Archiv: Falk-report

„Ich komme aus Juliusburg“

Im Zeitgut-Verlag erschienen: Jugend eines Försters aus Schlesien

Diese Erinnerungen führen in die Kriegs- und Nachkriegszeit Deutschlands, speziell in die schicksalshaften Jahre Schlesiens und seiner Bewohner. Im Mittelpunkt steht die autobiographische Schilderung eines jungen Schlesiers in den Jahren 1930 bis 1955. Joachim Mautschke lebt bis 1945 im Forsthaus seines Vaters, der in der königlich-sächsischen Revierförsterei Juliusburg, Kreis Oels, verantwortlicher Förster war. Hier wächst der Junge inmitten des Forstbetriebes auf. Bereits als Schüler entdeckt er seine Jagdpassion. Bei Kriegsende flüchtet die Familie mit einem Pferdetreck vor der sowjetischen Armee bis nach Budweis, wobei seine Schwester Erika ums Leben kommt. Besonders ergreifend ist, wie die Flüchtlinge auf Befehl der Amerikaner von dort nach Schlesien Jugend Schlesienzurückkehren müssen. Hier gerät die Familie in die Hände russischer Soldaten und erlebt im nun polnisch verwalteten Schlesien Situationen bis zum physischen Zusammenbruch. Erst 1946 wird die Familie aus Schlesien ausgewiesen und kann in Leipzig neu Fuß fassen. Joachim Mautschke schließt endlich die Schule ab und studiert in Berlin und Eberswalde Forstwirtschaft. Anschaulich und unterhaltsam erzählt er von Lehre und studentischem Leben, wie es in der DDR üblich war. Hier erfüllt sich letztlich doch noch sein Lebens- und Berufswunsch als Förster. Und trotz aller schmerzlichen Einschnitte ist der Autor im Herzen stets Schlesier geblieben. Davon zeugen seine Aktivitäten nach der politischen Wende in Deutschland, die er im letzten Kapitel schildert. Mit seiner vielseitigen und reizvollen Darstellung gelingt es Joachim Mautschke, die Erinnerungen an Schlesien wach zu halten und seine Liebe zur verlorenen Heimat zu betonen. Zugleich aber will er hervorheben, wie wertvoll ihm die Aussöhnung der Völker im vereinten Europa ist.

Zum Autor Joachim Mautschke: Er wurde 1930 in Zucklau, Kreis Oels, in Schlesien in einer Försterei geboren. 1945 Flucht vor sowjetischen Truppen bis nach Budweis. Rückkehr nach Schlesien und Tätigkeit als Waldarbeiter unter polnischer Aufsicht im Eulengebirge. Ende 1946 Vertreibung und Ankunft in Leipzig. 1950 Abitur an der Petrischule in Leipzig. 1951 Waldfacharbeiterlehre in Wernigerode (Harz). Bis 1955 Studium der Forstwirtschaft mit Diplom in Berlin und Eberswalde. Tätigkeit als Standortserkunder im Forstdienst. Ab 1963 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Bodengeologe im Kombinat Geologische Forschung und Erkundung der DDR. Gutachter für Wiederurbarmachung und Rekultivierung ausgekohlter Flächen im Südraum von Leipzig. Joachim Mautschke ist seit 1959 mit einer Oberschlesierin aus Gleiwitz verheiratet. Sie haben zwei Kinder, drei Enkel und einen Urenkel und leben in Leipzig.

Joachim Mautschke: „Ich komme aus Juliusburg“ (Die Jugend eines Försters aus Schlesien. 1930 – 1955), 192 Seiten mit Fotos und Dokumenten, broschiert; Sammlung der Zeitzeugen (78), Zeitgut Verlag, Berlin; ISBN: 3-86614-240-4,  12,90 Euro.

