Die Vereinten Nationen sind stärker gefordert
Wir lesen täglich von den Krisenherden auf der Welt und auch die regionalen Kriege, die oftmals Stellvertreterkriege sind, lassen uns nicht los. Ein Beispiel: Syrien.
Involviert sind in den Krieg im Nahen Osten die Türkei, Russland, die USA, der Iran und auch Saudi-Arabien. Wenn man den jeweiligen Regierungen Glauben schenken darf, dann sind sie alle an einer Lösung des Konflikts interessiert. Aber alle haben in der Region auch ihre strategischen Interessen. Und das macht den Krieg nicht einfacher und deutet nicht auf eine rasche Lösung hin. Alle bisherigen Versuche, zu einem Ende des Kriegs zu kommen, waren zum Scheitern verurteilt. Es waren jeweils isolierte Ansätze, immer von einer bestimmten Interesselage ausgehend. Wir erleben auch in anderen Regionen der Welt, dass Problemlösungen nicht möglich sind, wenn die Interessen der Großmächte im Spiel sind. So arten zunächst regionale Konflikte zu Stellvertreterkriegen aus.
Wir können immer wieder hören, Deutschland müsse sich international stärker engagieren. Die das sagen, meinen wohl auch, das Land müsse einen stärkeren wirtschaftlichen und militärischen Beitrag leisten. Das wirft für mich die Frage auf, was tun eigentliche die Vereinten Nationen zur Bewältigung der Krisen auf der Welt? Sie sind eigentlich die erste Adresse, wenn es darum geht, die Welt sicherer zu machen. Aber was hören wir von dort? Die deutsche Bundesregierung, ganz gleich von welchen Parteien sei gestellt wird, sollte meines Erachtens einem stärkeren Engagement betreffend eine reservierte Haltung einnehmen. Die Tatsache, dass Deutschland Waffen direkt oder indirekt an beteiligte Truppen oder Freischärler in das syrische Kriegsgebiet (und nicht nur dorthin) liefert, darf nicht als Aufforderung verstanden werden, stärker diplomatisch einzusteigen.
Meiner Ansicht nach müssten die Vereinten Nationen wieder viel stärker in den Fokus rücken, wenn es darum geht, die weltweiten Probleme anzugehen.
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