Archiv: Falk-report

Der neue „Seeblick“ ist da!

Gästezeitung für das Fränkische Seenland erschienen

Seit wenigen Tagen gibt es den „Seeblick“, die Gästezeitung für das Fränkische Seenland, an den touristischen Einrichtungen am Altmühl-, Brombach- und Rothsee. Aber nicht nur dort: Gasthöfe, Hotels und Geschäfte bieten die kostenlose Zeitung an Touristen an. Für sie ist der „Seeblick“, der heuer zum 29. Mal im Verlag E. Riedel in Gunzenhausen erscheint, eine wertvolle Informationsbörse. Vorgestellt werden viele touristische Angebote an den Seen und in der Umgebung, aber auch Produkte, die den Feriengästen den Aufenthalt im Seenland angenehm gestalten können. Natürlich präsentiert sich auch die regionale Gastronomie, denn auch die Liebe für das Fränkische Seenland geht durch den Magen. Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele im Umland der Seen, aber auch im weiter entfernteren Frankenland stellt der „Seeblick“ vor. Auf neun Seiten findet der Leser einen umfangreichen Veranstaltungsteil. Es gibt kaum ein Fest, das nicht erwähnt wird. Die Feriengäste am Altmühl-, Brombach- und Rothsee können sich auch an einem Preisrätsel beteiligen. Redaktionell gestaltet worden ist der „Seeblick“ von Werner Falk, dem langjährigen Redaktionsleiter des Altmühl-Botens. Dass sich auch die Kite-Segler auf den „Seeblick“ freuen, das zeigt unser Foto vom Altmühlsee bei Wald.

Im Kampf gegen die internationalen Konzerne

Slow-Food-Repräsentante Dieter Popp. Wir wollen unsere Lebensqualität nicht preisgeben

An dem hohen Gut der Lebensmittelqualität will die „Slow Food“-Bewegung festhalten. Sie will, so ihr altmühlfränkischer Sprecher Dieter Popp, dass weiterhin die Verbraucher entscheiden können, welche Lebensmittel sie bevorzugen. Er erwartet von den Politikern in Berlin und München, dass sie auch nach der Europawahl am 25. Mai konsequent Widerstand leisten gegen ein Freihandelsabkommen mit den USA, das die Lebensqualität der Menschen in Europa einschränkt.

Störzelbach Schweine (1)Dass die Konsumenten Wert legen auf aair gehandelte, verantwortungsvoll erzeuge und handwerklich vearbeitete Lebensmittel legen, das haben nach Popps Ansicht die vergangenen „Fränkischen Genusstage“ in Weißenburg offenbart. Er lehnt Klonfleisch oder Chlorhühnchen als denkbareSauwohl Störzelbach Kompromissformeln ab. Hierzulande könne der Verbraucher gottlob noch auf Produkte zurückgreifen, deren Geschichte und Herkunft er kenne. Im Kielwasser der Diskussion um den transatlantischen Handel gehe esschlicht um eien massive Verschlechgerung der Lebensqualität. Der Staat habe die Verantwortung für die Mindestqualität und die Sicherheitsnormen bei :Lebensmitteln, nicht etwas der Markt. Aber hier setzte die völlig andere amerikanische Philosophie ein, die von internationalen Konzernen beeinflusst sei. Diese stehe aber im Widerspruch zu den europäischen wertevorstellungen zur Unterstützung lokaler Erzeuger gegen weitere Konzentrationen der Marktmacht globaler Lebensmittelketten. Die Amerikaner, so Popp, setzten auf Zugeständnisse der Europäer nach der Europawahl am 25. Mai und hofften darauf, dass ihre Forderungen erfüllt würden. Zu denen zählten die Kennzeichnung mit Chlor desinfizierten Hühnchen zu untersagen, Klonfleisch zuzulassen, die europäischen Kennzeichnungsvorschriften für gentechnisch veränderte Lebensmittel aufzugeben, die Nachzucht von selbst erzeugtem Saatgut zugunsten der Agrarkonzerne zu untersagen sowie Patente auf Tiere und Pflanzen zuzulassen.