Mangelnde Wasserqualität am FKK-Strand

Seemeisterstelle_Nuernberg_LuftbildDas Gesundheitsamt des Landratsamts Weißenburg-Gunzenhausen hat eine erhöhte Blaualgenbelastung am FKK-Badestrand Seemeisterstelle am Kleinen Brombachsee festgestellt (links vom Damm). Für den Strandabschnitt in der nordöstlichen Ecke des Kleinen Brombachsees besteht daher bis auf weiteres eine Badewarnung. Alle anderen Strände am Kleinen und Großen Brombachsee sowie Igelsbachsee sind nicht betroffen. Foto: Nürnberg-Luftbild/ZV Brombachsee

Garten für alle in Pappenheim

Gemeinsam garteln und feiern in der Heimgartenanlage

Seit einem Jahr wird der Garten in der Nähe des Campingplatzes bewirtschaftet und die Akteure laden alle Interessierten zum Mitmachen ein.

Beim Arbeiten im Garten lernt man sich gegenseitig kennen, kann sich bei versierten Hobbygärtnern Rat holen und über neue Ideen fachsimpeln. Stolz sind die Gärtner und Gärtnerinnen auf ihre Ernteerfolge und freuen sich, dass die Renovierung des Gartenhäuschens schon vorangeschritten ist.

Der Garten ist bei schönem Wetter jeden Donnerstag ab 17 Uhr geöffnet, bei Regen entfällt der Gartentreff.

Es gibt immer was zu tun! Wer gerne draußen in der Natur ist und mitwerkeln möchte, kann einfach mal vorbeischauen oder sich bei Lisa Strixner von der Offenen Behindertenarbeit (OBA) der Rummelsberger Diakonie unter 09143-8353-33 oder bei Uschi Kreißl vom Kunst- und Kulturverein in Pappenheim 09143-6586  melden.

 

Wörterbuch der kuriosesten Namen

Von Schlotterhosen, Dudelsäcken und dem Kaufhaus Wucherpfennig

LangenscheidtDas neue Wörterbuch „Kuriose Namen“ versammelt die witzigsten, außergewöhnlichsten und unglaublichsten Nachnamen. Von realen und seltsamen Körperteilen über Spaßvögel bis zur Rubrik „Wunderbar sonderbar“ sind in sechs verrückt gestalteten Kapitelwelten die außergewöhnlichsten Namen aufgeführt. Ein wunderbares Buch für alle „Betroffenen“, die nach der Lektüre amüsiert feststellen werden, dass sie nicht alleine sind. Oder auch einfach für alle, die herzhaft lachen mögen.
Im deutschsprachigen Raum existieren mehr außergewöhnliche Familiennamen, als man annehmen würde. Mit etwas Aufmerksamkeit begegnen sie einem an vielen Stellen, wie im Abspann von Filmen, als Fahrzeugbeschriftungen, in Anzeigen und auf Türklingeln. Anita und Martin Bubenheim haben jahrelang so und auf anderen einfallsreichen Wegen skurrile Nachnamen gesammelt. Ob C. Niedergesäß, Hugo Lieberfreund, Wolfgang Streitwolf oder Anna Frühinsfeld – das Wörterbuch „Kuriose Namen“ stellt jede Menge lustige, liebenswerte und aberwitzige Nachnamen vor. Alle wiedergegebenen Familiennamen gibt oder gabes wirklich – auch wenn man es in manchen Fällen gar nicht glauben mag. Besonders lustig wird es immer dann, wenn Beruf und Nachname eine ungewollte Allianz eingehen: Ob die Allgemeinmedizinerin Annelie Fieber, die Schreinerei Handlos oder der Rechtsanwalt Scheidung: Hier kann man sich mit einem Schmunzeln fragen, ob die Berufswahl trotz oder gerade wegen des Nachnamens getroffen wurde. Und nach der Lektüre darf man sich sicher sein: Namen sind eben doch nicht nur Schall und Rauch.

Langenscheidt Wörterbuch „Kuriose Namen“, Broschur, vierfarbig mit Illustrationen, 112 Seiten, 12,5 x 18 cm, 9,99  Euro, ISBN: 978-3-468-73907-1.

Ferienprogramm der N-ERGIE Schulinformation

Wolframs-Eschenbacher Ferienkinder nahmen erneuerbare Energien unter die Lupe

Ferienprogramm_Wolframs-Eschenbach

Thomas Heinl (li.) und die Teilnehmer des Wolframs-Eschenbacher Ferienprogramms.

