Archiv: Falk-report

„Vollmondfeier“ am 10. August

Der nächste Vollmond ist am Sonntag, 10. August. Das ist kein gewöhnlicher Vollmondtag, denn Maximilian Schartner, der Chef des Teehauses Gunzenhausen, veranstaltet an diesem Tag eine „Vollmondfeier“ in seinen Räumen in der Brunnenstraße. Die Zusammenhänge von Mond und Tee sowie Mond und Keksen werden in kurzen Referaten dargestellt, ebenso erzählt er über die symbolische Bedeutung des Monds für die alten Griechen und wie sie sich in der indischen Mythologie darstellt.

Die evangelische Kirche ist präsent

Freizeitseelsorge-Angebot im Fränkischen Seenland

„Kommen Sie. Zu sich.“ Das ist der Titel einer Broschüre, die von der evangelischen Freizeitseelsorge im Fränkischen Seenland herausgegeben wurde. Wie der Gunzenhäuser Dekan Klaus Mendel weiß, sehen rund 20 Prozent aller Deutschen in ihrem Urlaub eine Zeit auch für neue spirituelle Erfahrenen. 12 Prozetn sagen sogar, sie möchten Gott und den Glauben neu erfahren.  „Deshalb ist unsere Kirche in der mobilen Gesellschaft heraufgefordert, mit dem ihr eigenenRadtour Kirche Sinn-Angebot des Evangeliums gerade dann zur Stelle zu sein, wenn Menschen Zeit für sich selber und für die wichtigen fragen ihres Lebens haben“, sagt der Geistliche.

Im Fränkischen Seenland können die Feriengäste der evangelsichen Kirchen sozusagen auf Schritt und Tritt begegen. Fast in allen Orten steht eine Kirche, die zur stillen  Medidation einlädt. Daneben gibt es Gottesdienste im Freien, beispielsweise auf dem Weg zur Vogelinsel am Altmühlsee (bis 14. September jeden Sonntagvormittag  oder am Brombachsee (vom 27. Juli bis 7. September am  Ziegelhüttenstrand der Badehalbinsel). Zu erkennen ist das kirchliche Angebot ganz leicht: Wo die „Schäferwagenkirche“ steht, da ist auch die Seelsorge.

Eine Bläserserenade mit dem Bezirksposaunenchor Weißenburg steht am Sonntag, 27. Juli, auf der MS Brombachsee an. Der „Abend der Lieder“ beginnt um 19 Uhr (Abfahrt am Hafen Ramsberg, 19.25 am Hafen Absberg und 19.40 am Hafen Enderndorf). Fahrpreis: 6 Euro pro Person.

Weitere Bläserserenaden sind am 10., 17., 24. und 31. August auf dem Trimaran (Abfahrt Ramsberg 17 Uhr, Rückkehr 18.45 Uhr)

Bis zum 31. August ist die Kirche jeden Sonntagabend auf dem Campingplatz Fischermichl am Altmühlsee mit „Gute-Nacht-Geschichten“ (19 Uhr) präsent. Am 5., 12, 19. und 26. August sind Abendandachten an der Schäferwagenkirche am Minigolfplatz der Badehalbinsel Absberg (Brombachsee).

Die „Kirche unterwegs“ ist  vom 30. Juli bis 17. August auf dem Seecampingplatz Langlau anzutreffen, vom 6. bis 23. August auf dem Waldcampingplatz Brombachsee in Pleinfeld.

Pfarrer i.R. Martin Majer aus Muhr am See leitet die geführten Radtouren rund um den Altmühlsee. Die nächste ist am 6. September (Start um 10 Uhr bei der Wasserwacht am Seezentrum Schlungenhof.

„Klangvolle Sommerabende“ gibt es am 27. Juli,  um 19.30 Uhr in der Kirche in Großlellenfeld, der Gospelchor Gunzenhasuen ist am 3. August um 19.30 Uhr in der Stadtkirche Gunzenhausen zu hören und am 10. August um 9.30 Uhr gibt es ein Chorraumkonzert in der Stadtkirche. „Mittagsmusiken“ werden am 16., 23., 30. August und 6. Sptember in der Stadtkirche (samstags um 11.55 Uhr9 angeboten.