„In den Eckpunkten sind keinerlei Kompromisse möglch“, sagt Dieter Popp für „Slow Food Altmühlfranken“. Alle Bemühungen um die regionalen bäuerlichen Erzeuger und handwerklichen Manufakturen wären völlig umsonst, wenn sich die Interessen der inernationalen Agrarkonzerte durchsetzten. „Wir wollen“, so der frühere Regionalmanager des Landkreises, „unsere Lebensqualität in Altmühlfranken keinem transatlantischen Handelsabkommen opfern!“

Die Slow Food-Bewegung zählt in Deutschland 13000 Mitglieder in 80 lokalen Grppen. In Altmühlfranken gibt es die Gruppe seit zwei Jahren. Sie widmet sich dem Bewusststein für die vor Ort noch vorhandenen bäuerlichen Erzeuger (Metzgern, Bäckern, brauern und Fischzüchter), die noch Lebensmittel handwerklich verarbeiten.

Unser Foto: Auf dem Hof eines Störzelbacher Bauern wachsen die Schweine heran, die von dem Markt Berolzheimer Metzger Robert Prosiegel geschlachtet und vermarktet werden. Sie stehen stellvertretend für gute Qualität, ganz ohne Genveränderung.

Fürnheimer Gastronomie im „Feinschmecker“

Die Gastronomie der  „Forstquell“-Brauerei  in Fürnheim bei Wassertrüdingen ist von der Zeitschrift „Der Feinschmecker“ in die Reihe der 450 besten Adressen für kulinarischen Genuss in Bayern aufgenommen worden. Ingrid und Pia Kollmar (auf dem Foto sind ihre beiden Töchter mit abgebildet) freuen sich, dass es die Erlebnis-Gasthaus-Brauerei erneut in den Kreis der Top-Adressen in Bayern  geschafft hat. „Wir bemühen uns jeden Tag auf sNeue, eine gemütliche Atmosphäre für unsere Gäste zu schaffen und sie mitöunseren leckeren Forstquell-Bieren und regionalen Spezialitäten aus Franken und dem angrenzenden Schwaben veröhnen zu dürfen“,  sagt Ingrid Kollmar, die Eigentümerin.

Das Gasthaus Höhenbberger in Fürnheim ist die Keimzelle der heutigen Oettinger Brauerei, die bundesweit die größte Marke („Oettinger Bier“) braut. Ingrid Kollmar hat das Haus zusammen mit ihrem verstorbenen Mann Günther vor vielen Jahren aus dem Dornröschenschlag geweckt und daraus ein gastronomisches Juwel für die ganze Region gemacht. Überall im Haus ist die Handschaft“ der Chefin zu erkennen. Viele liebevolle Details machen es zu einem kleinen Brauereimuseum.

Die Sonne, auf die sich die Menschen nach dem Winter freuen, weckt die Ausflugslust. Und da ist der Hinweis auf das Fürnheimer Gasthaus ein prima Tipp. Auf der großen Terrasse sich zu einem Vesper und einer „Halbe“ aus dem „Forstquell“-Fass niederzulassen, das ist ein Glücksgefühl für alle, die das Leben genießen können.

Deutschland als Stabilitätsfaktor nicht gefährden!

