SMG-Teams erfolgreich

„Planspiel Börse“ der Sparkasse abgeschlossen

Alle Preisträger des diesjährigen Planspiels mit Oliver Fritsch von der Sparkasse (rechts).

Für die Vereinigten Sparkassen Gunzenhausen ist die Stärkung der
finanzwirtschaftlichen Bildung ein wichtiges Anliegen. Mit dem Planspiel Börse fördern sie damit auf spielerische Art und Weise die Aktienkultur und das Verständnis für den Börsenhandel bei den Schülerinnen und Schülern. Bei diesem Spiel wird Teamarbeit groß geschrieben. Die Jugendlichen diskutieren innerhalb ihrer Teilnehmergruppen, welche Strategie sie verfolgen. Dabei erweitern sie ihr wirtschaftliches Grundwissen und lernen, wie man sich Informationen über die Börse, Aktien und einzelne Unternehmen beschafft. Das Börsenspiel ist ausgezeichnet als Projekt der UNDekad „Bildung für nachhaltige Entwicklung“.
Über zehn Wochen analysierten 27 Teams vom Simon-Marius-Gymnasium und der Staatlichen Wirtschaftsschule in Gunzenhausen die Aktienkurse sowie die Wirtschaftsnachrichten.

Sieger des Börsenspiels 2019 wurde die Gruppe „Still Hungry“ des Simon-Marius- Gymnasiums mit Marvin Ehrngruber, Jonas Elster und Louisa Geitner. Sie erzielten mit ihrem Depotwert in Höhe von 52.373,50 Euro eine Vermehrung ihres Startkapitals von 50.000 Euro. Sie erzielten den größten Gewinn aller Teilnehmer und gewannen den ersten Preis mit einem Geldgeschenk von 400 Euro. Die Schüler Sebastian Sorg, Leo Göttler, Julian Kupferberger, Jonas Megerlein und Nilavan Rajendram vom gleichen Gymnasium konnten sich auch noch den Sonderpreis der Nachhaltigkeitsbewertung in Höhe von 250 Euro aufgrund der Auswahl ihrer Aktien sichern.

Der zweite Preis in Höhe von 300 Euro ging an die Gruppe „Edelmänner“ mit Philip Neumann, Eric Edelmann und Simon Gottschalk mit einem Depotwert von 52.026,68 Euro.

Den dritten Platz in Höhe von 200 Euro konnte sich die Gruppe „ichweißnicht“ mit Eva Lehner, Helen Hilpert, Ida Lemberger und Marie Pastuschenko sichern. Sie erzielten einen Depotwert von 51.424,74 Euro.

Die 113 teilnehmenden Schüler aus dem Simon-Marius-Gymnasium und der Staatlichen Wirtschaftsschule hatten dieses Jahr mehr Glück mit ihren Anlagen als im Vorjahr, da der DAX im Bewertungszeitraum um 25 Prozent gestiegen ist. Es konnten alle vier Preise von Schülerinnen und Schülern des Simon-Marius- Gymnasium gewonnen werden, berichtete der Abteilungsleiter Vermögensmanagement der Sparkasse Gunzenhausen, Oliver Fritsch, sehr zur Freude des Betreuungslehrers Tim Steck.
Alle 27 teilnehmenden Teams zeigten mit ihren unterschiedlichen Aktivitäten, dass es an der Börse kein Geheimrezept gibt, um Gewinne zu erzielen und dass die verschiedensten Strategien mit etwas Glück zum Erfolg führen können. Es wurde den Schülerinnen und Schülern aber auch deutlich, dass die Börse für eine kurzfristige Geldanlage und -vermehrung nicht geeignet ist, sondern das zurzeit beste Anlageangebot für langfristige Geldanlagen darstellt.
KLAUS HEGER

Badetag und Große Wäsche

Freilandmuseum auf der Freizeitmesse Nürnberg


Der Museumsbüttner führt die Herstellung hölzerner Badeeimer auf der Freizeitmesse vor. Foto: Margarete Meggle-Freund


Kurz vor dem Saisonstart ist das Fränkische Freilandmuseum des Bezirks Mittelfranken mit seinem Förderverein vom 26. Februar bis 1.März 2020 auf der Freizeit-Messe in Nürnberg präsent. Den Messebesuchern werden Information, Erleben und Unterhaltung geboten.