Das Programm liegt in allen Kirchen im Fränkischen Seenland auf.

VR-Bank Westmittelfranken entsteht

 Ansbacher RaiffeisenVolksbank  Gewerbebank und die VR-Bank Rothenburg sind in Sachen Fusion erfolgreich unterwegs

Fünf Monate nur nach Bekanntgabe von Fusionsabsichten haben die RaiffeisenVolksbank eG Gewerbebank in Ansbach und die VR-Bank Rothenburg eine positive Bilanz gezogen. „Wir sind erfolgreich unterwegs“ bilanzierten die beiden Vorstandsvorsitzenden jetzt bei einer Pressekonferenz in Ansbach. Der Fusionsprozess liege im Zeitplan, so dass bis zum Jahresende die Vertreterabstimmungen stattfinden können, waren sich Manfred Geyer, Vorstandsvorsitzender

Manfred Geyer ist bis 2016 Vorstandschef der neuen Genossenschaftsbank.

Manfred Geyer ist bis 2016 Vorstandschef der neuen Genossenschaftsbank.

der Ansbacher RaiffeisenVolksbank Gewerbebank, und Gerhard Walther, Vorstandsvorsitzender der VR-Bank Rothenburg, einig.
Ergänzend präsentierten die beiden Genossenschaftsbanken die ersten Geschäftszahlen aus dem laufenden Jahr: „Wir wachsen und wollen die positive Entwicklung bis zum Jahresende weiter ausbauen.“ Beide Banken würden gemeinsam eine Jahresbilanz von rund 1,5 Milliarden Euro ausweisen und damit die größte VR-Bank in Mittelfranken bilden.

Aktuell erarbeiten beide Banken im Auftrag derAufsichtsratsgremien ein Organisationskonzept sowie tragfähige Strukturen. Das Gesamtpaket wird Ende Oktober bzw. Anfang November den Vertretern vorgestellt. Die Abstimmung erfolgt in außerordentlichen Vertreterversammlungen in der 2. Hälfte des 4. Quartals 2014. Der Fusionsstichtag wird der 1. Januar 2015 sein, wobei erst mit der Eintragung ins Genossenschaftsregister und der technischen Fusion im Sommer 2015 die Fusion rechtskräftig ist und als vollzogen gilt.
Mit dem Zusammenschluss der Banken ergibt sich ein homogenes Geschäftsgebiet vom Taubertal bis ins Altmühlfranken. Die regionale Ausrichtung des neuen Bankinstitutes spiegelt sich auch im Banknamen wider, der bereits gefunden ist. Die neue Bank soll VR-Bank Mittelfranken West heißen. Sie hätte mit Ansbach (juristischer Sitz) und Rothenburg (wirtschaftlicher Sitz) zwei Hauptniederlassungen. „Die Bedeutung beider Hauptstandorte bleibt erhalten und damit auch die Zerlegung der Gewerbesteuer zu Gunsten der einzelnen Kommunen“, versicherte Bankdirektor Manfred Geyer.

Den Vorstandsvorsitz des neuen Bankinstituts übernimmt zunächst Manfred Geyer. Gerhard Walther wird Sprecher des Vorstandes und stellvertretender Vorsitzender. Nach dem altersbedingten Ausscheiden von Manfred Geyer im Laufe des Jahres 2016 übernimmt er den Vorsitz im Vorstand. Stellvertretender Vorstandsvorsitzender wird Hermann Meckler (Ansbach), weiteres Vorstandsmitglied Erwin Einzinger (Ansbach). Die beiden bisherigen Rothenburger Vorstände Martin Arnold und Robert Gehringer übernehmen als Bereichsdirektoren hervorgehobene Leitungsfunktionen. Der neue Aufsichtsrat setzt sich aus den Mitgliedern beider Banken (Ansbach 12 und Rothenburg 10) zusammen und wird bis 2017 über satzungsbedingtes Ausscheiden auf 15 Mitglieder reduziert. (Ansbach 9 und Rothenburg 6). Über die Besetzung der Ämter innerhalb des Aufsichtsrates entscheidet dieser in seiner konstituierenden Sitzung. Die neue Marktgliederung in „Nord“ (VR-Bank Rothenburg), „Mitte“ (Ansbach Stadt und Umland) und „Süden“ (Leutershausen, Herrieden, Gunzenhausen) ist Ausdruck der regionalen Verwurzelung. Unterstrichen wird dies mit der Verteilung der Repräsentationsaufgaben des Vorstandes entsprechend der Marktgebiete. In den gewachsenen Beziehungen der Betreuer und Berater zu den Kunden wird es keine fusionsbedingten Änderungen geben. Die nachhaltige Sicherung der Arbeitsplätze ist laut Walther ebenso gegeben wie vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten und neue Karrierechancen für die rund 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Rezepte vom Walder Kochbuch

