Weißenburger Kommunalpolitiker ist 86jährig gestorben
Die Mödls waren über viele Jahrzehnte ein fester Begriff in der Weißenburger Kommunalpolitik: Gustav war engagierter Kreisheimatpfleger und Kreisrat der FDP, der jüngere Bruder Franz war viele Jahre politischer Berater und Assistent von Bundesminister Richard Stücklen – und Adolf gehörte 30 Jahre lang für die FDP dem Stadtrat an.
Nun ist nach längerer Krankheit Adolf Mödl gestorben. Der Konditormeister hatte 1950 in der Konditorei des Großvaters gelernt, dann legte er die Meisterprüfung ab und sammelte nach guter Handwerkerart praktische Erfahrungen im Ausland. Basel und Bern in der Schweiz und Norwegen waren seine Stationen ehe er nach der Vermählung mit Christa Lindner das Cafe Pflaumer in der Luitpoldstraße 14 übernahm.
1972 erfolgte seine Wahl in den Stadtrat, dem er drei Jahrezehnte lang angehörte. In dieser Zeit hat er die Stadtpolitik mitgeprägt. Adolf Mödl war nicht der große Volksredner. Wichtig war ihm die tätige Hilfe. Und so hielt er es mehr mit der Vorbildfunktion als Kommunalpolitiker. Kraft seiner charaktervollen Persönlichkeit war er stets ein gefragter Mann. Dank seiner reichen Lebenserfahrung war es ihm vergönnt, die Dinge richtig einzuordnen und zu werten. Von dieser Stärke Adolf Mödls machten auch die Oberbürgermeister Dr. Günter W. Zwanzig und Reinhard Schwirzer Gebrauch.
Über viele Jahrzehnte war er in der Weißenburger Feuerwehr aktiv – und auch danach galt er als ihr leidenschaftlicher Vertreter. Er engagierte sich stark in der beruflichen Bildung und im beruflichen Standeswesen. So führte er die Geschäfte der Bäko-Genossenschaft und forcierte die Fusion mit der Bäko Nürnberg zu einem leistungsfähigen Unternehmen in der Region und einem verlässlichen Partner vieler Handwerksbetriebe. Dem Aufsichtsrat der Volksbank Weißenburg gehörte er ebenfalls an. Die Öffentlichkeit konnte ihn als aktives Mitglied des Frankenbunds und des Trägervereins der Musikschule erleben. Mit den Freunden des Rotaryclubs durfte er viele Begegnungen haben, die sein Leben bereicherten.
Als er sich in den Ruhestand begab begnügte sich Adolf Mödl nicht mit einem beschaulichen Dasein als Privatier. Stattdessen widmete er sich uneigennützig im „Senioren-Experten-Service“ des Handwerks und reiste nach Israel, Bulgarien, Kasachstan und Südamerika, um junge Handwerker weiterzubilden und den dortigen Einrichtungen die Vorzüge des dualen Ausbildungssystems in Deutschland zu vermitteln.
Adolf Mödl war das Aushängeschild der Weißenburger FDP. Er leitete jahrzehntelang den Ortsverband und gehörte der Kreisvorstandschaft an. Noch wenige Tage vor seinem Tod durfte ihm Kreisvorsitzender Thomas Geilhardt die Auszeichnung für 60jährige Mitgliedschaft überbringen.
Unsere Anteilnahme gilt seiner Ehefrau Christl, die ihm stets eine verlässliche Lebenspartnerin war, und seinem Sohn Michael.
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