IHK-Vizepräsidentin Erika Gruber bekräftigt Positionen der Wirtschaftsverbände

Von der Vizepräsidentin der Industrie- und Handelskammer für Mittelfranken, Erika Gruber, ist bekannt, dass sie mutig und couragiert die Interessen der Wirtschaft in der Region vertritt. Die Gunzenhäuserin zählt zu den Gewinnern der vergangenen Kreistags- und Stadtratswahlen. Mit hoher Stimmenzahlgruberi-1 ist sie auf der Kreistags-und  Stadtratsliste der CSU gewählt worden und nimmt jeweils einen Spitzenplatz ein. Sie sorgt sich  auf lokaler und regionaler Ebene um die Unternehmen, steht mit ihnen in permanentem Kontakt und ist ihnen eine jederzeit bereitwillige Helferin. Sie hat große Erwartungen in Karl-Heinz Fitz, den neuen Gunzenhäuser Bürgermeister.

Was in diesen Tagen aus Berlin kommt, das macht sie aber nicht glücklich. Sie fürchtet, dass die wirtschaftlichen Erfolge Deutschlands durch leichtfertiges Geldausgeben schnell verspielt werden. Als Beispiele führt sie die Rente mit 63 an, aber auch die Mütterrente. Und sie denkt weiter – an die Jahre, in denen die Einahmen des Staats nicht mehr so üppig sprudeln wie jetzt. Was geschieht dann? Bestätigung findet sie in ihrer Meinung bei Prof. Dr. Michael Hüther, dem Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln, der sich in der „WIM“ (Zeitschrift der IHK Mittelfranken, Ausgabe 4/2014) äußert.

Hüther kritisiert, dass nun der Anreiz bei der rot-schwarzen Bundesregierung  spürbar wird, die Erträge früherer Anstrengungen zu verteilen. Deutschland sei derzeit so erfolgreich, weil es aus langer Tradition eine starke Industrie habe, die sich ihre Wettbewerbsvorteile kontinuierlich durch Innovationsanstrengungen und Verknüpfung mit Dienstleistungen erarbeitet habe. Gerade auch mittlere und kleinere Unternehmen hätten sich Alleinstellungsmerkmale verschafft.  Zuweilen seien aus ihnen versteckte Weltmarktführer geworden. Der Wissenschaftler warnt davor, die Zeitarbeitsregelung jetzt wieder zurückzudrehen. Es müsse weiter auf die Flexibilität des Arbeitsmarkts geachtet werden.

Hüther fordert ein klares Bekenntnis zu Aussage:  „Deutschland ist ein Zuwanderungsland!“ Er sagt, das Land stehe im Wettbewerb mit anderen dynamischen Regionen der Welt. Menschen, die heute nach Deutschland kämen und hier integriert würden, bildeten künftig den Anker für weitere Zuwanderungen. Deshalb warnt Hüther: „Wir müssen jeder billigen Polemik gegen Zuwanderung entgegenwirken.“

Vielleicht sollte Erika Gruber, die ja als Kommunikationstalent bekannt ist,  den Wissenschaftler einmal mit dem von ihr verehrten Ministerpräsidenten Horst Seehofer zusammenführen, damit der  von einem kompetenten Mann erfährt, was wirklich notwendig ist. Er hat ja schon oft seine geistige Beweglichkeit bewiesen.

Dr. Schacht im Vorstand der Rechtsanwaltskammer

Ehrenvolle Berufung für den versierten Juristen

Rechtsanwalt Dr. Sigurd Schacht aus Gunzenhausen  wurde erneut in den Vorstand der Rechtsanwaltskammer für den Oberlandesbezirk Nürnberg gewählt.

Sämtliche Rechtsanwälte, die bei den Gerichten im Oberlandesgerichtsbezirk Nürnberg zu gelassen sind, sind Mitglieder der Rechtsanwaltskammer. Dem Vorstand obliegen insbesondereDr. Sigurd Schacht die Mitglieder der Kammer in Fragen der Berufspflichten zu beraten und zu belehren, die Mitglieder in Erfüllung ihrer gegenüber der Kammer obliegenden Pflichten zu überwachen, die Rechtsanwälte für die Ernennung zur Mitglieder des Anwaltsgerichts und Anwaltsgerichtshofs vorzuschlagen, Gutachten zu erstatten, die eine Landesjustizverwaltung, ein Gericht oder eine Verwaltung eines Landes anfordert, bei der Ausbildung und Prüfung der Studierenden und Referendare mitzuwirken und die anwaltschaftlichen Mitglieder der juristischen Prüfungsausschüsse vorzuschlagen.