Petra Edel empfiehlt „Überbackene Kalbsteaks“

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Andrea Edel

Das Walder Kochbuch III

Bündnis für Familie wird immer größer

Rummelsberger Diakonie ist jüngstes Mitglied im Bündnis für Familie

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Landrat Gerhard Wägemann überreicht die Bündnisurkunde an Herrn Christian Oerthel, mit dabei: Kathrin Kimmich, Koordinatorin Bündnis für Familie altmühlfranken sowie Herr Markus Ertle, Rummelsberger Diakonie.

Das Bündnis für Familie altmühlfranken – gegründet im Mai 2013 – konnte diese Woche seinen hundertsten Bündnispartner willkommen heißen.
Die Rummelsberger Diakonie betreibt im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen mehrere Einrichtungen (Berufsfachschule für Altenpflege Wülzburg, Berufsfachschule für Kinderpflege Wülzburg, Berufsschule zur individuellen Lernförderung Wülzburg, Georg-Nestler-Haus Pappenheim, Haus Altmühltal Pappenheim).
Mit Familienfreundlichkeit haben die Rummelsberger schon länger zu tun. So besteht über das Diakonische Werk Bayern die Zertifizierung „Gütesiegel Familienorientierung“. Dabei setzt die Rummelsberger Diakonie familienfreundliche Maßnahmen im Rahmen ihres Personalent-wicklungskonzeptes um und entwickelt diese stetig weiter. Im Einzelnen geht es um Punkte wie Arbeitszeitgestaltung, Arbeitsorganisation, Lebensphasenorientierte Personalpolitik, Seelsorgenetzwerk, Gesundheits-management, weiterer Ausbau der Dienstplangestaltung im Sinne eines familienfreundlichen Unternehmens, Unterstützung der familiären Situation von Mitarbeitenden, Familienbudget und Serviceangebote für Familien.
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In diesem Zusammenhang unterstützt die Rummelsberger Diakonie das Anliegen des Bündnisses für Familie altmühlfranken.
Zur Zertifikatsübergabe im Landratsamt Weißenburg kamen von Seiten der Rummelsberger Diakonie Herr Oerthel und Herr Ertle ins Landratsamt, um von Landrat Gerhard Wägemann höchstpersönlich die Bündnisurkunde und ein kleines Präsent überreicht zu bekommen.
Herr Diakon Christian Oerthel ist Leiter des Bereiches berufliche Schulen und Studiengänge soziale Berufe, zu welchen auch die drei Schulen auf der Wülzburg gehören. Herr Markus Ertle ist Qualitätsmanagement-beauftragter und betreut in diesem Zusammenhang das Gütesiegel Familienorientierung der Rummelsberger Diakonie.
Kathrin Kimmich, Koordinatorin des Bündnisses für Familie altmühl-franken freut sich über den Zuwachs im Bündnis. „Wir haben das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Ich möchte auf diesem Wege alle Unternehmen und Institutionen, für die Familienfreundlichkeit ein wichtiger Wert ist an dem sie aktiv arbeiten, dazu auffordern, ebenfalls Mitglied im Bündnis für Familie altmühlfranken zu werden und sich im Rahmen dieses Netzwerkes mit einzubringen.“
Und Landrat Gerhard Wägemann ergänzt: „Das Thema Familienfreundlich-keit nimmt stetig an Bedeutung zu, gerade in ländlichen Gebieten, die von Abwanderung bedroht sind. Für uns ist dieser Begriff keine vielgebrauchte Floskel. Wir wollen intensiv daran arbeiten, dass unser Landkreis familienfreundlicher wird, als er bisher ist und vor allem im Sinne der Fachkräftesicherung die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördern

