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Umweltpreis vom Kreis Ansbach

Landrat Dr. Jürgen Ludwig vergab die Auszeichnungen

Mit den Bürgermeistern Michael Liebich (Leutershausen) und Manuel Döhler (Neusitz) freuen sich Clemens Nähr (Obst- und Gartenbauverein Neusitz), Andreas Ritz (Greifvogel-Auffangstation Diebach-Unteroestheim) und Michael Bandel von der TVU Leutershausen über den Umwelt- und Agenda-21-Preis (von links). Die Auszeichnungen übergab Landrat Dr. Jürgen Ludwig (rechts). Indirekt davon profitieren wird auch die Initiative „Tree Planting Projects“, deren Mitgründer Stefan Klingner ebenfalls an der Preisverleihung teilnahm (Zweiter von rechts). Foto: Landratsamt Ansbach/Fabian Hähnlein

Plastikabfall vermeiden, alte Obstsorten fördern, Greifvögel aufpäppeln: Groß und hochaktuell war die Bandbreite bei der Verleihung des Umwelt- und Agenda-21-Preises. „Umwelt-, Arten- und Naturschutz müssen ein Anliegen aller sein. Ich danke Ihnen, dass Sie eine Vorbildrolle einnehmen“, sagte Landrat Dr. Jürgen Ludwig.

Den mit 2000 Euro dotierten ersten Preis erhielt die TVU Garnvertrieb GmbH mit Sitz in Leutershausen für ihr innovatives Produkt „CompoPac“. Dabei handelt es sich um zellstoffbasierte Netze für Obst und Gemüse. „Mit jeder Tonne Zellulose, die wir produzieren, vermeiden wir mehr Plastikabfall und damit auch Mikroplastik“, erklärte Michael Bandel, Vertriebsleiter der TVU. Das Netz aus Leutershäuser Produktion könne unkompliziert entsorgt werden – selbst in der Biotonne. Da die Nachfrage nach dem Produkt stark wächst, vergrößert die TVU aktuell auch ihre Produktionskapazitäten.

Weitere Preise zu jeweils 1000 Euro gingen an den Obst- und Gartenbauverein Neusitz für sein Projekt „Schau-Baumschule“ sowie an die Greifvogel-Auffangstation Diebach-Unteroestheim. Der Obst- und Gartenbauverein habe sich mit seiner „Schau-Baumschule“ ganz dem Erhalt alter Obstsorten verschrieben, schilderte Vorsitzender Clemens Nähr. So werden Hochstamm-Bäume gezüchtet und in der Region angepflanzt. Dem Verein haben die Aktivitäten auch wieder zu einem Mitgliederzulauf verholfen, freute sich Nähr und bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Ansbach. Rege nachgefragt wird auch die Arbeit der Greifvogel-Auffangstation, berichtete Vereinsvorsitzender Andreas Ritz. Im vergangenen Jahr seien 211 verletzte Vögel in Obhut genommen worden. In den meisten Fällen gelinge es, die genesenen Tiere wieder auszuwildern. Mittlerweile kümmere sich die Station neben Greifvögeln wie Bussard und Uhu auch um Störche.

Neben den Preisträgern gab es auch noch einen lachenden Vierten. Denn die TVU kündigte an, ihr Preisgeld weiter zu spenden an die Initiative „Tree Planting Projects“, die Baumpflanz- und Aufforstungsaktionen durchführt. Mitgründer Stefan Klingner freute sich vor allem über die Aussage von TVU-Geschäftsführer Gerhard Hausner, man wolle mit der Spende „etwas zurückgeben“ – stammt der Zellstoff für die Obst- und Gemüsenetze der TVU doch aus Holz.

Mittendrin statt nur dabei!

Ein Gespräch mit Herbert Gutmann, Schiffsführer auf der MS Altmühlsee

Herbert Gutmann ist Schiffskapitän und Kommunalpolitiker – und ein immer bestens aufgelegter Zeitgenosse.

Tolle Erinnerungen und ein paar unvergessliche Momente, die möchte Herbert Gutmann seinen Passagieren schenken. Der Laubenzedler ist bereits seit 1995 mit Leib und Seele als Schiffskapitän auf dem Altmühlsee unterwegs, zuerst auf der MS Gunzenhausen, nun auf der MS Altmühlsee. Damit ist er der dienstälteste Schiffsführer im Fränkischen Seenland. Seine tägliche Motivation ist die Freude der Menschen, sein Beruf längst Berufung.

Im Interview mit Manuel Grosser, dem Pressechef der Stadt Gunzenhausen, erzählt er von seiner interessanten Aufgabe.

In Franken ist Schiffsführer ein ungewöhnlicher Beruf. Wie kam es dazu?