Zum Oberlandesgericht Nürnberg gehören die Bezirke der Landgerichte Ansbach, Amberg, Nürnberg, Fürth, Regensburg und Weiden i.d. Opf., jeweils mit sämtlichen dazugehörigen Amtsgerichten.

Dr. Sigurd Schacht ist Fachanwalt für Bau- & Architektenrecht sowie Fachanwalt für Bank- & Kapitalmarktrecht.  Seine Tochter Dr. Bettina Schacht steht ihm heute bei der Leitung der Kanzlei zur Seite. Fünf weitere Rechtsanwälte sind in verschiedenen Fachgebieten tätig. Die 1950 gegründete Kanzlei zählt 25 Mitarbeiter in Gunzenhausen und Weißenburg.  Sie gehört zu den führenden Kanzleien in Mittelfranken-Süd.

Dr. Schacht hat sich bleibende Verdienste als Präsident des Genossenschaftsverbands Mittelfranken sowie als Aufsichtsratsvorsitzender der Gewerbebank Ansbach erworben. Er gehört seit mehr als 40 Jahren dem Kreistag Weißenburg-Gunzenhausen an und ist erst vor wenigen Wochen mit großer Zustimmung der Bevölkerung wiedergewählt worden, so dass er als „Alterspräsident“ des neuen Kreistag  fungieren wird.  In seiner Freizeit sitzt Dr. Schacht häufig auf dem Hochstand. Er ist Ehrenvorsitzender des Jagdvereins Gunzenhausen.

Die originellsten Fußballsprüche

Im „Falk-Report“ (unten) wird Ralf Friedrichs Buch „Kaiserschmarrn“ vorgestellt. Es ist  für alle Fußballfreunde, die sich gut unterhalten lassen,  quasi eine Pflichtlektüre. Ich entnehme dem Buch die schönsten Zitate und möchte Euch damit eine schönen Lesestunde wünschen. Es sind sprachliche „Meisterleistungen“ und auch „Fehltritte“, meist aus der Situation heraus gesagt. Ihr seht, Fußballer sind von Natur aus keine Schöngeister und Literaten. Und was sie von sich geben, erhebt nicht den Anspruch, pulitzerpreisverdächtig zu sein.

„Die Situation ist aussichtslos, aber nicht kritisch“  (Stefan Effenberg)

„Das hätte in der Türkei passieren dürfen, aber nicht in der zivilisierten Welt“ (Toni Schuhmacher  nach dem Stromausfall bei seinem Abschiedsspiel in Köln)

„Druck habe ich nur, wenn ich morgens auf die Toilette gehe“ (Oliver Reck, Torwart Werder Bremen)

„Ein Torwart ohne Tor ist nur ein halber Mensch“ (Rudi Kargus, HSV)

„Da haben Spieler auf dem Spielfeld gestanden, gestandene Spieler!“ (Günter Netzer)

„Um eines einmal endgültig klarzustellen: Ein Trainerstab ist kein Vibrator!“ (TV-Entertainer Harald Schmidt)

„Wir müssen gewinnen, alles andere ist primär“ (Hans Krankl)

„Im Training habe ich einmal die Alkoholiker meiner Mannschaft gegen die Antialkoholiker spielen lassen. Die Alkoholiker gewannen 7:1. Da war mirs wurscht. Da hab i gsagt: Saufts weiter!“ (Max Merkel, Trainer)

„Wir können so etwas nicht trainieren, sondern nur üben“ (Michael Ballak)

„Kompliment an meine Mannschaft und meinen Dank an die Mediziner. Sie haben Unmenschliches geleistet.“ (Berti Vogts, Trainer)

