… ging in diesem Jahr, das von der Corona-Pandemie geprägt ist, die Ortssprecherwahl in Cronheim über die Bühne. Die Bürger – es waren 108 an der Zahl – bevölkerten den freien Platz vor dem Feuerwehrhaus, um ihre Ortssprecherin zu wählen. Einzige Kandidatin war die amtierende Ortssprecherin Beate Schlicker. Sie erhielt das ganz große Vertrauen ihrer Cronheimer.
Es tut sich also ein Vergleich zum germanischen Volkstum auf, denn vor vielen Jahrhunderten waren es die Germanen, die ihre Volksabstimmungen unter freien Himmel abhielten. Sie nannten es Thing. Und der Platz nannte sich Thingstätte – ein Begriff, der uns in der Geschichte heute noch begegnet. Damals rückten die Männer bewaffnet an. Ging es um Eigentumsverhandlungen, dann bekam der Richter freien Trunk.
Die Ortssprecher wurden auch andernorts gewählt, beispielsweise in Streudorf (ebenfalls unter freiem Himmel). Neuer Ortssprecher ist Christian Brunner, für den von den 127 Versammelten 95 stimmten. 28 Stimmen entfielen auf H. Wanner. In Unterasbach bestätigten die 22 Anwesenden Gabi Föttinger in ihrem Amt. Der Oberasbacher Ortssprecher Edwin Habermeyer erhielt 23 von 41 Stimmen.
Die Schlungenhöfer machen es spannend. Im Vorfeld waren keine Vorschläge eingegangen, am Abend votierten 34 für Markus Schober, doch der Urnengang ist ungültig, denn der Gewählte ist zwar gebürtiger Schlugenhöfer, der lange Zeit in Gunzenhausen gewohnt, aber jetzt im Ortsteil gebaut hat. Aber damit ist er noch kein Schlungenhöfer im Sinne des Wahlgesetzes. Er muss nach den geltenden Bestimmungen zwei Monate vor dem Wahltag im Ortsteil gemeldet sein. Markus Schober aber ist immer noch in Gunzenhausen gemeldet. Er hat es unterlassen, die Änderung fristgerecht vorzunehmen. Folge: Die Schlungenhöfer müssen in acht Wochen noch einmal ran.
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