Fotoausstellung „Wolfskinder“

Verlassen zwischen Ostpreußen und Litauen

Waltraut Minnt porträtiert von Claudia Heinermann, 2015

Am 7. März eröffnet das Fränkische Freilandmuseum des Bezirks Mittelfranken die Ausstellung „Wolfskinder“ – Verlassen zwischen Ostpreußen und Litauen“. Sie dokumentiert in nie zuvor gezeigten Bildern und Textzeugnissen den Weg der Wolfskinder bis heute. Während des Zweiten Weltkrieges versuchten elternlose Kinder auf der Flucht vor Krieg, sowjetischer Macht, Gewalt, Hunger und Kälte in der freien Natur des Baltikums zu überleben.
Die Ausstellung basiert auf der Dokumentation der Fotografin Claudia Heinermann und den Interviews der Journalistin Sonya Winterberg. Die be-wegenden Schicksale dieser Menschen eröffnen ein vielschichtiges Pano-rama der Zeitgeschichte.
„Ich wurde am 7. März 1936 in Uderwangen in Ostpreußen geboren. An den Krieg selbst erinnere ich mich nicht mehr. Nur, dass mein Vater und mein ältester Bruder im Krieg starben. […] Ich war sechs Jahre alt, als russische Soldaten an uns vorbei ins Haus liefen, direkt zur Mutter. Dann hörten wir nur noch Schreie […] Als die Soldaten mit ihr fertig waren, waren Stunden vergangen. Weinend und blutig kam sie aus dem Haus. Sie konnte sich kaum auf den Beinen halten und fiel direkt vor einen Panzer, der die Straße entlangfuhr. […] Ich habe meine Mutter verloren, alle meine Geschwister und kam danach in ein Jugendlager in Sibirien. Als ich Anfang der fünfziger Jahre nach Litauen kam, hatte ich Angst vor den Menschen und flüchtete mich oft in die Natur.“ (Waltraud Mint, zitiert nach http://www.wolfskinder.eu/fotogalerie/ abgerufen am 21.01.2020)

Die Ausstellung ist vom 7. März bis 1. Juni 2020 im Fränkischen Freilandmuseum, im Obergeschoß der Ausstellungsscheune Betzmannsdorf zu sehen. Sie entstand in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kulturforum östliches Europa und dem Ostpreußischen Landesmuseum, Lüneburg. Eintritt 7 €, ermäßigt 6 €, Familien 17 €, Teilfamilien 10 €, Kinder unter 6 Jahren sind frei.

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Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

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