Gute Perspektiven für die Gunzenhäuser
Seit vier Jahren ist in der Stadt eine rege Bautätigkeit zu verzeichnen. Der Stadtrat hat die Grundlagen dafür gelegt, indem er Baugebiete („Sonnenwiese“ in Frickenfelden, „Östliche Nürnberger Straße“) ausgewiesen hat, zudem wurden Bebauungspläne für Quartiere in der Albert-Schweitzer-Straße (zwei Projekte), in der Schützenstraße, in der Frankenmuther Straße, in der Osianderstraße, in der Sonnenstraße und in der Weinbergstraße beschlossen. Die Baumaßnahmen sind teilweise schon realisiert worden, zum Teil laufen sie noch oder werden 2019 begonnen. Als Perspektive für qualitätvolles Wohnen darf Reutberg III gesehen werden. Der Stadtrat hat sich auf seiner Klausur im November zudem auf verschiedene kleine Baugebiete in Ortsteilen verständigt. In meiner Haushaltsrede habe ich dafür plädiert, die derzeit noch günstigen Umstände zu nutzen, um Bauland bereitzustellen. Zu berücksichtigen ist auch eine mittel- bis langfristige Nachfrage, die sich aus der Ansiedlung des Landesamts für Schule in Gunzenhausen ergibt. Der Wunsch nach sozialverträglichen Mietwohnungen ist verständlich, aber die Stadt ist von sich aus nicht in der Lage als Bauherr aufzutreten, wenngleich sie einen 30-Prozent-Zuschuss erhält. Nach Aussage der Verwaltung ist die Bauverwaltung derzeit über die Maßen belastet. So bleibt die Suche nach einem gewerblichen Investor, der „Sozialwohnungen“ baut. Die Aussichten dafür sind schlecht, zumal die Mieter natürlich keine großen Abstriche am Wohnkomfort hinnehmen wollen. Es gibt dennoch Überlegungen, wie solche Wohnungen entstehen können (privates Projekt in der Jahn-Straße). Der Stadtrat wird sich 2019 mit der Nutzung des Grundstück in der Weißenburger Straße (ehemals Baustoff-Union) befassen. Grundsätzlich darf festgestellt werden, dass das Angebot an neuen und komfortableren Objekten den Weg frei macht für Nachnutzer bestehender Wohnungen, die gegebenenfalls günstiger zu haben sind.
Jugendzentrum
In meiner Haushaltsrede habe ich auf die geringe Frequentierung des Kommunalen Jugendzentrums hingewiesen und für 2019 eine Initiative angekündigt, die darauf hinausläuft, die Jugendarbeit neu aufzustellen. Das JZ ist nunmehr an die 40 Jahre alt. In dieser Zeit haben sich die Erwartungen und auch das Verhalten der Jugend stark verändert, dass die Nutzung heute nicht mehr den finanziellen Aufwand von 92000 Euro im Jahr rechtfertigt. Notwendig ist eine neue Gewichtung der Jugendarbeit unter Einbeziehung des Stadtjugendpflegers und des Streetworkers.
Seepromenade
Zwar hatte bereits der ISEK-Arbeitskreis schon vor 2014 den Wunsch geäußert, zwischen der Gunzenhäuser Altstadt und dem Altmühlsee eine fußläufige Verbindung zu schaffen und zu gestalten, doch erst der FDP-Antrag (fixiert in unserem Wahlprogramm) hat nach der positiven Aufnahme bei Bürgermeister Fitz das Projekt auf die Schiene gebracht. Bisher sind nach unseren Vorstellungen die Beleuchtung und die Ruhezonen geschaffen worden. Im neuen Jahr soll die Beleuchtung bis zum Seezentrum Schlungenhof mit Unterstützung des Wasserwirtschaftsamts weitergeführt werden. Ich stelle mir vor, anstelle einer Beschilderung der „Seepromenade“ ein farbliches Leitsystem zu schaffen, auch die von einem Arbeitskreis des Stadtmarketingvereins in Vorschlag gebrachte Ergänzung als „Kunstmeile“ entspricht voll unseren Vorstellungen von 2014.
Stadthalle
Das Großprojekt ist auf knapp 16 Millionen Euro veranschlagt worden und wird wohl nach dem gegenwärtigen Stand mit 17 Millionen Euro abschließen. Das wäre beachtlich angesichts der Teuerungen im öffentlichen Auftragswesen. Der Stadtrat hat mit meiner Stimme eine professionelle Vermarktung der Stadthalle in die Wege geleitet. Geschaffen wurde ein eigenes Amt innerhalb der Verwaltung mit einer klaren Zuordnung des Personals. Holger Syhre als der Leiter des Amts ist ein ausgewiesener Kenner. Mit ihm hat die Stadt einen guten Griff getan. Er hat ein Nutzungs- und Vermarktungskonzept vorgelegt, das die Stadt als Veranstaltungs- und Kongressort bayern- und deutschlandweit klar positioniert. Ich hatte vorgeschlagen, der neuen Stadthalle einen eigenen Namen (z.B. AltmühlCentrum) zu geben, konnte mich damit aber nicht durchsetzen.
Sicherheitswacht
Der Stadtrat hat der Bitte des Innenministers entsprochen und eine Sicherheitswacht beschlossen, die unter der Regie der örtlichen Polizei tätig wird. Sie kostet der Stadt nichts, bringt aber „gefühlte Sicherheit“. Zu hoch möchte ich die Erwartungen an die Sicherheitswacht nicht schrauben, aber immerhin sind bisher 150 bayerische Städte mit ihr gut gefahren. Die Sicherheitswacht soll – und das habe ich mehrmals öffentlich erklärt – keine Blockwarte-Mentalität fördern, sondern Partner der Bürger (und unserer Gäste) sein. Immerhin müssen wir erkennen, dass es auch in Gunzenhausen mehr Rücksichtslosigkeit und Gewaltbereitschaft gibt.
Hochwasserschutz und Altmühlaue
Ein finanziell dicker Brocken ist die Binnenentwässerung. Mit ihr wurde bereits begonnen. Ich habe dem Bürgermeister empfohlen, die Absenkung des Pumpwerks zum Anlass zu nehmen, die Bürgerschaft zu einem „Tag der offenen Baustelle“ einzuladen. Dem ist er auch nachgekommen: Am 15. Februar ist ein Informationstag ab 14 Uhr (Treffpunkt Altmühlbrücke in der Oettinger Straße). Fachleute erläutern der interessierten Bevölkerung das Projekt bei einem „Spaziergang“ bis zum Pumpwerk, das bis dahin wohl erdbodengleich sein wird. Bürgermeister Fitz will, dass das Projekt transparent vermittelt wird. Dieses Ansinnen hat bereits bei der Planung gegolten und es gilt weiter. Die Stadt hat sogar einen bundesweiten Wettbewerb gewonnen und von der
Bundesumweltministerium einen Preis bekommen. Weiter geht das Projekt mit der Neugestaltung der Altmühlaue. Die Pläne dafür sind fertig. Im Zentrum steht die Heranführung der Altmühl an die Stadt, wie das schon vor Jahrzehnten so war. Die Pläne geben zu erkennen, dass Gunzenhausen mit der naturnahen Gestaltung seiner Westseite eine erhebliche Aufwertung erfährt. Die Realisierung wird wohl erst in den Jahren nach 2020 erfolgen.
WERNER FALK, Stadtrat der FDP in Gunzenhausen
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