Buch mit berührenden Bildern
Die Vereinnahmung des Lebens der Berliner Bevölkerung durch die Nationalsozialisten
zeigte sich in allen Lebensbereichen. In „Berlin im Dritten Reich“ (Elsengold Verlag, ET: September 2014) versammelt der Historiker Hans-Ulrich Thamer etwa 600 Bilder dieser Zeit aus den Beständen des
Berliner Landesarchivs, viele davon wurden bislang noch nicht
veröffentlicht. Er legt damit den ersten umfassenden Bildband zum
Thema vor.
Wo immer möglich, zeigen die von Thamer fundiert kommentierten
Bilder die Perspektive der Menschen, die in der Stadt lebten.
Manche Aufnahmen verblüffen: So etwa vermeintlich harmlose
Fotografien aus der Vorkriegszeit, die aber doch die zunehmende
Militarisierung der Gesellschaft verdeutlichen. Die Fotos
dokumentieren die Alltäglichkeit der Verfolgung von Juden ebenso
wie die soziale Situation vor und nach der Machtübernahme
Hitlers. Das Buch schließt mit starken und berührenden Bildern
vom ungemeinen Überlebenswillen der Berliner im Angesicht der
hereinbrechenden Katastrophe der Zerstörung ihrer Stadt. Jedes
Bild wird vom Autor kommentiert, jedem Kapitel ein historischer
Abriss vorangestellt. Damit gelingt Thamer ein beeindruckendes Panorama des Alltags
im nationalsozialistischen Berlin.
Prof. Dr. Hans-Ulrich Thamer ist einer der renommiertesten
Historiker Deutschlands. Er war Professor für Neuere Geschichte
an der Universität Münster, ist Autor zahlreicher Bücher,
beispielsweise zum Nationalsozialismus, und kuratierte
verschiedene Ausstellungen, etwa am Deutschen Historischen
Museum in Berlin.
Hans-Ulrich Thamer: “ Berlin im Dritten Reich“ ( Leben unter dem Hakenkreuz),
ca. 400 Seiten, 22 x 29 cm, 600 Abbildungen, Hardcover mit Schutzumschlag,
ISBN 978-3-944594-17-0, 39,95 Euro
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