Auf dem Stand in Halle 9 ist Waschtag. Große und kleine Besucher sind eingeladen mit Kernseife und Waschbrett zu erleben, wie früher gewaschen wurde. Die Mutigen können sich freiwillig im historischen Schwitzkasten fotografieren lassen. Der Museumsbüttner führt die Herstellung von hölzernen Badeeimern vor. Und die Besucher dürfen auch einmal selbst ausprobieren, wie ein Hobel geführt wird. So erleben die Messebesucher eine Vorschau auf die große Jahresausstellung des Freilandmuseums „Sauberkeit zu jeder Zeit“. Darin geht es um die neue Idee der Hygiene im 20. Jahrhundert und das historische Baderwesen in Franken.
Kostproben von Museumshonig geben einem Vorgeschmack auf einen Mu-seumsbesuch im Fränkischen Freilandmuseum. Dort beginnen auch die Museumsbienen jetzt wieder ihre Saison. Das Freigelände mit seinen über 100 historischen Gebäuden lädt ein zu einem Gang durch 700 Jahre fränki-sche Alltagskultur. Daneben ist das Fränkische Freilandmuseum ein Schutzraum für historische Nutztiere, Pflanzen und Insekten und natürlich auch ein Erlebnisort für die Museumsbesucher. In den drei Biergärten ser-vieren die Wirte das im Museum gebraute Bier und fränkische Spezialitäten.

Fotoausstellung „Wolfskinder“

Verlassen zwischen Ostpreußen und Litauen

Waltraut Minnt porträtiert von Claudia Heinermann, 2015

Am 7. März eröffnet das Fränkische Freilandmuseum des Bezirks Mittelfranken die Ausstellung „Wolfskinder“ – Verlassen zwischen Ostpreußen und Litauen“. Sie dokumentiert in nie zuvor gezeigten Bildern und Textzeugnissen den Weg der Wolfskinder bis heute. Während des Zweiten Weltkrieges versuchten elternlose Kinder auf der Flucht vor Krieg, sowjetischer Macht, Gewalt, Hunger und Kälte in der freien Natur des Baltikums zu überleben.
Die Ausstellung basiert auf der Dokumentation der Fotografin Claudia Heinermann und den Interviews der Journalistin Sonya Winterberg. Die be-wegenden Schicksale dieser Menschen eröffnen ein vielschichtiges Pano-rama der Zeitgeschichte.
„Ich wurde am 7. März 1936 in Uderwangen in Ostpreußen geboren. An den Krieg selbst erinnere ich mich nicht mehr. Nur, dass mein Vater und mein ältester Bruder im Krieg starben. […] Ich war sechs Jahre alt, als russische Soldaten an uns vorbei ins Haus liefen, direkt zur Mutter. Dann hörten wir nur noch Schreie […] Als die Soldaten mit ihr fertig waren, waren Stunden vergangen. Weinend und blutig kam sie aus dem Haus. Sie konnte sich kaum auf den Beinen halten und fiel direkt vor einen Panzer, der die Straße entlangfuhr. […] Ich habe meine Mutter verloren, alle meine Geschwister und kam danach in ein Jugendlager in Sibirien. Als ich Anfang der fünfziger Jahre nach Litauen kam, hatte ich Angst vor den Menschen und flüchtete mich oft in die Natur.“ (Waltraud Mint, zitiert nach http://www.wolfskinder.eu/fotogalerie/ abgerufen am 21.01.2020)

Die Ausstellung ist vom 7. März bis 1. Juni 2020 im Fränkischen Freilandmuseum, im Obergeschoß der Ausstellungsscheune Betzmannsdorf zu sehen. Sie entstand in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kulturforum östliches Europa und dem Ostpreußischen Landesmuseum, Lüneburg. Eintritt 7 €, ermäßigt 6 €, Familien 17 €, Teilfamilien 10 €, Kinder unter 6 Jahren sind frei.