„Die Breite an der Spitze ist dichter geworden“ (Berti Vogts)

„Der Grund war nicht die Ursache, sondern der Auslöser“ (Franz Beckenbauer)

„Na gut. Es gibt nur eine Möglichkeit: Sieg, Unentschieden oder Niederlage“ (Franz Beckenbauer)

„Im Fußball ist es wie im Eiskunstlauf. Wer die meisten Tore schießt, der gewinnt.“ (Rainer Calmund, Manager)

„Das habe ich ihm dann auch verbal gesagt“ (Mario Basler)

„Da kam dann das Elfmeterschießen. Wir hatten alle die Hosen voll, aber bei mir liefs ganz flüssig“ (Paul Breitner)

„Ein Mittelstürmer verbringt die meiste Zeit seines Lebens im Strafraum“ (Uwe Seeler).

Den „Kaiserschmarrn“ (Humboldt-Verlag) gibt es in allen Buchhandlungen zum Preis von 12,99 Euro.

Leckeres vom Nussdorf Sammenheim

Die „Manufaktur Gelbe Bürg“ vermarktet Nussöl, Konfitüre und Liköre

Die rund 180 Walnussbäume rund um Sammenheim sind charakteristisch für das Altmühltaldorf. Jahrzehntelang haben sie aber ein stiefmütterliches Dasein gefristet und manch ein stattlicher Baum ist der Motorsäge zum Opfer gefallen. Jetzt aber besinnen sich die Menschen im Dorf auf den eigentlichenNussöl 2592x3872.40 Wert ihrer Nussbaumkultur. Etabliert hat sich die „Manufaktur Gelbe Bürg“, die nicht nur Nüsse, sondern auch Süßkirschen, Birnen, Zwetschgen, Quitten und Rhabarber zu 19 verschiedenen Fruchtprodukten verarbeitet und regional vermarktet.

Zum wichtigsten Verkaufsprodukt ist indes das Walnussöl geworden. Gut getrocknete Nüsse der Vorjahresernte werden in diesem Frühjahr gepresst. Recht aufwendig ist die Produktion von eingeweckten Früchten, denn sie werden nicht industriell im Säurebad von der Schale getrennt und entkernt, sondern in reiner Handarbeit. „Den Unterschied schmeckt man sofort“, sagen Inga Royl, Petra Riehl und Norbert Metz von der „Manufaktur Gelbe Bürg“.

Im Herbst (7. September) startet der erste „Genussmarkt Sammenheim“. Schon jetzt ist der Walnusslikör der „ARGE Nuss Sammenheim“ auf dem Markt, aber auch in Kuchen, Bratwürsten wird das Öl verarbeitet. „Hohe Qualität mit klarer Herkunft“, ist das Credo der Manufaktur. Dass die Verbraucher immer qualitätsbewusster werden, das spielt den Sammenheimern in die Karten, die das Walnussöl natürlich nicht zu Discontpreisen anbieten können.

So ganz neu ist die Walnussverarbeitung im Dorf aber nicht, denn schon 1798 wurde in der Buckmühle (Walk- und Ölmühle) Walnussöl hergestellt. In der Notzeit des Kriegs sind aus den grünen Nüssen Süßigkeiten und Kompott gemacht worden.

Foto: Julia Frei vom Edeka-Markt Höfler in Gunzenhausen präsentiert die Produkte der „Manufaktur Gelbe Bürg“. Dort werden die Regionalprodukte aus Altmühlfranken angeboten.

Neues Kultur-Selbstbewusstsein

Altmühlfranken muss sich nicht verstecken

Zwei Drittel der Menschen leben in ländlichen Regionen Deutschlands, hier werden 23 Millionen Arbeitsplätze vorgehalten und mehr als 50 Prozent der Ausbildungsangebote unterbreitet. Mitnichten ist der ländliche Raum abgehängt, er prägt die Wirtschaftskraft des Standorts Deutschland.

