Aus dem Gunzenhäuser Stadtrat
Die Sparer bekommen für ihr Geld von den Banken keine nennenswerten Zinsen mehr. Sie flüchten deshalb ins „Betongeld“, das heißt sie legen ihr Geld in Häusern und Wohnungen an. Das wiederum bedeutet für die Baubranche eine anhaltende Hochkonjunktur. Wer die Immobilienanzeigen liest, der stellt fest, dass soviel Wohnungen gesucht werden wie selten zuvor. Und es soll qualitätvoller Wohnraum sein. Das Thema ist in Gunzenhausen so aktuell wie überall. Der Stadtrat hat jetzt grünes Licht gegeben für den Verkauf des ehemaligen BGU-Geländes in der Weißenburger Straße an einen einheimischen Bauträger. Dort werden 30 Wohneinheiten entstehen, darunter 12 Mietwohnungen. Das denkmalgeschützte Gebäude direkt an der Straße wird saniert, der unansehnliche Anbei abgerissen. Zugleich soll versucht werden, ein Projekt „sozialer Wohnungsbau“ auf die Schiene zu setzen. Gesucht wird ein Bauträger, eventuell kommt dafür die Wohnungsbaugenossenschaft Gunzenhausen in Frage, die seit vielen Jahren kein Neubauprojekt mehr realisiert hat. Aber auch die hat natürlich nichts zu verschenken. Möglich wäre der Bau von günstigen Mietwohnungen, wenn die Standards nicht ganz so hoch gesetzt würden. Wer „bezahlbare Mieten“ verlangt, der muss auch sagen, wie das zu erreichen ist.
Weniger Gebühr für die kleinen Grundstücke
Der Stadtrat hat sich auch mit der Binnenentwässerung der Kernstadt befasst, die mit dem Hochwasserschutz Teil eines Gesamtkonzepts ist. Stephan Endres, Ingenieur vom Büro Miller in Nürnberg, informierte über den Stand der Planung. Die Kosten werden aktuell mit 5,9 Millionen Euro angegeben. Notwendig ist der Bau eines Hochwasserpumpwerks, damit die starken und plötzlich auftretenden Wassermengen in die Altmühl abgeleitet werden können.
Schon am 27. März 2014 hat sich der Stadtrat dafür ausgesprochen, die Berechnung der Abwassergebühr auf eine neue Grundlage zu stellen. Dafür hat die Büro Miller die Vorarbeiten (bewertet werden müssen 80000 Einzelflächen) erledigt. Das digitale Flächenkataster für die Stadt ist fertig. Jetzt hat der Stadtrat seine Zustimmung zur gesplitteten Abwassergebühr gegeben. Der damals gesetzte Frist bis 1. Januar 2017 lässt sich aber nicht einhalten, denn die Vorarbeiten sind sehr umfänglich. Der Stadtrat hat sich jetzt für das vom Bayerischen Städtetag empfohlene „Grundstücksabflussbeiwertverfahren“ entschieden. Das heißt, dass mehrere Faktoren bewertet werden, also nicht nur die Dachflächen oder befestigten Grundstücksflächen. Nur zwei Punkte sollen noch diskutiert werden: die Bewertung der landwirtschaftlichen Flächen und der Bonis für die privaten Rückhalteeinrichtungen (Regentonnen über vier Kubikmeter). Das Büro Miller wird die digitalen Fotos auswerten und die Daten dann den 7500 Grundstückseigentümern zur offiziellen Anhörung zusenden.
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