Kreistagsfraktion traf sich auf dem Hesselberg
Eine starke Diskrepanz zwischen der aktuellen Einschätzung der tatsächlichen Lage und der Erwartung über die künftige Entwicklung zeigt das aktuelle Konjunkturklima der Industrie- und Handelskammer (IHK) für den Bereich Mittelfranken, welches Karin Bucher von der IHK-Geschäftsstelle Ansbach der CSU-Kreistagsfraktion
vorstellte.
Nach zwei Jahren coronabedingter Pause traf sich die CSU-Kreistagsfraktion wieder zur Klausurtagung auf dem Hesselberg. Dabei war neben der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung die Frage der Energieversorgung im Landkreis Ansbach ein zentrales Thema.
Bucher stellte anhand einer aktuellen Umfrage bei den Unternehmen dar, dass nach einer Delle im Jahr 2020/2021 die Erwartungen in die künftige Entwicklung negativ bewertet werden, dies insbesondere im Hinblick auf die allgemeine Preissteigerung, Energiepreise, Rohstoffpreise, Inlandsnachfrage und Fachkräftemangel. So sind 50 Prozent der Unternehmen zumindest teilweise vom Gas abhängig. Dies führt bei den Unternehmen zu einer Zurückhaltung im Hinblick auf neue Investitionen und beim Ausbau von Arbeitsplätzen. Erstaunlich ist, dass entgegen der negativen Erwartungshaltung die aktuelle Lage von den Unternehmen als gut eingestuft wird. Dabei wies Bucher darauf hin, dass sich die Wirtschaft hier robust zeige und insbesondere Liquidität vorhanden sei. Einig war man sich, dass die Unterstützung für Existenzgründungen fortgeführt werden muss, indem das Angebot erweitert wird, den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen. Jüngster Ansatz hierfür war die Eröffnung der digitalen Gründerzentren in Merkendorf und Ansbach.
Für den Vorsitzenden der CSU-Kreistagsfraktion, Stefan Horndasch, war dies ein deutlicher Hinweis, dass der Landkreis Ansbach weiterhin – gerade mit Hilfe der Wirtschaftsförderung – bemüht sein muss, die Unternehmen vor Ort zu unterstützen und eine diesbezügliche Netzwerkarbeit zu betreiben. Die Fraktion hat sich ferner mit der Frage der regionalen Energiewirtschaft befasst. Dabei wurde festgestellt, dass der Landkreis Ansbach mit einem Anteil von 150 Prozent an regenerativen Energien hier auch erhebliches wirtschaftliches Potenzial aufweist. Gerade der vorhandene Energiemix aus Fotovoltaik, Windkraft und Biogas könne hier eine stabile Versorgung gewährleisten. Als Schwachstellen zeigen sich die Verteilungsstruktur und die Netzkapazität. Dies gilt es, nachhaltig zu verbessern. Die Fraktion setzt hierzu einen Arbeitskreis ein, um gezielt kurz- und mittelfristige Lösungsansätze für den Landkreis Ansbach zu entwickeln. Dabei soll insbesondere auch darauf geschaut werden, welche Akteure hier zusammengebracht werden müssen, um effektive Ergebnisse erzielen zu können.
„Die Corona-Krise hat bei einigen Betrieben die Substanz geschwächt. Auch deshalb muss es im Sinne unsere Betriebe und ihrer Arbeitnehmer das Ziel sein, bei der Energieversorgung schnell Klarheit und Wirtschaftlichkeit für den Wirtschaftsstandort zu erreichen. Da kann auf jeder Ebene – vom Bund bis zu den Kommunen – etwas getan werden!“, betonte Landrat Dr. Jürgen Ludwig, der zudem ankündigte, einen Energienutzungsplan für die Region angehen zu wollen.
Neueste Kommentare