Forscherbrille auf, Laborkittel an: Am 8. August untersuchten kleine Wissenschaftler in Wolframs-Eschenbach, wie aus Solar- und Windenergie Strom erzeugt wird. Die Kinder folgten der Einladung der N-ERGIE Schulinformation, die in diesem Sommer das Ferienprogramm der Stadt Wolframs-Eschenbach unterstützt.

Die jungen Forscher schnupperten in alle Bereiche der regenerativen Stromerzeugung. Sie führten Tests am Wind- und Wasserkraftmodell durch, ließen Solarkäfer mit der Kraft der Sonne krabbeln und versuchten mit der Windmaschine den Volt-Rekord zu knacken. Außerdem bauten sie ein kleines Solarhaus, das sie als Souvenir mit nach Hause nehmen durften.

„Kinder und Jugendliche nehmen Anteil an der Welt und interessieren sich für Umweltfragen“, erklärt Claudia Jordan von der N-ERGIE Schulinformation. „Auch in den Ferien sind sie lernbereit, es kommt nur darauf an, wie der Stoff präsentiert wird“.

Die N-ERGIE Schulinformation macht es sich zur Aufgabe, Kinder und Jugendliche an Energie-, Wasser- und Umweltthemen altersgerecht heranzuführen. Sie organisiert Ausstellungen und bietet Besichtigungen an, wie zum Beispiel des Heizkraftwerks der N-ERGIE in Nürnberg mit dem Biomasse-Heizkraftwerk und dem neuen Wärmespeicher. Mit Lehrkräften setzt sie maßgeschneiderte Projekte für die Schulen um.

Näheres zur N-ERGIE Schulinformation auf der Internetseite unter www.n-ergie.de/schulinformation.

Franken zum Verlieben

Neuer Freizeitführer aus dem ars-vivendi-Verlag

Die Hersbrucker Schweiz, im nördlichen Teil der Frankenalb gelegen, ist die kleine, aber außergewöhnlich vielseitige Schwester der Fränkischen Schweiz. Zu Unrecht steht sie häufig in ihrem Schatten. Denn in dem traditionsreichen Gebiet rund um die Cittaslow Hersbruck reicht die Vergangenheit nicht nur der Gegenwart die Hand, sondern auch der Zukunft: Über Happurg lässt sich die »Houbirg«, eine der größten keltischen Höhensiedlungen in Süddeutschland, erkunden. Derweil breitet der romantische Stausee drunten im Cover_AV Hersbrucker Schweiz_druckfaehigTal seinen glatten, dunklen Wasserspiegel über eines der finstersten Kapitel deutscher Geschichte. Im »Urzeitbahnhof« Hartmannshof wird anschaulich Vor- und Frühgeschichte dokumentiert. Und einige stattliche, mittelalterliche Burgen und Schlösser zeugen vom großen Einfluss des Ritterstandes in der Region. Nicht zuletzt sind aber auch Künstler und Sammler gern hier zuhause. Sie lassen sich von der abwechslungsreichen und aufregenden Gegend inspirieren: Statt großflächiger Monokultur prägen kleinteilige Kulturlandschaften mit traditionsreichen Flächen wie »Hutanger« und Streuobstwiese, natürliche Orchideenwälder, Blockschutthalden sowie zerklüftete Felsformationen das Bild. Und die Pegnitz bahnt sich mit zahlreichen Zuflüssen unermüdlich ihren Weg durch sieben von sanften Hügeln und massiven Bergen gerahmte Täler. Einfach optimal für Spaziergänger, Wanderer, aber auch für verschiedenste Freizeitsportler, die sich unter freiem Himmel, im Sattel, am Hang oder auf dem Wasser verausgaben wollen.
Anna Schwarm (geb. Schneider), 1978 in Nürnberg geboren, ist Journalistin. Nach dem Studium der Germanistik, Medienwissenschaften und Soziologie in Erlangen arbeitete sie als Redakteurin für verschiedene fränkische Medien wie die Nürnberger Nachrichten, den Bayerischen Rundfunk und die dpa Nordbayern. Dabei verantwortete sie eine Zeit lang auch das Ressort »Kultur« der Hersbrucker Zeitung. Inzwischen ist sie als Kulturmanagerin für die Stadt Nürnberg im Einsatz. Die Hersbrucker Schweiz ist ihre Wahlheimat. Zusammen mit ihrem Mann, Martin Schwarm, hat sie in der Altstadt von Hersbruck ein denkmalgeschütztes Fachwerkhaus über mehrere Jahre hinweg aufwendig renoviert und mittlerweile mit dem gemeinsamen Sohn Erik und Hund Bob auch bezogen.