Als die Schifffahrt am Altmühlsee kommen sollte, wurden zwei Kapitäne gesucht. Da die gut ausgebildeten Schiffsführer aus Hamburg wohl zu teuer waren, hat man sich für uns Franken entschieden (lacht). Spaß beiseite: Mich hat die Ausschreibung damals magisch angezogen, da Schifffahrt etwas Exotisches im Frankenland war. Nach der Zusage wurden ich und mein damaliger Kollege an den Chiemsee geschickt und wir haben dort unsere Ausbildung gemacht. Bis heute habe ich keinen einzigen Tag bereut und freue mich auf jede Fahrt.

Aber ist das nicht langweilig, jeden Tag die gleiche Runde über den Altmühlsee zu schippern?

(lacht) Bisher war mir tatsächlich noch nie langweilig, und das bei rund 800 Fahrten im Jahr. Das Besondere an der MS Altmühlsee ist ja, dass ich als Kapitän mittendrin statt nur dabei bin. Die Schiffsführerkabine ist offen und mitten im Passagierdeck. Ich unterhalte mich mit den Menschen und lasse mich durch sie natürlich auch unterhalten. Die Gespräche sind wertvoll und manche Erinnerung, die wir während einer Fahrt schaffen, wird lange und oft daheim
erzählt. Die Begeisterung und Freude der Passagiere gibt mir sehr viel und ich kann mir keinen schöneren Beruf vorstellen. Mein persönliches Ziel vor jeder Rundfahrt ist, dass danach alle glücklich und zufrieden von Bord gehen.

Was ist das Besondere an der Schifffahrt am Altmühlsee?

Bei uns können sich die Passagiere völlig sicher fühlen, denn die MS Altmühlsee ist vielleicht das einzige unsinkbare Schiff der Welt. Da der See an der tiefsten Stelle nur rund 2,5 Meter misst, muss man sich bei einer Havarie nur aufs Oberdeck retten (lacht). Davon abgesehen, sind wir Kapitäne auch Entertainer und beziehen die Fahrgäste mit ein. Gerade Kinder freuen sich, wenn sie selbst einmal ans Ruder gehen dürfen. Wenn es die Situation zulässt, setzen wir
uns zu den Passagieren und singen und spielen Seemannslieder. Übrigens gibt es bei uns auch einen behördlich zugelassenen Seehund namens Sammy (lacht). Der darf immer wieder mit an Bord und seine Runden über den See drehen.

Für den Altmühlsee spielt Naturschutz eine große Rolle. Wie passt das mit
regelmäßiger Schifffahrt zusammen?

Hier sprechen Sie natürlich einen wichtigen Punkt an. Ich bin ja nicht nur Schiffsführer, sondern auch Fraktionsvorsitzender der Grünen im Stadtrat. Qua Amt müsste ich wohl strikt gegen die Schifffahrt sein. Allerdings wäge ich tatsächlich ab. Wir leben in einer hochtechnisierten, hektischen Welt, in der oft keine Zeit bleibt, einfach mal innezuhalten und die Schönheit der Natur zu genießen. Der Alltag hat uns im fest im Griff und lässt uns selten los. Während einer Rundfahrt stelle ich allerdings fest, dass die Menschen genießen und ihre Umwelt anders,
vielleicht sogar bewusster wahrnehmen.Daneben schonen wir natürlich Ressourcen und verbrauchen nur das Nötigste. Unser Schiff benötigt beispielsweise nur rund zehn Liter Diesel auf eine Runde, dazu haben wir im letzten Jahr auf emissionsarmen Treibstoff umgestellt. Der ist zwar teurer, die Umwelt dankt es uns allerdings. Unterwegs sind wir in einem 37 Jahre jungen Boots-Oldtimer, der von uns gehegt und gepflegt wird. Diesen wollen wir möglichst lange erhalten, was auch nachhaltig ist.

Die MS Altmühlsee ist ständig im Einsatz?

Von April bis Oktober fährt sie regelmäßig und ist eine der wichtigen, touristischen Attraktionen am Altmühlsee. Daneben wird sie als einzigartiger Trauort immer beliebter. Ganz ehrlich: Was kann schöner als eine Hochzeit auf See sein? Viele chartern das Schiff auch für Firmenevents, Geburtstags- oder Familienfeiern. Dann gibt es noch so manche Themenfahrt, beispielsweise zusammen mit dem LBV oder der Stadtjugendpflege. Persönlich gefallen mir die Dämmerungs- und Vollmondfahrten, da sich der See von einer anderen Seite zeigt.

Was schätzen Sie persönlich an der Region Gunzenhausen?

Mir gefällt, wie unkompliziert alles ist. In der Region Gunzenhausen begegnet man sich auf Augenhöhe und spricht Themen offen an. In der Freizeit bin ich häufig mit dem Fahrrad unterwegs und freue mich über die tollen Radwege.