550 Jahre Grundsteinlegung der Rieter-Kirche

Jubiläum mit dem früheren Pfarrer Günther Schunk

Im Rahmen eines Festgottesdienstes feierte die Kirchengemeinde Kalbensteinberg am vergangenen Sonntag den 550. Jahrestag der Grundsteinlegung ihrer Kirche. Musikalisch begleitet wurde die Feier vom hiesigen Kirchenchor. Als Ehrengäste waren der ehemalige Kalbensteinberger Pfarrer Günther Schunk, Bürgermeister Helmut Schmaußer sowie Altbürgermeister Fritz Walter anwesend.

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Historiker Daniel Schönwald, Pfarrer Günter Schunk, Bürgermeister Helmut Schmaußer, Pfarrer Martin Geisler, Mesner Fritz Steinbauer, Altbürgermeister Fritz Walter und Kirchenvortand Thomas Müller vor einem 3D-Modell der Kirche (Foto: D. Müller).

Nachdem Pfarrer Martin Geisler mit einführenden Worten Gemeinde und Ehrengäste begrüßt hatte, beschrieb Historiker und Archivrat Daniel Schönwald in einem kurzen Vortrag die Umstände zur Erbauungszeit. Die Rieter-Kirche, ursprünglich als Marienkirche geweiht, trägt heute ein Doppelpatrozinium: St. Maria und Christophorus. Wann genau der zweite Patron hinzugekommen ist, ist eine der Fragen, die bis heute nicht eindeutig geklärt werden konnten. Immerhin existieren in den beiden Seitenaltären Nischen, in denen in vorreformatorischer Zeit angeblich Reliquien der heiligen Walburga, der sprichwörtlichen 11.000 Jungfrauen sowie des heiligen Christophorus aufgewahrt wurden.
Der ortsansässige Historiker erforschte auch die Finanzierung durch Ablässe, von denen einige noch im Stadtarchiv Nürnberg enthalten sind. Überdeutlich ist hier der Zusammenhang mit dem Kirchenneubau. Der erste Ablass stammt von 1460, dem Jahr der Majoratsübernahme durch Paulus Rieter, und kann als Beginn der Vorfinanzierung zum 1464 beginnenden Kirchenbau gesehen werden. Bis 1480 folgten etliche weitere, durch Papst Pius II. und Bischof Wilhelm von Eichstätt ausgestellte Ablässe. Und auch als 1507-1511 der Turm nochmal um ein Obergeschoss erhöht wurde, griffen die Rieter abermals auf das bewährte Finanzierungsmittel zurück, wie ein letzter Ablass von 1510 belegt. In der 20seitigen, reich illustrierten Festschrift beschreibt Daniel Schönwald detailliert den weiteren geschichtlichen Hintergrund.

Anschließend schilderte der ehemalige Kalbensteinberger Pfarrer Günther Schunk (1964 bis 1972), der 1964 bereits das 500jährige Jubiläum feiern durfte, in seinem Grußwort lebhaft jenen Festtag vor 50 Jahren. Damals war u.a. der Nürnberger Oberbaurat Clauss anwesend, der seinerzeit stets seine „schützende Hand“ über diese Kirche gehalten hatte. In Schunks Amtszeit fiel 1970 auch die für Pfarrer und Gemeinde damals schmerzliche Ablöse von Baulast und Patronat durch die Landeskirche, was bis dato bei der durch die Stadt Nürnberg geführten Rieter-Stiftung lag. „Uns wurde damals die Pistole auf die Brust gesetzt…“, ärgert sich Pfarrer Schunk noch heute. Er war damit auch der letzte durch die Stadt Nürnberg hier eingesetzte Kalbensteinberger Pfarrer.