Anna Schwarm, Martin Schwarm (Fotografie): Der Ausflugs-Verführer Hersbrucker Schweiz, Freizeitführer, Klappenbroschur, 272 Seiten, ISBN 978-3-86913-594-6,
 15,90 Euro

Landkreis auf Gartenschau

26 Wochen hat Bayreuth geöffnet

BildÜber die Präsentation der Region Bayreuth auf der Landesgartenschau in Bayreuth ließ sich Landrat Dr. Jürgen Ludwig von seinem Bayreuther Kollegen Hermann Hübner informieren. Vom Landkreis Bayreuth wurde eigens der „Mainauenhof“ mit Ausstellungsfläche, Bühne und Außenbereich errichtet. „26 Wochen Gartenschau geben Gemeinden, Tourismusverbänden und weiteren Einrichtungen eine sehr gute Möglichkeit sich mit Informationen und Veranstaltungen den vielen Besuchern aus ganz Bayern zu präsentieren“, sind sich beide Landräte einig. Wöchentlich wechselnde Ausstellungen werden mit Musikdarbietungen, Maibaumaufstellen oder Lesungen ergänzt und sorgen für lebhaftes Interesse der Besucher. Konzipiert und betreut wird das Projekt vom Regionalmanagement des Landkreises Bayreuth, wofür auch Fördermittel eingesetzt werden. Zwei Jahre Vorbereitungszeit waren dafür nötig. „Wir werden jetzt mit unserem Regionalmanagement im Landkreis Ansbach zügig die Übertragung dieses Ansatz des Landkreises Bayreuth auf die Kleine Landesgartenschau in Wassertrüdingen im Jahr 2019 prüfen. Wir werden dabei auch die Erfahrungen der neuen Landkreishalle auf der Kontakta in Ansbach im September einbeziehen“, kündigte Landrat Dr. Jürgen Ludwig an.

Trachtenerneuerung ist das Thema

Am 3. und 4. September in Greding

gredingerDer Landesverein für Heimatpflege e.V., der Bezirk Mittelfranken und die Stadt Greding laden Sie sehr herzlich zum diesjährigen Gredinger Trachtenmarkt ein, der am 3. und 4. September 2016 bereits zum 23. Mal stattfindet. An rund 100 Ständen finden Sie (fast) alles, was das (Trachten-)Herz begehrt. In einer attraktiven Ausstellung, einer prominent besetzten Podiumsdiskussion sowie in anregenden Vorträgen wird das Schwerpunktthema „Trachtenerneuerung“ aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet und bilanziert.

Ein weiterer Höhepunkt sind unter anderem unsere Gäste aus Los Vélez in Andalusien, die ihre traditionsreichen Trachten vorstellen. Sie werden sich nicht nur auf dem Podium mit Volksliedern und –tänzen präsentieren, sondern zudem in einem eigenen Stand über Geschichte und Kultur ihrer Heimat informieren.

Das Programm beginnt am 3. September um 11 Uhr  (abends ist in den Gredinger Wirtshäusern ein „Rumlumpen“ mit Volksmusik) und setzt sich am Sonntag, 4. September fort. Neben den Spaniern sind der Oberpflälzer Gauverband und die Trachten aus dem Erdinger Holzland zu Gast.