Jeder ist wichtig!

Die Rolle der Hauswirtschafterinnen am Krankenhaus

So sieht die Osterdeko am Klinikum Altmühlfranken aus – eine wahrhaft geschmackvolle Präsentation der Hauswirtschafterinnen.


Der „Tag der Hauswirtschaft“ am 21. März stellt einen Beruf ins Rampenlicht, der normalerweise im Verborgenen liegt. Unsere Wertschätzung gilt den Hauswirtschafterinnen und Hauswirtschaftern, die jeden Tag im Hintergrund alles dafür tun, den reibungslosen Ablauf für unser aller Gesundheit am Klinikum Altmühlfranken zu gewährleisten.

Hauswirtschaft, wie wir sie von zuhause kennen ,entspricht nur zu einem sehr geringen Teil dem, was die Hauswirtschaft in einem großen Unternehmen wie dem Klinikum Altmühlfranken leistet. Zu den Aufgaben der 24 Mitarbeitenden an den beiden Klinikstandorten Weißenburg und Gunzenhausen gehört die Mitarbeit in der Küche, das Reinigen und Pflegen von Wäsche und Betten, das Beliefern der Stationen mit Verbrauchsmaterialien sowie das Übermitteln von Proben und Laborberichten oder der Service in der Cafeteria und bei Veranstaltungen.
Auch für die Versorgung der Wahlleistungspatientinnen und -patienten und die jahreszeitlichen Dekorationen in den beiden Häusern trägt die Hauswirtschaft die Verantwortung. „Jeden Tag fallen an jedem unserer beiden Häuser zwischen 400 und 700 Kilogramm Wäsche an. In einem Privathaushalt wären dies etwa 57 bis 88 Waschmaschinenladungen.“ erklärt Jennifer Biermann, Hauswirtschaftsleiterin am Klinikum Altmühlfranken Gunzenhausen. Auf Grund der großen Mengen übernimmt das Waschen und Bügeln heute ein Dienstleister. Die Aufgabe derMitarbeitenden in der Hauswirtschaft ist es die Bettwäsche, Patientenhemden, Handtücher, u.v.m. sowie die individuell gekennzeichnete Dienstkleidung und OP-Wäsche einzeln zu sortieren und jeden Tag in die Schränke der etwa 1000 Mitarbeitenden und auf die Stationen und Fachbereiche zu verteilen. Darüber hinaus werden Wäschestücke mit Blick auf Nachhaltigkeit und Umwelt auf Maß geändert und repariert.
Ebenfalls zur Hauswirtschaftsabteilung gehört der Hol- und Bringdienst des Klinikums Altmühlfranken. Bei der Erledigung seiner Aufträge legt er lange Wegstrecken zurück – Betten werden von den Stationen abgeholt, frische Betten geliefert und Frühstück, Mittag- und Abendessen für diePatienten zu festgesetzten Zeiten auf die Stationen gebracht. Pünktlich und routiniert wird die Wäsche verteilt, Material aufgefüllt und Testergebnisse des Labors übergeben, um die Tagesabläufe der Fachbereiche, Stationen und Patienten ohne Verzögerungen zu gewährleisten. Fest steht, kaum einer kennt sich besser am Klinikum aus, als die Mitarbeitenden des Hol- und Bringdienstes.
Darüber hinaus ist bei der Mitarbeit der Hauswirtschaft in der Großküche viel Organisationsgeschick in Einkauf, Produktvergleich und Lagerhaltung wichtig und auch Kochen und Backen sind gefragt. Und speziell bei der Zubereitung von Speisen ist zu bedenken, dass Kochen nicht gleich Kochen ist, sondern vieles bei unterschiedlichen Kostformen beachtet werden muss.
Die jahreszeitlichen Dekorationen, bei denen Kreativität und gute Ideen gefragt sind, bereiten vor allem den 4 Auszubildenden viel Freude. Und auch dabei ist es immer wichtig die Grundlagen der Raumpflege und der Hygiene im Hinterkopf zu behalten. Für die beiden Hauswirtschaftsleiterinnen Jennifer Biermann in Gunzenhausen und Betti Eckerlein in Weißenburg ist die Betreuung und Ausbildung ein Thema von großer Bedeutung. „Wir engagieren uns mit viel Herzblut und Überzeugung bei der Ausbildung und Förderung der angehenden Hauswirtschafterinnen und Hauswirtschafter, denn sie sind unsere Zukunft und an dieser sind wir beteiligt.“ Und einen Punkt betonen beide Hauswirtschaftsleiterinnen: “Jeder ist wichtig!“.
JULIA KAMANN