Georg Motzel, ein gebürtiger Arberger

Mittelalterlicher Chronist im Dienst des Fürstbischofs von Eichstätt

Zu den markanten Persönlichkeiten des Mittelalters, die aus Arberg stammen, zählt Georg Motzel, der im 17. Jahrhundert Generalvikar des Fürstbischofs von Eichstätt war. Er wird als ein Mann mit bewundernswertem Fleiß, mit einzigartiger Klugheit, Würde und Liebenswürdigkeit charakterisiert.  Georg Motzel (1605-1660)  hat der Nachwelt nicht nur Pfarrbeschreibungen hinterlassen, sondern berichtet in zwölf Bänden (nur noch sieben sind erhalten geblieben) von den Verwüstungen im Dreißigjährigen Krieg.

Autor Karl  Rieger nennt in „Alt-Gunzenhausen“, der Jahrespublikation des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen, den Familiennamen ungewöhnlich und mehrdeutig und bezieht sich auf die  Sprachwissenschaftler von heute. Die Familie wird im oberen Altmühltal erstmals um 1539 genannt, Georg Motzel gilt als der Stammvater der Arberger Motzel. Er war Kastner, sprich für die Finanzen im bischöflichen Amt Arberg zuständig, aber auch für die öffentliche Ordnung (Polizeigewalt), er fungierte als Waldaufseher und er war an mehreren Hexenverfolgungen beteiligt.  Von ihm stammen akribisch angefertigte Berichte zu den Kosten der Hexenprozesse, beispielsweise „Fanggeld“ für die Amtsknechte,  Verköstigung („Zehrung“) für die Wächter, Botenlöhne, Feuerholz, eiserne Ketten zur Fesselung und Entlohnung des Henkers.  In den 22 Jahren seines Dienstes hatte er auch das Richteramt inne. Aus den Ehehaftsordnungen, in denen die Rechte der Bauern und der Herrschaften geregelt waren, geht beispielsweise hervor, dass er 1598  den  Arberger Peckh mit einer Geldstrafe belegte, weil sich an einem „verbottenen Bußtag der Bäpstlichen Heylligkeit“ verlaubte, eine „Bradtwurst“ zu verspeisen.  Hannß Mayr, den „marggräfischen Unterthan zu Oberhabenbach“ (Oberhambach)  musste drei Gulden zahlen, weil er seinen Bruder in einem Mörsacher Wirtshaus „mit einer Hauen geschlagen“. Der Arberger Metzger Peter Peringer, der das Fleisch ungesalzen verkaufte und obendrein auch noch „Kling und Köpff unter den fleisch mitgewogen“ hatte, musste sechs Gulden blechen. „schwartz getreidt“ verarbeitete Andreas Friedlein Peckh zu einem minderwertigen Brotteig, dessen Pilz-Giftstoff eine halluzinogene Wirkung hatte (vergleichbar: LSD).

Der Vater schickte seinen Sohn gleichen Vornamens an die Universität nach Eichstätt und war bestrebt, ihn frühzeitig an die Wissenschaften heranzuführen, eine „vorzügliche Zierde der Jugend“.  Tatsächlich peilte er „sehnsüchtig nach dem philosophischen Lorbeer einer höheren Weisheit“.  Er ging auch nach Rom, um sich dort theologischen Lehren hinzugeben, kehrte aber bald nach Eichstätt zurück, wo ihn Fürstbischof Christophorus von Westerstetten 1632 in den Bischöflichen Rat berief und ihn zu seinem Generalvikar  in geistlichen Fragen machte. Er verfasste Pfarrbeschreibungen und schrieb mit der Hand zwölf Bände über den „Schwedenkrieg“ in Arberg und der Umgebung „ohne jegliche Bezahlung getreu nach meinem bescheidenen Talent“.

