In einem Monat beginnen Feierlichkeiten zur 125-Jahrfeier
Eigentlich waren zunächst nur 300000 Euro für den Neubau eines Feuerwehrhauses in Laubenzedel etatisiert, dann aber schnellten die Kosten doch in die Höhe – auf rund 430000 Euro. Was dem Stadtrat die Zustimmung erleichterte, war die Zusicherung der Laubenzedeler Feuerwehrleute, hart für ihr neues Domizil zu arbeiten. Sie haben nicht zuviel versprochen, wie Bürgermeister Karl-Heinz Fitz anlässlich der Einweihung jetzt feststellte: 4500 Stunden leisteten die rund 50 Helfer am Bau. Markus Riedel, der 18 Jahre Kommandant war, ging als Vorbild voraus und war in den letzten zwei Jahren nach eigener Darstellung von seiner Familie für den Dienst an der Feuerwehr „freigestellt“.
„Es entstand etwas wirklich Gutes“, resümierte Bürgermeister Fitz vor vielen Gästen und skizzierte die Entstehungsgeschichte des Feuerwehrhauses, das ein hervorragendes Beispiel dafür ist, wie ein Dorf durch Umnutzung früherer landwirtschaftlicher Gebäude vitalisiert werden kann. Die alte Scheune wurde von den Feuerwehrleuten in Eigenregie saniert, jetzt fehlt eigentlich nur noch ein schöner Fußboden. Sie erwarten von der Stadtbaumeisterin Simone Teufel, der sie für ihre fachliche Begleitung dankbar sind, dass sie einen Weg finden, um den letzten Wunsch der Laubenzedeler zu erfüllen. Nicht zuletzt wird sie wohl ein Auge zudrücken müssen, um die Fachwerkarchitektur im Innenhof abzusegnen. Die Scheune soll künftig den Laubenzedeler Vereinen und auch der Jugend zur Verfügung stehen.
Architekt Winfried Wolff (Gunzenhausen) ging auf die Details der Bauphase ein und äußerte sich dankbar über die vielseitige Hilfe von Bauunternehmer Karl-Heinz Feuchtenberger (KF-Bau) und anderen Baufirmen. Nur durch das Zusammenstehen aller konnte der Neubau in einem Jahr vollendet werden. Der Planer hatte für den Rathauschef und die Spitzenleute der Wehr einen originellen „Hausschlüssel“ dabei, der freilich in kein Schlüsselloch passt, wohl aber als Wetterfahne dienen kann.
Auf dem Grundstück eines früheren Bauernhauses errichtete die Stadt mit Unterstützung der Feuerwehrleute den Neubau, der eine Baulücke schließt und sich wunderbar in das dörfliche Ensemble einfügt. Fitz nannte das Feuerwehrhaus ein Symbol dafür, „dass Menschen guten Willens etwas Positives für das Gemeinwohl schaffen können“. Das zweigeschossige Gebäude hat im Erdgeschoss einen Abstellraum für das neue Tragkraftspitzenfahrzeug, das von der Stadt für rund 58000 Euro erworben und dessen Fahrzeugschlüssel jetzt offiziell übergeben wurden. Rund 4500 Euro wurden für neue Gerätschaften aufgewandt. Neben dem Eingangsbereich ist der Sanitärtrakt. Im Obergeschoss hat die Wehr mit ihren derzeit 56 Aktiven (davon zwei Frauen) einen Unterrichtsraum mit rund 70 Plätzen.
Schön gepflastert worden ist von den freiwilligen Helfern auch der Vorplatz und der Innenhof. Bürgermeister wie der bisherige Vorstand Helmut Schwab (ihm folgt jetzt Sebastian Karg nach) äußerten sich sehr lobenswert über das Engagement der Aktiven, von denen einige ganz besonders fleißig waren. Zu denen gehörte der bisherige Kommandant Markus Riedel, der das Amt nach 18 Jahren an Manuel Bachschuster abgab.
Kreisbrandrat Werner Kastner sparte nicht mehr anerkennenden Worten, noch mehr Applaus bekam aber Stefan Menhorn, der Filialleiter von der Raiffeisenbank in Laubenzedel, der ihnen einen symbolischen Scheck in Höhe von 1500 Euro überreichte. Das Pfarrehepaar Thorsten und Katharina Wolff segneten das Haus und überreichten ein Kreuz – nicht als Symbol für bayerische Werte, sondern ein buntes Friedenskreuz aus El Salvador als ein Stilmittel christlicher Fürbitte.
Vom 30. Mai bis 3. Juni begeht die Feuerwehr Laubenzedel ihr 125-jähriges Bestehen. Das ist für die Öffentlichkeit eine gute Gelegenheit, das neue Feuerwehrhaus in Augenschein zu nehmen.
Neueste Kommentare