Nahwärme in Frickenfelden

CSU besuchte Nahwärme im Gunzenhäuser Stadtteil

Birgit (Sechste von links) und Harald Seitz (Achter von links) präsentierten den Vertretern der CSU-Gunzenhausen ihre Nahwärmeanlage. Foto: Müller

„Umweltfreundlich, zukunftsorientiert und weg von der Abhängigkeit der fossilen Brennstoffe“. So begrüßte die stellvertretende Vorsitzende des Ortsverbandes der CSU Gunzenhausen, Ingrid Pappler, die Parteimitglieder sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger aus Frickenfelden und dankte dem Betreiberehepaar Harald und Birgit Seitz, dass sie sich die Zeit genommen haben, ihren Betrieb besichtigen zu dürfen.

Harald Seitz stieg gleich in die Firmenentwicklung ein und erläuterte den Besuchern die Entstehung seines und des Schwiegervaters Hermann Schachner Betriebes. So wurde mit 250 Mastbullen in den Jahren von 2005 bis 2009 eine Biogasanlage mit 75 KW in Betrieb genommen, die bis 2013 auf 160 KW erweitert wurde. 2016 wurde erstmals die Idee aufgegriffen, ein Nahwärmenetz zu errichten, scheiterte jedoch an einer zu gründenden Vorstandschaft. Mutig blickte Harald Seitz nach vorne und gründete 2020 zusammen mit seiner Frau Birgit die Firma „Nahwärme Frickenfelden GmbH“.
„Bereits nach kurzer Zeit gab es bereits 22 Interessenten“, so Seitz und ergänzte, „jetzt sind wir mit 47 Anschlussnehmer fast voll ausgelastet“. Dass die Nahwärme für den Verbraucher nicht nur kostengünstig ist, sondern vor allem die Umwelt schont, das freut nicht nur den Betreiber. Mit 1,5 Millionen KW Leistung werden 75.000 Liter Heizöl weniger bzw. nicht verbraucht. Dazu werden durch die Nahwärme gut 150.000 Tonnen weniger CO² eingespart, was bei den Teilnehmern einen großen Applaus auslöste.
Ergänzt wird die Biogasanlage durch eine Hackschnitzelheizung, die eine einwandfreie Sicherstellung der Energie in den angeschlossenen Gebäuden gewährleistet. Mit sehr viel Eigenleistung wurde am 3. Juli 2022 mit der Verlegung der Rohre begonnen und bereits nach drei Wochen waren alle Hausanschlüsse verlegt. „Nun sind wir so weit, dass die Übergabestationen in den Häusern eingebaut werden können“, freut sich Harald Seitz und fügt an, dass bei einer Vorlauftemperatur von 80 Grad die Versorgung für jeden gesichert ist. Rund 1,5 Millionen Euro musste das Ehepaar Seitz in die Hand nehmen, um ihr Vorhaben zu verwirklichen, das sich nach ihren Angaben erst nach ungefähr 20 Jahren amortisiert.
Nach einer ausgedehnten Führung über das Betriebsgelände und vielen Erläuterungen bedankte sich Ingrid Pappler bei Harald und Birgit Seitz: „Für solche Entscheidung gehören Mut und Engagement dazu. Das alles geht nur, wenn die Familie zusammensteht“ und überreichte im Namen des Ortsverbandes (der Vorsitzende Manuel Blenk war verhinderet) sowie der CSU-Stadtratsfraktion an das Ehepaar Seitz ein Präsent.