Erste medizinische Ferienakademie Altmühlfrankens

Fachworkshops mit Erlebnisprogramm lockten medizinischen Nachwuchs in die Region

Zehn Studenten aus nahezu allen Teilen Deutschlands waren für vier spannende Tage in Altmühlfranken zu Gast. 13 Workshops und viele Freizeitangebote wurden mit der Ärzteschaft in Zusammenarbeit mit dem Adventure Campus Treuchtlingen erlebt. Ziel der Medizinischen Ferienakademie ist, Begeisterung für die Region zu wecken und letztendlich ärztlichen Nachwuchs für den Landkreis zu gewinnen.

Initiiert wurde das Projekt von Dr. Alexandra Wudy und Dr. Ute Schaaf im Rahmen der Arbeitsgruppe „Ärztliche Versorgung im Landkreis“ des Modellprojekts Gesundheitsregion plus, das im Landkreis durch Nina Silbereisen betreut wird. Die Akademie soll den Teilnehmern ermöglichen, durch gemeinsame Workshops sowie Freizeitaktivitäten in einen persönlichen Kontakt mit den Ärzten zu kommen und einen hohen Nutzen aus der intensiven Arbeit in Kleingruppen zu ziehen. Die Akademie soll dazu ermutigen, den Schritt in die Landarzttätigkeit zu wagen und die Vorteile dieser Tätigkeit zu erkennen.Medizin

Die demographische Entwicklung macht sich im medizinischen Bereich extrem bemerkbar. Immer mehr ältere Menschen müssen behandelt und betreut werden. Aber auch unsere Ärzte werden nicht jünger. In Mittelfranken – und auch in der Region – sind über 30% der niedergelassenen Ärzte über 60 Jahre alt. Dies bedeutet gravierende Veränderungen in Bezug auf Nachfolge in den nächsten Jahren.

Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen werden ca. 30 Hausärzte und schätzungsweise nochmal 20-30 Fachärzte in absehbarer Zeit in den Ruhestand treten. Und auch die Kliniken melden Bedarf. Bereits jetzt macht sich bemerkbar, dass es nicht einfach sein wird, diese Lücken zu schließen.

Die wirkliche Landarzttätigkeit kennenlernen, um für eine mögliche spätere Tätigkeit in der ländlichen Region vorbereitet zu sein war laut Aussage mehrerer Teilnehmer die Motivation zur Anmeldung. „Ich möchte meinen Fuß in die Tür stellen“, meinte Franziska Büttner, Teilnehmerin der Akademie. Die meisten der Teilnehmer befinden sich im neunten bzw. zehnten Semester kurz vor dem ersten Examen. Sie kamen aus umliegenden Hochschulen wie Erlangen, Würzburg, Regensburg und München, aber auch aus Tübingen, Oldenburg und Bochum. „Ich freue mich sehr darüber, dass so viele schon genaue Vorstellungen von ihrer späteren Tätigkeit haben und sich eine Niederlassung im ländlichen Raum durchaus vorstellen können“, meinte Dr. Alexandra Wudy begeistert. Und auch Dr. Ute Schaaf stimmte überein „besser haben wir uns diese erste Medizinische Ferienakademie nicht vorgestellt“. Untermauert wird dies durch die Tatsache, dass sich nach Rückmeldung der Teilnehmer sage und schreibe neun eine Niederlassung im Landkreis vorstellen können.

Die Workshopleiter veranschaulichten die gute medizinische Versorgung in der Region, verbunden mit der teilweise sehr engen  Kooperation mit anderen ärztlichen Kollegen. Für die Arbeit mit den Studenten hatten sie sich jeweils einen halben Tag Zeit genommen, die Workshops wurden alle ehrenamtlich durchgeführt. Die Ärzte betonten, dass im ländlichen Raum ein intensiver Austausch gelingen kann. Genau dies soll auch in der Akademie gelebt werden und fortbestehen. Beim Sport sowie bei den geselligen Abendrunden fanden interessante Gespräche statt. Ob beim Bogenschießen, Klettern, Stand Up-Paddling, Kanufahren, Radeln und teilweise bis tief in die Nacht auf der Burgruine und dem Campus in Treuchtlingen oder im Biergarten. Erste wichtige Kontakte wurden geknüpft und die Studierenden dazu eingeladen, für ein Praktikum, die Famulatur, das Praktische Jahr, die Weiterbildung oder gar die Niederlassung wieder in die Region zu kommen.

