Ländlichen Raum nicht abhängen!

Resolution von sechs Gemeinden im Grenzraum

In einer gemeinsamen Resolution fordern Petra Wagner als Oberbürgermeisterin der Stadt Oettingen, Werner Baum als 1.Bürgermeister der Stadt Treuchtlingen, Franz Bodenmüller als 1.Bürgermeister der Gemeinde Hainsfarth, Helmut Schindler als 1.Bürgermeister der Gemeinde Westheim, Susanne Feller-Köhnlein als 1.Bürgermeisterin der Marktgemeinde Heidenheim und Josef Weiß als 1.Bürgermeister der Gemeinde Gnotzheim eine höhere Priorisierung beim Ausbau der Staatsstraße 2216.
Der Zustand der Staatsstraße 2216 zwischen Oettingen und Treuchtlingen ist in weiten Teilen von einer äußerst kritischen Fahrbahnqualität und damit Sicherheit der Strecke sowie von einer in weiten Teilen unzureichenden Fahrbahnbreite geprägt. Seit Jahren wird am Fahrbahnzustand nur punktuell nachgebessert. Dementsprechend bietet sich den Verkehrsteilnehmern nur noch eine Straßenqualität, die einen Großteil der Bürgerinnen und Bürger sogar zu Umwegrouten motiviert. Dies ist besonders ärgerlich, wenn der für Pendler wichtige ICE-Bahnhof Treuchtlingen angefahren wird, der bis ins nördliche Schwaben einen bedeutendes Einstieg in das nationale Fernstreckennetz darstellt.
Aber auch die Bürgerinnen und Bürger aus dem südwestlichen Teil des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen  fühlen sich von ihrer Kreisstadt abgehängt, die ebenfalls nur über zeitaufwändige Ausweichrouten sicher zu erreichen ist.

Es sind vor allem die geringen Fahrbahnbreiten, die angesichts immer größerer LKW-Dimensionen und überbreiter landwirtschaftlicher Fahrzeuge einen großen Anteil von Verkehrsteilnehmern von dieser Staatsstraße fernhält. Dies führt dann zu deutlich reduzierten Kfz-Frequenzen, die zusätzlich eine höhere Priorisierung des Ausbaus verhindern!

Auch die Lage des Raums am jeweiligen äußersten Rand der Bezirke Mittelfranken und Schwaben hat wohl zusätzlich dazu geführt, dass dem Ausbau der St2216 in der Vergangenheit nicht die notwendige Aufmerksamkeit zuteil geworden ist.
Von gleichwertigen Rahmenbedingungen dieses ländlichen Raums mit städtischen Regionen – von der Landespolitik immer wieder betont – ist dieser Raum zwischen Oettingen und Treuchtlingen aber in der Tat noch weit entfernt. Sehr unverblümt hat dies die Bayerische Staatsregierung Helmut Schindler als 1.Bürgermeister von Westheim zu verstehen gegeben. Als er im Rahmen der dezentralen Verlagerung von Staatsbehörden in die ländlichen Räume eine in seiner Gemeinde gelegene, ausreichend geräumige und sofort bezugsfertige Immobilie anbot, wurde die fehlende Infrastruktur als ein Argument bemüht, diesen Standort auszuschlagen. Infrastrukturdefizite, die Landesbeamten wohl nicht zugemutet werden sollten, müssen hingegen von der Bevölkerung des ländlichen Raums schon über Jahre erduldet werden!

Die Unterzeichner dieser gemeinsamen Resolution an die Bayerische Staatsregierung als Baulastträger dieser Straße erwarten daher,

die Priorisierung der St2216 für den Ausbau zu erhöhen;
die vom Zustand dieser Staatsstraße in ihrer Entwicklungsperspektive abhängigen
Kommunen im ländlichen Raum nicht im Stich zu lassen und
den Bewohnern dieses Raums wieder das Gefühl zu verleihen, dass eine angemessene Erreichbarkeit in allen Teilen des Freistaats kein Privileg zentral gelegener Regionen und deren Bevölkerung bleibt.
Die Unterzeichner dieser gemeinsamen Resolution gehen davon aus, dass ihren berechtigten Interessen auch gerade deswegen Beachtung geschenkt wird, weil ihre jeweilige Randlage in den betroffenen Bezirken Schwaben und Mittelfranken mitunter eine vorrangige Gewichtung verhindert hat.

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Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

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