ALFRED MÜLLER

Hauber will Dienstpflicht

Bewusstseinwandel aufgrund dees russischen Angriffskriegs

Die FREIE WÄHLER Landtagsfraktion hat die faktische Abschaffung von Wehr- und Dienstpflicht schon immer deutlich kritisiert. Bereits im Jahre 2011 reagierte sie darauf und erarbeitete ein Konzept für die Einführungeines verpflichtenden Dienstjahres für Männer und Frauen. Eine parlamentarische Mehrheit zur Umsetzung dieses Dienstes hat es bislang allerdings noch nicht gegeben.
Wolfgang Hauber, Abgeordneter und innenpolitischer Sprecher aus Weißenburg, sieht sich nun jedoch in einer neuen Situation: „Der völkerrechtswidrige Überfall Russlands auf die Ukraine sollte uns allen die Augen geöffnet haben. Wir leben nach wie vor in einer Welt militärischer Bedrohung, der nur durch eine Verteidigungsbereitschaft und -fähigkeit begegnet werden kann. Die Corona- Pandemie hat uns zudem deutliche Defizite im Bereich Gesundheit und Pflege aufgezeigt. Wir brauchen da wie dort mehr Menschen, die sich um diese Existenzfragen unseres Landes kümmern. Ein verpflichtendes Dienstjahr kann einen wertvollen Beitrag dazu leisten.“
Die FREIE WÄHLER-Fraktion schlage einen zwölfmonatigen Dienst für Männer und Frauen vor, der wahlweise bei der Bundeswehr, Rettungsdiensten, in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen oder auch im Dienste des Umwelt- und Klimaschutzes abgeleistet werden kann. Eine Gewissensprüfung oder einseitige Fixierung auf den Militärdienst wolle man nicht wieder einführen. „Junge Menschen kommen natürlich nicht als einsatzbereite Soldaten oder Pflegekräfte. Sie sollen unterstützen, ein Gefühl für bestimmte Aufgaben und Herausforderungen bekommen und letztlich auch dazu motiviert werden, aus ihrem Dienst einen Beruf zu machen. So gewinnen wir notwendige Nachwuchskräfte in diesen für unsere Gesellschaft so wichtigen Sektoren“, erklärt Hauber.
Um den Bedenken zu begegnen, dass dadurch dem Arbeitsmarkt künftige Fachkräfte für einen längeren Zeitraum nicht zu Verfügung stünden, sehen die Pläne der FREIE WÄHLER im Bayerischen Landtag die Möglichkeit vor, den Dienst in mehreren Etappen abzuleisten. Die Fraktion spreche sich auch klar dafür aus, Männer und Frauen gleichermaßen in die Pflicht zu nehmen. Dies sei eine Selbstverständlichkeit. „Die Gleichberechtigung von Mann und Frau steht nicht nur im Grundgesetz, sondern ist auch in der Gesellschaft angekommen. Daher müssen wir mit der nicht mehr zeitgemäßen Tradition brechen, die bisher nur den männlichen Nachwuchs in die Pflicht genommen hat“, so Hauber weiter.Er wisse natürlich, dass die Umsetzung nicht innerhalb weniger Tage möglich sei und einer Änderung des Grundgesetzes bedürfe. Dennoch müsse dieses Thema jetzt gesellschaftlich und politisch in Angriff genommen werden: „Wir als FREIE WÄHLER- Fraktion wollen eine intensive Diskussion in der Gesellschaft anstoßen und mit anderen moderieren. Hierfür brauchen wir auch einen gesellschaftlichen Konsens. Mit einer klaren Zielsetzung für diese Dienstpflicht wollen wir dazu einen entscheidenden Beitrag leisten“, so Hauber abschließend.

Frühjahrsputz im Kreis

Die Abfallsammelaktion startet wieder!

Auch in diesem Jahr findet wieder der alljährliche Frühjahrsputz in Altmühlfranken statt. Viele freiwillige Helferinnen und Helfer machen sich in den nächsten Wochen auf den Weg, um Parks, Wanderwege und Grünflächen von Unrat zu befreien.

Die kommunale Abfallwirtschaft unterstützt wie seit Jahren diese Aktionen und übernimmt die Entsorgungskosten der gesammelten Abfälle. Greifzangen und Handschuhe können die Gruppen nach Anfrage bei den beiden Recyclinghöfen in Weißenburg und Gunzenhausen ausleihen.

Mitmachen lohnt sich – für unsere Umwelt, aber auch für die Teilnehmergruppen: Die Abfallwirtschaft belohnt diejenigen Gruppen für ihr Engagement, die mit einem Gruppenfoto und Bericht über ihre Sammelaktion ein Zeichen setzen und damit vielleicht weitere Gruppen zum Mitmachen anregen. Die Anmeldung und weitere Informationen zur Teilnahme findet man unter  www.altmuehlfranken.de/fruehjahrsputz/.

„Wir freuen uns auf all diese Menschen, die mit diesen Aktionen freiwillig Verantwortung für die Sauberkeit ihrer Heimat übernehmen. Deshalb unterstützen wir dieses nachhaltige bürgerschaftliche Engagement sehr gerne“, sagt Michael Hufnagel, Leiter der kommunalen Abfallwirtschaft im Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen.

Welche Gebiete sich besonders für eine Frühjahrsputzaktion eignen, erfährt man über die jeweilige Stadt oder Gemeinde. Bitte beachten Sie, dass Sammelaktionen in freier Natur möglichst vor Beginn der Brutzeit beendet sein sollten. Wir bitten Sie, während der Sammlungen die Corona-Schutzmaßnahmen zu beachten.

