Was hat sich 2019 getan?

Natur- und Umweltprogramm 2019 des Landkreises vorgelegt

Im Landkreis gibt es derzeit 14 geschützte Landschaftsbestandteile, die rechtsverbindlich festgelegt sind. Im letzten Jahr wurden etliche Maßnahmen realisiert, andere wiederum mussten hinausgeschoben werden.

Informationstafeln  für schützenswerte Gebiete wurden am Gelben Berg, im Wiesenbrütergebiet der Altmühl und im Märzenbecherwald Rohrberg aufgestellt, ebenso einige Sitzbänke.

Die Steinerne Rinne bei Hechlingen (nicht zu verwechseln mit der Steinernen Rinne bei Wolfsbronn!) muss saniert werden. Sie ist in einem schlechten Zustand. Bisher konnte aber nichts unternommen werden, weil die privatrechtliche Situation noch nicht geklärt ist.

48 Naturdenkmäler, darunter 86  Einzelbäume sowie die Karsthöhle „Hohlloch“ bei Raitenbuch und ein erdgeschichtlicher Gesteinsaufschluss bei Polsingen sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz geschützt.  Im letzten Jahr wurden vom Kreis für 10000 Euro etliche Pflege- und Sicherungsmaßnahmen an Bäumen vorgenommen. Bei der rund 400 Jahre alten „Luthereiche“ bei Thannhausen wurde eine massive Schädigung durch Braunfäule festgestellt.

Vom Heggraben und die Sandgrube Filchenhard liegt nunmehr eine vegetationskundliche, floristische und faunistische Kartierung vor. Auf dem „Judenbuck“ bei Rehlingen wurden Pflegemaßnahmen (Trockenrasen) vorgenommen.

Der ehemalige Steinbruch südwestlich von Bieswang ist ein regional bedeutsames und wertvolles Geotop. Es befindet sich im Besitz der Firma Frankenschotter. Seltene Pflanzen- und Tierarten wie der Bienenragwurz, der Fransenenzian, der Kreuzenzian und die blauflügelige Ödlandschrecke sind vorzufinden. Erhaltungsmaßnahmen wurden zusammen mit dem Landschaftspflegeverband durchgeführt. Inzwischen gibt es einen Gebietsbetreuer für das Projekt „Naturverträglicher Steinabbau im südlichen Frankenjura“, der die langfristige Absicherung und den Schutz bedeutsamer alter Kalkschutthalden als Auftrag hat.  Er soll die Interessen von Naturschutz und Steinindustrie in Einklang bringen. Konkret geht es um die Erhaltung des Apollofalters und um die Brutwandgestaltung für den Uhu.

Durch Renaturierung werden die Altmühltal-Wiesenflächen zwischen Alesheim und Ehlheim für die wiesenbrütenden Vogelarten verbessert. Drei ehrenamtliche Wiesenbrüterberater sind tätig.

Auf der „Roten Liste gefährdeter Tierarten“ steht die Bachmuschel. Ziel ist es, eine genaue Bestandserhebung vorzunehmen.  Der Bisam ist der „Hauptgegner“ der Muschel. Vorgeschlagen ist die „Entnahme des Bisams an den Muschelgewässern“ in Verbindung mit der Jägerschaft. Die Jägervereinigung Weißenburg unterhält eine Annahmestelle „Fellwechsel“. Hier können die erlegten Bisams abgegeben, eingefroren und bei Bedarf abgeholt werden. Im Gegensatz zu früher gibt es heutzutage kaum mehr einen Markt für Bekleidung aus Bisamfellen.

Das Artenhilfsprogramm hat den Schutz von Hornissen, Amphibien, Uhu und Wiesenweihe im Visier. Im letzten Jahr wurde ein Uhubrutplatz bei Möhren freigestellt, ein Nistkasten für Turmfalken bei Langenaltheim erneuert.

In Ermangelung von geeigneten Winter- und Sommerquartieren ist der Bestand an Fledermäusen weiter rückläufig. Die ehrenamtlichen Fledermausbetreuer sind bemüht, im Rahmen von Führungen die Bevölkerung für die Tiere zu sensibilisieren.  Sie überwachen auch die Fledermauskolonien.

Die Varroamilben bedrohen die Bienenvölker. Weil sich die EU aus der Förderung zurückgezogen hat, übernimmt der Landkreis diesen 25-Prozent-Anteil  und stockt somit sein Kontingent auf 50 Prozent auf.

Der Erhalt von historischen Obstsorten ist dem Landkreis wichtig. Deshalb wird das Projekt „Streuobst-Erlebnisweg“ in den Gemeinden Treuchtlingen, Meinheim, Dittenheim und Gnotzheim angestrebt, in Markt Berolzheim ist der erste Erlebnisweg schon eingerichtet worden. Er führt neun Kilometer durch die örtliche Flur. Für die Vermehrung von historischen Sorten konnte inzwischen eine Baumschule in Weißenburg gewonnen werden. Ein Kirschen-Streuobstbestand gibt es auch in Bubenheim. Die 20 Bäume am Hohen Stein stammen aus dem Jahr 1937

Im Rahmen eines „Glücksspirale-Projekts“ ist 2013 die Kartierung des Vorkommens der Gelbbauchunke und des Kammmolchs im südlichen Landkreis durchgeführt worden. Jetzt geht es um die Sicherung des Bestands am Treuchtlinger Nagelberg.

2020 soll die „Grüne Hausnummer altmühlfranken“ erneut vergeben werden. Sie ist eine Auszeichnung von privaten Wohngebäuden, die sparsam mit den Ressourcen wie Wasser und Fläche bewirtschaftet werden. Vor drei Jahren sind bei der ersten Aktion 16 Häuser im Landkreis zertifiziert worden.

Mit dem Programm „50/50-Sensibilisierung für Energiesparen in Kitas“, das landesweit gilt und mit 20 Prozent aus Kreismitteln finanziert wird, will der Kreis bereits die Kinder zu verantwortungsbewusstem Umfang mit Energie und natürlich Ressourcen  gewinnen. Aktuell nehmen die Kindergärten in Haundorf, Nennslingen, St. Martin in Pappenheim, St. Franziskus in Pleinfeld, in Trommetsheim und St. Josef in Gunzenhausen  an diesem Projekt der Umweltpädagogik teil.

85 Gruppen haben im letzten Jahr an der Aktion Frühjahrsputz („Auframa demmer“) teilgenommen.

Die Umweltbildungsangebote der Abfallwirtschaft des Landkreises richten sich an die Vorschulkinder. Sie sollen früh an die Abfallsortierung herangeführt werden. Teil des Programm sind Führungen an den Recyclinghöfen im Kreis.

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Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

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