Demnach lagerten schon 1620 bayerische Reiter in Arberg und nahmen mit 343 Pferden Quartier. 1633 kam es auf den Feldern zwischen Ornbau und Triesdorf zu einer Schlacht zwischen kaiserlichen und schwedischen Truppen. Johann de Werth  und seinen 3000 kaiserlichen Soldaten standen 1500 „schwedische“ Reiter des Herzogs Bernhard von Weimar gegenüber.  Die Kaiserlichen zogen sich hinter die Ornbauer Stadtmauer zurück und flüchteten dann in Richtung Gunzenhausen, aber die schwedischen Truppen räuberten im Städtchen furchtbar und brannten in der Vorstadt bis zu 40 Häuser nieder. Sie töteten die Waffenmüller und den Müller Fackler von Wiesethbruck, nahmen alles Vieh mit, so dass im ganzen Amt Arberg nur mehr 17 Viecher vorhanden waren.  Komplett entvölkert waren am Ende Mörsach, Gothendorf, Röttenbach und Georgenhaag. Allein 1634 starben in Arberg 104 Menschen an Seuchen und Unterernährung. Was die marodierenden Soldaten in der Großlellenfelder  Pfarrei anrichteten, das ist nicht bekannt, da der Pfarrer „sich oft wochenlang in den Wäldern verstecken musste“, wie den Pfarrmatrikeln zu entnehmen ist, und daher keine Gelegenheit hatte, alles zu dokumentieren.

Übrigens: Georg Motzel hat seine letzte Ruhestätte im Eichstätter Dom unweit der Heiligen Walburga gefunden. Er war „reich an Verdiensten, aber nicht an Jahren“, bilanziert der Autor Karl Rieger, denn er starb erschöpft nach all den strapaziösen Jahren im Alter von 54 Jahren.

WERNER FALK

Was sich jetzt ändern muss

Dr. Ingo Friedrich mahnt Korrektur der deutschen Politik an

Dr. Ingo Friedrich

Der Rücktritt von AKK sollte als Chance zur Korrektur der deutschen Politik genutzt werden. Um Schaden von Deutschland und Europa abzuwenden, müssen jetzt in sechs zentralen Bereichen die Weichen neu gestellt werden:

  1. Politische Gewalt in all ihren Formen von der Universität bis zur Kommunalpolitik muss rigoros und mit allen legalen Mitteln bekämpft, beendet und geächtet werden. Sie hat in einer funktionierenden Demokratie keinen Platz und ist durch nichts und gegenüber niemanden zu rechtfertigen.
  2. Radikalität in Form von Hass und Beleidigungen ist die Vorstufe der politischen Gewalt und gehört deshalb genauso geächtet. Weder aus den Reihen der politischen Ränder noch gegenüber den Rändern ist Hass und Beleidigung ein akzeptierbares Mittel.
  3. Die häufig unbarmherzige und harte Kritik der Medien an dem oft so genannten “Wischi-waschi-Kurs” der Volksparteien hat – wenn auch ungewollt – zur Folge, dass die politische Mitte geschwächt und die politischen Extreme gestärkt werden. Mehr Erklären der immensen Komplexität der heutigen Zusammenhänge wäre außerordentlich wichtig und hilfreich.
  4. Die (berechtigte) Kritik an der AfD bleibt viel zu oft an dem einfach zu begründenden Nazi-Umfeld hängen und übersieht dabei völlig die Notwendigkeit der Auseinandersetzung mit den anderen Schwachpunkten der AfD etwa dem fehlenden Rentenkonzept oder dem Ausfall in der Klima-, Europa- und Sozialpolitik. Diese auf den Nazi-Bereich verkürzte Kritik an der AfD führt – auch wieder ungewollt – bei vielen Wählern anscheinend zu einer Protest- und Trotzreaktion, nach dem Motto dann wählen wir diese Partei erst recht, weil sie offenbar mit Ausnahme der Nazidimension alles andere ohne mediales kritisches Hinterfragen “richtig” macht. Das mag man als gebildeter Beobachter bedauern, aber man sollte der Realität ins Auge schauen und entsprechend handeln.
  5. Die CDU muss in der heute für Volksparteien so schwierigen Situation Persönlichkeiten in die Verantwortung wählen, die mit Charisma und Überzeugungskraft wieder breite Bürgerschichten persönlich und inhaltlich an sich binden können ohne ständig darauf hinweisen zu müssen, wir grenzen uns aber ganz sicher von links und rechts deutlich ab. Diese Abgrenzungsstrategie bietet viel zu wenig eigenes Profil und eigene Ausstrahlung, aber genau darauf kommt es heute an.
  6. Die heutige Situation bietet die Chance, dass auch die mit Vielem unzufriedenen Bürger erkennen, dass Extremismus, Radikalität, Hass und Gewalt nicht zu einer gewünschten Verbesserung, sondern in eine Sackgasse mit großen Risiken führen, während eine Volkspartei wie die Union nach 70 Jahren Stabilität und Fortschritt auch der Garant für Demokratie, Wohlstand für alle und Fairness in der Zukunft sein kann.

