Maßnahmen an der Oberen Altmühl von Ornbau bis Haag
Das Wasserwirtschaftsamt Ansbach gestaltet die Obere Altmühl im Bereich zwischen Ornbau und Haa gin diesem Sommernatur nah um. Mit dem Spatenstich zur naturnahen Umgestaltung der Altmühl des Wasserwischaftsamtes greift die 2016 und 2017 von der Teilnehmergemeinschaft Altmühl 3 durchgeführte Bodenordnung. Die Teilnehmergemeinschaft hat 5,7 ha Land zugunsten des Freistaats Bayern erworben. 32 Tauschvereinbarungen waren die Grundlage, dem Wasserwirtschaftsamt die erforderlichen Flächen im Uferbereich der Altmühl geben zu können. Zusätzlich wurde die Besitzstruktur einiger Grundeigentümer verbessert.
Auf einer Länge von rund vier Kilometer zwischen Ornbau und Haag entstanden Uferschutzstreifen mit einer durchschnittlichen Breite von 16 Meter. In Zusammenarbeit mit dem Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken konnte der Freistaat Bayern im Rahmen des Flurbereinigungsverfahrens „Altmühl 3“ die notwendigen Uferstreifen auf einer Läge von rund vier Kilometer erwerben. Dadurch ist die naturnahe Umgestaltung erst möglich geworden. Der Abschnitt von Ornbau bis Haag ist nun die zweite große naturnahe Umgestaltung der Oberen Altmühl von Ornbau bis Neunstetten. Bisher wurde der Bereich Haag bis Großenried ökologisch umgebaut. Dies wurde im Jahr 2012 fertig gestellt.
In den nächsten Jahren sind weitere Abschnitte geplant wie die Umgestaltung derAbschnitte Großenried bis Leutenbuch und Leutenbuch bis Neunstetten. Im Bereich Leutenbuch bis Neunstetten läuft zurzeit das „Altmühl 4“-Verfahren ebenfalls im Zusammenarbeit mit dem Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken.
Die Gründe für die naturnahe Umgestaltung der Altmühl in diesem Bereich sind vielfältig. Es bestehen ökologische Defizite. Dies wird zum Beispiel am monotonen Gewässerverlauf sichtbar. Ferner ergibt sich zusätzlich durch das geringe Fließgefälle der Altmühl – einer der langsamsten Flüsse Deutschlands – keine Dynamik im Gewässer. Dementsprechend wurde der Zustand der Altmühl gemäß der Europäischen Wasserrahmenrichtlinieals mäßig eingestuft. Ziel der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie ist jedoch der gute ökologische Zustand aller Gewässer. Durch die naturnahe Umgestaltung soll die Eigendynamik der Altmühl gefördert werden, die bisher monotone Uferlinie aufgelockert werden und das Gewässer besser mit seinerAue und den umliegenden Flächen verzahnt werden. Diese Verzahnung wird erst mit den breiten Uferstreifen möglich. Zudem ist die Naturnahe Umgestaltung ein wichtiger Beitrag derWasserwirtschaft zur Bewältigungder Algenproblematik im „Fränkischen Seenland“.
Nun können auch Abschwemmungen von landwirtschaftlichen Nutzflächen in der Altmühlaue durch die Sedimentation-und Filterwirkung der nun vorhandenen Uferschutzstreifen verhindert werden. Dies führt zu einem Nährstoffrückhalt.Vor allem durch die geplante Umgestaltung der Ufer mit Abflachungen und auch Einengung des Gewässerbetts der Altmühl im Niedrigwasserbereich soll die Dynamisierung der Altmühl angestoßen werden. Durch punktuelle Initial-Pflanzungen un Sukzession, wie auch durch Schaffen von Versteckmöglichkeiten für Fische und andere aquatische Lebewesen durch Totholz ,wird die Strukturvielfalt und diebiologische Wirksamkeitder Altmühl als Gewässer mit ihren Ufern und somit der Lebensraum in und an der Altmühl verbessert. Zusätzlich wird durch die naturnahe Umgestaltung auch Retentionsraum bis zum Zeitpunkt erster Ausuferungen bei Hochwasser, den sogenannten ordvollen Abfluss, geschaffen.
Der Staat wird rund 30.000 Kubikmeter Bode naus dem Überschwemmungsgebiet bewegen. Die Gesamtmaßnahme wird rund 700.000 Euro kosten.
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