Und in diesem lebendigen Teil Deutschlands ist auch eine Bandbreite kultureller Vielfalt vorhanden. Aber es fehlt ihr oft an Wahrnehmung und Wertschätzung, statt Beachtung erntetPopp 10.12.2012 15-35-49 sie nicht selten nur eine Belächlung. Dabei befindet sich die Kultur- und Kreativwirtschaft seit 20 Jahren in einem dynamischen Boom.  N icht nur die ländliche Bevölkerung fährt zum Konzert- und Bühnenangebot in die Städte, nein auch die städtische Bevölkerung schätzt zunehmend die Kulturerlebnisse des ländlichen Raums. Der Karlshof bei Ellingen, das Krimi-Festival in Weißenburg  und die Altmühlseefestspiele  in Muhr am See sind dafür gelebte Beispiele.

Es ist aber auch notwendig, sich von einem verengten Kulturbegriff zu lösen, der nicht nur die institutionalisierte Kultur der „Leuchttürme“ im Fokus, sondern auch das einzigartige Potenzial der Laienkultur des ländlichen Raums mit im Auge hat. Häufig wird der kulturelle Wert der Arbeit der Chöre, Orchester. Laienbühnen, Vereine und auch der im ländlichen Kulturleben unverzichtbaren Freiwilligen Feuerwehren häufig unterschätzt. Hier werden nahezu täglich Werte und Tugenden gelebt, die für unsere Kultur von unschätzbarem Wert sind. Denken wir dabei nur an Teamgeist und Zuverlässigkeit, an Disziplin und Verantwortungs-bewusstsein, für die hier mit hohem Zeitaufwand und auf freiwilliger Basis ausgezeichnete Grundlagen geschaffen werden.

Es muss Altmühlfranken mit Stolz erfüllen, mit Heidenheim über eines der bedeutendsten Klosterprojekte in Bayern zu verfügen, dem nunmehr endlich die überfällige kulturhistorische Wertschätzung unserer Gesellschaft zuteil werden soll. Denn neben dem Solhofener Museum oder dem Karlsgraben bei Treuchtlingen  zählt das Kloster Heidenheim zu den ganz großen Kultur-Leuchttürmen, die weit über Altmühlfranken hinaus strahlen.

Die „kulturinitiative altmühlfranken“ will vorhandene Kulturakteure unterstützen und neue kulturelle Plattformen eröffnen. Das sagt Dieter Popp, der drei Jahre lang Leiter des Regionalmarketings im Kreis war und „altmühlfranken“ quasi als Marke erfunden hat.

Foto: Dieter Popp hat als Regionalmanager wichtige Impulse gegeben. Heute leitet er die „Futour-Regionalprodukte“ in Haundorf.

Feines aus Altmühlfranken

Heuer gibt es den „BergKirsch“ als Cuvee

„Die Brombachseer Kirschen haben ein unübertroffenes Aroma“. Das steht für Dieter Popp, dem Haundorfer Regionalmanger, fest. Die süßen Früchte wachsen auf den Hochstämmen, die charakteristisch sind für das Kirschenland. An einen Sherry erinnert in seinem Geschmack der „BergKirsch“, ein 2013-er BergKirsch tolles Foto August 2013Dessertwein aus alten Sorten, für die sich der Handel heute nicht mehr interessiert. Das hat den Obstbauern im Seenland eine neue Vermarktungschance eröffnet. “Wir sichern damit das Kulturerbe der Streuobstwiesen“, sagt Popp. Im Barriquefass reift  beispielsweise „Grolls Schwarze Knorpelkirche“, kurz „Schwarze Groll“ genannt. Er hat 14,4 Prozent Alkohol und 65 Gramm Restzucker/Liter. „Der ist ja ganz nach meinem Geschmack“, jubelt die Buchhändlerin Kristy Husz vom Buchhaus Schrenk in Gunzenhausen.

