Wassersportler stören zuweilen

LBV ruft nach Fazit der ersten Juliwochenenden zur Rücksicht auf


Der Naturschutzverband LBV bringt mit seinen naturkundlichen SUP-Führungen Natursport und Naturschutz zusammen. Leider zeigen sich nach wie vor immer wieder Störungen in Naturschutzgebieten an den großen Badeseen. Der LBV bittet daher um Rücksicht und gegenseitigen Respekt und verweist auf Naturschutz-Tipps und Tricks.
Die Tage werden immer heißer und auch die Besucherzahlen an den Seen nehmen immer mehr zu. Mit Brombachsee, Altmühlsee und Co. bietet der Landkreis vielfältige Möglichkeiten zur Abkühlung und Entspannung. Zeitgleich verzeichnet der LBV derzeit leider auch wieder mehr Meldungen von Störungen in den Schutzgebieten an den Seen. Denn: Die Besucher erwartet nicht nur das ersehnte kühle Nass, sondern auch tolle Naturbeobachtungen geschützter und bedrohter Arten und Lebensräume. Beides kann nebeneinander existieren und funktionieren. Um hier Perspektiven aufzuzeigen, bietet der Naturschutzverband LBV deshalb am Altmühlsee naturkundliche SUP-Führungen an. Auch in diesem Jahr wird es wieder mehrere feste Termine geben. In diesem Jahr neu: Interessierte können auch Termine auf Anfrage buchen. Anfragen nimmt der LBV unter weissenburg@lbv.de entgegen.
Weil die Führungen allein jedoch nicht reichen, ruft der LBV zur gegenseitigen Rücksicht auf: „Leider haben wir in den letzten Tagen vermehrt Meldungen von Störungen bekommen.“, erklärt Catherine Heyder, Mitarbeiterin des LBV. „Wir bitten alle Besucherinnen und Besucher am See auch Rücksicht auf die dort lebenden Tiere zu nehmen. Viele, vor allem bedrohte, Vogelarten fliehen schon bei Störungen, die wir selbst nicht als solche wahrnehmen. Durch Rücksichtnahme können wir dies verhindern.“
Wie sich beispielsweise Stand-Up-Paddling auf die Vogelwelt auswirkt, zeigt die Masterarbeit des Ornithologen Matthias Bull. Er erklärt, „[…] dass die Störung des SUP auf Wasservögel verglichen mit der Störwirkung anderer Wassersportarten wie Rudern, Segeln oder Kanufahren in Bayern überdurchschnittlich hoch ist“. Dabei ist die klare Erkennbarkeit der menschlichen Silhouette wohl einer der Hauptgründe für häufige Störungen, welche sich bei den Vögeln sogar negativ auf die Fortpflanzung auswirken können. Die Erschließung bisher wenig genutzter Gewässerbereiche durch Stehpaddler und die Tatsache, dass sie in der Regel nicht immer den gleichen Routen folgen und außerhalb der normalen Badesaison unterwegs sind, kommt noch hinzu. Aber auch Schwimmer, Angler, Kanufahrende, Windsurfer und andere Gewässernutzer können zu Störquellen werden! Vor allem zum Gefiederwechsel, der sogenannten Mauser, kommen Vögel an unsere bayerischen Seen, die ihre Brutgebiete eher in abgelegeneren Gebieten haben. Am Ismaninger Speichersee sammeln sich beispielsweise jedes Jahr tausende von Kolbenenten, die zum Teil extra aus Russland angeflogen kommen. Diese Vögel sind oft nicht oder nur wenig an menschliche Störungen gewöhnt. Zudem sind viele Wasservögel während der Mauser sehr anfällig, weil sie aufgrund des fehlenden Gefieders nicht einfach wegfliegen können.
Der LBV bittet daher alle Gäste an den Seen im Landkreis um Rücksichtnahme. „Bitte meiden sie Ansammlungen von Wasservögeln und halten Sie Abstand zu Naturschutzgebieten und Uferbepflanzung“. Bei Fragen und Unsicherheiten gibt der LBV gern Informationen und Tipps.

„Knigge“ für Wassersportler

„Jeder, der die Natur für sein Hobby nutzt, trägt ihr gegenüber auch eine Verantwortung“ so Bull.
Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, gibt der LBV schon jetzt Tipps für den naturverträglichen
Besuch am See:
Freiwilliger Verzicht auf SUP zur Vogelzugzeit im Zeitraum von Anfang Oktober bis Ende
März.
Ganzjährig einen großen Abstand von mindestens 300 Metern zu Vogelansammlungen
einhalten
Nur bestehende Einstiegsstellen in Gewässer nutzen, wie Häfen, Badestrände und Slipanlagen
Abstand halten zu Naturschutzgebietsgrenzen, Winterruhezonen, Flachwasserbereichen
und Schilfgürteln.
Informieren Sie sich im Vorfeld eines Ausfluges über Schutzgebiete und Befahrungsregeln
am Zielort


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Der "Falk Report" berichtet  monatlich aus dem Leben im Fränkischen Seenland (Altmühlfranken).

Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

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