Kontra Siegler

Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Bürgermeister

Am 10. Februar 2020 hat die Liste Weidenbach-Triesdorf eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Weidenbacher Bürgermeister Gerhard Siegler beim Landratsamt Ansbach eingereicht. Grund ist die Tatsache, dass der 1. Bürgermeister in unmittelbarer Nähe zur Kommunalwahl am 15. März 2020 eine so genannte Rollende Bürgerversammlung am 2. März 2020 kurzfristig anberaumt und dazu alle Rentner ab 65 Jahre mit Wohnsitz im Markt Weidenbach zu einer Bustour samt Kaffee und Kuchen auf Gemeindekosten in den von der Gemeinde selbst betriebenen Bürgersaal eingeladen hat.

Da er selbst Kandidat für den neuen Gemeinderat ist, zudem Kandidat für den neuen Kreistag, sein Stellvertreter neuer 1. Bürgermeister werden will und der zweite Bus wahrscheinlich durch diesen begleitet wird, ist die ganze Tour als unzulässige Wahlkampfwerbung zu begreifen. Es steht also nicht die Informationn aller Bürger im Vordergrund, sondern die Vereinnahmung nur eines Teils der Wahlbevölkerung mittels einer Kaffeefahrt.

Der kommissarische 1. Vorsitzende der Mini-Partei, Carl-Alexander Mavridis, hat deshalb in seiner Funktion als Marktgemeinderat die Kommunalaufsichtsbehörde aufgefordert,  in einem eiligen Rechtsschutzverfahren diese Veranstaltung auf Gemeindekosten zu untersagen.  

Fit in Deutsch

Elf Teilnehmer haben Deutschkenntnisse vertieft

Erste Reihe von links nach rechts:: Landrat Gerhard Wägemann, Bildungskoordinatorin für Neuzugewanderte Judith Koch, Ana Trembos, Izabella Szimics, Urszula Jablonska, Ilahe Nagiyeva und Natalia Melnychenko; zweite Reihe: Lehrkraft Regina Blobner, Maxim Cherniavskyi, Vladyslav Nadiezhdin, Zaneta Krejci und Francis Ibizugbe. Foto: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen/Lena Kagerer

Insgesamt elf Migrantinnen und Migranten haben ihre Deutschkenntnisse im Sprachlernprojekt „Fit in Deutsch“ vertieft. Im Rahmen einer offiziellen Prüfung konnten sie das erlernte Wissen unter Beweis stellen. Landrat Gerhard Wägemann händigte Anfang Februar das Sprachzertifikat aus und gratulierte den Prüflingen zum bestandenen Abschlusstest.

Gute Deutschkenntnisse sind wichtig für die Integration von Migrantinnen und Migranten. Sie ermöglichen die Teilhabe am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt, im Bildungsbereich und am gesellschaftlichen Leben, bieten Chancen und erleichtern Behördengänge und Arztbesuche.