Neben der von Thomas Müller gestalteten Festschrift konnte anlässlich des Jubiläums noch eine weitere Publikation herausgegeben werden: der Führer zur so genannten Bilderbibel VITA MARIAE ET CHRISTI, inhaltlich und optisch neu gestaltet, mit einer Einführung von Dr. Thomas Schauerte, dem Leiter des Dürerhauses in Nürnberg und fachkundigem Kenner der Rieter-Kirche.
Nach dem Festgottesdienst wurden die Ehrengäste noch ins Gasthaus Jäger eingeladen, wo Pfarrer Schunk in geselliger Runde Geschichten aus seinen Kalbensteinberger Jahren erzählte.  THOMAS MÜLLER

Zanzingers Zwillinge werden 100 Jahre alt

Katharina und Margarete Zanziger feiern den runden Geburtstag

Das gibt es selten: Zwillinge werden 100 Jahre alt. Katharina und Margarete Zanzinger aus Gunzenhausen können das Fest am Mittwoch, 23. Juli, feiern. Sie sind geistig noch fit, aber körperlich nicht mehr so beweglich wie sie es gerne hätten, das Augenlicht hat nachgelassen. Dennoch sind sie eine Ausnahmeerscheinung.

Katharina und Margarete sind sich als Zwillinge natürlich in vielen Dingen gleich. Man muss schon genau hinschauen, um sie unterscheiden zu können. Sie haben MargareteKatharina (5)auch bezüglich der Männer den gleichen Weg gewählt, das heißt die Brüder Georg und Karl Zanzinger geheiratet.  Das war 1936 bzw. 1947.

Karl Zanzinger und seine Frau Margarete führten in Gunzenhausen über viele Jahrzehnte die Messerschmiede, die später ihr Sohn bzw. Patenkind Georg Karl 1975 übernahm.  Georg und Katharina Zanzinger bekamen drei Kinder. Wilhelm (1938 geboren), Annelie (1948) und Georg Karl (1950). Georg war zunächst Polizist, wechselte nach dem Krieg aber zur Lebensmittelüberwachung an das Landratsamt Gunzenhausen und schließlich zur Kfz-Zulassungsstelle.

Die beiden Zwillingsschwestern haben ihre Männer viele Jahr überlebt. Georg Zanzinger ist mit 87 Jahren gestorben, Karl Zanzinger mit 83.

Die bis vor wenigen Jahren noch sehr rüstigen Damen haben von 1950 bis 1975 im Haus in der Osianderstraße gewohnt. Danach sind Karl und Margarete in ihr neues Haus in Edersfeld gezogen, aber seit 2011 leben die Schwestern wieder zusammen, und zwar in Edersfeld. Dort werden sie von den Kindern Wilhelm, Annelie und Georg Karl fürsorglich betreut, außerdem sind auch noch die guten Geister des Meinheimer Pflegedienstes Bernhard Fürst täglich zur Stelle.

 

Fragen an die Stadtverwaltung und das Wasserwirtschaftsamt

Im Vordergrund das zu bebauende Grundstück.

Neben der Bahnlinie soll der Schlamm zwischengelagert werden. Für Jürgen Gollmick wirft das Fragen auf.

Jürgen  Gollmick beschäftigt sich  mit der Ablagerungsfläche des Wasserwirtschaftsamts, das Schlamm aus dem See entnehmen und zwischenlagern will.

Er stellt er folgende Fragen an die Stadtverwaltung:

  • Wo soll denn der jetzt beschlossene Standort für das „Schlamm-Zwischenlager“ entstehen?
  • Wie groß ist das Volumen des abzulagernden Schlamms? Wie lange soll die ganze Aktion dauern?
  • Was geschieht bei Hochwässern mit dem – belasteten – Schlamm?
  • Wie lange ruht er dort bis zum Weitertransport, d.h. wie häufig sind die Umschlagszeiten?
  • Gibt es vorhandene Zufahrtswege bereits?
  • Hat das Zwischenlager einen – geruchlichen – Einfluss auf die Anlieger?
  • Hat das Zwischenlager einen – optischen – Einfluss auf den von Ihnen propagierten und neu zu gestaltenden Weg zu See (Seemeile)?
  • Muss das nicht von der Gemeinde im Altmühl-Boten  für evtl. Bürgereinwände veröffentlicht werden?
  • Wird es durch diese Maßnahme zu einer Absenkung des Wasserspiegels kommen und damit zu einer wiederholten Beeinträchtigung des Segelsports und der Personenschifffahrt?