Bei der Vorbereitung und Organisation durfte sich das Organisationsteam bestehend aus den Initiatoren Dr. Alexandra Wudy und Dr. Ute Schaaf sowie Dr. Peter Löw und Heiko Priesmeier schnell über tolle Workshopangebote freuen, die dann in den niedergelassenen Praxen aber auch an den beiden Standorten des Klinikums Altmühlfranken in Weißenburg und Gunzenhausen durchgeführt wurden. Die Akademie wurde koordiniert von der Geschäftsstelle der Gesundheitsregion plus, Nina Silbereisen, und der Zukunftsinitiative altmühlfranken, Kathrin Kimmich.

 

 

 

 

Das Workshopangebot umfasste ein breites Spektrum:

–      „Work-Life-Balance – Wie Beruf und Partnerschaft gelingt“ – Dr. Alexandra Wudy und Dip.-Psych. Stefan Mages

–      „Heilen mit Nadeln, Händen, Gläsern und Globuli“ in den Praxen Dres. Löw Praxis Dres. Kreß sowie Praxis Dr. Lindner-Löwer und Dr. Löwer

–      „HNO-Spiegelkurs“ mit Dr. Jürgen Heimlich und Dr. Alexander Begerow

–      „Praxisorganisation“ mit Dr. Richard Linsenmeier

 

Sowie im Klinikum Altmühlfranken:

–      „Kardiologie live“ durchgeführt von Chefarzt Dr. Heiko Priesmeier

–      „Laparoskopiekurs“ mit Oberärztin Dr. Christine Gentsch

–      „Kinderreanimation“ mit Dr. Stephan Englmaier

–      „Sonographiekurs“ mit Dr. Silvester Sedlmeier und Dr. Kristof Brauner und eine

–      „Gelenkreparaturwerkstatt“ mit Dr. Stefan Hölzer.

 

Abschließend fand als besondere Überraschung zum Abschluss während der Kanutour ein Notfallseminar statt: ein simulierter Motorradunfall, bei dem die Teilnehmer einen Patienten mit Bauchtrauma und einen ohnmächtigen Patienten am Ufer spontan erste Hilfe leisten mussten. Andreas Heimerl, Lehrrettungsassistent des BRK Südfranken, der das Szenario organisierte, erklärte anschließend die Situation und richtige Behandlungsweisen.

Insgesamt waren die Teilnehmer begeistert von den vielfältigen Möglichkeiten und intensiven Erfahrungen durch die Workshops, aber auch von der Region als Freizeit- und Lebensraum.

Die Medizinstudenten waren glücklich darüber, endlich neben dem theoretisch Erlernten an den Hochschulen so manche Dinge erstmals selbst durchzuführen und in einem direkten Austausch mit den Ärzten wichtige Fragen individuell und persönlich klären zu können. Dafür gaben alle gerne ihre kostbaren ersten Erholungstage der Semesterferien nach den Prüfungen her. „Das ist das Highlight des Jahres“ meinte die Teilnehmerin Daniela Röhrl am Ende der Akademie voller Begeisterung. Alle stellten fest, dass ihre Erwartungen übertroffen wurden. Besonders angetan waren die Studenten vom Engagement der Ärzte. Man habe ihnen angemerkt, dass sie mit Herzblut dabei waren. Viele Ärzte beteiligten sich auch an dem umfangreichen Rahmenprogramm, so dass im Endeffekt ein ständiger fachlicher und persönlicher Austausch stattfand.

Untergebracht waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Adventure Campus der Hochschule für angewandtes Management Treuchtlingen. Sportcoaches der FHAM Treuchtlingen übernahmen das Adventureprogramm für die Studierenden und die Ärzte. Ermutigt vom Erfolg der „ersten Runde“ wird das Organisationsteam mit der Ärzteschaft im Landkreis weitere Akademien planen. Erste studentische Vormerkungen sowie 11 Workshopangebote liegen für 2017 bereits vor.