Doch nicht alle Menschen mit Migrationshintergrund erhalten die Möglichkeit, einen Sprachkurs zu besuchen. Aus diesem Grund hat der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen Anfang des Jahres 2019 das Sprachlernprojekt „Fit in Deutsch“ ins Leben gerufen – ein individueller Sprachkurs, der die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Freizeit mit dem Deutsch Lernen ermöglichen soll. Insbesondere Frauen, Berufstätige in Wechselschichten und Personen aus Herkunftsländern, die keinen Zugang zu einem Integrationskurs haben, sind Zielgruppen des Projektes.

Der Sprachkurs ging als Modellvorhaben an den beiden Standorten in Gunzenhausen und Weißenburg an den Start, ist für alle Migranten im Landkreis zugänglich und deutschlandweit einmalig. Das selbstständige Lernen mit Hilfe einer Sprachapp und einem Lehrbuch steht dabei im Vordergrund. An den Wochenenden wird das eigenständig Gelernte im Unterricht unter Anleitung von qualifizierten Lehrkräften vertieft und die mündliche Kommunikation verbessert.

„Das Interesse und die Nachfrage an dem Projekt waren von Anfang an sehr hoch“, erzählt die Bildungskoordinatorin für Neuzugewanderte Judith Koch. Knapp 90 Interessierte kamen zu den beiden Infoveranstaltungen in Gunzenhausen und Weißenburg. 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer besuchten bis Ende 2019 den Kurs, elf davon legten im Dezember 2019 den Sprachtest erfolgreich ab, zwei weitere Gruppen werden sich der Herausforderung 2020 stellen.

Die Prüfung bestand aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil. Acht der elf Prüflinge erreichten das Sprachniveau B1. Dies entspricht nach dem „Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen“ einer selbstständigen Sprachanwendung. Drei Personen haben die Prüfung mit dem Sprachniveau A2 (elementare Sprachanwendung) abgeschlossen.

„Das Sprachlernprojekt ist ein differenziertes Angebot, das speziell auf das Bildungsniveau der Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingeht, denn nicht jeder ist auf demselben Stand“, sagte Landrat Gerhard Wägemann bei der Zertifikatsübergabe. „Es ist wichtig, dass wir von Anfang an Möglichkeiten bieten, die Deutsche Sprache zu lernen“, so der Landrat weiter. Den Lehrkräften, insbesondere der anwesenden Lehrerin Regina Blobner, dankte er sehr herzlich für den Einsatz und die gute Zusammenarbeit.

Auch die Kinderbetreuung, die parallel zu den Präsenzphasen angeboten wurde, fand Zuspruch. Pro Termin wurden zwischen vier und sechs Kinder von zwei Babysittern des Bayerischen Roten Kreuzes in Nebenräumen betreut. Die HERMANN GUTMANN STIFTUNG und die lagfa bayern e. V. haben das Projekt finanziell großzügig unterstützt. Weitere Fördergelder wurden zugesagt, sodass das Projekt fortgeführt werden kann. Der Kursstart ist für Frühjahr 2020 geplant.

Fragen zum Sprachlernprojekt „Fit in Deutsch – wir unterstützen Sie auf Ihrem Weg zum Deutschtest“ beantwortet die Bildungskoordinatorin für Neuzugewanderte Judith Koch telefonisch unter 09141 902-227 oder per Mail an judith.koch@altmuehlfranken.de.

Kitaplätze reichen nicht

Enorme Anstrengungen von Gunzenhausen

Im Familienzentrum des neuen Hauses. Foto: FR Presse

So schnell können sich die Verhältnisse ändern: Noch vor zehn Jahren gab es genügend Kindergarten- plätze in der Stadt und den Ortsteilen, heute aber herrscht der blanke Mangel. Und das obgleich die Stadt in letzter Zeit enorm viel getan hat, um die Situation zu entschärfen. Aktuell gibt es elf Kindergärten und Kindertagesstätten mit 629 Plätzen (davon 115 Kitaplätze), dazu die Großtagespflege mit 16 Kleinkindern.