„Die Verschlammung des Altmühl-Sees war und ist ein Thema von ausserordentlicher Bedeutung für unsere Badegäste,  für die  einheimische Tourismus-Branche und für die Anlieger, sprich: für die hiesige Öffentlichkeit. Im Lokalteil des AB am 12.7.14 erschien u.a. ein Artikel mit der Überschrift: „Stadt ist nicht einverstanden“ (man). Am Rande  in diesem Artikel wird den Gunzenhäuser Bürgern in wenigen Zeilen beiläufig erstmals mitgeteilt, welche  Verbesserungsmassnahmen hinsichtlich der Wasserqualität des Altmühl-Sees durch das WWA geplant sind. Selbst in der Tagesordnung der „Bauauschuss-Sitzung“ vom 8.7.14 (auf welche sich der „man“-Artikel bezieht) ist dieses Thema nicht als Tagesordnungspunkt erwähnt! Dieser Umgang mit solch einem für Gunzenhausen wichtigen Thema führt zwangsläufig zu Fragen an die Stadtverwaltung , wurde doch „frühzeitige Bürgereinbindung“ zugesagt.“

Jürgen Gollmick möchte eine öffentliche Diskussion anstoßen und erwartet, dass seine Gedanken ernst genommen und von der Stadtverwaltung nicht beiseite geschoben werden.

„Toskanahäuser“ schlimmer als Holzzaun

Erklärung von Dieter Popp, Regionalmanagement „Futour“

Aus dem „Altmühlboten“ vom 12. Juli habe ich von dem einstimmigen Beschluss des städtischen Ausschusses für Bauangelegenheiten und Stadtentwicklung erfahren.

Als Gunzenhausener Nachbar und an einer harmonischen Entwicklung der Region interessierter Bürger, möchte ich Ihnen dazu gerne meine Auffassung mitteilen und bitte Sie, diese Mail möglichst den Mitgliedern dieses Ausschusses weiterzuleiten.

Die zumindest im „Altmühlboten“ dargelegte Begründung der Ablehnung erstaunt doch ganz erheblich:

