauerei stehen übrigens auch für Feiern jeglicher Art zur Verfügung.

Wer in Treuchtlingen einkehrt, der bekommt das Produkt von Bernhard Hecht in den „Wallmüllerstuben“, in Pappenheim übernimmt die „Sonne“ den Ausschank. Außerdem ist das Bier in den Hörl-Getränkemärkten in Weißenburg und Pappenheim, im Weißenburger Markgrafen-Getränkemarkt und im Getränkemarkt Hefele in Solnhofen erhältlich.

In den beliebten Freizeitführern „Brauereien und Brauereigasthöfe in Franken“ sowie „Bierkeller und Biergärten in Franken“ (jeweils 19,90 Euro, Verlag Nürnberger Presse, erhältlich in allen Buchhandlungen) ist Bernhard Hecht ebenfalls porträtiert. Das „Landbier Dunkel“ ist übrigens beim Spezialitätenwettbewerb der Metropolregion Nürnberg als eines von 40 Bieren ausgezeichnet worden, die zehn Brauereien aus Franken zur Bewertung eingereicht hatten. Dafür gab es den Titel „Unser Original“.

Hier die Kontaktdaten: Hecht-Bräu, Zimmern 59, 91788 Pappenheim, Telefon 09143/212539, Internet: www.hechtbraeu-zimmern.de, E-Mail: info@hechtbraeu-zimmern.de

Braumeister Bernhard Hecht ist stolz auf sein handwerklich gebrautes Bier. Foto: T. Scherer

„Wir brauchen die FDP“

Gedanken zur aktuellen Bundespolitik von Werner Falk

Der ARD-Deutschlandtrend besagt es: „Wir brauchen die FDP!“ Einer bundesweiten Umfrage zufolge sagen 59 Prozent der Deutschen, es wäre schade, wenn die FDP künftig keine Rolle mehr spielen würde.

Seit dem 22. September, mithin fast ein Vierteljahr, ruht die deutsche Politik. Das Ruhekissen verbindet sich mit einer Formel. Und die lautet 41:25. Die Zahlen sind eindeutig und beleuchten die Relation von Union und SPD.

Aber wie sieht die Wirklichkeit aus? Wir müssen bitter erkennen, dass sich die Union (nicht nur seit der Bundestagswahl) immer weiter weg bewegt von ihrem Image einer wertkonservativen Partei. Sie ist zum alten „Kanzlerwahlverein“ zurückgekehrt, die sie schon unter Adenauer und Kohl war. Und sie ist beliebig geworden in ihrer Programmatik. Die Koalitionsverhandlungen haben gezeigt, dass sie leichtfertig und erstaunlich unspektakulär feste Positionen aufgibt, die sie als konservative Partei kennzeichnen sollten. Wenn die Angleichung zwischen SPD und Union so weitergeht, dann haben wir in unserer Republik „Sozis ordinär“ und „Sozis de luxe“.

Wo bleiben die wirtschaftspolitischen Ordnungsvorstellungen der Union? Der Mittelstand findet kein Gehör in der Führung der Union, er kann sich in der Partei überhaupt nicht positionieren. Stattdessen werden Forderungen der SPD ohne grundsätzliche Diskussion übernommen. Kein Wunder, dass in der Publizistik heute schon von der „Sozialdemokratisierung der Union“ geschrieben wird. 41 Prozent waren ein schöner Erfolg für die Union, aber in diesen Tagen müssen wir erleben, dass sich das Kräfteverhältnis der Koalitionsparteien umdreht – in der öffentlichen Wahrnehmung jedenfalls. Um an der Macht zu bleiben werden Zugeständnisse an die SPD gemacht, die vorher unvorstellbar gewesen wären.

Die Gespräche der Union mit den Grünen erscheinen heute in einem anderen Licht. Wenn die Union den Grünen auch nur annähernd soviel zugestanden hätte wie der SPD, dann hätte daraus ein interessantes politisches Konstrukt werden können.

Die FDP kehrt zurück. Nicht nur die Umfrage macht uns Mut. Es sind die Freiheitlichen in der Republik, die liberales Gedankengut bewahren, die Flagge der Zivilcourage in den Wind stellen – und standhaft bleiben! Die existenzielle Frage stellt sich dann nicht, wenn die FDP programmatisch und personell den Neustart wagt. Das gilt von Berlin bis Weißenburg, wenn es die personellen Ressourcen an der Basis zulassen.

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Der "Falk Report" berichtet  monatlich aus dem Leben im Fränkischen Seenland (Altmühlfranken).

Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

Es würde mich freuen, wenn wir auf diese Weise im Kontakt bleiben könnten.

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