Im Familienzentrum begegnen sich Eltern und Kinder mit Erziehern.


Die Gruppenräume sind ganz toll eingerichtet.

In der Planung sind nach Auskunft von Bürgermeister Karl-Heinz Fitz:

Kindertagesstätte der Lebenshilfe im Hollerfeld mit 2 Kindergärten und zwei Kitas (Baubeginn hoffentlich im Frühjahr 2020)

Kita des BRK in Frickenfelden (zwei Kindergartengruppen, zwei Kita-Gruppen). Der Baubeginn steht noch nicht fest.

Großtagespflege in der Nürnberger Straße (ab Sommer 2020).

Gruppenraum im Kindergarten am Föhrenweg.

Derzeit gibt es folgenden Bestand in der Kernstadt Gunzenhausen: 5 Einrichtungen mit 405 anerkannten Plätzen, davon 330 Plätze in den Kindergärten und 75 in U3-Einrichtungen (unter drei Jahre). Sie sind voll belegt.  Zusätzlich stehen zwei Kinderhorte mit 78 belegten Plätzen zur Verfügung.

In den Ortsteilen sind es so aus: 6 Einrichtungen mit 224 anerkannten Plätzen, davon 200 Kindergartenplätze und 24 U3-Plätze. Belegt sind davon 194 Kindergartenplätze und 40 Kitaplätze. Es ist nichts mehr frei.

In der Großtagespflege in der Bühringer-Straße  („Die kleinen Strolche“) gibt es ein flexibles Betreuungsangebot für 16 Kleinkinder (oder 10 ältere Kinder), die von 6-20 Uhr geöffnet ist. Sie wird von der gfi GmbH betrieben. Die Vormittagsplätze sind alle belegt, am Nachmittag gibt es noch freie Kapazität.

Die Verantwortlichen der Stadt und der Träger (Kirchen und karitative Verbände)  können derzeit nicht genug Plätze schaffen, um tatsächlich alle Wünsche zu befriedigen.

Die Küche der Kindertagesstätte mit Familienzentrum

Die letzte große Investition, die jetzt abgeschlossen wurde, war der Sanierung und die Erweiterung des Integrativen Kinder- und Familienzentrums Wilhelm Löhe am Föhrenweg, ein 6-Millionen-Euro-Projekt unter der Trägerschaft der Evangelischen Kirchengemeinde Gunzenhausen. Bei der Einweihung wurde deutlich, welch großen Anteil die Leiterin Diana Leickert an dem mustergültigen Projekt hat. Prof. Dr. Ralf Haderlein von der  Hochschule Koblenz würdigte vor zahlreichen Eröffnungsgästen die Pionierarbeit von Diana Leickert und ihren wissenschaftlichen Anteil am Entstehen von neuen Konzepten der integrativen Betreuung. Sie selbst war ganz überwältigt angesichts des hohen Lobs und ihres Standpunkts: „Inklusion ist eine Haltung, die man im Herzen trägt.“ Dekan Klaus Mendel offenbarte: „Ich umarme sie gern, denn sie hat Großartiges geleistet!“

Anerkennende Worte von Bürgermeister Karl-Heinz Fitz und Landrat Gerhard Wägemann gab es auch für den Architekten Dominique Dinies von der UTA Stuttgart für die vollständige Holzbau-Konzeption.  Betreut werden dort von 40 engagierten Mitarbeiterinnen 136 Kinder in drei Kinderkrippen und sechs Kindergartengruppen (davon eine Waldgruppe).

WERNER FALK

Falsche Entscheidung

Stellungnahme von Werner Falk zu Thüringen-Affäre

Erklärung von Stadtrat Werner  Falk, Gunzenhausen, zur aktuellen Situation nach der Wahl von Thomas Kemmerich zum thüringischen Ministerpräsidenten:

Der Ausgang der Wahl im thüringischen Landtag war meiner Ansicht kein Zufall, sondern Ergebnis einer Strategie im Vorfeld des Wahlgangs. Insofern tragen die Abgeordneten des Landtags, die Thomas Kemmerich gewählt haben, Verantwortung für ihr Handeln.

