Dr. Hinterleitner geht

Langjähriger Leiter des Gesundheitsamts steht vor Ruhestand

Der neue Landrat Manuel Westphal (links) und sein Vorgänger Gerhard Wägemann (rechts) dankten Dr. Carl-Heinrich Hinterleitner (Mitte) für seine langjährige Tätigkeit als Chef des Gesundheitsamts. Foto: LRA

Seit nunmehr fast 20 Jahren leitet Medizinaldirektor Dr. med. Carl-Heinrich Hinterleitner das Gesundheitsamt im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Zum 31. Juli diesen Jahres verabschiedet sich der Amtsmediziner in den Ruhestand. Auf Grund seiner langjährigen Verdienste sowie der persönlichen Verbundenheit mit dem ausscheidenden Landrat Gerhard Wägemann wurde die offizielle Verabschiedung des Amtsleiters aufgrund des Landratswechsels nun vorgezogen, an der auch der neue Landrat Manuel Westphal teilnahm. Sowohl der ausscheidende Landrat als auch sein Amtsnachfolger brachten dabei jeweils ihren persönlichen Dank für das langjährige verdienstvolle Wirken des Amtsmediziners zum Ausdruck.

Eingetreten in den öffentlichen Dienst ist Dr. Hinterleitner bereits im Jahr 1983, sodass er nach kurzer Unterbrechung seit mehr als 35 Jahren im Dienste des Landratsamts Weißenburg-Gunzenhausen steht. Blickt man auf den Lebenslauf des leidenschaftlichen Mediziners, so liegt hier ein bemerkenswerter beruflicher Werdegang zugrunde.

Carl-Heinrich Hinterleitner, geboren im Jahr 1954 in Weißenburg, blieb seiner Heimatstadt stets treu. Nach dem Abschluss der Allgemeinen Hochschulreife am hiesigen Werner-von-Siemens-Gymnasium verschlug es ihn zur Bundeswehr, wo er von 1975 an seinen Wehrdienst ableistete. Das nachfolgende Studium der Medizin absolvierte er dann an der Universität in Würzburg, wo er sechs Jahre verbrachte und eine fundierte medizinische Ausbildung genoss. Im Jahr 1982 legte er daraufhin erfolgreich die ärztliche Prüfung ab und erhielt seine Approbation als Arzt.

Der erste Berührungspunkt mit dem Landratsamt folgte im Jahr 1983, als Carl-Heinrich Hinterleitner kurzzeitig als staatlicher Angestellter am Gesundheitsamt tätig war. Um jedoch auch Erfahrungen als praktizierender Arzt zu erhalten, wechselte er kurz darauf als Assistenzarzt an das damalige Städtische Krankenhaus in Weißenburg. Dort war er vor allem in der internistischen Abteilung tätig.

Zurück in den Staatsdienst kehrte er im Alter von 30 Jahren, als er wieder an das Gesundheitsamt in Weißenburg wechselte. Er absolvierte im Jahr 1987 erfolgreich die Prüfung zum Amtsarzt, um so in fachlicher Hinsicht umfassend für den öffentlichen Gesundheitsdienst vorbereitet zu sein. Fast zeitgleich rundete Hinterleitner auch seine akademische Laufbahn ab, als er 1988 die Promotionsprüfung ablegte und seitdem den akademischen Grad „Dr. med.“ führt.

Genau in diese Zeit fiel damals das Reaktorunglück in Tschernobyl, welches in der Bevölkerung viele Ängste und Sorgen auslöste. Auch Dr. Hinterleitner selbst ist dieses Ereignis im Gedächtnis geblieben: „Das Telefon stand damals wochenlang nicht still und die notwendigen Informationen mussten wir uns selbst aus Rundfunk und Presse herausziehen.“. Zur damaligen Zeit lagen die technischen Möglichkeiten des Internets und des E-Mailverkehrs noch in weiter Ferne.

Nachdem Dr. Hinterleitner in das Beamtenverhältnis berufen wurde, folgte im Juli 2000 die Ernennung zum Leiter des Gesundheitsamts am Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen. Unter seiner Leitung steht seitdem zugleich das Sachgebiet 61, welches für die Bereiche „Seuchen- und Umwelthygiene“ zuständig ist. In all den Jahren führte der Amtsarzt die Behörde seitdem zuverlässig und mit großer Souveränität und Umsicht. Zudem stellt er dabei die grundlegenden Weichen für ein modernes Gesundheitsamt als Dienstleistungsbehörde.

Besondere Ereignisse, die dem Mediziner im Gedächtnis geblieben sind, gab es natürlich viele. Als vor Jahren die Autoimmunerkrankung HIV publik wurde, herrschte großer Beratungsbedarf und zusätzliche Stellen für Ärzte im Bereich der Aidsberatung mussten geschaffen werden. „Auch die Flutung des fränkischen Seenlands war und ist eine Herausforderung für uns als Gesundheitsamt, denn es müssen seitdem umfangreiche Beprobungen zur Wasserqualität durchgeführt werden.“, erinnert er sich zurück. Die Anfang dieses Jahres ausgebrochene und immer noch anhaltende Corona-Pandemie um das Virus CoVid 19 stellt Dr. Hinterleitner noch einmal vor neue berufliche Herausforderungen und wird bei ihm sicherlich in nachhaltiger Erinnerung bleiben.

Auch Landrat Gerhard Wägemann sowie die Personalverwaltung samt Personalrat zollten dem scheidenden Medizinaldirektor ihren Respekt zum Abschied. „Herr Dr. Hinterleitner war viele Jahre mit viel Eifer für den Landkreis tätig und war ein zuverlässiger Leiter unseres Gesundheitsamts. Für die Zeit im Ruhestand wünsche ich ihm alles Gute und vor allem viel Gesundheit!“, dankte Wägemann dem zukünftigen Ruheständler. Auch Dr. Hinterleitner selbst blickte mit viel Genugtuung auf seine umfangreiche Amtszeit zurück: „Dass ich so viele Jahre an MEINEM Gesundheitsamt tätig war, erfüllt mich rückblickend mit viel Freude. Deshalb verabschiede ich mich auch mit einem lachenden und einem weinenden Auge!“.

Mit Dr. med. Carl-Heinrich Hinterleitner verlässt somit ein langjähriger verdienter Mitarbeiter das Landratsamt. Über seine Nachfolge wird zu gegebener Zeit gesondert informiert werden.

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