Neuer Flyer des Bezirks

Der Bezirk Mittelfranken im Überblick

Zahlen, Daten, Fakten, Aufgaben und Finanzierung – der Steckbrief des Bezirks Mittelfranken als dritte Ebene der kommunalen Selbstverwaltung ist nun in Form der Neuauflage des Flyers „Kurzinformation“ erschienen. Darin erhält die Leserinnen und Leser grundlegende Informationen über den Bezirk – von dessen Aufgaben und seiner Finanzierung bis zum Bezirkstag und dessen politische Zusammensetzung. Der Bezirk Mittelfranken ist schwerpunktmäßig auf den Gebieten Soziales, Gesundheit, Bildung, Kultur, Natur und Umwelt sowie Europa tätig. Die Kurzinformation ist kann kostenlos auf der Internetseite des Bezirks unter der Adresse www.bezirk-mittelfranken.de in einer barrierefreien Version heruntergeladen werden.

Der Flyer kann auch telefonisch (0981/4664-10112) oder per E-Mail (pressestelle@bezirk-mittelfranken.de) bei der Pressestelle des Bezirks Mittelfranken angefordert werden.

„Schlössertour“ durch Pommern

„Schlössertour – Luxus im Schlosshotel in Pommern“ ist eine Bürgerreise in die mittelfränkische Partnerregion überschrieben. Die Reise mit deutschsprachiger Reiseleitung dauert vom 3. bis 9. September 2022,gefahren wird im komfortablen Reisebus. Die Kosten belaufen sich auf 965 Euro, der Einzelzimmerzuschlag beträgt 155 Euro. Zu den Höhepunkten der Fahrt zählen eine Führung durch den Slowinski Nationalpark mit seinen imposanten Wanderdünen, eine Schifffahrt von Zoppot auf die Halbinsel Hela sowie eine Führung durch die Danziger Altstadt mit Besichtigung der Marienkirche. Auch ein ganztägiger Ausflug in die Kaschubei, eine Führung durch das Schloss der Pommerschen Herzöge in Stolp oder ein Orgelkonzert in der Oliwa-Kathedrale in Danzig gehören zu den Perlen der Bürgerreise. Im Reisepreis sind jeweils drei Übernachtungen mit Frühstücksbuffett im Schloss Krokowa, einem 700 Jahre alten Wasserschloss und im Hotel „Royal Baltic“, einem eleganten 4-Sterne-Hotel, enthalten.

In diesem Hotel übernachten die Teilnehmer der Reise: das einstige Wasserschloss Krokowa.

Das ausführliche Programm ist auf der Internetseite des Bezirks Mittelfranken unter der Adresse www.bezirk-mittelfranken.de nachzulesen. Weitere Informationen hält auch der Veranstalter, das Reisebüro Polenreisen im Informationszentrum Krakau, Hintere Insel Schütt 34, Nürnberg, Telefon 0911 / 22 50 31, E-Mail info@polenreisen-nuernberg.de bereit. Die Bürgerreise wird in Zusammenarbeit mit dem Büro für Regionalpartnerschaften des Bezirks Mittelfranken sowie der Deutsch-Polnischen Gesellschaft in Franken e.V. organisiert.

Präzisionsarbeit aus Rügland

Landrat Dr. Ludwig besuchte GHD-Formenbau

Landrat Dr. Jürgen Ludwig (rechts) überreichte Bastian Schuster, Geschäftsführer der GHD-Präzisions-Formenbau GmbH & Co. KG, die Urkunde zur Teilnahme am Umwelt- und Klimapakt Bayern. Beim Firmenbesuch mit dabei war Rüglands Bürgermeister Wolfgang Schicktanz (links). Foto: Landratsamt Ansbach/Fabian Hähnlein

„Es war genau die richtige Entscheidung, in den Landkreis Ansbach zu ziehen“, sagt Bastian Schuster. Der Geschäftsführer der GHD-Präzisions-Formenbau GmbH & Co. KG mit Sitz im Rügländer Ortsteil Rosenberg ist stolz, wie sich die Firma in den 15 Jahren ihres Bestehens entwickelt hat. Bei einem Betriebsbesuch erkundigten sich Landrat Dr. Jürgen Ludwig, Bürgermeister Wolfgang Schicktanz und Ekkehard Schwarz von der Wirtschaftsförderung des Landkreises Ansbach über die aktuellen Entwicklungen.

Gegründet wurde das auf Spritzgusswerkzeuge für die Kunststoffverarbeitung spezialisierte Unternehmen im Jahr 2007 von Rudolf Popp in Großhabersdorf (Landkreis Fürth). Mit der Übergabe der Geschäftsführung an den Enkel und heutigen Chef Bastian Schuster gingen auch Überlegungen einher, einen neuen Standort zu suchen. Dass die Wahl dabei auf Rügland, die Heimatgemeinde von Bastian Schuster, fiel, bezeichnet Bürgermeister Wolfgang Schicktanz heute als „Glücksgriff“. Im Jahr 2018 entstand in nur fünf Monaten Bauzeit der neue Firmensitz im Gewerbegebiet Rosenberg. Das Credo von Bastian Schuster: „Wenn man mit einer Ansiedlung die eigene Gemeinde unterstützen kann, ist allen geholfen.“

