Kurzweiliger Abend beim Verein für Heimatkunde
Einen Mitgliederzulauf wie noch nie hatte der Verein für Heimatkunde im letzten Jahr. 30 Gunzenhäuser sind eingetreten, so dass er nunmehr 317 Mitglieder zählt. Wie Vorsitzender Werner Falk in der Jahresversammlung hervorhob, ist das der historische Höchststand des seit 141 Jahre bestehenden Geschichtsvereins.
Seine Serie „Samstagsexkursionen“ hat der Verein im letzten Jahr fortgesetzt, und zwar mit Besuchen in Bechhofen, Heidenheim und Abenberg. Dahinter steht der Gedanke, den heimatgeschichtlich interessierten Menschen die Schätze der Heimat näher zu bringen. Dies sind oftmals unspektakulär, aber deshalb nicht minder kostbar. Die Vorstandschaft ist mit der Resonanz zufrieden, denn im Durchschnitt waren es dreißig Mitglieder, die als Selbstfahrer zu den Exkursionsterminen kamen.
Mit Vorträgen über die „Glocken unserer heimlichen Kirchen“ von Pfarrer i.R.Günter L. Niekel aus Muhr am See und über die „Felsenkeller von Gunzenhausen“ von Lothar Hiemeyer (Würzburg-Gunzenhausen) rundete der Verein sein Veranstaltungsangebot ab.
Die Herausgabe des 74. Jahrbuchs „Alt-Gunzenhausen“ war der Höhepunkt. Die 274 starke Publikation enthält 15 Beiträge zur lokalen Historie aus der Feder von 14 Verfassern. Der Verein hat mit diesem Jahrbuch Verbindung zu namhaften Universitätsbibliotheken und Geschichtsvereinen in ganz Deutschland.
Wie aus dem Bericht von Schatzmeister Hans Minnameyer hervor ging, steht es um die Finanzen des Vereins gut, zumal sich neben privaten Sponsoren auch die Stadt und der Landkreis, der Bezirk und die Hirschmann-Stiftung sowie die Sparkasse und die RaiffeisenVolksbank Mittelfranken-West finanziell engagieren.
„Wir begegnen alten Gunzenhäusern“ lautete der Titel eines ungewöhnlichen Vortragsformats von Werner Falk und Ernst Renner. Die Teilnehmer der Veranstaltung in der „Seeadlerstube“ des Gasthauses „Adlerbräu“ sahen sich konfrontiert mit prägenden Persönlichkeiten der Stadt, wobei es den Vortragenden wichtig erschien, die Porträts nach der Originalität der Menschen vorzustellen und weniger nach ihrem gesellschaftlichen Habitus. Wie geplant entwickelte sich ein munterer Austausch von Erinnerungen und Episoden. Ein zweiter Teil soll folgen.
Auf die Veranstaltung „Gunzenhäuser Häuser erzählen“, die von den neuen Stadtführern am 8. März anlässlich des „Weltgästeführertags 2020“ angeboten wird, wies Hartmut Röhl hin. Um 14 und 15 Uhr können sich Interessierte am Glockenturm treffen, von wo aus der kostenlose Stadtspaziergang beginnt. Cornelia Röhl ist gegenwärtig mit der Planung eines Zeitzeugenprojekts zum Leben des Naturheilkundigen Johann Reichardt befasst. Sie sucht Menschen, die sich an den „Goldmacher“ erinnern oder gar Episoden schildern können.
Neueste Kommentare