Gewinner und Verlierer

Eine Analyse der Kreistagswahl 2020

Sage und schreibe 86 Prozent mehr gab es für den CSU-Bundestagsabgeordneten Artur Auernhammer.

Der größte Gewinner der Kreistagswahl 2020 ist der Bundestagsabgeordnete Artur Auernhammer von der CSU. Er erhöhte seinen Anteil um 86 Prozent (von 21278 auf 39673 Stimmen).  Hinter ihm rangiert mit einem Plus von 63 Prozent (7342 statt 4495 Stimmen) Werner Falk, der neue Fraktionsvorsitzende der FDP aus Gunzenhausen. Auf ein Plus von 56 Prozent kam der FW-Landtagsabgeordnete Wolfgang Hauber.

Die Zahlen sind absolut vergleichbar, denn die Zahl der Wähler war 2014 und 2020 fast identisch: Damals gingen 46488 Bürger zur Wahl und gaben 2296340 Stimmen ab, heuer waren es 46709 Wähler mit 2329132 Stimmen.

Werner Falk erhöhte um 63 Prozent

Der neue CSU-Fraktionsvorsitzende Alexander Höhn aus Ellingen musste mit 15 Prozent weniger zufrieden sein (23950 Stimmen gegenüber 28261 vor sechs Jahren). Manuel Westphal bekam als Kreisrat 33 Prozent mehr als damals, was natürlich seiner Landratskandidatur zuzuschreiben ist.  Nicht wiedergewählt wurden Josef Dengler aus Raitenbuch und Johann Seibold aus Höttingen. Nicht mehr angetreten waren Peter Gallenmüller aus Pleinfeld, Karl-Hans Eißenberger aus Ellingen, Siegbert Mrasek aus Treuchtlingen, Gerda Reißlein aus Wettelsheim, Richard Zäh aus Treuchtlingen . Neu in der Fraktion sind Tobias Kamm aus Weißenburg, Dr. Kristina Becker aus Treuchtlingen, Stefan Frühwald aus Pleinfeld, Walter Gloßner aus Thalmannsfeld, Werner Kastner aus Haundorf, Maria Schneller aus Weißenburg, Uwe Linß aus Treuchtlingen,  Florian Gallus aus Pappenheim und Susanne Feller aus Heidenheim.

Wolfgang Hauber legte 56 Prozent zu.

Joachim Federschmidt, der Fraktionschef der SPD, stürzte von 20267 auf 12045 Stimmen ab, was einer Quote von 63 Prozent entspricht.  Er hatte vor sechs Jahren  noch den Bürgermeister-Bonus.  Werner Baum, der als Bürgermeister von Treuchtlingen abgewählt wurde, büßte 19 Prozent ein, Christa Naaß, die stellvertretende Bezirkstagspräsidentin aus Obererlbach, musste 28 Prozent abgeben. Der Weißenburger OB Jürgen Schröppel  bekam 34 Prozent weniger. Neu in der Fraktion sind der Markt Berolzheimer Mathias Hertlein (er war Landratskandidat) und die Gunzenhäuserin Bianca Bauer (sie kandidierte für das Bürgermeisteramt). Nicht mehr wiedergewählt wurden Ute Grimm aus Solnhofen, Susanna Hartl aus Wettelsheim, Manfred Schneider aus Solnhofen, Gerd Rudolph aus Gunzenhausen und Inge Pfitzinger-Miedel aus Weißenburg.  Der Pappenheimer Peter Krauß, zuletzt zweiter Landratsvize, und der Ellinger Bürgermeister Walter Hasl  waren nicht mehr angetreten. Die Fraktion hat aktuell 10 Mitglieder (bisher 15).

Neu in der neunköpfigen Grünen-Fraktion sind Klaus Fackler aus Treuchtlingen (er war bisher FW-Kreisrat), Reiner Strauß aus Burgsalach, Kerstin Zels aus Gunzenhausen, Gerd Meyer aus Treuchtlingen und Björn Grünsteidel aus Pfofeld. Spitzenkandidat Fritz Hörner (Bürgermeister von Markt Berolzheim) konnte seinen Stimmenanteil um 27 Prozent erhöhen, Renate Peiffer aus Muhr am See, die neue Fraktionsvorsitzende, schaffte ein Plus von 21 Prozent. Achim Schubarth aus Treuchtlingen und Helga Betz aus Gunzenhausen waren nicht mehr angetreten.

