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„Es war mir eine Ehre!“

Stadtrat verabschiedete Peter Schnell aus dem Amt des 2. Bürgermeisters

Bürgermeister KH Fitz verabschiedete Stadtrat Peter Schnell.

Peter Schnell hat 28 Jahre dem Stadtrat Gunzenhausen angehört. Er ist ein Urgestein der Grünen in der Altmühlstadt. Jetzt hat er aus gesundheitlichen Gründen den politischen Rückzug angetreten. Er hat sein Stadtratsmandat zurück gegeben und ist als 2. Bürgermeister ausgeschieden.

In der letzten Sitzung des Stadtrats würdigte Bürgermeister Karl-Heinz Fitz seinen Stellvertreter (seit 2020) als einen „sehr engagierten Grünen Realpolitiker“. Seit 1996 begleitete er viele politischen Initiativen in der Stadt. Zudem gehörte er zwei Jahre (1990 bis 1992) dem Kreistag Weißenburg-Gunzenhausen an. In Gunzenhausen gründete er die „Kulturmacherei“, einen Verein, der sich vor allem um die Kleinkunst bemüht.  Der jüdischen Dialoggruppe bleibt er weiterhin verbunden. „Ich bedaure sein Ausscheiden sehr“, sagte der Rathauschef.

Ein durchaus kritisches Fazit der Stadtratsarbeit zog Peter Schnell in seiner Abschiedsrede. „Dass der Respekt vor dem Amt des Stadtrats gelitten hat, finde ich nicht gut“, erklärte er. Seine Kollegen ermunterte er, trotz knappen Geldes die anstehenden Probleme gemeinsam durchzustehen.  Der ausscheidende 2. Bürgermeister fand abschließend auch ein Lob für die Verwaltung: „Wir können stolz sein auf die Mitarbeiter, sie gehören gelobt!“ Er sei stets zuvorkommend behandelt worden. Seinen Kollegen gab er mit auf den Weg: „Bitte zeigt keine Krämerseelen-Mentalität!“

Wer wird neuer 2. Bürgermeister?

Für den Ausgeschiedenen rückt auf der Grünen-Liste Hermann Meier aus Pflaumfeld nach. Er wurde von Rathauschef KH Fitz vereidigt. Erster Nachrücker wäre eigentlich Robert Karl, der frühere Leiter des Umweltreferats bei der Regierung von Mittelfranken, gewesen, aber er verzichtete auf das Amt.

Das Vorhaben des Bürgermeisters, am gleichen Abend auch die Neuwahl des Zweiten Bürgermeisters durchführen zu können, scheiterte indes. Mit 14:11 Stimmen votierte eine Mehrheit aus Grünen, SPD, Freien Wähler sowie Werner Falk (FDP) und Peter Reitmaier (Piraten) dagegen. Grünen-Fraktionsvorsitzender Herbert Gutmann begründete dies mit dem Wunsch, mehr Zeit für fraktionsübergreifende Gespräche zu haben.

Am 7. März ist nunmehr eine Stadtratssitzung mit einem einzigen Tagesordnungspunkt. Und der hat es in sich: „Feststellung einer Inkompatibilität des Stadtratsmitglieds und städtischen Mitarbeiters Herbert Gutmann“. Läge diese nach juristischer Prüfung vor, dann könnte der Grünen-Stadtrat nicht kandidieren, es stünde sogar sein Stadtratsmandat auf der Kippe. Gutmann ist nämlich als Kapitän der „MS Altmühlsee“ formal Mitarbeiter der Stadt mit einem entsprechenden Status im Sinne der Rechtstellung, wonach Vertreter der Exekutive (Beschäftigte) nicht zugleich Vertreter der Legislative (gesetzgebende Gewalt/Stadtrat) sein dürfen. Ausschlaggebend ist in diesem Zusammenhang die juristische Interpretation durch die Rechtsaufsicht.

Alle Ehre den alten Sorten

Vor 10 Jahren: Geburtsstunde von „Echt Brombachseer“

Wieder ist ein Jahr vergangen und wir starten in Kürze in das Jahr 2024. Dies wird uns daran erinnern, dass wir vor 10 Jahren gegründet wurden.
Die „Echt Brombachseer“ sind damals aus der Taufe gehoben worden, als vielfach noch überlegt wurde alte Kirschbäume mit weniger dem Handelsgeschmack entsprechenden Merkmalen der Säge zu opfern. Nicht wenige dieser alten Hochstämme mit traditionellen Sorten – aber eben oft zu weich und daher nicht transport- und lagerfähig – wurden durch die bisherigen Abnehmer nicht mehr nachgefragt. Neuzüchtungen sollten diese Lücke ersetzen, daher wären viele bereit gewesen, den Obstbau am Brombachsee lieber ganz aufzugeben, zumal ja auch die Ernte auf den Hochstämmen der vielen Streuobstwiesen  nur von Hand möglich ist und wegen der damit verbunden Gefährdungen immer weniger durchgeführt wird.

Eine Sortenstimmung von Pomologe Hans-Joachim Bannier – einer der wenigen Fachleute, welche in Deutschland Kirschsorten eindeutig definieren konnten – hat dann aber doch das enorme Potenzial der alten und ja vor allem auch sehr aromatisch schmeckenden Brombachseer Sorten in das öffentliche Bewusstsein gerufen. Es entstand der Wunsch an diesem kulturellen Erbe festzuhalten, ja es sogar wieder wertzuschätzen

Das war die Geburtsstunde der „Echt Brombacheer“, die vor allem mit der Inwertsetzung der alten Sorten über neue kreative Produkte, den Obstanbauern der Region als Marketingstruktur eine zukunftsfähige Perspektive aufzeigen konnten.
Dazu war es dann aber auch notwendig, dass diese Kirschen vom Brombachsee aus der anonymen Masse der „Fränkischen Kirschen“ heraustreten mussten, als die sie bis dahin überregional vermarktet wurden.
Und so entstand der Markenname „Echt Brombachseer“ mit dem Claim „Frankens frische Früchtchen“, beides beim Deutschen Patent- und Markenamt geschützt. Und dieser Schutz muss nun nach 10 Jahren – so verlangt dies das Patent- und Markenamt – auch wieder um 10 Jahre erneuert werden, um dessen Schutzfunktion weiter zu erhalten.

Damit sind bereits wichtige Aufgaben für 2024 abgesteckt, denn sowohl der Schutz wie auch der mittlerweile erreichte Markenbegriff und dessen weit über die Region hinausreichender Bekanntheitsgrad sollen dauerhaft erhalten, bzw. kreativ weiterentwickelt werden.
Und noch etwas wird unsere Arbeit in diesem Jahr ein Stück weit dominieren. Es hat sich herausgestellt, dass die Gesellschaftsform einer Genossenschaft für unsere Tätigkeit nicht unbedingt eine optimale Struktur dargestellt hat. Daher haben wir alle Voraussetzungen getroffen, um in 2024 den Übergang auf die für uns etwas besser angepasste Organisationsform eines Vereins vorzunehmen. Wir werden all unsere Kunden darüber dann nochmals konkret informieren, wenn alle formalen Voraussetzungen erfüllt sind. Aber es ist damit auf jeden Fall sichergestellt, dass all diese Leistungen und Angebote mit dem Begriff „Echt Brombachseer“ auch weiterhin bestehen bleiben werden und dazu beitragen, dass der Markenbegriff der Brombachseer Kirschen als Qualitäts-Versprechen seine Bedeutung erhält.

DIETER POPP, Regionalberater