Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle in Gunzenhausen
Bis Ende 2018 wird das Landesamt für Schule in Gunzenhausen von derzeit 35 auf 70 Mitarbeiter angewachsen sein. Das erklärte Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle am Montag bei einer Besichtigung der angemieteten Interimsräume in der Stuttgarter Straße 1 (Sanmina). Dort sind derzeit rund 850 Quadratmeter belegt, bis zum Endstadium werden es 2000 bis 2500 Quadratmeter sein. Augenblicklich sind die Büro im Erdgeschoss eingerichtet, ab Januar 2018 kommen weitere Räumlichkeiten im 1. Stock dazu.
„Das Landesamt wird ein Kompetenzzentrum für ganz Bayern“, sagte der Minister in Anwesenheit von Landrat Gerhard Wägemann, MdL Manuel Westphal, Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, der Diensttellenleiterin Karin Vedder und dem neuen Chef des Prüfungsamts, Claus Pommer.
Bis wann das Landesamt eine „eigene Heimstatt“ (Spaenle) auf dem Gelände des jetzigen Hauses „Silo“ in der Bahnhofstraße finden wird, vergehen noch einige Monate, wenn nicht Jahre. Der Minister will sich zeitlich nicht festlegen, denn er hat schon zu oft erfahren müssen, dass die Zeitpläne nicht eingehalten werden können. Der Verkauf des Hauses „Silo“ soll jedenfalls heuer noch beurkundet werden. 2018 soll das Raumprogramm endgültig ermittelt werden, kann könnte die Oberste Baubehörde in München an die Planung gehen. Bis es soweit ist bleibt das Landesamt für Schule als „Aufwuchsbehörde“ in seinem Provisorium an der Stuttgarter Straße.
Wie Spaenle erklärte, sei Gunzenhausen „eine der größten Einzelverlagerungen in Bayern“. Er sieht sich in seiner Dislozierungsstrategie bestätigt, denn es gibt viele Bewerbungen für die Jobs in Gunzenhausen. Am Standort wird von den Mitarbeitern empirische Bildungsforschung betrieben, das zeigt nach Ansicht des Ministers, dass Forschungseinrichtungen nicht unbedingt in der Nähe von Universitäten sein müssen.
Das Landesamt beinhaltet nach seinem Vollausbau die Bayerische Landesstelle für den Schulsport, die Zeugnisanerkennungsstelle für den Freistaat Bayern, die Qualitätsagentur des Staatsinstituts für Schulqualität und Bildungsforschung, Bereiche der Personalverwaltung und der Schulfinanzierung, die bisher bei den Bezirksregierungen angesiedelt waren.
„Mit dem Landesamt für Schule haben wir im Vergleich zu Wunsiedel das bessere Los gezogen, denn dort soll ein Gefängnis gebaut werden“, gibt sich Landrat Gerhard Wägemann zufrieden. Über die gute Abstimmung beim ganzen Verlagerungsprozess freut sich Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. Die Stadt werde den Mitarbeitern helfen, wo es nur geht. Für die Lehrerfortbildung werde Gunzenhausen die Schulsporthalle anbieten. Dass die Verlagerung sichtbar voranschreitet, stellt auch MdL Manuel Westphal fest.
„Ein Stück heim gekommen“ ist Claus Pommer, der neue Chef des Prüfungsamts des Kultusministeriums. Er ist derzeit schon mit zehn Mitarbeitern vor Ort. Der Sohn des früheren Döckinger Pfarrers Dieter Pommer hat mit seiner Familie in Muhr am See eine neue Heimat gefunden. Das Prüfungsamt befasst sich zunächst dem 2. Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien und Realschulen, später auch mit dem 1. Staatsexamen.
Leiterin Karin Vedder, die vorher Regierungsrätin am Landratsamt in Weißenburg war, ist glücklich, dass der gesamte Aufbau in den Räumen von Sanmina in der Stuttgarter Straße 1 erfolgen kann und keine Auslagerungen notwendig sind.
150 Arbeitsplätze werden im Landkreis durch die Verlagerung der Ämter neu entstehen, teilte Minister Dr. Ludwig Spaenle mit. Neben dem Standort Gunzenhausen profitiert auch Weißenburg, denn dort wird die Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern als Außenstelle des Landesamts für Denkmalpflege angesiedelt, auch der Limeskoordinator Bayern wird hier sein Domizil finden.
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