  • Die Ablehnung bezieht sich ausdrücklich auf die Grundstückseinfriedigung durch einen Lattenzaun. Wenn es denn einen Grund für eine Ablehnung des Bauvorhabens auf diesem Grundstück gegeben hat, dann ist es weniger dieser Lattenzaun als dieser wie ein Geschwür sich ausbreitende Trend zu einem Toscana-Baustil, der in keiner Weise zur fränkischen Baukultur – auch nicht in Neubaugebieten – passt. Selbst in europäischen Ländern ohne strenge Bauvorschriften kämen nur wenige Bauwillige auf solch absurde Ideen, den Baustil seines beliebten Urlaubslandes am Heimatort zu kopieren. Das verbietet dort meist das Selbstbewusstsein über die eigene Baukultur. Insofern ist es schon erstaunlich, dass im Ausschuss nicht gegen diesen Bau-Fremdkörper mit jener Energie vorgegangen wurde, wie gegen einen das gleiche Grundstück einfriedenden Zaun aus heimischen Baumaterialien.
  • Wenn tatsächlich im Ausschuss die Beurteilung dieses Zauns am Thema „Geschmack“ gescheitert sein sollte, dann muss man sich schon fragen wie viele Augen man bei einer Mehrzahl anderer Grundstückseinfriedigungen bereits zugedrückt hat! Ein Absurditäten-Kabinett könnte man mit einer Vielzahl der in Gunzenhausen – und natürlich auch anderen Orten – anzutreffenden Zäunen, Mauern und Gewächsen füllen, die zur Grundstückabgrenzung herhalten müssen, ohne damit ein harmonisches und zur Umgebung passendes Bild abzugeben.
  • Wenn völlig unzutreffend sogar von einer „Teufelsmauer“ gesprochen wird, dann kann dies kaum auf das abgelehnte Objekt zutreffen, das – von außen oder von innen – mit rankenden heimischen Gewächsen bepflanzt ohnehin bald kaum mehr zu sehen sein dürfte. Das jetzt evtl. noch als „abweisend empfundene“ helle Holz wird in absehbarer Zeit einem natürlichen Farbveränderungsprozess weichen und sich dann in die umgebende Situation einfügen. Dagegen wirken die offenbar in diesem Ausschuss nie hinterfragten Thuja-Wände – die es an unzähligen Stellen auch in unmittelbarer Nachbarschaft des betreffenden Grundstücks gibt – in der Tat als optisch abweisende „Mauern“, die keine Veränderung im Jahreszeitenwechsel zeigen und zudem ökologisch höchst befremdlich sind! Ein solch – auch noch künstlerisch gestalteter – Holzzaun dürfte den meisten Nachbarn z.B. angenehmer sein, als die bei uns ebenfalls nachbarrechtlich zu duldende blinkende Lichterketten-Beleuchtung in der Advents- und Weihnachtszeit, die alljährlich – auch in Gunzenhausen – die Vorgärten, Zäune oder Häuser „ziert“! Gegen diesen Unsinn vorzugehen, wäre ein lohnenswerteres Ziel für den Ausschuss – natürlich nicht nur in Gunzenhausen. Denn dies stellt eine massive Beeinträchtigung der Nachbargrundstücke dar.
  • Angesichts der Bemühungen der „Arbeitsgruppe Bauen mit Holz“ in Altmühlfranken verbaut dieser Ablehnung gegen den Baustoff Holz leider die öffentliche Wahrnehmung für die Vorzüge dieses Werkstoffs, gerade auch bei der Zaungestaltung. Es muss nicht zwingend der in kaum eine deutsche Mittelgebirgs- oder Flachland-Landschaft passende Jägerzaun sein, aber die hier in Franken übliche Grundstückseinfriedung im innerörtlichen Bereich bestand nun einmal aus Holzlatten. Und wer sich der Mühe unterzieht, dazu die gebauten und gelebten Beispiele im Fränkischen Freilandmuseum anzusehen, wird dabei überzeugende Lösungen finden. Zum Glück gibt es diese Beispiele auch in Gunzenhausen, auch in Neubaugebieten. Daran sollte die Messlatte angelegt werden. Das Holzzaunbeispiel aus dem Gladiolenweg zählt sicher nicht zu den klassischen historischen Vorbildern, es stellt aber eine kreative Variante der Zaunentwicklung mit natürlichen Materialien in Franken dar. Und es eignet sich als nachahmenswertes Beispiel wesentlich besser, als die vielen unbeanstandet akzeptierten Fälle mit undifferenziert ausgewählten Zäunen aus den beliebigen sowie global austauschbaren Paletten der Baumärkte!

Es würde mich freuen, wenn Sie meine Zeilen zumindest zum Nachdenken anregen können. Es ist noch nicht zu spät, um etwas mehr Qualität und Baukultur in unsere Neubaugebiete einziehen zu lassen. Dieter Popp, Haundorf, Regionalmanagement

Ellingen, das barocke Juwel in der Region

Der Verein für Heimatkunde zu Besuch in der Deutschordensstadt

Der Kunsthistoriker Arthur Schlegel hat schon 1927 von dem „stileinheitlichen Stadtbild“ Ellingens geschwärmt. Ja, er hat sogar von der Deutschordensstadt in Deutschland gesprochen und publiziert. Der Sitz der Ballei Franken des Deutschen Ordens hat die Stadt geprägt.
Rechtsanwalt Hermann Seis vom „Freundeskreis Barockstadt Ellingen“ gilt als ein profunder Kenner der Geschichte seiner Heimatstat. Er begleitete die Mitglieder des Vereins für Heimatkunde auf ihrer „Samstagsexkursion“ und lieferte mehr als nur geschichtliche Daten, sondern lokalhistorische Schmankeln zuhauf.
Der Ort, 899 erstmals urkundlich erwähnt, erhielt 1378 die Erlaubnis, sich mit Mauern und Gräben umgeben. Er erlebte bis 1600 die Vollendung seiner Stadtbefestigung. Allerdings riss der Dreißigjährige Krieg gewaltige Löcher. Nur wenige Häuser überstanden die Zerstörungswut.
Von den Landkomputuren des Deutschen Ordens, der