Ich hätte an der Stelle von Thomas Kemmerich die Wahl nicht angenommen. Er hätte damit klar zum Ausdruck bringen können, dass sich Liberale nicht zum Steigbügelhalter von Neofaschisten machen lassen. Leider ist diese Chance einer kurzzeitigen Freude wegen, dass ein FDP-Mann Ministerpräsidenten-Würden empfangen  hat, vertan worden.

Dass sich die Wähler in ostdeutschen Bundesländern hinsichtlich der AfD anders verhalten als die im Westen, ist inzwischen eine allgemeine Erkenntnis. Es ist nicht für jedermann nachvollziehbar, dass man sich nach den schlechten Erfahrungen unter der SED-Herrschaft nun den Rechtsradikalen mit ihren faschistoiden Zügen an die Brust wirft. Und doch gibt es dort auf regionaler und kommunaler Ebene  seit Jahren eine Zusammenarbeit der unterschiedlichen parteipolitischen Lager.

Dass der FDP-Parteivorsitzende Christian Lindner um eine schnelle Klärung bemüht ist, das wird von mir sehr begrüßt. Nur so kann der politische Flurschaden begrenzt werden. Nun muss auch die CDU  in Thüringen und im Bund für klare Verhältnisse sorgen.

Die Wählerinnen und Wähler in Bayern, also auch im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen und in der Stadt Gunzenhausen, bitte ich, die Kandidaten vor Ort bei der anstehenden Kommunalwahl nicht für das Verhalten der thüringischen Abgeordneten abzustrafen.

Werner Falk

Rest vom Kerwabaum

An Versicherungsmakler Christian Bund übergeben

Eine Abordnung der Kerwabuam und -madli überreichte zusammen mit Mitgliedern des Kerwazunftvereins symbolisch ein Stück des ersteigerten Kirchweihbaums an den Versicherungsmakler Christian Bund und seine beiden Mitarbeiter Sebastien Walewski und Tanja Milleker in den Kanzleiräumen im Ärztehaus in der Osianderstraße in Gunzenhausen. Das Baumstück soll im Empfangsbereich der Kanzlei aufgestellt werden und den Klienten das soziale Engagement der Kanzlei zeigen. Traditionell versteigerten die Kerwabuam und -madli am Tag der Betriebe die beiden Kirchweihbäume zugunsten wohltätiger Einrichtungen in Gunzenhausen und der Region.
Das höchste Angebot für den Kirchweihbaum kam von Christian Bund dem Versicherungsmakler aus Gunzenhausen mit 3.500 Euro und den Zuschlag für de Kinderkirchweihbaum erhielt die Firma Hartmann Gartengestaltung aus Gunzenhausen zum dritten Mal in Folge für den stolzen Betrag von 3.250 Euro. Den Erlös der Versteigerung werden die Kirchweihbuam nach Bedarf auf die sozialen und wohltätigen Einrichtungen in Gunzenhausen und der Region verteilen. Der Erlös für den Kinderbaum soll in voller Höhe an den Kindergarten in Aha gehen teilte der Auktionator Stefan Meier mit. Die Kinder dieser Kindertageseinrichtung haben den Kinderbaum selbst bemalt und gestaltet, dafür sollen sie als Belohnung auch den gespendeten Betrag für ihren Baum erhalten.
Es ist der besondere Wunsch von Christian Bund, dass ein Teil des Versteigerungserlöse an die Vereine Kinderschicksale Mittelfranken und Between Boarders aus Ansbach (ehemals Helfen ohne Grenzen e.V.), welche die Flüchtlingswaisenhäuser im Dreiländereck Thailand Laos – Burma unterstützen, gespendet wird.
KLAUS HEGER

Falk Report jeden Monat per E-Mail bekommen

Der "Falk Report" berichtet  monatlich aus dem Leben im Fränkischen Seenland (Altmühlfranken).

Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

Es würde mich freuen, wenn wir auf diese Weise im Kontakt bleiben könnten.

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