Einstimmige Entscheidung des Stadtrats Gunzenhausen
Auf Beschluss des Stadtrats wird der „Kulturpreis der Stadt Gunzenhausen“ künftig an Persönlichkeiten verliehen, die sich auf dem kulturellen Sektor besondere Verdienste erworben haben. Einstimmig hat sich das Gremium auf Vorschlag von Bürgermeister KH Fitz dafür ausgesprochen, den ersten Kulturpreis an Rektor i.R. Franz Müller und Lehrerin i.R. Emmi Hetzner zu verleihen.
Beide haben sich in den letzten Jahren um die Forschung und Dokumentation der jüdischen Geschichte in Gunzenhausen verdient gemacht. Sie haben sich selbst stark engagiert und sie haben unzählige Schülerinnen und Schüler der Stephani-Hauptschule Gunzenhausen motiviert, auf Spurensuche nach ehemaligen jüdischen Mitbürgern von Gunzenhausen zu gehen. Wie wir heute wissen, sind sie fündig geworden. Sie haben eine umfangreiche digitale Dokumentation geschaffen, die im Internet (gunzenhausen.de) einzusehen ist. Zudem haben sie sich für die Begegnung junger Gunzenhäuser mit Menschen eingesetzt, deren Familien einstmals in Gunzenhausen gelebt haben bevor sie dem politischen Druck folgende das Land verlassen mussten. Etliche von den jüdischen Mitbürgern Gunzenhausen sind Opfer des Holocaust geworden, vielen ist es gelungen, im Ausland eine sichere Heimat zu finden.
Den Kulturpreis bekommen Franz Müller und Emmi Hetzner am Dienstag, 19. März, um 19 Uhr im Haus des Gastes (Markgrafensaal) verliehen. Dazu kommt auch die langjährige Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinden in Deutschland, Dr. h.c. Charlotte Knobloch, nach Gunzenhausen. Sie hat die NS-Verfolgung überlebt, weil die Haushälterin des Arberger Pfarrers ihre schützende Hand über sie hielt. Über das jüdische Leben in Gunzenhausen wird Stadtarchivar Werner Mühlhäußer sprechen, die Geschichte des Schulprojekts wird Horst Schäfer darstellen.
Der Kulturpreis wird künftig sporadisch vergeben, einen Automatismus soll es nicht geben. Versinnbildlicht wird der Kulturpreis durch eine Bronzestatue, die der Bildhauer Christian Rösner geschaffen hat.
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