Denn die Firma ist kontinuierlich gewachsen. Heute entwickeln 26 Mitarbeiter pro Jahr zwischen 20 und 25 neue Werkzeuge für die Kunden, darunter Weltkonzerne mit bekannten Marken. Größtes und wichtigstes Standbein ist dabei der Bereich Körperpflege mit Produkten wie Rasierern und elektrischen Zahnbürsten. GHD stellt dabei Werkzeuge für einzelne Teile her. Auch aus der Automobilindustrie sowie aus dem Bereich Arbeitsschutz ist GHD Lieferant für namhafte Firmen.

Neben der Investition in moderne Anlagen ist Geschäftsführer Bastian Schuster auch die Ausbildung im eigenen Haus ein Anliegen. Denn damit könnten die Fachleute von morgen fit gemacht und im Unternehmen gehalten werden.

Bei seinem Firmenbesuch lobte Landrat Dr. Jürgen Ludwig das Unternehmen auch für sein Engagement im Umwelt- und Klimaschutz: Er überreichte Geschäftsführer Bastian Schuster eine Urkunde für die Teilnahme am Umwelt- und Klimapakt Bayern. Damit würdigen die Bayerische Staatsregierung und ihre Partner Unternehmen, die sich über die gesetzlichen Vorgaben hinaus für Verbesserungen beim Umweltschutz einsetzen. Bei GHD standen unter anderem Energieeinsparungen im Betrieb im Mittelpunkt.

Trauer um R. Schwemmbauer

78-jährig ist der frühere Ansbacher Landrat gestorben

Rudolf Schwemmbauer war ein sehr geselliger Mensch. Er leitet auch den Ansbacher Bürgermeisterchor. Foto: Falk

Der Landkreis Ansbach trauert um Altlandrat Rudolf Schwemmbauer, der am 13. Januar 2022 im Alter von 78 Jahren verstorben ist.

Rudolf Schwemmbauer hat über Jahrzehnte seine Schaffenskraft in den Dienst der Menschen und der Kommunalpolitik seiner Heimat gestellt. Er hat sich in besonderem Maße um den gesamten Landkreis Ansbach verdient gemacht. Zunächst als Bürgermeister von Geslau seit 1978, als Kreisrat seit 1996 und vor allem als Landrat in der Zeit von 2002 bis 2012 gestaltete er die Politik in unserem Landkreis wesentlich mit und setzte sich in vorbildlicher Weise für die Belange der Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Ansbach ein.

„Der Landkreis Ansbach verliert einen herausragenden Politiker und großherzigen Menschen, der eine schmerzliche Lücke hinterlässt“, sagte Landrat Dr. Jürgen Ludwig. „Unser großes Mitgefühl gilt seiner Familie.“ Als ein Ausdruck der Trauer wurde am Landratsamt Ansbach Trauerbeflaggung angeordnet.

Rudolf Schwemmbauer vertrat die Interessen des Landkreises Ansbach mit großer Tatkraft, Gestaltungswillen, politischer Weitsicht und vor allem feinem Einfühlungsvermögen für die Bedürfnisse der Menschen seiner Heimat. Sein Anliegen war es, gemeinsam mit den Kreisräten, Bürgermeistern und Bürgern den Landkreis Ansbach lebens- und liebenswert zu gestalten. Er tat dies konsequent und erfolgreich auch in verschiedensten Gremien – unter anderen im Bezirkstag und im Bayerischen Landkreistag.

Das langjährige und pflichtbewusste kommunalpolitische Wirken von Altlandrat Rudolf Schwemmbauer wurde durch zahlreiche Ehrungen gewürdigt. Ihm wurden unter anderem das Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland, die Kommunale Verdienstmedaille des Freistaats Bayern in Silber und der Goldene Ehrenring des Landkreises Ansbach verliehen.

Rudolf Schwemmbauer wirkte über sehr viele Jahre auf allen kommunalen Ebenen:

1978 wurde Rudolf Schwemmbauer zum 1. Bürgermeister der Gemeinde Geslau gewählt. Bis zur Wahl zum Landrat 2002 übte er dieses Amt umsichtig, verantwortungsvoll und erfolgreich in 24 Jahren aus.

1990 wurde Rudolf Schwemmbauer zum Vorsitzenden der Verwaltungsgemeinschaft Rothenburg o.d.T. gewählt. Er übte dieses Amt zwölf Jahre bis 2002 aus.

1990 bis 2002 wirkte Rudolf Schwemmbauer als gewählter Kreisvorsitzender des Bayerischen Gemeindetages für den Landkreis Ansbach, was die hohe Anerkennung im Kreise der Bürgermeister der 58 Gemeinden, Märkte und Städte im Landkreis Ansbach verdeutlicht.