Wolfgang Hauber, der Landtagsabgeordnete der Freien Wähler aus Weißenburg, legte 56 Prozent zu (von 11166 auf 17386), der bisherige Fraktionsvorsitzende Josef Miehling musste sich mit einem Minus von 7 Prozent zufrieden geben. Dr. Werner Winter aus Gunzenhausen hingegen erhöhte sein persönliches Stimmenkonto um 23 Prozent (von 7689 auf 9482).  Neu in der neunköpfigen Fraktion  sind Stefan Bauer, der Landratskandidat aus Gunzenhausen, der Weißenburger Alexander Kohler (er hatte vor sechs Jahren für die FDP kandidiert) sowie  Karl Auernhammer aus Burgsalach.

Sonderbares ist Sigrid  Niesta-Weiser von der FDP  widerfahren. Die Kreistags-Spitzenkandidatin  erhielt zwar 21 Prozent mehr Stimmen (5895 gegenüber 4878), schied aber trotzdem aus, weil Werner Falk, der neue Fraktionsvorsitzende,  ein Plus von 63 Prozent (7342 statt 4494) für sich verzeichnen konnte. Er bildet mit Dr. Axel Peiffer aus Muhr am See (plus 21 Prozent) die neue liberale Abordnung.

Seine Landratskandidatur verschaffte Reinhard Ebert von der ÖDP ein sattes Plus von 43,9 Prozent (10632 statt 7388) als Kreisrat. Nicht mehr angetreten war Simon Scherer aus Gunzenhausen. Neu sind in der dreiköpfigen Fraktion  die Ostheimerin Margit Kleemann (plus 15 Prozent) und Walter Bengel aus Burgsalach (plus 17 Prozent), die vor sechs Jahren den Einzig verpasst hatten.

Für den nicht mehr angetretenen Weißenburger Linken Erkan Dinar ist jetzt Felix Goldhorn aus Weißenburg im Kreistag. Er ist Nachrücker, denn der am 15. März gewählte Kandidat Victor Rother aus Weißenburg hat das zweite kommunale Amt nicht angenommen, da er bereits in seiner Heimatstadt dem Stadtrat neu angehört.

… und die Ergebnisse in der Stadt Gunzenhausen

Wie haben die Spitzenbewerber der Parteien bei der letzten Stadtratswahl in Gunzenhausen abgeschnitten? Das Licht fällt zunächst auf Dr. Werner Winter, den Fraktionschef der Freien Wähler. Der Unterwurmbacher steigerte seinen persönlichen Stimmenanteil von 2689 (2014) auf 4120 Stimmen. Das sind sage und schreibe 53,2 Prozent mehr. Hinter ihm rangiert Werner Falk von der FDP, der sich von 1928 auf 2817 Stimmen steigerte, was einem Zuwachs von 46 Prozent entspricht. Peter Schnell, der Fraktionschef der Grünen, erhöhte von 2102 auf 2657 Stimmen und kommt somit auf eine Zuwachsquote von 26,4 Prozent. 

Auf der Verliererseite stehen Angela Schmidt, die Fraktionsvorsitzende der SPD. Sie büßte 31 Prozent der Stimmen (3175 statt 4172 vor sechs Jahren) ein.  Mit einem Minus von 11,8 Prozent abfinden muss sich Manfred Pappler, der Fraktionschef der CSU.  Sein Anteil reduzierte sich von 3569 auf 3146 Stimmen.  Zu berücksichtigen ist bei diesen Zahlen, dass die Wahlbeteiligung, also die Zahl der Wähler, vor sechs Jahren zwei Prozent höher lag als 2020, was das Abschneiden der Gewinner noch bekräftigt.

-fa-

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