Ein wichtiger Dank gilt den diesjährigen Förderpartnern der Sparkasse Mittelfranken Süd, dem Klinikum Altmühlfranken und dem Landratsamt, ohne die eine Durchführung mit studentengerechten Preisen nicht möglich gewesen wäre. Zudem sehen die Veranstalter die Investitionen in die Akademie als Investition in die Zukunft. Denn bereits jetzt zeichnet sich schon ab, dass die Ziele der Ferienakademie, Nachwuchs zu werben, schon im ersten Anlauf erfolgreich sein könnten.

Informationen zur Medizinischen Ferienakademie Altmühlfranken finden sich im Internet unter www.altmuehlfranken.de/mfa.

Zentrales Bayerisches Krebsregister stoppen!

Patientenorientierte Infrastruktur wird zerstört

Die FDP Bayern lehnt das geplante zentrale Krebsregister strickt ab. Der Kabinettsbeschluss der Bayerischen Staatsregierung zerstört die funktionierende, patientenorientierte Infrastruktur bei der Krebsregistrierung. Außerdem wird durch die Meldepflicht der Datenschutz und das Selbstbestimmungsrecht der Patienten ausgehöhlt. Es bleibt eine neue bürokratische Datenkrake, die nichts bringt und bereits funktionierende Strukturen zerstört!

Daniel FÖST, Generalsekretär der FDP Bayern: „ich will, dass dieses Gesetz gestoppt wird! Die neue zentrale Behörde sammelt unter Zwang hochsensible Daten ohne Mehrwert für die Patienten und Ärzte. Die Patienten können dem nicht mal widersprechen! Das ist eine neue Datenkrake und hebelt den Schutz der Patientendaten aus.“

„Mich ärgert vor allem, dass die CSU nicht einmal bei den Ärzten nachgefragt hat, was sie denn von dem Kabinettsentwurf halten. Das ist doch absurd! Die Krebsexperten, die jeden Tag in der Praxis mit diesem Thema beschäftigt sind werden ignoriert.“ sagt Professor Andrew Ullmann, Mitglied im Landesvorstand der FDP Bayern und Gesundheitsexperte.

Ullmann weiter: „Das CSU-Krebsregister bringt den Patienten und Ärzten gar nichts. Beiden helfen wir viel besser, indem wir die Strukturen vor Ort und in den Regionen stärken. Da wo die Experten sitzen und was von der Krebsbehandlung verstehen! Dort ist das Geld besser aufgehoben.“

Föst abschließend: „Der Kabinettsentwurf ist eine Todgeburt. Die Umsetzung des Bundesgesetzes in Bayerisches Landesrecht geht ohne die Zentralisierung des Registers. Ich will, dass die CSU auf die Experten, also die Ärzte, hört. Und die bewährten Strukturen der bayerischen Krebsregistrierung so belässt wie sie sind. Denn mehr Bürokratie schafft keine bessere Medizin.“

Hintergrund: Die Bayerische Staatsregierung ist derzeit dabei die Vorgaben des Bundeskrebsfrüherkennungs- und -registergesetzes in Bayerisches Landesrecht umzusetzen. Dabei steht im Mittelpunkt, dass die sechs bisher dezentralen bayerischen Krebsregister in ein zentrales umgewandelt werden sollen. Dies soll organisatorisch dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit unterstellt werden. Damit verbunden ist auch eine Meldepflicht, die vorsieht, dass Ärzte die Patientendaten an diese zentrale Stelle melden müssen. Dies widerspricht dem Grundsatz der Verschwiegenheitspflicht der Ärzte gegenüber ihren Patienten, was aus Patientensicht als gravierende Verletzung des Vertrauensverhältnisses zwischen Arzt und Patient gewertet werden muss. Vor allem durch die geplante namentliche Erfassung mit personenbezogene lückenloser Verlaufsdokumentation der  Krebspatienten. Dabei herrscht bei der staatlichen Erfassungsstelle kein Klinikbezug vor. Dies würde dazu führen, dass den Ärzten die Hoheit über die sensiblen personenbezogenen Daten der bayerischen Krebsregistrierung entzogen würde.