1994 zog Rudolf Schwemmbauer in den Bezirkstag von Mittelfranken ein, wo er ab 2003 als stellvertretender Bezirkstagspräsident wirkte.

1996 wurde Rudolf Schwemmbauer in den Kreistag des Landkreises Ansbach gewählt. Als Mitglied in verschiedenen Ausschüssen gestaltet er ab diesem Zeitpunkt die Landkreispolitik mit.

Mit seiner Wahl zum Landrat des Landkreises Ansbach übernahm Rudolf Schwemmbauer ab 1. Mai 2002 eine zentrale Aufgabe im Landkreis Ansbach. Damit verbunden waren weitere Funktionen in verschiedenen Zweckverbänden, Vereinigungen und Gremien. Die Bevölkerung hat ihm 2008 erneut das Vertrauen ausgesprochen und für weitere sechs Jahre zum Landrat gewählt. Mit Ablauf des 30. April 2012 wurde Rudolf Schwemmbauer auf eigenen Antrag aus gesundheitlichen Gründen im Alter von 68 Jahren in den Ruhestand versetzt.

Rudolf Schwemmbauer hatte in den zehn Jahren als Landrat gewaltige Aufgaben zu erfüllen. Sein Einsatz galt unter anderem der medizinischen Versorgung, den Schulen, der Seniorenpolitik, der Umwelt- und Energiepolitik und einem familienfreundlichen Landkreis, unter anderem durch die Gründung des Bündnisses für Familie als Netzwerk von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Auch hat er sich für den Rettungshubschrauber und die Verbundbildung der Krankenhäuser eingesetzt. In seine Amtszeit fiel unter anderem auch das Gasunglück in Lehrberg mit Ausrufung des Katastrophenfalls.

Mit der Gründung des Bürgermeisterchores im Jahr 1989 konnte er sich einen Herzenswunsch erfüllen. Durch sein langjähriges Engagement als Dirigent konnte er viel dazu beitragen, Zusammenhalt und Einheit des Landkreises über die Bürgermeister als Multiplikatoren zu fördern.

Rudolf Schwemmbauer hat Kommunalpolitik mit Umsicht und außergewöhnlicher Bürgernähe gestaltet. Sein Wirken war geprägt von dem Antrieb, für die Menschen im Landkreis Ansbach die Heimat lebenswert zu gestalten und die Wirtschaft voranzubringen. Sein unermüdlicher Einsatz zugunsten des Landkreises Ansbach hat dessen Attraktivität, Identität und Perspektiven sehr gestärkt.

Seine große Heimatverbundenheit und die Liebe zur Gemeinschaft im ländlichen Raum waren ein großer Reichtum für unseren Landkreis. Dies wird sein Vermächtnis bleiben.

Leider kein Einzelfall

Vermüllte Plätze in der Stadt Gunzenhausen

Wer sich trifft und feiert, der nimmt am Ende seinen Müll mit und hinterlässt den Treffpunkt so, wie er ihn vorgefunden hat – so oder so ähnlich sollte es ablaufen, wenn sich Menschen im öffentlichen Raum begegnen und Zeit miteinander verbringen. Leider kommt es in der Stadt Gunzenhausen allerdings immer wieder vor, dass Grünflächen, Park- oder Spielplätze vermüllt zurückgelassen werden.

„Wenn im öffentlichen Raum Müll weggeworfen ist, dann ist das kein Kavaliersdelikt. Der beste Abfall ist der, der gar nicht erst anfällt“, so Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. „Die Reinhaltung obliegt der Stadt und ist nicht billig. In Gunzenhausen stehen ausreichend Abfallbehälter zur Verfügung, die regelmäßig geleert werden. Wer dennoch meint, seinen Müll achtlos wegwerfen zu müssen, der handelt unsolidarisch und zu Lasten aller Bürgerinnen und Bürger. Anfallende Mehrkosten haben am Ende alle Steuerzahler zu tragen. Es ist bedenklich, wie egal manchen Menschen ihre Umwelt scheinbar ist.“

Wer Abfall illegal entsorgt, der begeht eine Ordnungswidrigkeit. Zudem ziehen insbesondere Speisereste Insekten und Nager an. „Uns ist bewusst, dass sich Menschen aufgrund der Corona-Pandemie häufiger draußen treffen“, so Thomas Hinterleitner vom Gunzenhäuser Stadtbauamt. „Dafür haben wir großes Verständnis, doch umso wichtiger ist es, Natur und öffentliche Plätze sauber zu halten. In den eigenen vier Wänden wird der Abfall doch sicher auch nicht einfach auf den Boden geworfen.“