2014 wird der „BergKirsch“ als Cuvee angeboten, ferner ein altmühlfrankischer Most und ein „Brombachseer Kirschblütenhonig“. Die Vertriebswege werden augenblicklich noch geplant, aber auf jeden Fall sind die Reginalprodukte im Gunzenhäuser Edeka-Lebensmittelmarkt Höfler ausgestellt und auf den neuen Cuvee freut sich schon Kristy Husz und Dr. Johann Schrenk vom Buchhaus Schrenk, die zu den ess- und trinkbaren Köstlichkeiten  auch noch das schöne Buch „Altmühlfranken genießen“ anbieten, das 2013 erschienen und sich als ein „Renner“ erwiesen hat.

Zurück in die Mitte der Gesellschaft

FDP-Stellungnahme zur Kommunalwahl

„Ich werde die FDP zurückführen in die Mitte der Gesellschaft!“ Das ist der Anspruch des neugewählten Stadtrats Werner Falk. Er will mit der Hilfe eines Netzwerks von Persönlichkeiten aus der Stadt und dem Landkreis die Partei nach den schweren Niederlagen bei der Bundestags- und Landtagswahl und den Verlusten bei der jüngsten Kommunalwahl neu ausrichten.

In einer ersten Analyse der Stadtratswahl, bei der es ihm gelungen ist, den einzigen Stadtratssitz für die liberale Partei zu erringen, spricht er von einer unzureichenden programmatischen Positionierung der FDP in den letzten Jahren. Das will er ändern. Falk möchte die Bürgerschaft stärker mit in die kommunalpolitische Diskussion mit einbeziehen, und zwar nicht nur in Wahlzeiten. Zu diesem Zweck kündigt er den „Falk Talk“ an, ein „Wirtshausgespräch“, zu dem er regelmäßig alle einlädt, die sich für kommunalpolitische und gesellschaftliche Fragen interessieren. „Verbessern wird sich auch die innerparteiliche Kommunikation“, verspricht der Neugewählte. Wie er ankündigt, soll es eine stärker perspektivisch ausgerichtete Arbeit geben. Seine Parole: „Die FDP muss mit einem konstruktiven und kreativen Auftritt heraus aus ihrem Hinterzimmer-Dasein und hinein in den Fokus der Öffentlichkeit“.

Den Verlust eines Kreistagssitzes führt der neugewählte Stadtrat, der jetzt auch auf Kreisebene mehr Verantwortung innerhalb der Partei übernehmen will, ebenfalls auf mangelnde konzeptionelle Arbeit zurück. Stattdessen findet er anerkennende Worte für die „stets agile“ Arbeit der ÖDP und das engagierte Auftreten der Grünen. Die Wähler hätten ihren Fleiß bestätigt.

Für die Zukunft kündigt  Werner Falk ein „konzertiertes Vorgehen“ an, das heißt, die gewählten FDP-Stadt-, Gemeinde-  und Kreisräte werden in regelmäßigen Zusammenkünften die programmatischen Schwerpunkte besprechen und entsprechende kommunalpolitische Initiativen entwickeln. Die Bürgerschaft erwarte eine Positionsbestimmung der FDP zu den anstehenden Fragen. „Wir werden liefern!“, sagt er vielversprechend.

Auf Kritik ist bei ihm die Herausgabe der neuen Bürgerzeitung in Gunzenhausen gestoßen: „Vier Tage nach der so wichtigen Bürgermeister- und Stadtratswahl steht dort keine Zeile über die Ergebnisse des Urnengangs.“ Nach Ansicht von Falk hätte der fixierte Erscheinungstermin der Zeitung in diesem Fall noch um einige Tage hinausgeschoben werden können. Die Verwaltung habe in dieser Sache unsensibel und alles andere als flexibel gehandelt.