Es geht um die Artenvielfalt

Biodiversität muss erhalten bleiben

Das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ ist am 31. Januar gestartet. Es zielt darauf ab, die Lebensgrundlagen für Mensch, Tier und Pflanze zu sichern. Das ist ein großes Ziel und ein hoher Anspruch. Aber wie wir wissen geht ohne Zielvorgabe nichts voran. Der Weg der Freiwilligkeit ist zunächst richtig, aber wenn sich die Erkenntnis durchsetzt, dass sie keinen durchgreifenden Erfolg bringt, dann sind gesetzliche Regelungen notwendig.

Die Fakten benennen die Gefährdung unserer Natur. Mir geht es vorrangig um den Schutz unserer Biodiversität. Der Boden ist nicht so leicht austauschbar. Er bleibt die Grundlage für die Pflanzenwelt und auch die Tierwelt. Die Leistungen der Landwirtschaft sollen nicht in den Dreck gezogen werden, denn tatsächlich sind in den letzten Jahren schon viele richtige Schritte unternommen worden, nur reichen sie nicht aus, sind nicht durchschlagend, um tatsächlich eine Wende in der Umweltpolitik erreichen zu können. Deshalb formieren sich die Menschen und engagieren sich für das Volksbegehren. Man sollte sie nicht zu Gegnern der Landwirtschaft machen, denn sie sind eher die Partner der Bauern, jedenfalls einer bäuerlichen Landwirtschaft.  Die öffentliche Diskussion ist manchmal schon sehr fragwürdig. Allein in den letzten 30 Jahren war das Bauernsterben so stark wie nie zuvor.  57 Prozent der Höfe in Deutschland sind in dieser Zeit aufgegeben worden (heutige Durchschnittsgröße im Westen 47 ha, im Osten 224 ha). Tatsache ist doch, dass die Erzeuger für ihre Ware keinen gerechten Preis bekommen. Die großen Handelsriesen drücken die Preise für Lebensmittel und lassen den Produzenten keine Luft zum Atmen. Kein Bauer kann zu diesen Konditionen wirtschaftlich  arbeiten. Die höchsten Fördergelder der EU gehen an jene Konzerne, die an den Bauern verdienen.  Wenn wir eine gute Bodendiversität erhalten wollen, dann bedarf es Veränderungen in der Bewirtschaftung. Und die zivile Gesellschaft muss bereit sein, für qualitätvolle Lebensmittel auch einen gerechten Preis zu zahlen.  Nicht alle können und wollen das tun, aber es werden  immer mehr. Die Leistungen der Bauern für die Umwelt werden jetzt schon honoriert, aber künftig wird es notwendig sein, sie noch stärker zu unterstützen, wenn sie nach ökologischen Kriterien für eine gesunde Umwelt arbeiten.

Mir geht es nicht darum, die Menschen mit noch mehr Vorschriften einzudecken, aber unsere staatliche Ordnung beruht nun einmal auf gesetzlichen Fundamenten. Wenn es anders wäre, hätten wir eine Anarchie. Es geht um eine wirksame Steuerung des menschlichen Verhaltens. Ge- und Verbote gehören zu allen Regelwerken. Ich bin aber auch dafür, die überschaubaren Strukturen zu erhalten. Das gilt für alle Bereiche unseres Daseins, also auch für unsere Gastwirte, Handwerker und die mittelständischen Unternehmen, denen das Überleben durch ein Zuviel an bürokratischem Aufwand erschwert wird. Wir erleben auf der europäischen Ebene, wie auf gut gemeinte EU-Standards in Deutschland noch einmal ein Regelwerk daraufgesetzt wird, nur um unserem Anspruch auf deutsche Gründlichkeit und Perfektion gerecht zu werden.

Deshalb mein Appell: Gehen Sie ins Rathaus oder in die Gemeindeverwaltung und tragen Sie sich in die Unterstützungslisten ein. Bis zum 13. Februar müssen bayernweit rund 900000 Unterschriften zusammenkommen, damit das Volksbegehren erfolgreich sein kann.

WERNER FALK

 

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Der "Falk Report" berichtet  monatlich aus dem Leben im Fränkischen Seenland (Altmühlfranken).

Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

Es würde mich freuen, wenn wir auf diese Weise im Kontakt bleiben könnten.

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2 Thoughts on “Es geht um die Artenvielfalt

  1. Sehr geehrter Herr Falk, ihrem Bericht kann ich nur voll zustimmen. Doch sollten alle nciht vergessen, den Landwirten, sie sind Selbständige, geht es scheinbar immer noch zu gut. Wer die
    Vermarktung einigen Wenigen überlässt, kann keinen Druck erzeugen. Wir als Verbraucher
    müssen auch mehr tun, nur darf nicht vergessen werden, jeder Verbraucher der Steuern zahlt,
    übernimmt mit seiner Steuerlast das Grundeinkommen unserer Landwirte. Daher zahlen wir
    für alle Produkte aus den EU-Staaten weit mehr als den Betrag an der Ladenkasse.
    Im Biobereich haben wir eine Erzeugung in Deustschland die nicht den Erfordernissen, sprich Mengen der Verbraucher, entspricht. Daher ist der Markt gezwungen, angeblich Bioprodukte aus fernen Ländern zur Versorgung zu beschaffen. Das Beste wäre bio und regional und das für Alle.

  2. Michel Deutscher on 1. Februar 2019 at 16:31 said:

    Welche Selbstverständlichkeiten kommen als nächstes?:
    – sauberes Wasser?
    – gesunde Luft?
    – gesunder Boden?
    – gesunde Lebensmittel?
    – wirksame Medikamente?
    – nicht tödliche Spielsachen?
    – elementare Bürgerrechte?
    u.s.w.

    Genau dafür gibt es die Heerscharen an teuren und total überüberüberbezahlten Berufs-Politbonzen!
    Wenn diese dies alles nicht auf die Reihe bekommen, dann können wir diese gleich einsparen und abschaffen!
    Soll das Volk wegen jeder Selbstverständlichkeit ständig zu Abstimmungen rennen?
    Oder ist es generell so, daß unsere „Volksvertreter“ überhaupt nicht die Interessen des Volkes vertreten? Dann müssen wir ein anderes System schaffen, wo dies wieder der Fall ist!!!

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