„Reinheitsgebot“ ist der Titel
Das bayerische Reinheitsgebot jährt sich zum 500. Mal, doch den ersten Sud seines Jubiläumsbieres erlebt Traditionsbrauer Adalbert Biber nicht mehr. Sein rätselhafter Tod hinterlässt rivalisierende Erben und viele Fragen. Die drängendste: Wer ist die Leiche im Kirchenbrunnen?
Erna Starck von der Kripo Ingolstadt nimmt die Ermittlungen auf – und stößt im idyllischen Altmühltal auf ein düsteres Geheimnis. Und auf eine ganz besondere Variante des Reinheitsgebots… Tatort Brauerei: Das Altmühltal von seiner dunklen Seite »Wer Bier trinkt wird 100 Jahre alt« – Brauereibesitzer Biber ist dieses sprichwörtliche Glück nicht vergönnt.
In »Reinheitsgebot« lässt Thomas Neumeier ihn nicht einmal die ersten zwanzig Seiten überleben. Die Ermittlungen, während der der Leser gut recherchierte Hintergründe zum Brauwesen erfährt, gestalten sich spannend und sind zwischen den Zeilen immer mit einem Schuss Humor gewürzt. Hinter der malerischen, oberbayerischen Kleinstadt-Kulisse brodelt es nicht nur im Bierkessel: Es geht um Konkurrenz, Intrigen und Überlebenskampf der Unternehmer um jeden Preis. Von psychologischer Spannung durchzogen, steigert sich die Handlung unaufhörlich bis zum Finale.
Neumeier hat Talent für vielschichtige Charaktere und authentische Dialoge. Mit bayerischem Charme und Liebe zu Land und Leuten überzeugt der Ton des Textes auf ganzer Linie. Zum 500-jährigen Jubiläum des Reinheitsgebots liefertdieser Krimi das literarisch-kriminalistische Feuerwerk auf dem Papier.
Thomas Neumeier lebt und arbeitet im Naturpark Altmühltal. Hauptberuflich Bürokaufmann, hatte er schon in Kindestagen eine Affinität zum Schreiben und Erzählen. Ein nachgeschobenes Studium hat ihn auf den Literaturbetrieb losgelassen.
„Reinheitsgebot“ von Thomas Neumeier; Kriminalroman; Broschur; Emons Verlag 2016; ISBN 978-3-95451-786-2; 400 Seiten; 12,90 Euro.
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