Kohler: Dinar muss selber den Mut haben

Erklärung von Stadtrat Alexander Kohler zum „Fall Dinar“

Ich halte es grundsätzlich nicht für meine Aufgabe als Stadtrat, den Charakter, das Verhalten, mangelnde Erziehung oder extrem schlechte Umgangsformen – auch gegenüber der „Obrigkeit“ – eines Stadtratskollegen zu bewerten und/oder dieses zu kommentieren. Ganz im liberalen Sinne gilt: Solange eine Schuldfrage nicht geklärt ist, solange gilt der Angeklagte als unschuldig. Und ebenso gilt: Rechte des Einzelnen sind zu achten, solange die Rechte des Anderen ebenso geachtet werden. Gleichgültig ob Polizist, Ärztin, Security, Stadt- oder Kreisrat. Erkan Dinar, der sonst streitbare Geist, hat sich mit der Annahme des Strafbefehls zu seinem Fehlverhalten auf der Kirchweih bekannt. Endlich auch spricht er eine annehmbare Entschuldigung aus.
Der aggressive „Ausraster“ vor dem Weinzelt war also alkoholbedingt. Erkan Dinar war nicht in der Lage mit dieser Situation und deren anschließenden Aufarbeitung anständig umzugehen, hier hat er voll versagt. Deshalb müssen die von ihm zu tragenden Konsequenzen ein deutliches Signal an die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt sein. Ob er zu diesen Schritten die Selbstdisziplin besitzt, ist eine Frage seines Charakters. Kein guter Stil ist es jedoch, wenn er sich aus der politischen Verantwortung in der Form schleicht, dass er ein unbeteiligtes Gremium seiner Partei über die zu tragenden Konsequenzen entscheiden lässt. Diesen Mut muss er schon selber haben.
Ich kenne Erkan Dinar als einen fleißigen und stets gut vorbereiteten Stadtrat. Mit seinen Eskapaden aber, strapaziert er das Wohlwollen und die Geduld aller derjenigen, die sein gesamtes Engagement schätzen und ihm positiv gegenüberstehen. Letztlich aber reicht es als Mandatsträger nicht aus, nur theoretische, strategische oder ideologische Gedanken vorzulegen und deren Umsetzung einzufordern. Es gehören auch Aufrichtigkeit, Verbindlichkeit, Kontinuität und Authentizität, gewürzt mit einer Prise Selbstkritik und manchmal auch ein Eingestehen der eigenen Schwäche dazu, wenn man den Anspruch haben möchte, eine (kommunalpolitische) Persönlichkeit zu sein.

Alexander Kohler, Stadtrat der FDP, Weißenburg

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