Stadt Gunzenhausen setzt Akzente
Wer in seiner Mobilität eingeschränkt ist, hat es im Öffentlichen Nahverkehr nicht immer leicht. Viele Bahn- und Bussteige sind nicht barrierefrei und erschweren Betroffenen maßgeblich die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Seit mehreren Jahren arbeitet die Stadt Gunzenhausen am konsequenten barrierefreien Um- und Neubau ihrer Bushaltestellen. Nach und nach sollen alle der rund 190 Haltestellen im Stadtgebiet zumindest den empfohlenen Standards entsprechen. Eine große und wichtige Aufgabe, die Zeit und Geld kostet. 2021 konnten wieder neun Bushaltestellen als vollständig barrierefrei von der Liste gestrichen werden.
„Barrierefreie Bushaltestellen sind kein nice to have, sondern unverzichtbare Bausteine für eine familienfreundliche und inklusive Stadt“, so Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. „In Gunzenhausen setzen wir auf eine nachhaltige Mobilität und dazu gehört auch ein barrierefreier ÖPNV. Unser Ziel muss es sein, dass jeder, ob mit oder ohne Handicap, öffentliche Verkehrsmittel uneingeschränkt nutzen kann. Aus diesem Grund investiert unsere Stadt pro Jahr rund 100.000 Euro in den Umbau der Haltestellen.“
Zum barrierefreien Umbau einer Bushaltestelle gehört u.a. die Installation von taktilen Leitplatten, die als Bodenindikatoren sehbehinderten Menschen Orientierung geben und damit einen Einstieg in die Verkehrsmittel erleichtern sollen. Außerdem werden physikalische Barrieren entfernt und beispielsweise die Bordsteine erhöht, um einen stufenlosen Einstieg in die Busse zu ermöglichen. Der Umbaukosten pro Haltestelle betragen im Schnitt ca. 15.000 Euro.
Bei der Dringlichkeit und Bewertung der barrierefreien Umbaumaßnahmen wird die Stadt Gunzenhausen von den Stadtwerken Gunzenhausen und durch die ehrenamtliche Behindertenbeauftrage, Stadträtin Julia Braun, fortlaufend unterstützt. Gemeinsames Ziel ist es, dass Betroffene in ihrer Selbstständigkeit gestärkt werden und ein nach ihren Wünschen selbstbestimmtes Leben führen können. „Eine Verbesserung der Barrierefreiheit im öffentlichen Raum und damit der Situation für Menschen mit Behinderung ist sehr wichtig, denn davon profitieren alle Bürgerinnen und Bürger, die beispielsweise mit einem Kinderwagen den ÖPNV nutzen wollen“, betont Julia Braun. „Der konsequente Umbau der Bushaltestellen ist ein deutliches Signal für mehr Gleichberechtigung. Die gesellschaftliche Teilhabe und die umfassende Inklusion muss das Ziel einer modernen Gesellschaft sein.“
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