Vor der barocken Mariahilfekapelle in Ellingen: Mitglieder des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen mit Hermann Seis (Vierter von links), der seine Stadt kenntnisreich präsentierte.  Foto: Ammon

Vor der barocken Mariahilfekapelle in Ellingen: Mitglieder des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen mit Hermann Seis (Vierter von links), der seine Stadt kenntnisreich präsentierte. Foto: Ammon

vom 14. Jahrhundert bis 1787 die Herrschaft hatte, ist Carl Heinrich Freiherr von Hornstein (1717-43) derjenige, der mit den Baumeistern Franz Keller und Franz Joseph Roth (er hat auch Maria Brünnlein in Wemding und die beiden Spalter Kirchen entworfen) die markantesten Gebäude schuf, die heute noch Ellingens Ruf als „Perle des Barocks“ ausmachen. Natürlich ist das Schloss das prägendste Denkmal. 1815 hat es der bayerische Feldmarschall Carl Philipp Freiherr von Wrede vom König als Thronlehen bekommen (mitsamt 19 Dörfern). 1939 hat es der Freistaat Bayern erworben und seither hat die Familie von Wrede dort ein lebenslanges Nutzungsrecht.
Mit Glück hat der Gebäudebestand von Ellingen die Bombenangriffe der letzten Tage des Zweiten Weltkriegs überstanden, von denen einige Weißenburg gegolten hatten. Aber 98 Menschen fanden damals den Tod. In der teilweise beschädigten St. Georgskirche, die aus dem Jahr 1731 stammt, ist auf einem Seitenalter der Kampf des Heiligen Michael mit dem Drachen zu sehen. Anstatt des Ordensschwerts haben ihn die Bildhauer nach dem Krieg einen Bombensplitter in die Hand gedrückt. Ebenfalls in einem Seitenaltar ist der Heilige Severin als Reliquie zu sehen. Er war vorher im Kloster Heiligenblut.
1979, als die B 13 aus dem Ort verlegt wurde, hatte die Stadt die Chance, ihr historisches Erbe zu sanieren. Sie hat es getan und so sind viele Gebäude saniert worden. Es war ein Glücksfall, dass im Krieg die Akademie der Bildenden Künste Nürnberg von 1943-45 ausgelagert war. So ist von den Wissenschaftlern um Professor Pucher die Stadt behutsam aufgebaut worden ohne das geschichtliche Erbe der Neuzeit zu opfern.
Den „Römischen Kaiser“ kennen viele noch als Restaurant. Es war ein Gunzenhäuser, der Hotelier Hans Bittner, der bis in die achtziger Jahre das renommierte Haus bewirtschaftete. Erst 1998 hat es Hubertus Graf von Kerssenbrock erworben und bis heute mit viel Liebe für das Detail restaurierte. Jetzt wird der barocke Festsaal mit seinem herrlichen Deckenfresko für private Feierlichkeiten vermietet, ebenfalls die Gästezimmer, die der Eigentümer selbst saniert und individuell gestaltet hat.
Als eine der schönsten Schöpfungen des Ellinger Barock wird die Mariahilfkapelle gewertet, in deren Gruft das Glassarkophag die mumifizierte Leiche von Freiherr von Hornstein (von 1742) angesehen werden kann.
Der Vorsitzende des Vereins für Heimatkunde, Werner Falk, zog das Fazit des zweistündigen Stadtspaziergangs: „Wir haben erlebt, wie reich unsere Region an kulturellen Güter ist. Und wir konnten teilhaben an der Leidenschaft, die Hermann Seis für seine Heimatstadt empfindet.“ Der gesellige Ausklang der „Samstagsexkursion“ war im Gasthaus Oster in Wachstein.